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Alle Beiträge zum Thema “Einzelhandel”

Hooksieler Weihnachtslädchen hat zu Ostern Konjunktur

Hooksiel (16. 9. 2025) – Noch gut 100 Tage, dann ist Weihnachten. Jetzt, so könne man meinen, beginnt die Hauptsaison beim Verkauf von Weihnachtsdekoration – vom Nussknacker über den Baumschmuck bis hin zur Innenausstattung mit weihnachtlichen Motiven. Aber weit gefehlt. Wenn man Birgit Müller folgt, macht sie den meisten Umsatz beim Handel mit weihnachtlichen Accessoires um Ostern herum. „Wer sich originellen Weihnachtsschmuck sichern will, der schlägt im Frühjahr zu. Sonst sind die schönsten Stücke schnell weg.“

Klein aber fein: Mit ihrem Weihnachtslädchen im Zentrum von Hooksiel hat Birgit Müller ein Alleinstellugnsmerkmal im Ort – zumal das Gechft ganzjährig geöffnet hat. Foto: hol

Birgit Müller muss es wissen. Die Hooksielerin betreibt seit 2005 in der Lange Straße das „Hooksieler Weihnachtslädchen“, ein Geschäft, das das gesamte Jahr über geöffnet hat. „Anfangs bin ich schon extrem belächelt worden“, schildert die Hooksielerin. Inzwischen gilt das Geschäft als ein Alleinstellungsmerkmal der Einkaufsmeile in dem Sielort.

Marktlücke entdeckt

Birgit Müller ist bereits seit 1986 mit einem Friseurgeschäft selbstständig. Aber erst deutlich später, 1995, stieß sie darauf, wie sie in den kleinen Geschäftsräumen in Hooksiel, in denen nach dem Friseurgeschäft noch ein Teeladen untergebracht war, eine Marktlücke besetzen kann: Weihnachtsartikel übers ganze Jahr. 

Das Konzept geht offenbar auf. Auch im Sommer drücken sich Urlauber, die in Shorts und Badelatschen unterwegs sind, an den Schaufenstern des „Weihnachtslädchens“ die Nase platt. Neugierige trauen sich ins geschmackvoll dekorierte Innere – und lassen sich nicht selten von dem Weihnachtsflair verzaubern.

Dabei vermisst man im Sortiment von Birgit Müller Weihnachtsklassiker wie Tannenbäume oder Christbaum-Kugeln. Die Fachfrau fürs Heilige Fest setzt auf Tradition und Qualität. Der Schwerpunkt liegt bei Ornamenten, handgefertigt und mundgeblasen. Plastik ist verpönt, Pappmache kommt nur in absoluten Ausnahmefällen in die Verkaufsvitrine, aus der einen dafür Nixen, Feuerwehrmänner, Wichtel, bunte Paradiesvögel, Seepferdchen, Korallen oder Fische anstrahlen.

Baumschmuck mit Symbolik

Birgit Müller will mit ihrem besonderen Baumschmuck an alte Traditionen anknüpfen. Glaskugeln hängte man erst ab dem 16. Jahrhundert auf. Zuvor schmückten Nüsse, Kekse und Äpfel den Weihnachtsbaum. Den Glaskugeln schrieb man eine gewisse Symbolik zu. Weiße Kugeln stehen für Schnee, grüne für die Tanne und das ewige Leben. Rot ist die Farbe der Liebe und der Granatäpfel, Gold markiert Reichtum und göttliche Herrlichkeit. 

Die Ornamente, die man im Weihnachtslädchen kaufen kann, also etwa Engel, Tiere, Sterne oder Maritimes, stehen ebenfalls für Themen und Stimmungen wie Freude, Liebe, Frieden, Unschuld und so weiter. 

Platz ist eine echte Mangelware in dem nur gut 20 Quadratmeter großen Laden. Und auch im Obergeschoss des Häuschen, in dem die Inhaberin wohnt, lassen sich nicht endlos Warenbestände einlagern. Das war der Grund dafür, dass Birgit Müller 2010 ihr Sortiment radikal umgebaut hat. Das Prinzip: Rigoroser Abschied von Massenware, hin zu kleinen Weihnachtsschätzen. 

Exotischer Anlaufpunkt

Für viele Urlauber ist das „Hooksieler Weihnachtslädchen“ ein exotischer Anlaufpunkt. Die Stammkunden aus der Region wissen, dass sie hier zum Beispiel originelle Geschenke finden können – und zwar auch jenseits der klassischen Öffnungszeiten. 

In der Urlaubssaison öffnet Birgit Müller ihren Laden dienstags bis freitags von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Danach je nach Bedarf. Soll heißen: Wer etwas im Weihnachtslädchen kaufen möchte, ruft die Ladeninhaberin einfach unter ihrer Telefonnummer 04425/787 an.

In Hooksiel: Eigene Terrasse für fair gehandelten Kaffee

Hooksiel/Wangerland (9. 9. 2025) – Wer wünscht sich nicht, dass es auf der Welt ein wenige gerechter zugehen würde? Zum Beispiel in den Handelsbeziehungen, wo oft Großkonzerne die Preise und die Produktionsbedingungen diktieren. Die „Fairen Woche“, die so gar über zwei Wochen ausgerichtet wird – nämlich vom 12. bis zum 26. September –, soll für diesen Missstand sensibilisieren.

Anke Müller von der Lenkungsgruppe „Erde und Flut“ präsentiert mit Jens Dekena die neue Außenterrasse am Hooksieler Kiosk-Dekena, auf der für den Konsum von fair gehandeltem Kaffe geworben wird. Foto: hol

Deutschlandweit sich unter dem Motto „Fair handeln – Vielfalt erleben“ gut 2000 Aktion geplant. Die meisten davon in den rund Tausend Fair-Traid-Towns, also Kommunen wie die Gemeinde Wangerland. An der Spitze der örtlichen Lenkungsgruppe „Erde und Flut“ steht Anke Müller aus Hooksiel. 

Videos zur „Fairen Woche“

Als Beitrag zu den „Fairen Wochen“ haben sich Anke Müller und ihre Mitstreiter Videobeiträge ausgedacht. Die Idee dafür geht auf Anna Goldenstein zurück, bis vor einigen Monaten Nachhaltigkeitsbeauftragte der Wangerland Touristik GmbH. Die Produktion von zwei Videos lag weitgehend in Händen von Nina Fries

Das erste Video wird ab Freitag über die digitalen Plattformen der WTG, der Gemeinde Wangerland und„Erde und Flut“ sowie über deren Kanäle in den Sozialen Medien wie Facebook und Instergram verbreitet. Darin kommen Vertreter aus Verwaltung, Steuerungsgruppe, Gastronomie und der katholische Pfarrer Lars Bratke zum Fair-Trade-Anliegen und zu den Kriterien für fairen Handel zu Wort. 

Im Kern geht es darum, dass faire Handelsbedingungen zum Beispiel in der Lebensmittelproduktion in Ländern der südlichen Erdhalbkugel für Wohlstand sorgen könnten, wo heute oft noch Armut und Hunger herrschen.

Kaffee-Spaziergang durch Horumersiel

In einem zweiten Video, das am „Tag des Kaffees“ am 1. Oktober veröffentlicht werden soll, geht es konkret um den Kaffeehandel. Drehort war hier der Frische-Kiosk Dekena im Ortskern von Hooksiel. Inhaber Jens Dekena hat vor wenigen Tagen eine Außenterrasse in Betrieb genommen, die zum Verweilen bei einer Tasse Kaffee einlädt – und der kommt aus fairem Handel.

Ebenfalls am Mittwoch, 1. Oktober, startet um 15 Uhr ab dem Haus des Gastes in Horumersiel ein Kaffee-Spaziergang durch den Ort. Veranstalter sind die Steuerungsgruppe und die Oikocredit, die sich für faire Kredite einsetzt. Hier sollen die globalen Zusammenhänge der Kaffeeproduktion vorgestellt werden. Woher kommt unser Kaffee eigentlich? Unter welchen Bedingungen wird er angebaut? Welche Rolle spielen Frauen in der Lieferkette – und was bedeutet „fair“ wirklich?

Einblick vermittelt Ann-Kathrin Hähnle, Bildungsreferentin beim Oikocredit-Förderkreis Niedersachsen-Bremen. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich. Tickets gibt es auf wangerland.de und in den Tourist-Informationen Hooksiel und Horumersiel. 

Neu in Hooksiel: Laden für gesunde Hundesnacks

Hooksiel (21. 7. 2025) – Hooksiel gilt als hundefreundlich. Nicht nur, weil im Ort viele tierliebe Menschen wohnen. Hooksiel hat einen Hundestrand. Der zieht viele Gäste an, die mit ihren Vierbeinern in Urlaub fahren. Und wie werden die Vierbeiner optimal versorgt?

Hartmut Zinnenlauf (rechts) hat am Wochenende zusammen mit Alexandra Kletzsch und Thorge Harms (links) die „Friesenpfoten“ in Hooksiel eröffnet. Mitarbeiterin Conny Mischke wird die Kunden betreuen. Foto: hol

Genau hier hat Hartmut Zinnenlauf aus Holtgast eine Marktlücke entdeckt. Am Wochenende hat er zusammen mit seinen Partnern Alexandra Kletzsch und Thorge Harms an der Lange Straße/Ecke Pakenser Straße das Geschäft „Friesenpfoten“ eröffnet, einen Laden für Hundesnacks. 

Hier findet sich alles, was Hunde gern mögen. Leckerlis in allen Größen und Geschmacksrichtungen für Hunde aller Rassen, hergestellt aus Fleisch aus der Region. Ohne Zusätze wie Hormone oder Geschmacksverstärker. „Wir arbeiten nur mit Lieferanten aus der Region zusammen“, versichert Zinnenlauf. 

Zum Angebot gehören auch Barf-Produkte, die Zinnenlauf präsentiert (Foto). Dabei handelt es sich um tiefgekühltes, rohes Fleisch vom Rind, Lamm oder auch vom Pferd. Die Annahme: Hunde sind Fleischsfresser. Sie vertragen rohes Fleisch am besten.

Thorge Harms, der in Wiefels aufgewachsen ist, weiß: „Unterschiedliche Hunde haben unterschiedliche Vorlieben für verschiedene Fleischsorten.“ Die artgerechte Ernährung beuge Zivilisationskrankheiten vor. So könne man als Tierhalter durch das Barfen etwa Allergien, Zahnproblemen oder der Arthrose entgegen wirken.

Zum Sortiment des neuen Geschäftes gehören auch Artikel wie Hundeleinen oder Hundespielzeug. Zinnenlauf will nach dem Laden in Hooksiel weitere „Friesenpfoten“ an der gesamten ost-friesischen Küste etablieren. Die nächste Geschäftseröffnung ist für den Herbst in Esens geplant. Der Laden in Hooksiel soll nicht nur Urlauber, sondern vor allem auch die Einheimischen ansprechen. Das Geschäft werde ganzjährig geöffnet haben, so Zinnenlauf. Nur montags ist Ruhetag. 

Konzept für Entwicklung des Einzelhandels im Wangerland

Wangerland/Hooksiel (9. 2. 2024) – Die Gemeinde Wangerland hat die Firma Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung (Hamburg), mit der Fortschreibung des Einzelhandels-Entwicklungskonzepts beautragt. Auf Grundlage der Studie solle der Einzelhandel im Wangerland zielgerichtet weiter entwickelt werden, teilt die Gemeinde mit.

Unter anderem dürfe es bei der Untersuchng auch darum gehen, ob die Kaufkraft in Hooksiel die Ansiedlung eines Discounters im Ort rechtfertigt. Bestätigt ist, dass sich die „Netto“-Kette nach ihrem Rückzug aus Hohenkirchen für einen Standort in Hooksiel interessiert.

Auf Grundlage der Analyse der vorhandenen Ist-Situation im Gemeindegebiet soll untersucht werden, welche Einzelhandelsentwicklungen für das Wangerland und seine Ortsteile erforderlich sind.Erkenntnisse erhofft man sich besonders dazu, welche Standorte und Aspekte bei der Ansiedlung von Unternehmen bestimmter Branchen beachtet werden sollten.

„Einzelhandels- und Zentrenkonzepte dienen als Entscheidungsgrunlage zur planerischen Bewertung für Neuansiedlungen, Investorenfragen und Planvorhaben“, so die Gemeinde in ihrer Mitteilung. „Die Neuaufstellung soll die bisherige Steuerungspraxis überprüfen sowie unter Ausschöpfung der Steuerungs- und Lenkungsmöglichkeiten, vor allem hinsichtlich der Lebensmittel-Nahversorgung,) zu einer Stärkung und Attraktivitätssteigerung des Einzelhandelsstandorts Wangerland insgesamt beitragen.“

Für die Neuaufstellung des Einzelhandelskonzepts werden Mitarbeiter der Firma Dr. Lademann & Partner in der Gemeinde von Februar bis April Bestandserhebungen im Einzelhandel und in ausgewählten Lagen auch bei Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben durchgeführt. Die Gemeinde bittet Bürger und Geschäftsleute, das Beraterteam durch Mitwirkung etwa bei Befragungen zu unterstützen. „ Ihre Daten werden in jedem Fall anonym erfasst und verarbeitet“, versichert die Gemeide. Ansprechpartner im Rathaus für das Thema sind seitens der Gemeinde Nicole Lunscken und Adrian Waldau.

Mit digitalem Einkaufswagen auf Shopping-Tour im Edeka-Markt Hooksiel

Edeka Hooksiel Harms, Tscherney, Scheidemann
Premiere im Edeka-Markt Hooksiel: Ingrid Tscherney zeigt Marktleiter Hans-Dieter Harms (links) und Unternehmenschef Carl Scheidemann, wie sie mit dem „Easy Shopper“ einkauft. Foto: hol

Hooksiel (28.11.2022) – Er ist grün und soll das Einkaufen leichter und vor allem schneller machen: der „Easy Shopper“, der seit dem heutigen Montag im Scheidemann Edeka-Markt in Hooksiel im Einsatz ist. Carl Scheidemann, Chef des Traditionsunternehmens mit insgesamt fünf Supermärkten in der Region, verfolgte die Premiere des digitalen Einkaufswagens vor Ort persönlich. „Kommen Sie damit klar?“, fragte er Kundin Ingrid Tscherney. „Kein Problem, das kenne ich doch schon von Marktkauf. Echt hilfreich …“

Wie Ingrid Tscherney trauten sich eine ganze Reihe von Kundinnen und Kunden an die 20 neuen Einkaufswagen. Probleme gab es dabei kaum, zumal Edeka-Mitarbeiter bis hin zu Marktleiter Hans-Dieter Harms bei Fragen hilfreich zur Seite standen. Und wer sich erst einmal auf den Dialog mit dem Einkaufswagen einlässt, hat wirklich gute Chancen, mit seinem Einkauf problemlos ans Ziel zu kommen.

Zunächst einmal anmelden. Entweder mit Hilfe einer auf dem Smartphone heruntergeladenen App oder mit der Deutschland-Card. Ich bin erkannt und willige ein, dass eine Kamera meinen Einkauf filmen darf. Es kann los gehen. Abgepackte Einzelprodukte? Kein Problem. Den Produktcode kurz vor den Scanner am Wagen gehalten, der Liter Milch ist registriert. Und der zweite Liter? Okay. Ein kurzer Druck auf die Plus-Taste am Bedienmenü genügt. Zwei Liter Milch, doppelter Preis. 

Aber wie scannt man frisches Obst und Gemüse? Oder Brötchen aus dem Backshop? Entweder über eine Kennzahl am Regal oder indem man aus einer Produktauswahl am Display des Wagens den gewünschten Artikel auswählt. Hört sich kompliziert an? Ist es vielleicht auch, aber nur beim ersten digitalen Einkauf. Notfalls den Alarmknopf drücken. Ein Mitarbeiter hilf.

Der Hooksieler Markt ist einer von zehn Pilotmärkten im Bereich der Edeka-Zentrale Minden, der seine Kunden mit nimmt auf die Reise in die digitale Zukunft. Für Scheidemann und Harms liegen die Vorteile auf der Hand. „Die Kunden brauchen die bereits gescannten Waren nicht mehr aus dem Einkaufswagen aufs Laufband an der Kasse legen. Das spart Zeit“, sagt Harms. Wer eine entsprechende Funktion an seiner App eingerichtet hat, brauche nicht einmal mehr an der Kasse zu zahlen. Geplant sei mittelfristig eine eigene „Easy Shopper“-Kasse. Scheidemann: „Dann geht es richtig schnell.“

Man wolle mit der Neuerung die Kundenzufriedenheit erhöhen und den Service vor allem für Stammkunden verbessern, sagt der Supermarkt-Manager.Was man auf keinen Fall im Sinn habe: Personal an den Kassen abzubauen, versichert Scheidemann. Harms: „Ganz im Gegenteil. Wir suchen sogar noch Mitarbeiter.“ Ganz uneigennützig ist die Innovation dann aber doch nicht, räumt Scheidemann gegenüber „Hooksiel-life“ ein. „Erste Untersuchungen haben ergeben, dass die Kunden, die mit einem ,Easy Shopper‘ unterwegs sind, eher etwas mehr einkaufen. Das finanziert dann vielleicht das System.“