Hooksiel (22. 5. 2024) – Seit Wochen machen sich Hooksieler Bürger über die „So-da-Baustelle“ Gedanken. Am Sengwarder Anteil, auf Höhe des Alten Hafens, ist seit gefühlt ewiger Zeit der Fußweg gesperrt. In der Erde ein Loch, darum bis auf die Straße Bauzaun-Baken, die verhindern sollen, dass jemand in das Loch fällt.
Nicht verhindern kann die Absperrung aber, dass jemand unter ein Auto gerät. Dass es dazu gekommen ist, ist bislang nicht bekannt geworden. Aber immerhin: Möglich wäre es gewesen. Fußgänger müssen nämlich direkt unterhalb der Hafenmauer auf die Fahrbahn treten, um an der Baustelle vorbei zu kommen. Das kann selbst in einer Tempo-30-Zone gefährlich werden, zumal die Straße an der Engstelle auch von Buslinien passiert werden muss.
Aber gut: Selbst an den Hooksieler Heringstagen, an denen sich Tausende an dem Hindernis vorbei zum Hafen gedrängt haben dürften, ist offenbar nichts Aktenkundiges passiert. Dennoch machen sich die Hooksieler Gedanken, was den da eigentlich gebaut wird an der Baustelle, die nur so da liegt und an der seit Wochen kein Arbeiter gesehen wurde.
Eine kleine Recherche bringt Licht ins Dunkel. Erste Erkenntnis: Um eine vergessene Glasfaser-Anschluss-Baustelle handelt es sich nicht. Zweite Erkenntnis: Auslöser der Vorsorgemaßnahmen war eine Versackung im Erdreich. Ein Loch, in das gegebenenfalls der Fußweg oder Teile der Fahrbahn absacken könnten …
Wer ist zuständig für Versackungen? Die Gemeinde Wangerland, der die Straße und der Fußweg gehören? Oder am Alten Hafen vielleicht die Hafenbehörde? Weit gefehlt: Es ist der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV).
Der Grund: Die Ursache für die Versackung liegt offenbar im Abwasser-Kanalsystem. Dieses Kanalsystem hat die Gemeinde Wangerland vor einigen Jahren an den OOWV verkauft – und damit die Pflicht für die Beseitigung entsprechender Schadstellen.
In der OOWV-Zentrale in Brake ist man sich dieser Pflicht auch bewusst. Ein Unternehmenssprecher bestätigte gegenüber „Hooksiel-Life“ den Befund und die Zuständigkeit für die Beseitigung. Die Versackung sei bekannt, die Reparatur bei einer Tiefbaufirma in Auftrag gegeben. Wann genau, bleibt unklar. Dem Vernehmen nach aber schon vor längerer Zeit.
Aber wie der Zufall es will, fällt die Recherche zusammen mit der guten Botschaft: „Nun ist es soweit. Noch in dieser Woche wird die Reparatur erledigt.“ Und wohl um letzte Zweifel der Hooksieler zu zerstreuen, fügt der Sprecher hinzu: „Vor Beginn der Haupt-Urlaubssaison wird also wieder alles schick sein.“