Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Beiträge veröffentlicht in “Wangerland”

Gleichberechtigung in Niedersachsen nur Frauensache?

Hooksiel (21. 10. 2025) – Sollten in Niedersachsen nicht auch Männer Gleichstellungsberauftragte werden können? Über dieser Thema hat sich „Hooksiel-Life“ mit dem Hooksieler Jan Gerjets (Foto) unterhalten.

Er ist seit über 30 Jahren als Lehrer für Holztechnik, Mathematik und Spanisch an den Berufsbildenden Schulen in Wilhelmshaven tätig. Die BBS beschäftigt für rund 170 Lehrkräfte und etwa 20 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Peronal gehören zwei Gleichstellungsbeauftragte. 

Hooksiel-Life: Herr Gerjets, im nächsten Jahr werden Sie 67 Jahre alt und könnten in Ruhestand gehen. Aber das wollen Sie nicht. Warum?
Jan Gerjets: Ja, ich möchte gerne noch etwas länger arbeiten, der Beruf macht mir einfach Spaß, das Unterrichten macht einfach Spaß. 

Hooksiel-Life: Jetzt wollten Sie neben ihrer Lehrtätigkeit noch eine zusätzliche Aufgabe übernehmen. Sie haben sich um einen Posten als Gleichstellungsbeauftragter der Schule beworben. Sind sie genommen worden?
Gerjets: Leider nicht. Ich hätte die Aufgabe gern übernommen … Aber wie mir von der Landesschulbehörde mitgeteilt wurde, ist das aus rechtlichen Gründen nicht möglich. In Niedersachsen dürfen nur Frauen Gleichstellungsbeauftragte werden.

Hooksiel-Life: Gleichstellung meint doch die Gleichstellung von Frau und Mann. Warum solle sich nicht auch ein Mann um dieses wichtig Thema kümmern können?
Gerjets: Das versteht ich auch nicht. Vermutlich rührt das daher, dass irgendwann einmal aus der Frauenbeauftragten die Gleichstellungsbeauftragte geworden ist …

Hooksiel-Life: Halten Sie das für angemessen?
Gerjets: Meines Erachtens ist das nicht mehr zeitgemäß. Natürlich stimmt es, dass in vielen Bereichen immer noch Frauen stärker unter ungleichen Bedingungen leiden als Männer. Zum Beispiel verdienen Frauen bei gleicher Qualifikation im Durchschnitt immer noch weniger. Und auch von sexueller Gewalt oder Stalking am Arbeitsplatz sind Frauen mit Sicherheit stärker betroffen als Männer …

Hooksiel-Life: Also ist es doch ganz gut, dass der Job der Gleichstellungsbeauftragten Frauen vorbehalten ist?
Gerjets: Nein, das sehe ich nicht so. Ich glaube, ich kann mich als aufgeklärter Mann ebenso gut für die Belange meiner Kolleginnen einsetzen. Besonders am Herzen liegt mir die Förderung einer offenen und respektvollen Schulkultur, in der alle Mitglieder der Schulgemeinschaft unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder anderen Merkmalen gleichwertig behandelt werden. Ich bin überzeugt, dass eine vielfältige und inklusive Umgebung nicht nur das Lernen fördert, sondern auch die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen unterstützt.

Hooksiel-Life: Was muss sich Ihrer Ansicht nach ändern?
Gerjets: Meiner Meinung nach hängt es nicht vom Geschlecht ab, ob jemand erfolgreich gegen Ungerechtigkeiten vorgehen kann, sondern vom Engagement und der Qualifikation des Bewerbers. Ich halte es für an der Zeit, dass der Gesetzgeber den entsprechenden Passus im Gesetz zeitnah ändert. Es hat schon einen Hauch von Diskriminierung, wenn Männern pauschal unterstellt wird, sie würden sich nicht für die Belange ihrer weiblichen Kollegen einsetzen können. Und was passiert, wenn es einmal um die Belange eines Mannes geht? Wie sieht denn da der Umkehrschluss aus?

Zwei Verletzte: Drei Autos von Straßen abgekommen

Wangerland (21. 10. 2025) – Bei drei Unfällen im Wangerland wurden zwei Personen leicht verletzt. Am Montag kam ein 40-jähriger Mann von der Garmser Straße ab und blieb mit seinem Wagen im Straßengraben liegen geblieben. Der Fahrer blieb unverletzt, der Wagen wurde beschädigt. Der Mann war gegen 16.45 Uhr auf der Landesstraße in Richtung Neugarmssiel unterwegs. Nach Darstellung der Polizei stellten die bei der Unfallaufnahme eingesetzten Polizisten Alkoholeinfluss fest. Ein Atemalkoholtest beim Fahrer ergab einen Wert von 0,47 Promille. 

Sattelzug kippte um

Kurz zuvor gegen 15.15 Uhr war ein Sattelzug in Tettens von der Hauptstraße (Kreisstraße 98) aus bislang ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Ein Gegenlenken des Fahrzeugführers blieb erfolglos, sodass das Gespann nach rechts umkippte, so die Polizei. Der Fahrer wurde leicht verletzt und vor Ort medizinisch versorgt. 

Durch den Unfall sickerten Öl und Diesel in das Erdreich, weshalb zusätzlich Umweltschutzmaßnahmen eingeleitet wurden. Der Sattelzug musste geborgen werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Autofahrer wollte Reh ausweichen

Am heutigen Dienstag gegen 6.50 Uhr befuhr ein 27-jähriger Mann die Sillensteder Straße aus Richtung Sillenstede kommend in Fahrtrichtung Waddewarden. Plötzlich habe ein Reh die Fahrbahn überquert, so die Polizei. Der Fahrer wich aus und kam dabei nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Pkw prallte gegen einen Telefonmast und kam anschließend im Straßengraben zum Stehen.

Der Fahrzeugführer wurde leicht verletzt. An Pkw und Telefonmast entstand erheblicher Sachschaden. Die Polizei hat die Unfallaufnahme durchgeführt.

Zugvogelfest mit Buschspötter, Kuhreiher und Polarmöwe

Wangerland (20. 10. 2025) – Mit einem großen Zugvogelfest im Gästehaus Horumersiel fanden die 17. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Sonntag ihren Abschluss. Nach neun ereignisreichen Tagen voller Vogelbeobachtungen und anderer Naturerlebnisse, Fachvorträge und kreativer Mitmachaktionen kamen rund 900 Besucher, Veranstalter und Organisatoren zusammen, um das Phänomen des Vogelzugs und die Vielfalt im Wattenmeer zu feiern und sich auszutauschen.

Rund 900n Menschen besuchten das Zugvogelfest in Horumersiel. Sie erlebten ein abwechslungsreiches Programm. Foto: hol

Im Mittelpunkt der Zugvogeltage standen Finnland als Partnerland sowie die Sturmmöwe als Titelvogel. Zahlreiche Veranstaltungen hoben die Bedeutung Finnlands als wichtige Station auf dem Ostatlantischen Zugweg hervor. Die Sturmmöwe ist in Finnland weit verbreitet, aber auch im Nationalpark ein häufiger Brutvogel, Durchzügler und vor allem Wintergast. Ein wiederkehrendes Thema waren zudem die vielfältigen Herausforderungen, die der Klimawandel für den Vogelzug mit sich bringt. Insgesamt zählten die über 350 Veranstaltungen rund 12.800 Teilnehmer, davon etwa 2.700 Kinder.

Live-Musik und Mitmachaktionen

Das Zugvogelfest am Sonntag bot ein abwechslungsreiches Programm: Neben Infoständen von Umweltverbänden und Nationalpark-Partnern, Vorträgen, Mitmachaktionen für Kinder und kulinarischen Köstlichkeiten sorgten Live-Musik, Kunsthandwerk und vieles mehr für eine besondere Atmosphäre. Hochwertige Spektive und Ferngläser konnten an den Ständen fast aller namhafter Optik-Hersteller Deutschlands mit fachkundiger Beratung ausprobiert werden.

Beim Aviathlon, dem Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, konnten die Teams von Norderney und Cuxhaven die Siegerurkunden entgegen nehmen – überreicht von “Rotti” und „Sandi”. Foto: Michael Räder/NLPV

Die Kinderaktion war erneut ein Highlight: Über Hundert selbst gemalte Bilder von Zugvögeln in ihren nordischen Brutgebieten waren im Gästehaus zu bewundern. Unter allen teilnehmenden Kindern wurden zehn hochwertige Ferngläser der Firma Minox verlost. 

Wangerland auf Platz 3

Der Aviathlon, der sportliche Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, zog die Artenkenner in den Bann. Bei den Inseln hatte Norderney mit einem Rekordwert von 171 gesichteten beziehungsweise gehörten Arten mit knappem Vorsprung für sich entscheiden. Am Festland lag Cuxhaven mit 146 Arten deutlich vor Wilhelmshaven und Wangerland. Zu den besonderen Sichtungen zählten Buschspötter, Kuhreiher sowie Polarmöwe.

Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltungsreihe: „Jedes Jahr machen Zugvogeltage die besondere Bedeutung des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer für den Vogelzug erlebbar. Mein Dank gilt allen Veranstaltern und Unterstützern, die dieses besondere Naturschauspiel Jahr für Jahr für Gäste und Einheimische zugänglich machen.“ 

Abwind drückt Anhänger gegen Wohnmobil

Wangerland (19. 10. 2025) – Kurioser Unfall in Horumersiel. Am Samstag gegen 22.15 Uhr wurde nach Angaben der Polizei in der Deichstraße ein abgestellter Anhänger gegen ein Wohnmobil geschoben. Dabei seien beide Fahrzeuge beschädigt worden.

Auslöser für den Unfall soll der Einsatz eines Rettungshubschraubers gewesen sein. Der Hubschrauber musste in unmittelbarer Nähe landen. Seine Rotoren hätten dabei so viel Abwind erzeugt, dass der geparkte Anhänger gegen das Wohnmobil gedrückt wurde. 

Mit Adler, Habicht und Falke auf Jagd im Wangerland

Wangerland/Hooksiel (18. 10. 2025) – Freitag vormittag in Minsen-Förrien. Auf dem Parkplatz des Hotels „Zum Deichgrafen“ blasen drei Jäger in ihre Hörner. Die „Beizjagd ist eröffnet“. Bereits zum 47. Mal trafen sich an diesem Wochenende Falkner aus ganz Niedersachsen, um mit Greifvögeln Hasen, Kaninchen, aber auch Krähen und Möwen zu jagen.

Mit insgesamt 18 Greifvögel gingen Falkner aus ganz Niedersachsen auf die Jagd auf Hasen, Kaninchen, Möwen und Krähen. Foto: hol

Die Falkner sind Gäste des Hegerings Minsen, für die Hegeringsleiter Enno Schmidt die Vogelträger und ihre Begleiter begrüßte. Die heimischen Jäger stellen den Falknern für zwei Tage ihr Revier zur Verfügung. Mit einem „Falkner heil!“ geht es ins Gelände. Gejagt wird unter anderem im Großraum Schillig und am Rand von Hooksiel. 

Gute Absprache erforderlich

Organisiert wird die Beizjagd in diesem Jahr von Johann Klöpper (Münkeboe) und Thomas Andre (Duderstadt) von der Jagdvereinigung der Falkner. Sie teilen die Teilnehmer je nach den von ihnen geführten Greifvögeln in Gruppen ein. Die Adler werden für die Jagd auf Hasen eingesetzt, Harris Hawks („Wüstenbussarde“) und Habichte auf Kaninchen, Falken schlagen vornehmlich andere Vögel wie Krähen und Möwen. Insgesamt sind diesmal 18 Greifvögel im Revier. 

Da sich die Vögel gegebenenfalls auch schon mal gegenseitig attackieren, ist eine gute Absprache erforderlich, erläutert Andre. „Es ist immer nur ein Greifvogel in der Luft.“ Mit dem Signal „Vogel frei“ wird der Vogel meist vom Arm des Falkners auf die Jagd geschickt. Nicht jeder Flug ist dabei erfolgreich. Und auch nicht immer kommt der Greifvogel direkt zum Falkner zurück. „Die Vögel tragen kleine Glöckchen und auch einen Sender, damit wir sie notfalls im Gelände wiederfinden.“ 

Die Falknerei ist eine traditionelle Jagdform, die vor allem in Revieren ihre Vorzüge hat, in denen nicht geschossen werden kann. Die Jagd auf Kaninchen ist gerade für die Deichsicherheit von Bedeutung. Frettchen-Führer setzen die kleinen Tiere am Eingang einem Kaninchenbau aus. Die flinken Treiben jagen die Kaninchen aus ihrem Bau. Sobald der Falkner die Kaninchen sieht, schickt er seinen Vogel.

Umfassende Ausbildung

Die Beizjagd ist ein anspruchsvolles Hobby. Nicht nur wegen des hohen Betreungsaufwandes für die Greifvögel. Jeder Falkner muss zunächst eine normale Jägerausbildung absolvieren. Der schließt sich dann die Falkner-Ausbildung an, die man nach den Worten von Andre in einem zweiwöchigen Vollzeitkursus absolvieren kann. 

Zu den Beobachterinnen der Beizjagd im Wangerland gehört Katja Freimuth aus Aurich. Die Jungjägerin spielt mit dem Gedanken, Falknerin zu werden. Einen eigenen Vogel hat sie aber noch nicht. „Ich bilde zunächst einmal meinen Jagdhund aus. Das ist deutlich zeitintensiver.“ 

Landkreis verteidigt Termin-Pflicht an Wertstoffhöfen

Friesland/Wangerland (18. 10. 2025) – Immer wieder gibt es Ärger an den Wertstoffhöfen im Landkreis Friesland wie etwa am Abfallwirtschaftszentrum in Wiefels. Bürger wollen Sperrmüll, Elektrogeräte oder auch Bioabfall abgeben, haben aber die Anmeldung für einen Termin vergessen. Die Mitarbeiter weisen darauf hin, dass sie niemnden ohne Termin auf die Anlage lassen dürfen. Nicht alle Betroffenen reagieren gelassen und fahren mit ihren Wertstoffen wieder nach Hause.

„System hat Vorteile für alle“

In einer Pressemitteilung unterstreicht jetzt der Landkreis Friesland die Vorteile des Systems. „Von der Terminvergabe profitieren sowohl die Anliefernden als auch der Betrieb: Die Abläufe sind besser planbar, so werden zum Beispiel die Wartezeiten in der Regel deutlich verkürzt und die Entsorgung verläuft geordneter.“

In den vergangenen Wochen sei es wiederholt zu Vorfällen gekommen, bei denen Anliefernde ohne Termin die Anweisungen des Personals nicht beachtet hätten. Der Landkreis weist ausdrücklich darauf hin, dass die Terminpflicht von der Abfallbehörde als Betreiber der Anlagen festgelegt wurde – nicht vom Personal vor Ort. Sie sei Bestandteil der gültigen Benutzungsordnung. Und die sieht vor: „Fahrzeuge ohne Termin müssen den Hof wieder verlassen.“

Zugang kann dauerhaft untersagt werden

„Bei wiederholten Verstößen oder Missachtung der Anweisungen kann der Zugang zu einem Wertstoffhof im Einzelfall auch dauerhaft untersagt werden“, heißt es in der Mitteilung. Nur wenn die Vorgaben eingehalten werden, könne der Landkreis auch weiterhin einen weitgehend kostenfreien und reibungslosen Entsorgungsservice für die Bürgerinnen und Bürger anbieten.

Termine für die Wertstoffannahmestellen kann man online, per Smartphone oder telefonisch über die Abfallberatung erhalten. Im Internet findet sich das Anmeldeportal unter  www.friesland.de/abfall unter „Deponie und Abfallentsorgungsanlagen“. Das Servicetelefon hat die Nummer 04461/919-8686.

Crew eines Marine-Hubschraubers rettet ‚Schiffbrüchige

Friesland/Wangerooge (17. 10. 2025) – Die Besatzung eines Marine-Hubschraubers hat zwei Männer gerettet, deren Motorboot zwischen Wangerooge und Spiekeroog gesunken ist. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilt, hatte am Mittwoch zunächst das auf Wangerooge stationierte Seenotrettungsboot „Fritz Thieme“ versucht, den Havaristen zu helfen.

Sandbank schwer zu erreichen

Die freiwilligen Retter konnten die Unglücksstelle aber nicht erreichen. Die „Fritz Thieme“ kam nur bis auf wenige Meter an das auf einer Sandbank gestrandete Boot heran. Die lebensgefährliche Strömung in diesem Bereich habe jedoch jeden Rettungsversuch unmöglich gemacht, da dafür iMenschen hätten ins Wasser gehen müssen.

Über die SAR-Leitstelle der Marine wurde ein Rettungs-Hubschrauber zur Hilfe geschickt, der gerade für eine Windenübung mit dem Seenotrettungskreuzer der Station Nordstrand in der Luft war. Mit einem Rettungskorb (Foto: DGzRS) wurden die beiden Männer durch die Marineflieger nacheinander vom Wrack geborgen. Das Boot musste aufgegeben werden.

Seegatten sehr gefährlich

Über die Ursache für das Unglück ist derzeit nichts bekannt. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Seegatten, der Seeraum zwischen den Ostfriesischen Inseln, gelten auch unter erfahrenen Wassersportlern als äußerst anspruchsvoll. Eine exakte Navigation ist erforderlich, da die Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführen. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem gefährlich für Schiff und Besatzung. 

- Werbeanzeige -
-Werbeanzeige –

Außenspiegel abgefahren: Unfallflucht in Wiarden

Wangerland (13. 10. 2025) – Die Polizei sucht nach einem unbekannten Autofahrer, der im Zeitraum von Samstag, 16 Uhr, bis Sonntag, 8 Uhr, in der Wangerstraße in Wiarden eine Unfallflucht begangen haben soll. Am Fahrbahnrand parkte in Fahrtrichtung Hohenkirchen ein grauer Dacia Dokker. Als die Geschädigte ihr Fahrzeug wieder nutzen wollte, stellte sie fest, dass der Außenspiegel abgeklappt und das Spiegelglas auf der Fahrbahn lag. Zudem befanden sich mehrere Lackkratzer an der linken Fahrzeugseite.

Der oder die bislang unbekannte Unfallverursacher hatten sich offenbar vom Unfallort entfernt, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Aufgrund von Hinweisen auf eine Knallgeräusch geht die Polizei davon aus, dass der Vorfall sich gegen 22 Uhr ereignet haben könnte. An der Unfallstelle wurden Teile eines Außenspiegels gefunden.

Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei in Hohenkirchen unter der Telefonnummer 04463 / 08910 in Verbindung zu setzen.

Thalasso-Zentrum: Großteil der Kostenexplosion selbst verschuldet

Horumersiel (12. 10. 2025) – Nur ein Bruchteil der Kostensteigerung beim Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel ist auf die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg zurückzuführen. Nach den Worten von Ratsherrn Dieter Schäfermeier, Sprecher der Gruppe Zusammenschluss Unabhängiger Wählergemeinschaften (ZUW) im Rat, habe ein von der Gemeinde beauftragter Gutachter in einem Zwischenbericht die Mehrkosten, die durch die Steigerung der Baupreise entstanden ist, auf 1,24 Millionen Euro geschätzt.

Thalasso Meeres Spa
Ein Großteil der Mehrkosten beim Bau des Thalasso-Zentrums in Horumersiel sind offenbar durch immer neue Extrawünsche der Bauherrin verursacht worden. Archiv-Foto: WTF

Die Kosten für den Bau des im Herbst 2024 eröffneten Thalasso-Zentrums waren aber von zunächst veranschlagten 8,8 Millionen auf zuletzt geschätzte 23 Millionen Euro geklettert. Eine definitive Summe liegt noch nicht vor, da die Prüfung der Rechnungen noch nicht abgeschlossen ist. Strittig ist unter anderem auch die Honorarforderung des Architekten. Die Kostenexplosion gilt als Hauptgrund für die finanzielle Schieflage der gemeindeeignen Wangerland Touristik GmbH (WTG), die sich aktuell in einer „Insolvenz in Eigenregie“ befindet.

Zweiten Bauantrag gestellt

Die ZUW hatte am Freitagabend zu einer „Bürgersprechstunde“ in den Kursaal in Horumersiel geladen, bei der Schäfermeier unterstützt von seinen Fraktionskollegen Geraldine Vogdt und Immo Müller die Geschichte des Baus des Gesundheitstempels seit 2017 nachzeichneten. Die ZUW-Vertreter selbst sind erst seit 2021 im Kommunalparlament vertretern.

Nach dem Eindruck von Schäfermeier war der Rat während der gesamten Bauzeit schlecht über das Bauvorhaben informiert. Ein Beispiel: Erst 2024 habe der Rat in seiner Funktion als Gesellschafterversammlung mitbekommen, dass die WTG für das Thalasso-Projekt einen zweiten Bauantrag gestellt habe, in dem zahlreiche Veränderungen abgebildet waren.

Geschäftsführer und Architekt im Visier

Der Geschäftsführer habe zwar immer wieder mitgeteilt, dass einzelne Gewerke teurer werden würden als geplant. Dass der eigentliche Grund dafür aber immer neue Sonderwünsche der WTG und erhebliche Umplanungen waren, blieb den Kommunalpolitikern offenbar weitgehend verborgen. „Es hat sich aber auch niemand so richtig darum gekümmert“, so der Eindruck von Schäfermeier. 

Die Hauptverantwortung für die Kosten-Entwicklung sieht die ZUW beim ehemaligen Geschäftsführer und dem Architekten. Im Laufe des weiteren Verfahrens werde sich zeigen, ob Schadensersatz oder andere Regressansprüche geltend gemacht werden können. 

Zukunft des TMS ungewiss

Offen blieb in der Veranstaltung, wie es mit der WTG und mit dem Thalasso Meeres Spa weitergeht. Für die zentralen Weichenstellungen für die Entwicklung des insolventen Unternehmen sei der Gläubigerausschuss zuständig. Schäfermeier geht davon aus, dass sich die WTG weitgehend von ihrem Immobilienbesitz wie Schwimmbäder und Campingplätzen trennen wird und sich künftig auf ihr touristisches Kerngeschäft konzentrieren wird. Eine Vison für das Thalasso-Zentrum: Der Verkauf an einen privaten Investor, der in unmittelbarer Nähe eine Hotel bauen möchte, an das der luxeriöse Gesundheits-Tempel angebunden werden könnte.

Die Deich sind schaufrei: Die Winterstürme können kommen

Hooksiel (10. 10. 2025) – Die Deiche im Landkreis Friesland und in der Stadt Wilhelmshaven haben den ersten Herbststurm vom Wochenende unbeschadet überstanden. Davon überzeugten sich bei der Herbstdeichschau am Donnerstag Vertreter des III. Oldenburgischen Deichbandes sowie der Unteren Deichschutzbehörden bei Stadt und Landkreis. In der abschließenden Besprechung nach der ganztägigen Begehung in Minsen erklärte Eilt-Onno Garlichs als Verbandsvorsteher die Deiche für „schaufrei“ – was so viel heißt wie: Die Winterstürme können kommen. „Die Deiche sind nach menschlichem Ermessen sicher.“

Die Arbeiten an de Erhöhung des Hooksieler Seedeichs sind abgeschlossen, Die Strände und Deiche weden winterfest gemacht. Foto: hol

Der III. Oldenburgische Deichband unterhält die 60 Kilometer lange Deichlinie von Dangast über Wilhelmshaven und das Wangerland bis nach Harlesiel. Das durch die Deiche geschützte Gebiet umfasst rund 50.000 Hektar. Hinzu kommen rund 40 Kilometer zweite Deichlinie, also ehemalige Hauptdeiche, die im Zuge von Landgewinnungen ins Landesinnere gerückt sind, aber aus Sicherheitsgründen noch unterhalten werden.

Sechs Millionen Euro investiert

Ein Thema bei der Deichschau war der Stand der Baumaßnahmen, die der Deichband für 2025 beauftragt hatte. Insgesamt wurden dafür nach Angaben des Verbandes sechs Millionen Euro ausgegeben. Die seit 2023 laufende Erhöhung des Hooksieler Seedeiches auf rund zwei Kilometer Länge entlang der Bäderstraße bis zum Strandhaus 1 ist bis auf kleine Restarbeiten abgeschlossen. In diesem Jahr waren vor allem noch die maroden Deichtreppen und der Weg auf der Deichkrone erneuert worden. 

Voran gegangen sind auch die Arbeiten am Voslapper Seedeich zwischen Hooksiel und dem Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven. In diesem Jahr seien 400 Meter Deckwerk erneuet worden. 800 Meter von der 1,6 Kilometer langen Gesamtstrecke müssen ab April 2026 noch saniert werden. Von Mitte Oktober bis Mitte April darf bekanntlich an Deichen nicht gebaut werden.

Über den Sommer waren die Arbeiten an den neuen Übergängen über den Hooksieler Deich ein Ärgernis. Foto: hol

Mit der Deponierung von Klei bereitet sich der Deichband auf den geplante Erhöhung des Rüstersieler Seedeiches vor. Zum Schutz des Deichvorlandes am Elisabethaußengroden im Wangerland wurde das so genannte Lahnungs-System ausgebaut. Ein Verbund aus Holzpfählen, Reisig und Wasserbausteinen soll dafür sorgen, dass sich im bei Ebbe trocken liegenden Deichvorland möglichst viel Sediment und Substrat absetzen, was zum Schutz der Deich beiträgt.

Kein Rückbau von Deichen

Der Küsten- und Hochwasserschutz wird schon mit Blick auf die klimatischen Veränderungen und den drohenden Anstieg der Meeresspiegel weiter an Bedeutung gewinnen, ist man beim III. Oldenburgischen Deichband überzeugt. „Ein Rückbau der Deiche kommt für unseren Deichband nicht in Betracht“, betont Garlichs mit Blick auf entsprechende Vorhaben in anderen Regionen in Niedersachsen. 

Die Deiche würden nicht nur Kulturland schützen, sondern seien mit den Deichverteidigungswegen für Einheimische und Touristen ein wichtiger Erholungsraum. Mit dem Rückbau von Deichen, so die Theorie, soll dem Meer mehr Raum gegeben werden. Dabei würde nach Überzeugung des Deichbandes aber das ökologisch wertvolle Deichvorland verloren gehen.