Wangerland/Hooksiel (5. 12. 2023) – Das öffentliche Nahverkehrsangebot im Wangerland könnte sich im nächsten Jahr spürbar verbessern. Der Grund: Der Landkreis Friesland will den letzten Baustein seines Nahverkehrsplans umsetzen. Positiv betroffen wären davon zwei Buslinien durchs Gemeindegebiet. Unter anderem würde die Verbindung zwischen Hooksiel und Hohenkirchen deutlich verbessert.
Der Kreistag hat den Nahverkehrsplan bereits 2019 beschlossen. Umgesetzt werden soll das Konzept zwischen 2020 und 2024. Der Mobilitätsausschuss des Kreistages befasste sich jetzt mit den letzen Bausteinen, die im zweiten Quartal nächsten Jahres angegangen werden sollen: die Buslinien 212 (Jever-Hohenkirchen-Schillig) und 211 (Hooksiel-Hohenkirchen-Harlesiel).
Auf der von der Firma Weser-Ems-Bus bedienten Linie 212 sollen künftig an Werktagen zwischen 8 und 20 Uhr stündliche Fahrten angeboten werden, unabhängig vom Schulbusverkehr. An Wochenenden werden, so der Plan, zwischen 9 und 18 Uhr jeweils zweistündlich Busse fahren. Als Ergänzung zu dieser Hauptachse zwischen Jever und Hohenkirchen/Schillig soll die Linie 211 (Hooksiel-Hohenkirchen-Harlesiel) ebenfalls aufgewertet werden. Hier ist an Werktagen ein 2-Stunden-Takt im Zeitraum von 7 bis 20 Uhr und an Wochenenden von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr geplant.
Bei beiden Linien bestünde bei jeder Verbindung in Hohenkirchen die Möglichkeit zum Umstieg in Busse der Linien 212 beziehungsweise 211 und in Schillig in die Linie 121. Des Weiteren würden über die Linie 212 stündlich die Anschlüsse an die NordWestBahn in Jever erreicht.
Ob für die neuen Buslinien tatsächlich ein Bedarf besteht, ist ungewiss. Der Landkreis will bewusst ein neues Angebot schaffen, in der Hoffnung, dass die Nachfrage darauf reagiert. In der Vergangenheit war zum Beispiel immer wieder beklagt worden, dass Wangerlands Zentralort Hohenkirchen von Hooksiel aus kaum mit dem Bus erreichbar ist. Die verbesserte Anbindung an den Bahnverkehr könnte auch für Urlauber interessant sein.
Im Ausschuss gab es auch kritische Stimmen zu den Plänen. Die Kreisverwaltung rechnet für das Projekt mit einem jährlichen Zuschussbedarf von rund 750.000 Euro. Die Weser-Ems-Bus muss für die Besetzung der Busse vier bis fünf Fahrerinnen und Fahrer einstellen. Eine Entscheidung wird voraussichtlich in der Dezember-Sitzung des Kreistages fallen.