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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

GfW-Ratsgruppe wirbt für Alternativen fürs Meerwasser-Hallenbad

Hooksiel (2. 11. 2023) – Die Ratsgruppe Gemeinsam fürs Wangerland (GfW) fordert die Hooksieler auf, Ideen für eine Nachfolgelösung für das Meerwasser-Hallenwellenbad zu machen. Wie Gruppensprecherin Alice Brandenburg-Bienek in einem Pressegespräch am Donnerstag sagte, beabsichtige niemand im Rat der Gemeinde Wangerland, das Bad zu schließen. Allerdings sähen Gutachter mittel- bis langfristig einen Sanierungsbedarf in zweistelliger Millionenhöhe in dem über 40 Jahre alten Bad. „Wir müssen uns über Alternativen Gedanken machen“, so die CDU-Politikerin. Sie forderte insbesondere die Mitstreiter der inzwischen in Auflösung befindlichen Bürgerinitiative Hooksiel auf, „neue Iden nicht gleich totzureden“.

47 Gespräche mit der Bürgerinitiative

Der GfW gehören neun Ratsmitglieder (CDU, Grüne und FDP) an. Neben Brandenburg-Bienek nahmen die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen, Reiner Tammen (Grüne) und Lübbo Meppen (FDP) an dem Gespräch teil. Die Politiker wiesen insbesondere den Vorwurf zurück, dass niemand mit den Sprechern der BI über Perspektiven für das Bad gesprochen habe.

„Zwischen 2018 und 2023 hat es 47 Gesprächstermine zwischen Vertretern aus Politik und Verwaltung der Gemeinde beziehungsweise der Wangerland Touristik GmbH (WTG) und Vertretern der Bürgerinitiative gegeben“, sagte Tammen. Aber, so der Eindruck der GfW-Politiker: „Die BI-Sprecher haben sich stets kompromisslos gezeigt und waren nicht bereit, über Alternativen zum Bad überhaupt nur nachzudenken.“

Politik und Gemeinde hätten alles getan, was die Bürgerinitiative verlangt habe: Das Gästehaus wurde nicht verkauft, das Hallenwellenbad sei nach einer Sanierungen (Kosten: 231.000 Euro) im Sommer wieder in Betrieb und für die Suche nach einem privaten Ko-Investor sei auf Wunsch der BI ein Interessenbekundungs-Verfahren (Kosten: 14.000 Euro) durchgeführt worden. Allerdings ohne Erfolg. Es habe sich kein Investor gemeldet. 

„Das Thema Hippenstiel ist für uns durch“

Die Vertreter der GfW werfen der BI vor, diese Tatsache zu ignorieren. Aber, so Alice Brandenburg-Bienek: „Die Zeiten haben sich geändert. Das Geld sitzt bei den Investoren nicht mehr so locker.“ Der Restaurant-Pächter Carsten Hippenstiel, der mit der WTG im Rechtsstreit über die Kündigung seines Pachtvertrages liegt, ist für die GfW im übrigen kein Gesprächspartner mehr. Lübbo Meppen: „Das Thema Hippenstiel ist für uns durch. Da ist ein Miteinander nicht mehr möglich.“

Die GfW geht davon aus, dass der Streit um den Pachtvertrag und über etwaige Entschädigungen vor Gericht geklärt werden muss. Man habe dem Pächter mehrfach Fristen zur Wiedereröffnung des Restaurants gesetzt, die dieser ignoriert habe. Ob der ursprüngliche Pachtvertrag überhaupt einen Eröffnungstermin enthält, wisse man aber nicht. Unklar ist aus Sicht der GfW auch die Frage, auf welcher rechtlichen Grundlage und mit welchen Sicherheiten der Pächter nach eigenem Bekunden mehrere Hunderttausend Euro in Saal und Restaurant der WTG investieren konnte.

Brandenburg-Bienek räumte in dem Pressegespräch ein, dass sie nach einem Telefonat mit dem Pächter den zugesagten späteren Rückruf nicht mehr getätigt habe. „Ich fühle mich an die Beschlüsse meiner Gruppe gebunden“, sagte die Politikerin. Für eine lange Debatte mit Hippenstiel habe ihr die Kraft gefehlt.

Bäder belasten Haushalt der WTG

Die GfW fordert die BI und die Hooksieler auf, jetzt nach vorn zu schauen. Niemand im Rat beabsichtige, das Hallenwellenbad zu schließen, so lange keine Millionen-Investitionen erforderlich sind. „Es gibt viele schöne Sachen, die Kommunen sich einfach nicht mehr leisten können“, sagte Katharina Jensen. Die beiden Bäder in Hooksiel und Horumersiel würden den Haushalt der WTG jährlich mit 1,5 Millionen Euro belasten. Die Pflichtaufgaben der Gemeinde wie Kitas, Schulen oder Straßen hätten Vorrang.

Man müsse das Thema Schwimmbad neu denken, fordert Katharina Jensen. Gelegenheiten, schwimmen zu gehen, gebe es in der Umgebung von Hooksiel genug. Gesucht werden müsse jetzt eine Alternative, die den Tourismus in vergleichbarer Weise fördert. Eine Chance sei dabei der Kohleausstiegs-Strukturfonds, aus dem der Bund Projekte bezuschusst, die die Wertschöpfung in ehemaligen Kohleregionen steigern.

Hooksieler sollen Vorschläge für Alternativen machen

Natürlich brache Hooksiel eine attraktive Freizeiteinrichtung, falls das Hallenbad einmal nicht mehr betrieben werden kann. Auf der Suche danach, so Alice Brandenburg-Bienek, wünsche sie sich einen konstruktiven Dialog mit den Bürgern von Hooksiel. Ein erster Vorschlag sei das Projekt „Hooksmeer 2.0“, also der Ausbau des Hooksmeeres zum Naherholungsgebiet. „Ich würde mir wünschen, wenn aus Hooksiel noch weitere Ideen an uns herangetragen werden“, so die GfW-Sprecherin. 

Ohne Brückenstrompreis drohen bei Vynova bald die Lichter auszugehen

Vynova Demo
Viele Mitarbeiter des Vynova-Werkes in Wilhelmshaven machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Die schlechte Konjunktur und die hohen Strompreise belasteten das Unternehmen. Fotos: hol

Wilhelmshaven/Hooksiel (2. 11. 2023) – Die hohen Energiepreise in Deutschland gefährden Tausende Arbeitsplätze und etliche Unternehmens-Standorte der chemischen Industrie. Allein im Wilhelmshavener Vynova-Werk, direkt hinter der Ortsgrenze von Hooksiel, seien 388 Arbeitsplätze von direkten Mitarbeitern sowie 200 weitere bei am Standort tätigen Fremdfirmen und Lieferanten in Gefahr, sagte Betriebsratsvorsitzender Volker Neumann, heute auf einer Demonstration auf dem Werksgelände.

Zu der Protestaktion hatten Arbeitgeber Vynova, der Betriebsrat und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) gemeinsam aufgerufen. Sie wollten damit Druck machen für die Einführung eines „Brückenstrompreises“. Die befristete Subvention solle den Strompreis „auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau“ drücken, sagte der Standortleiter von Vynova Wilhelmshaven, Dr. Benno Krüger

Aktuell produziere ein Partnerwerk in Frankreich Kunststoffprodukte fast 50 Prozent günstiger. „Das ist bereits innerhalb des europäischen Marktes ein erheblicher Nachteil“, so Krüger. „Wir wollen nicht zur Pharmaindustrie 2.0 werden.“ Viele Pharma-Hersteller sind mit Blick auf die hohen Energiekosten ins Ausland abgewandter, zum Beispiel in die USA. Die zeitlich befristete Absenkung des Strompreises solle den energieintensiven Industriebetrieben Zeit für die Transformation in die Energieversorgung der Zukunft geben. „Sonst gehen hier am Standort bald die Lichter aus“, mahnte Krüg

Vynova Demo Sarg
Ohne „Brückenstrompreis“ muss die energieintensive Industrie in Deutschland möglicherweise bald beerdigt werden. Symbolisch packten Vynova-Standortleiter Dr. Benno Krüger und Betriebsratsvorsitzender Volker Neumann schon einmal vor laufenden Kameras gemeinsam den Spaten dafür an.

Die chemische Industrie verlange keine Dauersubventionen. „Der Brückenstrompreis muss befristet sein, bis es in Deutschland genügend erneuerbare Energie zu konkurrenzfähigen Preisen gibt“, forderte Betriebsrat Neumann bei strömendem Regen vor etlichen seiner Kolleginnen und Kollegen. „Uns steht das Wasser bis zum Hals“, sagte das IGBCE-Mitglied – und meinte damit nicht das Wetter. 

Unterstützt wurde die Aktion von der Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (Wangerland). Wie war als einzige Politikerin der Einladung von Vynova zu der Kundgebung gefolgt. Nach Ansicht der CDU-Politikerin gehöre neben dem Strompreis auch das Steuerrecht auf den Prüfstand, um den Industriestandort Deutschland abzusichern.

Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, begruben die Protestierenden einen Sarg auf dem Betriebsgelände – als Symbol für den drohenden Untergang der chemischen Industrie in Deutschland.

Vereine bereiten Verschmelzung zum Großverein „SC Wangerland“ vor

SC Wangerland Arbeitsgruppe
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe, die die Verschmelzung der Vereine FC Nordsee Hooksiel, Rot-Weiß Tettens und Eintracht Wangerland auslotet: (von links) Tobias Weyerts, Andreas Cassens, Andrew Gilliam-Hill, Christian Doyen, Joachim Guhl, Dieter Gerken und Ingo Bohms. Foto: hol

Wangerland/Hooksiel (2. 11. 2023) – Im Wangerland könnte es bald einen Großverein geben. Die Sportvereine Eintracht Wangerland, FC Nordsee Hooksiel und Rot-Weiß Tettens loten seit Monaten die rechtlichen, sportlichen und wirtschaftlichen Fragen eines Zusammenschlusses aus. Am Ende könnte der „Sportclub Wangerland“ entstehen.

Am Mittwoch Abend stellte eine aus Funktionären der drei Vereine gebildete Arbeitsgruppe in der Oberschule Hohenkirchen den Zwischenstand der Überlegungen vor. Rund 80 Sportlerinnen und Sportler verfolgten die Präsentation, durchweg wohlwollend, und stimmten über ein mögliches Vereinswappen für den SC ab. Im Zentrum des Wappens steht ein stilisiertes Seewiefken. Dazu kommen die Traditionsfarben Rot, Blau, Grün. Dabei wird die Meerjungfrau, das Wahrzeichen der Gemeinde Wangerland, bewusst ohne nackte Brüste gezeigt.

Christian Doyen, Vorsitzender des FCN Hooksiel, schilderte die Vorgeschichte. Bereits seit 2017 nimmt der Fußball-Nachwuchs der drei Vereine, rund 180 Kinder und Jugendliche, als Jugendspielgemeinschaft (JSG) am Spielbetrieb teil. Ab 2020 spielen auch die Herren-Fußball-Teams als Spielgemeinschaft (SG). Aufgrund der guten Erfahrungen nahm man 2021 Gespräche über eine Fusion auf, sagte Doyen. Allerdings habe sich schnell gezeigt, dass die Sache komplizierter ist als gedacht.

Seither trifft sich die Arbeitsgruppe regelmäßig. Juristische und formale Knackpunkte wurden auf einem ganztägigen Workshop bearbeitet, an dem auch Vertreter des Landessportbundes beratend teilnahmen. Ein Ergebnis: Eine Fusion ist teuer und in der Umsetzung schwierig. Angestrebt wird seitdem eine „Verschmelzung“.

Bei einer Verschmelzung gehen zwei Vereine (FCN Hooksiel und RW Tettens) im dritten (Eintracht Wangerland) auf. Allerdings nur dann, wenn drei Viertel der Mitglieder aller drei Vereine dem vorher in notariell begleiteten, außerordentlichen Mitgliederversammlungen zugestimmt haben. Schnell einig sei man sich gewesen, so Joachim Guhl (ET Wangerland), dass der neue Verein nicht von einem der Partner dominiert werden dürfe. Also: Neuer Name, neues Vereinswappen, neue Vereinssatzung, harmonisierte Mitgliedsbeiträge und, und, und. In der Simme, so betont Christian Doyen, komme der „SC Wangerland“ einer Neugründung eines Vereins gleich.

So sehen die Entwürfe für ein neues Vereins-Logo aus. Foto: M. Doyen

Der neue Verein mit 800 bis 900 Mitgliedern wird frühestens Mitte 2024 an den Start gehen können. In allen drei Ursprungsvereinen spielt Fußball eine wichtige Rolle. Aber auch Kampfsport (ETW), Tischtennis (ETW, FCN, RWT), Tennis (FCN), Turnen (RWT), Handball (ETW) und Freizeitsport (FCN) werden angeboten. 

Eine Verschmelzung hätte nach Überzeugung der Arbeitsgruppe eine Fülle von Vorteilen. Zum Beispiel bräuchten Sportler nicht mehreren Vereinen beitreten, wenn sie etwa Kampfsport und Tennis betreiben wollen. Der organisatorische Gesamtaufwand sinke. Zudem sei es schon jetzt schwierig, genug Ehrenamtliche für Vereinsposten zu finden. Wie Ingo Bohms (Sprecher der JSG) ausführte, sind bislang in den Vereinen 39 Funktionäre aktiv, künftig käme man mit 20 aus. „Viele Doppelfunktionen sind entbehrlich.“

Tobias Weyerts (RTW) setzt zudem darauf, dass ein Großverein medial stärker wahrgenommen und mit seinen Wünschen bei Politik und Gemeinde mehr Gehör finden würde. Dass es später im Sportclub Wangerland Rangeleien entlang der alten Vereinslinien geben könnte, erwartet Christian Doyen nicht. „Ich glaube eher, dass wir als Sportler mit dazu beitragen können, dass wir alle stärker als Wangerländer fühlen und handeln.“

TES informiert über Energie-Projekt

Hooksiel (1. 11. 2023) – Die Firma TES lädt zum zweiten Mal zu öffentlichen Veranstaltungen ein, um über den aktuellen Projektstand des „Green Energy Hubs“ in Wilhelmshaven zu informieren. Die Hooksieler Bürgerinnen und Bürger sind dazu für Dienstag, 7. November, ins Gästehaus eingeladen. 

Die Präsentation und Diskussionen an unterschiedlichen, mit entsprechenden Experten besetzten Thementischen, sind von 19 bis 21 Uhr geplant. Anmeldung zu der Veranstaltung sind über die Internetseite des Energiekonzerns unter https://tes-h2.com/de/globale-wirkung/deutschland möglich. Für Speisen und Getränke wird gesorgt sein.

Bereits am Montag, 6. November, ist eine vergleichbare Veranstaltung im Vereinsheim des STV Voslapp an der Flutstraße in Voslapp geplant. Eine weitere wird am Donnerstag, 16. November, im Dorfgemeinschaftshaus in Sengwarden stattfinden. Beginn ist ebenfalls jeweils um 19 Uhr. 

Die Firma TES gehört zu den Unternehmen, die mit Großinvestitionen auf dem Voslapper Groden die Transformation zu einer CO2-freien Energieversorgung vorantreiben wollen. Derzeit arbeitet man unter anderem an einem zweiten LNG-Terminal in Wilhelmshaven, über den Zukunft auf Ammoniak (NH3) importiert werden soll, aus dem man in Wilhelmshaven, in einem Werk neben dem HES Tanklager, Wasserstoff gewinnen will.

Bereits im Frühjahr hatte TES in Hooksiel in einer ersten Veranstaltung über seine Investitionspläne informiert.

Abholtermine für Strauchschnitt

Hooksiel (1. 11. 2023) – Der Landkreis Friesland lässt Ast- und Strauchwerk von privaten Grundstücken abholen. Bürger, die diesen kostenlosen Service nutzen wollen, können sich bis einschließlich Montag, 6. November, anmelden – entweder über die „Sperrmüllkarte“ (erhältlich im Kreisamt und im Rathaus in Hohenkirchen) oder online unter www.friesland.de/sperrig. Auch eine telefonische Anmeldung über das Servicetelefon der Nehlsen AWG: 04461/99 87-410 ist möglich.

Die Abholtermine finden ab Montag, 20. November, statt. Die Äste und Sträucher müssen am Abfuhrtag gebündelt dort abgelegt werden, wo auch die Abfallbehälter abgeholt werden. Die Bündel (max. 2,5 Meter lang) müssen von einer Person zu tragen sein. Der Durchmesser darf bei Ästen 15 und bei Wurzeltellern 25 Zentimeter nicht überschreiten. Die maximale Abholmenge beträgt fünf Kubikmeter je Grundstück.

Die Termine für die Abgabe von ungebündeltem Ast- und Strauchwerk an den Sammelstellen in den Städten und Gemeinden finden Bürgerinnen und Bürger in der Abfallfibel und unter www.friesland.de/strauchwerk. Ungebündeltes Ast- und Strauchwerk kann ganzjährig unter anderem an den Grünabfallstellen im AWZ Wiefels erfolgen.

Idee für Förderprojekt: „Hooksmeer 2.0“ könnte Attraktivität Hooksiel steigern

Hooksmeer -Grafik
Das Hooksmeer mit den Freizeiteinrichtungen an der Nordseite und einem Wald im Süden. Schon derzeit ist der Karte ein Rundwanderweg zur sehen, der um einen Radweg ergänzt werden könnte. Foto: hol

Hooksiel (30. 10. 2023) – Das Hooksmeer und die umliegenden Freizeitflächen könnten zu einem eigenständigen Naherholungsgebiet werden und damit die touristische Attraktivität von Hooksiel deutlich erhöhen. Das jedenfalls ist die Überzeugung eines Arbeitskreises, den Tobias Geisen ins Leben gerufen hat. Die Fragestellung, mit der sich die Runde beschäftigt hat: Gibt es ein tolles Projekt, für das die Gemeinde Wangerland auf Zuschüsse aus dem Topf für Kohleausstiegs-Strukturförderung des Bundes hoffen könnte.

Projekte fürs Wangerland gesucht

Die Förderung soll die wirtschaftliche Infrastruktur in Regionen wie den Großraum Wilhelmshaven stärken, in denen aus Klimaschutzgründen Kohlekraftwerke vom Netz genommen wurden oder werden. Aus dem mit insgesamt mit 141 Millionen Euro gefüllten Fonds wird bereits ein Wasser-Wald-Zentrum des Wasserverbandes OOWV bezuschusst. Die Stadt Schortens setzt auf Kohle-Mittel für den Ausbau ihres Bürgerhauses, in Wilhelmshaven soll neben anderen Vorhaben der Bau eines Stadtteilhauses gefördert werden. 

Und im Wangerland? Bislang sind dazu noch keine konkreten Überlegungen bekannt. Bürgermeister Mario Szlezak räumte kürzlich vor der Bürgerinitiative Hooksiel Handlungsbedarf ein. Er forderte die Bürger auf, Vorschläge zu machen.

Ein solcher Vorschlag ist das Projekt „Hooksmeer 2.0“. Das Hooksmeer ist bekanntlich vor 40 Jahren im Zuge der Eindeichung des Industriegebiets Voslapper Groden in Wilhelmshaven angelegt worden. Es bietet derzeit Liegeplätze für Sportboote und wird von Surfern, Wasserski- sowie Tretbootfahrern genutzt. Das Gewässer bildet die Verbindung vom Außenhafen zum historischen Sielort. 

Pendelverkehr mit einer Solarfähre

Genau diese Funktion könnte nach Ansicht von Geisen und seinen Mitstreitern deutlich gestärkt werden. Die Idee: Eine von Sonnenenergie angetriebene Fähre pendelt zwischen Außenhafen/Strand und dem Alten Hafen im Ortskern. Zusätzliche Anleger etwa beim Restaurant „Zur Brücke“, an einer neuen Badestelle nahe der Wasserskianlage und an einem Wanderweg im „Hooksieler Wäldchen“ an der Südseite könnte die Fähre sogar zu einer Nahverkehrs-Alternative machen. „Die neue Verbindung zwischen Dorfkern und Strandbereich würde zum Teil die Nutzung von Autos ersetzen.“ 

Leuchtturm und Mountainbike-Bahn

Weitere Teilmaßnahmen des Projektes wären die Sanierung (Elektro-Infrastruktur, Hafenmauer, Toilettenanlage, ausbaggern) beziehungsweise der Umbau des Alten Hafens (Steganlage, bessere Erreichbarkeit der Südseite, barrierefreier Belag), die Einrichtung einer gezeitenunabhängigen Badestelle im Freizeitgelände auf der Nordseite sowie die Schaffung eines geschlossenen Radfahr-Rundweges ums Hooksmeer. 

Leuchtturm Roter Sande

Die Standfestigkeit des Leuchtturms „Roter Sand“ in der Wesermündung ist gefährdet. Außerdem setzt Korrosion dem maritimen Denkmal zu.
Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schirmer

Ideal ergänzt würde das Projekt nach Ansicht des Arbeitskreises durch eine „neue Landmarke“, den Leuchtturm „Roter Sand“. Bekanntlich soll einer der bekanntesten deutschen Leuchttürme in der Wesermündung abgebaut, saniert und an Land wieder aufgestellt werden. Bürgermeister Szlezak hatte kürzlich angeregt, dass dieser neue Standort auch im Wangerland liegen könnte.

Eine hohe Anziehungskraft, gerade für junge Leute, hätte nach Ansicht von Touristikern auch eine Mountainbike-Anlage mit Hindernissen und Sprungelegenheiten im Hooksieler Freizeitgelände. Den Außenhafen aufwerten könnte ein Terminalhaus, in dem Büros für Hafennutzer oder auch Coworking-Räume, also kurzzeitig anmietbare Büros für jedermann, untergebracht werden könnten.

Klar ist dem Arbeitskreis, dass für das Projekt „Hooksmeer 2.0“ noch eine Fülle von Detailfragen zu klären wären, so etwa technische und ökologische Fragen. Aber angesichts einer in Aussicht gestellten Förderquote von 90 Prozent wäre es nach Ansicht von Tobias Geisen auf jeden Fall der Mühe wert, sich damit auseinanderzusetzen.

Anmerkung: „Hooksiel-life“ würde gern Ihre Meinung erfahren. Was halten Sie vom Projekt „Hooksmeer 2.0“? Haben Sie ergänzende Anregungen dazu? Schreiben Sie uns Ihre Ideen und Vorschläge gern unter infos@hooksiel-life.de (Betreff: Hooksmeer).

Verträge und Biotope setzen Grenzen für neue Infrastruktur am Hooksmeer

Biotope am Hooksmeer
Weiden-Sumpfgebüsch, Schilf-Langröhricht, Weiden-Sumpfwald: Die rötlich schraffierten Flächen sind nach Paragraph 30 des Bundesnaturschutzgesetzes streng geschützt. Hinzu kommen weitere Teilflächen mit großer Bedeutung für Pflanzen- und Vogelarten. Grafik: Untere Naturschutzbehörde

Hooksiel (30. 10. 2023) – Schon die erste Recherche zum Projekt „Hooksmeer 2.0“ zeigt: Der Vorschlag der Arbeitsgruppe um Tobias Geisen stößt in Hooksiel auf große Zustimmung – allerdings gibt es auch Vorbehalte und Hindernisse, die bedacht und, wenn möglich, ausgeräumt werden wollen. 

Die landeseigene Hafengesellschaft NPorts, der die Flächen rund ums Hooksmeer gehören, hat „grundsätzlich keine Bedenken“ gegen die Steigerung der Attraktivität des Areals. Vor einer finalen Entscheidung müsse man sich entsprechende Ausbaupläne aber im Detail ansehen.

Die Gemeinde Wangerland verweist auf einen städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Wilhelmshaven. Darin wurde festgehalten, dass das „Hooksieler Wäldchen“ auf der Südseite des Hooksmeeres Sperrgebiet und Schutzzone zum Wilhelmshavener Industriegebiet sei, die ausschließlich für Natur- und Landschaft ohne weitere Entwicklungsaufgabe genutzt werden soll. Ausdrücklich solle aus Sicherheitsgründen niemand dazu animiert werden, sich dorthin zu bewegen oder sich längere Zeit in dem Wald aufzuhalten. 

Danach wäre, so Torsten Meuer aus der Bauverwaltung der Gemeinde, ein offizieller Rundweg nicht möglich. Allerdings: Die größte vom Voslapper Groden ausgehende Gefahr bestand über Jahrzehnte in einer oberirdischen Chlorgasleitung. Bei einer Leckage hätte sich eine Chlorwolke bodennah in Richtung Hooksiel bewegen können – und wäre bestenfalls von einem Schutzwall am Rande des Waldes gestoppt worden.

Inzwischen gibt es die Chlorgasleitung nicht mehr. Sie wurde vor Jahren demontiert. Meuer will die aktuellen Veränderungen auf dem Voslapper Groden zum Anlass nehmen, die Schutzfunktion des „Hooksieler Wäldchens“ zu hinterfragen und erneut zu prüfen, inwieweit mit Blick auf die neue Lage der städtebauliche Vertrag einem Rundweg entgegen steht.

Jens Eden von der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Friesland sieht eine intensivere Freizeitnutzung rund ums Hooksmeer skeptisch. Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises von 2017 weise rund um das Hooksmeer eine Reihe von Artenschutz- und Biotop-Gebiete aus (siehe Karte oben). Diese Gebiete seien im Sinne des Naturschutzes „zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln“. 

Ausdrücklich werde in dem Plan festgehalten, dass auf den Ausbau weiterer Infrastruktur-Einrichtungen verzichtet werden sollte, auch im Bereich der Biotope nördlich des Hooksmeeres. Insbesondere aber für den südlich des Gewässers gelegenen Wald ergibt sich, so Eden, dass „ein Ausbau von Freizeiteinrichtungen wie Wanderwege, Radwege, Schutzhütten durch beziehungsweise in den Waldflächen naturschutzrechtlich nicht genehmigt werden kann“.

Gemeinde stellt alle Ausgaben auf Prüfstand – und plant Steuererhöhungen

Wangerland/Hooksiel (29. 10. 2023) – Die Haushaltslage der Gemeinde Wangerland droht sich in den kommenden Jahren dramatisch zu verschlechtern. Um die Entwicklung zu stoppen oder zumindest abzumildern, will die Gemeindeverwaltung die Politik frühzeitig in die Planung des Haushaltes für 2024 einbinden. 

Im Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Energie, der am Mittwoch, 22. November, tagt, soll ein freiwilliges Haushalts-Konsolidierungskonzept beraten werden. Das Ziel der darin aufgezeigten Maßnahmen: Einnahmen erhöhen, Ausgaben und – wo möglich – Standards senken sowie die Effizienz erhöhen. Ohne Gegenmaßnahmen steuert die Gemeinde nach Überzeugung der Verwaltung im nächsten Jahr auf ein Millionen-Defizit zu. 

Höhere Gebühren für Betreuung in Krippen?

Zu den Vorschlägen, mit denen sich die Ratsmitglieder auseinander setzten müssen, gehören unter anderem Steuererhöhungen von 10 bis 30 Prozent: Grund-, Gewerbe-, Zweitwohnungs-, Vergnügungs- und Hundesteuer. Hinzu kommen könnte die Erhöhung von einer Reihe von Gebühren, etwa für die Kinderbetreuung in Krippen oder fürs Parken. 

Insgesamt schätzt die Verwaltung das Konsolidierungs-Potenzial bei den Einnahmen auf 1,2 Millionen Euro (bei bisherigen Gesamteinnahmen von rund 8,6 Millionen Euro). Auf der Ausgabenseite gibt es offenbar wenig Einsparmöglichkeiten. Im Gegenteil. Unter anderem aufgrund der hohen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst rechnet die Gemeinde allein bei den Personalkosten mit einer Steigerung von 1,1 Millionen Euro.

Kaum freiwillige Leistungen

Der erste Blick beim Sparen fällt in Kommunen stets auf die freiwilligen Leistungen, also Ausgaben, zu die Gemeinde nicht verpflichtet ist. Im Wangerland ist da aber nicht viel zu holen. Der Anteil der freiwilligen Ausgaben an den Gesamtaufwendungen betrage lediglich drei Prozent, erläutert de Verwaltung in den Beratungsunterlagen für den Finanzausschuss. „Eine Streichung von freiwilligen Leistungen ist kaum mehr möglich.“

Geprüft wurden in diesem Zusammenhang unter anderem die Aufwendungen für das Muschelmuseum und das Künstlerhaus in Hooksiel. Beide scheinen aber vor dem Rotstrich sicher zu sein. Die Eintrittsgelder im Muschelmuseum decken zumindest die Personalkosten. Und das Künstlerhaus sei als sehr beliebte kulturelle Einrichtung nicht wegzudenken. Der Zuschussposten hier: rund 36 000 Euro im Jahr. Zur Konsolidierung der Gemeindekasse beitragen soll aber der FC Nordsee Hooksiel. Der Sportverein muss mit einer Erhöhung seines Energiekostenanteils im von ihm mitgenutzten „Stelzengebäude“ rechnen.

Hoffnung auf Einmaleffekte

Die Liste von Maßnahmen, mit der sich die Politik darüber hinaus auseinander setzen muss, ist lang. Einige Bespiele: Kann interkommunale Zusammenarbeit die Effizienz erhöhen? Wie lange müssen Straßenlaternen leuchten? Wie groß muss der Rat sein? Kann die Bäderstraße in Hooksiel Landesstraße werden? In welchen Vereinen- und Verbänden muss die Gemeinde wirklich Mitglied sein? Wie teuer darf ein Blumenstrauß bei einer Ehrung werden? 

Einige Einmaleffekte, so die Hoffnung, könnten die Haushaltslage ein wenige entschärfen: der Verkauf der Rundinsel im Wangermeer in Hohenkirchen etwa oder die Veräußerung des alten Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen in Hooksiel. Einnahmen könnte die Gemeinde auch durch die Umwidmung nicht mehr benötigter Sportplätze in Bauland erzielen.

Das freiwillige Konsolidierungs-Konzept wäre eine Selbstverpflichtung des Rates, ein Art Handlungsanweisung für die Verwaltung. Die Debatte im Finanzausschuss soll in einen Ratsbeschluss im Dezember münden. Die eigentlichen Klausurberatungen für den Haushalt 2024 erfolgen dann im Frühjahr kommenden Jahres.

Polizei kommt zum Sicherheitscheck zu Bürgern nach Hause

Friesland/Wilhelmshaven (28. 10. 2023) – Eine aufmerksame Nachbarschaft ist ein wichtiger Faktor für die Sicherheit des eigenen Heims. Darauf weist Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, anlässlich des „Tages des Einbruchschutzes“ an diesem Sonntag hin. Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland startet dazu mit dem Verein kommunale Prävention (VKP) eine Aufklärungskampagne zum Einsatz von effektiver Sicherungstechnik. 

Polizei Prävention
Und plötzlich ist der Schmuck weg … Die Polizei berät Bürger in Wilhelmshaven und Friesland kostenlos, wie sich sich gegen Einbruchdiebstähle schützen können. Foto: Polizeiliche Kriminalprävention

Den „Tag des Einbruchschutzes“ gibt es seit 2012. Bürger sollen auf die Gefahr vermehrter Einbruchsdelikte hingewiesen werden, die mit der früher einsetzenden Dunkelheit (ab Sonntag gilt wieder die Winterzeit) einher gehen. Polizei und VKP werden in den nächsten Wochen Tipps sowie Daten, Fakten und Empfehlungen zum Einbruchschutz veröffentlichen. „Unser Ziel ist es, die Zahl der Einbrüche zu senken“, so Reents. „Wer sich an unsere einfachen Verhaltensregeln hält, hat den ersten Schritt zum Einbruchschutz bereits getan.“

Aber wie kann man sich gegen ungebetene Gäste im eigenen Heim schützen? Technische Sicherungsmaßnahmen beispielsweise an Türen oder Fenstern sind gut und richtig. Aber, so VKP-Geschäftsführerein Teelke Battermann: „Ebenso wichtig ist ein sicherheitsbewusstes Verhalten. Auch ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis, bei dem miteinander vereinbart wird, gegenseitig ein Auge auf die Wohnung oder das Haus nebenan zu haben, schützt vor Einbrechern.“

Die Tipps der Sicherheitsexperten zur Nachbarschaftshilfe:
– Veranstalten Sie ein Nachbarschaftstreffen und laden Sie dafür Katja Reents und Teelke Battermann mit ein. 
– Tauschen Sie untereinander Rufnummern, telefonische Erreichbarkeiten, Autokennzeichen und vielleicht auch Anschriften aus, falls Sie eine längere Zeit nicht zu Hause sein sollten. 
– Sind Sie oder Ihre Nachbarn im Urlaub, können Sie vorab mündlich oder schriftlich die Übernahme bestimmter Aufgaben vereinbaren; zum Beispiel Wohnungen betreuen, Briefkästen leeren und Kontrollgänge organisieren.
– Halten Sie den Hauseingang etwa von Mehrfamilienhäusern auch tagsüber geschlossen.
– Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie öffnen.

Ganz allgemein gilt: Die Erfolgschancen sind für Einbrecher sehr viel schlechter, wenn Fenster und Türen spezielle mechanische Sicherungen aufweisen. Einen guten Schutz bieten Türen und Fenster nach DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse RC 2). Gitterroste und Kellerschächte können durch spezielle Abhebe-Sicherungen wirksam geschützt werden. Eine nützliche Ergänzung bieten zudem Alarmanlagen.

Die Polizei bietet persönliche Beratungen zum Einbruchschutz vor Ort an. Für den Bereich Wilhelmshaven übernimmt das (Tel. 04421/942-108). Im nördlichen Landkreis Friesland Anja Kienetz (04461/7449-181). Darüber hinaus ist das Präventionsteam per E-Mail unter praevention@pi-whv.polizei.niedersachsen.de zu erreichen.

Weitere Informationen im Internet unter www.polizei-beratung.de.

Riesigen Kraftstoff-Tank ausgebuddelt

Tankstelle Hooksiel
Die Sanierungsarbeiten an der Hooksieler Tankstelle schreiten voran. Inzwischen wurde ein großer Kraftstofftank aus dem Untergrund gehoben. Foto: hol

Hooksiel (28. 10. 2023) – Die Arbeiten an der Hooksieler Tankstelle kommen zügig voran. Wie berichtet, ist die Heinrich Albers OHG als Betreibergesellschaft seit Mitte Oktober dabei, die komplette Tanktechnik zu erneuern. Dazu gehört offensichtlich auch ein Teil der unterirdischen Infrastruktur. 

Seit Ende der Woche ist das eigentliche Tankstellen-Gelände komplett abgesperrt. Auf dem Areal liegt ein riesiger Kraftstofftank, der aus dem Untergrund gehoben wurde. Parallel dazu laufen technische Arbeiten an den Tanksäulen.

Aufgrund der laufenden Arbeiten bleibt die Tankstelle bis voraussichtlich Ende November geschlossen. Betroffen davon ist auch der Verkaufsraum des Tankshops einschließlich der Waschstraße und der Postfiliale. 

Weiterhin geöffnet hat die Filiale der Bäckerei Ulfers-Eden. Da die eigentliche Zufahrt versperrt ist, müssen Kundinnen und Kunden auf dem Weg zur Bäckerei einen ausgeschilderten Weg rund um die Tankstelle nehmen.