Ärgernis im erzen von Hooksiel. Unbekannte habe ihren Müll am Altglas- und Altkleidersammelplatz abgelagert. Die Gemeinde schließt Mülltourismus nicht aus. Foto: privat
Hooksiel (14. 1. 2025) – Es ist ein Ärgernis. Mitten im Dorf ein großer Müllhaufen. Vornehmlich Säcke mit alten Textilien, aber auch Müll und ein offenbar ausrangierter Kinderwagen verunstalten den Altglas- und Altkleider-Sammelplatz am Ende des Parkplatzes an der Nee Straat. „Das muss doch nun wirklich nicht sein!“, sagt eine treue Leserin von „Hooksiel-Life“, die mit einem Foto den Missstand dokumentiert hat.
Als ärgerlich empfindet auch Markus Gellert, Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde, die Unart, überschüssigen Müll an den öffentlichen Sammelplätzen abzulegen. „Eigentlich haben wir im Wangerland im Vergleich zu anderen Kommunen mit wilden Müllkippen wenig zu tun. Aber es ist so, wenn da erst einmal ein Haufen liegt, stellen anderen ihren Unrat einfach dazu.“
Wenn es wilde Ablagerungen gebe, dann meist in Hooksiel, dem größten Ort in der Gemeinde. Hier sei die höchste Verkehrs-Frequenz und auch Müll-Tourismus aus anderen Orten sei nicht auszuschließen. Der Sammelplatz an der Nee Straat sei davon immer wieder mal betroffen. „Das ist ärgerlich, zumal es nicht damit zu tun hat, dass die Sammelbehälter voll sind“, so Gellert. „Die Gemeinde wird den Müll beseitigen, damit sich nicht nicht noch mehr Leute animiert fühlen, dort ihren Sperrmüll abzulagern.“
Wer seine Abfälle illegal in der Landschaft oder auch an öffentlichen Plätzen entsorgt, kann mit einem Bußgeld belegt oder sogar strafrechtlich belangt werden. „Ich kann das nicht verstehen“, sagt die „Hooksiel-Life“-Leserin. „Wir haben jede Menge Sammelbehälter für Textilien. Seinen Speermüll kann man in Friesland kostenlos abholen lassen oder an der Deponie in Wiefels abgeben. Wer muss da noch seinen Müll im Ort wegwerfen?“
Friesland/Hooksiel (15. 11. 2024) – Ab Samstag, 7. Dezember, bis Sonntag, 1. Januar, können Haushalte im Landkreis Friesland keine Sperrmüllabfuhr anmelden. Darauf weist der Landkreis Friesland hin. Der Grund: Zum Jahresbeginn 2025 wird die Augustin Entsorgung Friesland GmbH & Co.KG (AES) die Sperrmüllabfuhr übernehmen. Bis Ende des Jahres wird die Sperrmüllabfuhr noch durch die Nehlsen AWG durchgeführt.
Die Unterbrechung der Terminanmeldungen soll einen reibungslosen Wechsel zwischen den Unternehmen ermöglichen. Anmeldungen, die bis zum 6. Dezember eingehen, werden noch bis Ende des Jahres durch die Firma Nehlsen bearbeitet.
Ab Januar läuft die Anmeldung zur Sperrmüllabfuhr wie gewohnt ab. Die Abfuhr von haushaltsüblichen sperrigen Haushaltsgegenständen über die Standardanmeldung per App, Telefon oder Anforderungskarte ist weiterhin kostenfrei. Sonderleistungen können direkt über die AES im Onlinebezahlverfahren hinzugebucht werden. Dieses sind die Expressabfuhr, Wunschtermin und Heraustrage-Service als zusätzliche Leistungen.
Die Annahme von Sperrmüll in den Entsorgungsanlagen im Landkreis Friesland sind von der dreiwöchigen Frist nicht betroffen. Diese sind weiterhin geöffnet und der reguläre Sperrmüll aus den friesländischen Haushalten wird dort kostenfrei angenommen. Elektrogeräte können auch auf kurzem Weg über Elektrohändler und Discounter abgegeben werden. Bei Großgeräten geschieht dieses meist im Alt- gegen Neu-Verfahren, drei Kleingeräte bis 25 Zentimeter Kantenlänge müssen auch ohne Neukauf angenommen werden.
Jever/Hooksiel (16. 4. 2024) – Beim Fischsterben im Hookstief sind vor allem Brassen getötet worden. Das ist nach den Worten von Manfred Lehmann, Vorsitzender des Angelvereins Jever, ein sicheres Zeichen dafür, dass Sauerstoffmangel die Ursache für das Phänomen war. „Die Brasse ist sehr standorttreu“, so Lehmann gegenüber „Hooksiel-life“. Während andere Fischarten bei abnehmendem Sauerstoffgehalt im Wasser wegschwimmen, bleibe die Brasse in den betroffenen Gewässerabschnitten. Bis sie erstickt.
Betroffen waren aus Sicht der Angler weite Teile des Hookstiefs. Aus Messungen der Gewässerwarte des Vereins gehe hervor, dass der Sauerstoffgehalt hier vor einer guten Woche noch bei 8 bis 12 Prozent gelegen habe. „Alles über 8 Prozent ist unkritisch“, so Lehmann. Nach den sich am Wochenende häufenden Hinweisen von Fußgängern und Radfahrern bei Polizei und Angelverein hätten die Gewässerwarte neuerliche Proben gezogen. In den betroffenen Abschnitten habe der Sauerstoffgehalt da nur noch bei 0,2 Prozent gelegen.
Zu viele Nährstoffe im Wasser
Die Ursachen für den Sauerstoffmangel sind auch Sicht von Lehmann „verhältnismäßig klar“. Durch die Unmengen an Regen der vergangenen Wochen und Monate habe sich der Boden der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen wie ein Schwamm mit Wasser vollgesaugt. Angesichts der hohen Wasserstände habe die Sielacht Wangerland viel Wasser aus den Tiefs in die Jade abgepumpt. In der Folge sei nährstoffreiches Oberflächenwasser von den Ländereien ins Hookstief nachgelaufen. „Sehr niedriger Wasserstand, dazu große Mengen nährstoffreiches Wasser, steigende Temperaturen und beginnende Vegetation, die ebenfalls Sauerstoff zehrt …. Da fällt der Sauerstoff-Gehalt dramatisch“, so Lehmann.
Diese Zusammenhänge habe man auch anderenorts schon beobachten können. Unter anderem auch am Hooksieler Binnentief, wo der Sauerstoffgehalt häufig sehr niedrig sei, da nach der Schließung des Sieltores in Richtung Alter Hafen kein Wasseraustausch mehr erfolge.
Folgen für Brut noch unklar
„Es gibt keinen Grund für Schuldzuweisungen“, sagt Lehmann. Die Not der Landwirte, die ihre viel zu nassen Flächen nicht bearbeiten können, sei nachvollziehbar. Den Schaden für den Fischbesatz im Hookstief hält der Vorsitzende des Angelvereins für überschaubar, auch wenn man die genaue Zahl der betroffenen Tiere nur schwer abschätzen könne. Noch nicht beurteilen lasse sich zudem zum jetzigen Zeitpunkt, inwieweit die Fischbrut in den fast trocken liegenden Gewässerabschnitten betroffen ist.
Zahlreiche Fische sind aus ungeklärtem Grund im Hookstief verendet. Foto: Scholz
Hooksiel/Jever (15. 4. 2024) – Im Hookstief sind eine große Zahl an Fischen verendet. Die genaue Ursache für das Fischsterben stand bis heute noch nicht fest. Wie der Landkreis Friesland auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ mitteilte, hätten Messungen im Raum Jever den Verdacht verstärkt, „dass wohl ein akuter Sauerstoffmangel Ursache für das Fischsterben war“.
Erste Hinweise auf das Fischsterben seien bereits am vergangenen Dienstag bei der Unteren Naturschutzbehörde eingegangen, so der Landkreis. Aufgrund der Verhältnisse in den Vorfluten mit starkem Sielbetrieb habe man aber weder die konkrete Ursache für den Sauerstoffmangel noch einen Eintragspfad etwa von schädlichen Substanzen ermitteln können.
Aufgrund des schönen Wetters am Wochenende hatten Hunderte Radler den Hooksweg als beliebte Radwegverbindung zwischen Waddewarden und Jever genutzt. Dabei fielen vielen die Unmengen von Fischkadavern ins Auge, die im Wasser trieben.
Die konkrete Zahl der verendeten Tiere lässt sich aus Sicht des Landkreises nicht genau ermitteln. „Die starke Sieldrift führte zu einem schnellen Wegtreiben der Fische. Zudem lässt sich ein schneller Zugriff von Raubfische und Vögeln auf die toten Tiere nicht ausschließen“, heißt es aus Kreishaus. Erfahrungsgemäß seien gerade die Kadaver der kleineren Fische schnell verschwunden.
Friesland/Hooksiel (7. 3. 2024) – Traditionell werden in Friesland am Ostersamstag in der Abenddämmerung Brauchtumsfeuer entzündet, um das Osterfest zu feiern. Landkreise Friesland weist darauf hin, dass diese Feuer vorher bei der jeweiligen Stadt oder Gemeinde angemeldet werden müssen. Bei den Festen muss es sich um öffentliche, für jede Person zugängliche Veranstaltungen handeln.
Osterfeuer gehören in Friesland zum Brauchtum. Allerdings sind dabei Regeln zu beachten.
Die Gemeinde Wangerland nimmt entsprechende Anmeldungen noch bis Freitag, 15. März, entgegen. Wichtig bei den Osterfeuern sei, so die untere Abfallbehörde beim Landkreis, dass das Brauchtum im Fokus stehe. Das reine Verbrennen von Gartenabfällen sei in Niedersachsen grundsätzlich verboten. Eine Ausnahme gebe es für Brauchtumsfeuer, bei denen das gemeinsame Feiern eines (religiösen) Festes im Vordergrund steht.
Hierbei dürfen getrocknete Äste (zum Beispiel aus dem Herbstschnitt) verbrannt werden. „Das Brauchtum darf nicht zur illegalen Abfallentsorgung genutzt werden“, mahnt der Landkreis. „Altreifen, Kunststoff, Sperrmüll, Öle und andere Abfälle gehören ordnungsgemäß entsorgt und nicht ins Osterfeuer.“ Gleiches gelte für behandeltes oder beschichtetes Holz.
Der Standort für die Feuer sollte sorgsam gewählt werden. Neben dem Brandschutz und dem Schutz der Nachbarschaft vor Rauchbelästigung gehe es hierbei auch um den Umweltschutz. Vorgeschrieben ist etwa ein ausreichend großer Abstand zu Naturdenkmalen und Schutzgütern wie Naturschutzgebieten oder Wallhecken.
Um die Tiere zu schützen und artenschutzrechtliche Verstöße zu vermeiden, sollte Baum- und Strauchschnitt erst zwei Wochen vor dem Feuer angeliefert und großflächig verteilt werden. Am Tag des Abbrennens könne das Material dann zur Feuerstelle gebracht und aufgeschichtet werden. Andernfalls sei nicht auszuschließen, dass kleine Tiere wie Amphibien, Hasen oder Igel das aufgeschichtete Material als Unterschlupf nutzen und Vögel Nester darin bauen.
Die FSRU „Höegh Esperanza“ nimmt am LNG-Terminal nahe des Hooksieler Außenhafens von einem Frachter flüssiges LNG auf und leitet es regasifiziert an Land. Dabei fallen chlorierte Abwässer an. Möglicherweise können die durch Ultraschall vermieden werden. Archiv-Foto Scheer
Hooksiel (1. 12. 2023) – Durch den Einsatz von Ultraschall könnte die ökologische Belastung der Jade beim Import von Flüssigerdgas (LNG) deutlich verringert werden. Davon jedenfalls ist Jan Kelling überzeugt. Der Mitbegründer und Vorstandsvorsitzende der Hasytec Electronics AG (Kiel) stellte am Donnerstag Abend im Hooksieler Gästehaus das Antifouling-System vor, mit dem künftig auf der FSRU „Excelsior“ das Zuwachsen des Rohrsystems durch Algen, Muscheln und Seepocken verhindert werden soll.
Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak begrüßte rund 20 Interessierte zu der von der Gemeinde und dem „Netzwerk Energiedrehscheibe“, einem Zusammenschluss aus Klima- und Umweltschutzverbänden, organisierten Veranstaltung. Als weiterer Referent stellte Christian Kopp, Schifffahrtsexperte des Nabu Naturschutzbundes, die von der Schifffahrt verursachten Belastungen wie Lärm, Wasser- und Luftverschmutzungen sowie Klimaschäden dar. Ziel müsse es sein, die Schifffahrt sauberer zu machen. Dafür seien vor allem internationale Vorschriften zur Kraftstoffart, Filtertechnik und Schadstoffentsorgung nötig.
Die „Excelsior“ wird nach der „Höegh Esperanza“ die zweite Floating Storage and Regasification Unit sein, die im Auftrag der Deutschen Energy Terminal GmbH über die Jade importiertes, minus 162 Grad kaltes LNG durch Erwärmung regasifiziert. Für den Prozess wird vergleichsweise warmes Seewasser – oder wie in Stade und Brunsbüttel Industrieabwasser – genutzt, das durch ein mehrere Kilometer langes Röhrensystem an Bord geleitet wird.
Schall verhindert Biofilm an Röhren
Die Herausforderung: Wie lässt sich verhindern, dass sich in den Röhren Biofilm bildet, an dem sich dann andere Meeresbewohner festsetzen? Bei den meisten FSRU, so Kelling, werde dafür Chlor eingesetzt, der die Lebewesen abtötet. Umweltverbände beklagen, dass dann – wie etwa bei der „Höegh Esperanza“ – mit dem Abwasser tonnenweise Chloride und Biozide in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gelangen – mit unbekannter Wirkung auf das Ökosystem.
Das Ultraschall-Antifouling töte keine Lebewesen, versicherte Kelling. Im Schiffsinneren würden an die Außenseiten der wasserführenden Rohre kleine Schallgeber geklebt, die jeweils auf einer Rohroberfläche von 40 Quadratmetern dafür sorgen, dass sich kein Bioschleim festsetzen kann. Die Konsequenz: Kein Bioschleim und damit keine Nahrung für Muscheln, Algen und Seepocken. Also keine zuwachsenden Rohre.
Informierten in Hooksiel über Umweltbelastungen durch die Schifffahrt (v. l.) Jan Kelling (Hasytec Electronics), Stephanie Eilers (Netzwerk Energiedrehscheibe) und Christian Kopp (Nabu). Foto: hol
Die von Hasytec eingesetzte Ultraschallwellen-Art (Fachbegriff: „stabile Kavitation“) benötige nur eine geringe elektrische Leistung, verursache wenig Lärm, sei aber auch nicht in der Lage, zum Beispiel Anhaftungen an den Rümpfen von Schiffen abzusprengen. Untersuchungen des Unternehmens im Umfeld eines Kreuzfahrtschiffes in der Kieler Förde hätten gezeigt, dass im Wasser in etwa 150 Meter Entfernung kein Schall mehr messbar sei. Die Ergebnisse seien nicht eins zu eins übertragbar. Aber für die Jade erwartet Kelling einen maximalen Wahrnehmungsabstand von 750 Meter.
„Excelsior“ kommt wohl im April
Aber die Geräte arbeiten auf derselben Frequenz, auf der auch Schweinswale kommunizieren, räumte Kelling ein. Und das Verfahren „hat nicht keine Auswirkungen auf Schweinswale“. Wie die Auswirkungen seien, könnte man derzeit nicht sagen. Es gebe keine entsprechenden Studien und auch keine Grenzwerte. Denkbar wären aber lediglich „Störungen“ der Wale, keine „Schädigungen“. Notfalls könne man die Leistung der Schallgeber auch etwas drosseln.
Kelling geht davon aus, dass die „Excelsior“ im April 2024 in der Jade festmacht. Auf Grundlage der Erfahrungen mit der FSRU könnte auch die „Höegh Eperanza“ danach auf Ultraschall-Antifouling umgerüstet werden, wenn die Betreiber und die Genehmigungsbehörde sich für das System entscheiden sollten. Den Zeitraum von einem Auftrag an seine Firma bis zum Abschluss der Installation der Anlagen an Bord schätzt Kelling auf vier bis sechs Monate. Das Schiff selbst würde für den LNG-Import aber nur einige Wochen ausfallen.
Hooksiel (1. 11. 2023) – Der Landkreis Friesland lässt Ast- und Strauchwerk von privaten Grundstücken abholen. Bürger, die diesen kostenlosen Service nutzen wollen, können sich bis einschließlich Montag, 6. November, anmelden – entweder über die „Sperrmüllkarte“ (erhältlich im Kreisamt und im Rathaus in Hohenkirchen) oder online unter www.friesland.de/sperrig. Auch eine telefonische Anmeldung über das Servicetelefon der Nehlsen AWG: 04461/99 87-410 ist möglich.
Die Abholtermine finden ab Montag, 20. November, statt. Die Äste und Sträucher müssen am Abfuhrtag gebündelt dort abgelegt werden, wo auch die Abfallbehälter abgeholt werden. Die Bündel (max. 2,5 Meter lang) müssen von einer Person zu tragen sein. Der Durchmesser darf bei Ästen 15 und bei Wurzeltellern 25 Zentimeter nicht überschreiten. Die maximale Abholmenge beträgt fünf Kubikmeter je Grundstück.
Die Termine für die Abgabe von ungebündeltem Ast- und Strauchwerk an den Sammelstellen in den Städten und Gemeinden finden Bürgerinnen und Bürger in der Abfallfibel und unter www.friesland.de/strauchwerk. Ungebündeltes Ast- und Strauchwerk kann ganzjährig unter anderem an den Grünabfallstellen im AWZ Wiefels erfolgen.
Hooksiel (18. 9. 2023) – Die Klimakrise steht im Fokus der Veranstaltungsreihe „Faire Woche 2023“. Anke Müller und Angelika Kirschner von der Steuerungsgruppe der Fair-Trade-Gemeinde Wangerland haben dazu mit Unterstützung von Britta Ulfers das derzeit leer stehende Schaufenster der ehemaligen Ulfers-Bäckerei-Filiale im Hooksieler Ortskern zu einem „Schlaufenster“ umgestaltet.
Ein leeres Schaufenster gut genutzt: In der ehemaligen Bäckerei-Filiale im Hooksieler Ortskern finden sich jetzt Informationen zum fairen Handel. Foto: privat
In der Ausstellung des Ökumenischen Zentrums Oldenburg wird am Beispiel Ernährung aufgezeigt, welche Auswirkungen das Handeln in Wohlstandsländern auf Lebensmittelproduzenten im globalen Süden der Welt hat. In dem Schaufenster finden sich bis Ende Oktober Informationen und Tipps zu den Themenfeldern Lebensmittelverschwendung, Regional und Saisonal, sowie Fairer Handel.
Die „Faire Woche 2023“ läuft offiziell bis zum 29. September. Ihr Kernthema: Die Verschärfung der globalen Ungleichheiten durch die Klimakrise. Arme Menschen sind davon häufig stärker betroffen als reiche, viele Länder des Südens stärker als die des Nordens. Jenes Nordens, der durch sein Handeln in den vergangenen 250 Jahren die Klimakreis maßgeblich verursacht hat.
Von den Folgen der Klimakrise sind auch Partner des Fairen Handels betroffen, vor allem in der Landwirtschaft. Ein Beispiel: Verspätete Regenzeiten lassen Feldfrüchte verdorren, zu frühe Regenfälle vernichten Blüten an Bäumen und Sträuchern.
Hooksiel/Minsener Oog (11. 9. 2023) – 120 Freiwillige haben den Strand von Minsener Oog von rund zwölf Kubikmetern Meeresmüll befreit. Das war das Ergebnis der Gemeinschaftsaktion der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, der Naturschutz- und Forschungsgemeinschaft Mellumrat e.V. und der Wattfahrer-Vereinigung Soltwaters e.V., die vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee und der Reederei Warrings unterstützt wurde.
Rund zwölf Kubikmeter Müll sammelten Naturschützer und Segler von den Stränden der unbewohnten Insel Minsener Oog in der Jade. Foto: T. Hamm / NLPV
120 Segler und Seekajak-Fahrer waren früh in Hooksiel und Horumersiel gestartet, um sich gegen 11 Uhr mit 23 Segelbooten an der Südspitze der unbewohnten Insel trocken fallen zu lassen. Bei bestem Wetter ging es dann in vier Gruppen rund um die Insel: Es wurde alles gesammelt, was nicht an den Strand gehört – vor allem Plastikteile, aber auch Glas und viele Netzreste aus der Fischerei.
In gut drei Stunden füllten die eifrigen Sammler und Sammlerinnen 24 „Big Bags“ mit rund zwölf 12 Kubikmetern Meeresmüll. „Der engagierte Einsatz und die akribische Arbeit unserer vielen Freiwilligen haben der Aktion erneut zu einem großen Erfolg verholfen und den Strand von Minsener Oog von Meeresmüll befreit“, freut sich Gerd Scheffler, Initiator der Aktion seitens Soltwaters.
Bis auf die Zwischenzone im Süden gehört Minsener Oog zur streng geschützten Ruhezone des Nationalparks. Dort sind von März bis Oktober die Naturschutzwarte des Mellumrates stationiert. Sie erfassen die Brutbestände der Vögel, informieren Besucher über die ökologischen Besonderheiten des Schutzgebietes und schützen die Tiere vor Störungen.
Da die Insel sonst unbewohnt ist, wird der gesamte am Strand vorkommende Müll aus dem Meer durch Wind und Wellen auf die Insel verfrachtet. Daran wird ersichtlich, wie auch entfernte Gebiete durch Zivilisations-Müll negativ beeinflusst werden.
„Ich habe schon häufiger an Sammelaktionen teilgenommen. Es ist immer wieder erschreckend, wieviel Müll man findet“, sagt Einsatzleiterin Dr. Thea Hamm von der Nationalparkverwaltung. Meeresmüll birgt viele Gefahren für verschiedenste Meeresbewohner: „Er kann Robben und Seevögel strangulieren oder verletzen und bei der Nahrungssuche aufgenommen werden. Dann setzt ein falsches Sättigungsgefühl ein und die Tiere können keine richtige Nahrung mehr aufnehmen, da der Magen bereits durch das unverdauliche Plastik gefüllt ist“, erläutert Dr. Dietrich Frank, Gebietsbetreuer beim Mellumrat für Minsener Oog.
Die Teilnehmenden der Sammelaktion erhielten von der Nationalparkverwaltung eine Sondergenehmigung zum Betreten der Ruhezone. Die Aktion fand nach Ende der Brutzeit der gefährdeten Strandbrüter wie Zwergseeschwalbe statt, zu deren Schutz an der Südspitze temporär Brutgebiete markiert werden, die nicht betreten werden dürfen. Um rastende Wasser- und Watvögel nicht zu stören, wurde die Aktion während der Niedrigwasserphase durchgeführt. Wie in den Vorjahren unterstützt die Reederei Warrings die Aktion durch den Abtransport des gesammelten Mülls zur Küste.
Friesland/Hooksiel (5. 9. 2023) – Die Landkreise Friesland, Aurich und Wittmund rufen zur Teilnahme am Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) auf, der von Montag, 18. September, bis Sonntag, 8. Oktober stattfindet. Im Rahmen der Aktion soll deutlich werden, dass sich bereits viele Bürger, Unternehmen, Vereine und Institutionen für Nachhaltigkeit engagieren.
Wer sich mit einem nachhaltigen Projekt oder einer nachhaltigen Veranstaltung für die DAN anmelden möchte, findet unter www.gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de/aktions-tage eine schrittweise Erklärung. Die angebotenen Veranstaltungen und Projekte können unterschiedlich sein. Von Kleidertauschpartys über Podiumsdiskussionen bis hin zu klimabewussten Kochseminaren ist vieles umsetzbar. Ziel ist es, aktiv zu werden und andere für nachhaltiges Handeln zu begeistern. Die Projekte und Veranstaltungen der Beteiligten werden auf einer Online-Karte unter www.gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de/app/map veröffentlicht.
Valentin Lang, Beauftragter für Klimaschutz und Klimaanpassung des Landkreises Friesland: „Mit den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit wird die Vielschichtigkeit des Begriffs der ‚Nachhaltigkeit‘ vor Augen geführt. Nachhaltigkeit beinhaltet die Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie, welche eng miteinander verknüpft sind. In Friesland gibt es vielseitiges Engagement zu diesem Thema.“
Bei Fragen und zur Beratung steht das Umweltzentrum Schortens unter info@ruz-schortens.de oder 04461/891652 zur Verfügung.