Hooksiel (26.8.2022) – Das Planungsbüro GEK hält für die Entwicklungsplanung für Hooksiel folgende Ziele für maßgeblich: „Dauerwohnen in Hooksiel langfristig und nachhaltig sichern sowie neu entwickeln. Ferienwohnen in Hooksiel nachhaltig sichern und steuern, Entflechtung mit Dauerwohnnutzungen. Die infrastrukturellen Angebote für die heimischen Bevölkerung langfristig sichern und gezielt ausbauen. Die Versorgungsangebote für die Hooksieler Bevölkerung langfristig sichern und gezielt ausbauen.“
Ausgangsbasis für das weitere Vorgehen ist ein Katalog von Stärken, Schwächen und Herausforderungen, die die Fachleute mit Blick von außen für den Ort (wie auch für die anderen Wangerländer Orte) ausgemacht haben. Die Stärken: Die Nähe zum Oberzentrum Wilhelmshaven garantiert eine relativ stabile Einwohnerentwicklung; die attraktive, historisch gewachsene Ortsmitte mit Hafen und Fußgängerzone; das Binnentief als touristischer Schwerpunkt für den Wassersport; die kompakte Siedlungsstruktur; die soziale infrastrukturelle Ausstattung; der hohe Wohn- und Freizeitwert; das kulturhistorisch bedeutsame Ensemble an der Viethstraße.
Als Schwächen des Ortes sehen die Fachleute: das Einkaufsverhalten mit dem Abfluss von Kaufkraft in RichtungWilhelmshaven; eine saisonale Über- bzw. Unterauslastung der Versorgungsinfrastruktur; die Gefahr von Zweckentfremdungen von Immobilien im Fall von Generationswechseln; wenig Bauflächen fürs Dauerwohnen, keine Mietwohnungen für Einheimische; unklare räumliche Funktionszuweisungen im Ort; unzureichende Angebote für Jugendliche; Einschränkungen für die Wohnraumentwicklung durch Nähe zur Wilhelmshavener Industrie; unzureichende sozial-infrastrukturelle Ausstattung.
Zu den Herausforderungen, denen sich die Gemeinde für Hooksiel stellen müsse, gehöre unter anderem die zielgruppenorientierte, bedarfsgerechte und anlassbezogene Baulandausweisung. Die Vergabe von Bauland solle an Vorgaben geknüpft werden, um die örtlichen Bewohner gezielt zu fördern (etwa ein Punktesystem). Empfohlen wird, die touristischen Funktionen und Angebote räumlich so zuzuordnen, dass Konkurrenz und Nutzungskonflikte vermieden und Besucherströme gelenkt werden können. Weitere Herausforderungen seien unter anderm die Schaffung von Baugebieten für Einheimische, die Stärkung und Sicherung der Versorgungssituation und des Ortsmittelpunktes. Die das Ortsbild prägenden Baustrukturen in Hafennähe müssten erhalten und eine angemessene Nachnutzung des Feuerwehrstandortes am Hafen gefunden werden. Bekanntlich soll die Feuerwehr an den Hohen Weg umziehen. „Saisonale Zusatzangebote“ könnten nach Ansicht der GEK-Erhebung die Überauslastung der Versorgungssituation in der Haupturlaubszeit ausgleichen.