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Beiträge veröffentlicht in September 2024

Ausbildung in Hooksiel: Sicherheit ist im Meerwasser-Wellenbad oberstes Gebot

angehender Bademeister Ole Warrings
Ole Warrings ist auf dem Weg zum Fachangestellten für Bäderbetriebe. An der Ausbildung im Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel macht ihm der Kontakt zu den Gästen besonders viel Spaß. Foto: hol

Hooksiel (30. 9. 2024) – Um eine Anstellung braucht sich Ole Warrings auf absehbare Zeit keine Gedanken zu machen. Bademeister werden händeringend gesucht. Überall. Aber warum sollte man seine Heimat verlassen, wenn sie einem doch durchweg gut gefällt und man zudem noch einen Job hat, der einem Spaß macht?

Ole Warrings ist Auszubildender bei der Wangerland Touristik GmbH (WTG). Sein Arbeitsplatz: Das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel. Der junge Mann lernt im zweiten Jahr den Beruf des „Fachangestellten für Bäderbetriebe“. Dahinter steckt deutlich mehr als es der volkstümlich Begriff „Bademeister“ vermuten lässt. Aber natürlich gehöre die Aufsicht über den Schwimmbetrieb zu den Kernaufgaben, schildert der Azubi: „Vor allem wenn wir im Wellenbad-Modus sind, steht immer einer am Beckenrand, damit nichts passiert.“

Stets den Überblick behalten

Wichtig sei es, den Überblick über das Treiben im Wasser zu behalten. Kommen sich Badegäste zu nahe? Verliert ein Schwimmer die Kraft, sich über Wasser zu halten? Hat jemand gesundheitliche Probleme? Im Ernstfall müsste Ole Warrings eingreifen. Und er könnte auch jederzeit eingreifen. Dafür musste er unter anderem einen DLRG-Rettungsschein in Silber nachweisen.

Aber zum täglichen Geschäft gehört die Rettung von Badegästen nicht. „Zum Glück“, sagt der 23-Jährige, dem der Kontakt mit den Gästen des Hallenbades viel Freude macht. Etwa die Animation bei den sehr gut besuchten „Aqua-Fit“-Angeboten oder die Schnupper-Schwimmkurse, die die WTG anbietet. Hinzu kommen technische Aufgaben im Bad wie zum Beispiel die Kontrolle der Pumpen, der Wasseraufbereitung, die Überwachung des Chlorgehalts und des PH-Wertes des Wassers. Der Beruf sei unheimlich vielseitig, sagt Ole Warrings. „Wir sind ein Art Mädchen für alles.“ 

Lob für den Arbeitgeber

Der junge Mann ist in Tettens zur Grundschule gegangen und hat an der Oberschule Hohenkirchen seinen erweiterten Realschulabschluss abgelegt. Eigentlich wollte er Zimmerer werden. Doch nach einem Sturz von der Leiter hat Ole Warrings sich umorientiert – und seine Entscheidung bis heute nicht bereut. Und das liegt nicht nur an den rund 1000 Euro Azubi-Vergütung im Monat. „Wir haben hier eine gute Stimmung im Team. Und die WTG ist ein sei guter Arbeitgeber“, sagt der Auszubildende. So könne er etwa den Fitnessraum nutzen und übers Wochenende kostenlos ein Wohnmobil ausleihen. 

Die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe dauert drei Jahre. Für den theoretischen Unterricht kommen die Auszubildenden wochenweise in Zeven zusammen. Ein Schwerpunkt des Unterrichtes in den allgemein bildenden Fächern liegt bei Mathematik und Chemie. Gelehrt werde aber auch die richtige Kommunikation. Denn: Ein netter Bademeister erhöht die Zufriedenheit der Gäste und klare Ansagen die Sicherheit im Bad. 

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen angehenden Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte, einen Maler, zwei Veranstaltungskauffrauen, eine Zimmerin, eine Bäckerei-Fachverkäuferin, einen Handelsfachwirt, einen Koch und einen Landwirt.

Schutzgemeinschaft warnt vor CO2-Pipeline durch Wattenmeer und Nordsee

Friesland/Wangerland (29. 9. 2024) – Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e. V. (SDN) warnt davor, die Nordsee zur Müllkippe verkommen zu lassen. Der 1973 gegründete Umweltschutzverein mit Sitz in Varel, dem über 200 Kommunen, Landkreise und Verbände angehören, hält insbesondere die Überlegungen, CO₂ unter dem Meeresgrund zu verpressen, für einen Irrweg. 

Hintergrund ist die Debatte im Bundestag über Pläne, das Kohlendioxidspeicherungs- und transportgesetzes (KspTG) zu ändern. „Mit der Absicht, CO₂ zukünftig unter der Nordsee
deponieren zu wollen, bahnt sich, neben der Verklappung von Baggergut, noch eine weitere Art der Müllbeseitigung in dem maritimen Lebensraum an. Ganz im Sinne von ,Aus den Augen, aus dem Sinn’“, befürchtet SDN -Vorsitzender Gerd-Christian Wagner, zugleich Bürgermeister der Stadt Varel.

Teuer und risikoreich

Bei der SDN ist man überzeugt, dass Deutschland ohne die so genannte CCS-Verpressungstechnik Treibhausgas-neutral werden kann. Dazu reiche schon die Nutzung natürlicher CO2-Senken wie Wälder sowie eine nachhaltige Holzwirtschaft vollständig aus. „Wir müssen viel mehr die immer weiter steigende CO₂-Produktion bekämpfen”, so Wagner. Es gelte, die Entstehung von Klimagasen zu vermindern, und nicht, sie für Generationen kosten- und energieintensiv und zudem unsicher einzulagern. 

Durch CCS-Technologie werde der CO₂-Ausstoß um kein Gramm verringert. Das Abscheiden des Gases, sein risikohafter Transport durch Pipelines, per Schiff, Schiene oder über die Straße zum Speicherort und das Verpressen im Untergrund erzeuge zusätzlichen Energieaufwand (laut Umweltbundesamt ca. 40 Prozent) und hohe Kosten. Zudem würden für Abscheidungsanlagen, Pipelines, Zwischenspeicher, Umladestationen und in Häfen riesige Flächen benötigt. Hinzu komme das Leckage-Risiko. 

Industrieinteressen vor Klimaschutz?

Dass sich immer mehr Konzerne aus dem Energiesektor mit Blick auf große deutsche und EU-Klimaschutz-Fördertöpfe mit milliardenschweren Investitionsideen zur CO₂-Verpressung zu Worte melden, beruhige ihn nicht, so der SDN-Vorsitzende. Man sehe hier offensichtlich einen Markt mit hohen Wachstumsraten. So sei etwa eine rund 900 Kilometer lange Pipeline durch die Nordsee nach Norwegen geplant, die noch vor 2032 in Betrieb gehen soll und über Wilhelmshaven jährlich mit 20 bis 40 Millionen Tonnen CO₂ etwa 20 Prozent der gesamten deutschen Industrieemissionen transportieren könnte. 

„Der Bau neuer Unterwasser-Pipelines würde die Nordsee und das Wattenmeer mit 
Flächenverbrauch, Lärmbelastung sowie Leckagengefahr noch ein Stück mehr 
zum lebensfeindlichen Industriegebiet degradieren,“ so Wagner. Der SDN-Vorsitzende warnt davor, dass Industrieinteressen die Entscheidungen in der Klimapolitik überlagern. Sinnvoller wäre es, die für CCS in Aussicht gestellten immensen Fördergelder zum Beispiel für Energieeinsparungen im Gebäudebereich, Energiemanagement der Industrie, Kreislaufwirtschaft, Ressourcen-Verbrauchsminderung, Substitution sowie die Dekarbonisierung zu verwenden.“ 

Fünf Tore reichen der D-Jugend nicht

Hooksiel (29. 9. 2024) – Ein Torfestival erlebten die Zuschauer beim D-Jugend-Fußballspiel zwischen den Jugendspielgemeinschaften (JSG) Wangerland und Friesische Wehde. Am Ende hatten die Kicker aus dem Südkreis mit 7:4 die Nase vorn.

Samstagmorgen, nasses Geläuf, Anstoss. Es läuft für die Wangerländer. Schnell steht es 1:0, wenig später fällt 2:0. Eine Unaufmerksamkeit führt zum Anschlusstreffer. Kein Problem: Die Heimmannschaft stellt den alten Abstand zehn Minuten vor der Halbzeit wieder her. 3:1. „Dann hatten wir die letzten zwei Minuten vor der Halbzeit einen Blackout“, beklagt Trainer Bernhard Köster. Zwei Konter, 3:4. 

Nach der Pause geht es mit Volldampf weiter. Die Wangerländer stehen dreimal frei vor dem Tor. Aber statt des Ausgleichs wieder ein Konter – 3:5. Wenig später fällt sogar das 3:6. „Trotzdem haben wir weiter ansehnlichen Fussball gespielt“, sagt Köster. Der Lohn war das 4:6. Geht da noch was? 

Möglich wäre es gewesen. Chancen gab es genug, doch das Tor der Gäste scheint wie vernagelt. Und die Konter sitzen. 4:7. Die Wangerländer schießen noch ihr fünftes Tor, aber mehr war nicht drin. 

Weitere Spiele: C-Jugend JSG Wangerland – FC Heidmühle II 3:3

Bürokratie belastet Ehrenamt in Vereinen

CDU Politker beim Kreisspotbund Friesland
Die Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (3. v. r.) und die Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (2. v. r.), beide CDU, informierten sich beim Kreissportbund Friesland über die Belastung der Ehrenamtlichen in den Sportvereinen. Foto: Büro Jensen
 

Friesland/Wangerland (29. 9. 2024) – Rund sechseinhalb Stunden pro Woche muss ein Verein durchschnittlich zur Bürokratiebewältigung aufbringen. Wertvolle Zeit, die an anderer Stelle fehlt, meint die auch für Friesland zuständige CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Wittmund). Bei der Regulierung von Ehrenamts- und Vereinsarbeit sollte sich der Staat zurücknehmen und das Ehrenamt stärken.

Die CDU/CSU-Fraktion hat einen entsprechen Antrag mit konkreten Maßnahmen in den Bundestag eingebracht. Darin wird unter anderem angeregt, die notariellen Bestätigungen von Änderungen von Vereinssatzungen und Vorstandsposten zu erleichtern, den Haftungsausschluss für Ehrenamtliche zu erweitern und die Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale zu erhöhen. Gerade in ländlichen Regionen sei ehrenamtliches Engagement eine tragende Säule für ein funktionierendes Gemeinwesen.

Um die Sicht der Vereine miteinzubeziehen, hatte Janssen sich mit Vereinen vor Ort über die Praxis ausgetauscht. Auch beim Kreissportbund Friesland und seinen Vereinen ist demnach Bürokratie eine allgegenwärtige Baustelle: „Die Überlastung von Ehrenamtlichen im Sport durch finanzielle und zeitliche Belastungen, verstärkt durch Bürokratie, ist ein weit verbreitetes Problem. Ehrenamtliche müssen oft eigene Mittel aufbringen, um ihre Aufgaben zu erfüllen, sei es für Materialien, Fahrtkosten oder andere Ausgaben“, schildert der Kreissportbund-Vorsitzende Kai Langer. Hinzu komme die zeitliche Belastung durch die Verwaltung von Dokumenten, Anträgen und Berichten. 

Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre das Sportsystem nicht lebensfähig. Man könne nur hoffen, dass von allen Seiten Anstrengungen unternommen werden, um den Vereinssport, auch für die verantwortlichen Vorstände und Übungsleitern, attraktiv zu halten. „Ohne Ehrenamt fehlt etwas“, so Langer.

Höhere Grundsteuer in 2025? Kämmerer rät zum Blick auf den Messbetrag

Wangerland/Hooksiel (27. 9. 2024) – Die Grundsteuer-Einnahmen der Gemeinde Wangerland sollen 2025 stabil bleiben – trotz der neuen Berechnungsgrundlagen für den Wert von Immobilien im Gemeindegebiet. Die Aufkommensneutralität für die Kommune bedeute aber nicht, dass auch die jeweils fälligen Steuerbeträge der Bürgerinnen und Bürger unverändert bleiben. Im Gegenteil.

Einnahme der Gemeinde bleibt konstant

Nach den Worten von Kämmerer Arthur Wichmann fließen in diesem Jahr rund 2,6 Millionen Euro Grundsteuern in die Gemeindekasse. Ab dem nächsten Jahr greift die Grundsteuerreform. Durch die Neuberechnung des steuerlichen Wertes der Grundstücke durch die Finanzämter wird es zu Verschiebungen bei den Belastungen kommen. Konkret: Einige Grundeigentümer werden mehr, andere weniger Steuern als bislang bezahlen müssen.

Der Grund dafür: Die alte Berechnung der Steuerlast ging auf so genannte „Einheitswerte“ zurück, die aber über Jahrzehnte nicht aktualisiert wurden. Diese Berechnungsmethode war nicht mehr verfassungskonform. Die Bürger mussten bis zum Herbst 2022 neue Grundsteuererklärungen mit entsprechenden Angaben zu ihren Immobilien abgeben. Diese Daten sind die Grundlage für die Berechnung der Grundsteuermessbeträge, die den aktualisierten Immobilien-Wert der abbilden.

Kommunaler Hebesatz sinkt

Allein für das Wangerland musste die Finanzverwaltung rund 8500 Neuberechnungen anstellen. Die allermeisten Ergebnisse sind inzwischen den Bürgern und den Kommunen übermittelt worden. Die Kommunen ermitteln daraus den künftigen Hebesatz, der erforderlich ist, um ihre Grundsteuereinnahmen stabil zu halten. Nach derzeitigen Stand, so schätzt Wichmann, wird der künftige Hebesatz im Wangerland, den der Gemeinderat noch beschließen muss, bei etwa 400 Prozent liegen. Derzeit liegt er bei 480 Prozent.

Die meisten Bürger dürften inzwischen vom Finanzamt den Bescheid über ihren künftigen Grundsteuermessbetrag bekommen haben. Darin ist der Messbetrag in Euro ausgewiesen. Um die persönliche Steuerlast zu ermitteln, muss man diesen Betrag mit dem kommunalen Hebesatz multiplizieren und das Ergebnis durch 100 teilen. „Für eine Berechnung der Jahres-Grundsteuer über den Daumen kann man im Wangerland den Grundsteuermessbetrag mal vier nehmen“, sagt Wichmann.

Erhebliche Mehrbelastung möglich

Bei dieser Überschlagsrechnung lässt sich erkennen, ob man künftig voraussichtlich Grundsteuern in etwa der gleichen Höhe wie bislang einplanen muss. Wie der Kämmerer am Rande der jüngsten Ratssitzung in Hooksiel sagte, werde es aber auch Fälle geben, bei denen Bürger weniger zahlen müssen. Allerdings komme es auch zu deutlichen Mehrbelastungen. 

Der Gemeinde seien Fälle bekannt, bei denen die Grundsteuerlast einzelner Immobilienbesitzer aufgrund der Neueinstufung um das Sechsfache oder gar noch mehr steigen würde. Arthur Wichmann rät den Betroffenen, den Kontakt mit dem Finanzamt zu suchen und gegebenenfalls Einspruch gegen den Bescheid zur Berechnung des Messbetrages einzulegen.

Die Gemeinde selbst dürfe selbst bei offenkundigen Verdachtsfällen nicht im Sinne ihrer Bürger tätig werden. Das Finanzamt werde nur aufgrund einer Eingabe des Steuerpflichtigen selbst tätig. Die Gemeinde dürfe, so das Finanzamt, noch nicht einmal auf die Steuerpflichtigen zugehen, um die gegebenenfalls auf Fehler in der Berechnung aufmerksam zu machen. Wichmann: „Das wäre eine unzulässige Steuerberatung.“

Neuer Polizeichef will durch ein starkes Netzwerk für Sicherheit sorgen

Wilhelmshaven/Friesland (26. 9. 2024) – Die Polizeiinspektion (PI) Wilhelmshaven/Friesland hat jetzt offiziell einen neuen Chef. Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Andreas Sagehorn, hat Polizeidirektor Jörg Beensen wurde heute in Wilhelmshaven in sein neues Amt als PI-Leiter eingeführt. „Gemeinsam mit einem starken Netzwerk aus Kooperationspartnern werden wir für die Sicherheit der Menschen sorgen, die im Landkreis Friesland und in der Stadt Wilhelmshaven leben“, versprach Beensen bei der Amtseinführung. Zudem wolle er für Rahmenbedingungen sorgen, die den bestmöglichen Schutz seiner Mitarbeiter gewährleisten.

neuer Chef der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesalnd
Polizeipräsident Andreas Sagehorn (2. v. l.) führte Polizeidirektor Jörg Beensen als neuen Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland ins Amt ein. Zu den ersten Gratulanten gehörten Frieslands Landrat Sven Ambrosy (links) und Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist. Foto: Polizei

Beensen begann seine polizeiliche Laufbahn 1985 an der Landespolizeischule Niedersachsen. Nach der Ausbildung war er unter anderem als Hundertschaftsbeamter, Dienstabteilungsleiter und als Leiter des Polizeikommissariats Westerstede tätig. Zuletzt hatte er die Leitungsfunktion der Wasserschutzpolizeiinspektion (WSPI) inne, bevor er bereits im Juli die Amtsgeschäfte als Inspektionsleiter in Wilhelmshaven übernahm. Seinen Vorgänger, Polizeidirektor Heiko von Deetzen, hatte seinerzeit die Leitung des Dezernats 14 der Polizeidirektion übernommen.

„Ich bin mir sicher: Die Inspektion Wilhelmshaven/Friesland liegt bei Jörg Beensen in den besten Händen, wobei ihm gerade die für diesen Standort wichtigen maritimen Kenntnisse aus seiner Zeit als WSPI-Leiter zu Gute kommen werden“, sagte Polizeipräsident Sagehorn. Auch der Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven, Carsten Feist, und Frieslands Landrat Sven Ambrosy gratulierten dem neuen Polizeichef. 

„Ich freue mich sehr auf meine neue berufliche Herausforderung und den direkten persönlichen Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen sowie auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den externen und benachbarten Behörden“, sagte Beensen, der nun mit seinen rund 400 Mitarbeitenden für die Belange der etwa 180.000 Bürgerinnen und Bürger in Wilhelmshaven und im Landkreis Friesland zuständig ist.

Ehemaliges Feuerwehrareal am Alten Hafen: Verkauf noch im Dezember?

Hooksiel (26. 9. 2024) – Man mag es bedauern oder begrüßen: Rund um Hooksiel herum wird voraussichtlich keine großflächige Photovoltaikanlage auf freiem Gelände installiert werden. Das jedenfalls legt das jetzt vom Gemeinderat verabschiedete städtebauliche Entwicklungskonzept nahe.

Sonnenenergie ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Um Anlagen neben Dächern oder Balkonen auch auf Freiflächen zu ermögliche, hat das Land Niedersachsen den Kommunen nahe gelegt, etwa 0,5 Prozent ihrer Fläche für diesen Zweck vorzusehen. 0,5 Prozent des Wangerlands sind rund 88 Hektar. Das entspricht etwa der Fläche eines durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betriebes. Jeder einzelne Solarpark sollte dabei mindestens fünf Hektar groß sein. 

Großes Interesse an Photovoltaik-Flächen

Das Interesse an dem Thema ist groß. So war ein Großteil der Zuhörer der jüngsten Ratssitzung in Hooksiel genau für dieses Thema gekommen. Die einen, weil sie gern in Photovoltaik investieren möchten; die anderen, weil sie die Sorge umtreibt, die bis zu 4,5 Meter hohen Kollektoren – so die geplante Maximalhöhe im Wangerland – könnten zu dicht an ihr Wohnhaus rücken. 

Das Büro Nordwestplan hat alle Flächen in der Gemeinde anhand von vorliegenden Daten und Plänen daraufhin überprüft, inwieweit sie für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet sind. Zu den Ausschlusskriterien gehören unter anderem schon bebaute Flächen, Natur- und Landschaftsschutzgebiete, sehr gute landwirtschaftliche Böden sowie Flächen in der Nähe von Erholungsgebieten wie etwa in der „Touristischen Schwerpunktzone“ zwischen Horumersiel und Hooksiel. 

Als sehr gut geeignet haben die Planer lediglich Flächen im Umfeld der Abfalldeponie in Wiefels und etwa 80 Hektar in der Nähe von Hohenkirchen ausgemacht. Ob die dortigen Grundeigentümer überhaupt in Photovoltaik investieren wollen, ist ungewiss. Als Standorte in Frage kämen aber auch Flächen, die mit Restriktionen belegt sind, also nur eingeschränkt nutzbar wären. Über die Vor- und Nachteile dieser Standorte müsste dann die Gemeinde im Rahmen der von potenziellen Investoren anzuregenden Bauleitplanung für das jeweilige Projekt befinden.

Lenkungsgruppe soll die WTG konsolidieren

Weitere Entscheidungen des Rates in Kurzform: Der Rat hat als Gesellschafterversammlung der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH den Gesellschaftsvertrag geändert. Damit wird eine zehnköpfige Lenkungsgruppe installiert, darunter Bürgermeister Mario Szlezak, deren Aufgabe darin besteht, zusammen mit Geschäftsführer Armin Kanning den Haushalt der WTG zu konsolidieren. Ziel sei es, so erläutere Szlezak, die WTG auf wirtschaftlich sichere Bein zu stellen. Dafür sollen Ausgaben reduziert und neue Einnahmen generiert werden. Die WTG ist durch die Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa von gut 8 auf voraussichtlich 23 Millionen Euro unter Druck geraten.

Favorit soll im Ausschuss vorgestellt werden

Die Entscheidung über den Verkauf des ehemaligen Feuerwehrareals am Alten Hooksieler Hafen könnte noch im Dezember fallen. Nach der öffentlichen Vorstellung der Projekte der Teilnehmer am Interessenbekundungsverfahren der Gemeinde sollen deren Ideen zunächst von den Ratsmitgliedern diskutiert werden. Das dann favorisierte Projekt, so kündigte der Bürgermeister an, soll auf der nächsten öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Sanierung vorgestellt werden. Die Sitzung ist für Dienstag, 26. November, geplant.

Bewegung beim Verkauf der Rundinsel

Voraussichtlich im Oktober sollen die Beratungen über den geplanten Verkauf der Rundinsel im Wangermeer abgeschlossen werden. In den vergangenen Wochen seien dazu laut Bürgermeister noch einige Angebote und Konzeptideen im Rathaus eingegangen. Auch wenn die erhoffte Millionen-Einnahme aus dem Verkauf noch aussteht, kann der Eigenbetrieb Wangermeer die Sanierung des maroden Belages der Wangermeer-Brücke in Auftrag geben. Der Rat habe dem erforderlichen Nachtrag zum Haushalt der gemeindeeigenen Gesellschaft zugestimmt, so Szlezak. 

Szlezak: Unausweichliche Investitionen treiben Gemeinde in die Überschuldung

Hooksiel/Wangerland (26. 9. 2024) – Die Gemeinde Wangerland steuert auf sehr schwere Zeiten zu. Wie Bürgermeister Mario Szlezak auf der Ratssitzung am Dienstag in Hooksiel sagte, werde es ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung von Land und Bund kaum möglich sein, alle Pflichtaufgaben zu erfüllen, ohne dass es zu einer Überschuldung kommt.

Schon in diesem Jahr war es nur aufgrund einer freiwilligen Haushaltskonsolidierung möglich, die Finanzlage im Griff zu behalten. Aber die Gemeinde müsse weitere Millionen-Investitionen für Pflichtaufgaben stemmen, sagte der Bürgermeister. Konkret nannte er den Bau eines neuen Feuerwehrgeätehauses in Hohenkirchen sowie Investitionen an der Grundschule Hohenkirchen.

„Bunte Wache“ in Hohenkirchen?

Es gebe keinen Spielraum mehr, den Neubau des Feuerwehrhaues aus Kostengründen zu schieben. Der Betrieb des alten Gerätehauses sei schon lange nicht mehr zulässig. Die Nutzung werde lediglich geduldet. Da das Gebäude am bisherigen Standort nicht erweitert werden kann, sei die Gemeinde zu einem Neubau verpflichtet. Wie Szlezak ankündigte, sei der Bau einer „Bunten Wache“ beabsichtigt, die von Feuerwehr und Polizei gemeinsam genutzt werden könnte. Mit konkreten Plänen soll sich der Feuewehrausschuss des Rates im Dezember befassen.

Eine weitere Millionen-Aufgabe: Der Ausbau der Grundschule Hohenkirchen. Aktuell wird die alte Grundschule zu einer Kindertagesstätte umgebaut. Die Grundschule nutzt im benachbarten Gebäude des Landkreises Friesland die Räume des ehemaligen Progymnasiums. Die Räume dort würden aber spätestens 2026, wenn die Grundschule Ganztagsschule wird, nicht mehr ausreichen, so der Bürgermeister.

Zu wenig Platz für Grundschule

Die Praxis habe gezeigt, dass die gemeinsame Nutzung von Räumen durch Grundschule und Oberschule (OBS) nicht so einfach funktioniere wie geplant. Die Wege zu den Räumen in der OBS seien zum Teil sehr weit. Bis dann Stühle und Tische auf die richtigen Höhen eingestellt seien, wäre die Unterrichtsstunde schon fast vorbei, schilderte Szlezak. Zudem fehle der Grundschule eine Aula. 

Nach den Worten des Bürgermeisters soll es in Kürze eine Besprechung beim Landkreis geben, bei der man nach einer gemeinsamen Lösung suchen wolle. Bei Terminen vor Ort zwischen Oberschulleitung und Gemeinde habe man sich bislang nicht einigen können.

Ein weiteres Problem sei die Verkehrssituation im Bereich von Kita und Grundschule. Hier komme es durch die beengten Platzverhältnisse durch Baustellen- und Lieferverkehr sowie durch „Elterntaxis“ immer wieder zu gefährlichen Situationen. „Es gibt gute Lösungsansätze“, sagte Szlezak. Aber deren Umsetzung wäre mit Millionen-Investitionen verbunden. Auch dieses Thema sei eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. 

Fast alle neuen Fenster beschädigt

Erschwerend für die Situation rund um Kita, Grundschule und Oberschule kommt hinzu, dass sich die Fertigstellung der Kita weiter verzögert. Eigentlich sollten Krippen- und Kindergartenkinder bereits nach den Sommerferien die neuen Räume beziehen. Nach Verzögerungen bei der Beschaffung der Fenster war der Termin auf die Herbstferien verschoben worden. 

Das neue Problem: Die Fenster seien zwar pünktlich geliefert worden, so Szlezak. „Aber fast alle Fenster hatten einen Transportschaden.“ Vorausgesetzt, dass die neuerliche Lieferung und der Einbau der Fenster reibungslos klappen, hält die Bauverwaltung der Gemeinde eine Inbetriebnahme der Kita frühestens Mitte November für realistisch. 

Rat verschiebt die Erhöhung der Krippenplatz-Entgelte um ein Jahr

Wangerland (25. 9. 2024) – Eltern im Wangerland müssen ab dem 1. Januar 2025 mehr für die Verpflegung ihrer Kinder in Kindertagsstätten und Grundschulen zahlen. Zu der ebenfalls zunächst von der Verwaltung geplanten Erhöhung der Entgelte für Krippenplätze und die Inansprchnahmen von Sonderöffnungszeiten in den Kindergärten kommt es zunächst nicht.

Sämtliche Entgelte sind auch aufgrund der Corona-Pandemie seit Jahren nicht mehr angepasst worden. Grundlage für die Neuberechnung war die Entwicklung der Verbraucherpreise. Damit die Gemeinde in den jeweiligen Bereichen kostendeckend arbeiten kann, wird das Getränke- und Verpflegungsgeld in den Kindertagesstätten von monatlich 4 auf 6 Euro erhöht. Für die Mittagsverpflegung in den Kitas müssen Eltern künftig 72 statt 60 Euro im Monat berappen. In Grundschulen steigt der Preis für diese Dienstleistung je nach Inanspruchnahme von 12 auf 15 Euro oder auch von 35 auf 44 Euro. 

Insoweit war die Anhebung der Entgelte im Gemeinderat unstrittig. Diskussionen gab es hingegen über die zunächst von der Verwaltung ebenfalls geplante Anhebung der Entgelte für Krippenplätze (Kinder bis drei Jahre) und die Nutzung von Sonderöffnungszeiten um jeweils um die 20 Prozent. 

Reiner Tammen (Grüne) wies darauf hin, dass die Erhöhung der Betreuungskosten in den Krippen (Kindergartenplätze sind kostenfrei) inetwa der Lohnentwicklung bei den Erzieherinnen seit der letzten Anpassung entsprechen würde. Nach der Ansicht der Gruppe Gemeinsam fürs Wangerland (CDU/Grüne/FDP) ist die Gemeinde aufgrund ihres angespannten Haushalts nicht in der Lage, mit Rücksicht auf die betroffenen Familien auf die Erhöhung zu verzichten. Tammen bezifferte die Deckungslücke mit etwa 340.000 Euro.

Die SPD-Fraktion und die Gruppe der Unabhängigen (ZUW) sahen das anders. Die zeitgleiche Erhöhung der Verpflegungssätze und der allgemeinen, einkommensabhängigen Krippenentgelte wären für die betroffenen Familien eine „unzumutbare Belastung“, so Stefanie Bremers (SPD). Ihre Fraktionskollegin Marianne Kaiser-Fuchs regte an, die Betreungsentgelte erst ab 2026 anzupassen. Diesem Vorschlag schloss die ZUW-Gruppe an. 

CDU-Vertreter fordern größere Unterstützung für die Fischereibetriebe

CDU an Bord von Muschelkutter
Muschelfischer David de Leeuw (links) und Manuela Malle (3. von rechts) erläuterten den CDU-Vertretern (von links) Heiko Menkens, Dieter Behrens-Focken, Anne Janssen , Beate Wedermann, Katharina Jensen, Thies Fischer und Hille Behrens-Focken die schwierige Lage der Branche.Foto: CDU

Hooksiel (25. 9. 2024) – Ein Bekenntnis zur Küstenfischerei, insbesondere der Muschelfischerei, haben CDU-Politiker bei einem Besuch an Bord des Muschelkutters „Royal Frysk“ abgelegt. Die Delegation mit der Bundestagsabgeordneten Anne Janssen, der Landtagsabgeordneten Katharina Jensen und dem Vorsitzenden der CDU Wangerland, Thies Fischer, an der Spitze war Gast bei einer Kutterfahrt zu den Erntegebieten der Saatmuscheln vor Hooksiel. Im Gespräch mit Kapitän David de Leeuw und Manuela Melle als Vertreterin der niedersächsischen Muschelfischerei wurden die aktuellen Probleme der Branche erläutert.

„Die Muschelfischerei spielt für die Region eine zentrale Rolle“, so Anne Janssen. „Sie ist nicht nur eine bedeutende wirtschaftliche Säule, sondern auch ein Teil unserer Kultur und unseres regionalen Erbes. Dennoch wird die Branche mit immer neuen Hürden konfrontiert.“

Die Muschelfischerei vor der niedersächsischen Küste erfolge traditionell in Hängenetzen, die im Meer verankert werden, damit sich die Muscheln frei in der Strömung entwickeln können. Diese Methode sei besonders nachhaltig, da sie die natürliche Umgebung schone. Dennoch seien die Erträge in den vergangenen 20 Jahren um mehr als 50 Prozent gesunken (von jährlich 7.000 Tonnen auf etwa 2.000 Tonnen). 

Ein Grund dafür, so Manuela Melle, seien die zunehmenden Arbeiten in den Wattgebieten, bei denen viel Sediment aufgewirbelt werde. Dies habe negative Auswirkungen auf das Miesmuschelwachstum, da die aufgewirbelten Stoffe die Muscheln ersticken können und das Wasser trüben, was den Nährstoffaustausch und die Sauerstoffzufuhr behindere.

„Die Muschelfischer sind unsere Bauern des Meeres. Es ist eine Besorgnis erregende Entwicklung, wenn Traditionsbetriebe, wie der von Herrn de Leeuw, die bereits seit über 30 Jahren vor der Küste Hooksiels Muscheln züchten und fischen und zur maritimen Identität des Wangerland zählen, immer weiter an den Rand gedrängt werden“, so Fischer. 

„Wir kämpfen mit strengen Auflagen und schwankenden Erträgen, diese Einschnitte erschweren unsere Arbeit massiv. Das Fanggebiet liegt im FFH- und Natura-2000-Gebiet, außerdem im Nationalpark und mittlerweile auch im Biosphärenreservat“, schilderte Melle. Ein weiteres großes Problem sei, dass die Schiffe der Muschelfischer keine Gelder aus den Offshore-Windparkversteigerungen erhalten. Ihre Schiffe seien dafür zu lang.

„Die Fischerei wird total allein gelassen“, beklagte Katharina Jensen. Ursprünglich seien ihr vom Bund 5 Prozent der Erlöse aus den Versteigerungen von Offshore-Windflächen zugesagt worden. Zuletzt sei der Betrag auf 1 Prozent gesunken. Im Haushaltsentwurf 2025 stünden nur noch gedeckelte 100 Millionen Euro – und damit noch weniger als 1 Prozent. Zudem seinen die 134 Millionen Euro Fördermittel für 2024 noch nicht ausgezahlt. „So funktioniert keine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wenn die Fischerei nicht mehr gewollt ist, dann muss man das auch so sagen“, so Jensen. Die CDU-Abgeordnete aus dem Wangerland wirft der Bundesregierung vor, falsche Prioritäten zu setzen. Ähnlich sieht das die Wittmunderin Anne Janssen: „Die Muschelfischerei darf nicht weiter durch bürokratische Hürden und fehlende Fördermittel gefährdet werden.“