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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

Brandserie reißt nicht ab: Wieder Feuer in Mehrfamilienhäusern

Wilhelmshaven (20. 7. 2025) – Die Serie potenziell tödlicher Brandstiftungen in Wilhelmshaven reißt nicht ab. Nachdem fast täglich im Stadtgebiet Sammelbehälter oder Autos in Flammen stehen, haben Unbekannte am Samstag gegen 7.30 Uhr erneut Gegenstände in Brand gesteckt, die in einem Hausflur eines Mehrfamilienhauses standen. 

Die Anteilnahme am Tod des vierjährigen Jungen nach einer Brandstiftung in der Marktstraße in Wilhelmshaven war groß. Jetzt wurde wieder ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus gelegt. Foto: hol

Zum Tatzeitpunkt befanden sich elf Personen in dem Gebäude, von denen sich nach Polizeiangaben zwei eigenstündig ins Freie retten konnten. „Die anderen neun Bewohner wurden mit Hilfe einer Drehleiter gerettet“, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Nach bisherigem Stand sei keiner der Bewohner verletzt worden. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit starken Kräften vor Ort. Der Feuerwehr sei es durch ihr schnelles Eingreifen gelungen, eine Ausbreitung des Brandes zu verhindert. 

Wie berichtet waren in der Nacht zum Montag, 24. Juni, in der Marktstraße 81 ein vierjähriger Junge an einer Rauchgasvergiftung gestorben und sein sechsjähriger Bruder schwer verletzt worden, nachdem ein Brandstifter im Eingangsbereich des Gebäudes Sperrmüll angezündet hatten. Ein weiteres Kind und zwei Erwachsene waren verletzt worden. Seitdem arbeitet bei der Polizei eine Sonderkommission an der Aufklärung des Falls. Unklar ist, ob ein Zusammenhang zu den Brandstiftungen an diesem Wochenende besteht. 

Bei einem weiteren Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Virchowstraße sind sieben Personen leicht verletzt worden. Nach Mitteilung der Polizei war das Feuer am Samstag gegen 21.30 Uhr ausgebrochen. Wenig später stand eine Wohnung im Obergeschoss in Vollbrand. Vier Personen darunter ein Kind, mussten im Krankenhaus behandelt werden. Für die weiteren Ermittlungen einschließlich der Suche nach der Brandursache hat die Polizei die betroffene Wohnung beschlagnahmt und versiegelt.

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Seenotretter helfen bei medizinischem Notfall auf Segelboot

Horumersiel/Hooksiel (20. 7. 2025) – Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) lädt zum Tag der Seenotretter ein. Am Sonntag, 27. Juli, präsentiert sich die Rettungsorganisation von 11 bis 17 Uhr am Hafen von Horumersiel. Dort kann dann neben dem Seenotrettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ auch der Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ besichtigt werden, der in Hooksiel stationiert ist. 

Mann an Bord zusammengebrochen

Ihre Leistungsfähigkeit stellt die durch Spenden finanzierte Organisation ohnehin fast täglich an den deutschen Küsten unter Beweis. Aktuelles Beispiel: Am Freitagabend gab es vor der Insel Spiekeroog einen medizinischer Notfall auf einem Segelboot. Eine Frau meldet sich kurz nach 18 Uhr von Bord bei der Rettungsleitstelle See. Ihr Mann sei zusammengebrochen und zeitweise bewusstlos.

Per Hubschrauber wurde am Freitag ein Notfallsanitäter vor Spiekeroog auf einem Segelboot abgesetzt, um einem schwer erkrankten Mann zu helfen. Die Aufnahme wurde vom Seenotrettungsboot „Fritz Thieme“ aus gemacht. Foto: DGzRS

Während der Einsatzleiter die Frau per Telefon zur medizinischen Erstversorgung anleitete, wurde das Seenotrettungsboot „Fritz Thieme“ von Wangerooge alarmiert. Zudem wurde ein Hubschrauber angefordert, der einen Notarzt zum Segelboot bringen sollte. Als Seenotretter und Hubschrauber vor Ort eintrafen, war das etwa zehn Meter lange Boot bereits aus dem Fahrwasser in flaches Wasser auf Grund getrieben und dort für die Seenotretter nicht mehr erreichbar. Der Hubschrauber setzte einen Notfallsanitäter direkt auf dem Segelboot ab. Notarzt und weitere Ausrüstung wurden per Winde auf der „Fritz Thieme“ abgeseilt. 

Per Hubschrauber ins Krankenhaus

Der Sanitäter kümmerte sich um den Mann, so dass seine Frau das Ruder übernehmen konnte. Es gelang ihr, das Segelboot wieder in tieferes Wasser zu fahren, wo die „Fritz Thieme“ es längsseits nahm und nach Wangerooge schleppte. Der Notarzt betreute den Mann, der später von Wangerooge per Hubschrauber zu einem Krankenhaus am Festland geflogen wurde. 

„Tag der Seenotretter“ in Horumersiel

Die Seenotretter der DGzRS werden an Nord- und Ostsee zu rund 2.000 Einsätzen im Jahr gerufen. Ihre Arbeit findet meist fernab der Öffentlichkeit, oft bei Nacht und Nebel, weit draußen auf See statt. Am „Tag der Seenotretter“ können alle Menschen, die sich den Rettungsleuten verbunden fühlen, einen Eindruck von deren Aufgaben gewinnen. 

Wie in Horumersiel wird an vielen DGzRS-Stationen die Einsatzbereitschaft mit kleinen Vorführungen und Übungen veranschaulicht. Dazu gibt es Gelegenheit für Gespräche und jede Menge Infomaterial. In Horumersiel ist zudem ein ökumenischer Gottesdienst geplant.

Wuchtiges Exponat für den Hooksieler Ankerpfad

Hooksiel (18. 7. 2025) – Der Hooksieler Ankerpfad kann weiter wachsen. Bruno Bölts, Sprecher der Hooksieler Arbeitsgruppe, hat jetzt zusammen mit Sabine Greiff einen „Delta Flipper“ in Augenschein genommen, der künftig einen Platz in Hooksiel finden soll.

Bruno Bölts und Sabine Greiff freuen sich über die Spende. Der „Sandanker“ soll einen Platz in Hooksiel erhalten. Foto: Arbeitsgruppe

„Der Anker wartet nur darauf, in den Hooksieler Ankerpfad aufgenommen zu werden“, schildert Bölts.. Ein „Delta Flipper“, üblicherweise auch „Sandanker“ genannt, ist ein Ankertyp, der in der Schifffahrt oder auch bei Offshore-Anlagen hauptsächlich bei weichem und sandigem Meeresgrund eingesetzt wird. An der hiesigen Küste ist er eher selten. 

Dieser Anker liegt zur Zeit noch am Gelände der „Deutsche Windenergie GmbH“ im Bereich des Außenhafens von Hooksiel. „Die Firma ,Deutsche Windenergie‘ hat diesen Anker der Arbeitsgruppe Hooksiel gespendet“, berichtet Bölts. „Wir wollen das schwere Teil komplett aufarbeiten und den Anker dann an einem geeigneten Platz im Ort aufstellen.“

Da der Anker mehr als sechs Tonnen wiegt, ist die Arbeitsgruppe für denTransport auf schweres Gerät angewiesen. Hierfür werden noch Unterstützer gesucht. Auch der künftige Standplatz des Ankers ist noch nicht genau definiert. Der „Delta Flipper“ werde aber seinem neuen Platz wie schon der Stockanker am ZOB in der Friesenstraße fachgerecht hergerichtet werden, kündigt Bölts an. Hier hofft die Arbeitsgruppe wieder auf die Unterstützung des Bauhofes der Gemeinde Wangerland. „Wer die Aktion unterstützen möchte, kann gerne eine kleine Spende für die Arbeitsgruppe Hooksiel locker machen“, so Bruno Bölts.

Bei der Entwicklung des Hooksieler Ankerpfas kooperiert die Arbeitsgruppe mit dem Förderverein Kunst und Erlebnispfad. Zum Pfad gehören bereits gut 30 digital erfasste Anker, deren individuelle Geschichten aufbereitet werden und von Betrachtern per QR-Code abgerufen werden können.

Polizei warnt vor Schockanrufen: Mann übergab Geld und Goldmünzen

Friesland/Wilhelmshaven (18. 7. 2025) – Betrüger haben eine Frau in Wilhelmshaven am Donnerstag um einen hohen Geldbetrag und um ihrer Krügerrand Goldmünzen gebracht. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise und warnt nachdrücklich vor der Schockanruf-Masche. 

Zahlreiche Anrufe in der Region

Am gestrigen Nachmittag seien etliche Bürger in Friesland und Wilhelmshaven von Unbekannten angerufen worden, die sich am Telefon als Angehörige des Angerufenen oder als Polizeibeamte ausgaben. Ihnen wurde am Telefon von einem schweren, von ihnen verursachten Verkehrsunfall berichtet – gepaart mit der Forderung, einen hohen Geldbetrag zu bezahlen, um einer Haft oder Strafe zu entgehen.

Die meisten Angerufenen, so die Polizei, hätten den Betrugsversuch erkannt und das Telefonat beendet. In einem Fall jedoch sei ein am Telefon eingeschüchterter Mann zu seiner Hausbank gegangen und habe verursacht, die geforderte „Kaution“ abzuholen. „Da eine so große Summe ohne Anmeldung nicht ausgezahlt werden konnte, forderte der Anrufer, der die ganze Zeit über per Telefon mit dem Geschädigten in Verbindung stand, die Abhebung der hälftigen Summe“, schildert die Polizei. Da diese Summe ebenfalls nicht verfügbar war und der Bankmitarbeiter den Geschädigten auf den möglichen Betrugsversuch aufmerksam machte, wurde das Gespräch durch den Anrufer beendet.

69-jährigen Mann zum Rathaus gelockt

In einem weiteren Fall habe der Anrufer von einem 69-jährigen Mann eine Kaution von über 50.000 Euro gefordert. Nach mehreren Telefonaten sei die Geschädigte schließlich zur Übergabe seines verfügbaren Bargelds und von Krügerrand Goldmünzen bereit gewesen. Offenbar, um ihre Seriosität vorzutäuschen, bestellten die Täter den Mann zum Wilhelmshavener Rathaus. Vereinbarungsgemäß seien das Bargeld, laut Polizei eine mittlere fünfstellige Summe, und die Krügerrand Goldmünzen auf dem Rathausplatz an eine Frau übergeben worden.

Eine Empfangsbescheinigung wurde dem Geschädigten nach einer im Rathaus noch durchzuführende Zählung in Aussicht gestellt. Die „Kaution“ würde anschließend beim Amtsgericht eingezahlt werden. Da die Frau nicht wieder erschien, kamen dem Geschädigten Zweifel und er wandte sich an die Polizei. 

Hinweise von Zeugen erbeten

Die tatverdächtige Frau, die das Geld im Empfang nahm, wird wie folgt beschrieben: südländisches Erscheinungsbild, schulterlange dunkelbraune Haare, Bekleidung: rosafarbener Pullover, weiße Hose. Zeugen, die nähere Angaben zu der Tatverdächtigen oder einem von ihr verwendeten Fahrzeug machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Wilhelmshaven unter der Rufnummer 04421-9420 in Verbindung zu setzen.

Dienstag großes Spielefest im „Garten der Generationen“

Hooksiel (18. 7. 2025) – Am Dienstag, den 22. Juli, verwandelt sich der „Garten der Generationen“ an der Nee Straat in Hooksiel in einen Freizeitpark. Die Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ lädt zu ihrem goßen Spielefest ein. Beginn ist um 14.30 Uhr.

Spieltest 2022
Der Garten der Generationen verwandelt sich am kommenden Dienstag in eine bunte Spiele-Landschaft. Archiv-Foto: hol

In Zusammenarbeit mit zahlreichen Hooksieler Vereinen und Institutionen wie dem MTV Hooksiel, dem FCN Hooksiel, der Jugend-Feuerwehr Hooksiel und der DLRG Wangerland errichten die Veranstalter einen Parcours mit verschiedenen, abwechslungsreichen Spielstationen. Zusätzlich können Kinder auf einer Hüpfburg toben und sich schminken lassen. 

Alle Kinder erhalten einen Laufzettel, mit dem sie die verschiedenen Stationen besuchen können. Für einen abgestempelten Zettel erhalten die Teilnehmer am Ende eine kleine Überraschung. Die Kinder und ihre Begleiter können sich schon während des Spielefestes stärken. Es gibt Kaffee und Kuchen, Slush-Eis, Bratwurst, Popcorn und selbst gemachtes Eis.

Zu den Besuchern des Spielfestes gehören seit jeher auch die Bewohner des Wohnstiftes Hooksiel. Damit wird der Park seinem Namen als Begegnungsstätte für Menschen unterschiedlicher Generationen gerecht.

ÖPNV: Kostenlose Bus-Fahrkarten für alle Friesländer

Friesland/Hooksiel (18. 7. 2025) – Im August 2025 können Friesländerinnen und Friesländer mit einem „Schnupperticket“ an einem Tag ihrer Wahl kostenlos den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Friesland auf den Linien 111, 121, 211, 212, 215, 219, 251 und 253 des Frieslandtaktes nutzen. Darunter sind auch die Linien, die Hooksiel zum Beispiel mit Wilhelmshaven und Schillig sowie mit Hohenkirchen und Harlesiel verbinden.

Ein Tag im August mit dem Bus

Das „Schnupperticket“ wird als Flyer per Postwurfsendung (im „Nordwest Sonntagsblatt“) im Landkreis verteilt. Bei Vorlage des Flyers wird ein Tagesticket für einen beliebigen Tag im August kostenlos ausgestellt. 

Das „Schnupperticket“ ist Teil eines Marketingkonzeptes der Busunternehmen und des Landkreises, das auf die seit 2020 umgesetzten Verbesserungen im ÖPNV im Landkreis Friesland aufmerksam macht. Dazu ist unter anderem eine Informationsoffensive geplant. Der Landkreis unterstützt die Marketingmaßnahmen mit rund 50.000 Euro aus Regionalisierungsmitteln. 

Ausführliche Informationen gibt es unter www.frieslandtakt.de. Auskünfte zu den Busverbindungen finden sich unter www.fahrplaner.de.

Werbung für öffentlichen Nahverkehr

Seit 2020 arbeitet der Landkreis daran, die Ziele seines Nahverkehrsplans umzusetzen, durch den der ÖPNV attraktiver werden soll. Unter anderem wurden zusätzliche Buslinien wie die Linie 211 (Harlesiel-Hooksiel) geschaffen und die Fahrpläne hinsichtlich der Umstiegszeiten optimiert. Auch wird der barrierefreie Ausbau der Haltestellen vorangetrieben. Aktuell werden zentrale Haltestellen mit digitalen Informationsanzeigern ausgestattet, auf denen die nächsten Abfahrtzeiten in Echtzeit dargestellt werden sollen. 

Schnack oder Snak? Der Seebadeverein will reden statt streiten

Hooksiel (17. 7. 2025) – Der Seebadeverein lädt zum „Gäste- und Bürgersnak“ ein. Oder müsste es richtigerweise Bürgerschnack heißen? Mögen sich Plattdeutsch-Experten über die richtige Schreibweise streiten – das Ziel der Veranstaltung ist genau das Gegenteil. Gespräche statt Streit.

Die Mitglieder des Vorstandes des Seebadevereins Hooksiel wollen in Sachen Kommunikation neue Wege gehen. Zusammen mit der Spitze des Vereins „De Hooksieler“ werben sie unter anderem für Hooksiel als Standort für den historischen Leuchtturm „Roter Sand“. Der Auftruck auf den T-Shirts: „Wir sagen Ja! Roter Sand Hooksiel!“. Auf dem Bild von links: Anja Dittmer, Anke Müller (beide „De Hooksieler“) sowie Insa Fähnders, Wolf Hegemann (Vorsitzender), Heike Fischer, Thomas Leimkühler, Bernhard Köster, Erwin Abels und Wolfgang Ademes (alle Seebadeverein).

Am Dienstag, 22. Juli, um 18 Uhr jedenfalls findet der Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe statt. Künftig will der Seebadeverein die Hooksieler Bürger und deren Gäste an jedem dritten Dienstag eines Monats zum Austausch über alles einladen, was den Leuten unter den Nägeln brennt. Zum Start soll es aber vornehmlich ein Willkommens-Treffen sei. Die Aktiven des Seebadevereins um seinen Vorsitzenden Wolf Hegemann wollen vornehmlich sich und das neue Gesprächs-Format vorstellen.

Auch wenn die Einladung mit dem Titel „Es rumort im Wangerland“ auf die aktuellen Turbulenzen um die Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH hindeutet, sei für diesem Abend keine Grundsatzdebatte über Schuld und Konsequenzen der Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa geplant, versichert Hegemann gegenüber „Hooksiel-Life“. „Die WTG ist nicht das Wangerland. Das Wangerland, das sind wir, die Menschen, die Vereine, die Aktiven …“

In diesen Kreis bezieht der Seebadeverein Hooksiel ausdrücklich den Bürgermeister und die Mitglieder des Gemeinderates mit ein, die grundsätzlich zu den offenen Gesprächsrunden eingeladen sind.

Neue Schutzhülle für das historische Mudderboot

Hooksiel (17. 7. 2025) – Die Sanierung des Mudderbootes am Alten Hafen ist nahezu abgeschlossen. Nach etlichen Arbeitsdiensten sieht das historische Räumboot nahezu wieder so aus, wie es zu seiner aktiven Zeit vermutlich ausgesehen hat – pechschwarz.

Dank des ehrenamtlichen Engagements von Aktiven aus dem Seebadeverein strahlt der Rumpf des historischen Mudderbootes wieder so wie früher – in Schwarz. Auf dem Bild zu sehen (von links) Werner Doyen, Bernd Ulrich, Ulrich Hellkuhl, Reinhold Harms und Uwe Gaudian. Foto: hol

Mehrere Freiwillige vom Seebadeverein Hooksiel um Uwe Gaudian haben in den vergangenen fünf Wochen das an Land liegende maritime Denkmal grundgereinigt, Schwachstellen im Holz des Bootes ausgebessert, geschmirgelt, vorgestrichen und zuletzt mehrfach lackiert. Damit dürfte der Rumpf des Bootes für die nächsten Jahre vor Wind und Wetter geschützt sein. 

Allerdings: Bei ihren Arbeiten haben die Aktiven festgestellt, dass auch die mächtigen Flügel an der Rückseite des Kahns, mit dem früher mit Unterstützung von Tide und Stauwasser Modder und Schlamm aus dem Hooksieler Binnentief gedrückt wurde, einen neuen Anstrich vertragen könnte. „Das Holz ist zwar noch okay, aber die Flügel haben jetzt einen leicht anderen Farbton“, schildert Werner Doyen. Zudem soll der Info-Schaukasten noch überarbeitet werden.

Das historische Mudderboot, seit 1992 als Baudenkmal eingestuft, gehört zu den maritimen Attraktionen am Alten Hafen. Das Boot wurde in Hooksiel von 1837 bis Mitte der 1950er Jahre eingesetzt. Es kann kostenlos besichtigt werden. 

WHV bietet sich als Moderator zwischen Naturschutz und Energiewirtschaft an

Wilhelmshaven/Hooksiel (17. 7. 2025) – Die Energiewende braucht Fläche. Darauf weist die Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung (WHV) hin. Die Fläche gibt es in Wilhelmshaven. Das Areal auf dem dem einst für industrielle Zwecke aufgespülten Voslapper Groden, insbesondere im Voslapper Groden Nord in Nachbarschaft zu Hooksiel. Allerdings sind sie aufgrund von Artenschutzbestimmungen aktuell für Investitionen der Energiewirtschaft nicht nutzbar.

Der Voslapper Groden Nord zwischen Hooksiel (oben links) und dem Jade-Weser-Port (oben rechts) bietet Raum für den Import und die Produktion von CO2-freier Energie. Allerdings stehen die Flächen unter EZ-Vogelschutz. Foto: Klaus Schreiber

WHV-Vorstandsmitglied Hans-Joachim Uhlendorf ruft in einer Erklärung zu  sachlicher Debatte über den Voslapper Groden auf. Während Naturschutzverbände vor Eingriffen in nach Bundesnaturschutzgesetz geschützte Flächen warnen, verweist die WHV auf die überregionale Bedeutung des Hafenstandorts Wilhelmshaven. 

Energiedrehscheibe braucht Raum

„Wir stehen vor einer historischen Aufgabe“, unterstreicht Uhlendorf. Wilhelmshaven spiele eine zentrale Rolle für die künftige Versorgung Deutschlands mit importiertem Wasserstoff, Offshore-Strom und alternativen Kraftstoffen. Diese Entwicklung brauche Raum – und eine öffentliche Debatte, die Infrastrukturprojekte nicht reflexhaft blockiere, so Uhlendorf. 

Im Fokus steht eine rund 145 Hektar große Fläche im Voslapper Groden Nord. Sie gehört zwar zum europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“, ist jedoch seit der Novelle des niedersächsischen Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) 2017 als Vorranggebiet „hafenorientierte wirtschaftliche Anlage“ festgesetzt. „Bereits damals wurde vorgesehen, dass diese Flächen durch Kohärenzmaßnahmen ersetzt werden können“, erläutert der WHV-Vorstand. 

Die Firma TES möchte auf der zum EU-Vogelschutzgebiet gehörenden Fläche zwischen der HES-Tankfarm und dem Vynova Chemiewerk einen „Green Energy Hub“ errichten. Unter anderem sollen hier zunächst LNG, dann grüne Gase und H2-Derivate importiert werden, aus denen Wasserstoff hergestellt werden kann. Zu den Gesamtprojekt zählt auch der Bau eines CO2-Exportterminals. 

Flächen am tiefen Fahrwasser alternativlos

Auch der aktuelle Hafenentwicklungsplan hebe die strategische Bedeutung des Areals für die Energiewirtschaft hervor, so die WHV. Wilhelmshaven sei aufgrund seines seeschifftiefen Fahrwassers und seiner Flächenreserven alternativlos für die Ansiedlung von Hafenlogistik und Energieimport-Infrastruktur mit Hafenanbindung. Andere großflächige Nutzungen sind hier ausdrücklich ausgeschlossen. Trotz des Natura-2000-Status bleibe der Voslapper Groden die größte verfügbare Hafenerweiterungsfläche in Wilhelmshaven.

Eine Nutzung sei möglich, so Uhlendorf (Foto: David Hecker, sofern geeignete Kohärenz- und Kompensationsflächen geschaffen werden – „ein Verfahren, das fachlich etabliert und gesetzlich verankert ist“.

Für das aktuelle Vorhaben sollen sogar rund 30  Prozent mehr Fläche für den Naturschutz bereitgestellt werden, als durch die Projekte beansprucht wird. Die TES plane kein x-beliebiges Bauprojekt. „Es geht hier um einen strategisch wichtigen Beitrag zur Energiewende“, so Uhlendorf. Investitionen in Wasserstoff- und Offshore-Infrastruktur seien essenziell für die Versorgungssicherheit Deutschlands. 

WHV will Dialog begleiten

„Gerade jetzt ist es entscheidend, nicht gegeneinander zu arbeiten, sondern gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln“, betont Uhlendorf. „Als Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. bieten wir uns aufgrund unserer 40-jährigen Erfahrung gerne als neutraler Moderator an, diesen Dialog aktiv zu begleiten und als neutraler Vermittler zwischen den Beteiligten zu moderieren.“

Suche nach Interessenten für Campingplatz Hooksiel hat begonnen

Hooksiel (16. 7- 2025) – Die Vorbereitungen für den geplanten Verkauf des Hooksieler Campingplatzes gehen zügig voran. An diesem Dienstag hat die insolvente Wangerland Touristik GmbH (WTG) im Elektronischen Amtsblatt der Gemeinde Wangerland das offizielle „Interessenbekundungsverfahren zur Veräußerung eines Campingplatzgrundstückes“ eröffnet. Bis Dienstag, 12. August, haben jetzt Interessenten Gelegenheit, sich für das Objekt zu bewerben.

Ostdüne Hooksiel
Zum Hooksieler Saison-Campingplatz gehört die Ostdüne, die von Wohnmobilisten das ganze Jahr hindurch angesteuert werden kann.

Der Verkauf von Immobilien ist Teil des Sanierungskonzeptes für das in Schieflage geratene Tochterunternehmen der Gemeinde Wangerland. Unter anderem steht der von der WTG betriebene Campingplatz „mit einem funktionierenden Betrieb, Gebäuden und Ausstattung sowie einem ca. 111.111 Quadratmeter großem Grundstück“ zum Verkauf. Der vor dem Deich direkt an der Jade gelegene Campingplatz gehört mit über 1500 Stellplätzen zu den größten in Deutschland.

Mitarbeiter müssen übernommen werden

Ein möglicher Käufer, so eine Bedingung der WTG, müsse auf jeden Fall den Betrieb des Campingplatzes fortführen wollen und die bestehenden Arbeitsverhältnisse der WTG-Mitarbeiter übernehmen. Zudem erwarte man von Bewerbern, dass sie – neben einer Kaufpreis-Vorstellung – ein Fortführungskonzept vorlegen, in dem Pläne für Qualitätsverbesserungen und mögliche Folgeinvestitionen beschrieben werden. „Ebenso wird eine Aussage dazu erbeten, ob eine Übernahme und/oder Betriebsfortsetzung des benachbarten Meerwasser-Hallenwellenbades Bestandteil der Konzeption ist“, heißt es in der Ausschreibung. Das Bad stelle eine wichtige Infrastruktur für die Camper und Wohnmobilisten dar.

Mit einem Interessenbekundungsverfahren wird der Markt sondiert. Verpflichtungen geht die WTG damit nicht ein. Insbesondere muss sie nicht automatisch einen Kaufvertrag mit dem Höchstbietenden abschließen.

Verkaufsauftrag schon am 28. Mai erteilt

Bereits am 28. Mai, also gut einen Monat vor ihrem Antrag auf Insolvenz in Eigenregie beim Amtsgericht Wilhelmshaven (26. Juni), hat die WTG die GLC Glücksburg Consulting AG (Hamburg) damit beauftragt, nach Interessenten für zum WTG-Vermögen gehörende Immobilien und Betriebsteile zu suchen. Eine ursprünglich veröffentliche Auflistung möglicher Objekte hat die GLC zwischenzeitlich wieder von ihrer Internetseite genommen und durch den Hinweis ersetzt, dass Entscheidungen über mögliche Verkäufe ausnahmslos bei der WTG, dem vom Amtsgericht bestellten Sachwalter und dem Gläubigerausschuss lägen.