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Beiträge veröffentlicht in November 2024

Neuer Regionalleiter beim OOWV für Wasser und Abwasser zuständig

OOWV Regionalleiter Bernd Janssen
Bernd Janssen ist neuer Regionalleiter für die Landkreise Friesland und Wittmund. Foto: Poppen/OOWV

Schortens/Wangerland (8. 11. 2024) – Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) hat einen neuen Regionalleiter für die Landkreise Friesland und Wittmund eingesetzt. Bernd Janssen (58) habe bereits zum 1. September die Nachfolge von Christoph Kraft angetreten, der nun für die Steuerung und Überwachung der Instandhaltung von Anlagen und Netzen des Verbandes verantwortlich sei, teilte das Unternehmen heute mit.

Der OOWV ist im Bereich der Gemeinde Wanderland nicht nur Wasserversorger. Der öffentlich-rechtliche Verband organisiert auch die Niederschlagswasser-Entsorgung sowie die Abwasserreinigung und betreibt das Leitungsnetz sowie die drei Kläranlagen Schillig, Hooksiel und Hohenkirchen.

Janssen kommt aus der privaten Wirtschaft. Jahrzehntelang war er in der Nahrungsmittelindustrie tätig, arbeitete im Controlling, Rechnungswesen und als Geschäftsführer in Betrieben in Emstek und Sögel. Schon dort habe der Wirtschaftsingenieur auch regelmäßig mit Fragen rund ums Abwasser zu tun gehabt. „Ein Glas Wasser, da steckt ganz schön viel dahinter“, sagt er. 

Die Stelle des Regionalleiters beim OOWV habe er als Chance für sich gesehen, zumal er beide Landkreise von Kindesbeinen an kenne. „Ich bin halb Friese und halb Ostfriese“, lacht Janssen: „Ich bin in Neustadtgödens aufgewachsen. Nach der Gemeindegebietsreform 1972 war die Gemeinde Gödens nicht mehr ostfriesisch, sondern zählte zur friesischen Kommune Sande.“

Der OOWV beschäftigt in den Landkreisen Friesland und Wittmund etwa 50 Mitarbeitende. Der Regionalleiter hat sein Büro in der Betriebsstelle am Nordfrostring in Schortens. Insgesamt ist das Verbandsgebiet, das vom Dollart bis Wangerooge und von Wangerland bis an den Dümmer reicht, in sieben Regionen aufgeteilt. 

Nicht genug Platz für Ganztagsangebote in der Grundschule Hohenkirchen

Wangerland (8. 11. 2024) – Ab 2026 sollen alle Grundschulen im Land Ganztagsschulen werden – auch die drei im Wangerland. Ob es dazu kommt, ist aber noch ungewiss. Der Knackpunkt: Die Grundschule Hohenkirchen hat nach aktuellem Planungsstand zu wenig Platz, um Ganztagsangebote abbilden zu können.

„Eine Containerlösung wird es nicht geben“, versicherte Bürgermeister Mario Szlezak jetzt vor dem Schulausschuss der Gemeinde Wangerland. „Wenn wir nicht genug Platz haben, verschieben wir das Ganztagsangebot..“ Auch das hätte Folgen: Der Bundestag hat den Rechtsanspruch für ganztägige Betreuung beschlossen. Den Start sollen im August 2026 die ersten Klassen machen. Jedes Folgejahr soll eine Klassenstufe hinzu kommen.

Start mit den ersten Klassen

Für die Umsetzung des Ganztagsangebot für die 1. und 2. Klasse reiche der Platz in Hohenkirchen noch aus, so der Bürgermeister. Aber nicht mehr für die 3. und 4. Klassen. Um mehr Raum zu schaffen, müsste investiert werden. Ob die Gemeinde Wangerland oder der Landkreis Friesland das Geld dafür in die Hand nehmen muss, ist unklar. Szlezak: „Wir hatten schon gemeinsame Gespräche, aber noch ist keine adäquate Lösung in Sicht.“

Die Lage ist kompliziert. Der Schulgebäude für Oberschule (GS) und Grundschule (GS) in Hohenkirchen gehören dem Landkreis, obwohl der nur für die OS Schulträger ist. Die Gemeinde ist lediglich Mieter. Die ursprüngliche Idee von Kreis und Gemeinde war es, in den Räumen des ehemaligen Pro-Gymnasiums einen so genannten „Schulcampus“ zu schaffen, in dem GS und OS eng verzahnt unter der Führung einer gemeinsamen Schulleitung unterrichtet werden könnten.

Einzugsbereiche werden verpflichtend

Nach der Festlegung des Ganztagsschulbetriebes für Grundschüler wird daraus nichts werden. OS und GS bleiben getrennt, auch wenn zurzeit Grundschüler schon Räume der OS mitbenutzen. Derzeit ist die Raumsituation angespannt, aber noch ausreichend – aber nur weil 18 Kinder, die im (ab 2026 verbindlichen) Schuleinzugsbezirk der GS Hohenkirchen wohnen, heute die GS Tettens oder GS Hooksiel besuchen. Wenn alle drei GS Ganztagsschulen sein werden, gibt es aber keinen plausiblen Grund mehr für Eltern, ihre Kinder nicht zur Schule vor Ort zu schicken. Also würde die Schülerzahl in Hohenkirchen steigen – und in Tettens bedenklich sinken.

Einen weiteren Grund für erhöhten Platzbedarf in Ganztagsschulen erläuterte Ratsherr Johann-Wilhelm Peters (SPD). Wenn Kinder nachmittags nicht nur aufbewahrt werden sollen, sondern in verschiedenen Arbeitsgruppen und Kursen in Kooperation mit Vereinen und anderen externen Organisationen sinnvoll beschäftigt werden sollen, benötige man schlichtweg mehr Räume als für den Unterricht mit der gesamten Klasse. 

Flüchtlingskinder kommen hinzu

Hinzu komme, so der für die Schulen zuständige Abteilungsleiter im Rathaus, Markus Gellert, dass der Gemeinde Wangerland künftig eine unbestimmte Zahl von Flüchtlingskindern zugewiesen werden wird. Im Frühjahr 2025 wird die zentrale Flüchtlingsunterkunft des Landes im „Hotel Wangerland“ aufgelöst, in dem die Kinder derzeit betreut werden. Das Wangerland bekommt dann, wie alle anderen Kommunen auch, nach einem bestimmten Schlüssel Familien zugewiesen, für die sie Wohnraum, Schul- und Kita-Plätze bereit stellen muss. Die konkreten Zahlen stehen noch nicht fest.

Schulleiter optimistisch

Lösungsansätze könnten darin liegen, die Schuleinzugsgrenzen von Seiten der Gemeinde nachzujustieren. Hoffnung vermittelte auch Heyo Kemper, Schulleiter der OS. Er empfahl, dass sich die Pädagogen beider Schulen noch einmal ganz genau das vorhandene Raumangebot im Schulkomplex ansehen. Vielleicht finden sich dabei doch noch vertretbare Möglichkeiten, den einen oder anderen Raum so zu nutzen, dass das Ganztagsangebot an der GS möglich wird. Kemper: „Ich bin optimistisch.“

Ärgerlich sei es allemal, so Gellert, dass der Bund ein neues Gesetz beschließt, die Kommunen aber dafür einen Teil der Folgekosten zu tragen hätten. Gegen diese Feststellung regte sich im Ausschuss kein Widerspruch. 

Genossen planen Verschmelzung von Banken: Garantie für Filiale Hooksiel

Filiale Hooksiel der Volksbank Jever
Die Volksbank-Filiale in Hooksiel soll auch im Falle einer Bankenfusion erhalten bleiben.Foto: hol

Hooksiel/Jever (8. 11. 2024) – Die Genossenschaftsbanken rund um den Jadebusen stehen vor einer Verschmelzung. Vorstände und Aufsichtsräte der Volksbank Jever eG, der Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham und der Raiffeisenbank Budjadingen-Abbehausen eG haben sich nach eigenem Bekunden einstimmig für eine Dreierfusion ausgesprochen. Andre Niemeyer, Vorstandssprecher der Volksbank Jever, wies gegenüber „Hooksiel-Life“ Befürchtungen zurück, das die kleinen Geschäftsstellen der Geldinstitute, wie etwa die in Hooksiel, bei diesem Wachstumskurs auf der Strecke bleiben könnten.

„Ganz im Gegenteil“, beteuerte Niemeyer. „Es gibt ein klares Bekenntnis der Führungsgremien: Alle Geschäftsstellen und Filialen bleiben erhalten.“ Aktuell habe man zunehmende Schwierigkeiten, die steigende Zahl der in den Ruhestand gehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifiziert zu ersetzen. Die Verschmelzung der Banken eröffne mehr Möglichkeiten, frei werdende Stellen wieder zu besetzen. Trotz der Synergien, die man sich von dem Zusammenschluss verspreche, werde jeder der künftig 420 Mitarbeiter dringend gebraucht.

Bekenntnis zu Präsenz in der Fläche

Gerade die Präsenz in der Fläche und die damit verbundene Kundennähe sei für die Genossenschaftsbanken ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal etwa gegenüber Direktbanken. Für die Filiale Hooksiel gelte das in besonderem Maße, da man hier auch in Kontakt mit Kunden mit touristischem Hintergrund stehe, etwa Urlaubern, die sich für eine Immobilie in der Region interessieren.

Mit dem Zusammenschluss zur „Volksbank Jade-Weser eG“ entstünde eine der größten Volksbanken in der Region mit einer Bilanzsumme von über 2,6 Milliarden Euro, über 42.000 Mitgliedern und aktuell 85.000 Kunden. Allerdings, so ein Kritikpunkt, würde der Name Jever aus dem Bankenregister getilgt werden. Die Volksbank Jever ist mit einer Bilanzsumme von rund 1,2 Milliarden Euro der stärkste der drei Partner gefolgt von der Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham (gut 1 Mrd. Euro). Zum Vergleich: Die weiterhin selbstständige Volksbank Wilhelmshaven hat eine Bilanzsumme von rund 0,65 Milliarden Euro. 

Vorstände der Volksbanken Jade Weser
Sind sich einig, dass eine Verschmelzung ihrer Banken zur „Volksbank Jade-Weser“ ein historischer Schritt nach vorn wäre: (von links) die Vorstände Andre Niemaeyer (VB Jever), Tanja Daugill (RVB Varel-Nordenham), Peter Beck (RB Butjadingen-Abbehausen), Peter Jongmans (Varel-Nordenham), Markus Graf (Butjadingen-Abbehausen) und Waldemar Kelm (Jever). Foto: Volksbank-Jever

Juristischer Sitz des künftigen Dreier-Unternehmens würde die Stadt Varel. Aber wie Volksbank-Jever-Vorstand Waldemar Kelm gegenüber dem „Jeverschen Wochenblatt“ betonte, sollen in der Praxis Varel und Jever gleichberechtigte Standort werden. Auch hinsichtlich der Gewebesteuer werde sich für keine der Kommunen ein Nachteil ergeben.

Starke Rolle der Volksbank Jever

Die starke Rolle von Jever wird auch in dem Verschmelzungsprozess sichtbar, der im Laufe des nächsten Jahres in Gang gesetzt werden soll. Wie Niemeyer gegenüber „Hooksiel-life“ erläuterte, ist geplant, dass sich die Banken in der Wesermarsch und in Varel auflösen und in der Volksbank Jever aufgehen, die sich zeitgleich umbenennt. Auch die drei Tochterunternehmen der Volksbank Jever im wichtigen Immobiliengeschäft – die Grundstücks-, Erschließungs- und Vermarktungsgesellschaft (GEV), die Haertle Haus- und Grundstücksverwaltung sowie die Volksbank Jever Immobilien GmbH – würden bestehen bleiben und vergleichbare Tochtergesellschaften der Partner aufnehmen. 

Gerade im Immobiliengeschäft, so Niemeyer, setze man weiterhin auf die gut Zusammenarbeit mit den Kommunen in der Region. Die GEV etwa erschließt aktuell in Hooksiel das Neubaugebiet zwischen Hoher Weg und Bäderstraße. 

Entscheidung liegt bei Vertretern

Die neue Volksbank Jade-Weser eG soll künftig von den bisherigen Vorständen der Genossenschaftsbanken in Jever und Varel geleitet werden. Dem Vorstand würden danach neben Niemeyer und Kelm Tanja Daugill und Peter Jongmans angehören. Davor steht aber die Entscheidung der Vertreter beziehungsweise Mitglieder aller drei Banken. Die Vertreter- bzw. Generalversammlungen sollen im Juni 2025 stattfinden. Die Beschlüsse zur Fusion, die dann juristisch und technisch im dritten Quartal 2025 umgesetzt werden könnten, sollen rückwirkend zum 1. Januar 2025 gelten.

Aussagen über die Größe der Vertreterversammlung der künftigen Großbank und die Zahl der lokalen Vertreter etwa aus dem Wangerland in dem Gremium könne man derzeit noch nicht treffen, so Niemeyer. Zunächst einmal würden alle Vertreter der bisherigen Banken mit in das neue Unternehmen übergehen. Beschlüsse über möglicher Veränderungen wäre dann die Sache der Vertreterversammlung. 

Seehund „Jantje“ soll die Herzen von Kindern für Hooksiel erobern

Arbeitsgruppe stellt Seehund Jantje in Hooksiel auf
Seehund „Jantje“ fühlt sich sichtbar wohl an seinem neuen Standort an der Lange Straße. Verholfen haben ihm dazu von der Arbeitsgruppe Hooksiel (v. l.) Tobias Stahl, Uwe Brandes, Sabine Greiff, Wolfgang Reich, Rüdiger Kulmer, Heinrich Theilen und Bruno Bölts sowie (nicht auf dem Bild) Cornelia Anders. Foto: hol

Hooksiel (6. 11. 2024) – Die Arbeitsgruppe Hooksiel hat ihr nächstes Projekt vollendet. Am heutigen Mittwoch stellten die Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich um das Ortsbild kümmern, den Seehund „Jantje“ an der Lange Straße auf. 

Das übergroße Imitat eines der beliebten Wattenmeer-Bewohner steht jetzt in einem Beet vor der Gaststätte „Alanya“, gut befestigt auf einem Fundament, versehen mit einem Hinweisschild, eingefriedet mit einem Tampen und umringt von mehreren Ankern. „Wir haben den Zugang zum Seehund bewusst offen gelassen“, sagte Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts gegenüber „Hooksiel-life“. „Es ist ja ausdrücklich erwünscht, dass Kinder auf dem Seehund herumklettern und deren Eltern davon Fotos machen.“

Der Seehund stand bislang am Ende der Lange Straße, am Rande der ehemaligen Feuerwehr-Areals. Aufgestellt hatte ihn dort einst der Interessenverein „De Hooksieler“, der das Objekt an die Arbeitsgruppe abgetreten hat. Die Kosten für die damalige Einfriedung hatte der Hooksieler Meinolf Cohn von der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr getragen.

Sabine Greiff und Kornelia Anders von der Arbeitsgruppe haben den Seehund in den vergangenen Wochen mit vier Schichten einer besonders strapazierfähigen Farbe wetter- und stoßfest gemacht. Heute brachte die Arbeitsgruppe das Exponat mit einem Anhänger an seinen neuen Standort. Ursprünglich sei ein Platz‘ im Umfeld des Gästehauses vorgesehen gewesen, so Bölts. Davon habe man dann aber wieder Abstand genommen. Man sei froh, dass auch Meinolf Cohn mit dem neuen Standort im Ortskern einverstanden ist. 

Offiziell getauft werden soll „Jantje“ in ein paar Tagen von der Marketing-Chefin der Wangerland Touristik GmbH, Larissa Strangmann. Die WTG will den Seehund dann in die Liste der sehenswerten Punkte im Wangerland aufnehmen und entsprechend bewerben.

Inbetriebnahme des Kindergartens Hohenkirchen erst im nächsten Jahr

Hohenkirchen/Hooksiel (6. 11. 2024) – Die Fertigstellung des neuen Kindergartens in Hohenkirchen verzögert sich erneut. Wie Dipl.-Ing. Pierre Balke aus der Bauverwaltung der Gemeinde Wangerland am Dienstagabend vor dem Ratsausschuss für Schulen, Jugend, Kultur und Soziales sagte, soll die zur Kita umgebaute ehemalige Grundschule jetzt erst am 6. Januar 2025 in Betrieb genommen werden. Nach mehrfachen Verschiebungen galt zuletzt der 25. November als Starttermin.

Die Arbeiten im Inneren seien weitgehend fertig, sagte Balke. Die Fenster und Tore seien eingebaut, die Möbel stünden in den Räumen bereit. Lediglich ein Fußbodenbelag im Flur des Erdgeschosses müsse noch verlegt und einige Kabel angeschlossen werden, dann könne die Putzkolonne anrücken, um das Gebäude zu reinigen.

Umzug in der Woche vor Weihnachten

Schwieriger ist die Lage im Außenbereich. Hier habe es Probleme bei der Koordination der Arbeiten gegeben, vornehmlich bei der Abdichtung des Fassadensockels. Deswegen seien die Pflasterarbeiten in Verzug geraten, so das der Haupteingang zum 25. November nicht hätte genutzt werden können. „Wir haben uns entschieden, kein Provisorium in Betrieb zu nehmen.“

Zum 6. Januar, so das Versprechen aus dem Rathaus an die betroffenen Eltern und Kinder der Kita werde der neue Kindergarten tipp-top fertig sein. Der Umzug aus dem derzeitigen Container-Provisorium sei für den Zeitraum vom 16. bis 20. Dezember geplant. Wie Bürgermeister Mario Szlezak und der für den Kita-Betrieb zuständige Abteilungsleiter Markus Gellert betonten, werde für die Kinder auch in der Umzugswoche bei Bedarf ein Betreuungsangebot geschaffen.

„Es ist nicht gut, das wir den Termin 25. November nicht halten können“, räumte Szlezak ein. Aber ein Einzug in ein noch nicht fertiges Gebäude wäre auch nicht okay gewesen – schon aus Sicherheitsgründen. In der Kindertagesstätte werden zwei Krippen- und drei Kindergarten-Gruppen, darunter eine Inklusionsgruppe, Platz finden. 

Gefahrenpunkt Alma-Rogge-Weg

Mit der Inbetriebnahme der Kita verschärft sich ein anderes Problem: Die Verkehrslage auf dem schmalen Alma-Rogge-Weg, über den viele Eltern ihre Kinder derzeit zur benachbarten Grundschule bringen. Aufgrund des Baustellenverkehrs zur Kita habe es bereits gefährliche Situationen gegeben. Wenn die Baufahrzeuge abgerückt sind, dafür aber die Kita-Eltern ihre Kinder ebenfalls mit dem Auto direkt bis zur Einrichtung bringen wollten, dürfte es auf der Zufahrt erneut eng werden.

„Wir müssen die Sorgen der Eltern ernst nehmen“, sagte der Bürgermeister. Mit dem Ende der Bauarbeiten werde eine neue Situation entstehen, die man dann bewerten müsse. Die baulichen Gegebenheiten seien aber kaum zu ändern, zumal die Gemeinde am Ende des Alma-Rogge-Weges bereits 19 Stellplätze geschaffen habe, so Szlezak. Einigkeit bestand im Ausschuss darüber, dass die Kita-Eltern beim Bring-Verkehr Vorrang haben müssten. „Grundschulkinder können gern ein Stück zu Fuß zur Schule laufen“, sagte Johann-Wilhelm Peters (SPD) „Schüler brauchen auch mal frische Luft.“

„Schüler brauchen auch mal frische Luft“

Im Radius von 200 Metern gebe es genügend sichere Möglichkeiten, sein Kind aus dem Auto aussteigen und allein zu Fuß zur Schule laufen zu lassen – etwa am ZOB, an der Ringstraße oder auf dem Parkplatz vor der Kirche an der Bismarckstraße. Hejo Kemper, Leiter der Oberschule und aktuell auch kommissarischer Leiter der Grundschule Hohenkirchen, pflichtete dem grundsätzlich bei. Man dürfe aber die Aufsichtspflicht nicht aus den Augen verlieren – die liege bei den Eltern, aber zum Teil auch bei den Schulen.

Eltern müssten den Schulweg mit ihren Kindern üben. Zudem regte Kemper an, für die Kinder der 1. bis 4. Klassen ein intensives Verkehrstraining für die letzten Hundert Meter ihres Schulweges anzubieten. Auf offene Ohren stieß auch ein Vorschlag der Ausschuss-Vorsitzenden Stefanie Bremers (SPD), wonach die Betreuungszeiten in der Kita um 15 Minuten nach vorn erweitert werden sollten. Dadurch würde sich die Verkehrslage im Alma-Rogge-Weg ein Stück weit entzerren.

Gellert: Lage in Hooksiel vergleichbar

Nach den Worten von Markus Gellert werden in Hohenkirchen 232 Kinder in der Grundschule und in der Kita betreut. Der Alma-Rogge-Weg sei zwar eng, aber es gelte Tempo 5. Zudem gebe es im nahen Umfeld eine Reihe von Stellplätzen für Fahrzeuge von Mitarbeitern und Eltern. Nach Einschätzung von Gellert gibt es in Hohenkirchen künftig mehr Möglichkeiten für den Bring- und Abholverkehr als etwa an der Kita und der Grundschule in Hooksiel, wo ähnlich viele Kinder betreut werden.

„Alle müssen aufeinander achten“, forderte Bürgermeister Szlezak. Im nächsten Jahr werde die Gemeinde ein Konzept zur Verkehrssituation im Umfeld von Kita und Schule erarbeiten.

Forscher suchen nach Erklärung: Weniger Seehunde als vor zehn Jahren

Seehunde
Die Zahl der Seehunde im Watterneer geht zurück. Die Experten rätseln noch, was der Grund dafür sein kann. Archiv-Foto: Lavis

Hooksiel/Wilhelmshaven (5. 11. 2024) –Die Ergebnisse der jährlichen Seehundzählung für das laufende Jahr liegen vor. Nach Einschätzung der trilateralen Expertengruppe für Meeressäuger aus Deutschland, Niederlande und Dänemark bestätigen sie den Trend: Nach einem stetigen Wachstum von 2003 bis 2012 und stagnierenden Zahlen bis 2020 ist der Seehundbestand in 2024 niedriger als noch vor zehn Jahren. 

Die Seehunde, eine Ikone des Wattenmeeres, werden jedes Jahr im grenzüberschreitenden Weltnaturerbe Wattenmeer und auf der Insel Helgoland gezählt. Im Juni 2024 wurden insgesamt 8.230 Seehundjungtiere gezählt, ein Rückgang von 12 Prozent gegenüber 2023, als noch 9.334 Jungtiere registriert wurden. 

Dieser Trend bestätigte sich in den meisten Regionen: Schleswig-Holstein verzeichnete mit 19 % den stärksten Rückgang, während Dänemark eine Zunahme um 14 % verzeichnete. In den Niederlanden sank die Zahl der Jungtiere um 15 %, in Niedersachsen und Hamburg um 2 %. Auf Helgoland wurden erneut keine Jungtiere gezählt.

Die niedrigeren Geburtenzahlen könnten nach Einschätzung der Fachleute mit einem Rückgang fortpflanzungsfähiger Weibchen, verursacht durch eine reduzierte Überlebensrate der Jungtiere in den letzten Jahren, zusammenhängen. 2024 sei bereits das vierte Jahr in Folge mit rückläufigen Seehundbeständen. 

Mehrere Ursachen für den Rückgang werden diskutiert. Während Migration und Krankheiten als Hauptfaktoren ausgeschlossen werden konnten, könnten andere Belastungen wie Nahrungskonkurrent und menschliche Aktivitäten in der Nordsee, einem zentralen Nahrungsgebiet der Seehunde, eine Rolle spielen. Die langfristigen Auswirkungen dieser Faktoren sind noch unklar.

„Wir brauchen fundierte Kenntnisse über das Überleben und Verhalten einzelner Seehunde, um die Mechanismen der Bestandsveränderungen besser zu verstehen und geeignete Schutzmaßnahmen zu erarbeiten“, erklärt Dr. Anders Galatius von der Universität Aarhus. 

Seehunde zählen zu den größten Meeresraubtieren im Wattenmeer. Sie sind durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer (Agreement on the Conservation of Seals in the Wadden Sea; WSSA) unter der Schirmherrschaft des UN-Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS) trilateral geschützt.

Nach der Sanierung der Fahrbahndecke kommt die „Tempo-30-Zone“

Sanierung Pakenser Altendeich
Eine Firma füllt die Risse und Löcher in der Straße Pakener Altendeich mit Asphalt auf. Foto: hol

Hooksiel (5. 11. 2024) – Die Straßenschäden im Straßenverlauf Pakenser Altendeich/Lange Straße werden beseitigt. Seit Montag bessert im Auftrag der Gemeinde Wangerland eine Fachfirma die Risse und aufgeplatzten Stellen im Asphalt des 600 Meter langen Straßenstücks zwischen dem Ortskern und dem Kreisverkehr aus. Dafür werde zunächst Asphalt auf die schadhaften Stellen aufgetragen, der im Anschluss dann versiegelt werde, sagte Markus Gellert, im Rathaus für Ordnungs- und Verkehrsangelegenheiten zuständiger Abteilungsleiter, gegenüber „Hooksiel-life“.

Sobald die Straßenschäden beseitigt sind, will die Gemeinde ihr kürzlich beschlossenes Verkehrskonzept umsetzen. Danach wird die Straße bis zum Kreisverkehr als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Seit Ende Juli gilt dort zwar schon eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern, allerdings nur aufgrund der Straßenschäden.

Die Reduzierung der Geschwindigkeit auf einer der Hauptzufahrten in den Ort geht auf die Anregung eines Hooksieler Bürgers zurück. Sie war zeitweise umstritten. In den vergangenen Monaten hat die Regelung aber an Akzeptanz gewonnen. Ein wesentlicher Vorteil: Radfahrer können weitgehend gefahrlos ebenfalls auf der Hauptfahrbahn fahren. Bislang mussten sie (formal in Schrittgeschwindigkeit) den recht schmalen und buckeligen Gehweg mitbenutzen, der einseitig an der Straße verläuft.

Nach der Ausweisung der Tempo-30-Zone gelten neue Vorfahrtsregelungen. Innerhalb von Tempo-30-Zonen gilt grundsätzlich Rechts vor Links. 

Zu wenig Patienten: Landkreis schließt Zentrale Notfallambulanz in Varel

Friesland (4. 11. 2024) – Die Friesland Kliniken GmbH steckt wie sehr viele Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft in einer Finanzkrise. Ihr Träger, der Landkreis Friesland, muss die zur GmbH gehörenden Krankenhäuser in Sanderbusch und Varel mit Zuschüssen in Millionen-Höhe stützen, um Zahlungsfähigkeit der GmbH zu erhalten. 

Telemedizin wurde nicht angenommen

Heute hat der Kreistag in nicht-öffentlicher Sitzung mehrheitlich einen Beschluss gefasst, um das Defizit zu begrenzen. Zum 1. Dezember werde die Zentrale Notfallambulanz (ZNA) im St.-Johannes-Hospital in Varel geschlossen, teilte der Landkreis im Nachgang der Beschlussfassung mit. Man habe auf seit Monaten geringe Fallzahlen reagiert. So hätten zum Bespiel von Juni bis Oktober nur sechs Patienten das Angebot der Telemedizin, einer Ferndiagnose übers Internet, in Anspruch genommen, die abends und nachts sowie an Wochenenden und Feiertage die Betreuung durch Fachärzte vor Ort ersetzen sollte.

Geburtshilfe nicht betroffen

Wie der Krankenhaus-Träger betont, bleibe unabhängig von der Schließung der ZNA die Rund-um-die-Uhr-Versorgung im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe in Varel erhalten. „Das bedeutet, dass Fälle hier weiterhin jederzeit angenommen werden, und zwar fußläufige Patientinnen und Patienten ebenso wie Rettungsfahrzeuge“, heißt es in der Mitteilung

Der bisherige, schon eingeschränkte Betrieb der ZNA Varel verursache einen Gesamtkostenbedarf von geschätzt 690.035 Euro. Für einen annähernd kostendeckenden Betrieb wären 91 Patienten am Tag mit einer Mindest-Notfallpauschale von 30 Euro notwendig gewesen. „Nach aktuellem Stand ist das tatsächliche Patientenaufkommen hiervon weit entfernt. Eine positive Entwicklung zeichnet sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht ab“, so der Landkreis. Aufgrund der auch tagsüber sehr geringen Fallzahlen lägen die Kosten fürs Personal und den Einsatz der Telemedizin deutlich über den Erlösen.

Das in der ZNA beschäftigte Personal werde künftig in anderen Abteilungen der Friesland Kliniken eingesetzt. Die interdisziplinäre Notaufnahme am Standort Sanderbusch ist weiterhin 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche für alle Patientinnen und Patienten sowie für den Rettungsdienst erreichbar. Erneut bewerten werde man die Situation der Notaufnahmen, sobald das beauftragte Sanierungsgutachten für die Friesland Kliniken sowie eine Machbarkeitsstudie zur Zusammenarbeit mit der Klinikum Wilhelmshaven gGmbH vorliegen.

Im Künstlerhaus Hooksiel: 24 farbenfrohe Werke voller Lebendigkeit

Ingeborg Wolff-Szepanski Texas 17 Uhr
„Texas, 17 Uhr“ heißt dieses in Hooksiel ausgestellte Bild von Ingeborg Wolff-Szepanski. Foto: Künstlerhaus

Hooksiel (4. 11. 2024) – Das Künstlerhaus in Hooksiel ist ein Ort zum Durchatmen. Ein Ort an dem sich Geist und Seele stärken können. Diese Funktion erfüllt das kulturelle Kleinod in den kommenden Wochen in besonderem Maße. Darauf weist Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann anlässlich der Ausstellung „Abstrakt trifft Real“ der Eheleute Ingeborg Wolff-Szepanski und Reinald Szepanski hin. „Gerade in unruhigen Zeiten kann man durch einen einen Blick auf die Schönheit und Farbigkeit der Bilder Kraft schöpfen.“ 

Das in Wardenburg lebende Paar zeigt 24 Werke, dazu einige Holzskulpturen von Reinhold Szepanski. Zu den Gästen bei der gut besuchten Vernissage am Sonntag gehörte auch Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak, der sich von der Farbigkeit und er harmonischen Vielfalt der Werke angetan zeigte.

Im Gespräch mit Renate Janßen-Niemann gaben die Künstler einen Einblick in ihre Arbeitsweise. Gemeinsam nutzen sie ein kleines Atelier, in dem sie, begleitet von Musik, ihre Visionen künstlerisch umsetzen. Ingeborg Wolff-Szepanski malt Reales in Acryl oder auch als Aquarell – Landschaften, oder auch Ereignisse, paart sie mit Fantasien. Auch Ehemann Reinald setzt bei seinen durchweg abstrakten Arbeiten auf Farbigkeit, wobei der gelernte Mediengestalter mit künstlerischen Wurzel in der Bildhauerei neben Acrylfarben auch schon mal Sand, Erde oder Spachtelmasse auf die Leinwand aufträgt. 

„Positives und Lebendigkeit sollen unsere Gemälde ausstrahlen“, sagten die Künstler bei der Ausstellungseröffnung. „Abstrakt trifft Real“. Die bis zum Neujahrstag jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Zu den Feiertage werde es noch Sonderöffnungszeiten geben, kündigte Renate Janßen-Niemann an.

Schleuse vor Weihnachten gesperrt

Hooksiel (2. 11. 2024) – Die Schleuse am Hooksieler Außenhafen wird vor Weihnachten immer wieder einmal gesperrt sein. Darauf weist die Wangerland Touristik GmbH hin, die die landeseigene Schleuse betreibt. Die WTG beruft sich dabei auf einen Hinweis der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts. 

Laut NPorts soll es zwischen Montag, 18. November, und dem 23. Dezember zu Sperrungen der Schleuse selbst und damit der Wasserverbindung zwischen Jade und Hooksmeer kommen. Betroffen sein werde von der Sperrung der Brücke über die Schleuse auch die Straßenverbindung zwischen Hooksiel und Wilhelmshaven im Zuge der Bäderstraße. 

Die angekündigten Sperrungen dürfen im Zusammenhang mit der laufenden Sanierung der Schleuse stehen. Nach jetzigem Stand werden die Sperrungen nicht durchgängig erfolgen. Unklar ist noch, inwieweit die Fahrt von Fischerbooten, etwa anlässlich des Hooksieler Weihnachtsmarktes, durch die Schleuse zum Alten Hafen betroffen sein wird.