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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

Ast drohte auf die Straße zu fallen

Feuerwehr kappt Baum
Feuerwehreinsatz in der Pakenser Straße: Ein dicker Ast drohte auf die Straße zu fallen. Foto: Feuerwehr

Hooksiel (15. 10. 2023) – Die Sturmböen in der Nacht zum Samstag haben in Hooksiel Wirkung gezeigt. Unter anderem wurden mehrere Bäume in Mitleidenschaft gezogen. 

„Baum auf der Straße“ stand am Samstag vormittag auf den Meldeempfängen der freiwilligen Feuerwehr Hooksiel. In der Pakenser Straße drohte ein dicker Ast aus acht Metern Höhe auf die Fahrbahn zu fallen.

Mit Unterstützung durch die Drehleiter der freiwilligen Feuerwehr Jever gelang es den Hooksieler Feuerwehrleuten, den Gefahrenherd zu beseitigen. Aus dem Korb der Drehleiter heraus wurde der Ast per Kettensäge gekappt. An dem Einsatz unter Leitung von Gruppenführer Dr. Thomas Große waren 14 Einsatzkräfte aus Hooksiel mit drei Fahrzeugen sowie drei Feuerwehrleute aus Jever mit der Drehleiter beteiligt.

Im Anschluss meldete ein Bürger aus dem Langengrodener Weg, die Zufahrt zu seinem Grundstück werde durch eine durch den Sturm angerissene Baumkrone versperrte. Auch dieses Problem habe innerhalb von einer Stunde beseitigt werden können, berichtet die Feuerwehr Hooksiel. 

Ein Stück Urlaub für den eigenen Garten

Strandkorb-Verkauf
Torsten Schönigt hat sich gleich zwei gebrauchte Strandkörbe gesichert. Foto: hol

Hooksiel (14. 10. 2023) – Ein Stück Nordsee mit nach Hause nehmen. Das war die Absicht vieler Interessenten, die heute am Campingplatz Hooksiel gebrauchte Strandkörbe in Augenschein nahmen. Eine von ihnen war Torsten Schönigt, der gleich zwei der von der Wangerland Touristik GmbH ausrangierten Strandmöbel, auf seinem Anhänger verstaute. 

Für die Schnäppchen hat der Wangerland-Urlauber aus Cloppenburg 80 beziehungsweise 100 Euro bezahlt. Sie sollen im heimischen Garten und am Pool ihren Platz finden. Dass die Sitzmöbel schon einige Gebrauchsspuren aufweisen, stört Schönigt nicht. „Das ist doch gerade das, was den Charme der Nordsee ausmacht.“

Insgesamt hatten Campingplatzleiter Dieter Luikenga und seine Mitarbeiter 55 Strandkörbe für den Verkauf bereit gestellt. „Die Körbe sind noch okay, müssten aber aufbereitet werden.“ Für die WTG selbst rechnet sich das nicht, für den handwerklich geschickten Privatmann könne das aber eine lukrative Sache sein – zumal die WTG einen Fundus von Ersatzteilen aus wirklich abgängigen Strandkörben bereit hielt.

Witzig auch die ausrangierten Strand-Beschilderungen für den Hunde- oder FKK-Bereich, die der ein oder andere Hooksiel-Fan für seinen Garten (?) mit nach Hause nahm.  Dem guten Zweck sollte die Versteigerung eines bereits handwerklich aufgewerteten Strandkorbs dienen. „Ein Unikat“, wie Luikenga schildert. „Auf keinem Strandkorb war die laufende Nummer so schief aufgemalt.“

Jeder Besucher der Verkaufsaktion konnte ein Gebot abgeben. Stolzer neuer Eigentümer ist Sven Arnemann. Den Erlös in Höhe von 220 Euro will die WTG an das Ehrenamt im Wangerland spenden. An diesen Wochenende endet die Camping-Saison in Hooksiel. Am Sonntag muss der vor dem Deich liegende Stellplatz geräumt sein. Ein Wiedersehen gibt es ab Ende März 2024.

Großübung auf See zum Schutz des LNG-Terminals Wilhelmshaven

Wilhelmshaven/Hooksiel (14. 10. 2023) – „Maritime Sonderlage vor Wilhelmshaven!“ So lautete die Ausgangslage für einer mehrtägigen Großübung, an der Einheiten des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), der Bundespolizei (See und Spezialkräfte), Spezialeinheiten der Küstenländer, der Polizeidirektion (PD) Oldenburg und niedersächsischer Hafen-Sicherheitsbehörden beteiligt waren. Simuliert wurde „ein mögliches Gefahrenszenario an einem logistischen Knotenpunkt“ – im Klartext: Unbekannte nähern sich der Energiedrehscheibe Wilhelmshaven samt LNG-Terminal von der Seeseite. 

Schiff Bad Düren
Das Einsatzschiff der Bundespolizei, die „Bad Düren“ bei der Übung auf der Nordsee. Foto: Bundespolizei

„Wenn es darauf ankommt, müssen alle Akteure schnell, effektiv und effizient reagieren“, erläutert BSH-Präsident Helge Heegewaldt. „Das bedarf natürlich einiger Absprachen im Vorfeld und eben auch solcher Trainings.“ Die Sicherheitsbehörden hätten bei Tag und Nacht die Abläufe bei verschiedenen Szenarien geübt, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Federführung lag bei der PD Oldenburg, in deren Zuständigkeit Bedrohungslagen in niedersächsischen Küstengewässern gehören. „Das Training war ein Erfolg“, bilanzierte Horst Kriesamer, Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt. „Es ist gelungen, wichtige Übungsfelder wie Schnittstellen in der Kommunikation sowie Ablaufprozesse weiter zu optimieren.“ 

Auch Andreas Sagehorn, Vizepräsident der PD Oldenburg, zeigte sich zufrieden. „Natürlich hoffen wir alle, dass ein Szenario wie in dieser Übung niemals eintritt. Aber es wäre fahrlässig, sich nicht bestmöglich darauf vorzubereiten.“ Die deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Stade, Brunsbüttel und Lubmin gehören zur kritischen maritimen Infrastruktur, die die beteiligten Sicherheitsbehörden mit unterschiedlichen Schwerpunkten schützen. 

Das BSH ist zuständig für die Umsetzung des International Ship and Port Facility Security Codes (ISPS Code), der die Vorgaben zur Eigensicherung von Schiffen auf See regelt. Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt nimmt als Bundesbehörde ihre Aufgaben in Nord- und Ostsee wahr. Mit den Inspektionen See verfügt sie als einzige Bundespolizeidirektion über eine maritime Einsatzkomponente „Bundespolizei See“. Unter anderem von Cuxhaven aus werden die Seegrenze die Schengen-Außengrenze überwacht. Hinzu kommen Spezialkräfte, die für den Einsatz gegen Terrorismus, Extremismus und Organisierte Kriminalität ausgebildet sind. 

Der PD Oldenburg ist unter anderem die niedersächsische Wasserschutzpolizei mit ihrem Führungsstab in Oldenburg und Stationen in Emden, Wilhelmshaven, Brake und Stade zugeordnet. Ihr obliegt die zentrale Einsatzführung bei herausragenden maritimen Bedrohungslagen im niedersächsischen Küstengewässer (12-Seemeilen-Zone). Dabei ist die WSP-Leitstelle Bestandteil des Gemeinsames Lagezentrum See (GLZ-See) im Maritimen Sicherheitszentrums (MSZ) in Cuxhaven.

Preisschock und Pleiten: Jensen warnt vor höheren Steuern in Gastronomie

Wangerland (13. 10. 2023) – Die Wangerländer Landtagsabgeordnete Katharina Jensen macht sich dafür stark, dass der ermäßigte Mehrwertsteuer-Satz von sieben Prozent auf den Verzehr von Speisen im Restaurant dauerhaft beibebalten bleibt. „Es ist völlig klar, eine Erhöhung des Steuersatzes auf dann wieder 19 Prozent auf Speisen wäre ein herber Rückschlag für die Gastronomiebranche“, so die CDU-Politikerin, deren Fraktion sich in dieser Woche mit einem Entschließungsantrag gegen die Pläne der Bundesregierung gewandt hat, die in Corona-Zeiten eingeführte Ermäßigung auslaufen zu lassen.

Nach drei Verlustjahren in Folge hätten die heimischen Restaurants und Hotels noch nicht wieder die Vorkrisenumsätze erreicht, so Jensen. Im Gegenteil: Allein durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise hätten bereits 3000 Betriebe in Niedersachsen geschlossen. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) rechne damit, dass bei einer Anhebung des Mehrwertsteuersatzes noch 1000 weitere Unternehmen den Betrieb einstellen müssen. 

„Die Erhöhung der Mehrwertsteuer wäre auch für unsere touristische Region ein weiterer sehr negativer Punkt“, sagt Jörg Scherf, Chef vom Gasthof „Zum Deichgrafen“ im Wangerland. In der Region übernachten viele Gäste in Hotels und Ferienwohnungen ohne Verpflegung. „Das Essengehen wird teuer und wird die Laune im Urlaub und die Planung für den nächsten Urlaub sicherlich sehr beeinflussen“, ist sich Scherf sicher. Weniger Gäste aber könne sich die Region in keinem Fall erlauben. 

Ein weiterer Aspekt seien Lohnsteigerungen. Die Angestellten in den Gastronomiebetrieben bekämen deutlich mehr Lohn als vor der Pandemie, auch um weitere Abwanderung aus der Branche zu vermeiden. „Das bedeutet aber auch, dass die Ausgaben der Tourismusbetriebe gestiegen sind, wenn jetzt frisch zubereitete Speisen wieder mit 19 Prozent Mehrwertsteuer belegt werden müssen, dann sind die Gastronomen gezwungen, die enormen Kostensteigerungen doch eins zu eins an die Gäste weiterzugeben“, erläutert Jensen. „Diese hohen Preise würden dann dazu führen, dass noch weniger Gäste kommen.“ Der Dehoga-Bundesverband spricht in diesem Zusammenhang sogar von einem Preisschock für die Gäste – mit fatalen Folgen für die Gesellschaft, den Staat und die Betriebe. 

Die Aussage des niedersächsischen Finanzministers, eine Verlängerung der 7-Prozent- Regel würde das Land allein im kommenden Jahr 155 Millionen Euro kosten, ist nach Überzeugung der CDU nicht haltbar. „Denn wenn Unternehmen ganz aufgeben müssten, dann zahlen sie überhaupt keine Steuern mehr“, so Katharina Jensen. Die Lücke in den Länderhaushalten soll, so die Forderung der CDU, ohnehin der Bund ausgleichen. Denn die Abschaffung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes würde zugleich eine Wettbewerbsungleichheit in Europa bedeuten, da 23 von 27 EU- Mitgliedstaaten der Gastronomie einen ermäßigten Steuersatz gewähren. 

Energiesparen: Unabhängige Experten beraten Hauseigentümer

Friesland/Hooksiel (13. 10. 2023) – Der Landkreis Friesland bietet zusammen mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen individuelle Energiespar-Beratungen an. Dabei sollen Interessierte zum bei der Planung und Sanierung von Bauprojekten unabhängig unterstützt werden. 

Eine vorige Terminvereinbarung ist erforderlich und telefonisch möglich bei Friederike Mennicke, Sachbearbeiterin für Fördermittelakquise des Landkreises, unter Telefon 04461/919-2213. Die Beratungen in den Beratungsstützpunkten sind kostenfrei, für Beratungen am eigenen Haus wird ein Eigenanteil von 30 Euro fällig. Hilfreich ist es, aussagekräftige Unterlagen zum Haus oder der Wohnung mitzubringen.

Am 16. Oktober und 30. Oktober sowie am 15. November finden zwischen 8 Uhr und 13 Uhr Beratungen durch Energieexpertin Jasmin Eilers im Beratungsstützpunkt Jever in der Außenstelle des Landkreises in der Beethovenstraße 1 statt.

Für Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern gibt es auch die Möglichkeit, sich direkt am eigenen Haus beraten zu lassen. Eine Energieberaterin oder ein Energieberater zeigt auf, wo im Gebäude unnötig Energie verloren geht und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Auch der Einsatz erneuerbarer Energien gehört zum Beratungsinhalt. Das Beratungskontingent ist auf 40 Termine begrenzt. Durch eine Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beträgt der Eigenanteil an den Kosten lediglich 30 Euro. Anmeldungen sind möglich unter www.friesland.de/klimaschutz

Zum Hintergrund: In privaten Haushalten werden rund 84 Prozent des Energiebedarfs für Heizung und Warmwasser benötigt. Besonders in Gebäuden ohne ausreichende Wärmedämmung geht viel kostbare Energie verloren: durch Fenster, Dächer und Außenwände. Hier setzt das Angebot „Gut beraten: Energiesparen!“ im Landkreis Friesland an.

Pläne für Halbinsel im Wangermeer: Alle Grundstücke mit Wasserzugang

Wangerland (13. 10. 2023) – In Hohenkirchen soll ein neues Ferienhaus-Gebiet entstehen – und zwar im Wangermeer. Die Niedersächsische Landesgesellschaft (NLG), die das Areal von der Gemeinde Wangerland erworben hat, hat ihre Pläne für die so genannte Halbinsel in dem künstlich durch Kleiabbau geschaffenen See jetzt im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung des Rates vorgestellt. 

Halbinsel Wangermeer
So sehen die Pläne für die Bebauung der Halbinsel im Wangermeer aus. Jedes der Grundstücke ist per Boot zu erreichen. Der Bereich westlich der Ringstraße ist für Dauerwohnungen vorgesehen. Grafik: NLG

Das Gremium empfahl einstimmig, einen Bebauungsplan für ein Sondergebiet aufzustellen, das Ferienhäuser sowie in einem Teilbereich, in Richtung Ort, auch Dauerwohnungen ermöglicht. Die Halbinsel ist über eine Zufahrt von der Helmstedter Straße aus erreichbar. Im Zentrum liegt ein ehemaliger Bauernhof, dessen Areal vor allem ökologisch von Bedeutung ist. Wie die Projektleiterin der NLG, Susanne Janzen, sagte, sollen unter anderem Nistkästen und Brutsteine für Fledermäuse und Rastvögel angelegt werden. Für die ökologischen Eingriffe in die Biotop-Struktur der Halbinsel seien zudem externe Kompensationsmaßnahmen erforderlich.

Fünf zwölf Meter breite Grachten

Markantes städtebauliches Merkmal der Ferien- und Dauerwohnsiedlung werden fünf zwölf Meter breite Grachten, die vom Wangermeer aus jedes Grundstück erschließen. Die Grachten sollen mit Holzbohlen eingefasst werden, so dass jeder Bewohner problemlos mit einem Boot an seinem Grundstück festmachen kann. 

Wie Torsten Meuer von der Bauverwaltung der Gemeinde sagte, seien die Wasserwege als Privatgrachten geplant. Die Breite sei bewusst gewählt worden, um das Aufreinigen der Wasserwege zu ermöglichen, in denen bei Bedarf auch das Mähboot der Gemeinde eingesetzt werden kann. Das Regenwasser soll auf der Halbinsel an der Oberfläche gereinigt werden, damit es direkt ins Wangermeer abfließen kann.

Ziel ist ein einheitliches Bild

An einer Ringstraße, von der drei Stichwege abgehen, sollen nach den Worten von Suzanne Janßen rund 100 Wohneinheiten entstehen – entweder als Häusergruppen oder als Einzel- bzw. Doppelhäuser. Ziel sei ein einheitliches Bild der Bebauung. Dafür soll für die zweigeschossigen Häuser eine schräge Dachneigung und eine Firsthöhe von maximal 9,5 Meter festgeschrieben werden. Die ehemalige Hofstelle bietet Raum für zentrale Angebote (Café, Lädchen etc.).

Der Aufstellungsbeschluss ist der erste Schritt in der Bauleitplanung. Im Laufe des weiteren Verfahrens werden die Pläne öffentlich ausgelegt, so dass auch Bürger Anregungen und Bedenken zu dem Projekt vorbringen können 

Bürgerinitiative enttäuscht: Mitglieder sollen künftigen Kurs vorgeben

Hooksiel (12. 10. 2023) – Die Bürgerinitiative Hooksiel ist enttäuscht. Die drei Sprecher Günter Schmöckel, Dietrich Gabbey und Uwe Diekmann blicken stolz auf ihre großen Erfolge zurück: Den erfolgreichen Bürgerentscheid gegen den Verkauf des Gästehauses im Februar 2021 und den Ratsbeschluss zum Weiterbetrieb des Meerwasser-Hallenwellenbades. Seither aber, so ihr Eindruck, werde die im Dezember 2018 gegründete Initiative von der Politik im Rathaus und von der Wangerland Touristik GmbH mehr oder weniger links liegen gelassen.

Man sei froh, dass das Hallenbad inzwischen wieder geöffnet sei und sehr gut angenommen werde. Aber eine langfristige Perspektiv für das Bad fehle ebenso wie eine Lösung für das immer noch geschlossene Restaurant. Auf Vorschläge der Bürgerinitiative werde von Seiten des Rates und der WTG nicht geantwortet, zugesagte Gespräche nicht eingehalten, die Expertise von BI-Mitgliedern nicht genutzt. „Es läuft alles so etwas von zähflüssig …“, beklagt Günter Schmöckel. „Das ist wirklich enttäuschend.“

Bürgerinitiative Hooksiel
Sind enttäuscht, wie die Politik im Rat und die WTG mit ihnen umgehen: Die Sprecher der Bürgerinitiative Hooksiel (v. l.) Uwe Diekmann, Dietrich Gabbey und Günter Schmöckel. Archiv-Foto: hol

Für die BI-Sprecher stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, wie es mit der Bürgerinitiative weiter gehen soll. Vor einer Entscheidung sollen die Mitglieder befragt werden. Am Freitag, 20. Oktober, ab 19 Uhr findet im Gästehaus Hooksiel eine BI-Vollversammlung statt, zu der alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind – „natürlich auch der Bürgermeister, die Ratsmitglieder und die WTG-Vertreter“, so Schmöckel. Aber eine Extra-Einladung bekomme niemand.

Die BI-Sprecher treibt die Sorge um, dass man im Rat bewusst auf Zeit spielt. Nach zwei Jahren hat ein Bürgerentscheid keine bindende Wirkung mehr. Bemühungen, das leer stehende Hallenbad-Restaurant so schnell wie möglich wieder zu beleben, seien ebenso wenig erkennbar wie ein Konzept für den dauerhaften Erhalt des Bades oder das Ringen um eine Strategie, wie der Urlaubsort Hooksiel vor dem Hintergrund der expandierenden Industrie in unmittelbarer Nachbarschaft zukünftig aufgestellt werden soll. 

„Wir brauchen jetzt dringend ein Mandat unserer Mitglieder, wie es weiter gehen soll“, sagte Gabbey im Pressegespräch. Die Hoffnung, dass sich durch die Wahl des ehemaligen Mit-BI-Sprechers Dieter Schäfermeier (WPW) das Miteinander zwischen BI und Rat verbessern würde, hätten sich leider nicht erfüllt. Uwe Diekmann ist skeptisch: „So wie jetzt kommen wir jedenfalls nicht weiter.“ 

Erst Alarmübung im Schwimmbad – dann Ernstfall in der Viethstraße

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Feueralarm im Meerwasser-Hallenwellenbad: Die Großübung lief reibungslos – einschließlich der Evakuierung der Badegäste. Foto: hol

Hooksiel (12. 10. 2023) – Mittwoch Abend, kurz nach 18 Uhr. Martinshorn und Blaulicht aus allen Richtungen. Feueralarm im Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel. Saunabrand. Die Freiwilligen Feuerwehren Hooksiel, Wadderwaden und Hohenkirchen sind wenig später vor Ort und sehen, wie zahlreiche Schaulustige: eine Großübung.

„Nach 12,5 Minuten war der erste Trupp mit Wasser in der Sauna“, schildert Hooksiels Ortsbrandmeister Jörg Nöchel den Ablauf der Alarm- und Rettungsübung. Bei einem Alarm in einem Sonderobjekt wie dem Hallenbad rücken laut Einsatzplanung standardmäßig drei Wehren aus. Insgesamt waren rund 60 Feuerwehrleute vor Ort. 

Im Schwimmbad selbst war zu der Zeit reger Betreib. Rund 50 Badegäste wurden von dem Alarm überrascht, darunter auch Mädchen und Jungen von zwei Jugendfeuerwehren, die den Einsatz live miterleben konnten. „Die Schwimmbad-Leitung war in die Pläne für die Übung eingeweiht “, schildert Nöchel. Auch hier habe der Wunsch bestanden, dass der Ablauf so realistisch wie möglich geprobt werden soll. Flackerlampen simulierten das Feuer in der Sauna, eine Nebelmaschine sorgte für schlechte Sicht. Feuerwehrleute verlegen Schläuche, rücken unter Atemschutz zu dem Brandherd vor. Unterdessen evakuiert das Schwimmbad-Personal die Badegäste. Das vermeintliche Feuer ist schnell gelöscht. 

Einsatzleiter Nöchel ist zufrieden und bittet um Verständnis – bei den betroffenen Badegästen, aber auch bei seinen Feuerwehrkameraden, die aus dem Feierabend gerissen wurden. „Solche Übungen sind nun einmal wichtig, wenn die Abläufe auch im Ernstfall klappen sollen“, so Nöchel. „Wer nicht übt, der hat auch keinen Erfolg.“

feuerwehr in der Viethstraße
Wenige Stunden nach der Übung der Ernstfall: Die Feuerwehr Hooksiel pumpt mit Unterstützung des THW Varel Wasser aus dem Graben an der Viethstraße ab. Foto: Feuerwehr

Ernst wurde es dann für die Hooksieler Feuerwehrleute schon wenig später. Gegen 22 Uhr wurde die Wehr alarmiert, weil im Bereich Viethstraße/Altendeich aufgrund des Starkregens ein Ferienhaus voll Wasser zu laufen drohte. Durch den Einsatz von zwei Abwassertauchpumpen habe der Schaden abgewendet werden können.

Aber: Sämtliche Gräben in dem Bereich waren bereits übergelaufen. Mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks Varel pumpte die Feuerwehr Unmengen Wasser aus den Gräben über den Deich ins Hooksmeer, um Wasserschäden auf den Grundstücken zu verhindern.

Baustelle am Seedeich ist winterfest

Hooksiel (11.10. 2023) – Die Deiche im Bereich des III. Oldenburgischen Deichbandes sind sicher. Davon überzeugten sich jetzt im Rahmen der Herbstdeichschau Vertreter der Oberen und der Unteren Deichbehörde sowie die Deichgeschworenen. Besonderes Augenmerk legten die Fachleute bei ihrer Bereisung in Friesland und Wilhelmshaven auf die laufenden Baumaßnahmen.

Bagger am Hooksieler Seedeich
Die Arbeiten an der Erhöhung des Hooksieler Seedeichs sind in diesem Sommer gut gelaufen. Das Bild aus dem August zeigt, wie ein Bagger die Steine eines Überweges aufnimmt. Archiv-Foto: hol

Bekanntlich wird der Hooksieler Seedeich entlang der Bäderstraße erhöht. Auf einer Gesamtlänge von 2,3 Kilometern werden bis Ende 2024 rund 44.000 Kubikmeter Klei verbaut, um Minderhöhen von 60 bis 80 Zentimeter auszugleichen und den Deich durchgehend auf gut 8,10 Meter zu erhöhen. 

In den vergangenen Monaten wurde der erste Teilabschnitt vom Campingplatz bis in Höhe Hundestrand weitgehend fertiggestellt. Probleme habe es dabei nicht gegeben, sagte Gert Bartels, Geschäftsführer der Wasser- und Bodenverbände in Jever, im Gespräch mit „Hooksiel life“. 

Der Deichabschnitt liege jetzt „schwarz“, sagte Bartels. Soll heißen: Auf die Ansaat von Gras habe man im Herbst verzichtet. Der frisch aufgetragene Klei solle sich erst setzten und im nächsten Jahr noch einmal feinprofiliert werden. „Die Sicherheit des Deiches ist trotzdem gegeben“, ist Bartels überzeugt. 

Die Baufirmen hätten trotz des regnerischen Sommers zügig gearbeitet. Beschwerden von Urlaubern und sonstigen Strandbesuchern über Lärm- oder Staubbelastungen habe es kaum gegeben. Im kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten an dem Millionenprojekt in Richtung Strandhaus 1 fortgesetzt werden.

Auch am Voslapper Seedeich in Wilhelmshaven komme man gut voran. Die Erneuerung der Böschung zwischen dem LNG-Terminal und der Raffinerie-Brücke hätten abgeschlossen werde können. Für 2024 sei der Abschnitt bis zum Containerhafen Jade-Weser-Port geplant. In Augenschein nahmen die Fachleute auch die LNG-Import-Pipeline, die in Höhe des künftigen Betriebsgeländes der Firma TES über den Deich hinweg geführt wurde. Der Grund dafür, so Bartels: „Die Pipeline soll nur fünf Jahre lang genutzt werden.“ Ein Durchstich durch den Deich würde sich da nicht lohnen.

Illegal Ferienwohnungen betrieben: Mehrheit für pragmatische Lösung

Wangerland (11.10. 2023) – Der Straßenzug Pommernweg/Zum Tief in Horumersiel soll baurechtlich zu einem „Sondergebiet Ferienwohnungen/Dauerwohnen“ werden. Was sich sperrig anhört, hat ganz praktische Folgen. Hauseigentümer und Investoren, die in den vergangenen Jahrzehnten in dem Reinen bzw. Allgemeinen Wohngebiet unzulässigerweise Einfamilienhäuser zu Ferienwohn-Komplexen umgebaut haben, müssen dann nicht mehr befürchten, dass sie mit Bußgeldern belegt und ihnen die Vermietung untersagt wird.

Die Missstände sind über Jahrzehnte gewachsen, bedauerte am Dienstagabend im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung Ratsherr Wieland Rosenboom (WPW), der selbst im Pommernweg wohnt. Holger Ulfers, Sprecher der SPD-Fraktion begrüßte ausdrücklich, dass die Gemeinde jetzt im Zuge der Umsetzung des Gemeinde-Entwicklungskonzeptes die die offenkundigen Missstände in ihrer Bauleitplanung anpackt.

Ausschuss für Legalisierung

Für den Pommernweg gab es zwei Alternativen: den Rückbau der Feriendomizile oder deren Legalisierung. Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) hatte schon in den vergangenen Wochen intensiv für die Legalisierung geworben. „Das, was schon steht, soll stehen bleiben können.“

Nachdem der Ausschuss einstimmig der Beschlussvorlage der Verwaltung zugestimmt hatte, kündige der Szlezak an, umgehend beim Landkreis Friesland als Genehmigungsbehörde anrufen zu wollen, um die veränderten Planungsziele der Gemeinde zu verkünden. Während des Verfahrend zur Änderung des Bebauungsplanes können die Ferienwohnungen dann weiter genutzt werden.

Nutzungsänderung anzeigen

Allerdings, so Torsten Meuer aus der Bauverwaltung, seien die Betreiber der Ferienwohnungen dennoch in der Pflicht, sich auch selbst beim Landkreis zu melden und die Nutzungsänderung für ihre Gebäude anzuzeigen. „Erst dadurch wird die Vermietung legalisiert.“

Die SPD habe sich entschieden, dieser pragmatischen Lösung zuzustimmen, sagte Ulfers. „Aber eigentlich ist das nicht das, was wir wollten. Wir hätten das Thema viel früher anpacken müssen“, bedauerte der SPD-Sprecher. 

Schillig soll Hotel behalten

„Vor der Lage“ bleiben, will die Gemeinde auf jeden Fall in Schillig. Einvernehmlich empfahl der Ausschuss hier eine Veränderungssperre für den Bereich „Schillig Kern“ sowie die Aufstellung von Flächennutzung- und Bebauungsplan. Damit können aktuell alle unliebsamen Veränderungen in dem Gebiet von der Gemeinde untersagt werden. 

Eine Gefahr bestehe vor allem darin, dass das ehemalige Upstalsboom-Hotel leer steht. „Das ist vielleicht die schönste Ecke im Wangerland“, sagte Ulfers. „Hier war ein Hotel – und hier soll auch ein Hotel bleiben.“ Ohne eine Veränderungssperre, so die Sorge der Gemeinde, könnte möglicherweise ein Investor auf die Idee kommen, das Gebäude in Appartement-Wohnungen umzubauen. Das würde jetzt der städtebaulichen Planung entgegen stehen.