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Mudderboot sicherte über Jahrzehnte die Zufahrt ins Hookstief

Hooksiel (13. 6. 2025) – Der Anfang ist gemacht. Eine Gruppe von Freiwilligen aus der Mitgliederschaft des Seebadevereins Hooksiel hat damit begonnen, das historische Mudderboot am Alten Hafen zu überholen. Das Boot, das von 1837 bis 1949 in Hooksiel genutzt worden sein soll, wurde als Räumgerät eingesetzt, um das Hooksieler Binnentief, das Crildumer Außentief und die Zufahrt zum Sielhafen regelmäßig von Schlamm und Sediment zu befreien.

Für die Sanierung des historischen Mudderbootes haben sich zahlreiche Freiwillige gemeldet: Das Bild zeigt (von links) Ulrich Hellkuhl, Werner Doyen, Reinhold Harms, Bernd Ulrich und Uwe Gaudian vom Seebadeverein bei den Reinigungsarbeiten. Foto: hol

Das Hooksieler Mudderboot ist nach Recherchen des verstorbenen Heimatforschers Hans Ney das einzige noch erhaltene Räumgerät dieser Art in Deutschland. Es gilt seit 1992 als „geschütztes Baudenkmal“ im Sinne des niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes und ist eines der maritimen Anziehungspunkte am Alten Hafen. Das historische Boot wurde 1982 aus dem Schlamm des Binnentiefs geborgen, saniert und an der Südseite des Alten Hafens platziert.

Stauwelle als Antrieb genutzt

Das Wirkungs-Prinzip war einfach. Bei Hochwasser wurden die Fluttore im Sielbauwerk geöffnet. Es strömte Meerwasser ins Binnentief, das dort aufgestaut wurde, indem man die Sieltore wieder schloss. Eine Stunde vor Niedrigwasser kam dann das Mudderboot zum Einsatz, das mit seinen aufgestellten Seitenflügeln eine Breite von zwölf Meter maß. „Nach vorsichtigem Öffnen der Sieltore schob die einen Meter hohe Stauwelle aus dem Binnentief das Boot mit dem Schlick durch die Fahrrinne bis zum tiefen Wasser der Jade“, schreibt Ney in seinem Buch „450 Jahre Hooksiel“. 

Aber der Zahn der Zeit nagt weiter an dem Denkmal. Auch wenn die Holzkonstruktion noch weitgehend intakt ist, gebe es Handlungsbedarf, sagte Uwe Gaudian, der als zweiter Vorsitzender des Seebadevereins das Sanierungs-Team leitet. Ein wesentlicher Punkt: Die Lackierung löst sich zunehmend vom Holz.

Denkmal bekommt neuen Anstrich

Im ersten Arbeitsschritt wurde das abgesperrte Boot gründlich gereinigt. Jetzt muss es erst einmal trocknen. In einem zweiten Schritt, so erläuterte Seebadevereins-Vorsitzender Wolf Hegemann, sollen kleinere Macken in der Holzkonstruktion beseitigt und Unebenheiten geglättet werden. Danach werden alle hölzernen und metallischen Teile am Mudderboot einen neuen Anstrich erhalten. Derzeit berate man noch über den genauen Farbton des Lacks.

„Eigentlich wollten wir das Projekt schon vor drei Jahren anpacken“, sagte Hegemann. Dann habe aber die Sanierung der historischen Kanone länger gedauert als gedacht. Er sei froh darüber, dass sich eine ganze Reihe von handwerklich geschickten Freiwilligen gefunden hätten, die das Projekt jetzt anpacken. Wann die Sanierung des Mudderbootes abgeschlossen sein wird, hänge vor allem vom Wetter ab.