Hooksiel (27. 8. 2025) – Die Planungen für die „Küsten- und Strandsicherung“ im Bereich des Badestrandes Hooksiel kommen in die Schlussphase. Am Dienstagabend stellte der Hooksieler Ratsherr Dieter Schäfermeier (Pro Wangerland) vor dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung den Zwischenstand der Planungen vor, der sich zum Teil erheblich von ursprünglichen Überlegungen am Runden Tisch der beteiligen Behörden unterscheidet.

Das Problem ist klar identifiziert: Durch Strömung und Sturmfluten wird der Sand im Bereich des Strandhauses 1 immer wieder abgetragen. „Wir haben in den vergangenen zwölf Jahren etwa 200 Meter Badestrand verloren“, verdeutlichte Schäfermeier, der das Projekt für die Gemeinde begleitet, anhand von Messungen. Das Wasser der Jade nage jetzt schon unmittelbar am Strandhaus 1, das nach seiner Einschätzung noch besser gesichert werden muss, um auf Dauer bestehen zu können. Denn auch das ist klar: „Neubauten vor dem Deich bekommen wir nicht mehr genehmigt. Wir müssen das erhalten, was vorhanden ist.“
Strömung und Stürme nagen am Hauptstrand
Ein Großteil des Sandes, der am Badestrand weggetrieben wurde, hat sich sich an der Uferkante in Richtung Campingplatz wieder angesammelt. In Höhe des Hundestrandes habe sich so eine große Sandnase gebildet, die aber schon in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer hineinragt und schon deswegen nicht befestigt werden darf.

Ziel des Projektes (Arbeitstitel: „Watt’n Panorama“) , an dem nahezu alle Behörden beteiligt sind, die mit der Jade, dem Deich- und dem Naturschutz etwas zu tun haben, ist es, den Hooksieler Badestrand dauerhaft zu erhalten und so die Küstenlinie zu sichern. Dafür reiche es nicht aus, so die Erkenntnis, Sand aus der Jade aufzuspülen. Er müsse auch gesichert werden – zumindest im Bereich des Hauptbadestrandes. Von der ursprünglichen Idee, ein 1,8 Kilometer langes Deckwerk vom Außenhafen in Richtung Campingplatz zu bauen, sei man inzwischen wieder abgerückt, so Schäfermeier. Auch aus Kostengründen.
Naturstrand bleibt erhalten
Auch seien sich die beteiligten Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden einig, dass das Strandstück zwischen dem Außenhafen und dem Strandhaus 1 auf jeden Fall in seiner ursprünglichen Form erhalten bleiben soll – auch wenn hier nach Sturmfluten gelegentlich Sand nachgelegt werden müsse. „Bei einer Ortsbegehung haben wir gesehen, wie toll die Kinder dort im Sand spielen. Das soll auch so bleiben.“
Das geplante, sturmflutsichere Deckwerk würde wie ein Sicherungsring um die Strandhäuser herum gelegt, ein gutes Stück direkt an der Wasserlinie entlang verlaufen, dann aber – in dem Bereich, in dem sich ohnehin überschüssiger Sand sammelt – zum Deich zurückgeführt werden. Das Deckwerk-Bauwerk selbst bestünde aus einer in Beton gegossenen Steinschüttung von etwa sechs Meter Breite, in der Höhe des Deichsicherungsweges. Die Fläche innerhalb des Sicherungsringes soll mit 250.000 bis 300.000 Kubikmetern Sande aufgefüllt werden, der gegebenenfalls aus der Jade eingespült werden könnte. Zudem, so Schäfermeier, sei in Richtung Campingplatz die Gestaltung einer Dünenlandschaft geplant, die bei Bedarf auch als Sanddepot genutzt werden könnte.
Treppen führen durchs Deckwerk
Baulich entspricht das Deckwerk der Steinschüttung am Heppenser Seedeich. Für die Einbindung eines solchen Bauwerks in einen Badestrand haben die Planer Vorbilder in Norddeich und an der Lagune in Büsum gefunden. An der Wasserkante soll das Deckwerk durch zwei große Treppenanlagen durchbrochen werden. Zudem sind behindertengerechte Wege über den Deich und Stege für Rollstuhlfahrer ins Watt vorgesehen. Auch an die Kite-Surfer, die vom Strandhaus 2 ins Meer streben, werde man denken, versicherte Schäfermeier.
Machbarkeitsstudie in Arbeit
Insgesamt seien vier Planungsbüros dabei, die Zwischenplanung zu verfeinern. Im Oktober/November soll eine Machbarkeitsstudie vorliegen, so dass die Planung noch in diesem Jahr abgeschlossen werden könnte. Schäfermeier zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen kann, den Hooksieler Badestrand dauerhaft zu retten, ohne dass die Gemeinde Wangerland dafür eigenes Geld in die Hand nehmen muss. „Mit Blick auf unsere Haushaltslage brauchen wir eine 100-Prozent-Finanzierung“, so der Ratsherr. Eine Förderzusage über drei Millionen Euro liege bereits vor. Weitere Gespräche stünden noch aus.