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Alle Beiträge zum Thema “Wangermeer”

Allen Skeptikern zum Trotz: „Wangerland Resort“ voller pfiffiger Ideen

Wangerland (29. 5. 2025) – Das „Wangerland Resort“ ist offiziell eröffnet. Über 200 Gäste zeigten sich beim lockeren Einweihungsempfang am Mittwochnachmittag beeindruckt von der Fülle an pfiffigen Ideen und originellen Angeboten, mit denen das Clubhotel in Hohenkirchen künftig Gruppenreisende, Einzel- und Familiengäste, aber auch Tagungen und Schulungen sowie Veranstaltungsbesucher für sich gewinnen will.

Chefplaner Dirk Boll (rechts) stellt die eigene Jever-Brauerei im Hotel „Wangerland-Resort“ vor. Foto: hol

Frieslands Landrat Sven Ambrosy stellte sein Grußwort unter das Motto: „Versprochen und gehalten“. Noch vor wenigen Monaten hatte es massive Zweifel daran gegeben, ob die Eigentümer der ehemaligen „Wangerland-Kaserne“ tatsächlich eine touristische Nutzung anstreben oder ob das Areal vielleicht dauerhaft Flüchtlingsaufnahmelager bleiben soll. „Alle haben ihr Wort gehalten. Die Investoren, die Gemeinde Wangerland, der Landkreis Friesland, das Land Niedersachsen ….“, sagte Ambrosy. Alle Beteiligten hätten immer zugesagt, dass die Zwischennutzung als zentrales Aufnahme für Geflüchtete auf zwei Jahre begrenzt sein werde. „Aber Deutschland ist nicht mehr das Land der Dichter und Denken, sondern das Land der Kaputt-Redner.“

Ehemals Bundeswehr-Kaserne

Die „Wangerland-Kaserne“ war 2003 geschlossen und 2005 an den Niederländer Henny van der Most verkauft worden, der das Areal zum „Dorf Wangerland“ entwickelte, das 2008 samt angeschlossener „Spielstadt“ für Kinder an den Start ging. Das Angebot der Urlaubsdestination richtete sich vor allem an Busreise-Gruppen. 2022 wurde der 16 Hektar große, inzwischen stark sanierungsbedürftige Komplex an vier Investoren aus dem Münsterland verkauft, hinter denen das Unternehmen „Müller Touristik“ stand.

„Es gab nicht viele, die geglaubt haben, dass die Investoren die Einnahmen aus der Zwischennutzung von Mitte 2023 bis Frühjahr 2025 wirklich wieder in den Standort investieren“, erinnerte Ambrosy. Aber alle Zweifler seien jetzt eines Besseren belehrt worden – zum Wohle der Region. Tourismus sei die Leitindustrie für den Landkreis Friesland und das Wangerland. 

Viele neue Ideen umgesetzt

Markus Gellert, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Wangerland, überbrachte in Vertretung von Bürgermeister Mario Szlezak die besten Wünsche aus dem Rathaus. Er dankte allem Beteiligen aus der Dorfgemeinschaft, den Vereinen, der Kirche, den Feuerwehren und, und, und …, die in einer „für Deutschland beispielhaften Zusammenarbeit“ die Flüchtlingsaufnahme begleitet und den Umbau zum Hotel mitgetragen hätten. „Vom Ergebnis profitieren jetzt alle.“

Bernd Niemeyer, Geschäftsführer beim Reiseveranstalter Müller-Touristik, begrüßte die Gäste und stellte mit Chefplaner Dirk Boll das komplett umgebaute Hotel mit seinen 231 Zimmern, einer zentralen Rezeption, seinen verschiedenen gastronomischen Angeboten, Veranstaltungs- und Freizeithallen, Tagungs- und Wohlfühlzonen bei einem Rundgang vor. Die Herausforderung bestehe darin, Urlaubsgäste nicht nur im Sommer, sondern auch über die Wintermonate für das Resort zu begeistern. Darauf habe man sich auf organisatorisch ausgerichtet. 

Günstige Familienzimmer

Eine Neuerung: Hotelgäste können nicht nur All-inclusive-Angebote buchen, sondern auch mit einer à-la-Card-Verpflegung einchecken. Das Segment Busreisen werde durch Klassenfahrten ersetzt. Bis zu 900 Schüler könnten zeitgleich betreut werden. Günstige Familienzimmer sollen helfen, auch Gäste zu gewinnen, die sich bislang keinen Urlaub in einer Clubanlage leisten konnten. Und wer nicht in einem Hotelzimmer schlafen mag, kann im „Wangerland Resort“ auch in einem von drei Hausbooten oder im eigenen Wohnmobil übernachten. Hierfür werden 30 Stellplätze geschaffen.

Das Hotel bietet eine Fülle von Besonderheiten: etwa eine eigenen Brauerei mit einer Lagerkapazität von 9000 Litern Bier – der größte Außenstandort der „Jever Brauerei“. Oder das Segelschiff „Vrouwe Jo-Anna“, das im Zentrum des „Hafen-Restaurants“ steht und als Tresen dient. Das Plattbodenschiff habe 2022 noch im Wannsee in Berlin gelegen und einem Professor der dortigen Pathologie gehört, schildere Niemeyer. Dirk Boll, passionierter Segler, habe das Boot überführt, aus dem Wasser gehoben und zum Herzstück das maritimen Einrichtung des Restaurants gemacht, in dem auch ein Sieltor und Marktstände für Hafenatmosphäre sorgen. 

Pool wie auf Mallorca

Ein Schlüsselbaustein ist ein großzügiger Poolbereich in maritimem Stil. Als Hintergrund dazu erläuterte Boll, dass die Mitbewerber für das „Wangerland Resort“ auch die Urlaubsorte am Mittelmeer seien – mit viel Sonne, Strand und Pool. „Das haben wir jetzt auch.“

Zu den weiteren Angeboten gehören unter anderem Tretboote, Kanus und Stand-up-Paddels, auf denen sich die Besucher des Resorts auf Wasserwegen, darunter neu gezogene Grachten, durch das Gelände am Wangermeer bewegen und an drei Anlegestellen festmachen können. So sei der ehemalige Kasernen-Sportplatz, auf derzeit wieder eine Fußballplatz angelegt wird, eine Insel, die über eine Seilfähre zu erreichen ist.

Fitness-Paradies mit Kletterwand

Aus der ehemalige Bundeswehr-Sporthalle ist eine Freizeit- und Fitness-Paradies vornehmlich für Jugendliche geworden. Neben Fitnessräumen, Kletterwänden, Großtrampolinen und Skaterbahn finden sich auch digitale Spielangebote und ein Raum zum Chillen. 

Der offizielle Akt zur Eröffnung des Hotel „Wangerland Resort“ in Hohenkirchen: Bernd Niemeyer und Dirk Boll zerschnitten zusammen mit Landrat Sven Ambrose und Markus Gellert (von links) von der Gemeinde Wangerland das Band vor der Rezeption durch. Foto: holF

Wie Niemeyer und Boll ankündigen, werde das „Wangerland Resort“ seine Angebote und Attraktionen nach und nach auch für die Bürger in der Umgebung öffnen. Den Gaststättenbereich könnten schon jetzt auch Hohenkirchener und Wangerländer Bürger nutzen – zumal es in Hohenkirchen ansonsten keine echte Kneipe mehr gebe. Die zum Resort gehörende „Wangerland Halle“ mit 400 Sitzplänen solle eine ganz normale Stadthalle werden. Hier sollen Feiern, Veranstaltungen oder Seminare genauso stattfinden wie Konzerte, für die dann jedermann Eintrittskarten kaufen kann. Eines der ersten öffentlichen Groß-Events soll ein Gastspiel von Schlagerstar Mickie Krause am Tag der deutschen Einheit, am 3. Oktober, werden. 

Neues Mähboot arbeitslos: Seegras im Wangermeer ist verschwunden

Wangerland (4. 9. 2024) – Manche Dinge sind wundersam und nicht immer lässt sich alles im Detail erklären. Mit so einem Phänomen überraschte Torsten Meuer, Bauamtsleiter der Gemeinde Wangerland und Leiter des Eigenbetriebes Wangermeer, den für das künstliche Gewässer zuständigen Fachausschuss am Dienstagabend. 

Wangermeer
Das Wangermeer bei Hohenkirchen ist durch den Kleiabbau für die Deicherhöhungen entstanden. Foto: hol

Das Seegras, das seit Jahren die Nutzung des Freizeitsees am Rande von Hohenkirchen einzuschränken drohte, ist urplötzlich verschwunden. „Im Mai haben wir noch gemäht. Danach irgendwann ist das Seegras innerhalb weniger Wochen fast vollständig verschwunden“, sagte Meuer. Die Ursache für das ökologische Rätsel konnte auch in Gesprächen mit Gewässerfachleuten nicht endgültig geklärt werden, zumal die chemischen Parameter des Gewässers allesamt im Normalbereich liegen. Eine Theorie: Das Seegras mag keine starke Schwankungen zwischen extrem niedrigen und sehr hohen Temperaturen, die diesen Sommer gekennzeichnet haben.

Handlungsbedarf an Promenadenbrücke

Wie dem auch sei. Das Wasser im Wangermeer ist so klar wie nie. Man könne bis zu drei Meter in die Tiefe blicken, sagte Meuer. Was man da sieht, ist aber nicht immer erfreulich. So würden offenbar Unbekannte Bauschutt und andere Gesteinsbrocken einfach in den See kippen. 

In seinen Lagebericht wies der Leiter des Eigenbetreibens noch auf eine Reihe weiterer Probleme hin. So müsse der Holzbelag der 250 Meter langen Promenadenbrücke an dem See erneuert werden. Die Unterkonstruktion der Brücke sei aber einwandfrei. Handlungsbedarf sieht Meuer auch an der einen oder anderen Uferbefestigung. Dort seien Erdabbrüche zu verzeichnen. 

Kosten für Kreisverkehr explodiert

Vorerst zu den Akten legen will der Eigenbetrieb die Planung für einen Kreisverkehr, über den die Straße Am Wangermeer an die Kreisstraße 87 (Jelliestede) angebunden werden sollte. „Die Kosten sind uns davongelaufen“, sagte Meuer. „Für den Kreisverkehr müssten wir aktuell mit einer Million Euro rechnen. Wir wollen noch einmal überprüfen, ob das Verkehrsaufkommen tatsächlich einen Kreisel erforderlich macht.“

Kein Zweifel ließ Meuer daran, dass die Anschaffung des neuen Mähbootes fürs Wangermeer im vergangenen Jahr (430.000 Euro) richtig war. Das Boot, intern „Wilde 13“ genannt, funktioniere hervorragend. Mit dem 14 Meter langen und gut vier Meter breiten Arbeitsgerät wird das Seegras aus dem Gewässer geholt. Auch wenn das derzeit nicht zu sehen ist, so Meuer, sei die Biomasse noch im See. Und irgendwann, so steht zu befürchten, kommt auch das Seegras zurück.

Übrigens: Der immer noch ausstehende Verkauf der Rundinsel im Wangermeer, von dem sich Eigenbetrieb und Gemeinde eine Millionen-Einnahme erhoffen, war zumindest im öffentlichen Teil der Sitzung kein Thema.

Verkauf von Rundinsel gescheitert

Wangerland (14. 12. 2023) – Der Verkauf der Rundinsel im Wangermeer ist vorerst gescheitert. Wie Bürgermeister Mario Szlezak vor dem Rat sagte, sei es nicht gelungen, die Insel zu den von der Gemeinde festgelegten Rahmenbedingungen an Investoren zu verkaufen. Den entsprechenden Beschluss hat der Rat jetzt aufgehoben. Die Gemeinde müsse das Thema im nächsten Jahr noch einmal völlig neu angehen, sagte Szlezak.

Die Gemeinde hatte im vergangenen Jahr im Rahmen eines Interessenbekundungs-Verfahrens mehrere Investoren gefunden, die die Insel erschließen und mehr oder weniger kompakt bebauen wollten. Der Gewinner des Verfahrens hatte den Zuschlag bekommen, verzichtete aber später aus wirtschaftlichen Gründen auf eine Vertragsunterzeichnung. Die Gemeindeverwaltung hatte daraufhin mit den nächst platzierten Interessenten über einen Verkauf verhandelt. 

Dabei soll schnell offenkundig geworden sein, dass die aktuelle Kostenentwicklung auf Seiten der Investoren, gerade im Bausektor und bei den Zinsen, sowie die Erlösvorstellungen der Gemeinde (fünf bis sechs Millionen Euro) nicht mehr zusammenpassen. Der geplatzte Verkauf geht für die Gemeinde mit finanziellen Folgen in Form von Zinsbelastungen einher.

Neuer Attraktion geplant: Mit dem Hausboot übers Wangermeer

Plan Wangermeer
Rechts im Bild die geplanten Hausboot-Anleger mit den Tiny-Häusern am Ufer. Gegenüber (links) die vorhandene Hausboot-Siedlung am Wangermeer. Grafik: Gemeinde Wangerland

Wangerland (30. 11. 2023) – Das Wangerland bekommt möglicherweise eine weitere touristische Attraktion. Über das künstlich geschaffene Wangermeer in Hohenkirchen sollen künftig von Elektromotoren angetriebene Hausboote schippern können. Hans-Dieter Hoffmann vom Planungsbüro „Hoffmann Consult“ stellte im Ratsausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung die Pläne für einen weiteren Hausboot-Anleger am Südostufer des Gewässers, gegenüber der vorhandenen stationären Hausboot-Siedlung, vor. 

Den zunächst vorgesehenen sechs fahrbaren Hausbooten soll am Ufer jeweils ein Tiny-House als Quartier für zwei oder maximal vier Personen zugeordnet werden. „Die Idee ist, dass Familien dann das Boot und die feste Unterkunft zusammen nutzen“, sagte Hoffmann. Der Ausschuss begrüßte die Pläne (Holger Ulfers, SPD: „Meinetwegen können Sie gern auch mit acht oder zehn Einheiten planen“) und brachte den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Hohenkirchen – An der Gottelser Leide“ auf den Weg. 

Hollyboot
Hollyboote sind derzeit unter anderem bereits in Brandenburg im Einsatz. Foto: www.hollyboot.de

Den Hausbooten und Ferienhäuschen sollen ein Kiosk mit Außenterrasse, eine Ver- und Entsorgungsstation sowie 18 Parkplätze samt ener Fahrrad-Servicestation zugeordnet werden. Ein weiterer Aspekt: Mit der Beplanung des Uferabschnitts in der Nähe der Straße von Hohenkirchen in Richtung Wiarden könnte der weitgehend vorhandene Rundweg um das Wangermeers komplettiert werden. Wer dafür die Kosten und die Unterhaltung übernimmt, wäre noch zu klären. 

Die vergleichsweise leichten, maximal acht Meter langen Hausboote (Hoolyboote) sollen an jeweils vier Dalben festgemacht werden. Die Hobbyskipper könnten damit mit eine Geschwindigkeit von fünf Stundenkilometer über das Wangermeer schippern. Details etwa zu verkehrsrechtlichen Frage zu einem Hausboot-Verkehr und Befahrensregeln für das Gewässer sollen im Laufe des weiteren Verfahrens geklärt werden.

Neuer Anlauf für Verkauf der Rundinsel

Wangerland/Hohenkirchen (6. 9. 2023) – Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak ist zuversichtlich, dass der Verkauf der 14 Hektar großen Rundinsel im Wangermeer bald über die Bühne geht. Bis zur nächsten Ratssitzung soll der Entwurf eines Kaufvertrages vorliegen, kündige der Verwaltungschef am Mittwoch vor dem Betriebsausschuss für den „Eigenbetrieb Wangermeer“ an.

Nach dem Rückzug der Immobilien-Entwicklungsgesellschaft Helma von dem Projekt im Mai habe man mit dem Interessenbekundungsverfahren zweitplatzierten Unternehmen, einem Projektteam aus Esens, intensive Verhandlungen geführt. Die Investoren hätten ihr ursprüngliches Konzept noch einmal überarbeitet. Ursprünglich war ein Mix aus Dauer- und Ferienwohnungen geplant. Der Vertragsentwurf müsse jetzt vom Rat abgesegnet und dann von beiden Seiten unterzeichnet werden.

Die Gemeinde Wangerland erhofft sich vom Verkauf der Rundinsel eine Millionen-Einnahme, die den Haushalt entlasten würde. Zudem soll die touristische Attraktivität Hohenkirchens deutlich aufgewertet werden.

Nächster Bauabschnitt fast fertig

Zügig voran kommt unterdessen die Entwicklung des Baugebietes der Niedersächsischen Landesgesellschaft (NLG) am Wangermeer. Zwei von drei Bauabschnitten seien so gut wie fertig, sagte der technische Leiter des Eigenbetriebes, Torsten Meuer. Während der erste Abschnitt komplett fertig ist, soll der Endausbaus der Straße des zweiten samt Ortsbeleuchtung im Oktober abgeschlossen werden. Zu den zum Teil direkt am See liegenden Grundstücken gehöre auch ein Strandstreifen, den die Bewohner über einen eigens dafür gegründeten Verein unterhalten. Durch Lücken im Schilfsaum können sie von dort in den See gelangen.

Die Pläne für die Gestaltung der NLG-Halbinsel sollen im Oktober im Ausschuss präsentiert werden. Unter anderem ist vorgesehen, Graften in die Halbinsel hinein zu ziehen. Hoffnung machte Meuer den Politikern, dass die Sanierung der Brücke übers Wangermeer nicht so teuer wird wie befürchtet. Marode Holzbohlen sollen durch Kunststoff-Elemente ersetzt werden. „Wir haben dafür einen Fördertopf gefunden“, sagte Meuer. Termin für die Antragstellung sei im Februar 2024.

Neues Mähboot funktioniert prächtig

Einen Durchbruch hat der Eigenbetrieb offenbar bei der Unterhaltung des Gewässers geschafft. Das neu angeschaffte Mähboot, intern „Wilde 13“ genannt, funktioniere hervorragend, bestätigte Björn Harms als Bediener des über 14 Meter langen und gut vier Meter breiten Arbeitsgerätes, mit dem das Seegras am Grund des künstlichen Sees geschnitten wird. 

Der große Vorteil des Bootes gegenüber dem Vorgängermodell: es ist GPS-gesteuert, so dass der Bedienter genau erkennen kann, wo bereits gemäht wurde und wo noch nicht. Harms: „Im Moment gibt es in der Fläche keinen Bewuchs mehr.“

Rückzug von Rundinsel: Helma-Chefin spricht von schwerer Entscheidung

Wangerland/Hohenkirchen (6. 6. 2013) – Andrea Sander, Vorstandsvorsitzende der Helma Eigenheimbau AG (Lehrte), hat des Rückzug des Unternehmens von der Bebauung der Rundinsel im Wangermeer gegenüber „Hooksiel-Life“ bedauert. Der Grund dafür liege in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Die größte Wirtschaftskrise der Immobilienbranche mit sich ständig ändernden Marktbedingungen zwingt uns auch zu kurzfristigen Reaktionen.“

Die zur Unternehmensgruppe gehörende „Helma Ferienimmobilien GmbH“ hatte Ende Mai überraschend ihr Angebot für das Projekt in Hohenkirchen zurückgezogen. Das sei für die Unternehmens-Verantwortlichen eine schwere Entscheidung gewesen, beteuert Andrea Sander in einer Erklärung. Die Gespräche mit der Gemeinde und Bürgermeister Mario Szlezak über den Kauf und die Bebauung der Rundinsel im Wangermeer seien sehr positiv verlaufen. „Wir haben bis zuletzt daran gearbeitet, dass wir mit unserer großen Erfahrung und unserem Erfolg bei Ferienimmobilien auch die Bebauung auf der Rundinsel im Wangermeer realisieren“, so Andrea Sander.

Das Unternehmen Helma hatte sich im Herbst vergangenen Jahres in einem öffentlichen Vergabeverfahren gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Auf der künstlich geschaffenen Insel am Rande von Hohenkirchen sollten danach neben Service-, Gewerbe- und Funktionsgebäuden 160 Ferien- und 20 Dauer-Wohnhäuser gebaut werden. Geschätztes Investitionsvolumen: 50 bis 60 Millionen Euro. Der Kaufpreis hätte 6,65 Millionen Euro in die Kassen der Gemeinde spülen sollen.

Bürgermeister Szlezak hatte nach dem Rückzug von Helma bekräftigt, dass die Gemeinde auch weiterhin nach einem Investor für die Insel suchen wird. Über das geplante weitere Vorgehen wurde bislang noch nichts bekannt. 

Rückschlag fürs Wangerland: Investor für Rundinsel zieht Angebot zurück

Hohenkirchen/Wangeland (31. 5. 2023) – Ein erheblicher Rückschlag für die Gemeinde Wangerland: Heute hat Bürgermeister Mario Szlezak mitgeteilt, dass die Ferien-Immobilienfirma Helma vom Kauf der Rundinsel im Wangermeer in Hohenkirchen zurückgetreten ist.

Das Unternehmen Helma hatte nach einem öffentlichen Vergabeverfahren, in das auch die Wangerländer Bürger eingebunden waren, im vergangenen September den Zuschlag erhalten, die künstlich geschaffene Insel am Rande von Hohenkirchen bebauen zu dürfen. Kaufpreis: um 6,5 Millionen Euro. Helma Ferienimmobilien hatte sich gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Auf dem 15 Hektar großen Eiland sollten in lockerer Bebauung 160 Ferien- und 20 Dauerwohnhäuser entstehen. Geplant waren eineinhalbstöckige Gebäude in Holzrahmenbauweise, dazu ein Platz, an dem Gastronomie, Gewerbe und Service-Einrichtungen platziert werden sollten. Das Unternehmen hatte nach eigenem Bekunden eine Investition in Höhe von 50 bis 60 Millionen Euro geplant.

Nach dem Eindruck von Bürgermeister Szlezak waren die Vertragsverhandlungen bis zum Schluss sehr positiv verlaufen. Insofern sei er überrascht von der der Entscheidung von Helma, das Angebot zurückzuziehen. Wie Szlezak mitteilte, werde jetzt zunächst der Rat der Gemeinde über die weitere Vorgehensweise in der Angelegenheit beraten. „Sobald eine Entscheidung vorliegt, wird die Öffentlichkeit entsprechend informiert“, so der Bürgermeister. „Selbstverständlich bleibt das Ziel der Gemeinde Wangerland, die Rundinsel im Wangermeer zu bebauen und touristisch zu nutzen.“

Spekulationen über Gründes für Rückzug

Mit welcher Begründung Helma sich von dem Projekt zurückzieht, wurde gestern zunächst nicht bekannt. Der Bürgermeister hielt sich dazu bedeckt. Eine Anfrage von „Hooksiel-Life“ an das Unternehmen blieb bis zum Abend unbeantwortet. Angesichts der Bedeutung des Vorhabens für die touristische Entwicklung Hohenkirchens einerseits und die finanzielle Lage der Gemeinde andererseits, wurde umgehend über mögliche Ursachen spekuliert. 

Wirtschaftliche Probleme auf Seiten des Unternehmens könnten ebenso eine Rolle spielen wie die Kostenentwicklung im Baugewerbe bei anhaltender Rezession. Möglicherweise bekommen aber auch Kritiker recht, die schon vor Monaten gewarnt hatten, dass die Umwandlung des Hotels „Dorf Wangerland“ in eine zentrale Flüchtlingsunterkunft Hohenkirchen als Urlaubsort zumindest nicht attraktiver macht.

Klarheit darüber dürften erst die nächsten Wochen und Monate bringen. Unklar ist zurzeit auch noch, welche der vier weiteren Bewerber um die Rundinsel, heute – ein gutes halbes Jahr nach dem Vergabeverfahren – noch als Ersatz-Investor bereit stehen.