Fitness-Angebote und externe Arbeitsbüros im Hooksieler Gästehaus?

Gästehaus Hooksiel
Die ZUW fordert ein Nutzungskonzept fürs Gästehaus Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel/Wangerland (26. 5. 2023) – Das Gästehaus in Hooksiel sowie die Zukunft der Kindergärten und Schulen, das sind Thema, mit denen sich die kommunalen Gremien der Gemeinde Wangerland unmittelbar nach Pfingsten befassen werden. Am Dienstag, 30. Mai, tagt ab 19.30 Uhr, der Ausschuss für Schulen, Jugend, Kultur und Soziales; am Mittwoch, 31. Mai, ebenfalls ab 19.30 Uhr, der Tourismus-Ausschuss. Beide Gremien kommen zu ihren öffentlichen Sitzungen im Rathaus in Hohenkirchen zusammen.

Bedarfsanalyse für Kitas und Schulen

Im Schulausschuss soll das Ergebnis der Kita- und Grundschul-Bedarfsanalyse vorgestellt werden. Die Gemeinde hatte die Studie bei einem Fachbüro in Auftrag gegeben, um wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Neubaugebiete, steigende Geburtenzahlen und Flüchtlingskinder auf den Raumbedarf in Kitas und Schulen in drei oder vier Jahren auswirken werden. Hinzu kommt die Forderung nach einer Anpassung der Betreuungszeiten in den Krippen und Kindergärten der Gemeinde. Insbesondere Hooksieler Eltern hatten beklagt, dass sie längere Betreuungszeiten benötigen, wenn sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen wollen.

Im Tourismus-Ausschuss geht es unter anderem um einen Antrag der Gruppe ZUW (Zusammenschluss Unabhängiger Wählergemeinschaften), die ein Konzept für die künftige Nutzung des Gästehauses in Hooksiel fordert. Ziel müsse es sein, dessen Attraktivität so zu erhöhen, dass das von der Wangerland Touristik GmbH (WTG) betriebene und als Tourist-Information genutzte Haus von Einheimischen und Gästen gleichermaßen angenommen wird. Vertreter von Hooksieler Vereinen beklagen, dass die aktuell erhobene Raumgebühr für sie zu hoch sei.

Café würde Eingangshalle aufwerten

Die ZUW regt an, die Einnahmen der WTG durch verstärkte kommerzielle Nutzung des Gästehauses zu erhöhen. Etwa könnte in der Eingangshalle ein Café eingerichtet und von einem Betreiber bewirtschaftet werden. Im Gästehaus wäre zudem Platz für ein Fitness-Studio, auch als Angebot für körperbewusste Urlauber.

Eine ganz neue Nutzung eröffnet sich auch Sicht der ZUW durch das neue Glasfasernetz in Hooksiel. Im Gästehaus könnten „Co-Working-Spaces“ eingerichtet werden, also externe Arbeitsplätze für Wangerländer, die zu Hause kein schnelles Internet oder keinen Platz für ein Homeoffice haben. „Für viele Gäste, gerade auch aus dem liberal/intellektuellen und ökologisch/sozialen Milieu, gehört es heute dazu, Arbeit von zu Hause aus oder auch im Urlaub zu erledigen“, heißt es dazu im ZUW-Antrag. Ein entsprechendes Angebot könnte gerade diese Zielgruppe ins Wangerland locken.

Die Einnahmen aus den neuen Nutzungen könnte dann mit dazu betragen, die Raumgebühren für die heimischen Vereine zu senken. 

Nächste Sitzung nur einen Klick entfernt

Friesland/Wilhelmshaven (1. 3. 2023) – Worüber in den Gremien der Stadt Wilhelmshaven seit Jahre gestritten wird, ist im Landkreis Friesland und in einer Reihe der kreisangehörigen Kommunen längst Realität: Bürgerinnen und Bürger können Sitzung, zum Beispiel des friesländischen Kreistages, über das Internet live verfolgen. 

Die nächste Sitzung des Kreistages findet am Mittwoch, 8. März, ab 14.30 Uhr im Haus des Gastes in Horumersiel statt. Die langen Anfahrtswege etwa aus Sande oder Varel will man kommunalpolitisch Interessieren in Friesland nicht zumuten. Natürlich können Bürgerinnen und Bürger die Sitzungen nach dem Ende der Corona-Pandemie auch wieder direkt vor Ort verfolgen. Aber es geht auch online. Die Anmeldung für die Online-Teilnahme ist bis Montag, 6. März, 12 Uhr möglich – weitere Informationen und Anmeldung unter www.friesland.de/kreistag.

Der Kreistag hat bereits im Dezember 2021 beschlossen, dass Bürger neben der Möglichkeit vor Ort an den Sitzungen des Kreistages teilzunehmen, grundsätzlich auch online die Sitzungen verfolgen können. Im Vorfeld ist eine Anmeldung erforderlich, damit die Kreisverwaltung einen entsprechenden Teilnahme-Link zusendet kann.

Beschwerden, dass durch dieses Prozedere Persönlichkeitsrechte der Abgeordneten beeinträchtigt sein könnten, hat es bislang nicht gegeben. Zumindest nicht bekannt geworden sind mögliche Beklemmungen einzelner Politiker, die sich nicht trauen, vor laufender Kamera zu sprechen. Die Gesamtkosten für die Online-Übertagungen hat der Landkreis 2021 mit rund 30 000 Euro beziffert.