Wangerland/Hannover (1. 4. 2023) – In einer Resolution haben die hafenpolitischen Sprecher der CDU-Fraktionen Norddeutschlands den Bund aufgefordert, sich erheblich stärker für die Infrastruktur der deutschen Seehäfen zu engagieren. Die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland), Mitglied im Ausschuss für Häfen und Schifffahrt: „Mit Blick auf den Jade-Weser-Port, Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen, kann ich diese Forderung nur unterstützen.“
Die Seehäfen seien von nationaler Bedeutung. Hier würden im internationalen Handel mehr Güter und Waren umgeschlagen als auf der Schiene, der Straße oder im Luftverkehr. Im Zuge der Energiewende käme weitere Aufgaben hinzu. „In Wilhelmshaven etwa befindet sich das bisher einzige im Regelbetrieb laufende schwimmende LNG-Terminal Deutschlands“, so Jensen.
Die CDU-Politiker fordern eine neue nationale Hafenstrategie. Deutschland dürfe nicht hinter Ländern wie Belgien, den Niederladen und inzwischen auch Spanien zurückfallen. Vor allem die Häfen in den Niederlanden und Belgien hätten Deutschland in den vergangenen 15 Jahren erhebliche Marktanteile abgenommen. Die Hafenexperten der CDU-Landtagsfraktionen fordern ein stärkeres nationales Engagement zur Beseitigung des hohen Investitionsstaus in den Häfen.
Verhandlungsziel der Küstenländer gegenüber dem Bund sollte ein Betrag von 500 Millionen Euro jährlich sein. Wichtige Verkehrsprojekte in Norddeutschland im Bundesverkehrswegeplan zügig umgesetzt werden, um die Häfen auch über ihre Hinterland-Anbindungen konkurrenzfähig zu halten. Die Koordination und Kooperation zwischen den Hafenstandorten solle mit Unterstützung des Bundes ausgebaut werden. Und: Die deutschen Seehäfen müssten steuerlich wettbewerbsfähig bleiben. Dafür sei eine Reform der Einfuhrumsatzsteuer erforderlich.
Hooksiel/Friesland (31. 3. 2023) – Ab morgen gilt im gesamten Landkreis Friesland Anleinpflicht. Hunde dürfen während der allgemeinen Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit vom 1. April bis zum 15. Juli beim Spaziergang in freier Landschaft nicht frei herumlaufen. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Friesland bittet alle Hundebesitzer, ihre Hunde jetzt anzuleinen.
Durch die Regelung sollen wild lebende Tiere geschützt werden. Verschiedene Wildtiere nutzen Wiesen und Wälder zum Brüten und Aufziehen von Nachwuchs. Ihr Bruterfolg und die Aufzucht kann durch freilaufende Hunde gefährdet werden. Sie können zum Beispiel bei den Elterntieren Fluchtverhalten auslösen. Zurückgelassene Eier von Bodenbrütern, so die Naturschutzbehörde, können auskühlen oder Kitze und Junghasen ungeschützt Opfer von Fressfeinden werden.
Zugvögel brauchen Kraft für lange Reise
Insbesondere gilt die Anleinfpflicht auch im Bereich der Strände und im Wattenmeer. Der gesamte Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und sein Umfeld sind im Frühjahr wichtige Raststationen für Tausende von Zugvögeln, die aus ihren Winterquartieren im Süden kommen. Im Wattenmeer fressen sie sich die Fettreserven an, die sie benötigen, um bis zu ihren arktischen Brutgebieten zu kommen. Vögeln, die immer wieder von Hunden aufgeschreckt werden, fehlt am Ende die Kraft, ihre Brutgebiete zu erreichen.
Rechtlich geregelt ist die Anleinpflicht im Niedersächsischen Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG). Verstöße dagegen gelten als Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro geahndet werden können. Darüber hinausgehende kommunale Regelungen wie etwa die generelle Hunde-Anleinpflicht in Hooksiel sind davon unbenommen.
Hooksiel (23. 3. 2023) – Das LNG-Regasfizierungsschiff „Höegh Esperanza“ arbeitet noch im geschlossenen Betriebsmodus („closed loop“). Die Umstellung des Betriebes auf den kombinierten Kreislauf („combined loop“) ist nach Angaben von Terminalbetreiber Uniper erst ab einer konstanten Wassertemperatur in der Jade von sechs bis sieben Grad geplant. Temperatur am heutigen Freitag: Sechs Grad.
Im kombinierten Kreislauf wird Seewasser zur Erwärmung des minus 162 Grad kalten Flüssigerdgases eingesetzt. Mit dem Abwasser fließen dann große Mengen Biozide in die Jade. Im geschlossenen Verfahren stellen erdgasbetriebene Dampferzeuger die nötige Wärme zur Umwandlung des LNG in den gasförmigen Zustand bereit.
Das LNG-Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ soll auch nach dem Willen des Bundestages durch den Verzicht auf den Einsatz von Chlor umweltverträglicher werden. Foto: Dietmar Böckhaus
Gerade die vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) genehmigte Dauerchlorierung zum Schutz des Rohrleitungssystem des Schiffes vor dem Bewuchs durch Muscheln und Seepocken sorgt seit Betriebsaufnahme der FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) für Proteste. Die Sorge: Biozide schon in geringer Dosierung könnten Mikroorganismen und damit Flora und Fauna im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer schädigen.
Mit entsprechender Erleichterung war die zuerst auf „Hooksiel-Life“ veröffentlichte Ankündigung von Uniper aufgenommen worden, dass man aktuell nach chlorfreien Antifouling-Methoden sucht. Im Rahmen des in der Betriebsgenehmigung enthalten „Minimierungsgebots“ werden bis zum dritten Quartals Alternativen geprüft – unter anderem eine von Umweltschützern favorisierte Ultraschall-Methode.
Bund finanziert Umrüstung des LNG-Frachters
Der Bund als Auftraggeber der LNG-Importe hat zugesagt, die Kosten für die notwendige Umrüstung der „Höegh Esperanza“ übernehmen zu wollen. Mehr noch: Nach Informationen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) fordern die Mitglieder des Haushaltsausschusses des Bundestages ausdrücklich das Ende der Biozid-Einleitungen in die Jade.
Allerdings gelangen auch schon im geschlossenen Betriebsmodus von der am Anleger am Voslapper Groden liegenden FSRU Biozide in die Jade. Uniper verweist gegenüber „Hooksiel-Life“ auf die „wasserrechtliche Erlaubnis des NLWKN“ vom 16. Dezember 2022. Seit Aufnahme des Betriebes werde danach „durch Elektrolyse von Seewasser erzeugtes Natriumhypochlorit in die Jade eingeleitet“. Die Chlordosierung bewege sich im Rahmen der Genehmigung, also von 0,1 bzw. 0,2 Milligramm/Liter. Wie andere Frachtschiffe auch benötigt die „Höegh Esperanza“ Seewasser auch für ihr Kühlsystem, als Lösch- und Ballastwasser, das ebenfalls im chloriert wird. „Im ,closed loop‘-Modus werden etwa 6500 Kubikmeter/Stunde eingeleitet“, bestätigt Uniper.
Monitoring läuft schon seit Dezember 2022
Das Monitoring, mit dem etwaige Auswirkungen der Elektrochlorierung an Bord der FSRU auf die Jade festgestellt werden sollen, laufe bereits seit Dezember 2022 – gemäß der Auflagen der wasserrechtlichen Erlaubnis in Abstimmung mit der Überwachungsbehörde, so Uniper. „Ergebnisse sollen veröffentlicht werden, sobald komplette Messreihen über einen längeren Zeitraum für alle Betriebsweisen vorliegen.“ Die bisher gemessenen Daten würden laufend an die Überwachungsbehörde übermittelt.
Auch wenn ein Ende der Dauerchlorierung für die LNG-Regasifizierung absehbar ist: Umweltschutzverbände wie die DUH, der BUND und der Nabu sehen den Aufbau einer aus ihrer Sicht überdimensionierten Import-Infrastruktur für Flüssigerdgas, für den der Bund über zehn Milliarden Euro bereitstellt, skeptisch. Ein Kritikpunkt: Die Abhängigkeit vom russischen Pipelinegas werde in gewissem Umfang durch eine Abhängigkeit von LNG-Importen aus den USA abgelöst.
Anne Rolfes, Umweltaktivistin aus New Orleans (2. von links,) verschaffte sich in Hooksiel mit Vertretern des örtlichen „Netzwerk Energiedrehscheibe“ einen Eindruck vom LNG-Terminal Wilhelmshaven. Auf dem Bild (von links) Andy Gheorghiu, die Wangerländer Ratsherren Hedde Hobbie und Dieter Schäfermeier (beide Pro Wangerland), Stefanie Eilers (Nabu-Vorsitzende) und Britta Moosmann. Foto: hol
In den Vereinigten Staaten wird das Gas durch die umweltschädliche Fracking-Methode gewonnen. Auch bei seiner Umwandlung in LNG und dessen Verschiffung werden die Anwohner, Umwelt und lokale Wirtschaft am Golf von Mexiko im US-Bundesstaat Louisiana massiv belastet. Einen Eindruck davon vermittelte in dieser Woche Anne Rolfes, Direktorin der Umweltschutzorganisation Louisiana Bucket Brigade. Die Aktivistin aus New Orleans war auf Einladung der Sprecherin der „Netzwerk Energiedrehscheibe“, Stefanie Eilers (Nabu Wilhelmshaven), an die Jade gekommen.
Amerikanerin berichtet von Öko-Schäden
Vom Hooksieler Außenhafen aus warf Anne Rolfs einen Blick auf das erste deutsche LNG-Terminal. Nach einem Besuch der Gasspeicherkavernen in Etzel (Friedeburg) sprach sie in Wilhelmshaven über die Auswirkungen der LNG-Exporte auf ihre Heimatregion. Der Schiffsverkehr zu und der Bau von bis zu zehn LNG-Exportterminals beeinträchtige die Küstenfischerei massiv. Durch das Abfackeln von Gas würden Unmengen von klimaschädlichem Methan freigesetzt und die Anwohner etwa durch krebserregende Benzole bedroht. An der Finanzierung dieser Industrien seien auch deutsche Banken beteiligt. Rolfes bezweifelt ebenso wie das „Netzwerk Energiedrehscheibe“, dass die deutschen und die globalen Klimaziele mit der Umrüstung auf LNG zu erreichen sind.
Zu weiteren Sorgen und Bedenken von Umweltschützern zum Wilhelmshavener LNG-Terminal hat Uniper gegenüber „Hooksiel-Life“ Stellung bezogen. Unzutreffend sei der Verdacht, dass die Seewasser-Ansaugklappen der „Höegh Esperanza“ nicht vergittert seien. „Vor den Öffnungen zu den Einlassbecken befinden sich Gitter“, beteuert eine Uniper-Sprecherin.
Fische werden von Ansaugstutzen vergrämt
Wie viele Meeresbewohner durch den Ansaugprozess getötet werden, wisse man nicht genau. Dazu seien auch in den Umweltgutachten im Rahmen des Antragsverfahrens nur Schätzungen, beruhend auf groben Annahmen und begrenzter Datengrundlage, vorgelegt worden. Als Vergleich seien zum Beispiel die Organismenverluste an den den Ansaug-Vorrichtungen der Kraftwerke an der Jade herangezogen worden.
Auf Grundlage der Gutachten habe Uniper „eine entsprechende Kompensation geleistet, mit der adäquate Ausgleichsmaßnahmen für die Verluste realisiert werden können“. Die Betreiber seien zudem verpflichtet worden, „die technischen Möglichkeiten zur Vergrämung von Fischen weitergehender zu prüfen und im Hinblick auf die FSRU darzulegen“. „Die Untersuchungen der Umweltexperten hierzu laufen“, sagte die Uniper-Sprecherin gegenüber „Hooksiel-Life“. Kleinstlebewesen, die durch die Einlassgitter gelangen, würden im Seewasser vor den Filtern aufgefangen. „Das anfallende Biomaterial wird fachgerecht an Land entsorgt.“
Paul ist traurig. Die Rutsche kann er nicht benutzen. Auf dem Spielplatz an der Bakenstraat läuft das Wasser schlecht ab. Foto: hol
Hooksiel (30. 3. 2023) – Karin Korth ärgert sich. Die Hooksielerin wohnt in der Bakenstraat. Eigentlich ein idealer Wohnort – zumal die Großmutter gern mit ihren Enkeln auf einen Spielplatz geht. Aber zum Leidwesen von Oma Karin und Enkel Paul stand der ansonsten sehr schöne Spielplatz an der Bakenstraat mal wieder wieder unter Wasser.
„Der Spielplatz ist schön. Aber wenn es mal regnet, steht das Wasser da sehr hoch“, sagt Karin Korth im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Sie würde sich wünschen, dass die Gemeinde sich um das Problem kümmern würde. „Hier fehlt eine Drainage. Oder zumindest müsste mal jemand Löcher in die Erde bohren, damit das Wasser abfließen kann“, schlägt die Großmutter vor.
Ein weiteres Problem lässt sich vermutlich so leicht nicht lösen. Hundekot! „Direkt vor der Wippe ein riesiger Haufen. Das ist ekelig …. Welche Hundehalten machen so etwas?“ Nach dem Eindruck der Hooksielerin gibt es viele Hundehalter, die vorbildlich mit ihren Tieren unterwegs sind. Ausgerüstet mit Hundeleine und Plastikbeutel, um gegebenenfalls den Kot aufnehmen zu können. Einigen Tierhaltern scheint der Kot ihrer Vierbeiner aber ganz egal zu sein. Und von der Anleinpflicht im Ort und am Strand hätten die offenbar auch noch nichts gehört.
Karin Korth würde sich wünschen, dass die „schwarzen Schafe“ unter den Hundehaltern auch mal von Ordnungskräften auf ihre Verstöße angesprochen werden. Dass es sich dabei keineswegs um „Kleinigkeiten“ handelt, weiß sie seit ihrem Fahrradsturz am Deichverteidigungsweg am Strand. Dort sei ihr ein unangeleinter Hund direkt ist Rad gelaufen. Das Ergebnis: Etliche Schürfwunden bei Karin Korth, ein Achselzucken bei den Hundehaltern und ein dummer Spruch: „Sie müssen hier ja auch nich so schnell mit dem Fahrrad fahren …“
Torsten Schukies aus Herford gehörte heute zu den ersten, die ihren Stellplatz auf dem Campingplatz in Hooksiel in Beschlag nahmen. Foto: hol
Hooksiel (30. 3. 2023) – Heute um 7 Uhr war es soweit. Am Campinglatz Hooksiel öffnet sich die Schranke. Die Saison ist eröffnet. Auf der Zufahrt am Deich stehen zu diesem Zeitpunkt schon eine ganze Reihe von Saisoncampern, die ihre Wohnwagen so schnell wie möglich aufstellen wollen.
Einer von ihnen ist Torsten Schukies aus Herford (Nordrhein-Westfalen). Er hat sich schon am Mittwochabend auf die gut 230 Kilometer weite Anfahrt begeben. „Das gehört einfach dazu. Ich habe hier auf dem Deich vor dem Campingplatz übernachtet. Um 24 Uhr gab es mit einem anderen Saisoncamper ein Bierchen. Herrlich.“
Der Außendeich-Campingplatz mit seinen 1500 Stellplätzen hat viele Fans, die dem Standort unmittelbar an der Jade seit Jahren die Treue halten. Allein 800 Parzellen sind Dauercampern wie Torsten Schukies vorbehalten. Die übrigen Plätze gehen an Spontanreisende, von denen die Wangerland Touristik GmbH (WTG) als Betreiberin schon zu den Osterfeiertagen eine Reihe erwartet. Der Platz und das Umfeld samt Strand jedenfalls sind darauf in den vergangenen Wochen gut vorbereitet worden.
Für Schukies war es übrigens kein sportlicher Ehrgeiz, zu den ersten Campern vor der Einfahrt zu gehören. „Mein Wohnwagen ist 9,50 Meter lang. Da ist es einfach besser, wenn ich der erste bin, der aufbaut. Sonst wird es eng, wenn die Nachbarn kommen.“
Der Begriff „Nachbarn“ ist durchaus zutreffend. Familie Schukies stellt ihren Wohnwagen im dritten Jahr auf dem Platz ab. Andere seit acht, zehn oder auch noch mehr Jahren. Da entwickeln sich Beziehungen, zum Teil auch Freundschaften. „Wir freuen uns schon, die Leute wieder zu treffen“, sagt Torsten Schukies, der heute und morgen als eine Art Vorhut den Wohnwagen samt Vorzelt und Terrasse aufbaut. „Dann geht es erst einmal wieder nach Hause. Wir fahren noch in einen anderen Urlaub. Aber ab Mai bin ich dann an den Wochenenden mit Frau und Kindern in Hooksiel.“
Im Laufe des Tages füllte sich der Campingplatz zusehends. Der Andrang am Starttag sei aber nicht so groß gewesen wie in den Vorjahren, schildern Campingplatz-Mitarbeiter. Ein wesentliche Grund dafür dürfte sein, dass die Osterferien in Nordrhein-Westfalen erst an diesem Wochenende beginnen. „Am Sonnabend wird hier noch einiges los sein …“
Hooksiel/Wilhelmshaven (29. 3.2023) – Hoch erfreut hat Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) auf die zuerst von „Hooksiel-Life“ verbreitete Nachricht reagiert, dass die vom Energiekonzern Uniper getragene Betreibergesellschaft des LNG-Terminals Wilhelmshaven für das Reinigen ihres Röhrensystem aktiv nach Alternativen zum Chlorverfahren sucht. „Dies zeigt“, so Meyer: „Es gab und gibt bei der wasserrechtlichen Genehmigung keinen Umweltrabatt. Mein Ziel für die Umwelt ist es, schnellstmöglich auch hier eine Beendigung der Einleitung von Chlor zu erreichen.“
Meyer: Schutz des Wattenmeeres hat hohe Bedeutung
Die Alternativenprüfung sei ein wichtiger Schritt, um das erste LNG-Terminal in Deutschland ebenfalls ohne schädliche Abwässer zu betreiben. „Ich erwarte, dass auch hier der Bund etwaige Mehrkosten übernimmt“, so Meyer heute. „Wir haben uns – gegen alle Behauptungen – ständig für ein Höchstmaß an Umweltstandards eingesetzt und sowohl ein Minimierungskonzept mit ständiger Alternativenprüfung als auch ein umfangreiches ökologisches Monitoring vorgeschrieben. Der Schutz des Wattenmeers hat für die Landesregierung eine hohe Bedeutung.“
Die Einleitung von Chlor ins Wattenmeer durch das LNG-Terminal war Gegenstand großer Diskussionen mit den Umweltverbänden und im Landtag. Die so genannte „Elektrochlorierung“ wird zur Reinigung der mit Meerwasser gefüllten Rohre in der schwimmenden Regasifizierungseinheit (FSRU) genutzt. Das Land hatte die wasserrechtliche Genehmigung für die erste FSRU unter Auflagen wie des Minimierungsgebots der Einleitungen, der Alternativenprüfung und einem intensiven gewässerökologischen Monitoring erteilt.
Strenge Auflagen des Landes schreiben Suche nach Alternativen vor
Die Betreibergesellschaft hat jetzt bestätigt, dass aufgrund der strengen Auflagen des Landes seit der Erteilung der wasserrechtlichen Genehmigung eine Vielzahl von chemischen, biologischen, physikalischen, mechanischen und weiteren Antifouling-Verfahren untersucht und bezüglich ihrer Umsetzbarkeit auf der „Höegh Esperanza“ untersucht werden. Das Ultraschallverfahren wurde dabei gegenüber „Hooksiel-Life“ ausdrücklich genannt. Ergebnisse der Alternativenprüfung werden für das dritte Quartal erwartet. Auch die Minimierung durch die Stoßchlorierung, also den Einsatz deutlich geringerer Mengen Chlor, muss nach den Auflagen des Umweltministeriums untersucht werden.
Meyer weist darauf hin, dass er Anfang diesen Jahres in intensiven Gesprächen mit dem Betreiber der für Ende des Jahres geplanten zweien FSRU der Firma TES erreicht habe, dass diese von vornherein das chlorfreie und von den Umweltverbänden geforderte Ultraschallverfahren zur Reinigung anwenden will. Die Mehrkosten der umweltfreundlichen Umrüstung in Millionenhöhe trägt der Bund.
Über das LNG-Terminal Wilhelmshaven werden nach Angaben des Umweltministeriums zurzeit rund sechs Prozent des deutschen Gasbedarfs gedeckt. Es sei prinzipiell auch für die Regasifizierung grüner Gase geeignet. Betrieben wird das Terminal durch das Unternehmen Uniper im Auftrag der Deutschen Energy Terminal GmbH (DET). So „schnell wie möglich“, so das Ministerium, sollen die beiden schwimmenden FSRU durch ein in der Kapazität größeres festes Terminal der Firma TES abgelöst werden. Dort kann die Regasifizierung grüner Gase grundsätzlich umweltfreundlich ohne Meerwasser und Antifouling-Systeme erfolgen.
Umweltministerium: Chloranteil wird permanent überprüft
Bei der Regasifizierung in der schwimmenden FSRU wird minus 164 Grad kaltes, flüssiges Gas mit Meerwasser aufgewärmt – und nicht, so betont das Ministerium, durch einen klimaschädlichen fossilen Verbrennungsprozess. Damit sich die Wasserrohre auf Dauer nicht mit Muscheln und Seepocken zusetzen, wird dem Wasser bisher ein geringer Anteil an Chlor beigemischt. Das Chlor werde regenerativ per Elektrolyse direkt aus dem Meersalz (NaCl) gewonnen.
Das im Meerwasser enthaltene Natriumchlorid (NaCl) bzw. „Salz“ wird unter Zuführung von elektrischer Energie zu aktivem Chlor (Cl2) in Form von Natriumhypochlorit (NaOCl) umgewandelt. Dass der Höchstwert von 0,2 mg Chlor pro Liter Wasser nicht überschritten wird, werde permanent geprüft, so das Umweltministerium. „Beim Ultraschallverfahren werden die Rohre ohne Biozide „gereinigt“.
Für Hildburg „Hilli“ Reiners ist der Reitstall in Oesterdieken die zweite Heimat. Foto: hol
Hooksiel (28. 3. 20203) – Gibt es so etwas wie eine Mutter eines ganzen Dorfes? Im übertragenen Sinne schon. Und in Hooksiel trägt sie einen Namen: Hildburg Reiners. Einen Großteil der seit Jahren in Hooksiel lebenden Frauen und Männer hat sie schon als Kinder im Spielkreis betreut. Und deren Kinder wiederum lernen inzwischen bei „Hilli“ reiten.
Hildburg Reiners ist sportlich, drahtig, meist gut gelaunt und immer für einen lockeren Spruch gut. Wenn die Mutter von zwei erwachsenen Kindern mit ihren Enkelkindern und ein paar Hunden durch den Ort zieht, muss sie gefühlte alle zehn Meter jemanden grüßen. Als gebürtige Hooksielerin kennt sie unheimlich viele Menschen im Ort – vor allem auch junge Menschen.
Die heute 75-Jährige gehörte 1977 zum Kreis der Frauen, die in Hooksiel einen „Spielkreis“ gründeten. Einen Kindergarten gab es damals noch nicht. Als Mutter eines sechsjährigen Mädchens und eines vierjährigen Sohnes übernahm Hildburg Reiners zwei Mal in der Woche für jeweils vier Stunden die Betreuung von einer der beiden je 30-köpfigern Gruppen. Eine erzieherische Ausbildung hatte sie nicht. Aber viel Liebe für Kinder, die – so ihre Überzeugung bis heute – auch einmal ein strenges Wort brauchen, wenn sie Grenzen überschreiten. „An der Liebe ändert das nichts.“
Mit 13 Jahren auf Brötchentour zu den Kunden
Hildburg ist eine geborene Schmöckel. Ihre Eltern, wie auch schon ihre Großeltern, betrieben als Bäcker und Konditoren in Hooksiel eine Bäckerei. Das Mädchen wuchs in Hooksiel auf, besuchte hier die Schule und lernte schon mit sechs Jahren ihren späteren Mann Heino kennen. Heino arbeitete später als Bäcker im elterlichen Betrieb, in dem Hildburg ihre Lehre als Einzelhandelskauffrau absolvierte.
Als Lehrling in einem Familienbetrieb hat man es nicht ganz leicht. „Man hat nie Feierabend. Man ist immer da, wenn noch etwas erledigt werden muss. Schon mit 13 Jahren musste ich morgens die Brötchentour übernehmen“, erinnert sich die Seniorin. Auch in ihrer Zeit als Auszubildende hatten die Brötchen oberste Priorität. „Wenn ich mich bei der Tour mal verspätete, verpasste ich meinen Bus zur Berufsschule – dann musste ich da mit dem Fahrrad nach Jever fahren.“ Dafür war die Abschlussprüfung besonders streng. Frei nach dem Motto: „Na ja, du hast ja bei deinen Eltern in der Lehre. Mal sehen, ob du da wirklich etwas gelernt hast …“
Die berufliche Karriere im Familienbetrieb endete, als das die junge Frau gerade 18 Jahre alt war. Die Bäckerei Schmöckel ging Konkurs. „Meine Eltern waren über Nacht verschwunden“, erinnert sich Hildburg Reiners. Damit war auch der Job weg, aber der Weg zur Heirat frei. Heino Reiners wechselte zur Bäckerei Ulfers und heiratete seine Jugendfreundin. Nur aus der erhofften Mitgift von seiner Frau wurde nichts. Deren Familienbesitz kam weitgehend unter den Hammer.
Aus dem Spielkreis in den Kindergarten übernommen
Im Spielkreis wurde „Hilli“ zur Institution. Eine ganze Generation von Hooksielern hat auf ihrem Schoß gesessen, wurde getröstet oder zum Spielen animiert. Der damalige Bürgermeister Dietrich Gabbey sorgte dafür, dass die Spielkreis-Betreuerinnen übernommen wurden, als die die Gemeinde Wangerland um 1990 herum in der „Alten Schule“ einen offiziellen Kindergarten einrichtete. Als „ungelernte Kraft“ musste sich Hildburg Reiners mit ihrem pädagogischen Leitbild im Profi-Team des Kindergartens ihren Platz erst erobern. Ihrem Credo blieb sie treu: „Der Umgang mit Kindern ist eine Herzenssache – aber man muss auch konsequent sein.“
Die Kinder dankten es ihr. Als sie mit 65 Jahren in Ruhestand ging, gab es einen große Abschiedszeremonie. Aber „Hilli“ blieb ihren Kindern treu, arbeitete noch bis 70 als Springer-Kraft und stand darüber hinaus fast täglich am Kindergarten-Zaun, um ein Lächeln zu ergattern.
Vor der Gefahr, in ein emotionales Loch zu fallen, bewahrten die Rentnerin aber ihre Kinder und Enkelkinder – und ihre große Leidenschaft: die Pferde. Dr. Karl-Heinz Gaede, Mitbegründer des Reit- und Fahrvereins Hooksiel, sprach die junge Mutter an, die ihre Tochter Katja regelmäßig zum Reitunterricht begleitete. „Kommen Sie doch zu uns nach Oesterdieken und übernehmen einen Kindergruppe.“ Gesagt getan.
Seit 1988 gehört Hildburg Reiners zum Trainerstab des RuF Hooksiel. Der Verein, mehrfach für seine gute Nachwuchsarbeit ausgezeichnet, bietet ideale Bedingungen – für Reitanfänger ebenso wie für Fortgeschrittene, für Dressur- und für Springreiter. Die Basis dafür legen 13 ehrenamtliche Reitlehrerinnen und Reitlehrer sowie sechs Schulpferde, die den Einstieg in den Sport erleichtern. Sportlicher Höhepunkt in Oesterdieken ist das Großturnier, das der Verein jeweils im Herbst ausgerichtet.
Hildburg Reiners hat selbst nie Turniere geritten. Aber dennoch war der Reitunterricht für Frauen- und Kindergruppen für sie schnell mehr als ein Hobby. Dazu haben auch ihre eigenen Pferde beigetragen – erst Stroma, dann Silas, Bendit und heute Käpt’n. „Hilli“ reitet zwar noch regelmäßig selbst. Aber um Käpt’n, einen Haflinger, fit zu halten, freut sich die Seniorin über die Unterstützung von zwei Reitbeteiligungen.
Angehende Reiter brauchen klare Kommandos
Der Reitunterricht ist das eine. Der Reitstall das andere. Vor allem nach dem Tod ihres Mannes Heino im vergangenen Jahr ist Hildburg Reiners täglich in Oesterdieken, füllt die Getränkebestände auf, fegt durch die Reiterklause oder schaut nach den Schulpferden. Der Plausch mit den Reitern, Reitlehrern und Vorstandsmitgliedern gehört zu ihrem Reiterleben genau so dazu wie die körperliche Anstrengung beim eigenen Ritt durch die Halle.
Als Reitlehrerin steht sie dienstags und mittwochs selbst in der Bahn, hilft kleinen Mädchen beim Satteln oder beim Aufsteigen aufs Pferd – und gibt Kommandos: „Schritt, Trab, Galopp – und jetzt Wechsel durch die ganze Bahn. Zügel kürzer! Achte auf deinen Sitz! Nicht mit den Beinen schlackern! Auf dem Zirkel geritten …“ Beobachtet wird das Ganze von der Tribüne aus von den Müttern der Reitanfänger, von denen viele „Hilli“ noch aus dem Spielkreis kennen – mit ähnlich konsequenten Kommandos. Und mit viel Herz. Und niemand zweifelt, wenn Hildburg Reiners feststellt: „Neben meinen Enkelkindern ist der Reitstall mein Ein und Alles.“
Der Eintritt zum Hooksieler Badestrand entfällt. Foto: Bildwerfer-Fotografie
Hooksiel/Wangerland (28. 3. 2023) – Seit einigen Tagen steht es endgültig fest: An den Wangerländer Stränden wird künftig kein Eintritt mehr erhoben. Während Urlaubsgäste bereits in den vergangenen Jahren kostenfreien Strandzugang hatten, können fortan auch wieder Einheimische und Tagestouristen kostenfrei an die Strände.
Allerdings: Wie die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) auf Nachfrage sagte, wird für das Abstellen von Autos auf den Großraumparkplätzen am Hooksieler Strand ab voraussichtlich Mai eine Parkgebühr erhoben. „Dadurch wollen wir den Ausfall der Einnahmen kompensieren“, sagte Marketingchefin Larissa Strangmann. „Für Einheimische, die mit dem Fahrrad zum Strand fahren, fallen also keinerlei Kosten an.“
Zum Hintergrund: Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hatte es im Wangerland seit der Saison 2018 sowohl kostenfrei nutzbare Strandbereiche als auch kostenpflichtige Strandbad-Bereiche gegeben. Damit ist es jetzt vorbei. Ab dieser Saison werden jetzt laut WTG alle Strandflächen im Wangerland kostenfrei zugänglich sein.
Die Strandbäder würden in ihrer gewohnten Form bestehen bleiben. Die Retter der DLRG haben ein Auge auf den Strandbetrieb, Sanitärgebäude und Gastronomie seien geöffnet und die allgemeine Bewirtschaftung werde weiterhin gewährleistet. „Lediglich die Zugänglichkeit dieser Strandbereiche ist ab sofort zusätzlich kostenfrei“, teilt die WTG heute mit.
WTG-Geschäftsführer Armin Kanning zeigt sich „überaus glücklich“ über die Umsetzung seines Wunsches. „Mir war es schon länger ein Anliegen, den Strandeintritt entfallen zu lassen, nicht zuletzt, da die vorherige Regelung schwierig zu kommunizieren war. Dies widersprach unserem Anspruch, unseren Gästen den Aufenthalt im Wangerland möglichst unkompliziert und stressfrei zu gestalten“, so Kanning. „Diesem Anspruch können wir fortan an dieser Stelle wieder gerecht werden.“
Er sei froh darüber, dass nun auch die Einheimischen alle Strandbereiche im Wangerland kostenfrei nutzen können. Kanning: „Im Rahmen der nachhaltigen Tourismusentwicklung haben wir nicht nur das Wohl unserer Gäste im Blick, sondern auch die Qualitätssteigerung des Lebensraums und des Freizeitwerts im Wangerland – der jetzige Wegfall des Strandeintrittes ist ein Beispiel für die angestrebten positiven Effekte durch den Tourismus.“
Mit den Parkgebühren in Hooksiel setze man im übrigen nur das um, was für den Strand in Schillig schon bislang gegolten hat, sagt Larissa Strangmann. Voraussetzung für diese Lösung war eine Einigung mit der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts, der die von der WTG gepachteten Parkplatzflächen gehören. Dafür, dass die zu erwartenden Parkgebühren für den freien Eintritt für Einheimische genutzt werden, musste der Gemeinderat grünes Licht geben.
Ein Großteil der bisherigen „Kassenhäuschen“ an den Strandbädern in Hooksiel soll trotzdem aufgestellt werden. Sie dienen als Service-Stellen für Strandnutzer, an denen unter anderem Strandkörbe gebucht werden können.
Hooksiel/Wilhelmshaven/Oldenburg (27. 3. 2023) – Ende 2026 soll in Wilhelmshaven das zweite Terminal für die Anlandung von verflüssigten Gasen fertig sein. Das sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) heute auf der Jahrespressekonferenz der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts in Oldenburg. Die konkrete Planungsphase für das Projekt wird nach den Worten von NPorts-Geschäftsführer Holger Banik im Mai beginnen.
Das LNG-Terminal Wilhelmshaven: Links ein LNG-Frachter, der das Gas an das Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ abgibt, von dem das Erdgas an Land gepumpt wird. Ein weiterer Anleger soll bis Ende 2026 unmittelbar angrenzend (in Richtung Wilhelmshaven) gebaut werden. Foto Scheer
Der neue „Anleger für allgemein verflüssigte Gase in Wilhelmshaven“ (AVG Wilhelmshaven) soll unmittelbar neben dem Ende 2020 in Betrieb genommenen LNG-Terminal in Sichtweite von Hooksiel entstehen, allerdings mit einer Länge von 1,9 Kilometern deutlich größer werden. Das Investitionsvolumen wird auf rund 600 Millionen Euro geschätzt. Das sei nicht von NPorts und auch nicht vom Land Niedersachsen allein zu finanzieren, sagte Lies. Gefordert seien hier neben den Energiekonzernen Uniper und TES als Projektpartner auch der Bund, so der Minister. Schließlich sollen über das Terminal die „grünen Gase“ für die Dekarbonisierung der Industrie in ganz Deutschland fließen.
Derzeit ist die Finanzierung noch nicht gesichert. Banik geht davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren für das Mega-Projekt an der Jade in 2025 abgeschlossen werden kann. „Wenn alles glatt läuft, wird der Anlage dann zwischen Ende 2026/Ende 2027 fertig sein.“
Lies: Potenzial für gute Industriearbeitsplätze
Minister Lies pocht auf Ende 2026. „Die Importmöglichkeiten sind Voraussetzung dafür, dass wir unsere Klimaziele erreichen.“ Methan (CH4) und Ammoniak (NH3) könnten künftig in Anlagen in Wilhelmshaven in Wasserstoff umgewandelt werden. Hierdurch würden gute Industriearbeitsplätze entstehen, so die Erwartung von Lies. Die niedersächsischen Seehäfen „werden das Tor sein für saubere Energie für ganz Deutschland“, sei es bei der Anlandung von grüner Energie in Form von Strom oder Gas oder beim Ausbau von Offshore-Windkapazitäten.
Die LNG-Infrastruktur sei auch für den Import „grüner Gase“ weitgehend nutzbar. Aber auch Gase fossilen Ursprungs, wie LNG, werden nach Ansicht von Lies auf dem Weg zur Klimaneutralität noch bis 2040 in abnehmender Menge importiert werden müssen. Deutschland sollte sich aber eine eigene Tankschiff-Flotte zulegen, um bei Transporten nicht auf die Verfügbarkeit von Gastankern auf dem Markt abhängig zu sein.
Sanierung der Hooksieler Schleuse schreitet voran
Die NPorts-Niederlassung Wilhelmshaven bewirtschaftet auch den Hooksieler Hafen. Hier schreite die Sanierung der Schleuse voran. Im Januar hatte NPorts die Trockenlegung der Schleuse veranlasst, um eine umfangreiche Bestandsaufnahme des baulichen und technischen Zustands der Schleuse vornehmen zu können. „Die abschließenden Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet“, so Banik. „Hieraus werden sich die weiteren Modernisierungsschritte ableiten.“
Hooksiel/Wilhelmshaven (27. 3. 2023) – Was haben Umweltzerstörungen im US-Bundesstaat Louisiana mit Wilhelmshaven zu tun? Nichts? Das sieht das „Netzwerk Energiedrehscheibe“, ein Zusammenschluss von Umweltschützern aus Wilhelmshaven und Friesland, ganz anders. Aufgezeigt werden sollen die Verbindungen in „Transatlantischen Gesprächen“, zu denen das Bündnis für Morgen, Dienstag, 28. März, einlädt.
Als Gast erwartet wird Anne Rolfes, Master für internationale Entwicklung von der Bucket Brigade, einer Umweltschutzorganisation in den USA. Sie wird über die Entwicklung der Gaswirtschaft im US-Bundesstaat Louisiana informieren. Konkret: Über das Fördern von Erdgas mit der aus ökologischer Sicht höchst-umstrittenen Fracking-Methode. Das Gas wird dann in tiefgekühltem Zustand als Flüssigerdgas (LNG) nach Deutschland exportiert, wo es nach dem Ausfall russischen Pipelinegases eine Energiekreise abwenden soll.
Im Rahmen der Veranstaltung besichtigen die Umweltschützer ab etwa 13.30 Uhr das LNG-Terminal Wilhelmshaven – und zwar vom Hooksieler Außenhafen aus. Danach fährt man zu den Speicherkavernen in Etzel. Gegen 16 Uhr findet dann im Lokal „Kulturversorgerin Else“, Grenzstraße 16 in Wilhelmshaven, das eigentliche Gespräch über den Ausbau der LNG-Förderung und samt Verschiffung in den USA statt. Die Folgen für Flora und Fauna sowie die Menschen in Louisiana sowie fürs (weltweite) Klima seien dramatisch.