Wangerland/Hooksiel (1. 6. 2024) – So viel Spaß und Freunde dürfe es in Schulen nur selten gegeben haben. Bunte Kostüme, leuchtende Augen und jede Menge Beifall und Jubelrufe. Das Projekt Circus Zapp Zarap der drei Grundschulen aus dem Wangerland war ein voller Erfolg.
Die erste Hälfte der 300 Kinder aus Hooksiel, Tettens und Hohenkirchen wurde schon bei der Premiere am Freitag als „Stars in der Mange“ anhaltend gefeiert. Am Vormittag bereits hatte die Generalprobe vor Senioren und Kindergarten-Kindern stattgefunden. Am Nachmittag dann zwei Vorführungen vor Eltern, Freunden und sonstigen Zirkus-Fans.
Am Sonnabend folgten dann die beiden Vorstellung der zweiten Hälfe der Kinder. Ebenfalls ein voller Erfolg. Glückliche Kinder, stolze Eltern, zufriedene Lehrkräfte. Eine ganze Woche lang hatten sich Lehrerinnen und Lehrer mit den Kindern auf die öffentlichen Auftritte vorbereitet. Was die jungen Artisten dabei gelernt haben, ist mehr als bemerkenswert.
Junge Clowns warben in dem mit gut 400 Besuchern jeweils voll besetzten Zelt auf dem Sportplatz im Schulzentrum Hohenkirchen um Applaus für die „Statisten in der Mayonnaise“, wobei natürlich die Artisten in der Manege gemeint waren. Den gab es dann reichlich, vor allem von stolzen Eltern: Sei es für die Jonglagen mit Bällen, Tüchern oder Diabolos, für Zaubertricks oder den Mut der kleinen Fakire, die in Glasscherben tanzten, sich auf ein Nagelbrett legten oder Flammen über ihre Haut strichen.
Für eine zauberhafte Atmosphäre sorgten Tänzerinnen und Tänzer mit leuchtenden Bändern. Piraten erklommen nach den Klängen vom „Fluch der Karibik“ aus Leitern nachempfundene Segelschiff-Rahen. Besonders beeindruckend die akrobatischen Einlagen – vom Balance-Akt auf großen Bällen über den Tanz auf dem Drahtseil mit verbundenen Augen bis hin zu mutigen Übungen am Hochtrapez. Abgesichert zwar von Lehrerkräften und Zirkus-Mitarbeitern, aber allemal nicht ungefährlich. Rasant auch die Fahrrad-Show in der kleinen Manege.
Bemerkenswert, was Kinder in nur einer Woche alles lernen können. Bis hin zum disziplinierten Verhalten, ohne das ein solches Großprojekt undenkbar wäre. Damir Nußbaum, Leiter der Grundschule Tettens, danke für die Unterstützung durch den Bürgermeister, die Fördervereine der Grundschulen, die Feuerwehren und die vielen engagierten Lehrkräfte, die mit einem Sonder-Applaus belohnt wurden. Sein Fazit: „Es war eine fantastische Woche!“ Die Antwort einer der Schülerinnen: „So viel Spaß hat mir die Schule noch nie gemacht.“
Die Vorstellungen am Sonnabend waren ebenfalls ein voller Erfolg. Fotos: hol
Anmerkung: Dieser Artikel wurde am Sonntag aktualisiert
Marco Knodel, Tobias Geisen und Nils Schröder (v. l.) aus dem Vorstand der Dorfgemeinschaft Hooksiel brachten die neue Allwetter-Tischtennisplatte zur Grundschule. Foto: hol
Hooksiel (3. 11. 2023) – Die Grundschule Hooksiel ist ihrem Ziel ein Stück näher gekommen, den Schulhof attraktiver zu gestalten. Heute brachte ein großer Lastwagen eine 1,4 Tonnen schwere Beton-Tischtennisplatte, die mitten auf dem Schulhof platziert wurde. Sie kann ab sofort von den Schul- und Kindergartenkindern genutzt werden.
Gespendet worden ist die 2200 Eure teure Allwetter-Platte von der Dorfgemeinschaft Hooksiel. Die Vorstandsmitglieder Marco Knodel, Tobias Geisen und Nils Schröder begleiteten den Aufbau. Die Spende ist aus den Überschüssen der Herings- und Krabbentage finanziert worden, die die Gemeinschaft im Dorf ausgerichtet hat. „Möglich geworden ist das gute Ergebnis nur dank unserer Sponsoren und der vielen tatkräftigen ehrenamtlichen Helfer“, sagte Tobias Geisen.
Patù ist der neue Schulbegleithund an der Grundschule Hooksiel. Schulleiter Peter Nußbaum verspricht sich von dem Hund durchaus positive Effekte für die pädagogische Arbeit. Foto: hol
Hooksiel (24. 8. 2023) – Die Grundschule Hooksiel ist auf den Hund gekommen. Präziser formuliert: Ein Hund ist an die Grundschule Hooksiel gekommen. Sein Name: Patù. Alter: Zweieinhalb. Beruf: Schulbegleithund. Oder zumindest: angehender Schulbegleithund.
„Wir üben noch täglich zu Hause“, verrät Schulleiter Peter Nußbaum im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Er und sein Ehemann Darmian Nußbaum, Leiter der Grundschule Tettens, haben mit dem Jack-Russell-Terrier-Mix Patù und einem weiteren Hund, Frieda, in den Sommerferien sieben Tage lang eine Schulbegleithund-Ausbildung in Nordrhein-Westfalen absolviert. Dabei hätten die Herrchen jede Menge gelernt. „Aber der Hund muss auch viel können.“
Patù hört auf fast jedes Kommando. „Sitz!“, „Geh auf die Decke!“, „Leg dich auf die Seite!“,„Mach dein Geschäft!“ – das Tier gehorcht prompt. Darüber hinaus ist der Vierbeiner kinderlieb und hat eine extrem hohe Reizschwelle. „Sonst wäre pädagogisches Arbeiten mit einem Hund auch gar nicht möglich“, sagt Peter Nußbaum.
Bereicherung für den Schulalltag
Patù hat in dieser Woche erstmals am Unterricht teilgenommen. In der Klasse 3 B, seiner Stammklasse. Nach und nach soll er auch den Schülerinnen und Schülern der anderen Klassen vorgestellt werden. Das Tier bereichert den Schulalltag, soll aber auch Teil des Unterrichtes werden. Was mag ein Hund, was mag er nicht? Wo darf ich ihn streicheln, wo lieber nicht? Der Hund wird gemalt. Und damit das leichter geht, legt er sich hin und die Kinder umkreisen ihn mit einem Stift. Schon ist die Silhouette fertig.
Beim Sport macht Patù vor, wie man den Hindernis-Parcours bewältigt. Beim Verteilen von Aufgaben in der Klasse spielt der Hund Zufallsgenerator, indem er einen von mehreren Buzzern betätigt. Und sogar als Lesepate lässt sich der Schulbegleithund einsetzen. „Kindern, die noch nicht so gut lesen können, ist es unangenehm, vor anderen Kindern laut vorzulesen“, schildert Peter Nußbaum. „Wenn sie aber Patù vorlesen, wissen sie, dass der Hund ihnen ihre Fehler nicht übel nimmt. Dadurch verlieren die Kinder die Scheu vor dem Lesen.“
Holzstühle sind endlich Geschichte
Der Schulbegleithund ist aber nicht die einzige Neuerung an der Hooksieler Grundschule zum neuen Schuljahr. 33 Kinder wurden in zwei erste Klassen eingeschult. „Wir sind damit größer geworden“, freut sich der Schulleiter. „Jetzt sind wir von der ersten bis zur vierten Klasse zweizügig.“ Entsprechend ist das Lehrerkollegium um eine Lehrkraft sowie eine Anwärterin angewachsen.
Froh ist er auch darüber, dass noch Ende des vergangenen Schuljahres die letzten Holzstühle gegen Kunststoffstühle ausgetauscht wurden. „Das war längst überfällig“, so Peter Nußbaum. Die Holzstühle hätten dermaßen geknarrt, dass allein dadurch in den Klassen ein erheblicher Lärmpegel geherrscht habe. Wenn es künftig einmal unruhig in einer Klasse wird, reicht vielleicht schon ein Hinweis auf den Schulbegleithund, hofft der Pädagoge. „Hundeohren sind empfindlich. Patù mag keinen Lärm.“
Kinder lernen in der Mensa fürs Leben
Einen neuen Stellenwert hat auch die Mensa bekommen. Sie ist umstrukturiert und mit Schalen, Platten und Schüsseln ausgestattet worden. An drei Ganztags-Schultagen können die Schülerinnen und Schüler hier essen. Die Verpflegung wird am Büffet gereicht, so dass sich die Kinder selbst aussuchen können, was sie am liebsten mögen.
Künftig sollen die Schülerinnen und Schüler auch Esskultur erlernen, kündigt der Schulleiter an. Man werde Küchendienste einrichten – „und im Bedarfsfall darf auch mal ein Kind einen Lappen nehmen und den Tisch abwischen. Wir lernen hier ja auch fürs Leben.“
Ähnliche Effekte verspricht sich Peter Nußbaum vom Schulobst-Programm. Die Schule wird ab Anfang September regelmäßig und kostenfrei mit Obst und Gemüse beliefert. „Der Schüler-Obstdienst pellt dann Bananen, schält und schneidet Äpfel oder wäscht Radieschen ab. Die Ergebnisse bereichern das Frühstück in unseren Klassen am Ende der zweiten Stunde.“
Sponsor für einen Pavillon gesucht
Auf dem Wunschzettel des Schulleiters ganz oben steht jetzt noch ein „grünes Klassenzimmer“. Ein erste Schritt dahin wäre eine Art Pavillon auf dem ansonsten recht tristen Schulhof. Die Überdachung hätte schon mal den Vorteil, dass Kinder, die bei schlechtem Wetter auf dem Schulhof auf den Schulbeginn warten, nicht im Regen stehen müssen. „Wir bemühen uns mit dem Förderverein der Schule um eine gute Lösung. Aber wir suchen noch nach Sponsoren.“
Das Gespräch mit „Hooksiel-Life“ nähert sich dem Ende. Für das Foto legt Peter Nußbaum Patù wieder sein Halsband um. Der Hund weiß damit: „Ich bin wieder im Dienst.“ Entsprechend freundlich blickt er in die Kamera. Aber sein Herrchen sieht ihm an: Der erste Schultag mit Hund hat nicht nur seinen Begleitlehrer, sondern auch Patù ganz schön geschafft.
Der Hund darf sich jetzt auf den Feierabend freuen. Sein Herrchen noch nicht. Zunächst muss noch der Arbeitszeitnachweis für den Schulbegleithund ausgefüllt werden. Seine maximale Arbeitszeit pro Tag: Vier Stunden. Der Arbeitslohn: Ein Leckerli extra.
Der neue Leiter der Grundschule Hooksiel: Peter Nußbaum. Foto: hol
Hooksiel (15. 2. 2023) – Die Grundschule Hooksiel hat einen neuen Schulleiter. Am Dienstagabend stellte sich Peter Nußbaum dem Ausschuss für Schulen, Jugend, Kultur und Soziales des Wangerländer Gemeinderates vor. Das Gremium tagte unter Leitung von Nadine Kirschner (SPD) in der Schule.
Peter Nußbaum hat zum 1. Februar die Leitung der Grundschule übernommen. Kuriosität am Rande: Er trat damit die Nachfolge seines Ehemannes an. Damir Nußbaum, Leiter der Grundschule Tettens, hatte die Hooksieler Schule zuletzt kommissarisch geleitet. Der langjährige Schulleiter Harry Hahn war nach 15 Jahren im Amt vor einem Jahr in den Ruhestand gegangen.
Das Ehepaar Nußbaum lebt seit acht Jahren in Carolinensiel. Peter Nußbaum leitete zuletzt die Grundschule Esens-Süd, eine Schule mit drei Standorten, bei der organisatorische Aufgaben den Schwerpunkt der Tätigkeiten der Schulleitung ausmachen. „Ich freue mich, wieder Kinder in einem Hauptfach unterrichten zu können“, sagt der Pädagoge. „Deshalb bin ich schließlich Lehrer geworden.“
Die Grundschule Hooksiel besuchen rund hundert Kinder. Er fühle sich vom Kollegium und von seinen Schülern sehr gut aufgenommen, sagte Nußbaum im Gespräch mit „Hooksiel -Life“. Aber auch nach drei Wochen vor Ort stecke er noch selbst in der Lernphase. „Ja, ich war Schulleiter an einer Grundschule in Niedersachsen“, sagt der 41-Jährige. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und die formalen Abläufen kenne er. „Aber letztlich ist jede Schule anderes, hat eine eigene Geschichte und ein eigenes Profil.“ So ist die Grundschule Hooksiel etwa eine Ganztagsschule mit erweitertem Angebot.
Natürlich habe er Ideen, wie sich die Schule weiterentwickeln ließe, so Nußbaum. Aber konkrete Vorschläge wolle der gemeinsam mit dem Lehrer-Kollegium erarbeiten. Die nächste greifbare Aufgabe liegt auf der Hand: Die Einrichtung des Schulleiterbüros. „Am Dienstag war der Maler im Haus war. Jetzt können auch der Schreibtisch und die Schränke ihren Platz finden.“