Hooksiel (1. 9. 2023) – In einem klärenden Gespräch haben Vertreter der Wangerland Touristik GmbH und des FC Nordsee Hooksiel, Irritationen ausgeräumt, die bei den ehrenamtlich engagierten Vereinsvertretern beim FCN-Hafenfest aufgetreten waren. Der Grund: Der Verein feiert seit Jahrzehnten am dritten August-Wochenende sein Hafenfest am Alten Hafen im Ort. In diesem Jahr fand aber zeitgleich am Hooksieler Strand ein von der WTG unterstütztes „Beach Food Festival“ statt, das Gäste mit gastronomischen Angeboten lockte.
Von den Vereinsvertretern wurde das Strand-Event als Konkurrenz-Veranstaltung empfunden, die die für die Vereinsarbeit erhofften Einnahmen beim eigenen Fest schmälert. Die WTG räumte jetzt einen „Planungsfehler“ ein. „Die Doppelbelegung dieses Wochenendes war schlichtweg ein Versehen“, erklärt Larissa Strangmann, Marketingleitung der Wangerland Touristik. Als man den Fehler bemerkt habe, sei es für Umplanungen aber bereits zu spät gewesen.
Auch wenn es kein Anrecht auf ein festes Veranstaltungs-Wochenende gäbe, habe man den vor Ort geäußerten Unmut des FCN nachvollziehen können, so Larissa Strangmann. Deshalb habe die Wangerland Touristik im Nachgang umgehend das Gespräch mit den Verantwortlichen des Hafenfestes gesucht.
Der FCN war dabei durch seinen Vorsitzenden Christian Doyen sowie dessen Stellvertreter Werner Funke vertreten Beide bestätigen, dass ein konstruktives Gespräch mit der Wangerland Touristik gegeben habe. „Wir waren sehr froh zu hören, dass die Wangerland Touristik unsere Ansichten teilt“, so Christian Doyen. Die Entschuldigung werde man gern an die ehrenamtlichen Helfer weiterleiten.
Mit Blick in die Zukunft sind die Vertreter der WTG und des FCN sich einig: Das dritte August-Wochenende soll Termin für das traditionelle FCN Hafenfestes bleiben.
Wilhelmshaven/Hooksiel (1. 9. 2023) – Das Weltnaturerbe Wattenmeer gilt als einer der globalen Hotspots der biologischen Vielfalt. Weit über 10.000 Tier- und Pflanzenarten sind hier entweder heimisch oder regelmäßige Gäste auf der Wanderung zwischen Nord und Süd.
Die biologische Vielfalt war eines der Kriterien für die Anerkennung des Wattenmeeres als Unesco-Weltnaturerbe im Jahr 2009. Doch auf dieser Auszeichnung dürfe man sich nicht ausruhen. Beim „Wattenmeertag“ in Wilhelmshaven tauschten sich über 150 Teilnehmende über die Veränderungen der biologischen Vielfalt aus und diskutierten, wie sich der Verlust auf das einzigartige Ökosystem des Wattenmeeres auswirkt.
Die Referenten beim Wattenmeertag (v. l.):Peter Südbeck, Dorothee Hodapp, Sjon de Haan und Anne-Marie Vaegter Rasmussen. Foto: NLPV
„Der Wattenmeertag ist ein idealer Rahmen für neue Ideen und Impulse für die trilaterale Zusammenarbeit beim Management des Gebietes, die einen Mehrwert für die jeweiligen Aktivitäten der drei Länder auf nationaler Ebene darstellt“, sagt Anne-Marie Vaegter Rasmussen aus Dänemark, Vorsitzende des Wadden Sea Board.
„Dieses besondere Ökosystem braucht maßgeschneiderte Lösungen, um seine Artenvielfalt zu erhalten“, fasste Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, zusammen. „Es ist wichtig, dass unsere Strategien Gebiete mit Nullnutzung oder aktive Wiederherstellungsmaßnahmen für ausgewählte Arten umfassen, aber auch eine Verringerung des Drucks durch verschiedene Sektoren, die die natürlichen Ressourcen des Gebiets nutzen.“
Nach Ansicht von Dorothee Hodapp vom Helmholtz Institute for Functional Marine Biodiversity (Uni Oldenburg) findet im Wattenmeer derzeit eher ein Austausch von Arten statt, der mit Veränderungen der funktionalen Merkmale einhergeht, als mit einem Rückgang der Artenzahl. Die Hauptursachen für die Veränderung der biologischen Vielfalt seien nach wie vor die Zerstörung von Lebensräumen, der Abbau von Ressourcen, die Verschmutzung und die Nährstoffanreicherung. Der Einfluss des Klimawandels gewinne jedoch zunehmend an Bedeutung.
Philipp Oberdörffer von derLandwirtschaftskammer Niedersachsen, Fachbereich Fischerei, stellte in seinem Vortrag die Managementmethoden vor, mit denen Fischerei und Biodiversität im Nationalpark in Einklang gebracht werden sollen.
Mit Blick auf den wachsenden Tourismussektor einen Zaun um das Wattenmeer zu errichten, wäre nah Ansicht von Sjona de Haan, Wadden-Sea-World-Koordinater aus den Niederlanden ,keine Lösung für den Schutz der biologischen Vielfalt. Es gehe nicht darum, Touristen fernzuhalten. Die Zukunft brauche eine regenerativen Tourismus, einen Tourismus, der einen Mehrwert für die Natur und die lokalen Gemeinschaften schafft.
Der Wattenmeertag wird seit 2006 zusammen von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und dem Gemeinsamen Wattenmeersekretariat organisiert.
Hooksiel (31. 8. 2023) – Sie haben American Football noch nie live erlebt? Okay – an diesem Wochenende kann sich das ändern. Am Strand von Hooksiel findet eine Neuauflage des schon traditionellen „Beach Bowl“ statt. Am Sonnabend, 2. September, um 10 Uhr beginnt am Strandhaus 2 ein zweitägiges Turnier, zu dem sich sechs Teams angemeldet haben.
Kraft, Schnelligkeit, Akrobatik und vor allem viel taktisches Geschick machen den Sport aus, für den sich die schweren Jungs ihre Football-Schutz-Montur anlegen. Auf dem weichen Sand am Strand sind zudem die Sprints besonders anstrengend. Ausrichter der 26. Auflage des Spaß-Turniers ist der American Football und Cheerleading Verband Niedersachsen (AFCVN).
Die Mannschaften aus dem gesamten Bundesgebiet reisen am Freitag an. Die Spiele beginnen am Sonnabend und Sonntag jeweils um 10 Uhr. Gespielt wird im Modus „jeder gegen jeden“. Für die richtige Stimmung sorgt eine Cheerleader-Gruppe aus Lohne.
Es gibt Urlauber, die gehen bei jedem Wetter an den Strand. Die meisten Badegäste und Tagesgäste warten aber auf Hochwasser bei Sonnenschein. Archiv-Foto: Bildwerfer
Wangerland/Hooksiel (31. 8. 2023) – Die Wangerland Touristik setzt auf künstliche Intelligenz. Das Potenzial einer umfassenden Datenerhebung und deren Verknüpfung erläuterte Tim Schönfeld, Datenmanager der gemeindeeigenen WTG, am Mittwoch dem Tourismusausschuss des Rates. „Aber wir stehen noch ganz am Anfang“, sagte WTG-Geschäftsführer Armin Kanning. Ziel sei es, die Angebote effizienter auszurichten und den Aufenthaltswert im Wangerland zu erhöhen.
Die Reiselust der Deutschen ist nach Erkenntnissen aus Umfragen ungebrochen. Allerdings: Nach dem Ende der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie reisen viele Bürgerinnen und Bürger 2023 wieder gern in südliche Gefilde. Alle klassischen Urlaubsziel von Portugal über Mallorca bis in die Türkei verbuchen ein Plus bei den Buchungen.
Minus von 6 Prozent bei den Übernachtungszahlen
Deutschland hingegen weist ein Minus von 9 Prozent auf. Da stehe man im Wangerland mit einem Minus von 6 Prozent noch ganz gut da, stellte Schönfeld in seiner Saisonbilanz fest. Zumal man berücksichtigen müsse, dass einige große Leistungsanbieter (wie die Hotels Dorf Wangerland und das Upstalsboom Schillig) aktuell nicht am Markt sind. Im Ergebnis bedeute das niedrigere Umsätze bei Gastronomie und Einzelhandel.
Nach Auswertung der Zugriffsdaten auf die Internetseite der WTG (www.wangerland.de) ist Schönfeld überzeugt, dass die Nachfrage in der Vor- und der Nachsaison sogar gestiegen ist. „Das Problem war der schlechte Sommer. Im Juli und August hat es sieben Mal mehr geregnet als 2019, dem letzten Vor-Corona-Jahr.“
Die Datenerfassung der WTG dokumentiert das Verhalten der Urlauber. Bei Regen sinkt die Nachfrage an Kurztrips an die Küste, die Strände bleiben leer. Auch wenn viele Urlauber unabhängig vom Wetter ihre „Hunderunde“ am Strand drehen. Hinzu kommt die Tide. Strandbesuche hängen von Ebbe und Flut ab.
Dienstplan in der Gastronomie nach der Tide?
Nach dem Bad im Meer gehen viele Gäste in den Ort. Auf Grundlage von vielen, vielen Daten und deren Auswertung durch Künstliche Intelligenz (KI) ließen sich Umsatz-Prognosen erstellen, die die Wertschöpfung etwa in der Gastronomie erhöhen können. Schönfelder: „Dann können etwa Teilzeitkräfte je nach Tide mal von 11 bis 15 Uhr und am nächsten Tag vielleicht von 12 bis 16 Uhr eingesetzt werden.“
Kanning lobte das Engagement und das Fachwissen seines Datenmanagers, der sich bundesweit einen Namen gemacht habe. Ein Beleg dafür: Die WTG und die Daten aus dem Wangerland werden in zwei Forschungsprojekte eingebunden. Dabei gehe es zum einen um Management-Strategien für das Wattenmeer, zum anderen um eine bedarfsgerechte Optimierung von Buslinien.
Gästebeitrag für Infrastruktur unverzichtbar
Kritischer hinterfragt als früher wurde in diesem Sommer von Urlaubern der Gästebeitrag (früher Kurbeitrag). Dessen gesetzliche Grundlage – nämlich die Beteiligung an den Kosten von touristischen Pflichtaufgaben – sei längst nicht jedem bekannt, sagte WTG-Marketingchefin Larissa Strangmann. Auf die Frage von Urlaubern „Was habe ich denn vom Gästebeitrag?“ hätten die Vermieter über Jahre nur geantwortet: „Freien Strandeintritt“. Ein Fehler, wie sich jetzt nach der Aufhebung des Strandeintritts zeigte.
Larissa Strangmann stellte den Ausschussmitglieder das umfassende Paket an Aufgaben der WTG-vor, die vom Gästebeitrag mitfinanziert werden: die Tourist-Informationen, die Schwimmbäder, die Büchereien, das Veranstaltungsprogramm, die Kinderspielhäuser. WTG-Mitarbeiter müssen allein sieben Kilometer Strand, 50 Gebäude und 850 Stromkästen pflegen und betreuen. Hinzu kämen eine Reihe von Ermäßigungen für Gästekarten-Inhaber: unter anderem freier Eintritt im Nationalpark-Haus Minsen, kostenlose Nutzung der Elektroautos „Nordseeflitzer“, Salzwiesenwanderungen sowie Ermäßigungen auch in Wilhelmshaven und Bremerhaven.
Der Katalog mit den Vergünstigungen werde stets aktualisiert auf der Homepage der WTG und über den „digitalen Reiseführer“ ausgespielt. Dabei seien die Rabatte aber nur eine Zusatzleistung. Larissa Strangmann: „Es muss doch jedem klar sein, dass eine Gemeinde mit unter 10.000 Einwohnern nicht die nötige Infrastruktur für 300.000 Gäste im Jahr allein finanzieren kann.“
Mit dem Seenotrettungsboot „Hans Ingwersen“ der DGzRS konnten heute freiwillige Seenotretter aus Horumersiel drei Kitesurfer aus einer gefährlichen Lage befreien. Archiv-Foto: Die Seenotretter – DGzRS
Wangerland (30. 8. 2023) – Seenotretter aus Horumersiel haben am heutigen Mittwoch drei Kitesurfer aus großer Gefahr befreit. Mit dem Seenotrettungsboot „Hans Ingwersen“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachten die Freiwilligen die zwei Frauen und einen Mann vor Wangerland in Sicherheit.
Eine Surfschule hatte gegen 12.45 Uhr die von der DGzRS betriebene Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, über die akute Notlage der drei Sportler informiert: Bei ablandigem Wind der Windstärke drei aus Südwest und einsetzendem Ebbstrom gelang es dem Trio anscheinend nicht mehr, aus eigener Kraft das rettende Ufer zu erreichen. Sie befanden sich rund zwei Kilometer vor Schillig in auswegloser Lage.
Die Seenotretter der DGzRS-Station Horumersiel trafen kurze Zeit später bei den Wassersportlern ein. Die Retter nahmen die erschöpften Kitesurfer auf, die ansonsten wohlauf und trotz der gefährlichen Situation nicht in Panik geraten waren. Die „Hans Ingwersen“ vertritt derzeit die sonst in Horumersiel stationierte „Wolfgang Paul Lorenz“, die turnusgemäß in einer Werft liegt.
Hooksiel/Hohenkirchen (31. 8. 2023) – In Hooksiel besteht ein Bedarf an eine Ausweitung der Betreuungszeiten im örtlichen Kindergarten. Das hat eine Umfrage unter den Erziehungsberechtigten ergeben, die die Gemeinde Wangerland nach Beschwerden aus der Elternschaft für die gesamte Gemeinde veranlasst hatte.
In der Kita „Küstenkinder“ gibt es 98 Plätze. Wie der für Soziales zuständige Abteilungsleiter im Rathaus, Markus Gellert, vor dem Ratsausschuss für Schulen, Jugend, Kultur und Soziales auf Nachfrage von Eltern sagte, hätten in Hooksiel (nur) 44 Eltern an der Befragung teilgenommen. „Das sind weniger als 50 Prozent“, stellte Gellert fest. Bei 25 Rückmeldungen sei ein erweiterter Betreuungsbedarf gewünscht worden.
In einem ersten Schritt könne das Mittagessen-Angebot um 15 Plätze erhöht werden. Eine Ausweitung der täglichen Betreuungszeiten gebe die Personalsituation aber derzeit noch nicht her, ergänzte Gellert gegenüber „Hooksiel-Life“.
Elternvertreter gehen davon aus, dass die Zahl der Befragten deutlich unter 98 gelegen hat. Fünf Plätze in der Kita seien zum Zeitpunkt der Befragung nicht belegt gewesen. Zudem war die Meinung der Eltern von angehenden Abc-Schützen nicht mehr eingeholt worden. „Damit dürfte die Beteiligung bei über 70 Prozent gelegen haben“, sagte eine Mutter. „Das ist doch ganz ordentlich.“
Neuer Kindergarten erst 2024 fertig
Die neue Kindertagesstätte in Hohenkirchen kann nach aktuellen Schätzungen der Gemeindeverwaltung entweder im April oder erst im August 2024 bezogen werden. Ausschlaggebend dafür ist der Liefertermin für eine Wärmepumpe. Ob der Betrieb vielleicht auch schon im Frühjahr (ohne Wärmepumpe) anlaufen kann, werde noch geprüft, sagte Gellert.
Aktuell sind die Aufträge für ein Reihe von Gewerken in der Ausschreibung – Malerarbeiten, Bodenbeläge, Türen, Alu-Elemente und die Heizungs- und Lüftungstechnik. „Trotz zahlreicher Lieferengpässe in Folge des Ukraine-Krieges sind wir noch einigermaßen im Zeit- und im Finanzrahmen“, so Gellert. Ursprünglich sollte der Umbau der ehemaligen Grundschule zu einer Kita mit fünf Gruppen im Herbst dieses Jahres fertig werden. Die Mehrkosten werden voraussichtlich rund 200.000 Euro betragen.
Freuten sich über 25 Jahre Die Nordsee GmbH: (v. l.) Geschäftsführerin Sonja Janßen, Carola Havekost, Tourismus-Geschäftsführerin der Oldenburgischen IHK, Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutscher Tourismusverband e. V. sowie Wirtschaftsminister Olaf Lies. Foto: Neue Medien Gestalten GmbH
Wangerland/Wilhelmshaven (30. 8. 2023) – Die Nordsee GmbH besteht seit 25 Jahren. Das Jubiläum wurde mit rund 60 Gästen in Wilhelmshaven, darunter der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Olaf Lies, im TheOs, dem Studiotheater der Landesbühne Niedersachsen Nord, gefeiert.
Die touristische Dachmarketing-Organisation zog eine positive Bilanz. „Es ist uns gelungen, die Tourismusmarke ,Nordsee‘ in Niedersachsen als eine beliebte Urlaubsregion im In- und Ausland erfolgreich zu positionieren“, resümierte die gebürtige Hooksielerin Sonja Janßen, Geschäftsführerin der Die Nordsee GmbH.
Zudem habe man die Digitalisierung entscheidend vorangetrieben. 2022 habe man mit acht Küstenorten und in Kooperation mit dem Landkreis Cuxhaven ein digitales Besuchermanagementsystem eingeführt, mit dem Besucherströme in hochfrequentierten Freizeiteinrichtungen erfasst und ausgewertet werden können. Als weiteres Beispiel nannte Sonja Janßen die ortsübergreifende digitale Gästekarte.
„Die Gesellschafter der Die Nordsee GmH haben früh verstanden, dass gutes Marketing für Urlaubsziele für alle Beteiligten ein Gewinn ist“, stellte Minister Lies fest. „Für die Urlauber, die Informationen über die Region und die möglichen Aktivitäten erhalten – und für die Region selbst, die so mehr Gäste anzieht. Mit mehr als 13,3 Millionen Übernachtungen im Jahr ist die niedersächsische Nordseeküste heute eines der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland – ein Beweis für den Erfolg dieses Engagements.“
Carola Havekost, Geschäftsführerin für den Bereich Tourismus der Oldenburgischen IHK, dankte Geschäftsführungen und ihre Teams der Nordsee GmbH auch für die Unterstützung beim Aufbau der Tourismus Agentur Nordsee (TANO). „Damit wird die Tourismusentwicklung an der Nordsee auf eine neue Stufe gehoben: das Destinations-Management in der Region.“
„Mit Kirchturmdenken können wir den Fragen und Anforderungen der Zukunft nicht begegnen“, sagte Norbert Kunz, Geschäftsführer Deutscher Tourismusverband e. V.: „Ich kann der Nordsee GmbH in ihrem Engagement nur zustimmen, die Akteure zusammenzubringen und damit die Netzwerkarbeit voranzubringen. Das ist genau das, was der Tourismus benötigt.“
Die Nordsee mit Sitz in Wilhelmshaven wurde 1998 als touristische Marketingorganisation der niedersächsischen Nordseeregion gegründet. Der GmbH gehören sieben Küstenorten, zwei maritime Städte und ein Fährbetrieb an. Zu den Partnern der ersten Stunde zählen die Wangerland Touristik GmbH und die Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH .
Wangerland/Hooksiel (30. 8. 2023) – Den drei Grundschulen im Wangerland werden künftig feste Einzugsbereiche zugeordnet. Der Ausschuss für Schulen, Jugend, Kultur und Soziales segnete am Dienstag Abend einvernehmlich einen Satzungsentwurf ab, in dem einzelne Orte und Straßenzüge den Schulen in Hooksiel, Tettens und Hohenkirchen zugeordnete werden.
„Im Grunde ist der Beschluss nur einen Formalie“, sagte der zuständige Abteilungsleiter Markus Gellert. Nach einem Hinweis des Landkreises Friesland müsse eine gleich lautender Beschluss des Rates durch eine Satzung abgesichert werden. Zudem komme die Zuordnung aktuell nur bedingt zum Tragen, da alle drei Grundschulen ein deutlich unterschiedliches Profil haben. In Hooksiel und Tettens werden Ganztags-Angebote vorgehalten. Die Verlässliche GS Tettens ist zudem als Umweltschule anerkannt. Die unterschiedlichen Ausrichtungen erlauben es derzeit den Eltern, Ausnahmen für die Zuordnung ihres Schulkindes zu einem Schulstandort zu stellen.
Ab dem Einschulungsjahrgang 2026 soll damit aber Schluss sein. Geplant ist ein flächendeckendes Ganztagsangebot in Niedersachsen. Die Angebote sollen harmonisiert werden. Damit bekämen die Schuleinzugsbezirke ein größeres Gewicht. „Für Kinder, die bereits eine bestimmte Schule besuchen, besteht aber auch danach Bestandsschutz“, sagte Gellert.
Ein vor wenigen Wochen gebildete Unterausschuss für Schulen und Kitas hat alle drei Schulen bereist, um herauszufinden, ob mit Blick auf den Ganztagsschulbetrieb bauliche Veränderungen erforderlich sind. Das dürfte insbesondere in Hohenkirchen der Fall sein.
Hooksiel/Wilhelmshaven (29. 8. 2023) – Die „Höegh Esperanza“ hat heute – wie gestern auf „Hooksiel-Life“ angekündigt – ihren Liegeplatz am Wilhelmshavener LNG-Terminal vor dem Hooksieler Außenhafen verlassen. Das Regasifiizierungsschiff wird einige Tage auf Schillig Reede liegen und dann zurückkehren. Am Anleger am LNG-Terminal muss gebaggert werden. Foto: Dietmar Bökhaus
Der ehemalige Leiter des Forstamtes Neuenburg, Berndt Kriebitzsch, hatte vor 40 Jahren maßgeblichen Anteil an der Anpflanzung des Hooksieler Waldes zwischen Hooksmeer und Industrie. Foto: hol
Hooksiel (29. 8. 2023) – Menschen feiern runde Geburtstage. Jubiläen von Gebäuden und Institutionen werden begangen. Aber Wälder? Wer weiß schon, wie alt ein Wald ist? Beim Hooksieler Wald ist klar. Der wächst seit genau 40 Jahren.
Berndt Kriebitzsch, von 1981 bis 2006 Leiter des Forstamtes Neuenburg, kann das bezeugen. Er war in verantwortlicher Position, als seine Förster den Auftrag umsetzten, die „Schutzzone“ zwischen den geplanten Industrieansiedlungen auf dem aufgespülten Voslapper Groden und dem heutigen Hooksmeer zu bepflanzen.
Kriebitzsch besuchte jetzt auf Einladung der „Freunde des Neuenburger Holzes“ Hooksiel. Ein heftiges Gewitter und Hagel verhinderten zwar den geplanten Spaziergang durch den Wald, aber dafür blieb um so mehr Zeit, den Werdegang des ökologischen Kleinods bei Kaffee und Tee in der Gaststätte „Zur Brücke“ zu beleuchten.
Wald als Schutzzone gegen die Industrie
Ursprünglich habe die Universität Bochum einen Bepflanzungsplan für die rund 170 Hektar große Fläche erstellt. Veranschlagte Kosten: 5 Millionen D-Mark. Das sei dem Land zu teuer gewesen, vermutet Kriebitzsch – und schon ging der Auftrag ans Forstamt Neuenburg. „In fünf Jahren soll hier ein Wald stehen. Euch stehen dafür 1,5 Millionen D-Mark zur Verfügung.“
Schon 1978 war eine sechs Hektar große Versuchsfläche in Angriff genommen worden. 1981 wurde geplant, 1982 und 1983 gepflanzt. Dabei und auch noch danach mussten etliche Schwierigkeiten gemeistert werden.
Die Fläche sei damals schon dicht bewachsen gewesen. Was tun? „Der Einsatz chemische Mittel kam nicht in Frage“, so Kriebitzsch. „Also haben wir den Bewuchs komplett untergemulcht.“ Die nächste Schwierigkeit: Der aus der Jade aufgespülte Sand hatte einen sehr hohen Salzgehalt. Welche Bäume vertragen salzige Böden? Und: Kann man Regenwasser einsetzen, um das Salz aus besonders belasteten Stellen herauszuspülen? Letztes Problem wurde durch Drainagen gelöst, die durch das Waldgebiet gezogen wurden.
Besondere Anforderungen an Baumarten
Kriebitzsch und seine Mitstreiter schauten sich ähnliche Aufforstungsprojekte in Schleswig-Holstein und in den Niederlanden an. Nadelbäume seien zunächst verpönt gewesen. Angestrebt wurde ein Mischwald, bei dem jeweils zwei unterschiedliche Arten auf zwei Hektar großen Teilstücken angepflanzt werden sollten. Unter anderem Pappeln, Weiden, Eschen, Erlen und Eichen.
Der ursprüngliche Plan sah vor, den Wald in Richtung Industrie durch einen sieben Meter hohen Wall zu begrenzen. Der Wall sei schon teilweise bepflanzt gewesen, als die neue Anordnung kam: „Der Wall wird auf 15 Meter aufgespült.“ Damit war das Land einer Forderung der damaligen Hooksieler Bürgerinitiative nachgekommen.
Krumme Pappeln laden in Wunderwelt ein
„Für einen 15 Meter hohen Sanddamm brauchten wir Bäume, die sich gut im Sand verwurzeln können“, schilderte Kriebitsch. Die Wahl fiel auf die Holland-Eiche. „Die haben wir als zweijährige Sämlinge zusammen mit vielen Erlen angepflanzt. Die Eichen sehen heute wunderbar aus.“ Anders die Pappeln die von der Hooksieler Außenschleuse kommend am Eingang des Waldes stehen. „Die sind krumm und schief. Aber dadurch wird der Charakter eines Wunderwaldes unterstrichen.“
Die bearbeite Fläche einschließlich des Wegenetzes umfasst rund 170 Hektar. Davon wurden 120 Hektar auf dem terrassenförmig angelegten Gelände aufgeforstet: Im Durchschnitt mit 6500 Pflanzen je Hektar. Macht in der Summe rund 780.000 Bäume. In der Fläche wurden Pflanzmaschinen eingesetzt, die aber auf dem schluffigen und weichen Untergrund häufig versackten. Kriebitzsch: „Wir brauchten vor Ort immer zwei Schlepper, die sich gegenseitig aus dem Sand ziehen konnten.“
Eine weitere Herausforderung: 1980 bis 1984 waren ausgesprochene Trockenjahre. Viele Sämlinge hatten Wachstumsprobleme, die dadurch noch verstärkt wurden, dass nicht alle Bäume die sehr salzhaltige Luft an der Jade vertrugen. Die Lücken habe das Forstamt durch robuste Schwarzkiefern aus Österreich gefüllt. So kamen dann doch noch Nadelbäume im Hooksieler Wald zu Ehren.
Frettchen löste Polizei-Einsatz aus
Kriebitzsch berichtete von Kaninchenplagen, von großen Mengen Rebhühnern, von Rehwild und sogar von einer Orchideen-Wiese, die es einst im Hooksieler Wald gab. Und auch von kuriosen Begebenheiten. Als ein Jäger sein Frettchen aus einem Kaninchenbau befreien wollte, habe plötzlich die Polizei im Wald gestanden, der offenbar die vielen Bewaffneten und der am Boden liegende Mann ungewöhnlich vorkamen. „Wo ist der Tote?“
Tote hat es, soweit bekannt, im Hooksieler Wald bis heute nicht gegeben. Im Gegenteil. Der Wanderweg vom Alten Hafen zur Hooksieler Schleuse wird rege von Spaziergängern genutzt. Zudem wird der Wald wie jeder andere bewirtschaftet. Verantwortlich dafür ist die Försterei Upjever, die zum Forstamt Neuenburg gehört.
Wenn Berndt Kriebitzsch heute auf den Hooksieler Wald blickt, ist er stolz auf die gelungen Mischung von Bäumen, die einen gesunden Wald ausmacht. Stolz ist er auch darauf, dass er vor 40 Jahren seinen Auftrag punktgenau erfüllt hat. Mehr noch. Mit Blick in seine alten Aufzeichnungen beteuert der Forstamt-Leiter: „Wir haben nur 1,4 Millionen D-Mark gebraucht.“
Anmerkung:Wen der Verein „Freunde des Neuenburger Holzes“ interessiert, kann sich bei Jürgen Konrad oder Andrea Hicken (Telefon 04452/948606) melden.