Hooksiel (11. 7. 2023) – Die Sanierungsarbeiten im Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel sind vorläufig abgeschlossen. Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) wird das Bad wie zuletzt geplant am Samstag, 15. Juli, wieder öffnen. Zur Feier des Tages soll zugleich – mit ein paar Tagen Verspätung – der 40. Geburtstag des Bades mit einem bunten Programm gefeiert werden.
Das Bad war seit Mitte November 2022 geschlossen. Zunächst hatte die WTG mit der Schließung ihre Bäder auf die explodierenden Energiepreise reagiert. Nach routinemäßigen Revisionsarbeiten wurden dann dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen im Bad angepackt, die für eine Wiedereröffnung zwingend nötig erschienen. Unter anderem wurde einige der tragenden Stützpfeiler der Dachkonstruktion erneuert.
Am Sonnabend hat das Bad von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Zusammen mit der Deutschen Lebensrettung-Gesellschaft (DLRG) hat die WTG für die Gäste ein vielseitiges Programm organisiert. Ein Discjockey macht Musik. Obwohl die Restauration des Bades noch nicht wieder besetzt ist, werden Speisen und Getränke angeboten. Die DLRG stellt ein Boot und mehrere Fahrzeuge aus.
Im Bad selbst werden über den Tag fünf Wellengänge angestoßen. Darüber hinaus gibt es Programmpunkt wie Schnuppertauchen, Vulkan-Wasserrutsche, Aqua-Fitness und einen Mattenlauf auf dem Wasser. Der kleine Festakt zur Feier des Tages beginnt um 12 Uhr. Wer sich für die aufwendige Pump-, Wellen- und Reinigungs-Technik in dem Bad interessiert, kann sich darüber auf drei Führungen (10.45, 12.30 und 13.30 Uhr) informieren. Der Zugang zum Bad wird über den Haupt- und den Seiteneingang möglich sein. Die WTG bittet Gäste, soweit möglich, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu kommen.
Hooksiel (22. 5. 2023) – Die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat der Gemeinde Wangerland, Alice Brandenburg-Bienek weist Vorwürfe der Bürgerinitiative zum Erhalt des Meerwasser-Hallenbades Hooksiel (BI) gegen ihre Person „aufs Schärfste“ zurück. Mit Blick auf die Bestätigung der Kündigung des Pachtvertrages für das Hallenbad-Restaurant durch den Verwaltungsausschuss der Gemeinde hatten die BI-Sprecher Dietrich Gabbey, Günter Schmöckel und Uwe Diekmann der CDU-Politikerin und ihrem Ratskollegen Dieter Schäfermeier (Pro Wangerland) vorgeworfen, ihr Amt nicht ernst genug zu nehmen.
CDU und Pro Wangerland gehörten zur VA-Mehrheit, die es abgelehnt hatte, den Pachtvertrag der Wangerland Touristik GmbH (WTG) mit Pächter Carsten Hippenstiel um eine Schonfrist von einigen Wochen zu verlängern, damit dieser die seit über einem Jahr geschlossene Gastronomie eröffnen kann. Die BI befürchtet, dass es jetzt zu einem Rechtsstreit kommen kann, der dem Ansehen der Gemeinde schaden könnte.
„Wer in der Politik tätig ist, muss sachliche Kritik respektieren“, erklärt Alice Brandenburg-Bienek in (Foto einer heute verbreiteten Erklärung. Das jedenfalls sei ihr Anspruch. Nur natürlich sei es auch, dass im Gemeinderat Entscheidungen getroffen werden, die nicht jedem gefallen. „Wenn jedoch Ratsmitgliedern unterstellt wird, sie nähmen ihr Amt nicht ernst, weil einem ein Abstimmungsergebnis nicht passt, dann ist das nicht nur eine unsachliche Behauptung, sondern ein persönlicher Angriff.“
Ein ehemaliger Kommunalpolitiker sollte wissen, so Brandenburg-Bienek mit Blick auf den langjährigen SPD-Fraktionsvorsitzenden und Alt-Bürgermeister Gabbey, dass Ausschussmitglieder bei einer Abstimmung das Votum ihrer Gruppe umsetzen und nicht selbstherrlich allein entscheiden. Daher betrachte sie den Vorwurf der BI als einen, der sich gegen alle Ratsmitglieder richte, die nicht im Sinne der BI entschieden hätten. „Im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen weise ich diesen Vorwurf aufs Schärfste zurück.“
Die BI hatte ausdrücklich die VA-Mitglieder Brandenburg-Bienek und Schäfermeier namentlich kritisiert, weil beide Kommunalpolitiker aus unterschiedlichen Bezügen von der über das Restaurant hinaus gehenden Vision des Pächters wussten. Bekanntlich hatte Hippenstiel Pläne, das Hallenbad-Restaurant zum gastronomischen Herzstück eines Hotelkomplexes zu machen – und dadurch, so die Hoffnung der BI, auch das Hallenbad selbst zukunftssicher aufzustellen. Mit der Eskalation des Streits um das Restaurant dürften sich diese Überlegungen erledigt haben.
Hooksiel (16. 5. 2023) – Der Mehrheit im Rat der Gemeinde ist sehr wohl daran gelegen, das Restaurant am Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel so schnell wie möglich wieder zu eröffnen. Wie Ratsfrau Alice Brandenburg-Bienek, die die CDU-Fraktion im Verwaltungsausschuss (VA) vertritt, heute sagte, habe der VA angeregt, dass die Wangerland Touristik GmbH (WTG) direkt mit dem von Investor Carsten Hippenstiel vorgestellten potenziellen Betreiber Kontakt aufnehmen soll, um mit ihm über eine mögliche Pacht zu sprechen.
„Wir machen an dieser Stelle ganz deutlich, dass wir mit diesem Beschluss nicht die Wiedereröffnung des Bades verhindern möchten“, betont Brandenburg-Bienek in ihrer mit den anderen VA-Mitgliedern abgestimmten Stellungnahme. Der VA hatte in nicht-öffentlicher Sitzung am Montag mehrheitlich (ohne die SPD-Vertreter) gegen die Empfehlung der Verwaltung und WTG gestimmt, den zum 31. Mai gekündigten Pachtvertrag mit Hippenstiel noch um „eine letzte Schonfrist“ bis etwa Ende Juni zu verlängern.
„Das war keine leichte Entscheidung im VA“
„Es war keine leichte Entscheidung, die im VA getroffen werden musste“, so Alice Brandenburg-Bienek. Aber: „Die Erfahrungen, die unsere Gemeinde in den letzten Jahren mit dem Investor gemacht hat, war letztendlich ausschlaggebend dafür, dass sich die Mehrheit im VA gegen eine Fristverlängerung ausgesprochen hat.“
Schon mehrfach habe Hippenstiel Fristen verstreichen lassen. Nach Ablauf der letzten Frist, der Eröffnung des Restaurants zum 1. Mai, sei dann plötzlich ein Interessent präsentiert worden, der für das Restaurant als Betreiber einen Unterpachtvertrag erhalten sollte. „Dem Interessenten, von dem die Gesellschafter und die WTG erst aus der Presse erfuhren, stehen wir offen gegenüber“, so die CDU-Politikerin.
Hippenstiel habe in der Vergangenheit jedes Vertrauen verspielt, indem er an den verschiedensten Orten im Wangerland vielversprechende Investitionen plante, diese aber nie umgesetzt habe. Der Politik sei daran gelegen, schnell eine Bewirtschaftung des Restaurants zu erreichen. „Dann aber mit einem zuverlässigen Partner in vertrauensvoller Zusammenarbeit“, so die CDU-Politikerin.
WTG-Geschäftsführer Armin Kanning kündigte aus dem Urlaub an, dass er in der nächsten Woche mit Hippenstiel klären wolle, wie dieser die Kündigung seines Pachtvertrages vollziehen wolle. „Dann gilt es eine Bestandsaufnahme zu machen und nach vorne zu blicken, wie die Gastronomie nunmehr geöffnet werden kann.“
Hippenstiel: Pläne für Investitionen ins Bad sind beendet
Hippenstiel selbst reagierte gelassen auf die Botschaft aus dem Rathaus in Hohenkirchen. Aus seiner Sicht habe er sich nichts zu schulden kommen lassen. Auch gebe es keinen förmlichen Grund, der eine Kündigung des Pachtvertrages rechtfertigen würde. Von einer Verpflichtung etwa, das Restaurant zum 1. Mai zu eröffnen, stehe im Vertrag nichts drin. Zumal das Hallenbad selbst ja auch noch geschlossen sei.
Die Entscheidung der Gemeinde gegen seine Person sei für ihn Grund für einen klaren Schnitt, „Damit sind für mich auch die Überlegungen für eine Beteiligung als Investor im Hallenwellenbad im Rahmen eines Hotelprojektes beendet“, sagte Hippenstiel gegenüber „Hooksiel-life“. Schön würde er es aber finden, wenn der von ihm ins Auge gefasste Restaurant-Betreiber trotzdem zum Zuge kommen könnte.
Hooksiel (11. 5. 2023) – Die Bürgerinitiative für den Erhalt des Meerwasser-Hallenwellenbades und des Gästehause in Hooksiel (BI Hooksiel) appelliert an die politisch Verantwortlichen in der Gemeinde Wangerland, sie bei der Entscheidung über Zukunftsperspektiven des Bades nicht von Emotionen leiten zu lassen. Aus Sicht der BI-Sprecher Dietrich Gabbey, Uwe Diekmann und Günter Schmöckel sollte die Gemeinde die Kündigung des Restaurant-Pachtvertrages aussetzen und dem Investor Carsten Hippenstiel noch eine weitere Frist bis zur Eröffnung einräumen.
Die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG), Eigentümerin des Bades und des darin integrierten Restaurants, hat nach eigenem Bekunden den Pachtvertrag zum 31. Mai gekündigt, da der 1. Mai als Frist für die Wiedereröffnung des Restaurants verstrichen ist. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates will darüber in der kommenden Woche noch einmal beraten.
Wie Günter Schmöckel heute in einem Pressegespräch sagte, wäre eine Trennung zum jetzigen Zeitpunkt besonders schade, da der Investor gerade mit der türkischen Familie Özgün eine Restaurant-Betreiberin an der Hand hat, die seit gut 20 Jahren in Wittmund anerkannt gute Arbeit leiste. „Die wären für das Hallenwellenbad schon sehr sehr gut. „Ohnehin könnte man Verständnis dafür haben, dass der Investor sich mit dem Restaurant „noch etwas Zeit lässt“, so Dietrich Gabbey. Schließlich sei ja auch das Schwimmbad noch nicht wieder in Betrieb.
Am 15. Juni wird Meerwasser-Hallenwellenbad 40 Jahre alt
Die „Schonfrist“ für Investor und Betreiber sollte so bemessen sein, dass die noch erforderlichen Restarbeiten im Bereich der Küche auch erledigt werden können. „Der Wunschtermin für die Wiedereröffnung des Restaurants und des Hallenwellenbades wäre aus unser Sicht der 15. Juni“, sagte Günter Schmöckel. „Dann wir das Hallenwellenbad genau 40 Jahre alt.“
Das Bad ist seit November 2022 geschlossen. Grund dafür war seinerzeit die Explosion der Energiepreise. Die Sorge, dass es angesichts eines erheblichen Sanierungsbedarfs gar nicht mehr in Betrieb genommen werden soll, ist inzwischen vom Tisch. Auf Grundlage eines Gutachtens es Büros Eriksen (Oldenburg) erledigen WTG-Mitarbeiter und externe Fachfirmen seit Anfang des Jahren Sofortmaßnahmen und kurzfristig erforderliche Sanierungen, damit der Badebetrieb wieder aufgenommen werden kann. Angepeilter Termin für die Wiedereröffnung bei der WTG: der 30. Juni.
Die Sprecher der BI Hooksiel loben ausdrücklich das Engagement der WTG und die hohe Motivation der WTG-Mitarbeiter. „Für die nächsten ein bis zwei Jahre dürfte der Betrieb des Bades gesichert sein“, sagt Dietrich Gabbey. „Aber was ist langfristig?“ Die BI-Sprecher bezweifeln, dass die WTG aus eigener Kraft auch die mittel- und langfristig empfohlenen Sanierungsschritte finanziell stemmen kann. Ihre Idee: eine „Investoren-Lösung“.
Ein Privater soll sich aus eigenem Interesse an der Sanierung des Bades beteiligen. Allerdings haben diese Überlegungen im Zuge des kürzlich zu Ende gegangenen Interessenbekundungs-Verfahrens einen Dämpfer bekommen. Interesse gezeigt hatte lediglich ein Energiekonzern, der die Badsanierung zwischenfinanzieren würde. Als weiterer potenzieller Partner gilt aus Sicht der BI jemand, der bereits vor dem förmlichen Verfahren sein Interesse bekundet hatte: Carsten Hippenstiel.
Politik sollte direkt mit Investor sprechen
„Schon seine erheblichen Investitionen in das Restaurant zeigen, dass es Herr Hippenstiel ernst meint“, ist Günter Schmöckel überzeugt. Ganz offenkundig gebe es im Rat aber Vorbehalte gegen die Person, die ausgeräumt werden müssen und – das ist Dietrich Gabbey überzeugt – auch ausgeräumt werden könnten. „Man muss endlich miteinander und nicht nur übereinander reden.“
Sinnvoll wäre aus Sicht der BI ein Gespräch zwischen den Fraktionsvorsitzenden im Rat oder auch dem gesamten Rat mit Carsten Hippenstiel. Der Investor könnte dann seine Pläne noch einmal erläutert. Und die Politiker hätten Gelegenheit, alle offenen Fragen zu stellen – zu seinem Projekt, aber auch zu seiner Person.
Präsentation des Hotel-Projektes für Hooksieler Bürger?
Nach Hippenstiels Vorstellung sollte das Hallenbad samt Restaurant das Herzstück eines Hotel-Ressorts werden. „Wenn das der Weg ist, das Meerwasser-Hallenwellenbad als touristisches Alleinstellungsmerkmal für Hooksiel zu retten – warum nicht?“, findet Dietrich Gabbey. Die BI könne sich sehr gut eine für alle Bürger offene Vollversammlung vorstellen, auf der die Pläne präsentiert und die Meinung der Hooksieler abgefragt werden könnte. Vorbild für ein solches Verfahren wäre die von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) angeschobene offensive Bürgerbeteiligung bei der Vergabe der Bebauung der Insel im Wangermeer in Hohenkirchen.
Die BI Hooksiel gibt es seit 2019. Durch ein Bürgerbegehren hatte die Initiative den vorläufigen Erhalt des Hallenwellenbades erreicht. Auch Überlegungen zum Verkauf des örtlichen Gästehauses wurden mit Blick auf den zu erwartenden Widerstand der BI und ihrer zahlreichen Unterstützer beerdigt. „Der ganz große Schwung ist seither etwas abgeflaut“, sagt Günter Schmöckel. Aber als BI setze man auf das gute Verhältnis, was man inzwischen zum neuen Rat und zu Bürgermeister Szlezak habe. Gemeinsam müsse jetzt der Beschluss zum Erhalt des Bades und des Restaurants mit Leben erfüllt werden.