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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Schließung der Bäder im Wangerland wirft viele Fragen auf

Hooksiel (8. 10. 2025) – Die Tage des Meerwasser-Hallenwellenbades Hooksiel sind gezählt. Nach der „Friesland-Therme“ in Horumersiel kann die insolvente Wangerland Touristik GmbH (WTG) sich auch den Betrieb des zweiten Hallenbades im Gemeindegebiet nicht mehr leisten. 

Am Mittwoch, 15. Oktober, wird das rund 50 Jahre alte Bad voraussichtlich zum letzten Mal öffnen. Voraussichtlich? Offiziell sucht die WTG immer noch nach einem Investor, der das Bad kaufen möchte. Der Plan, das Bad zusammen mit dem Campingplatz zu veräußern, war gescheitert. Details zu den Gründen dafür sind nicht bekannt.

Wie die Grundschule Hooksiel künftig ihren Schwimmunterricht organisieren kann, ist ungewiss. In dieser Woche fand die letzte Unterrichtsstunde im heimischen Meerwasser-Hallenbad statt. Foto: privat

Ob ein Käufer des Bades allerdings jemals wieder einen öffentlichen Schwimmbetrieb anbieten wird, ist ungewiss. „Wer kauft schon ein Bad, das Verluste in sechsstelliger Höhe einbringt?“, fragte ein Vermieter auf dem jüngsten Leistungsträger-Stammtisch des Fremdenverkehrsvereins Wangerland (FVW). Eine Hoffnung: Ein Hotelinvestor, der das Bad vornehmlich für seine Gäste nutzen möchte.

Vermieter rechnen mit Einbußen

Zunehmend deutlich wird unterdessen, dass der Verlust beider Bäder für die Urlaubsgemeinde Wangerland ein herber Schlag wäre. „So langsam spüren die Vermieter die Konsequenzen“, sagte FVW-Beirat Arno Meents andem nur mäßig besuchten Stammtisch in Horumersiel, an dem auch Bürgermeister Mario Szlezak als Vereinsmitglied teilnahm. „In der zweien Welle wird aber auch die Gemeinde selbst betroffen sein.“

Für Vermieter und Hoteliers waren die Bäder bislang ein Angebot, mit dem man Urlauber auch in der Nebensaison fürs Wangerland begeistern konnte. Ohne die Bäder, so befürchtet Meents, könnten die Besucherzahlen um 10 bis 20 Prozent zurückgehen. Er jedenfalls werde in diesem Winter sein Personal entsprechend zurückfahren, so der Hotelbetreiber Die Folge würden dann auch in der Gemeindekasse spürbar werden, etwa in Form von sinkenden Gewerbesteuer-Einnahmen.

Gemeinde will kein Bad übernehmen

Meents appellierte an den Bürgermeister, dass die Gemeinde doch zumindest eines der beiden Bäder übernehmen und offen halten möge. Das sei auch sein Vorschlag gewesen, sagte Mario Szlezak. Aber in der nicht-öffentlich tagenden Lenkungsgruppe habe sich die Politik dagegen ausgesprochen. Im WTG-Lenkungsgruppe, ein Quasi-Aufsichtsrat, sind die Ratsfraktionen vertreten. Unmittelbaren Einfluss auf das Handeln der gemeindeeigenen WTG haben sie allerdings nicht, da in einer „Insolvenz in Eigenregie“ letztlich nur der Gläubigerausschuss finale Entscheidungen treffen darf.

Der Bürgermeister bezifferte den Zuschussbedarf für jedes der beiden Bäder auf rund 80.000 Euro – im Monat. Das könne sich die Gemeinde Wangerland schlichtweg nicht leisten. Nachfragen, wie sich diese hohe Summe zusammensetzt, konnte Szlezak nicht beantworten. Auch blieb offen, wie hoch der Anteil der Bäderkosten sei, der aus den Einnahmen der Gästekarte abgedeckt wird. Und ohne Bäder, so die Erwartung der Leistungsträger, müsste der Gästebeitrag im Wangerland ja wohl deutlich sinken. 

Wird der Gästebeitrag angepasst?

Der Bürgermeister verwies darauf, dass Berechnungen zur künftigen Höhe des Gästebeitrages noch nicht vorlägen. Er sei aber froh, dass es gelingen werde, für das Schulschwimmen und die Trainingszeiten der Deutschen Lebensrettung-Gesellschaft (DLRG) Alternativen anzubieten. Die Alternative heißt „Aqua-Fit“ in Schortens. Hier will die Gemeinde offenbar Schwimmzeiten anmieten. Wann genau die zur Verfügung stehen werden, ist noch unklar.

Arne Schmöckel zeigt sich dankbar dafür, dass die Gemeinde sich um Schwimmzeiten kümmern will. Glücklich ist der 2. Vorsitzender der 740 Mitglieder starken DLRG Wangerland mit der Alternative allerdings nicht. „Das Hallenbad in Hooksiel ist nach über 40 Jahren quasi unser Zuhause.“

Skepsis bei der DLRG

Hier fände unter anderem jeden Sonntag Schwimmtraining für 150 bis 220 Kinder statt. Inwieweit es gelingen werde, die Kinder, die Ausbilder und Helfer zu motivieren, mit nach Schortens zu wechseln, sei angesichts der erheblichen Mehraufwandes mehr als fraglich. Informationen über die künftigen Schwimmzeiten lägen noch nicht vor. 

Für Schmöckel ist es schwer nachzuvollziehen, wie man in Zeiten von steigenden Ertrinkenden-Zahlen ein Bad und damit die Möglichkeit zum Schwimmtraining vor allem für Kinder schließen kann. Er appelliert an alle Beteiligten, nach Möglichkeiten zu suchen, das Meerwasser-Hallenwellenbad irgendwann wieder öffnen zu können.Voraussetzung dafür sei, dass der Badbetrieb technisch kontrolliert heruntergefahren wird. 

Fragezeichen hinter dem Schulschwimmen

Ungewiss ist auch die Zukunft des Schulschwimmens der Grundschule Hooksiel. Die Kinder haben in dieser Woche ihren letzten Unterricht im Hooksieler Bad erhalten. Die Wellenanlage war in Betrieb – und einige der Schülerinnen und Schüler konnten noch ihr Schwimmabzeichen in Silber ablegen. Wie es nach den Herbstferien, weitergeht, ist unklar.

Die Vermieter und Hoteliers stehen unterdessen vor der Herausforderung, einen Winterurlaub im Wangerland zu vermarkten – und zwar ohne die ortsnahe Möglichkeit eines Bad- oder Saunabesuchs, den sie ihren Gästen zum Teil schon zugesagt haben. Die Strategien dazu sind unterschiedlich. Einige Vermieter verweisen auf die Bäder in den Nachbarkommunen Wilhelmshaven, Carolinensiel oder Schortens. Andere verweisen darauf, dass es auch im „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel ein Schwimmbecken gibt, das man als Gast separat buchen kann – zumindest so lange das TMS selbst nicht auch geschlossen ist. 

Vertrag für Tettens gekündigt

Bürgermeister Szlezak erinnerte zudem daran, dass die Gemeinde Wangerland in Tettens in den Sommermonaten ein Freibad unterhält, das von einem Förderverein getragen wird. „Das steht außer Debatte.“ Tatsächlich? Nach Informationen von „Hooksiel-life“ besteht auch hier Handlungsbedarf. Der private Dienstleister, der das Bad im Auftrag der Gemeinde betreibt, hat dem Vernehmen nach seinen Vertrag für 2026 gekündigt. 

Schönheit des Augenblicks künstlerisch festgehalten

Hooksiel (8. 10. 2025) – Seit sie einen Stift halten kann, zeichnet die Potsdamer Künstlerin Antje Witzel. Das erste Selbstportrait entstand mit sechs Jahren. Mensch und Natur sind ihre unerschöpflichen Inspirationsquellen. 

Die Badende, von Meereswellen herumgewirbelt. Ein Motiv von Antje Witzel, das auf einer Urlaubserinnerung basiert. Foto: Künstlerhaus

„Die Schönheit des Augenblicks, Form und Bewegung, aber auch scheinbar schwer Darstellbares oder Übersehenes motivieren mich zu meinen Bildern“, sagt die Künstlerin, die ab kommenden Sonntag, 12. Oktober, im Künstlerhaus Hooksiel ausstellen wird. 

Tücher im Großformat

Während Witzels Kern im Zeichnerischen liegt, führen sie verschiedene Techniken immer wieder zu neuen Vorlieben. Sie genießt das Sinnliche wie auch die geistige Arbeit beim Schaffen. Beim Batiken, der alten Färbekunst, die sich die Künstlerin vor Jahren autodidaktisch aneignete, erfährt man jede Menge sinnlich Wahrnehmbares. In einer intensiven Phase gestaltete sie Tücher in Formaten von über zwei Metern, eines davon wird im Künstlerhaus hängen. 

Dagegen finden die kleinformatigen Linolschnitte eine handliche Präsentation in Künstlerbüchern. Die Ausstellung „Wasser in den Ohren“ mit Zeichnungen, Batik und Linolschnitten wird in Hooksiel bis zum zum Jahreswechsel zu sehen sein. Zur Eröffnung am Sonntag, 12. Oktober, um 11.15 Uhr, erwartet Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann auch Bürgermeister Mario Szlezak. Begleitet wird die Vernissage zudem von Musik und Lyrik von Herbert Witzel

Öffnungszeiten

Im Oktober ist das Künstlerhaus noch dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Ab 1. November ist die Ausstellung nur noch samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. 

Tempo-30-Zone eingerichtet: Vorfahrt geändert!

Hooksiel (7. 10. 2025) – Vorsicht in der Lange Straße. Mit der Einrichtung der Tempo-30-Zone hat sich hier im Bereich der Einmündung des Sielhamm die Vorfahrtregelung geändert. Wer vom Verkehrskreisel kommend über den Pakenser Altendeich und die Lange Straße in Richtung Ortsmitte fährt, muss jetzt den von rechts aus dem Sielhamm kommenden Fahrzeugen Vorfahrt gewähren.

Der Bauhof der Gemeinde hat am Montag die Verkehrsschilder für die Erweiterung der Tempo-30-Zone bis zum Verkehrskreisel aufgestellt. Damit wurde ein politischer Beschluss des Rates der Gemeinde Wangerland zur Verkehrsberuhigung auf der stark befahrenen Zufahrtsstraße Rechnung getragen. Dem Beschluss war ein Antrag eines Anwohners vorausgegangen, über den in den politischen Gremien rund ein Jahr lang diskutiert worden ist.

In der Tempo-30-Zone, so die Hoffnung, können auch Radfahrer gefahrlos die Hauptfahrbahn nutzen und müssen nicht den schmalen und buckeligen Gehweg befahren. Auf dem Teilstück des Pakenser Altendeich vom Kreisel bis nach Schmidtshörn gilt weiter Tempo 50. Hier ist der Straßenzug Teil der Landesstraße 810.

Die Tempo-30-Zone erstreckt sich von der Ortsmitte bis zum Verkehrskreisel an der Tankstelle. Foto: hol

In den vergangen Monaten galt auf dem gut 700 Meter langen, neuen Zonen-Straßenstück zwar auch schon eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 – aber nur weil die Fahrbahn Schäden aufwies. Nachdem die Schlaglöcher und Risse beseitigt worden waren, musste die Geschwindigkeitsbegrenzung wieder aufgehoben werden. In der Zwischenzeit galt für einige Tage wieder Tempo 50. 

Ortsauswärts sind die Vorfahrtsregeln übrigens nicht geändert worden. An den Einmündungen der Nordstraße und der Ludwig-Meinardus-Straße haben die Autos auf dem Pakenser Altendeich Vorrang. Hier sind Schilder „Vorfahrt nächste Einmündung“ montiert worden. Wie Ordnungsamtsleiter Markus Gellert ankündigte, werde in den nächsten Tagen auch das Neubaugebiet zwischen Hohe Weg und Bäderstraße als „Verkehrsberuhigter Bereich“ deklariert werden.

Das „Zone-30“-Schild wird am Verkehrskreisel zum Teil vom Ortsschild verdeckt. Foto: Bergmeyer

Der Hooksieler Fred Bergmeyer befürchtet, dass auch nach der Ausweisung der Tempo-30-Zone auf dem Pakenser Altendeich noch zu schnell gefahren werden wird. Einen Grund dafür sieht er in der wenig glücklichen Platzierung des Zonen-Schildes am Verkehrskreisel. Bergmeyer: „Nach meiner Auffassung steht dieses Schild viel zu nahe hinter dem Ortsschild und wird dadurch übersehen.“

Anmerkung: Der Artikel wurde aktualisiert.

Zugvogeltage: Finnland und die die Sturmmöwe im Fokus

Wilhelmshaven/Wangerland (5. 10. 2025) – Vom kommenden Samstag, 11. Oktober, an bis Sonntag, 19. Oktober, dreht sich an der niedersächsischen Nordseeküste wieder alles um das Phänomen des Vogelzugs: Die 17. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer laden Vogelinteressierte mit einem bunten Veranstaltungsprogramm aus rund 400 Einzelveranstaltungen dazu ein, die vielfältige Vogelwelt und die herausragende Bedeutung des Wattenmeers für den Vogelzug zu entdecken.

Die Sturmmöwe steht im Zentrum der diesjährigen Zugvogeltage. Foto: Frank Winkelmann/NLPV

Das Veranstaltungsprogramm richtet sich an alle Altersgruppen. Ornithologische Experten kommen ebenso auf ihre Kosten wie Einsteiger. Das Naturerlebnis steht dabei im Mittelpunkt der Zugvogeltage – mit Beobachtungsstationen sowie Exkursionen zu Fuß, mit dem Fahrrad, Bus oder Schiff. Aber auch spannende Vorträge, Workshops, Kunst, Musik und gutes Essen stehen auf dem Programm.

Jedes Jahr werden ein Land oder eine Region entlang des Ostatlantischen Vogelzugwegs als Partnerland der Zugvogeltage und ein ausgesuchter Zugvogel besonders hervorgehoben. Diesmal stehen die Sturmmöwe und Finnland im Fokus.

Relativ klein und zierlich, wirkt die Sturmmöwe fast wie eine Miniaturausgabe der Silbermöwe. In Finnland ist sie weit verbreitet. Aber auch im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ist die Sturmmöwe ein häufiger Brutvogel und mit rund 60.000 rastenden Individuen ein sehr häufiger Durchzügler und Wintergast. 

Hannah Wilting übernimmt in diesem Jahr die Koordination der Zugvogeltage. Die studierte Wildbiologin weist unter anderem auf das in Wilhelmshaven stattfindende Zugvogel-Pubquiz als neues Veranstaltungsformat hin. „Eine unterhaltsame Möglichkeit, spielerisch mehr über die Geheimnisse des Vogelzugs zu erfahren.“

Peter Südbeck und Hannah Wilting freuen sich auf die kommenden Zugvogeltage. Foto:: Stephanie Lehmann / NLPV

Zum Programm gehört auch wieder das Aviathlon: Bei diesemWettbewerb messen sich die Inseln und Festlandsregionen darin, möglichst viele verschiedene Vogelarten zu entdecken. Die Sieger werden beim Zugvogelfest am Sonntag, 19. Oktober, im Gästehaus Horumersiel verkündet. Dort bietet sich noch einmal die Gelegenheit, sich umfassend über die Zugvögel des Wattenmeeres und die besten Beobachtungsplätze zu informieren und die Veranstaltenden kennenzulernen.

„Die Zugvogeltage wecken echte Begeisterung für die Vogelwelt und das Wattenmeer und weisen auf die Notwendigkeit zu ihrem Schutz hin“, sagt Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Das gesamte Programm der 17. Zugvogeltage und viele weitere Informationen finden sich unter www.zugvogeltage.de und in allen Informationseinrichtungen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. 

Hooksieler Schleuse für Autos drei Wochen lang gesperrt

Hooksiel (6. 10. 2025) – Aufgrund von Bau- und Sanierungsarbeiten kommt es im Bereich der Schleuse Hooksiel zu Verkehrsbeschränkungen auf der Straße Bäderstraße sowie auf und an der Schleuse. Wie die landeseigene Hafengesellschaft NPorts mitteilt, wird von Dienstag, 7. Oktober, bis voraussichtlich zum 28. Oktober die Fahrbahn für den Auto-, Rad- und Fußverkehr gesperrt. In diesem Zeitraum soll ein Dammtafel-Verschluss gesetzt, eine Entwässerungsleitung aufgebaut sowie Torlinien 2 bis 4 ausgebaut werden.

Arbeiten laufen bis Ende April

Für den Schiffsverkehr bleibt die Schleuse Hooksiel ab dem 13. Oktober bis voraussichtlich Ende April 2026 geschlossen. Während dieser Zeit werden die Torlinien 2 bis 5, der Massivbau sowie die Schwimmstege in der Schleusenkammer saniert. NPorts weist darauf hin, dass sich die genannten Termine aufgrund möglicher Änderungen im Bauablauf auch noch ändern können.

NPorts investiert in Modernisierung

Seit September 2024 laufen umfassende Modernisierungsmaßnahmen an der Schleuse Hooksiel durch. Dazu gehört die schrittweise Sanierung sämtlicher Stemmtorpaare („Torlinien“). Insgesamt verfügt die Schleuse über fünf Torlinien, die bis 2028 modernisiert und damit auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.

Sturm „Detlef“ hat Campingplätze weitgehend verschont

Hooksiel/Wangerland (6. 10. 2025) – Die Camper im Wangerland sind am Wochenende mit einem blauen Auge davon gekommen. Der Sturm „Detlef“ hat zwar das Wasser über die Ufer getrieben. Zu Schäden ist es dadurch zumindest im Bereich der von der Wangerland Touristik GmbH (WTG) betreuten Strandabschnitte und der Campingplätze aber offenbar nicht gekommen. 

Eine Strandkörbe standen bei der Sturmflut am Wochenende am Hooksieler Strand im Wasser. Beschädigt wurden sie aber nicht. Foto: hol

Der Nordsee-Campingplatz Schillig wurde teilweise überspült, insbesondere die Strandpromenade auf Höhe des Campingplatzes und einzelne Stellplätze, bestätigt die WTG. Aber, so Daniela Antoniadis: „Unsere Camper wurden frühzeitig per E-Mail informiert und darauf hingewiesen, bestimmte Bereiche zu räumen. Selbstverständlich standen Ausweichmöglichkeiten bereit. Zusätzlich sind unsere Mitarbeitenden über den Platz gefahren und haben den anwesenden Campern persönlich Bescheid gegeben.“

Ostdüne geräumt

Der Campingplatz Hooksiel liegt etwas höher und wurde nicht überspült. Die WTG hat auf beiden Campingplätzen keine Schäden an der Infrastruktur hinnehmen müssen und Campingwagen seien nicht voll Wasser gelaufen.

Die Wohnmobilisten auf der „Ostdüne“ in Hooksiel waren frühzeitig über das drohende Hochwasser informiert worden. Sie konnten vorsorglich auf den Campingplatz umziehen. „Es kam letztlich jedoch zu keiner Überschwemmung, so dass der Strom am Sonntag wieder eingeschaltet werden konnte und die Wohnmobilisten zurück auf den Wohnmobilhafen fahren konnten“, so die WTG-Sprecherin.

Strandkörbe gesichert

In Höhe des Strandhauses 2 standen infolge der Sturmflut mehrere Strandkörbe im Wasser. „Dank des schnellen Handelns unserer Mitarbeitenden konnten die Körbe jedoch gesichert werden, sodass keine Schäden entstanden“, erläutert Daniela Antoniadis. Verluste habe es nicht gegeben.

Von der Liebe zum Holz zur Zimmerin mit Auszeichnung

Hooksiel (6. 10. 2025) – Manchmal muss man mutige Entscheidungen treffen, um den richtigen Weg zu finden. Ein Beispiel dafür ist Geesche Erdwien. Die 22-jährige Hooksielerin hat nach einem Jahr Lehre als Bootsbauerin in die Ausbildung zur Zimmerin gewechselt. Jetzt wurde sich von der Kreishandwerkerschaft Jade für „sehr gute Leistungen“ ausgezeichnet, weil sie als eine der Besten ihres Jahrganges die Abschlussprüfung absolviert hat.

Als eine der besten ihren Jahrgangs hat Geesche Erdwien ihre Ausbildung zur Zimmerin abgeschlossen. Ihre Lehrherren Frank (links) und Christoph Langenhorst gehörten zu den ersten Gratulanten. Foto: privat

Lehrherr Frank Langenhorst ist mächtig stolz auf seine Mitarbeiterin, die jetzt als Gesellin das zwölfköpfig Team der Zimmerei verstärkt. „Geesche hatte schon eine sehr gute Zwischenprüfung hingelegt, obwohl sie ja erst mit einem Jahr Verspätung die Lehre bei uns angefangen hat. Und jetzt die Auszeichung als Jahrgangsbeste. Glückwunsch!“

Prüfungen sehr gut bestanden

Die Prüfung bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der Theorie mussten die angehenden Gesellen unter anderem Winkel berechnen (klassisch mit Bleistift), Materialmengen ermitteln, eine Walmdach-Konstruktion zeichnen und Dämmwerte kalkulieren. Der achtstündige praktische Teil bestand unter anderem aus der Planung und dem Bau einer Walmdach-Ecke. Für beide Prüfungsteile wurde die Hooksielerin mit sehr guten Noten belohnt.

Geesche Erdwien hat die IGS in Schortens besucht. Aus „Liebe zum Werkstoff Holz“ suchte sie nach einem Beruf im Handwerk. Da im Bootsbau sehr viel mit Kunststoff gearbeitet wird, wechselte sie in die Zimmerei. Standesgemäß erschien die junge Frau zur Abschlussfeier im Theater am Dannhalm in Jever in Zimmermannskluft, mit schwarzer Cordhose und doppelreihiger Weste. Aber auf die Walz, die mindestens dreijährige traditionelle Gesellenwanderschaft, wird sie sich nicht begeben. „Das ist mir dann doch zu aufwendig“, verriet die Junggesellin gegenüber „Hooksiel-life“.

Das Gesellenstück von Geesche Erdwien. Ein Teilstück eines Walmdaches. Foto: privat

Auch weil sie andere Pläne hat. Vielleicht noch ein Studium? Architektur oder doch lieber Bauingenieurwesen? Zunächst aber wird Geesche Erdwien ein Jahr lang in der Zimmerei Langenhorst praktische Erfahrungen sammeln, eigenständig auf Baustellen unterwegs sein und dabei auch die anderen Auszubildenden anleiten. 

Winkelberechnung kein Hexenwerk

Dabei macht die Hooksielerin allen anderen jungen Leuten Mut, die sich für den Zimmerer-Beruf interessieren. „Man muss in der Schule kein Mathe-Genie sein, um Zimmerer werden zu können. Obwohl Winkelberechnungen natürlich sehr wichtig sind. Aber das bekommt man hin, wenn man erst einmal das Prinzip verstanden hat.“

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Landkreis: Abfallabfuhr hat sich deutlich verbessert

Friesland/Hooksiel (5. 10. 2025) – Die Verlässlichkeit der Abfallabfuhr hat sich nach dem Eindruck des Landkreises Friesland „deutlich verbessert“. Nach Krisengesprächen im August und September mit Landrat Sven Ambrosy und der Abfallwirtschaft des Landkreises Friesland habe sich die Situation in den vergangenen Wochen entspannt. 

Anfang 2025 hatte die Firma Augustin die Entsorgung von Restmüll, Biomüll, Altpapier und Sperrmüll übernommen. Dieser Wechsel war mit erheblichen Herausforderungen verbunden: Neue Fahrzeuge, zusätzliches Personal und die Anpassung digitaler Systeme führten in den ersten Monaten zu Verzögerungen bei der Leerung einzelner Behälter und ganzer Straßenzüge.

„Die reguläre Entsorgung verläuft inzwischen weitgehend reibungslos“, stellt der Landkreis in einer Pressemitteilung fest. „Vereinzelte Ausfälle werden in der Regel direkt am Folgetag nachgeholt, sodass die Entsorgungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger jederzeit gewährleistet bleibt.“

Die Kreisverwaltung begleite die Entwicklungen weiterhin eng. Ziel sei es, die Entsorgung langfristig stabil, planbar und bürgerfreundlich zu gestalten. „Wir sehen, dass die Maßnahmen greifen und die Abfallentsorgung im Landkreis Friesland mittlerweile stabil läuft“, so Landrat Ambrosy. „Unser Ziel ist es, die Entsorgung dauerhaft zuverlässig sicherzustellen und bei Bedarf schnell nachzusteuern, damit die Bürgerinnen und Bürger sich auf einen funktionierenden Service verlassen können.“

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Bürgermeister fordert schnelle Verhandlungen mit Großinvestor

Wangerland (3. 10. 2025) – Die Nachricht von der Schließung des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel zum 15. Oktober sei auch für ihn persönlich „ein tiefer Schock“ gewesen. Das beteuert Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak in einer heute verbreiteten Pressemitteilung. Die Schließung beider Bäder im Wangerland sei „eine große Herausforderung“. 

Die insolvente Wangerland Touristik GmbH (WTG) hatte die „Friesland-Therme“ in Horumersiel bereits zum 1. September aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. „Für unsere Bürgerinnen und Bürger, unsere Vereine, Schulen, Vermieter und Gäste ist diese Entwicklung eine schwere Belastung“, so Szlezak. Er könne den aufkommenden Unmut gut nachvollziehen.

Szlezak: Schulschwimmen gesichert

Das Schulschwimmen sei aber gesichert, betont der Bürgermeister. Er stehe im engen Austausch mit den Grundschulen und der DLRG und sei zuversichtlich, die notwendigen Schwimmzeiten organisieren zu können, so dass der Schwimmunterricht und das Rettungsschwimmen nicht gefährdet seien. „Gerade für unsere Kinder ist es entscheidend, dass sie sicher schwimmen lernen können.“

Gemeinde kann sich kein Bad leisten

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak

Die Gemeinde habe geprüft, ob sie ein Bad selbst weiter betreiben könne. Angesichts der enormen Betriebskosten von bis zu 80.000 Euro pro Bad und Monat sei das jedoch nicht realisierbar, so Szlezak (Foto).

Hinzu komme, dass die Gemeinde vor großen Investitionen stehe, die sie als Pflichtaufgabe unbedingt erfüllen müsse. Dazu zählt der Bürgermeister den Neubau der Grundschule in Hohenkirchen mit rund 8,5 Millionen Euro, der Neubau des Feuerwehrhauses in Hohenkirchen mit etwa 5,5 Millionen Euro, Investitionen in die Feuerwehren Tettens und Neugarmssiel von rund 1 Million Euro sowie jährlich etwa 800.000 Euro für die Instandhaltung von Straßen.

Die Gemeinde habe bereits rund fünf Millionen Euro in die WTG investiert, um die gemeindeeigene GmbH zu unterstützen. „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem noch mehr schlicht nicht möglich ist“, so Szlezak. „Diese Realität ist bitter, aber sie macht deutlich, dass wir auf Investoren angewiesen sind, wenn wir unsere Bäder und die WTG langfristig sichern wollen.“

Investor will Hotels bauen

Der Bürgermeister appelliert vor diesem Hintergrund, das Gespräch mit dem Investor aufzunehmen, der bereits sein Investitionsinteresse bekundet habe – unabhängig von einem langwierigen Interessenbekundungsverfahren. „Entscheidend ist, dass wir hier schnellstmöglich zu konkreten Verhandlungen kommen, um die Zukunft der Bäder und der WTG insgesamt zu sichern.“ 

Friesland-Therme
Die „Friesland-Theme“ (Foto) hat die WTG bereits geschlossen. Das Hallenwellenbad in Hooksiel soll zum 15. Oktober folgen. Den Betrieb eines eigenen Schwimmbades kann sich die Gemeinde Wangerland nach den Worten des Bürgermeisters nicht leisten. Archiv-Foto: hol

Der Investor, eine Gesellschaft der Oldenburger Demiani-Familie, hatte ein Kaufangebot von rund 30 Millionen Euro angekündigt und zudem in Aussicht gestellt, bis zu 200 Millionen Euro in die touristische Infrastruktur der Region investieren zu wollen. Darüber berichtete zuerst das „Jeversche Wochenblatt“ (Donnerstag-Ausgabe). „Diese Gespräche gilt es jetzt zu konkretisieren – auch gemeinsam mit der Politik, damit dort die notwendigen Weichen gestellt und positive Signale gegeben werden können“, fordert der Bürgermeister.

Pläne auch für Hooksiel

Alfredo Demiani hatte gegenüber der Zeitung unter anderem das Interesse am Kauf des Thalasso-Zentrums in Horumersiel, der umliegenden Büroräume der WTG, der „Friesland-Therme“ und des Hallenwellenbades in Hooksiel bekundet. Zudem wolle er Hotels am Thalasso-Zentrum, am Hallenbad und am Alten Hafen in Hooksiel bauen. 

Zugleich hatte der Investor damit gedroht, sich wieder zurückzuziehen, weil im die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wangerland „zu kompliziert“ sei und Entscheidungen zu lange dauern würden. Szlezak hatte diese Vorwürfe umgehend zurückgewiesen.

Verständnis für Leistungsträger

Verständnis zeigt der Bürgermeister in seiner Stellungnahme für die schwierige Situation der touristischen Leistungsträger. Er werde sich dafür einsetzen, dass deren Expertise für die künftige Ausrichtung der WTG mit eingebunden werde. „Die Auswirkungen der Schließungen auf den Tourismus lassen sich noch nicht vollständig abschätzen. Positiv ist, dass wir bis September einen Zuwachs von 2,5 Prozent an Übernachtungen verzeichnen konnten.“

Es sei aber nachvollziehbar, dass Vermieter, die mit Pauschalen inklusive Bade- oder Thalasso-Angeboten geworben haben, nun vor Herausforderungen stünden. Szlezak: „Ich appelliere an alle, trotz der schwierigen Situation Ruhe zu bewahren. Nur mit Sachlichkeit, Zusammenhalt und einem klaren Blick nach vorne können wir die Wangerland Touristik stabilisieren und unseren wichtigsten Wirtschaftsfaktor – den Tourismus – nachhaltig stärken.“


FVW: Gemeinde muss den Weiterbetrieb der Bäder aktiv sichern

Wangerland (2. 10. 2025) – Der Fremdenverkehrsverein Wangerland (FVW) fordert die Gemeinde Wangerland auf, den Weiterbetrieb der Frieslandtherme in Horumersiel und des Meerwasser-Hallenwellenbades aktiv zu sichern. In einer heute verbreiteten Erklärung weist der erst kürzlich gegründete Verein, der sich als Stimme der Leistungsträger sieht, auf die zentrale Funktion der Bäder für den Tourismus hin.

Leistungsträger sehen Existenzen bedroht

Gerade in den Wintermonaten seien wetterunabhängige Angebote für Urlaubsgäste von hoher Bedeutung. Der Wegfall der Bäder im Wangerland könne dazu führen, dass sie Gäste Alternativen in anderen Regionen suchen – mit entsprechenden Folgen für Vermieter, Hoteliers, Gastronomen, den Einzelhandel und letztlich auch für die Gemeinde. Arbeitsplätze könnten wegfallen, Gewerbesteuer-Einnahmen sinken.

In einem vom Vorsitzenden Mathias Suckert unterzeichneten Positionspapier fordert der Verein Klarheit über die Zukunft der Bäder. Die in Insolvenz befindliche Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat die Frieslandtherme zum 1. September geschlossen und wird, wie gestern angekündigt, auch das Hallenwellenbad Hooksiel zum 15. Oktober aus wirtschaftlichen Gründen außer Betreib nehmen. 

Vertrauen der Gäste verspielt

Aus Sicht der Leistungsträger ist das ein schwerer Schlag für den Tourismus im Wangerland. Die Unternehmen stünden ihren Gästen gegenüber im Wort. Entscheidungen, die die Attraktivität des Wangerlands erheblich mindern, könnten existenzielle Folgen für Hoteliers und Vermieter haben. Man benötige Verlässlichkeit, Kommunikation und Transparenz. Kurzfristige Schließungen würden die betrieblichen Kalkulationen, aber auch das Vertrauen der Gäste und Partner schädigen.

Vor diesem Hintergrund fordert der Verein Klarheit über die Zukunft und weitere Nutzung der Bäderstandorte. Selbst bei einem Verkauf sei ja nicht sicher, ob die Einrichtungen kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden. 

Was ist mit dem Thalassa-Zentrum?

Erforderlich sei auch eine verbindliche Kommunikation zum neuen Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel, das aktuell noch in Betrieb ist. „Wir fordern eine klare und transparente Darstellung, welche Angebote des TMS dauerhaft zur Verfügung stehen und wie diese verlässlich vermarktet werden können.“ Eine grundsätzliche Forderung: Der Verein will in grundlegende touristische Entscheidungen eingebunden werden. Die Leistungsträger seien davon unmittelbar betroffen und müssten die wirtschaftlichen Folgen tragen.

Thalasso metres Spa Logo
Die Leitungsträger fordern Klarheit darüber, wie es mit der touristisch relevanten Infrastruktur im Wangerland weiter geht. Archiv-Foto: hol

„Gemeinde muss Verantwortung übernehmen“

In der Pflicht sieht der Verein nicht nur die WTG, sondern auch deren Eigentümerin, die Gemeinde. „Die Gemeinde Wangerland hat noch nicht alle Karten ausgespielt“, ist der Verein überzeugt. „Wir fordern die Gemeinde daher auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und den Weiterbetrieb oder eine tragfähige Nachfolgelösung für die Frieslandtherme und das Meerwasser-Hallenbad aktiv zu sichern.“

Der Gemeinderat dürfe nicht mehr länger nur reagieren, sondern müsse aktiv an Lösungen arbeiten. „Es gilt, frühzeitig Szenarien zu entwickeln, Optionen zu prüfen und die nächsten Züge zu planen, statt auf äußere Entwicklungen zu waren.“ Der Tourismus als Rückgrat der Wirtschaft im Wangerland, dürfe nicht allein von Insolvenzverfahren abhängig sein.