Eskimo-Rolle im Hallenwellenbad

Kajaktraining im Hallenwellenbad
Das Hallenwellenbad Hooksiel bietet ideale Trainingsbedingungen für Seekajakfahrer. Erst in der kommenden Woche wird das Bad wieder für den Schwimmbetrieb geöffnet. Foto: hol

Hooksiel (9. 12. 2024) – Das Wasser ist schon wieder im Becken. Und, was für die Seekajakfahrer des Verbandes „Salzwasser Union“ noch wichtiger war, die Wellenanlage funktioniert. Noch ist das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel nach Revisionsarbeiten geschlossen Aber am vergangenen Wochenende konnten bereits 21 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland das Becken für ihr Wintertraining nutzen.

Wintertraining für Seekajakfahrer heißt vor allem Sicherheitstraining. Vornehmlich geht es um die die so genannte Eskimorolle, also die seitliche Durchroll-Bewegung, die der Sportler benötigt, um ein gekentertes Kajak wieder aufzurichten und selbst wieder über Wasser zu kommen. „Die Rolle brauchen wir aber auch, um uns aus kniffligen Situationen zu befreien“, sagte einer der Ausbilder. „Meerwasser-Hallenbäder mit Wellengang gibt es in Deutschland nicht allzu viele. Das sind schon tolle Trainingsbedingungen für uns.“

Vor der Kälte sind alle Kajakfaher durch Neopren-Anzüge geschützt. Jetzt, nach dem Besuch der Sportler wird das Wasser langsam aufgeheizt, so dass sich ab der kommenden Woche wieder Badegäste in dem Becken wohl fühlen können. Ab Montag, 16.Dezember, ist das Bad wieder regulär geöffnet.

Weihnachtliche Stimmung am Hafen

Weihnachtsmarkt 2024
Klein aber fein: Die Stimmung auf dem Hooksieler Weihnachtsmarkt war bestens. Foto: hol

Hooksiel (8. 12. 2024) – Der Hooksieler Weihnachtsmarkt war eine runde Sache. Nicht nur, weil die Dorfgemeinschaft Buden und Zelte am Alten Hafen in einem kleinen Runde aufgestellt hatte. Dadurch wurden die Besucher vor Kälte geschützt und es entstand eine gemütliche Atmosphäre – angeheizt doch Glühwein und andere Heißgetränke. Bratwurst, Grünkohl, dazu nette Gespräche – viel schöner kann ein Adventswochenende kaum begangen werden.

Das ganze mit Blick auf das idyllische Hafenambiente und einen schön geschmückten Tannenbaum. Dabei hatten die Veranstalter ausgesprochenes Glück mit dem Wetter. Noch am Samstagvormittag hatte es in Hooksiel kräftig geregnet. Aber am Nachmittag und den ganzen Sonntag über blieb es dann trocken.

Und der Weihnachtsmann war natürlich auch da. Er beschenkte vor allem die vielen Kinder, die sich am Laternenumzug vom ZOB zum Alten Hafen beteiligt hatten. Mit reichlich Applaus bedacht wurde auch die Familie Köster, die mit handgemachter Musik am Sonntag Nachmittag den Weihnachtsmarkt ausklingen ließ. 

Schlag gegen Clankriminalität: Bars kontrolliert, Messerstecher festgesetzt

Wilhelmshaven/Friesland (7. 12. 2024) – Im Rahmen einer bundesweiten Schwerpunktaktion sind Zollbeamte am gestrigen Freitag um 20 Uhr mit Unterstützung eines Großaufgebotes der Polizei in Wilhelmshaven und im Landkreis Friesland gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigungsverhältnisse vorgegangen. Die Aktion stand im Zusammenhang mit der Bekämpfung von so genannter Clankriminalität.

Restaurant sofort geschlosssen

Polizeibeamte der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland und der Bereitschaftspolizei kontrollierten mit Mitarbeitern des Zolls, der Stadt und des Landkreises insgesamt 15 Objekte, davon zehn in Wilhelmshaven, vier in Jever und eines in Schortens. „Ein Restaurant wurde aufgrund unhaltbarer hygienischer Zustände durch das Veterinäramt mit sofortiger Wirkung geschlossen“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Bei den Prüfungen habe man besonderes Augenmerk auf Branchen mit „besonderer Risikogeneigtheit zur Clankriminalität“ gelegt. Aus Sicht der Ermittler zählen dazu insbesondere Cafés, Bars, Shisha-Bars, Wettbüros und Spielotheken. Dabei hätten die eingesetzten Beamten eine Vielzahl von Personen zu ihren Arbeitsverhältnissen befragt.

Zoll überprüft Arbeitsverhältnisse

Zöllner prüften insbesondere, ob die Arbeitgeber ihre Beschäftigten ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet haben, ob Sozialleistungen zu Unrecht bezogen werden, ob Ausländer die erforderlichen Arbeitsgenehmigungen beziehungsweise Aufenthaltstitel besitzen. Kontrolliert wurde auch, ob die Mindestlöhne gezahlt werden oder ob gegebenenfalls ausbeuterische Arbeitsbedingungen vorliegen. Darüber hinaus hätten mögliche steuerrechtliche Verstöße im Fokus der Maßnahmen gestanden.

„Es gilt, das Unrechtsbewusstsein zu steigern, redliche Unternehmen zu schützen sowie einen fairen Wettbewerb sicherzustellen“, sagte der Pressesprecher des Hauptzollamtes Oldenburg, Frank Mauritz. Vor Ort seien mehrere Verfahren wegen arbeitsrechtlicher Verstöße eingeleitet worden. Diese werden durch den Zoll weiterverfolgt.

Einblick in Clanstrukturen

Neben der Feststellung von Verstößen ging es den Behörden bei diesem Einsatz insbesondere darum, delikts- und behördenübergreifend Erkenntnisse über Clanaktivitäten oder sonstige strafrechtlich relevante Strukturen zu gewinnen.

„Die Maßnahmen setzen ein deutliches Zeichen, dass Schwarzarbeit, Betrügereien und illegale Beschäftigung von Polizei und Zoll konsequent verfolgt werden“, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Polizeidirektor Jörg Beensen. Zuletzt hatte die Polizei in Wilhelmshöhen mehrfach mit Straftaten zu tun, denen Clanrivalitäten zugrunde liegen könnten. 

Festnahmen nach Messerstechereien

Zuletzt war es am vergangenen Dienstagnachmittag in der Börsenstraße zu einer Messerstecherei gekommen. Im Nachgang zu einem Streit habe dabei ein 29-jähriger Mann einen 48-Jährigen mit einem Messer angegriffen und durch einen Stich in den Rücken schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Als der Bruder und weitere Angehörige des Opfers zu Hilfe eilten, war der Bruder durch Schläge eines zweiten Täters mit einer Eisenstange am Kopf verletzt worden.

Die Polizei konnte im Zuge ihrer Ermittlungen die mutmaßlichen Haupttäter sowie fünf weitere Bewaffnete ermitteln und festnehmen. Bei der Aktion war die Polizei vor Ort von Kräften aus dem Umland und von Spezialeinheiten unterstützt worden. Zu den Hintergründe der Auseinandersetzung haben die Ermittler noch keine Angaben gemacht.

Opfer schwer verletzt

Unklar ist auch, ob ein Zusammenhang zu einer ähnlichen Aktion von Ende November besteht. Dabei war nach einem Streit vor einer Pizzeria an der Ecke Börsenstraße/Gerichtsstraße ebenfalls zu einer Messerattacke gekommen. Dabei soll ein 41-Jähriger, der in Begleitung eines 33-Jährigen war, mehrfach mit einem Messer in den Oberkörper eines 48-jährigen Mannes eingestochen haben.

Das Opfer konnte noch die Polizei alarmieren. Bei den Tätern soll es sich um amtsbekannte Clan-Kriminelle handeln. Die Verdächtigen konnten im Zuge einer Fahndung in ihren Wohnungen festgenommen werden. Dabei sei, so die Polizei, auch die mutmaßliche Tatwaffe sichergestellt worden. Eine Schusswaffe, die bei der Aktion nach Aussage des Opfers ebenfalls im Spiel gewesen sein soll, fanden die Ermittler nicht.

Gas und Strom: EWE senkt Preise in der Grundversorgung deutlich

Oldenburg/Hooksiel (6. 12. 2024) – Der Oldenburger Energieversorger EWE senkt zum 1.Februar 2025 seine Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung. Wie das Unternehmen heute mitteilte, sinkt für Stromkunden der Arbeitspreis, also der Preis pro Kilowattstunde von 38,95 Cent auf 31,90 Cent und damit um gut 18 Prozent. Der jährliche Grundpreis verändert sich von 206,29 Euro auf 209,29 Euro. Insgesamt, so die EWE, spare ein Durchschnittshaushalt mit einem Stromverbrauch von 2.800 Kilowattstunden durch die Strompreissenkung 194 Euro im Jahr.

Erdgaskunden zahlen derzeit einen Arbeitspreis von 16,36 Cent pro Kilowattstunde und ab dem 1. Februar11,76 Cent. Damit sinkt der Preis pro Kilowattstunde um gut 28 Prozent. Der jährliche Grundpreis verändert sich von 209,37 Euro auf 253,39 Euro. Insgesamt resultiert daraus für einen Durchschnittskunden mit einem Jahres-Gasverbrauch von 17.500 Kilowattstunden eine jährliche Einsparung von 761 Euro.

Von den Preissenkungen in der Grundversorgung profitieren rund 190.000 Strom- und etwa 110.000 Erdgaskunden. Als Grund für die Preissenkung verweist die EWE auf gesunkene Beschaffungskosten für Gas und Strom.

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„Stutenkerl“ erinnert an Heiligen

Sdtutenkerl von Bäckerei Lorenz
Der Weg zum „Stutenkerl“ der Bäckerei Lorenz im Hooksieler Edeka-Markt ist nicht zu verfehlen. Foto: hol

Hooksiel (6. 12. 2024) – Heute ist Nikolaus. 6. Dezember. Der Tag, der an den Heiligen Bischof Nikolaus von Myra erinnert, der im 4. Jahrhundert nach Christi im östlichen Europa und in Kleinasien gewirkt und eine Reihe von Wundern und Wohltaten vollbracht haben soll. Unter anderem soll der gute Mann Bedürftige, darunter viele Kinder, mit kleinen Gaben bedacht haben. 

Wie Nikolaus von Myra genau ausgesehen hat? Schwer zu sagen. Aber, so die Tradition, die Bäcker empfinden seine Person in Form der beliebten „Stutenkerle“ nach. Ein Mann aus Hefeteig, dessen Augen häufig aus Rosinen bestehen, der eine Pfeife trägt, die als Symbol für den Bischofststab stehen soll.

In Hooksiel wie in nahezu allen Orten im Nordwesten beleben die Stutenkerle den Umsatz in den Bäckereien vor allem zum Nikolaustag. In anderen Regionen wird die Figur auch Weckmann, Hefekerl oder Martinsmännchen genannt und zum Teil auch gern zum Martinstag (11. November) gegessen. 

Minister Lies: Nordwesten wird Vorzeigeregion für die Energiewende

Friesland/Wilhelmshaven (5. 12. 2024) – „Industrie folgt Energie!“ Mit diesem Leitspruch für die Energiewende ist Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) schon seit Jahren unterwegs. Jetzt, so kündigte der Sander heute an, wolle das Land Niedersachsen „einen nächsten konsequenten Schritt“ machen. „Wir wollen den Nordwesten Deutschlands zur Vorzeigeregion für die klimafreundliche Weiterentwicklung unserer Industrie machen.“

Weniger Bürokratie und mehr Geld

Möglich mache das der „Net Zero Industry Act“ der Europäischen Union. So Lies in einer Presseerklärung. Durch ihn sollen europaweit ausgewählte Regionen unter anderem die Möglichkeit für beschleunigte Genehmigungsverfahren und einem besseren Zugang zu Fördermitteln erhalten.

Wirtschaftsminister Olaf Lies

Der Nordwesten Niedersachsen solle zu einem Net Zero Valley (NZV) entwickelt werden: „NetZero Nordwest Deutschland“. Ende Oktober sei dazu in Wilhelmshaven im Rahmen der 1. Powerhouse-Nord-Kongress der Grundstein gelegt worden. Rund 270 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik hätten diskutiert, so Lies (Foto), wie die Schlüsselregion der Energiewende von den Transformationsprozessen in Zukunft stärker profitieren kann. 

„Die notwendigen Anträge und Beschlüsse sollen nun mit Hochdruck vorangetrieben werden“, kündigt der Minister an. „Damit wäre diese Region mit der Lausitz eine von zwei Regionen in Deutschland, die sich als NZV aufstellt.“

Ziel sind gute Arbeitsplätze in der Region

Der Beschluss zur Festlegung des NZV erfolgt durch das Wirtschaftsministerium in Absprache mit dem Bund und der EU-Kommission. „Die europäischen NetZero-Regionen bekommen stark vereinfachte und damit beschleunigte Genehmigungsverfahren, Zugang zu Fördermitteln und eine ganz neue öffentliche Wahrnehmung sozusagen als ‚best practice‘-Regionen“, ist Lies überzeugt. „Sie verpflichten sich im Gegenzug, nachhaltige Technologieentwicklung als zentralen Grundsatz mit Blick auf Industrie und Investitionen ganz nach oben zu stellen. Wir werden hier zeigen, wie wir unseren Industriestandort weiter entwickeln können und die Regionen mit Unternehmens-Ansiedlungen, neuen guten Arbeitsplätzen und neuer Wertschöpfung vor Ort profitieren können. Wir wollen Vorbild für Deutschland in Europa sein.“

„Ahoi“-Gäste füttern den „Kita-Topf“

Hooksiel (5. 12. 2024) – Wenn die Stimmung in der Hooksieler Bar „Ahoi“ gut ist, dann, darf sich auch der Kindergarten im Ort freuen. Gut gelaunte Gäste, so die Annahme, sind eher bereit, den einen oder anderen Euro in den „Kita-Topf“ zu stecken, die die Betreiber der zum Hotel „Packhaus“ gehörenden Gaststätte, Moni Stamer und Steve Christenfeldt, ihren Kunden ans Herz legen.

„Wir wollten etwas für den Ort machen“, sagt Christenfeldt im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Deshalb habe man vor vier Jahren erstmals des Spar-Topf für den Kindergarten aufgestellt. Während das Ergebnis in den beiden ersten Jahren eher überschaubar war, hat sich der „Kita-Topf“ inzwischen etabliert. Gerade bei den Stammgästen. Allein in diesem Jahr haben „Ahoi“-Gäste an die 500 Euro gespendet. 

Stamer und Christenfeldt, die die Summe nach oben abgerundet haben, stellen das Geld dem Kindergarten in Form einer „Wunschliste“ in einem Online-Kaufhaus zur Verfügung. Dort können dann die Kita-Mitarbeiterinnen Dinge einkaufen, die den Kindern in der Hooksieler Betreuungs-Einrichtung zugute kommen.

Abwassergebühr steigt – Beseitigung von Regenwasser wird günstiger

Friesland/Wangerland (5. 12. 2024) – Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt in der Gemeinde Wangerland zum 1. Januar 2025 von 3,64 Euro/m³ auf 3,99 Euro/m³. Die Verbandsversammlung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) hat die bereits angekündigte Erhöhung jetzt bestätigt. Die monatliche Grundgebühr bleibt unverändert.

In den Landkreisen Friesland und Wittmund ist der OOWV ab 2025 in sechs Kommunen für die Schmutzwasserentsorgung sowie in Wangerland zusätzlich auch für die Niederschlagswasser-Beseitigung zuständig. Grundlage für die Preisberechnung ist das jeweilige Gemeindegebiet. Beim durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 46 Kubikmeter/Jahr ergibt sich bei den Abwassergebühren eine Mehrbelastung von rund 16 Euro pro Wangerländer Bürger und Jahr.

Die Gebühr für die Niederschlagswasser-Beseitigung sinkt zeitgleich von 0,54 auf 0,44 Euro je Quadratmeter. Für ein Grundstück mit einer bebauten oder befestigten Fläche von 200 Quadratmetern belaufe sich die Ersparnis auf 20 Euro/Jahr, so der OOWV.

Bedarf an Wasser steigt

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Verbandsvorsteher Sven Ambrosy und Geschäftsführer Karsten Specht (rechts) unterstrichen auf der Verbandsversammlung die wichtige Rolle, die der OOWV beim Thema Wasser spielt. Foto: OOWV

OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht unterstrich auf der Verbandsversammlung die Rolle des Wasserversorgers für Fortschritt und Wachstum in den Kommunen. Insbesondere gehe es darum, ausreichende Mengen Wasser zur Verfügung zu stellen. „In mehreren Gebieten unseres Verbandsgebiets sind wir auf der Suche nach Standorten für zusätzliche Wasserwerke, damit wir den steigenden Bedarf decken können“, sagte er. 

Zugleich lege der OOWV ein besonderes Augenmerk auf den Ressourcenschutz. „In Nordenham und Brake realisieren wir Brauchwasserwerke, die gereinigtes Abwasser aus dem Kläranlagenablauf aufbereiten und dann an Industrieunternehmen abgeben können“, erläuterte Specht. Der OOWV sei Vorreiter und Ansprechpartner für Innovationen rund ums Wasser. Als Beispiel nannte er die konkreter werdenden Wasserstoffprojekte in der Region. „Wir verfügen über das Wissen, notwendige Wassermengen aus alternativen Ressourcen in der benötigten Qualität bereit- und sicherzustellen“, so Specht. 

Hoher Investitionsbedarf

Der OOWV ist Wasserversorger in neun Landkreisen, 21 Städten und 57 Gemeinden. Neues Mitglied zum 1. Januar 2025 wird die Stadt Emden. Im Bereich der Abwasserbeseitigung ist der Verband Partner von 39 Kommunen und einem Zweckverband. Ab 2025 kommen die Gemeinden Bockhorn und Apen sowie die Stadt Schortens hinzu. 

Für die Abwasserbeseitigung kalkuliert der OOWV für 2025 mit Ausgaben in Höhe 57 Millionen Euro. „Die Ausgaben sind für eine dauerhaft verlässliche und umweltgerechte Behandlung des Abwassers erforderlich“, sagte Sven Ambrosy. „Veraltete Anlagen werden saniert oder erneuert, Entsorgungskonzepte angepasst und Kapazitäten erweitert“, erläuterte der Verbandsvorsteher. Dabei würden steigende Material-, Bau-, und Dienstleistungskosten ebenso ins Gewicht fallen wie ein anhaltend hohes Zinsniveau, das die Finanzierung von Investitionen deutlich teurer mache.

Jungunternehmerin aus Hooksiel hilft Hunden im Krieg in der Ukraine

Ann-Christin Schubert
An der Nähmaschine in ihrem Wohnzimmer in Hooksiel hat Ann-Christin Schubert die Prototypen für die Tracker-Taschen gefertigt, die sie inzwischen von einer Partnerfirma produzieren lässt. Foto: hol

Hooksiel (3. 12. 2024) – Krieg ist grausam. Für Menschen, aber auch für Tiere. Die Hooksieler Unternehmerin Ann-Christin Schubert kümmert sich zusammen mit der Hilfsorganisation „Helden für Tiere“ vor allem um vernachlässigte Hunde in der Ukraine. „Das Leid der Tiere in den vom Krieg betroffenen Gebieten ist wirklich immens.“

Im November hat sich die 31-Jährige bereits zum dritten Mal mit den Helfern um den aus dem Fernsehen bekannten Aktivisten Ralf Seeger („Harte Hunde“, Sender Vox) auf den Weg ins Kriegsgebiet gemacht. „Helden für Tiere“ habe sie im Frühjahr vergangenen Jahres auf einer Hundemesse auf einem Gut bei Hamburg kennengelernt. „Ich hatte da einen Stand und wollte eigentlich nur meine Produkte anbieten …“ 

Danach habe sie sich entschlossen, die Hilfsorganisation auch persönlich zu unterstützen. Allein die Hinfahrt über Polen nach Kiew vorbei an etlichen Checkpoints in die Ostukraine dauerte drei Tage. An Bord ihres Kleinlastwagens hatten die Helfer vor allem Tierfutter, das sie in der Ukraine an dortige Tierschutzfreunde weitergaben.

„Kiew ist eine Millionenstadt. Da sieht auf den ersten Blick alles ganz normal aus“, schildert Ann-Christin Schubert. „Und plötzlich hört man eine Sirene. Luftalarm. Alle Menschen schauen nach oben, halten Ausschau nach Drohnen. Und dann knallt es irgendwo.“ Noch realer sei die Bedrohung in anderen Städten. In Charkiw etwa, oder in Wowtschansk im Osten des Landes, wo viele Häuser, zum Teil ganze Straßenzüge zerstört seien. 

„Menschen fliegen vor dem Krieg und lassen ihre Tiere in der Not zurück“, schildert Ann-Christin Schubert. Angebundene Hunde, eingepferchte Pferde, zudem gibt es viele verletzte Tiere. Ukrainische Tierschützer würden sich auch in Frontnähe so gut kümmern, wie es unter den schwierigen Umständen möglich ist. „Sie befreien Tiere, füttern sie, suchen gerade mit Blick auf den Winter nach geschützten Unterkünften“, schildert die Hooksielerin. „Denn im Winter wird es kalt in der Ostukraine. Möglicherweise sehr kalt.“

Beim Einsatz für die Tiere schwinge dabei immer die Sorge um die Menschen mit. „Wir haben uns Mitte August in Charkiv mit einem Soldaten unterhalten, der sich für Tiere eingesetzt hat“, sagt die Tierschützerin. „Jetzt haben wir erfahren, dass er einen Tag nach unserem Gespräch getötet worden ist.“ 

Inzwischen ist Ann-Christin Schubert wieder zu Hause. Sie lebt mit ihren beiden Hunden Pablo und Bonny seit einem guten Jahr in Hooksiel. Von hieraus betreibt die gebürtige Wilhelmshavenerin ihren Online-Shop „Bellarie.de“, über den sie seit 2021 selbst entwickeltes Hundespielzeug und andere nützliche Accessoires für Hundehalter vertreibt. 

Für ihre Idee, strapazierfähiges Hundespielzeug aus Feuerwehrschläuchen herzustellen, wurde die Jungunternehmerin, die sich bereits als Studentin selbstständig gemacht hat, 2022 mit dem „Gründerpreis Nordwest“ ausgezeichnet. Ihre neueste Entwicklung: Wasserfeste Täschchen für GPS-Tracker, die sicher am Hundehalsband befestigt werden können. Mit dem Tracker wird die Suche nach einem entlaufenen Hund erleichtert. Hunden in der Ukraine aber, nach denen häufig niemand mehr sucht, kann sie damit aber auch nicht helfen.

OOWV ersetzt einen maroden Hydranten

neuer Hydrant in Hooskiel
Jörg Jürgens hat den defekten Hydranten in der Goedeke-Michel-Straße freigelegt. Foto: hol

Hooksiel (3. 12. 2024) – Einige Hooksieler Haushalte müssen sich darauf einstellen, am Mittwoch früh kein Trinkwasser zu haben. Wie der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) mitteilt, wird in der Goedeke-Michel-Straße ein Hydrant ausgewechselt. Der defekte Anschluss werde abgebaut und durch einen neuen, in derselben Straße etwa 50 Meter entfernt, ersetzt.

Am heutigen Dienstag legte eine Fachfirma den wohl über 50 Jahre alten Hydranten frei. Aus dem Anschluss war bereits vor einigen Monaten Wasser ausgetreten. Eine Reparatur sei nicht mehr möglich, sagte ein Vertreter der Fachfirma. Auch die Installation eines neuen Hydranten an derselben Stelle wäre schwierig geworden. Dazu lägen zu viel Leitungen im Erdreich. 

„Wir bauen den Hydranten an der jetzigen Stelle komplett ab und ersetzen ihn durch einen an einer für uns und die Feuerwehr strategisch deutlich besseren Stelle“, so OOWV-Pressesprecher Heiko Poppen gegenüber „Hooksiel-Life“. Hydranten sind vor allem für die Löscheinsätze von zentraler Bedeutung. Über die Anschlüsse kann die Feuerwehr Wasser aus dem Trinkwassernetz entnehmen.

Die betroffenen Anwohner in der Goedeke-Michel-Straße müssen sich darauf einstellen, dass sie am Mittwoch von etwa 8 bis voraussichtlich 14 Uhr kein Trinkwasser entnehmen können. Der OOWV rät, Waschmaschinen und Geschirrspüler rechtzeitig vorher abzustellen, alle Zapfhähne zu schließen und sich einen Wasservorrat bereitzustellen.