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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Ministerin Staudte will Küstenfischerei zukunftsfähig ausrichten

Hooksiel (24. 7. 2025). Frauen gestalten die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft in Niedersachsen mit – mit frischen Ideen und in verantwortlichen Positionen. Davon hat sich Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miram Staudte (Grüne) im Rahmen ihrer „Sommerreise“ überzeugt. Unter anderem stach sie vom Hooksieler Außenhaufen aus mit einem Muschelkutter in See.

Auf Muschelkutter in See gestochen

Zu den Stationen gehörte die Bezirksförsterei Suhlendorf (Landkreis Uelzen), die seit April 2025 von Cindy Paustian geleitet wird. Weiter ging es zum Biohof Wilkenshoff in Hollenstedt (Landkreis Harburg). Schon mit 18 Jahren wurde dort Ulrike Cohrs als Hof-Inhaberin zu einer „Visionärin mit Gummistiefeln“. Ihr Ziel: Die Weiterentwicklung einer zukunftsfähigen ökologischen Landwirtschaft. 

Von der Besatzmuschel zur Delikatesse: Manuele Melle (rechts) stellt Ministerin Miriam Staudte das Säen und Ernten der Miesmuscheln an Bord eines Kutters vor. Foto: Ministerium

Anschließend ging es nach Hooksiel – und dort direkt an Bord. Manuela Melle ist Geschäftsführerin der Niedersächsischen Muschelfischer GbR und vertritt in dieser Funktion die drei Muschelfischerbetriebe. Ihre Aufgabe: Den Dialog mit Behörden und Verbänden führen, um die Interessen der Muschelfischer zu fördern. 

Doch wie funktioniert die Muschelfischerei eigentlich? Die Muschelfischereibetriebe „säen“ die gefangenen oder mit Hilfe von künstlichem Substrat angesiedelten Besatzmuscheln zunächst einmal aus. Nach etwa zwei Jahren werden sie wieder abgeerntet, und zwar ab einer Größe von etwa fünf Zentimetern. Wie sich die kleinen Muscheln am Substrat ansiedeln und die großen Muscheln schließlich geerntet werden, erlebte die Ministerin auf der Kutterfahrt. 

Dialog über Probleme der Betriebe

Manuela Melle beschäftigen aber auch Themen wie die Auswirkungen der LNG-Terminals vor Ort, die Trassenanbindungen zu den Offshore-Windparks und die hohen Energiekosten für Treibstoffe. Fischereiministerin Staudte: „Die Ernte von Miesmuscheln auf einem Kutter zu verfolgen – das war spannend. Die Branche steht vor großen Herausforderungen.“

Die niedersächsische Küstenfischerei wirtschaftlich und ökologisch tragfähig weiterzuentwickeln, darum gehe es im Fischereidialog, den das Landwirtschaftsministerium im Frühjahr mit dem Umweltministerium gestartet habe, und an dem auch die Muschelfischer beteiligt sind. Staudte: „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die niedersächsische Küstenfischerei zukunftsfähig und nachhaltig auszurichten.“ 

Meppen: Insider sollen Fakten zum Thalasso-Bau öffentlich machen

Hooksiel (23. 7. 2025) – Die Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH (WTG) dürfe nicht zum Ausverkauf von Hooksiel führen. Das war die einhellige Meinung der Bürger, die zum ersten „Gäste- und Bürgersnak“ des Seebadevereins Hooksiel gekommen waren. Insbesondere müsse das Hallenwellenbad erhalten bleiben. Es sei „das Bad der Hooksieler“, so Seebadevereins-Vorsitzender Wolf Hegemann. Hegemann sagte, dass sich bereits ein Kompetenzteam des Vereins um die technische und bauliche Ausstattung des Bades kümmere. Um ein Konzept für den dauerhaften Erhalt zu erarbeiten, wäre noch betriebswirtschaftliches Know How wünschenswert.

Thalasso Meeres Spa
Aus der geplanten Wohlfühlen-Oase ist ein Horrorszenario geworden. Die Kostenexplosion beim „Thalasso Meeres Spa“ hat die gemeindeeigene WTG in die Insolvenz getrieben. Noch liegen nicht alle Fakten zu Verantwortlichkeiten dazu auf dem Tisch. Foto: hol

Das Hallenbad sei touristisch unverzichtbar, aber auch für den Schwimmunterricht der Kinder und für das Training der DLRG Wangerland „extrem wichtig“, betonte DRLG-Vorstand Arne Schmöckel. Die Zukunft des von der WTG betriebenen Bades, das einen jährlichen Zuschussbedarf in sechsstelliger Höhe hat, steht derzeit auf der Kippe. Im Zuge der Insolvenz in Eigenregie suchen WTG und Insolvenz-Sachwalter nach einem Käufer für den Campingplatz Hooksiel und hoffen, dass es Interessenten gibt, die auch eine Idee für die Übernahme des Bades haben. 

Szlezak: 23 Millionen sind Obergrenze

Bürgermeister Mario Szlezak wies den Eindruck zurück, nur Hooksiel stehe vor dem Ausverkauf. „Auch in Horumersiel stehen das Thalasso-Zentrum, das Verwaltungs-Gebäude und die Friesland-Therme auf der Agenda.“ Es gehe aber nicht darum, Infrastruktur abzuschaffen, sondern touristische Angebote dauerhaft zu erhalten; möglicherweise nicht mehr unter dem Dach der WTG, sondern in privater Hand. Aber mit Erhalt der Arbeitsplätze. Um Verständnis warb er dafür, dass nicht jeden Tag über den Stand des Insolvenzverfahrens berichtet werde. „Die Gespräche laufen noch.“

Die WTG-Insolvenz sei die Folge des „Tsunamis“, der mit der Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel über das Unternehmen und die Gemeinde gekommen sei. Die Kosten waren von 4,9 über 8,8 auf rund 23 Millionen Euro gestiegen. Szlezak wies Spekulationen zurück, dass es am Ende auch 28 Millionen Euro werden könnten. Auch wenn der von der Gemeinde beauftragte unabhängige Sachverständige mit der Prüfung der Abläufe und der einzelnen Rechnungen noch nicht fertig sei, könne man von 23 Millionen Euro als Maximalkosten ausgehen.

Die WTG gehört den Bürgern

Der Hooksieler Manfred Meppen, selbst viele Jahre in führender Stellung bei der Gemeinde Wangerland beschäftigt, wies darauf hin, dass es sich bei der WTG um ein Unternehmen der Wangerländer Bürger handle und nicht um ein beliebiges Privatunternehmen. „Die Millionen, um die es geht, sind unsere Millionen.“ Meppen forderte Mitarbeiter und sonstige Beteiligte auf, alles was sie über die Gründe für die Kostenexplosion und damit für die Insolvenz wissen, öffentlich zu machen – auch um weitere Aufklärung zu ermöglichen: zur politischen Verantwortung, zu möglichen Haftungen aber auch zu strafrechtlichen Themen, um die sich dann die Staatsanwaltschaft kümmern müsse.

Für ihn sei völlig unverständlich, so Meppen, wie sich der Gemeinderat als Gesellschafterversammlung über Jahre offenbar nur auf die Aussagen des WTG-Geschäftsführes und der von im bestellten Fachleute verlassen konnte. „Warum hat niemand mal die Kommunalaufsicht eingeschaltet?“ Szlezak führe dazu aus, dass man im Rat beim Kostensprung auf 8,8 Millionen Euro durchaus Zweifel gehabt habe. Aber schon damals hätte ein Ausstieg aus dem Projekt zwei Millionen Euro gekosten. „Aus heutiger Sicht ist klar: Hätten wir es nur gemacht …“ Später sei dann der Punkt überschritten gewesen, an dem man aus den Thalasso-Plänen hätte aussteigen können. Der Abbruch der Arbeiten, so die Befürchtung, wäre teurer geworden als der Weiterbau.

Offene Fragen zum Auftrag an GLC

Mehrere Bürger, darunter auch Günter Schmöckel, brachten ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass der ehemalige WTG-Geschäftsführer Armin Kanning heute ausgerechnet bei jener Gesellschaft, der GLC Glücksburg Consulting AG, beschäftigt ist, die nach Investoren für den Campingplatz Hooksiel suchen soll. Dadurch entstehe der Eindruck, der Verkauf wäre von langer Hand geplant. Das ganze habe ein „Geschmäckle“, hieß es in der Runde, ein „absolutes No Go“.

Szlezak räumte ein, dass das „Scheiße gelaufen“ sei. Die GLC sei aber ein kompetentes Unternehmen, mit dem man schon früher in Kontakt stand. Die Firma habe den Verkaufsauftrag ohne Ausschreibung vom Gläubigerausschuss, ohne Mitwirkung der Gemeinde, erhalten. Kurios: Der Auftrag soll laut GLC am 28. Mai erteilt worden sein. Der Insolvenzantrag, und damit die Geburtsstunde eines Gläubigerausschusses, erfolgte aber erst am 26. Juni.

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Selbst Starkregen konnte den Spaß am Spielefest nicht verwässern

Hooksiel (23. 7. 2025) – Der „Garten der Generation“ im Herzen von Hooksiel hat offenbar eine sehr gute Drainage. Noch vor Beginn des Spielefestes am Mittwochnachmittag hatte es sehr stark geregnet. Dennoch konnten im Anschluss mehrere Hundert Kinder die zehn Spielstationen problemlos nutzen. 

Auch die Vorsitzende der Interessengemeinschaft „De Hooksieler“, Anke Müller, war hörbar erleichtert. Schon am Vormittag hatte der Aufbau der Pagodenzelte und Stände aufgrund von Starkregen um zwei Stunden verschoben werden müssen. „Am Ende hat aber alles gut geklappt“, freute sich Organisationsleiterin Anke Müller auch im Namen der zahlreichen Aktiven von den Vereinen und Organisationen, von denen Mitglieder die verschiedene Stände betreuten. 

Die Jugendfeuerwehr zeigte Kindern, wie man mit einem Wasserstrahl zielen kann. Jugendliche der DLRG verreiten die Kniffe, die man kennen muss, um Knoten zu binden. Das Nationalparkhaus Minsen hatte eine Wissenschaftsstation mit Mikroskopen zur Beobachtung von Kleinstlebewesen aufgebaut. Beim FC Nordsee Hooksiel konnten die Kinder an einer Klüterbahn boßeln, beim MTV durfte man Seil springen, am Stand des Künstlerhauses malen. 

Die Aktiven der Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ betreuten gleich mehrere Stände. Hier wurden Kinder angemalt, dort durften sie mit Stöckern Hindernisse umwerfen. Gut belegt war auch die Hüpfburg. Zudem gab es für Teilnehmer am Spielfest Kaffee und Kuchen und andere Leckereien. Die Kinder, die erfolgreich alle Stationen absolviert hatten, durften sich als Belohnung ein Eis abholen. Der Blick in ihre strahlenden Augen war für die Ehrenamtlichen der schönste Lohn. 

Seebadeverein will Kompetenzzentrum für Tourismus und offenen Diskurs werden

Hooksiel (23. 7. 2025) – Wangerland Touristik, Hallenbad, Leuchtturm „Roter Sand“, Ortsbild, Strandaufspülung, altes Feuerwehrgerätehaus, Schießlärm, ungepflegtes Ortsbild – über einen Mangel an Themen brauchten sich die Verantwortlichen des Seebadevereins Hooksiel bei der ersten Auflage ihrer Veranstaltungsreihe „Gäste- und Bürgersnak“ nicht zu beklagen. Rund 180 Interessierte, darunter zahlreiche Urlaubsgäste, fanden sich am Dienstagabend im Gästehaus ein, um in einem Frage- und Antwortspiel ihre Sorgen, Hoffnungen, Anregungen und Kritik auf den Weg zu bringen.

Im Zentrum der zweistündigen, vom Seebadevereins Vorsitzenden Wolf Hegmenn geleiteten Diskussion stand die Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH (siehe eigener Artikel). Aber auch jenseits der Schieflage des gemeindeeigenen Unternehmens mit noch nicht absehbaren Folgen für Hooksiel (Campingplatz, Hallenwellenbad, Gästehaus) beschäftigen die Bürger einen ganze Reihe von Themen. Ein Großteil von ihnen will der Seebadeverein in den kommenden Monaten aufgreifen und gegebenenfalls Kompetenzteams bilden, um bei der Lösung von Problemen mit Fachwissen und Engagement helfen zu können.

Keine Kosten für Gemeinde durch Leuchtturm

Vorbild sind dabei die vom Seebadeverein unterstützten Bemühungen, den unter Denkmalschutz stehenden Leuchtturm „Roter Sand“ aus der Wesermündung an den Deich von Hooksiel zu versetzen. Hegemann, der sich mit seinem Stellvertreter Wolfgang Ademes, tief in die Materie eingearbeitet hat, versicherte, dass der Gemeinde und der WTG für den Fall, dass sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als Eigentümerin des Bauwerks für Hooksiel entscheiden sollte, keine Kosten entstehen würden. Abbau, Transport, Wiederaufbau und Sanierung würde die Stiftung bezahlen, die auch die dauerhafte Unterhaltung des Bauwerks mit 30.000 Euro im Jahr unterstütze.

Der künftige Besichtigungs-Betrieb des Leuchtturms würde von einer noch zu gründenden gemeinnützigen GmbH getragen werden. Der Leuchtturm werde zu einem Touristen-Magneten, zeigte sich Hegemann überzeugt. Zweiflern fehle es an den nötigen Informationen.

Touristiker: Hotelbau wichtig

Kritisch betrachten einige Bürger der Bau eines Hotels auf dem ehemaligen Feuerwehrgelände am Alten Hafen – und die schlechte Kommunikation über das Thema. Das geplante Gebäude wäre zu groß. Die Gemeinde wäre nach Ansicht von Hegemann gut beraten, vor dem Verkauf des Grundstücks die Bonität des Investors und das Konzept es Betreibers eingehend zu prüfen. Aus Sicht des Seebadevereins-Vorsitzenden wäre der Standort der richtige Platz für ein „Bürger- und Gästehaus mit Kaffeerösterei“.

Dem widersprachen mit Matthias Suckert, Vermieter von Ferienwohnungen, und Steve Christenfeldt, Mit-Betreiber des Hotels „Packhaus“, unter anderem zwei touristische Leistungsträger vehement. „Hooksiel braucht dringend ein Hotel!“ Es gebe zwar 28 gastronomische Betriebe im Ort, aber nur zwei Hotels. Während Gäste in Ferienwohnungen sich weitgehend selbst versorgen, brächten Hotelgäste Geld in den Ort. Suckert bezweifelte zudem, dass Gemeinde oder WTG jemals das Geld für den Bau eines Bürger- und Gästehauses aufbringen könnten. Christenfeldt versicherte, dass der Planer, dessen Konzept den Zuschlag bekommen hatte, sowohl einen Investor als auch einen Betreiber an der Hand habe. 

Grünpflege muss besser werden

Hotel hin oder her – wichtiger sei es, dass Hooksiel seinen Gästen dauerhaft etwas bieten kann, sagte eine Bürgerin. Dazu gehöre auch ein gepflegtes Ortsbild. Der Seebadeverein hat sich nach den Worten von Schriftführer Thomas Leimkühler vorgenommen, zusammen mit anderen Organisationen im Ort dazu beizutragen. Bürger beklagten mangelhafte Grünpflege, etwas in der Lange Straße oder am Durchgang in Höhe des Hallenwellenbades zum Deich. Hier stehe das Unkraut meterhoch – und daneben eine brachliegende Baustelle. Zweifel meldete eine Bürgerin an, ob die geplante Sandaufspülungen am Hooksieler Strand, der über 1,7 Kilometer mit Betonsteinen gesichert werden soll, wirklich dazu beitrage, den Strand attraktiver zu machen. „Und fehlen dazu dringend Informationen.“ 

Leimkühler kündigte für den Seebadeverein an, das künftig jeden vierten Dienstag im Monat ein „Gäste- und Bürgersnak“ stattfinden soll. Der nächste Termin: Dienstag, 26. August, 18 Uhr im Gästehaus. Darüber hinaus könnten Bürger sich jederzeit mit Anregungen und Kritik melden. Oberstes Ziel des Verein sei es, Transparenz herzustellen, damit Bürger eingebunden werden können. Zudem möchte man als Seebadevereins zum Kompetenzzentrum für Tourismus werden. Geplant sei, ein touristisches Leitbild für Hooksiel zu erstellen. Insgesamt wolle man eine Plattform für einen offenen Diskurs bieten.

Hörgarn-Geschichten über Hooksiel jetzt in gedruckter Form

Hooksiel (22. 7. 2025) – Hooksiel gehört zu den spannendsten Orten an der friesisch-ostfriesischen Küste. In der Historie des Sielortes, der 1479 zum ersten Mal erwähnt wird, gibt es viele Geschichten, die es wert sind, aufbewahrt und immer wieder erzählt zu werden,

Matthias Suckert (links) und Hermann Wilken freuen sich, dass die Hörgan-Geschichten über Hooksiel jetzt auch in einer gedruckten Broschüre nachgelesen werden können – auf Hochdeutsch und auch auf Plattdeutsch. Foto: hol

Aber wie erzählt man alte Geschichten in neuen Zeiten? Matthias Suckert, damals noch Vorsitzender der Interessengemeinschaft „De Hooksielers“, kam bei einem Besuch in Hamburg auf die zündende Idee. Er brachte 2019 das Projekt „Hörgarn“ auf den Weg. Die Idee: Hooksieler Geschichte sollten auf Hochdeutsch und auf Plattdeutsch erzählt werden – für jedermann hörbar.

Suckert, auch Herausgeber der „Flaschenpost“, trug elf Geschichten zusammen, die die Journalistin Kristin Hilbinger für ihn recherchiert und aufgeschrieben hatte. Als Experten für die niederdeutsche Sprache gewann er Hermann Wilken aus Waddewarden. Wilken, Ratsherr und Plattdeutsch-Beauftragter des Landkreises Friesland, ist als einer der Mitarbeiter im Muschelmuseum auch in Hooksiel gut bekannt.

„Ich fand das Projekt von vornherein toll“, sagte Hermann Wilken gegenüber „Hooksiel-Life“. „Geld wollte ich dafür keines haben. Es reicht mir völlig, dass, wenn ich einmal nicht mehr auf dieser Welt bin, meine Stimme in Hooksiel immer noch zu hören sein wird.“

Wilken nahm Kontakt zur Oldenburgischen und zur Ostfriesischen Landschaft auf. Beide Institutionen übersetzten die Hilbinger-Texte auf Nord-Oldenburger-Platt, wie es in Hooksiel gesprochen wird, und auf Ostfriesen-Platt. Bei der Vertonung half der nicht-kommerzielle Lokalsender „Radio Jade“. Geschäftsführer Karsten Hoeft lud den Wangerländer ins Tonstudio ein, vermittelte ihm noch einige Tipps zur Sprachtechnik und los ging es. Nach zwei Wochen waren alle Geschichten vertont. 

Hermann Wilken erzählt Geschichten von der Krabbenfischerei in Hooksiel, von den Packhäusern, der Kanone am Alten Hafen, dem Nachtjackenviertel und, und, und. Seine Stimme ist seit 2020 im Ort zu hören. Damals, mitten in der Corona-Zeit, ließen „De Hooksielers“ an den betreffenden Punkten im Ort kleine Stelen aufstellen, auf dem der QR-Code abgebildet ist, über den man mit einem Smartphone direkt zur jeweiligen Geschichte kommt. 

„Das Projekt ist sehr gut angekommen“, weiß Suckert. Und da ihn immer wieder Anfragen erreicht hätten, ob man die Geschichten nicht auch in gedruckter Form erwerben könne, hat sich der Inhaber der „Agentur am Meer“ jetzt entschlossen, eine Broschüre mit den Hörgarn-Geschichten drucken zu lassen. Darin kann man die Texte natürlich auf Hochdeutsch und auf Plattdeutsch nachlesen. Das reichlich mit historischen Fotos bebilderte Heft ist für 9,90 Euro in der „Agentur am Meer“ und an einigen weiteren Verkaufsstellen erhältlich. 

Neu in Hooksiel: Laden für gesunde Hundesnacks

Hooksiel (21. 7. 2025) – Hooksiel gilt als hundefreundlich. Nicht nur, weil im Ort viele tierliebe Menschen wohnen. Hooksiel hat einen Hundestrand. Der zieht viele Gäste an, die mit ihren Vierbeinern in Urlaub fahren. Und wie werden die Vierbeiner optimal versorgt?

Hartmut Zinnenlauf (rechts) hat am Wochenende zusammen mit Alexandra Kletzsch und Thorge Harms (links) die „Friesenpfoten“ in Hooksiel eröffnet. Mitarbeiterin Conny Mischke wird die Kunden betreuen. Foto: hol

Genau hier hat Hartmut Zinnenlauf aus Holtgast eine Marktlücke entdeckt. Am Wochenende hat er zusammen mit seinen Partnern Alexandra Kletzsch und Thorge Harms an der Lange Straße/Ecke Pakenser Straße das Geschäft „Friesenpfoten“ eröffnet, einen Laden für Hundesnacks. 

Hier findet sich alles, was Hunde gern mögen. Leckerlis in allen Größen und Geschmacksrichtungen für Hunde aller Rassen, hergestellt aus Fleisch aus der Region. Ohne Zusätze wie Hormone oder Geschmacksverstärker. „Wir arbeiten nur mit Lieferanten aus der Region zusammen“, versichert Zinnenlauf. 

Zum Angebot gehören auch Barf-Produkte, die Zinnenlauf präsentiert (Foto). Dabei handelt es sich um tiefgekühltes, rohes Fleisch vom Rind, Lamm oder auch vom Pferd. Die Annahme: Hunde sind Fleischsfresser. Sie vertragen rohes Fleisch am besten.

Thorge Harms, der in Wiefels aufgewachsen ist, weiß: „Unterschiedliche Hunde haben unterschiedliche Vorlieben für verschiedene Fleischsorten.“ Die artgerechte Ernährung beuge Zivilisationskrankheiten vor. So könne man als Tierhalter durch das Barfen etwa Allergien, Zahnproblemen oder der Arthrose entgegen wirken.

Zum Sortiment des neuen Geschäftes gehören auch Artikel wie Hundeleinen oder Hundespielzeug. Zinnenlauf will nach dem Laden in Hooksiel weitere „Friesenpfoten“ an der gesamten ost-friesischen Küste etablieren. Die nächste Geschäftseröffnung ist für den Herbst in Esens geplant. Der Laden in Hooksiel soll nicht nur Urlauber, sondern vor allem auch die Einheimischen ansprechen. Das Geschäft werde ganzjährig geöffnet haben, so Zinnenlauf. Nur montags ist Ruhetag. 

Brandserie reißt nicht ab: Wieder Feuer in Mehrfamilienhäusern

Wilhelmshaven (20. 7. 2025) – Die Serie potenziell tödlicher Brandstiftungen in Wilhelmshaven reißt nicht ab. Nachdem fast täglich im Stadtgebiet Sammelbehälter oder Autos in Flammen stehen, haben Unbekannte am Samstag gegen 7.30 Uhr erneut Gegenstände in Brand gesteckt, die in einem Hausflur eines Mehrfamilienhauses standen. 

Die Anteilnahme am Tod des vierjährigen Jungen nach einer Brandstiftung in der Marktstraße in Wilhelmshaven war groß. Jetzt wurde wieder ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus gelegt. Foto: hol

Zum Tatzeitpunkt befanden sich elf Personen in dem Gebäude, von denen sich nach Polizeiangaben zwei eigenstündig ins Freie retten konnten. „Die anderen neun Bewohner wurden mit Hilfe einer Drehleiter gerettet“, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Nach bisherigem Stand sei keiner der Bewohner verletzt worden. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit starken Kräften vor Ort. Der Feuerwehr sei es durch ihr schnelles Eingreifen gelungen, eine Ausbreitung des Brandes zu verhindert. 

Wie berichtet waren in der Nacht zum Montag, 24. Juni, in der Marktstraße 81 ein vierjähriger Junge an einer Rauchgasvergiftung gestorben und sein sechsjähriger Bruder schwer verletzt worden, nachdem ein Brandstifter im Eingangsbereich des Gebäudes Sperrmüll angezündet hatten. Ein weiteres Kind und zwei Erwachsene waren verletzt worden. Seitdem arbeitet bei der Polizei eine Sonderkommission an der Aufklärung des Falls. Unklar ist, ob ein Zusammenhang zu den Brandstiftungen an diesem Wochenende besteht. 

Bei einem weiteren Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Virchowstraße sind sieben Personen leicht verletzt worden. Nach Mitteilung der Polizei war das Feuer am Samstag gegen 21.30 Uhr ausgebrochen. Wenig später stand eine Wohnung im Obergeschoss in Vollbrand. Vier Personen darunter ein Kind, mussten im Krankenhaus behandelt werden. Für die weiteren Ermittlungen einschließlich der Suche nach der Brandursache hat die Polizei die betroffene Wohnung beschlagnahmt und versiegelt.

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Wuchtiges Exponat für den Hooksieler Ankerpfad

Hooksiel (18. 7. 2025) – Der Hooksieler Ankerpfad kann weiter wachsen. Bruno Bölts, Sprecher der Hooksieler Arbeitsgruppe, hat jetzt zusammen mit Sabine Greiff einen „Delta Flipper“ in Augenschein genommen, der künftig einen Platz in Hooksiel finden soll.

Bruno Bölts und Sabine Greiff freuen sich über die Spende. Der „Sandanker“ soll einen Platz in Hooksiel erhalten. Foto: Arbeitsgruppe

„Der Anker wartet nur darauf, in den Hooksieler Ankerpfad aufgenommen zu werden“, schildert Bölts.. Ein „Delta Flipper“, üblicherweise auch „Sandanker“ genannt, ist ein Ankertyp, der in der Schifffahrt oder auch bei Offshore-Anlagen hauptsächlich bei weichem und sandigem Meeresgrund eingesetzt wird. An der hiesigen Küste ist er eher selten. 

Dieser Anker liegt zur Zeit noch am Gelände der „Deutsche Windenergie GmbH“ im Bereich des Außenhafens von Hooksiel. „Die Firma ,Deutsche Windenergie‘ hat diesen Anker der Arbeitsgruppe Hooksiel gespendet“, berichtet Bölts. „Wir wollen das schwere Teil komplett aufarbeiten und den Anker dann an einem geeigneten Platz im Ort aufstellen.“

Da der Anker mehr als sechs Tonnen wiegt, ist die Arbeitsgruppe für denTransport auf schweres Gerät angewiesen. Hierfür werden noch Unterstützer gesucht. Auch der künftige Standplatz des Ankers ist noch nicht genau definiert. Der „Delta Flipper“ werde aber seinem neuen Platz wie schon der Stockanker am ZOB in der Friesenstraße fachgerecht hergerichtet werden, kündigt Bölts an. Hier hofft die Arbeitsgruppe wieder auf die Unterstützung des Bauhofes der Gemeinde Wangerland. „Wer die Aktion unterstützen möchte, kann gerne eine kleine Spende für die Arbeitsgruppe Hooksiel locker machen“, so Bruno Bölts.

Bei der Entwicklung des Hooksieler Ankerpfas kooperiert die Arbeitsgruppe mit dem Förderverein Kunst und Erlebnispfad. Zum Pfad gehören bereits gut 30 digital erfasste Anker, deren individuelle Geschichten aufbereitet werden und von Betrachtern per QR-Code abgerufen werden können.

Polizei warnt vor Schockanrufen: Mann übergab Geld und Goldmünzen

Friesland/Wilhelmshaven (18. 7. 2025) – Betrüger haben eine Frau in Wilhelmshaven am Donnerstag um einen hohen Geldbetrag und um ihrer Krügerrand Goldmünzen gebracht. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise und warnt nachdrücklich vor der Schockanruf-Masche. 

Zahlreiche Anrufe in der Region

Am gestrigen Nachmittag seien etliche Bürger in Friesland und Wilhelmshaven von Unbekannten angerufen worden, die sich am Telefon als Angehörige des Angerufenen oder als Polizeibeamte ausgaben. Ihnen wurde am Telefon von einem schweren, von ihnen verursachten Verkehrsunfall berichtet – gepaart mit der Forderung, einen hohen Geldbetrag zu bezahlen, um einer Haft oder Strafe zu entgehen.

Die meisten Angerufenen, so die Polizei, hätten den Betrugsversuch erkannt und das Telefonat beendet. In einem Fall jedoch sei ein am Telefon eingeschüchterter Mann zu seiner Hausbank gegangen und habe verursacht, die geforderte „Kaution“ abzuholen. „Da eine so große Summe ohne Anmeldung nicht ausgezahlt werden konnte, forderte der Anrufer, der die ganze Zeit über per Telefon mit dem Geschädigten in Verbindung stand, die Abhebung der hälftigen Summe“, schildert die Polizei. Da diese Summe ebenfalls nicht verfügbar war und der Bankmitarbeiter den Geschädigten auf den möglichen Betrugsversuch aufmerksam machte, wurde das Gespräch durch den Anrufer beendet.

69-jährigen Mann zum Rathaus gelockt

In einem weiteren Fall habe der Anrufer von einem 69-jährigen Mann eine Kaution von über 50.000 Euro gefordert. Nach mehreren Telefonaten sei die Geschädigte schließlich zur Übergabe seines verfügbaren Bargelds und von Krügerrand Goldmünzen bereit gewesen. Offenbar, um ihre Seriosität vorzutäuschen, bestellten die Täter den Mann zum Wilhelmshavener Rathaus. Vereinbarungsgemäß seien das Bargeld, laut Polizei eine mittlere fünfstellige Summe, und die Krügerrand Goldmünzen auf dem Rathausplatz an eine Frau übergeben worden.

Eine Empfangsbescheinigung wurde dem Geschädigten nach einer im Rathaus noch durchzuführende Zählung in Aussicht gestellt. Die „Kaution“ würde anschließend beim Amtsgericht eingezahlt werden. Da die Frau nicht wieder erschien, kamen dem Geschädigten Zweifel und er wandte sich an die Polizei. 

Hinweise von Zeugen erbeten

Die tatverdächtige Frau, die das Geld im Empfang nahm, wird wie folgt beschrieben: südländisches Erscheinungsbild, schulterlange dunkelbraune Haare, Bekleidung: rosafarbener Pullover, weiße Hose. Zeugen, die nähere Angaben zu der Tatverdächtigen oder einem von ihr verwendeten Fahrzeug machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Wilhelmshaven unter der Rufnummer 04421-9420 in Verbindung zu setzen.

Dienstag großes Spielefest im „Garten der Generationen“

Hooksiel (18. 7. 2025) – Am Dienstag, den 22. Juli, verwandelt sich der „Garten der Generationen“ an der Nee Straat in Hooksiel in einen Freizeitpark. Die Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ lädt zu ihrem goßen Spielefest ein. Beginn ist um 14.30 Uhr.

Spieltest 2022
Der Garten der Generationen verwandelt sich am kommenden Dienstag in eine bunte Spiele-Landschaft. Archiv-Foto: hol

In Zusammenarbeit mit zahlreichen Hooksieler Vereinen und Institutionen wie dem MTV Hooksiel, dem FCN Hooksiel, der Jugend-Feuerwehr Hooksiel und der DLRG Wangerland errichten die Veranstalter einen Parcours mit verschiedenen, abwechslungsreichen Spielstationen. Zusätzlich können Kinder auf einer Hüpfburg toben und sich schminken lassen. 

Alle Kinder erhalten einen Laufzettel, mit dem sie die verschiedenen Stationen besuchen können. Für einen abgestempelten Zettel erhalten die Teilnehmer am Ende eine kleine Überraschung. Die Kinder und ihre Begleiter können sich schon während des Spielefestes stärken. Es gibt Kaffee und Kuchen, Slush-Eis, Bratwurst, Popcorn und selbst gemachtes Eis.

Zu den Besuchern des Spielfestes gehören seit jeher auch die Bewohner des Wohnstiftes Hooksiel. Damit wird der Park seinem Namen als Begegnungsstätte für Menschen unterschiedlicher Generationen gerecht.