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Beiträge veröffentlicht in Juli 2024

Krabbentage in Hooksiel: Leckere Speisen, fliegende Händler und Musik

Janine Meyer
Die Sängerin Janine Meyer tritt am Sonntag am Alten Hafen in Hooksiel auf. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (31. 7. 2024) – Der äußere Ablauf ist seit Jahren unverändert. An den „Heringstagen“ und den „Krabbentagen“ verwandelt sich der Sielort in eine Festmeile. Dafür wird die Ortsdurchfahrt für Autos in Höhe Alter Hafen von Freitag bis Sonntag gesperrt.

An diesem Wochenende ist es wieder soweit. Der Vorstand der Dorfgemeinschaft Hooksiel stellte jetzt das Programm vor. Da das Wetter gut werden soll, werden wieder Tausende Gäste erwartet, die die Lange Straße entlang schlendern oder das Bühnenprogramm am Alten Hafen erleben wollen. Parkplätze für die Besucher gibt es genug, betont der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Marco Knodel. „Aus Richtung Sengwarden kommend steht am Ortseingang eine große Wiese als Stellplatz zur Verfügung. Und auch die Parkplätze an der Nee Straat im Ortskern können genutzt werden.“

Die Stände und Karussells auf der Festmeile werden am Freitag, 2. August, um 11 Uhr ihren Betrieb aufnehmen. Das Show- und Musikprogramm beginnt um 15 Uhr. Die offizielle Eröffnung mit Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak ist für 18 Uhr angesetzt. Dazu gibt es 50 Liter Freibier, das an der Bierbude ausgeschenkt wird, so Knodel. Am Nachmittag macht ein DJ Musik, ab 20 Uhr werden die „Rock Shots“ mit Livemusik für Stimmung sorgen.

Auch für Samstag und Sonntag dürfen sich die Gäste auf ein buntes Bühnenprogramm freuen. Am Samstag (ab 12 Uhr) tritt der Elvis-Imitator Michael Aden auf. Im Anschluss zeigt das „TSR Showteam“ aus Wilhelmshaven sein können. Bei Musik von den Bands „Tonic Brothers“ und „4 Live“ wird danach bis Mitternacht eine Hafenparty gefeiert.

Krabbentage Hooksiel
Zahlreiche fliegende Händler werden in der Lange Straße ihre Stände aufbauen. Archiv-Foto: hol

Das Bühnenprogramm am Sonntag wird um 10 Uhr mit einem Gottesdienst eröffnet. Danach gibt der Shantychor „Blaue Jungs“ aus Wilhelmshaven ein Gastspiel. Am Nachmittag (15 bis 18 Uhr) dürfen sich Schlagerfans auf den Auftritt von Janine Meyer aus Varel freuen, die schon mehrfach die Hooksieler begeistern konnte. 

Spannend geht es auf der Bühne ab 14.30 Uhr zu. Dann startet der Krabbenpuhl-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene. Die Aufgabe besteht darin, in einer vorgegebenen Zeit so viele Garnelen wie möglich von ihrer Schale zu befreien. „Wer mitmachen möchte, kann sich schon ab Freitag an der Bühne registrieren lassen“, so Knodel. Die Gewinner erhalten kleine Präsente.

Das Bühnenprogramm am Alten Hafen wird umrahmt von zahlreichen Aktivitäten auf dem Festplatz und im Hafenbecken selbst. Vom Krabbenkutter aus wird frischer Granat verkauft, das Museumsschiff „Lulu Meinders“ dreht mit Gästen Runden auf dem Hooksmeer und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Ortsgruppe Horumersiel, stellt ihr Rettungsboot vor. 

Krabbentage Hooksiel
In der Lange Straße wird sich auch in diesem Jahr wieder ein Kettenkarussell drehen. Archiv-Foto: hol

Die Organisatoren von der Dorfgemeinschaft freuen sich, dass sie für die Krabbentage in diesem Jahr eine ganze Reihe von neuen Schaustellern hinzugewinnen konnten. Unter anderem wird es eine kleine „Kulinarische Meile“ etwa mit indischen, arabischen und chinesischen Gerichten geben. Natürlich haben auch die örtlichen Geschäfte und Gastronomiebetriebe geöffnet.

Bestimmt wird die Festmeile von Kleinhandwerkern und fliegenden Händlern aller Art. Dazu werden auch Mitmachaktionen angeboten. So lädt die Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ zum Glücksrad-Drehen ein und am Stand der Unterstützter des Kinder- und Jugendhospizes „Joshuas Himmelreich“ kann man beim Fädenziehen Preise gewinnen. 

Neue Ausstellung im Künstlerhaus

Hooksiel (31. 7. 2024) – Die nächste Ausstellung „Wachsen“ im Künstlerhaus wird am kommenden Sonntag, 4. August, eröffnet. Die Künstlerin Akkela Dienstbier aus Bremen hat bereits 2018 als Stipendiatin der Gemeinde Wangerland in Hooksiel gelebt und viele ihrer damaligen Eindrücke aus dem Küstenort künstlerisch umgesetzt. Ein Schwerpunkt: Natur und Umwelt. 

Für ihre Werke verwendet Akkela Dienstbier fast ausschließlich reine Naturmaterialien. Intensiv beschäftigt sie sich mit der Umsetzung der dreidimensionalen Objekte in zweidimensionale Druckwerke. Ein Baustein ihrer Überzeugung: Mensch und Natur stehen sich nicht gegenüber, sondern durchdringen und beeinflussen sich gegenseitig, im besten Fall bilden sie über Netzwerke Möglichkeiten von Verbindungen, Austausch und gegenseitige Unterstützung. 

In ihren Arbeiten werden verschiedene künstlerische Ausdrucksmittel eingesetzt. Akkela Dienstbiers Kunst regt eine Reflexion über Natur und Umwelt an, indem auch sinnliche, gesammelte Naturmaterialien die künstlerischen Gestaltungen bestimmen. Die Künstlerin: „Was der Mensch liebt, schützt er auch!“ 

In der Ausstellung „Wachsen“ sind Objekte, Druckgrafiken und Bilder von Akkela Dienstbier zu sehen. Die Vernissage beginnt am Sonntag um 11.15 Uhr. Die Ausstellung ist dann bis zum 15. September im Künstlerhaus Hooksiel in der Langen Straße 16 zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Trabrennen: Schwerer Sturz im Vorjahr ruft Tierschützer auf den Plan

Hooksiel (29. 7. 2024) – Nach dem gelungenen Auftaktrennen auf der Jaderennbahn an der Bäderstraße, geht die Trabrennsport-Saison des Hooksieler Rennvereins am Mittwoch, 31. Juli, in die zweite Runde. Das Saisonfinale steht dann für den 7. August an.

Die Besucher des zweiten Renntages am Mittwoch dürfen sich auf spannenden Sport freuen, bei dem es hoffentlich zu keinen Stürzen kommt, bei denen Pferde oder Fahrer zu Schaden kommen. Archiv-Foto: hol

Sieben Rennen, 3500 Zuschauer, gute Wettumsätze am Totalisator – die Verantwortlichen beim Rennverein waren mit dem ersten Renntag zufrieden. Auch weil es in einigen Rennen äußerst spannend zuging. Zielrichterin Karin Kunze musste gleich mehrfach den Zielfilm zu Rate ziehen, um einen Sieger zu ermitteln. Im letzten Rennen stieß sogar die Zielfotografie an ihre Grenzen. Am Ende gab es zwei Sieger. Erfolgreichste Fahrer im Sulky waren mit jeweils drei Siegen Hans-Jürgen von Holdt und Jochen Holzschuh. Beide Fahrer sind auch beim zweiten Renntag dabei. 

Mahnwache an der Rennbahn

Zu den Besuchern des ersten Renntages gehörte auch einer Gruppe von Tierschützern. Sie hielten als Mahnwache am Rande der Rennbahn Transparente hoch auf denen Forderungen standen wie: „Tiere sind keine Sportgeräte“ oder „Wetten ja, aber ohne Tiere“. Auslöser des Protestes war dem Vernehmen nach der Sturz eines Trabers bei einem Rennen im vergangenen Jahr. Das Tier wurde dabei so schwer verletzt, dass es getötet werden musste. Die Tierschützer, die auch noch am Wochenende an der Rennbahn auf ihr Anliegen aufmerksam machten, wollen nach eigenem Bekunden auch beim zweiten Renntag vor Ort sein.

Erster Start um 18.05 Uhr

Der Start zum ersten Rennen erfolgt am Mittwoch um 18.05 Uhr. Sechs Prüfungen werden im Sulky entschieden. Hinzu kommt ein Trabreiten mit sechs Teilnehmern. Interessant für Wetter könnte die sogenannte „V4-Wette“ sein. Diese Wettart hatte der Rennverein bereits im vergangenen Jahr angeboten. Dabei wurde am letzten Renntag 2023 diese Wette von keinem Besucher korrekt vorhergesagt, so dass ein Jackpot in der Höhe von 2969 Euro entstanden ist, der jetzt mit ausgespielt wird.

Besonderes Wett-Format

In der „V4-Wette“ sind die Sieger der Rennen 2, 3, 4 und 5 vorherzusagen, die auf einem gesonderten Wettschein einzutragen sind. Der Grundeinsatz für die Wette beträgt 1 Euro, beinhaltet jeweils einen einzutragenden Sieger der Rennen 2 bis 4. Entscheidet man sich für mehrere mögliche Sieger, erhöhen sich die Gewinnchancen, aber auch der zu zahlende Einsatz. 

Alle Wettscheine, die keinen Gewinn erzielt haben, können an einer Gratisverlosung teilnehmen. Dazu schreibt man seinen Namen auf die Rückseite des Wett-Tickets. Zu gewinnen gibt es dabei zehn Wettgutscheine zu jeweils 20 Euro, die nach dem 2. und 5. Rennen ermittelt werden. 

Bergung der vor Helgoland gesunkenen „Verity“ kommt in entscheidende Phase

Verity Stahlbandrollen
Die von der vor Helgoland gesunkenen „Verity“ geborgenen Stahlbandrollen werden auf Binnenschiffe verladen und zu Verwertern transportiert. .Foto: WSV/brand MARINE CONSULTANTS GmbH.

Hooksiel (29. 7. 2024) – Die Bergung der Ladung aus dem Wrack des südwestlich von Helgoland gesunkenen Frachters „Verity“ geht in die Schlussphase. Das Wrack des am 24. Oktober 2023 nach einer Kollision mit dem Frachter „Polesie“ gesunkenen Küstenmotorschiffs liegt in etwa 37 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund und behindert den Schiffsverkehr.

Bei dem Unglück starb ein Seemann, vier gelten noch als vermisst. Das Schiffswrack behindert den Schiffsverkehr und muss deshalb geborgen werden. Federführend dabei ist die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, eine Bundesbehörde, die heute mitteilte: „Ein großer Teil der Ladung wurde inzwischen geborgen.“

Ladung geht in die Niederlande

Geborgen wurden unter anderem 181 von insgesamt 187 Stahlbandrollen. Der größte Teil sei bereits mit einem Binnenschiff zu einem zertifizierten Verwerter in den Niederlanden transportiert worden. Andere Stahlrollen würden derzeit von einer Barge auf ein Binnenschiff umgeladen, um ebenfalls zur Verwertung befördert zu werden. „Die restlichen sechs nicht zugänglichen Stahlbandrollen werden im nächsten Schritt beim Heben des Wracks entfernt“, kündigte die Behörde an.

Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion: „Wir kommen nun in die finale Phase der Bergungsarbeiten der Verity. Die Vorbereitungen des beauftragten Bergeunternehmens laufen auf Hochtouren und in enger Abstimmung mit unseren nautischen und technischen Spezialisten. Alle sicherheitsrelevanten Vorkehrungen sind getroffen.“ 

Wrack wird in zwei Teile zerlegt

Im nächsten Schritt soll das Wrack in zwei Sektionen zerlegt werden, die dann einzelnd gehoben werden. „Sicherheit ist dabei oberstes Prinzip“, so Oehlmann. In den kommenden Tagen sollen alle Gerätschaften, die für das Zerschneiden und Heben des Wracks erforderlich sind, an die Wrackstelle gebracht werden. 

Beim Zerschneiden des Wracks kommen Taucher zum Einsatz. Für die Bergung selbst wird der besonders starke Schwimmkran „Matador 3“ eingesetzt. Er kann Gewichte von bis zu 1800 Tonnen heben. Die beiden Schiffs-Sektionen sollen sollen bis Ende August geborgen werden.

Für die Sicherheit des Schiffsverkehrs im betroffenen Seegebiet während der laufenden Bergungsarbeiten sorgt die Verkehrszentrale Wilhelmshaven der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. 


Hooksiel radelt: Ausflug über die „goldene Linie“ nach Ostfriesland

Radtour durchs Wangerland
Präzision ist gefragt bei der Überquerung des Tettenser Tiefs. Foto: hol

Hooksiel (28. 7. 2024) – Der Sommer lädt zum Radeln ein. Im Rahmen der Radtouren-Serie von „Hooksiel-Life“ machen wir heute einen Abstecher nach Ostfriesland. Die Tour ist rund 45 Kilometer lang und verlangt ein paar kleine Vorbereitungen. Da es auf der Strecke kaum Gaststätten oder andere Gelegenheiten zur Einkehr gibt, sollte man sich Proviant und etwas zu Trinken mitnehmen – und vorher auf Toilette gehen. Ganz wichtig auch, so ein Tipp unseres Radtourenexperten Ulrich Hellkuhl: „Eine Radlerbrille.“

Brille zum Schutz vor Insekten

Eine Radlerbrille ist nichts Besonderes. Sie soll die Augen insbesondere vor Insekten schützen – also auch die von Menschen ohne Sehbeeinträchtigungen. „Wenn man so quer durchs Land radelt, entlang von Gräben und Tiefs, kann es gerade in der Dämmerung oder im Dunkeln schon Ecken geben, wo es nur so von Fliegen und Mücken wimmelt“, schildert Hellkuhl. „Da kann es ohne Brille unangenehm werden.“ Seine Empfehlung: Immer eine einfach Schutzbrille in der Radtasche haben.

Wir machen uns auf den Weg zum fünften Ausflug im Rahmen unserer Serie „Hooksiel radelt“. Los geht es wieder am ZOB im Ortskern. Wir verlassen Hooksiel über Nee Straat und Pakenser Straße, fahren unter der Ortsumgehung hindurch bis Tain und von dort weiter am Hookstief entlang Richtung Jever (siehe Tour 3). Kurz vor Jever sehen wir auf der linken Seite ein Wehr, mit dem Wasser gestaut werden kann. Hier biegen wir rechts ab in Richtung „Auskündigerei“.

Radtour durchs Wangerlland
Radtouren-Experte Ulrich Hellkuhl weist den Weg in Richtung Ostfriesland. An der Auskündigerei (Bild) geht es zunächst einmal in Richtung Wiefels. Foto: hol

Wir queren die viel befahrene Landesstraße L 812 (Jever-Hohenkirchen), fahren auf dem Radweg nach rechts, um nach gut 100 Metern (Radfahrknotenpunkt 29) nach links abzubiegen. 

Jetzt haben wir die Straßen wieder für uns allein. Wir folgen der mit den kleinen grünen Radfahr-Symbolen ausgeschilderten Strecke bis zum Knotenpunkt 92 in unmittelbarer Nähe von Jevers Ortsumgehung (B 210). Ein Höhepunkt auf dem Weg dorthin: Die Überquerung des Tettenser Tiefs auf einer schmalen, nein: einer sehr schmalen Radlerbrücke. 

Kleine Pause in Eggeling

Am Knotenpunkt halten wir uns rechts und biegen wenig später nach links ab – bis zur Landesstraße L 808 (Jever – Wiefels – Carolinensiel). Wir fahren den Radweg entlang bis Wiefels und biegen dann nach links in Richtung Eggeling ab. Kurz hinter der Hofstelle Groß Scheep passieren wir die „Goldene Linie“, die Kreisgrenze zwischen Friesland und Wittmund. Woran man das merkt? Im Grenzbereich wird die Straße deutlich schlechter. Offenbar fühlt sich hier keine der Kommunen so richtig zuständig.

Wie dem auch sei. Wir erreichen Eggeling, ein schmucker Ort mit einem kleinen Dorfplatz, auf dem wir eine Pause einlegen und über die Grenze nachdenken, die das einst preußische Ostfriesland von dem zum Oldenburger Land gehörenden Friesland trennte. Aber keine Sorge: Heute gibt es hier keine Zollschranken mehr. 

Wir biegen an der Kreisstraße nach rechts ab und steuern auf „Wiilis Radpadd“ wieder aufs Wangerland zu. In Wegshörne kreuzen wir die L 808 und erreichen dahinter nach wenigen Hundert Metern den Bahnhof Bussenhausen. Bahnhof? Ja hier lag früher der Schienenstrang von Jever über Tettens nach Harle. Heute ist die Strecke ein Radweg. In Bussenhausen kann man die Bahngeschichte noch erahnen.

Wir fahren aber weiter geradeaus über Zissenhausen nach Klein Zissenhausen, wo wir nach rechts in Richtung Westrum abbiegen. Wir profitieren dabei von den Flurbereiniungsverfahren. Im Rahmen der Verfahren sind im Wangerland etliche Kilometer zumeist landwirtschaftlich genutzte Wirtschaftswege saniert worden – zum Wohle auch von uns Radfahrern. 

Blick in die Kirche in Westrum

In Westrum müssen wir unbedingt einen Blick in die ev.-luth. Kirche werfen, deren Geschichte bis Mitte des 13. Jahrhunderts zurückreicht. Ein Stück Kulturgeschichte des Wangerlands. Das Gotteshaus ist übrigens eine von 13 Stationen des Wangerländischen Pilgerweges.

Auf dem Weg nach Hause kreuzen wir an der Brakerei (Knotenpunkt 15) erneut die Landesstraße 812 und fahren über den Gänseweg in Richtung Waddewarden. Auf dem letzten Stück bis Waddewarden gibt es einen guten Radweg. Ab Waddewarden müssen wir uns entscheiden: für den längeren Weg rechts bis Nadorst und dort links ab über Tain und Tünnens zurück nach Hooksiel; oder für die kürze, aber nicht ungefährliche Strecke auf (!) der Landesstraße 812 von Wadderwarden bis Haddien und erst dort rechts ab über Tünnens nach Hause. Hinter uns liegen gut drei Stunden Radtour bei strahlendem Sonnenschein – wir haben uns eine kleine Erfrischung verdient.

Tipp: Gerade auf den Radtouren quer durchs Land gibt es auch weniger gut ausgebaute Wegstrecken. Schotterwege oder bucklige Passagen, die unangenehm werden können. Ulrich Hellkuhl empfiehlt als Hilfsmittel dickere Fahrradreifen. Hellkuhl: „Es gibt bis zu sechs Zentimeter breite Reifen. Die sorgen für mehr Fahrkomfort, federn Stöße vom Untergrund deutlich besser ab und rollen zudem leichter.“ 

Ausbildung in Hooksiel: Vom Angler über ein Praktikum auf dem Weg zum Koch

Finn Wallat
Freut sich auf seine Ausbildung zum Koch: Finn Wallat. Foto: hol

Hooksiel (27. 7. 2024) – Ein gute Köchin oder ein guter Koch sind Voraussetzung für eine gute Küche. Was für das private Umfeld gilt, gilt für gastronomische Betriebe um so mehr. Allerdings: Gerade in der Gastronomie gibt es einen massiven Fachkräftemangel, der sich in der Folge der Corona-Pandemie noch erheblich verschärft hat. Hinzu kommt, dass die Arbeitszeiten in der Gastronomie aus Sicht vieler junger Leute nicht gerade als familienfreundlich gelten. 

Finn Wallat ficht das nicht an. Der 20-jähriger Wangerländer wird zum 1. August seine Koch-Ausbildung im Hooksieler „Packhaus“ beginnen. Bereits sei Anfang Mai absolviert der junge Mann ein Praktikum in dem Vorzeigerestaurant direkt am Alten Hafen, konnte seine Chefs, seine künftigen Kolleginnen und Kollegen und die Küche schon ein wenige kennen lernen.

Seither sieht er sich in seiner Berufswahl bestätigt. Im Umfeld der Gastronomie sei der Koch-Beruf genau das Richtige für ihn. „Ein Beruf im Service? Das wäre nichts für mich. Da bin ich nicht der Typ für“, sagt Finn Wallat. Nach seinem Schulabschluss vor zwei Jahren habe er bereits verschiedene Jobs gehabt. Etwa in der Baubranche. Dabei habe er auf eine Ausbildungsstelle als Koch in einem anderen gastronomischen Betrieb im Wangerland gewartet. Als sich das dann zerschlagen habe, habe er sich sehr über das Angebot aus dem Hotel „Packhaus“ gefreut.

Die dreijährige duale Ausbildung zum Koch besteht aus Unterricht in der Berufsschule in Wilhelmshaven sowie in der praktischen Ausbildung im Betrieb. Zunächst werden die Grundlagen des Kochens und der Arbeit in der Küche vermittelt. Dazu gehören etwa Lebensmittelkunde, der Umgang mit Küchenmaschinen und das Vor- und Zubereiten einfacher Speisen nach Rezept. Später dann kommen auch die Warenwirtschaft, das Zubereiten kompletter Menüs und das Kochen nach verschiedenen Themenbereichen hinzu. 

Finn Wallat weiß schon heute, wo sein kulinarischer Schwerpunkt einmal liegen wird: beim Fisch. Als passionierter Angler hat der junge Mann bereits sei Jahren eine enge Beziehung zum Metier. Seine Lieblingsspeise: Flammlachs. 

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen angehenden Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte, einen Maler, zwei Veranstaltungskauffrauen, eine Zimmerin, eine Bäckerei-Fachverkäuferin und einen Handelsfachwirt.

Naturschützer warnen: Weltnaturerbe-Titel fürs Wattenmeer ist in Gefahrnation

Hooksiel/Berlin (27. 7. 2024) – Das UNESCO-Welterbekomitee wird Deutschland, Dänemark und den Niederlanden eine Rüge erteilen. Die 195 Mitgliedsstaaten der Welterbekonvention sorgen sich nach Informationen des Naturschutzbundes Nabu um das Wattenmeer und sehen den außergewöhnlichen Wert des Ökosystems in Gefahr. 

Das Komitee folge mit seinem Beschluss vom Mittwoch dieser Woche einer Beschwerde, die der Nabu zusammen mit anderen Umweltverbänden bei der UNESCO eingereicht hatte. Die zunehmende industrielle Nutzung, insbesondere der Ausbau von Kabeltrassen und Pipelines mitten im UNESCO-Weltnaturerbe wird kritisiert. „Am Ende könnte die Aberkennung des UNESCO-Welterbe-Titels drohen“, befürchten die Naturschützer.

„Wir sind verpflichtet, dieses weltweit größte zusammenhängende Wattenmeer mit seiner natürlichen Dynamik als Teil des Welterbes zu erhalten“, so Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger, „Mehr als zehn Millionen Wat- und Wasservögel sind auf eine intakte Natur an der Küste angewiesen. Millionen Touristen suchen in ihrem Urlaub an der Nordseeküste Erholung in der Natur – unverzichtbar für die Küstenkommunen und die regionale Wirtschaft.“

Das Welterbe Wattenmeer dürfe nicht zum Verlierer der Energiewende werden. „Neue Gasbohrungen riskieren Natur- und Klimaschutz, LNG-Terminals überbauen wertvolle Küstenbiotope und Kabeltrassen, Wasserstoff- und CO2-Pipelines zerschneiden diesen einzigartigen Naturraum“, so Krüger. „Die UNESCO ruft Stopp. Bund und Küstenländer müssen jetzt entschlossen gegensteuern.“

Der Nabu fordert eine kritische Bedarfsprüfung und überfällige Folgenabschätzung für sämtliche Vorhaben. Kabeltrassen für den Offshore-Strom und Pipelines müssten im UNESCO-Welterbegebiet, wo immer es möglich ist, vermieden werden und vorrangig in die Schifffahrtstraßen der Ems, Weser und Elbe verlegt werden. Krüger: „Deutschland, aber auch die Niederlande und Dänemark müssen sich bewusst sein welches Paradies für Mensch und Tier mit dem UNESCO-Welterbe Wattenmeer auf dem Spiel steht.“

Leckere Preise beim Glücksrad-Drehen

Initiative WWHS
Mitglieder der Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ bereiten Preise für das Glücksrad-Drehen bei den Hooksieler Krabbentagen vor. Foto: Dreßel

Hooksiel (26. 7. 2024) – Die Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ bereitet sich auf die Krabbentage vor. Die in der WWHS zusammen geschlossenen jungen Leute wollen bei dem großen Sielortfest der Dorfgemeinschaft Hooksiel (2. bis 4. August) ein Glücksrad aufstellen, das die Besucherinnen und Besucher drehen können. Bei der Zusammenstellung der Preise werden sie von vielen Gewerbetreibenden aus dem Ort unterstützt.

Wie WWHS-Sprecher Julian Dreßel sagt, haben bislang bereits die Gaststätten Zum schwarzen Bären, Alte Schneiderei, Baccio, Valero, das Cafe Florenz, der Fisch Imbiss, der Imbiss Mr. Food, die Bäckerei Ulfers-Eden und der Frische-Kiosk Dekena Gutscheine gespendet, die am Glücksrad gewonnen werden können. Als Trostpreise habe die WWHS-Mitglieder Süßigkeiten gesammelt und in einer Gemeinschaftsaktion im Awo-Heim gespendete Töpfe bemalt.

Die Initiative WWHS ist seit Monaten in Hooksiel aktiv. Die jungen Leute haben sich beim Fastnachtlaufen der Handwerkerjugend zusammengefunden und haben seither schon eine Reihe von Aktionen gestartet beziehungsweise Aktivitäten anderer Vereine unterstützt. Der Erlös aus dem Glücksrad-Drehen soll für eine „Halloween“-Aktion und für Kinder-Projekte verwendet werden.

Landkreis Friesland sucht Botschafter für die plattdeutsche Sprache

Friesland/Wangerland (26. 7. 2024) – Vööl Pläseer mit de plattdüütsch Spraak, also viel Spaß beziehungsweise Freude am Plattdeutschen, wollen die Plattdeutschbeauftragten vermitteln, die in wechselnder Besetzung seit mehr als 15 Jahren im Landkreis Friesland im Einsatz sind. Um die niederdeutsche Sprache aktiv zu fördern, hat die Kreisverwaltung 2008 zwei Posten als Plattdeutschbeauftragte geschaffen und sucht nun eine neue ehrenamtliche Botschafterin oder einen neuen ehrenamtlichen Botschafter für die plattdeutsche Sprache. 

Interessierte können sich beim Plattdeutschbeauftragten Hermann Wilken per E-Mail an hermann.wilken10@outlook.deoder bei Herbert Evers aus dem Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Kultur des Landkreises Friesland per E-Mailanh.evers@friesland.de melden.

In enger Zusammenarbeit mit Hermann Wilken, der vor knapp zehn Jahren als Plattdeutschbeauftragter einstieg, sowie der Kreisverwaltung, den Städten und Gemeinden im Landkreis sowie Kindergärten und Schulen pflegt die oder der Plattdeutschbeauftragte unter anderem das Konzept zur Erhaltung und Förderung der niederdeutschen Sprache und entwickelt es weiter. Dazu zählt, Unterrichtsempfehlungen zu entwickeln, Sprachkurse an Schulen und Kindergärten zu organisieren oder zu besuchen sowie Fortbildungskurse in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) Friesland-Wittmund zu planen und durchzuführen. Zudem werden die Plattdeutschwochen durch die Plattdeutschbeauftragten gestaltet.

Für die Tätigkeit wird eine monatliche Aufwandsentschädigung gezahlt. Gesucht wird eine Person, die die niederdeutsche Sprache beherrscht und besonderes Interesse an ihrem Erhalt und ihrer Förderung zeigt. Kommunikationsfähigkeit, Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie konzeptionelle Fähigkeiten sind wichtige Grundlagen für die Tätigkeit als Plattdeutschbeauftragte beziehungsweise Plattdeutschbeauftragter. Damit es im Landkreis Friesland weiterhin heißt: Wi snack och platt.

Mit Oldtimern zur Gattersäge

Gattersäge

Hooksiel (25. 7. 2024) – Die Mitglieder des Oldtimer-Klön-Tag (OKT) Hooksiel haben ein neues Ziel. Die Oldtimerfreunde wollen sich am Sonntag, 18. August, bei ihrer nächsten Ausfahrt auf den Weg nach Horsten (Gemeinde Friedeburg) machen. 

Abfahrt ist wie stets pünktlich um 10 Uhr an der Tankstelle am Kreisverkehr. Mit ihren durchweg über 30 Jahre alten Wagen werden die OKT-Mitstreiter über Land nach Ostfriesland fahren, um in Horsten die dortige Gattersäge mit einer eigens für die Gäste aus Hooksiel gestaltete Vorführung zu besichtigen. 

Eingeladen mitzufahren ist jeder Liebhaber alter Autos, wenn er ein Fahrzeug mit einem H-Kennzeichen hat. Wie OKT-Sprecher Ulrich Nolzen betont, erfolgt die Teilnahme auf eigene Gefahr. Auf dem Parkplatz am Gattersägewerk soll ein gemeinsames Foto gemacht werden. Nach der Besichtigung geht es weiter zum Hofcafe Horster Grashaus, wo eine Kaffee- und Kuchen-Tafel den Abschuss der von Oldtimerscout „R4 Helmut“ organisierten Ausfahrt bildet.