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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

Schwerer Motorradunfall am Hookieler Kreisel

Hooksiel (1. 7. 2025) – Schwer verletzt wurde ein junges Paar in der Nacht zum Dienstag bei einem Motorradunfall am Hooksieler Kreisel. Wie die Polizei mitteilte, befuhr der 18-jährige Fahrer gegen 23.20 Uhr die Pakenser Straße aus Richtung Horumersiel kommend in Richtung Hooksiel. 

Offenbar übersah er den dortigen Kreisverkehr, fuhr geradeaus über die bauliche Erhöhung und stürzte. Durch die Aufprallwucht seien der Fahrer und seine 17-jährige Mitfahrerin auf der gegenüberliegenden Ausfahrt des Kreisverkehrs geschleudert worden. „Beide erlitten schwere Verletzungen und wurden zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert“, teilte die Polizei mit. Am Motorrad entstand wirtschaftlicher Totalschaden.

Auch die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel rückte zum Unfallort aus. Sie leistete Erste Hilfe, unterstützte den Rettungsdienst und leuchtete die Einsatzstelle aus.

Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer nimmt weiter zu

Hooksiel/Wilhelmshaven (1. 7. 2025) – Die jüngsten grenzübergreifenden Zählungen im Wattenmeer und auf Helgoland zeigen einen Anstieg der Kegelrobben und ihrer Jungtiere. Während der Zählungen 2024-2025 wurden insgesamt 3.051 neugeborene und insgesamt 12.064 Kegelrobben erfasst – ein anhaltend positiver Trend in der südlichen Nordsee. Dies geht aus dem Bericht „Kegelrobben-Zählungen im Wattenmeer und Helgoland 2024-2025“ hervor, der im Rahmen der Trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres veröffentlicht wurde.

Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere im Wattenmeer. Ihr Bestand nimmt kontinuierlich zu. Foto: Jessica Schop

Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere der Wattenmeerküste und gehören mit den Seehunden zu den bekanntesten Arten der Region. Laut der trilateralen Expertengruppe für Meeressäugetiere, die sich aus Forschenden und Gebietsverwaltung aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zusammensetzt, unterstreichen die aktuellen Zahlen ein stabiles Wachstum.

In den letzten fünf Jahren hat die Anzahl der neugeborenen Robben im Wattenmeer jährlich um durchschnittlich rund zwölf Prozent zugenommen; die Gesamtzahl ist jährlich um knapp zehn Prozent gestiegen. „Dieses kontinuierliche Wachstum spiegelt die Bedeutung des Wattenmeeres als wichtigen Lebensraum für Kegelrobben wider“, so Jessica Schop, Hauptautorin des Berichts und Forscherin bei Wageningen Marine Research. 

In Niedersachsen wurden 1.564 Individuen registriert – das entspricht 13 Prozent aller Tiere und einem Anstieg von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Helgoland, wo 8,8 Prozent der Tiere gezählt wurden, ging die Zahl der beobachteten Kegelrobben um 37 Prozent auf 1.060 zurück. 

Um aus den Bestandstrends realistische Maßnahmenvorschläge zum Schutz der Kegelrobben abzuleiten, benötigen die Forschenden detailliertere Studien über die zeitliche und räumliche Variabilität der Robbenbestände und darüber, wie Umweltfaktoren diese beeinflussen. „In unserem Bericht präsentieren wir die relative Veränderung in der Häufigkeit der Robben. Für absolute Bestandsschätzungen sind mehr Informationen über das Verhalten und die Bewegungsmuster der Robben erforderlich“, so Schop. 

Mit der Kunst auf der Suche nach dem, was den Kosmos zusammenhält

Hooksiel (1. 7. 2025) – Wer kennt die „Freie Republik Schwarzenberg“? Niemand? In dieser Republik, im Ort Schönheide, ist der Maler und Bühnenbildner Gero Troike am 29. Juni 1945 zur Welt gekommen. An diesem Sonntag feierte der Künstler in Hooksiel seinen 80. Geburtstag und gab zur Eröffnung seiner Werkschau im Künstlerhaus Hooksiel Einblicke in sein Leben.

Der Maler Gero Troike (von rechts) (2.feierte in Hooksiel seinen 80. Geburtstag. Zur Ausstellungseröffnung überreichten ihm Freunde des Künstlerhauses, darunter Wangerland Bürgermeister Mario Szlezak (4. von links) acht Rosen. Foto: hol

Die „Republik Schwarzenberg“ entstand in den Wirren der letzten Tage des 2. Weltkrieges im westlichen Erzgebirge. Hierhin hatte es Troikes Vater samt Familie, eigentlich Uhrmacher und Hersteller von auch militärisch nutzbarer Messtechnik in Berlin, verschlagen. Vom Westen rückten Anfang Mai die Amerikaner an, vom Osten die Sowjets. Schwarzenberg und Umgebung hatten die Alliierten aber offenbar bei der Aufteilung ihrer Besatzungsgebiete übersehen. Zumindest für 42 Tage.

Mit den Panzern kam das Kind

Die Kettengeräusche der sowjetischen Panzer hätten die Wehen bei seiner Mutter ausgelöst. In die Angst vor Vergewaltigung und Plünderung mischte sich die Freude über seine Geburt – selbst bei den Rotarmisten, die ihre Helme abnahmen und Mutter und Kind mit Milch und Brot versorgten. Welch schöne Vorstellung. Frieden.

Frieden, das ist eines der Themen, die Gero Troike zeitlebens begleitet haben. Als junger Mann absolvierte er in Berlin eine Lehrer, entdeckte die Malerei und die Grafik für sich. Bei der Aufnahmeprüfung für die Kunsthochschule wurde er abgelehnt – offenbar aufgrund einer entsprechenden Empfehlung der DDR-Staatssicherheit. Von seinem Weg ließ sich Troike, seit 1966 mit seiner Frau Angela verheiratet, aber nicht abbringen. 

1984 aus der DDR ausgesiedelt

Er jobbte in verschiedenen Berufen, verdiente als Bühnenarbeiter und Bühnenbildnerassistent sein Geld – und schaffte den Sprung als Bühnen- und Kostümbildner an die Volksbühne in Berlin, wo er mit vielen bekannten Regisseuren zusammenarbeitete. 1984 siedelte Troike in den Westen über, arbeitete unter anderem am Schauspielhaus Bochum und am Thalia Theater in Hamburg. Heute lebt und malt er in der Nähe von Völlinghausen im Kreis Soest – immer noch auf der Suche nach den Dingen, die die Welt im Kern zusammenhalten.

2016 gastierte Troike als Stipendiat im Künstlerhaus Hooksiel und entdecke hier die Faszination des Meeres. „Wasser, Watt, dazu das Geschrei der Vögel – das sind ganz stärke Eindrücke. Die ständige Veränderung der Landschaft, da bekommt man ein Gespür für den gesamten Kosmos.“

Gero Troike gab im Rahmen der Vernissage Einblicke in sein bewegtes Leben und sein Lebenswerk als Maler und Grafiker. Links daneben: Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann. Foto: hol

In der Troike-Ausstellung im Künstlerhaus Hooksiel steht das Meer im Mittelpunkt. Zu sehen sind Arbeiten aus seiner gesamten Schaffenszeit, darunter auch eine Reihe von Motiven mit klarem Bezug zu Hooksiel. Dabei geht es nicht nur um die schönen Zeiten des Weltnaturerbes. In einer Reihe von Bilder überwiegen die braun-modrigen Farbtöne bei den Übergängen zu grünem oder gelbem Strand sowie blauem Wasser und Himmel. Bedrohung steht unmittelbar neben Schönheit, Angst neben Hoffnung, vielleicht auch Tod neben Geburt – wie vor 80 Jahren in Schönheide? Ergänzt werden die Gemälde um für den Künstler wichtige Bücher, die einen Einblick in sein Gesamtwerk geben.

Künstler bleibt eine Woche in Hooksiel

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag begrüßte Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann neben Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak auch eine Reihe von Weggefährten des Künstlers, die diesem zu seinem 80. Geburtstag gratulierten. Angela und Gero Troike wohnen diese Woche noch im Künstlerhaus und werden dabei sicher auch für Besucher der Ausstellung ansprechbar sein. Denn, so der Wunsch des Künstlers: Interessierte sollten nicht nur einen flüchtigen Blick auf seine Bilder werfen, sondern sie mit Ruhe und Geduld anschauen. Warum etwa ist eines der Meer-Bilder rund? Das Rätsel löste Troike selbst: „Das war der Blick des Künstlers aus einem Bullauge einer Schiffstoilette.“

Die Ausstellung im Künstlerhaus ist bis zum 27. Juli dienstags bis sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Mittsommernachtsfest im Wohnstift Hooksiel

Hooksiel (30. 6. 2025) – Bei schönem Wetter haben die Bewohner und die Mitarbeiter des Wohnstiftes Hooksiel am Wochenende ihr Mittsommernachtsfest gefeiert. Die neue Hausleiterin Sabine Tepaß konnte dazu zudem einige Angehörige der Bewohner und weitere Freunde des Hauses begrüßen. Im Zentrum der Veranstaltung stand aber die Geselligkeit. Auf der geschmückten Außenterrasse gab es Kaffee und Kuchen sowie leckere Bratwurst vom Grill und natürlich jede Menge unterhaltsamer Gespräche. 

Das Wohnstift Hooksiel feierte am Wochenende sein Mittsommernachtsfest. Fot:o Danny Westerhoff

Plastikmüll ging in Flammen auf

Roffhausen (30. 6. 2026) – Die schwarzen Rauchschwaden waren von weiten Teilen des Jeverlandes aus gut sichtbar. Am späten Sonntagnachmittag sind im Gewerbegebiet Jade-Weser-Park in Roffhausen Abfall-Wertstoffe in Brand geraten. Der Einsatz der Feuerwehren und sonstiger Rettungskräfte zog sich über mehrere Stunden hin. Verletzte gab es nicht.

Der von der brennenden Lagerhalle in Roffhausen aufsteigende Rauch war weithin sichtbar. Foto: Feuerwehr

Die Feuerwehren der Stadt Schortens wurden gegen 18.30 Uhr alarmiert. Bei einem Entsorgungsbetrieb brannte eine Halle, in der Müll aus der gelben Tonne gelagert wurde sowie nach Angaben des Betreibers auch Haus- und Restmüll. Nach Schätzungen der Einsatzkräfte dürften etwa 150 Kubikmeter Müll in Flammen gestanden haben.

Unterstützt wurden die Schortenser Wehren bei der Brandbekämpfung von der Freiwilligen Feuerwehr Jever, die mit ihrer Drehleiter anrückte. Ebenfalls vor Ort waren der Rettungsdienst Friesland und die Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Jeverland und Sande. Insgesamt waren rund 70 Einsatzkräfte vor Ort. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden.

Die Bevölkerung wurde per „Katwan-App“ dazu aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen. Zur Brandursache und zur Höhe des entstandenen Schadens gab es zunächst noch keine Angaben. Die Polizei hat den Brandort für ihre weiteren Ermittlungen beschlagnahmt.

Schöner Erfolg zum Saison-Ausklang

Hooksiel (30. 6. 2025) – Die Tennis-A-Juniorinnen des FC Nordsee Hooksiel haben die Saison mit einem Erfolgserlebnis beendet. Die Mädchen-Mannschaft gewann ihr Heimspiel gegen den MTV Jever mit 2:1.

Dabei stand der Erfolg bereits nach den beiden Einzelpaarungen fest. Alina Fiebig (6:2, 6:0) gewann ihr Spiel ebenso souverän wie Martha Sofie Kramer (6:3, 6:3). Im abschließenden Doppel sammelten dann Hannah Aden und Rosalie Weber bei ihrem 1:6, 1:6 Wettkampferfahrung. 

Die Hooksielerinnen belegen nach den vier Spielen in der Regionsklasse mit 2:6 Punkten den vierten Platz. Durch den Sieg am Wochenende konnte der MTV Jever in der Tabelle überflügelt werden.

Zentrale Weichenstellung für Krankenhaus-Landschaft

Horumersiel/Hooksiel (30. 6. 2025) – Wie geht es weiter mit der Krankenhaus-Planung ihn der Region Friesland-Wilhelmshaven? Für diese Frage soll der Kreistag des Landkreise Friesland in seiner Sitzung am Mittwoch, 2. Juli, eine entscheidende Weichenstellung vornehmen. Das Gremium, so der Plan, fass einen Grundsatzbeschluss darüber, ob mittelfristig die bestehenden Kliniken in Wilhelmshaven, Sanderbusch und Varel durch den Neubau eines Zentralklinikums ersetzt werden sollen. Die öffentliche Beratung beginnt um 14.30 Uhr im Haus des Gastes in Horumersiel.

Die mit Spannung erwartete Krankenhaus-Debatte steht ziemlich am Ende einer langen Tagesordnung. Unter anderem sollen die Kreistagsabgeordneten den Juristen Bernd Niebuhr zum allgemeinen Vertreter von Landrat Sven Ambrosy bestimmen.

Die Neubesetzung wurde durch die Abberufung der Ersten Kreisrätin Silke Vogelbusch (Foto: Landkreis) erforderlich, die der Kreistag im Einvernehmen mit der Betroffenen in einer Sondersitzung in der vergangenen Woche beschlossen hat. Die Hooksielerin (59) hatte sich aus persönlichen Gründen dazu entschlossen, ihre eigentlich bis Ende 2027 laufende Amtszeit vorzeitig zu beenden.

Ein im Auftrag der Stadt Wilhelmshaven und des Landkreise erstelltes Gutachten hält den Bau eines Zentralklinikums für beide Gebietskörperschaft für die wirtschaftlich beste Lösung. Alle Kliniken in der Region schreiben jährlich Millionendefizite. Hinzu kommen veränderte geänderte Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene. Ein Standort für den Neubau steht noch nicht fest. Mit einem Grundsatzbeschluss sollen aber der Kreistag und der Rat der Stadt die weitere gemeinsame Planung vorantreiben. 

In der Debatte steckt Brisanz – auch weil die „Friesland-Kliniken“ unabhängig vom Zusammenschluss mit Wilhelmshaven die Zentralisierung ihrer stationären Krankenversorgung anstreben. Danach würde der Krankenhausstandort Varel komplett aufgegeben werden. Dagegen regt sich im Südkreis erheblicher Widerstand.

Polizei: Betrunkener war nur mit Pfefferspray zu bändigen

Wangerland (30. 6. 2025) – Auf dem Dorffest in Hohenkirchen ist ein Polizeibeamter attackiert worden. Wie die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland mitteilt, war es zu dem Vorfall in der Nacht zum Sonntag gegen 4.20 Uhr gekommen. Eine alkoholisierter Mann irrte in unmittelbarer Nähe des Festplatzes in einem Vorgarten herum.

Als eine Polizeistreife den 31-Jährigen ansprach, habe dieser unvermittelt die Beamten körperlich attackiert. „Nur durch den Einsatz von Pfefferspray konnte der Angriff abgewehrt werden“, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Auch im weiteren Verlauf versuchte der Beschuldigte, die eingesetzten Rettungskräfte zu verletzen. Die Polizisten nahmen ihn deshalb mit zu ihrer Dienststelle und leiteten entsprechende Strafverfahren ein. 

Bereits zwei Stunden zuvor war es auf dem Gelände des Dorffestes zu einer Schlägerei zwischen zwei Personengruppen gekommen, bei der vier Personen leicht verletzt wurden. Eine fünfköpfige Gruppe, von der die Aggression ausgegangen sein soll, verlies den Ort des Geschehens, noch bevor die Polizei eintraft. Noch während die Beamten den Sachverhalt aufnahmen, schlug ein 28-jähriger Mann dann einem 21-Jährigen mit der Faust in das Gesicht. 

Offenbar lag dieser Attacke ein Irrtum zugrunde. Der 28-jährige war zuvor selber Opfer einer Körperverletzung geworden. Er hielt den 21-jährigen, der lediglich helfen wollte, dann aber für einen der Täter …. 

Bänke, Gipfelkreuz, Anker – die Arbeitsgruppe hilf da, wo sie will

Hooksiel (26. 6. 2025) – „Tue Gutes und rede darüber“ lautet ein altes Sprichwort. Im übertragenen Sinne passt das sehr gut zur Arbeitsgruppe Hooksiel. Über kaum einen ehrenamtlich engagierten Verein wird so viel gesprochen wie über die Arbeitsgruppe, die an allen Ecken und Enden im Ort mit anpackt. Aber häufig kennen gerade Außenstehende die Hintergründe nicht – oder nur ungenügend.

Die Arbeitsgruppe Hooksiel kümmert sich unter anderem und die maritime Gestaltung des Verkehrskreisels. Zu den Aktiven gehören (von links) die Wahl-Hooksieler Bruno Bölts, Sabine Greiff und Rüdiger Kullmer. Foto: hol

„Bei den jüngsten Heringstagen ist das wieder deutlich geworden“, sagt Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts. Die Heringstage werden von der Dorfgemeinschaft organisiert, die Arbeitsgruppe unterstützt. Schnell wird bei einigen Beobachter daraus „die Arbeitsgruppe der Dorfgemeinschaft“.

„Das stimmt so nicht“, sagt Bölts gegenüber „Hooksiel-life“. „Die Arbeitsgruppe ist ein selbstständiger Verein – und wir sind nicht einmal Mitglied in der Dorfgemeinschaft. Aber wir helfen trotzdem gern.“ Die Geschichte der Arbeitsgruppe reicht bis in Jahr 1998 zurück. Ins Leben gerufen wurde sie von den damaligen Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft und des Seebadevereins, Martin Ulfers und Wolfgang Reich. Das Ziel der Gruppe: Hooksiel schöner machen.

Regelmäßige Arbeitsdienste

Der Arbeitsgruppe, die ihren Sitz im ehemaligen Awo-Heim am Gästehaus hat, gehören heute 15 Männer und zwei Frauen an. Die meisten von ihnen sind bereits im Rentenalter. Zum regelmäßigen Programm der Aktiven gehört die Pflege des Areals am Alten Hafen sowie der beiden Ortseingänge. Die maritime Gestaltung im Bereich des Verkehrskreisels wird ebenso von den Ehrenamtlichen betreut wie die Ruhezone am Sengwarder Anteil, die bereits auf Wilhelmshavener Gebiet liegt. Ein weiterer Dauerbrenner: Die Installation der Weihnachtsbeleuchtung. 

Die Gruppe, in der sehr viele im Laufe der Jahre zugezogene Wahl-Hooksieler mitwirken, trifft sich immer mittwochs zum Arbeitseinsatz. Aber für eine ganze Reihe von Extra-Projekten reicht die Zeit am Mittwoch gar nicht aus. Zuletzt wurden zum Beispiel die Sitzbänke des Friedhofs in Pakens saniert. Aktuell werden die Außenmöbel des Kindergartens überholt.

Gipfelkreuz in Hooksiel

Ein weiterer Schwerpunkt: Die Betreuung des Diedrichs-Berges im Freizeitgelände mit seinem Gipfelkreuz (Archiv-Foto: hol) in gut 15 Metern Höhe. Wege und Bänke wollen gepflegt, die Sicht auf die Marina, freigeschnitten, die Einträge ins Gipfelbuch betreut werden.

„Wir werden jetzt die ersten vollen Gipfelbücher im Gästehaus auslegen, damit Urlauber die Einträge anderer Gäste dort nachlesen können“, sagt Sabine Greiff. Sie ist, mit ihrem Mann aus Dorsten zugezogen und nach einem gemeinsamen Tee seit Anfang dieses Jahres in der Arbeitsgruppe aktiv.

„Sabine gehört zu unseren Kreativen“, lobt Bruno Bölts, der Hooksiel als Dauercamper kennengelernt hat und nach seinem Eintritt in den Ruhestand 2006 in den Sielort gezogen ist. Seit 2011 gehört er der Arbeitsgruppe an, deren Sprecher er seit 2019 ist. Sein Führungsprinzip: Flache Hierarchien, offene Gespräche und „jeder soll das machen, was er am besten kann“. So hat Sabine Greiff sich unter anderem um den Anstrich des Seehundes „Jantje“ gekümmert, der seinen Platz an der Lange Straße gefunden hat. Oder auch um den Anker, der als Teil des Hooksieler Ankerpfades, jetzt an der Friesenstraße (neben Kiosk Dekena) maritim Interessierte anspricht.

Ehrenamtlicher Einsatz für die Wahl-Heimat

„Der Ankerpfad ist ein tolles Projekt, an dem wir zusammen mit dem Förderverein Kunst- und Erlebnispfad arbeiten“, so Bölts. Sabine Greiff, die sich zudem auch bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel engagiert, hält Ausschau nach weiteren Exponaten. Ein Exemplar, das die Eigentümer auch gern für den Ankerpfad zur Verfügung stellen würden, hat sie bereits in der Nähe des Außenhafens ausgemacht …

Ebenfalls zur zweiten Heimat geworden ist Hooksiel für Rüdiger Kullmer, der hier 1984 seinen ersten Urlaub gemacht hat. Als Mitarbeiter der US-Army lebte der Elektriker bis 2018 in Kaiserslautern. Dann zog er an die Küste, wo er jetzt sein technisches Know-how in die Arbeitsgruppe einbringt. Was ihm vor allem gefällt, ist die die nette Gemeinschaft, die auch und gerade durch das gemeinsame Arbeiten entsteht.

„Wir nehmen niemandem die Arbeit weg“

Bitter sei es dann, so Kullmer, wenn man sich anhöre müsse, dass die Arbeitsgruppe anderen Menschen die Arbeit wegnähme, weil – ohne die Ehrenamtlichen – ja die Gemeinde Wangerland die Aufgaben übernehmen müsste. „Das ist völlig falsch gedacht“, sagt Bölts. „Natürlich stimmen wir uns mit der Gemeinde ab und arbeiten zum Beispiele mit dem Bauhof gut zusammen. Aber unsere Projekte sind durchweg Zusatzaufgaben. Dafür hat die Gemeinde weder Mitarbeiter noch Geld. Ein gutes Beispiel ist der Verkehrskreisel. Wenn wir uns nicht darum kümmern würde, würde der einfach asphaltiert.“ 

Nach emotionaler Entscheidung: Volksbank sieht sich gut aufgestellt

Jever/Hooksiel (27. 6. 2025) – Der Weg für die neuen Volksbank Jade-Weser eG ist frei. Die Vorstandsmitglieder der drei daran beteiligten Genossenschaftsbanken – der Volksbank Jever, der Raiffeisen-Volksbank Jever-Nordenham und der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen – zeigten sich heute zuversichtlich, dass der Zusammenschluss der Unternehmen der richtige Schritt in die Zukunft ist.

Das Geschäftsgebiet der Volksbank Jade-Weser mit ihren 15 Standorten. Grafik: Volksbank

Die Vertreterversammlung der Volksbank Jever hatte am Donnerstagabend als letzte der drei Entscheidungsgremien der Banken in einer vierstündigen, nicht-öffentlichen Sitzung für die Verschmelzung gestimmt. Teilnehmer sprachen im Anschluss von einem hoch emotionalen, zum Teil dramatischen Verlauf. 

Erforderliche Stimmen erst im zweiten Wahlgang

Für den Zusammenschluss war jeweils eine Dreiviertel-Mehrheit der Vertreter nötig. Butjadingen-Abbehausen eG stand mit 98,22 Prozent am Montag nahezu geschlossen zu dem Schritt, Varel-Nordenham eG brachte es am Dienstag ebenfalls auf 96,75 Prozent Zustimmung. Trotz erheblicher Kritik im Vorfeld war man auch in Jever zuversichtlich, dass die Vertreter den auf der Hand liegenden betriebswirtschaftlichen Vorteilen folgen würden. Dann der Schock. Nur 70,7 Prozent für die Verschmelzung.

Enttäuschung hier, Freude dort und über allem auch ein bisschen Ratlosigkeit. Zumal als die Fusionspartner durchklingen ließen, dass sie möglicherweise in ein oder zwei Jahren für eine erneut zu beschließende Partnerschaft mit der Volksbank Jever nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Den Weg aus der Misere zeigte ein Antrag für eine neuerliche Abstimmung auf. Es folgte ein zweites Votum in gleicher Sache: Diesmal lag die Zustimmung mit 80.9 Prozent deutlich über der erforderlichen 75-Prozent-Marke.

Kritiker wollen Verfahren prüfen lassen

Während Kritiker der Verschmelzung umgehend ankündigten, das Verfahren rechtlich prüfen lasen zu wollen, unterstrichen heute die Vorstände der Banken, dass in Genossenschaften grundsätzlich ein zweiter Wahlgang bei Abstimmungen und Wahlen möglich sei. „Die rechtlichen Rahmenbedingungen sehen dieses Vorgehen vor, wenn das Verfahren es erfordert – etwa bei Wahlen, in denen im ersten Durchgang keine erforderliche Mehrheit erreicht wurde“, teil die Volksbank Jever mit. Das sei vergleichbar mit der „Kanzlerwahl“ im zweiten Durchgang. Der Ablauf orientiere sich dabei an demokratischen Grundprinzipien – und die Genossenschaft würden damit sicherstellen, dass tragfähige und mehrheitsfähige Entscheidungen getroffen werden können.

Gemeinsam für eine starke Region

Andre Niemeyer, Vorstand der Volksbank Jever, blickt jetzt zuversichtlich nach vorn: „Die Fusion ist eine bewusste Entscheidung für die Stärke der Region. Gemeinsam sind wir besser aufgestellt, um den Herausforderungen im Markt zu begegnen – ohne dass unsere Kundennähe darunter leidet.“ Ähnlich sein Vorstandskollege Waldemar Kelm: „Mit unserem Zusammenschluss stellen wir die Weichen für eine starke Zukunft. Gemeinsam begegnen wir der wachsenden Regulatorik, dem Fachkräftemangel und schaffen Raum für Innovation – zum Wohl unserer Mitglieder, Mitarbeitenden und der Region.“ 

Mit dem Zusammenschluss entsteht eine Genossenschaftsbank mit rund 406 Mitarbeitenden, einer Bilanzsumme von rund. 2,7 Milliarden Euro und einer starken Präsenz in Friesland und der Wesermarsch mit 15 Standorten, die alle erhalten bleiben sollen – auch die Filiale in Hooksiel. 

Neue IBAN ab dem 15. September

Wie geht es jetzt weiter? Die Eintragung der neuen Bank in das Genossenschaftsregister ist zum 1. September geplant. Die technische Fusion soll am Wochenende des 13./14. September 2025 über die Bühne gehen. Ab dem 15. September erhalten dann die Kundinnen und Kunden der bisherigen Volksbank Jever sowie der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen eine neue IBAN. Zum Jahresende würden zudem alle Kunden eine neue Bankkarte bekommen. Die Volksbank Jade-Weser werden den Übergang so reibungslos wie möglich gestalten und umfassende Unterstützung anbieten, versichern die Vorstände.

Die räumliche Zusammenführung interner Abteilungen werde in den kommenden Monaten schrittweise erfolgen. Die bekannten Gesichter, Ansprechpartner und Filialen bleiben aber erhalten. „Wir starten jetzt in eine Phase, die viel organisatorisches Feingefühl und Kommunikation erfordert – aber wir tun das mit Freude und voller Überzeugung“, so Markus Graf, Vorstand der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen. „Die neue Volksbank Jade-Weser eG steht für Nähe, Kompetenz und eine starke genossenschaftliche Gemeinschaft.“, betont Peter Jongmans, Vorstand der Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham.