Wilhelmshaven/Hooksiel (26. 4. 2024) – Geschäftsführerin Sonja Janßen verlässt die „Die Nordsee GmbH“. Die Hooksielerin werde zum Jahreswechsel auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen mit Sitz in Wilhelmshaven ausscheiden, heißt es in einer Pressemitteilung im Nachgang zur 50. Gesellschafterversammlung. „Die Nordsee“ betreibt seit 1998 das touristische Dachmarketing für die niedersächsische Nordseeküste. Gesellschafter der GmbH sind sieben Küstenorte, darunter das Wangerland, die Städte Wilhelmshaven und Bremerhaven sowie ein Fährbetrieb.
Sonja Janßen (Foto) war im Mai 2020 zur Geschäftsführerin des kommunal geprägten Unternehmens berufen worden. Zunächst arbeitete sie parallel dazu noch für den Tourismusverband Nordsee e. V.. Die habe maßgeblich die Gründung der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) begleitet, die sich inzwischen um das Destinations-Marketing für die gesamte niedersächsische Küstenregion kümmert, heißt es.
Bei der „Die Nordsee GmbH“ verantwortete die Geschäftsführerin neben den laufenden Marketing-Aktivitäten die Einführung der digitalen Projekte: Besucher-Managementsystem und digitale Gästekarte. Darüber hinaus verhandelte habe sie die Kooperationsvereinbarung mit der TANO verhandelt, auf deren Basis die „Die Nordsee GmbH“ nun weiterarbeiten wird. „Meine Arbeit für die ,Die Nordsee GmbH‘ ist abgeschlossen. Ich hinterlasse ein gut bestelltes Feld und bin mir sicher, dass die Aufgaben auch künftig in den richtigen Händen liegen“, wird Sonja Janßen zitiert.
Wangerland (3. 4. 2024) – Die Zahl der Übernachtungen in der Urlaubsgemeinde Wangerland lag 2023 bei 1.870.000 und damit nach Angaben der Wangerland Touristik GmbH (WTG) rund sieben Prozent unter den Übernachtungszahlen im Vorjahr. Während die Orte Hooksiel und Schillig nur rund fünf Prozent der Übernachtungen in Hotels, der Para-Hotelerie und auf den Campingplätzen einbüßen mussten, habe man jedoch einen erheblichen Rückgang der Übernachtungen in Hohenkirchen zu verzeichnen gehabt, so die WTG. Der sei jedoch eindeutig durch den Wegfall großer Unterkunftsanbieter und weniger durch sinkende Nachfrage begründet.
Das Wetter spielt bei der Buchung eines Urlaubs im Wangerland eine wichtige Rolle. Der viele Regen im vergangenen Jahr ist laut WTG ein wesentlicher Grund für die Einbrüche bei den Übernachtungszahlen.
Die WTG weist darauf hin, dass die Auswertungen der Reiseanalyse ganz allgemein einen leichten Rückgang der Inlandsreisen zeige. Allerdings: Wie das Wirtschaftsministerium in Hannover vor einigen Tagen mitgeteilt hatte, war bei den Übernachtungszahlen in Niedersachsen insgesamt in 2023 ein Plus von 5,6 Prozent bei den Übernachtungen und von 0,2 Prozent bei den Ankünften zu verzeichnen. Es seien im vergangenen Jahr rund 45,7 Millionen Übernachtungen und 15,0 Millionen Gäste aus dem In- und Ausland gezählt worden.
Neben dem Wegfall einiger Übernachtungsbetriebe im Wangerland und dem gestiegenen Interesse an Auslandreisen hatten nach Überzeugung der WTG auch die Wetterlage großen Einfluss auf die Entwicklung der Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr. „Die Spontanbuchungen sind 2023 aufgrund des durchwachsenen Wetters stark eingebrochen“, sagt WTG-Geschäftsführer Armin Kanning. „Das zeigt welchem wirtschaftlichen Risiko der Tourismus in unserer Destination ausgesetzt ist, wenn das Wetter nicht sonnig genug ist. Daher ist es essenziell, das vorhandene Schlechtwetterangebot zu attraktiveren und auszubauen – mit dem im Juni eröffnenden Thalasso Meeres Spa gehen wir dafür einen wichtigen Schritt Richtung Saisonverlängerung.“
Bei der Auswertung der Jahresstatistik 2023 spielten die Wetterdaten eine besonders wichtige Rolle. Das durchwachsene Wetter habe großen Einfluss auf die Buchungslage genommen. Auf das gesamte Jahr betrachtet gab es im Jahr 2023 56 Prozent mehr Niederschlag als 2022. Im Ferienmonat Juli sei die Niederschlagsmenge gar sechsmal größer als im Vorjahr gewesen. „Vor allem in den Hauptferienzeiten Ostern, Pfingsten, Sommer und Herbst lag die Niederschlagsmenge um ein Vielfaches über dem des Vorjahres“, so die WTG.
Positiv habe sich hingegen die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Wangerländer Gäste entwickelt. Diese habe 2023 bei durchschnittlich sieben Übernachtungen pro Aufenthalt gelegen. Der Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre zeige, dass die Aufenthaltsdauer der Urlauber im Wangerland stetig wachse.
Wilhelmshaven/Wangerland (2. 3. 2024) – Die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO), die touristische Organisation für Destinationsmanagement und -marketing an der niedersächsischen Nordseeküste, hat ihre neue Website www.nordsee53grad.de in Betrieb genommen. Die Seite soll als digitaler Reiseführer dienen und erzählt Geschichten aus der gesamten Urlaubsregion. Ziel sei es, potenzielle Besucher mit Videos, Fotos und Texten auf die niedersächsische Nordsee aufmerksam zu machen..
„Aufregende Kulturlandschaft“, „Aufbruch in die Freiheit“ und „Nordisch-deutsche Lebenskultur““ – das sind die Marken, mit denen die TANO punkten will. Hinzu kommen Informationen zu Reisezielen, Veranstaltungs-Highlights der Region und nützliche Tipps für den Aufenthalt an der Nordsee. Die Website wird durch einen neuen Newsletter ergänzt, der Interessierte auf dem Laufenden hält.
Wangerland/Hannover (26. 2. 2024) – Laut Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) sind die Übernachtungszahlen in Niedersachsen in 2023 gestiegen. In einzelnen Regionen habe die Zahl der Übernachtungen bereits wieder über denen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 gelegen.
Finale Zahlen für die Gemeinde Wangerland liegen noch nicht vor. Bis Ende August war die 2023 um rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Von Einbußen ging man bei der Wangerland Touristik GmbH vor allem auch auf dem Campingplatz Hooksiel aus.
Insgesamt wurden in Niedersachsen 2023 rund 45,7 Millionen Übernachtungen und 15,0 Millionen Gäste aus dem In- und Ausland gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr was das ein plus von 5,6 Prozent bei den Übernachtungen und von 0,2 Prozent bei den Ankünften. Damit seinen bei den Übernachtungen rund 99 Prozent des Rekordjahrs 2019 erreicht worden. Positiv vor allem die Entwicklung auf Campingplätzen (+ 9,8 Prozent gegenüber 2019) und bei den Übernachtungen in Ferienhäusern und -wohnungen.
Für die niedersächsische Nordseeküste (ohne Inseln) weist die Landesstatistik 8.025855 Übernachtungen aus. Das entspricht einem Plus gegenüber 2022 von 1,1 Prozent. Damit liegen die Zahlen hier aber noch 5,6 Prozent unter denen von 2019.
Dennoch zog Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) eine insgesamt positive Bilanz: „Die dynamische Erholung des Niedersachsentourismus setzt sich auch in 2023 fort. Das sind sehr positive Signale für die überwiegend mittelständisch geprägte Tourismuswirtschaft“, so Lies. Investitionen in zukunftsweisende, nachhaltige und digitale Tourismusprojekte sowie technologische Anwendungen mit künstlicher Intelligenz sollen dabei helfen, die niedersächsischen Reiseregionen noch attraktiver zu machen
Die jetzt vorgestellten Ergebnisse des statistischen Landesamtes basieren auf Meldungen von Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten beziehungsweise mindestens zehn Stellplätzen auf Camping- und Reisemobilstellplätzen.
Wangerland/Wilhelmshaven (24. 1.2024) – Es wird eine Premiere. Auf dem Nordsee-Tourismus-Tag, der dieses Jahr erstmalig von der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) organisiert wird, wird das „Goldene Leuchtfeuer“ (Foto) verliehen. Unter den aussichtsreichsten Kandidaten für den Marketing-Preis ist auch die Wangerland Touristik GmbH (WTG).
Der Tourismus-Tag findet am 15. Februar im Fischbahnhof in Bremerhaven statt. Insgesamt wurden 14 Projekte aus der Region eingereicht. „Von digitalen Erlebnisprodukten über innovative Veranstaltungsformate bis hin zu neuen Beherbergungs- und Gastronomieideen sind die Projekteinreichungen abwechslungsreich und originell,“ freut sich TANO-Geschäftsführer Mario Schiefelbein. Alle eingereichten Projekte sind auf der Webseite unter www.goldenesleuchtfeuer.de dargestellt.
Vom 26. Januar bis zum 5. Februar haben alle Abonnenten des Newsletters „Dreiundfünfzig Grad-News“ Gelegenheit, ihren Favoriten für den Publikumspreis zu wählen. Wer an der Abstimmung teilnehmen möchte, kann sich noch für den B2B-Newsletter unter www.tano.travel/newsletter/ anmelden.
In der Kategorie Jurypreis hat eine Expertenjury anhand von vorab festgelegten Kriterien die eingereichten Projekte bewertet und drei Finalisten ausgewählt. Die drei Erstplatzierten sind:„Kitchen-Battle“ (Peters – das Genusshotel in der Wingst), City-App „Bremerhaven Guide“ (Stadt Bremerhaven) und das „Wangerländer Deichleuchten“ (Wangerland Touristik GmbH). Das Deichleuchten, eine Silvesterfeier ohne Böller und Raketen direkt am Deich, wurde zur jüngsten Jahreswende zum zweiten Mal ausgerichtet.
Die Finalisten werden zum NordseeTourismusTag eingeladen, wo beide Awards an die Gewinner verliehen werden. Das „Goldene Leuchtfeuer“ umfasst nicht nur einen eleganten Award, sondern auch ein Marketing- und Medienpaket der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH. Der Award selbst spiegele in Design und Materialien die Nordsee-Region wider, so die TANO. Der Vollholzfuß aus Eiche stehe für die Natürlichkeit der Region, während der obere Teil aus Acrylglas durch seine Transparenz die Weite darstelle.
Wangerland (12. 12. 2023) – Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Wittmund) sieht die Existenz vieler gastronomischer Betriebe bedroht. Der Grund: Die für den 1. Januar 2024 geplante Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, der seit der Corona-Pandemie auf 7 Prozent abgesenkt war. Der Vorwurf der Oppositionspolitikerin: „Die Ampel-Regierung lässt die Gastronomie im Stich.“
„Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent drohen kräftige Preiserhöhungen. Damit wird die Existenz vieler Restaurants und Gaststätten bedroht, die ohnehin mit multiplen Problemstellungen ringen“, befürchtet Anne Janssen, die zusammen mit der CDU-Kreisvorsitzenden Christel Bartelmei den Gastwirt und Hotelier Mario Krar im „Leuchtfeuer“ in Horumersiel besucht hat, um sich über die Lage zu informieren.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen informierte sich beim Gastronomen Mario Krar über mögliche Folgen der beabsichtigten Rückkehr zum Mehrwertsteuer-Satz von 19 Prozent. Foto: CDU
Janssen wirft Bundeskanzler Olaf Scholz vor, mit der Rückkehr zum alten Steuersatz sein Versprechen zu brechen, den verminderten Steuersatz beibehalten zu wollen. Ein weitere Kritikpunkt: „Für Essen to-go bleibt der Steuersatz bei 7 Prozent – obwohl das weniger personalintensiv ist, weniger Service beinhaltet, mehr Verpackungsmüll generiert und vor allem immer weniger Gastro-Kultur bringt.“
Krar fehlt zudem jede Bereitschaft zu einem Kompromiss. Er hält einen Steuersatz von 12 Prozent für machbar, dann aber flächendeckend für alle Leistungen im Gastro-Bereich, ob am Tisch oder außer Haus: „Dann wären die fehlenden Einnahmen kein Argument mehr“, so Krar.
Nicht nur die Mehrwertsteuer wird für Preiserhöhungen sorgen, befürchtet der Gastronom. Die Erhöhung des Mindestlohns sei dabei fast zu vernachlässigen, da Gastronomen, die Mitarbeiter gewinnen wollen, ohnehin über andere Gehälter verhandeln würden. Aktuell gebe es einfach kaum Bewerber. Aber die unsichere Entwicklung im Energiebereich stelle Verbraucher und Betriebe vor nicht abschätzbare Risiken. Hinzu kämen die zahlreichen, teils unterschiedlichen kommunalen Abgaben wie Bettenabgabe, Tourismusbeitrag und Gästebeitrag. „Unsere Schlinge zieht sich zu“, so Krar.
„Die Betriebe können nicht einfach mal Pause machen und sind in einem Jahr bei geklärter Lage wieder da. Wer zumacht, wird wahrscheinlich eine Lücke hinterlassen“, prognostiziert Anne Janssen. Der Gastro-Branchenverband Dehoga schätzt, dass rund 12.000 Gastronomiebetriebe in Deutschland schließen könnten. Für die touristisch geprägte Region wie das Wangerland wären die wegbrechenden Restaurants und Cafés ein schwerwiegender Verlust an Vielfalt und Attraktivität.
Wangerland/Wilhelmshaven (30.11. 2023) – Die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) weist noch einmal auf den erstmals ausgetragenen Wettbewerb um das „Goldene Leuchtfeuer“ hin. Mit dem Award sollen neue Ideen und Denkansätze rund um das Engagement am Gast ausgezeichnet werden.
„Frische, pfiffige Konzepte erhalten eine Präsentations-Plattform“, so die Veranstalter. Der Fokus liegt auf Serviceangeboten und Marketingideen. Die Bewerbungsfrist endet am 9. Januar 2024, 18 Uhr, die Verleihung erfolgt im Rahmen des NordseeTourismusTages am 15. Februar in Bremerhaven.
Das Goldene Leuchtfeuer richtet sich an alle Akteure im Tourismusbereich, die in der niedersächsischen Nordsee-Region Serviceangebote und Marketingideen neu denken. Der Award wird in zwei Kategorien vergeben: Ein Jurypreis und ein Publikumspreis. „Mit dem Goldenen Leuchtfeuer sollen auch jene zum Zuge kommen können, die nicht das ganz große Budget zur Verfügung haben, sich aber durch innovative Ideen vom Standard abheben“, sagt Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der TANO.
Katharina Heyn, Mitarbeiterin der „Agentur am Meer“ stempelt ihrem Chef, Matthias Suckert, einen „Nordsee-Reisepass“ ab – ein Souvenir für Urlauber mit Optimierungsbedarf. Foto: hol
Hooksiel (25. 9. 2023) – Der „Nordsee-Reisepass“ ist eine tolle Idee, findet Matthias Suckert, Inhaber des Hooksieler Vermietungsservices „Agentur am Meer“ und Vorsitzender der Interessengemeinschaft „De Hooksielers“. Einen nachhaltigen Erfolg für den Tourismus in der Region bezweifelt er aber zumindest für den Fall, dass die Umsetzung des Projektes so lieblos erfolgt wie bislang.
Der „Nordsee-Reisepass“ ist eine Aktion der TANO, der neue gegründeten Tourismus-Agentur Nordsee GmbH. Der Marketingorganisation mit Sitz in Wilhelmshaven gehören die Landkreise und kreisfreien Städte entlang der niedersächsischen Nordseeküste an. Die Idee des vom Land Niedersachsen geförderten Projektes: Der „Nordsee-Reisepass“, der einem amtlichen Reisepass sehr ähnlich sieht, kann von Einheimischen und Urlaubsgästen für zehn Euro als Souvenir erworben werden. Die Einnahmen sollen für Klimaschutz-Zwecke verwendet werden.
Passinhaber können mit dem Pass als Nachweis für ihre Aktivitäten Stempel in unterschiedlichen touristischen Destinationen sammeln. Wer neun Stempel zusammen hat, kann zudem an einem Gewinnspiel teilnehmen.
Suckert unterstützt die Reisepass-Aktion. Seine Agentur ist für das Wangerland als so genannte „Verkaufsstelle“ registriert – ebenso wie die Tourist-Informationen der Wangerland Touristik GmbH in Horumersiel und Hooksiel. Die Kritik des Vermietungs-Fachmanns setzt bei den so genannten „Stempelstellen“ an, auf die die TANO ebenso wie die Verkaufsstellen des Passes im Internet hinweist.
Suckert vermisst Sehenswürdigkeiten im Wangerland
„Wenn der Nordsee-Reisepass dem Tourismus helfen soll, müssten die Stempelstellen touristisch attraktive Anlaufpunkte sein, die der Urlauber kennen lernen sollte. Das lässt er sich dann abstempeln“, so Suckert. Schon für das Wangerland fallen dem Hooksieler etliche Stempel-würdige Anlaufstellen ein: Wattwanderungen, Muschelmuseum, die Spielstadt Wangerland in Hohenkirchen, die Schwimmbäder in Hooksiel und Horumersiel oder auch eine Kirchentour durchs Wangerland.
Die einzigen Stempelstellen, die tatsächlich aktuell von der TANO im Wangerland ausgewiesen werden, sind aber das Nationalparkhaus in Minsen, das Muschelmuseum und das Künstlerhaus Hooksiel sowie – aus Sicht von Suckert zu unrecht – die Tourist-Infos und seine „Agentur am Meer“, also die Verkaufsstellen. „Wir haben uns als Stempelstelle gemeldet, um zur Teilnehmer am Projekt ,Hörgarn‘ zu werben, bei dem die Geschichte Hooksiels erkundet werden kann. Also hätte doch ,Hörgarn‘ als Stempelstelle benannt werden müssen – und nicht die Agentur.“
Schon mehrfach habe er seinem Unmut Luft gemacht, schildert Suckert. Einerseits werde auf eine ganze Reihe von Attraktionen im Wangerland, aber auch in Jever, gar nicht hingewiesen, dafür stehen aber in der Stempelliste Buchläden und Hörgeräteakustiker, die zumindest auf den ersten Blick mit Tourismus nichts zu tun haben. Suckert ist überzeugt. „So hat niemand etwas von dem Reisepass – nicht die Urlauber und schon gar nicht die Anbieter von touristischen Leistungen.“
Stempelstellen-Netz hat noch „weiße Flecken“
Jonas Hinrichs, Destinationsmanager bei der TANO, räumt ein, dass längst noch nicht alle touristischen Attraktionen als Stempelstelle geführt werden. Die Kritik hält er aber für überzogen. Das Projekt Nordsee-Reisepass sei erst im Mai gestartet, damals mit 130 Verkaufsstellen. Man habe zudem gut 200 potenzielle Stempelstellen per Email angeschrieben. Der Rücklauf sei aber überschaubar gewesen. „Man kann ja niemanden zwingen mitzumachen.“
Um überhaupt Stempelstellen zu haben, habe man da zunächst die Verkaufsstellen gesetzt. In Kooperation mit den Tourismus-Organisationen vor Ort versuche man aber, das Netz nach und nach auszuweiten. Mit Stand 25. September habe man 192 aktive Verkaufs- und Stempelstellen. Derzeit gebe es aber noch ein paar „weiße Flecken“, räumt Hinrichs ein. Auch deshalb habe man auch Einzelhändlern die Stempel-Lizenz erteilt, wenn die sich mit dem Projekt identifizieren.
TANO unterstützt touristische Anbieter
Potenzielle weitere Stempelstellen würden nach Kräften von der TANO unterstützt. Etwa mit Flyern und sonstigem Werbematerial. „Wir erstellen auch die passenden Stempel. Aber jemand, der den Reisepass abstempelt, muss schon vor Ort sein.“
Der „Nordsee-Reisepass“ sei ein langfristig angelegtes Projekt, um Menschen in der Region von A nach B zu bringen. Man werde sich weiter darum bemühen, das Stempelstellen-Netz zu optimieren. Weitere Interessenten können sich im Internet anmelden. Aber auch jetzt schon habe der Reisepass echte Fans gefunden. So berichtet Hinrichs von einer Rentnerin aus Wiesmoor, die bereits 42 Stempel in ihrem Pass vorweisen kann. „Das Projekt trägt also auch dazu bei, dass Einheimische ihre Region besser kennen lernen.“
Anmerkung: Dieser Bericht wurde am 26. 9. 2023 um den Hinweis ergänzt, dass auch das Künstlerhaus Hooksiel eine Stempelstelle ist.
Hooksiel (22. 9. 2022) – Der Seebadeverein Hooksiel schlägt Alarm. Mit Blick auf die geplante Erhöhung der Gästebeiträge am 2024 von 3 Euro auf 3,80 Euro (+ 27%) beklagen Vorsitzender Erwin Abels und seine Vorstandsmitstreiter, dass sich an der Qualität der Infrastruktur im Ort seit Jahren nichts verbessert habe. Man wisse nicht wie man dem Gast gegenüber eine solche Erhöhung rechtfertigen soll.
Erwin Abels (links) und Wolf Hegemann fordern für den Seebadeverein Hooksiel Investitionen in die touristische Infrastruktur im Ort: vor allem am Strand und auf dem Campingplatz. Foto: hol
In einem Pressegespräch äußerte der Vorstand heute die Sorge, dass man bei der Gemeinde Wangerland, vor allem aber auch bei der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH, den direkten Kontakt zum Gast im Wangerland verloren habe. Der Strand in Hooksiel werde immer schmaler. Und der Campingplatz entspreche längst nicht mehr dem Standard, den der mit hochwertiger Technik und großen Fahrzeugen anreisende Gast heute erwarten könne. „Strand und Campingplatz, das sind die Kapitalbringer für die WTG. Die dort dringend erforderlichen Maßnahmen wären echte Investitionen in die touristische Zukunft von Hooksiel“, ist man sich im Seeebadeverein einig.
Kritik am „Digitalisierung-Wahn“
Die WTG investiere hingegen überwiegend in Digitalisierung. Vorstandsmitglied Wolf Hegemann spricht gar von einem „Digiatalisierungs-Wahn“. Grundsätzlich sei es richtig, auch auf Digitalisierung zu setzen, aber das Verhältnis zwischen Investitionen etwa in die Erfassung der Besucherzahlen und der maroden Infrastruktur passe einfach nicht zusammen – zumal manch älterer Gast mit den Errungenschaften der neuen digitale Welt ohnehin überfordert sei..
Beim Seebadeverein fühlt man sich von der WTG nicht mitgenommen. „Im besten Fall bekommen wir fertige Projekte vorgestellt“, so Erwin Abels, der Hooksiel auch im WTG-Beirat vertritt. Man habe aber nicht den Eindruck, dass die Erfahrung und Expertise der touristischen Leistungsträger bei der Entwicklung von Projekten gefragt sei.
Dauergespräche über Parkgebühren
So hätte man über die Einführung der Parkgebühren am Strand auch einmal gemeinsam nachdenken können. Abels, selbst Vermieter, berichtet von Dauergesprächen mit Gästen, die über die Parkgebühren enttäuscht seien, zumal früher das Parken mit einer Gästekarten ebenso wie der Strandeintritt kostenfrei waren. Der Verweis auf ähnliche Parkgebühren in Schillig und Horumersiel hinke. „Bei uns liegt der Strand sechs Kilometer vom Ort entfernt.“
Vor diesem Hintergrund sei es doppelt schwer, bei den Gästen Verständnis für die anstehende Erhöhung des Gästebeitrags zu bekommen. Die heute mit der Gästekarte verbundenen Vergünstigungen würden vom Gast nicht als nennenswert wahrgenommen. Insgesamt habe man beim Seebadeverein das Gefühl, dass die Beitragserhöhung nur von der Kostenseite getrieben sei, nicht aber von der Qualität des Angebotes. Die Zeiten, in denen der Gast sich als König fühlen konnte, um den sich alle – auch bei der WTG – kümmern, seien vorbei. Das Risiko: Der Gast wandert ab.
„Die WTG ist kein Selbstzweck“
Für eine moderate Anpassung des Gästebeitrages habe man auch beim Seebadeverein Hooksiel Verständnis. Viel wichtiger sei es, dass die WTG endlich in einen ernsthaften Dialog mit den Leistungsträgern über die strategische Ausrichtung des Tourismus im Wangerland eintrete. Die WTG sei kein Selbstzweck. Ihre Aufgabe bestehe vielmehr darin, die Wertschöpfung in der Gemeinde im Bereich der Fremdenverkehrswirtschaft zu fördern.
Bei einem künftig zu erwartendem Defizit beim Betrieb des neuen „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel, bei Investitionen in Digitalisierung und in zusätzliches Fachpersonal bei der WTG sei derzeit nicht zu erkennen, wie in die unverzichtbare Infrastruktur am Strand und auf den Campingplätzen investiert werden soll, beklagt der Seebadeverein. „Ziel muss es sein“, so Hegemann, „eine gemeinsame Lösung zu finden.“
Lies soll sich um Nordseebad kümmern
Wichtig für Hooksiel ist aus Sicht des Seebadevereins auch die Anerkennung des Ortes als Nordseebad. Der entsprechende Antrag liegt laut Auskunft der WTG seit Monaten in Hannover. Der Vorstand appelliert hier an den friesländischen Landtagsabgeordneten Olaf Lies, sich in seiner Funktion als Wirtschaftsminister dafür einzusetzen, dass die Anerkennung so schnell wie möglich erfolgt.
Traumhaft schön: der Hooksieler Strand. Dennoch gingen die Übernachtungszahlen im Wangerland in diesem Sommer zurück. Foto: hol
Hooksiel (18. 9. 2023) – Die umstrittenen Parkautomaten an den Großparkplätzen der Strände und am Hooksieler Außenhafen werden noch einmal nachgerüstet. Das kündigte der Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH (WTG), Armin Kanning, im Gespräch mit „Hooksiel-life“ an.
Konkret geht es um das Bediener-Menü der Automaten. Aktuell können Nutzer – auf verschiedenen Menü-Ebenen – für einige Stunden Parkgebühren zahlen oder auch Tages-, Monats- , Saison- oder Jahreskarten ordern. „Das hat sich in der Praxis als zu kompliziert erwiesen“, sagte WTG-Marketingchefin Larissa Strangmann. Künftig sollen über die Automaten lediglich noch Gebühren vom Kurzparken bis zur Tageskarte (8 Euro) abgerechnet werden. Mehrtages- und Saisonkarten müssen dann über eine App digital gebucht werden. „Wenn jemand Schwierigkeiten mit der Installation haben sollte, helfen unsere Mitarbeitenden in der Touristik-Information gern.“
Die Einführung der Parkgebühren (bei gleichzeitig kostenlosem Strandeintritt) hatte für Unmut bei Urlaubsgästen gesorgt, die bislang mit ihrer Gästekarte ohnehin ohne Zusatzkosten an den Strand kamen. Einen Grund für den Rückgang der Übernachtungszahlen in Hooksiel (bis Ende August etwa sechs Prozent) sieht die WTG darin allerdings ebenso wenig wie im von Natur- und Umweltschützern kritisierten LNG-Regasifizierungsschiffes „Höegh Esperanza“ in Sichtweite des Hooksieler Badestrandes.
Wenn solche lokalen Effekte eine Rolle gespielt hätten, hätte es Unterschiede bei der Entwicklung der Übernachtungszahlen zwischen Hooksiel und Horumersiel geben müssen, argumentiert Kanning. „Das ist aber nicht der Fall.“ Abgesehen von den Campingplätzen. Hier verzeichnete der Platz in Schillig ein Minus von fünf Prozent, der in Hooksiel von rund zehn Prozent. Gespannt sei er aber noch auf die September-Zahlern, die sehr gut sein dürften.
Ursachen für sinkende Übernachtungszahlen
Der Rückgang der Übernachtungszahlen sei eher Ausdruck des allgemeinen Trends, dass viele Deutsche in der Nach-Corona-Zeit lieber einmal wieder Urlaub im Ausland machen wollten. Weitere Faktoren seien der Wegfall einiger großer Leistungsanbieter im Wangerland, das schlechte Wetter in der Hauptsaison und die Kostenexplosion in vielen Bereichen. „Man merkt, dass das Geld bei den Leuten knapper geworden ist“, so Kanning.
Vermieter und Gastronomen wären aber nach Überzeugung von Larissa Strangmann schlecht beraten, wenn sie in der Hoffnung auf eine Trendwende nur auf das Ende der Inflation und besseres Wetter warten würden. „Wir müssen etwas tun!“, ist die Marketing-Expertin überzeugt. „Wir müssen uns verbessern.“
„Wir müssen uns verbessern“
Im Zentrum der Bemühungen müsse der Gast stehen. Die Rolle des „Gastgebers“ sei aber nicht bei jedem Leitungsanbieter ausgeprägt. Verbesserungspotenzial, so Strangmann, gebe es auch im gastronomischen Angebot. Das fange bei den Speisekarten an, die hier und dort mal erneuert werden könnten. Die Angebote im Bereich „regionale Küche“ seien sehr überschaubar. Vegane Gerichte fänden Gäste kaum.
Noch besser werden will aber auch die WTG selbst. Armin Kanning geht davon aus, dass sich künftig die Investitionen in Digitalisierung und Datenerfassung nach und nach auszahlen werden. Auch für die touristischen Leitungsanbieter im Wangerland. Zum Jahresende, so die Planung, wir das „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel eröffnet. Inhaltlich setze man weiter auf Nachhaltigkeit, so Larissa Strangmann. Sie verweist auf die derzeit laufenden „Wangerländer Nachhaltigkeitswochen“ und kündigte das zweite „Wangerländer Deichleuchten“ zur Jahreswende an. Ein Silvesterfest an den Deichen mit Fackeln und Lichtern statt Böllern und Raketen.