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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Mehr Know-how für WTG aus Tourismuswirtschaft und Vereinen?

Wangerland/Hooksiel (21. 8. 2025) – Die so genannten touristischen Leistungsträger wollen mehr Einfluss auf Entscheidungen der Wangerland Tourist GmbH (WTG). Mit der aktuellen wirtschaftlichen Schieflage des gemeindeeigenen Unternehmens hat sich bei den Vereinen, Verbänden und Tourismusunternehmen der Eindruck verstärkt, dass die WTG besser aufgestellt wäre, wenn sie die in ihren Reihen vorhandene Kompetenz nutzen würde. 

Beirat bietet seine Hilfe an

Heiko Manott, Vorsitzender des mit Vertretern von Verbänden (Seebade-, Gewerbe-, Fremdenverkehrsvereine, Dehoga) besetzten Beirates bei der WTG: „Wir wollen helfen und unser Wissen einbringen – natürlich auch, weil unsere Unternehmen und viele Arbeitsplätze vom Tourismus abhängen.“

Im Namen es Beirates haben Mario Krar und Heiko Manott (beide Horumersiel) einen Antrag eingebracht, der am Mittwochabend im Tourismusausschuss des Gemeinderates beraten wurde. Die Gemeinde ist alleinige Gesellschafterin der WTG, die sich derzeit in einer „Insolvenz in Eigenregie“ befindet. Üblicherweise werden die Geschicke des Unternehmens vom Rat als Gesellschafterversammlung und von einer zehnköpfigen „Lenkungsgruppe“, einer Art Aufsichtsrat, begleitet, die mit Ratsmitgliedern besetzt ist. Aktuell liegen die Geschicke des Unternehmens aber ausnahmslos bei der Geschäftsführung, einem vom Gericht bestellten Sachwalter und dem Gläubigerausschuss.

Praxisnähe würde Akzeptanz erhöhen

Der beratende Beirat, der sich in der Vergangenheit nicht wirklich ernst genommen fühlte, wünscht sich regelmäßige Informationen und ein formelles Mitspracherecht etwa bei wesentlichen wirtschaftlichen und strategischen Entscheidungen zur touristischen Entwicklung des Wangerlandes, etwa bei Infrastrukturprojekten, Abgaberegelungen und Investitionsvorhaben. Mit dem vorhandenen kaufmännischen und touristischem Knowhow und der Praxisnähe der Mitglieder könnte die WTG gestärkt und die Akzeptanz von Entscheidungen verbessert werden.

Thalasso vor Eröffnung
Hätte eine stärkere Beteiligung von Tourismus-Praktikern an den Entscheidungen der WTG vielleicht das Finanz-Desaster beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel verhindern können? Archiv-Foto: hol

Die Gemeindeverwaltung den Antrag inzwischen rechtlich geprüft. Nach den Worten von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) ist es mit der niedersächsischen Kommunalverfassung nicht vereinbar, wenn nicht durch allgemeine Wahlen legitimierte Bürger einen Sitz mit Stimmrecht im Tourismusausschuss bekämen. Als beratendes Mitglied ist der Beirat bereits durch Manott im Ausschuss vertreten. 

Zwei Sitze in der Lenkungsgruppe?

Szlezak regt in einer von ihm persönlich formuliertem Beschlussvorschlag an, dem Beirat zwei Sitze mit beratender Funktion in der Lenkungsgruppe der WTG zuzugestehen. Die Vertreter müssten dann aber eine Verschwiegenheitserklärung abgeben. Nach Ansicht des Bürgermeisters wäre die nicht-öffentlich tagende Lenkungsgruppe das geeignete Gremium, „um eine vertrauensvolle, aber strukturierte Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Tourismuswirtschaft zu ermöglichen“.

Politik: Antrag kommt zu früh

In den Ratsgruppierungen sieht man zumindest teilweise anders. Einvernehmlich stellten die Ausschussmitglieder fest, dass der Vorstoß zu früh komme. „Während der laufenden Insolvenz ist auch die Lenkungsgruppe nur eine Art Zuschauer der Sanierung der WTG“, sagte Angelika Kirschner (Grüne). Ebenso wie Arndt Lowien (CDU) meldete sie zudem Zweifel an, ob die Lenkungsgruppe überhaupt das richtige Beteiligungsgremium sei. „Wir als Ratsmitglieder bekommen noch nicht einmal Protokolle von den Satzungen der Lenkungsgruppe.“

Lowien plädiert dafür, abzuwarten bis klar sei, wohin die Reise der WTG nach dem Ende der Insolvenz geht – vielleicht werde daraus ja ein Verein, eine Genossenschaft oder eine GmbH, an der sich auch die Tourismuswirtschaft beteiligen kann. „Dann könnten Sie mitentscheiden, müssten aber auch mit Verantwortung tragen – auch im rechtlichen Sinne.“

Beirat will für alle Orte sprechen

Viola Dorow (SPD) wollte wissen, wie der Beirat denn seine Lenkungsgruppen-Mitglieder bestimmen wolle? Was wäre, wenn zwei Vertretet aus Horumersiel kämen und keiner aus Hooksiel? Und müsste nicht auch Hohenkirchen vertreten sein? Manott verwies darauf, dass der Beirat sich als Tourismus-Vertretung des gesamten Wangerlandes verstehe. Die Vertreter würden intern gewählt. Allerdings, so räumte er ein, wäre es nicht einfach, wenn die Vertreter zur Verschwiegenheit verpflichtet würden, also auch intern den anderen Beiratsmitgliedern nicht über ihre Erkenntnisse berichten dürften. 

Wie dringlich das Thema ist, betone Krar mit Hinweis auf die bevorstehende Schließung der „Friesland-Therme“ in Horumersiel. „Das ist ein massiver Schlag gegen den Tourismus im Wangerland – und wir reden über Möglichkeiten zur Saisonverlängerung.“

Der Ausschuss votierte einstimmig dafür, die Beratung über das Themen zunächst um ein viertel Jahr zu verschieben. Manott bot allen Fraktionen und Gruppen im Rat Gespräche mit dem WTG-Beirat an. 

Mit „Frida“ in aller Ruhe zum Außenhafen in Hooksiel

Horumersiel/Hooksiel (21. 8. 2025) – Das blau-weiße Gefährt ist schon ein Hingucker. Der „Watt’n Express“ des Gewerbevereins Horumersiel-Schillig mit dem Kosenamen „Frida“ fährt sei 2008 regelmäßig Urlauber und auch Einheimische quer durchs Wangerland. Eine Neuerung: Jeweils freitags, so Oliver Laaser, ist die Bimmelbahn auch in Hooksiel zu sehen.

Henning Brandes fährt den Touristenzug „Frida“ für den Gewerbeverein Horumersiel-Schillig quer durchs Wangerland. Foto: hol

Die Freitags-Tour dauert gut zweieinhalb Stunden. Start ist um 11 Uhr in der Ortsmitte von Horumersiel. Die Fahrstrecke führt durch den Groden durch die Lange Straße in die Ortsmitte von Hooksiel und von dort über die Nee Straat, durch mehrere Wohnstraßen hin zur Trabrennbahn und über die Bäderstraße zum Außenhafen.

Mit dem Zug am Strand entlang

Dort legt der „Zug“ eine rund 30-minütige Pause sein, damit die Fahrgäste den Hafen mit Blick auf das LNG-Terminal Wilhelmshaven in Augenschein nehmen, ein paar Fotos machen und gegebenenfalls auch ein Fischbrötchen essen können. Zurück geht es außendeichs am Strand und dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer entlang bis nach Horumersiel.

Gern hätte man auch wie früher einen Stopp am Alten Hafen in Hooksiel eingelegt. Aber dort seien die Wendemöglichkeiten zu eng, schildert Henning Brandes, der seit neun Jahren als Fahrer mit dem „Watt’n Express“ unterwegs ist. Zusteigen kann man übrigens in Hooksiel in das Ausflugsgefährt nicht. Die Rundfahrt nach Hooksiel kostet für Erwachsene 18 Euro, für Kinder 15 Euro

Verschiedene Touren

Insgesamt werden sieben verschiedene Touren angeboten. Montags ist Ruhetag. An anderen Tagen geht es unter anderen in Richtung Minsen, entlang der Salzwiesen. Der Touristenzug wird von einem 125-PS-Diesel-Motor angetrieben. In seinen zwei Anhängern kann er für 50 Fahrgäste mitnehmen. Fahrkarten gibt es ausschließlich beim Fahrer zu kaufen. Interessierte können „Frida“ auch für Sonderfahrten buchen. Kontakt über Email unter info@horumersiel-schillig.de

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Brandenburg-Bienek will Gesprächsfaden wieder aufnehmen

Hooksiel (20. 8. 2025) – Auch nach der Absage eines Gesprächs zwischen Spitzenvertretern des Gemeinderates und einer Gruppe von touristischen Leistungsträgern durch die Politiker „ist die Tür für Gespräche auf keinen Fall zu“. Das beteuert die Sprecherin der Ratsgruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (GfW), Alice Brandenburg-Bienek (CDU). 

Irritationen über Absage

Sie habe der Absage des vom Bürgermeister organisierten Gesprächstermins ebenso wie Holger Ulfers (SPD) und Dieter Schäfermeier (ZUW) zugestimmt, weil sie die Argumente von Ulfers nachvollziehen konnte. Ulfers hatte Bedenken angemeldet, weil Christian Fuchs als einer der beteiligten Leistungsträger vier Tage vor dem Termin seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt bekannt gegeben hatte. 

Suckert: Termin mit Bürgermeister vereinbart

Matthias Suckert, Inhaber einer Vermietungsagentur in Hooksiel, und Fuchs haben inzwischen die Darstellung zurückgewiesen, dass der Auslöser für das vereinbarte Treffen ein Gesprächsangebot von Ulfers an Fuchs gewesen sei. Das für Montag geplante Treffen sei von Suckert und Bürgermeister Mario Szlezak vereinbart worden. Keineswegs habe es sich bei der Gruppe von Leistungsträgern um eine Art „Wahlkampfteam“ von Fuchs gehandelt. 

Für Alice Brandenburg-Bienek ist inzwischen klar, dass es bei Organisation und Absage des Gesprächs wohl enge Missverständnisse gegeben habe. Sie habe inzwischen mit Suckert telefoniert und wolle den Gesprächsfaden mit den Leistungsträgern gerade auch mit Blick auf die schwierige Lage der Wangerland Touristik GmbH auf jeden Fall wieder aufnehmen – in welchem Format auch immer.

Erfolgreicher Rettungseinsatz auf der Jade: Seglerpaar in Lebensgefahr

Hooksiel (20. 8. 2025) – Seenotretter der Stationen Hooksiel und Horumersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben am Dienstagnachmittag einen Mann und eine Frau aus einer lebensgefährlichen Lage in der Jade befreit. Nach einem Ruderschaden waren sie mit ihrer Segelyacht in die gefährliche Brandungszone einer Sandbank geraten. 

In sicherem Fahrwasser: Das Tochterboot „Johann Didi“ der DGzRS bringt die havarierte Segelyacht nach Hooksiel. Foto: DGzRS – Die Seenotretter

Gegen 16 Uhr alarmierte der Skipper die Rettungsleitstelle See der DGzRS, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen: Vor der unbewohnten Insel Mellum war der Segler mit seiner Mitseglerin in eine ausweglose Situation geraten. Nach einem Ruderschaden waren sie mit ihrer Segelyacht etwa eine halbe Seemeile (rund einen Kilometer) nordöstlich des Leuchtturms Mellumplate in der gefährlichen Brandungszone einer Sandbank festgekommen. 

Boot Spielball der Wellen

Dort hatte sich bei auflaufendem Wasser und Nordwestwind mit bis zu bis zu 19 Stundenkilometern eine bis zu zwei Meter hohe See gebildet. Der Havarist war zum Spielball der Wellen geworden. Immer wieder schlugen diese hart gegen das etwa siebeneinhalb Meter lange Boot.

Umgehend alarmierte die Rettungsleitstelle die Stationen Horumersiel und Hooksiel. Kurz darauf liefen die freiwilligen Seenotretter mit dem Seenotrettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ aus Horumersiel aus. An Bord befand sich auch ein Arzt, der kurzerhand von der Besatzung an Bord genommen worden war. Fast zeitgleich machten sich die Seenotretter aus Hooksiel auf den Weg – zunächst mit dem Tochterboot „Johann Fidi“, wenig später auch mit dem Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“.

Havarist schwer zu erreichen

In der aufgewühlten See gelang es den Rettungsleuten zunächst nicht, eine Leinenverbindung zum Havaristen herzustellen. Die Frau hatte einen Schock erlitten und reagierte panisch. „Die Todesangst war ihr deutlich anzumerken“, so die Retter. Dem Skipper setzte die lebensbedrohliche Lage körperlich ebenfalls stark zu. Der niedrige Wasserstand verhinderte zunächst selbst für die „Johann Fidi“ mit nur 80 Zentimetern Tiefgang die Annäherung aus westlicher Richtung. Die Rettungsleitstelle See zog deshalb den Rettungshubschrauber Christoph 26 der ADAC Luftrettung aus Sanderbusch hinzu.

Kurz darauf waren die Seenotretter jedoch aus östlicher Richtung erfolgreich, da dort mehr Wasser stand. Ein Besatzungsmitglied der „Johann Fidi“ war auf das Boot übergestiegen, um den Seglern beim Festmachen der Schleppleine zu helfen. Anschließend zog das Tochterboot die Yacht von der Sandbank. Der Rettungshubschrauber setzte einen Notarzt und einen Notfallsanitäter auf den Havaristen ab.

Frau stand unter Schock

In ruhigerem Fahrwasser ging die „Wolfgang Paul Lorenz“ an der Segelyacht längsseits. Sie übernahmen die Frau sowie die beiden medizinischen Einsatzkräfte des Hubschraubers. Außerdem stieg ein weiterer Rettungsmann auf den Havaristen über, um den Skipper ebenfalls zu unterstützen. Die „Bernhard Gruben“ übernahm Retter und Gerettete. Im Bordhospital des Seenotrettungskreuzers erhielt die leicht unterkühlte und sichtlich unter Schock stehende Frau eine umfassende medizinische Versorgung. 

Die „Wolfgng Paul Lorenz“ übernahm wenig später auch den leicht unterkühlten Skipper. Die Helfer kümmerten sich um den stark erschöpften Mann. Die „Johann Fidi“ schleppte die Yacht sicher in den Hafen von Hooksiel. Dort übergaben die Seenotretter die Seglerin und den Segler an den Rettungsdienst an Land. 

Von Hooksiel nach Helgoland: Nächste Fahrt am 29. August

Hooksiel (20. 8. 2025) – Die Saison der Ausflugfahrten von Hooksiel nach Helgoland steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Heute hat die Reederei Alder-Eils die Helgolandfahrten mit dem „Adler Cat“ für Freitag, 22. August, abgesagt. Der Grund: Die Wettervorhersage von erheblichem Seegang aus. 

„Alle bereits gebuchten Tickets werden erstattet“, versichert die Reederei. „Die Gäste, die bei uns online gebucht haben, erhalten den gezahlten Fahrpreis automatisch auf das bei der Buchung genutzte Zahlungsmittel zurück. Alle anderen Gäste wenden sich bitte an die Vorverkaufsstelle, bei der die Tickets gekauft wurden.“

Die Helgoland-Saison gestaltet sich zumindest aus Hooksieler Sicht insgesamt als schwierig. Nach dem Ausfall des Seebäderschiffes „Fair Lady“ hat die Reederei den Katamaran „Adler Cat“ als Ersatzschiff von Wilhelmshaven und Hooksiel eingesetzt. Ab Hooksiel gibt es aber nur noch sehr wenige Fahrten: die nächste übrigens am Freitag, 29. August. Dann legt das Schiff um 8.30 Uhr am Außenhafen ab.  Weitere Informationen auf der Internetseite der Reederei unter „Fahrplanänderungen“.

„Free Voices“ lädt zu zwei Sommerkonzerten ein

Hooksiel/Sengwarden (15. 8. 2025) – Der Hooksieler Gospel-Chor „Free Voices“ lädt zu zwei Sommerkonzerten ein. Am Samstag, 30. August, gastiert die Formation unter Leitung des Organisten Axel Scholz in der St. Georgskirche in Sengwarden. Am Sonntag, 31. August, ist er in der St. Severinus- und Jacobuskirche in Minsen zu hören. Beide Konzerte beginnen um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Um eine Kollekte wird gebeten.

Freut sich auf die beiden Konzerte in Sengwarden und in Minsen: der Hooksieler Chor „Free Voices“. Foto: Free Voices

Der 1992 in Fedderwarden gegründete Chor singt vornehmlich Gospels, Jazz, Popp und Spirituales. Zu Proben treffen sich die rund zwei Dutzend Frauen und Männer jeden Mittwoch um 20 Uhr im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel.

Gläubigerausschuss beschließt Aus für „Friesland-Terme“ zum 1. September

Horumersiel/Hooksiel (19. 8. 2025) – Der Betrieb der „Friesland-Therme“ in Horumersiel wird zum 1. September eingestellt. Das hat vorläufige Gläubigerausschuss der insolventen Wangerland Touristik GmbH (WTG) entschieden. Die WTG nennt als Grund für den Schritt in einer Pressemitteilung von heute „die künftig nicht mehr tragbaren Verluste“.

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Die Wangerland Touristik GmbH schließt die „Friesland-Therme“ in Horumersiel Ende August. Das insolvente Unternehmen kann die Kosten für das defizitäre Erlebnisbad nicht mehr stemmen. Archiv-Foto: WTG

Nach Ende des Insolvenzgeld-Zeitraums wäre die Therme wieder unter Vollkosten zu betreiben – ein wirtschaftlich tragfähiger Weiterbetrieb sei unter diesen Bedingungen nicht möglich. Die WTG hat zum 26. Juni einen Antrag auf Insolvenz in Eigenregie gestellt. Von diesem Zeitpunkt an übernimmt die Agentur für Arbeit für drei Monate die Personalkosten. 

Möglicher Investor für Campingplatz

Eine weitere Entscheidung hat der vorläufige Gläubigerausschuss zum geplanten Verkauf des Campingplatzes und des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel getroffen. Hier werde die Investorensuche nun konkret. „Nach sorgfältiger Prüfung der eingegangenen Angebote wurde entschieden, mit einem Investor in vertiefte Verhandlungen einzutreten“, heißt es in der Mitteilung. Ziel sei es, in den kommenden Wochen die Rahmenbedingungen für eine tragfähige und nachhaltige Lösung abzustimmen. 

„Wir werden die Gespräche mit dem potenziellen Investor für den Campingplatz Hooksiel und das Meerwasser-Hallenwellenbad konstruktiv und zügig fortführen, damit für den Standort Hooksiel eine Perspektive geschaffen werden kann“, betont Torsten Riedel, Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH (WTG). In den vertiefenden Verhandlungen würden strategische Vorstellungen, wirtschaftliche Eckdaten und Erwartungen an die Zusammenarbeit konkretisiert und abgestimmt. 

Weitere Liegenschaften vor Verkauf

Die Verantwortlichen haben die WTG-Mitarbeiter bereits über den aktuellen Stand informiert, insbesondere über die geplante Schließung der Friesland-Therme. „Wir sind uns bewusst, dass diese Entwicklung für Gäste, Beschäftigte und die gesamte Region schmerzlich ist. Leider ist dieser Schritt unumgänglich“, so Riedel. 

Parallel zu den aktuellen Entwicklungen werde die Investorensuche für weitere Liegenschaften der WTG weiter fortgesetzt. Es bleibe das Ziel, tragfähige Lösungen zu entwickeln, die den langfristigen Erhalt touristischer Infrastruktur sichern und die Attraktivität der Region stärken. Riedel: „Die WTG verfolgt mit der Eigenverwaltung weiterhin das klare Ziel, den touristischen Betrieb dauerhaft zu sichern und zukunftsfähig aufzustellen.“ 

Nach Kandidatur: Politik sagt Gespräch mit Leistungsträgern ab

Hooksiel/Wangerland (19. 8. 2025) – Bringt die Bürgermeister-Kandidatur von Christian Fuchs den Dialog zwischen der Gemeinde Wangerland und den touristischen Leistungsträgern ins Stocken? Diese Frage stellt sich nach der Absage einer Gesprächsrunde zwischen den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat und einer Gruppe von Leistungsträgern, zu denen auch Fuchs als Hotelier aus Horumersiel-Wiardergroden gehört. 

Suckert: Begründung nicht nachvollziehbar

Auf Einladung von Bürgermeister Mario Szlezak wollten sich die Fraktionsvorsitzenden mit der wohl sechsköpfigen Gruppe am Montag dieser Woche an einen Tisch setzen, um über den Tourismus im Wangerland vor dem Hintergrund der anhängigen Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH (WTG) zu diskutieren. Nach der Verkündung der Bürgermeister-Ambitionen von Fuchs am vergangenen Donnerstag sagte Szlezak den Termin im Namen der Fraktionsvorsitzenden dann wieder ab.

In einem „offenen Brief“ hat jetzt Matthias Suckert, Inhaber der Hooksieler Vermietungsagentur „Agentur am Meer“, den Unmut der Leitungsträger darüber zum Ausdruck gebracht. „Wir sind erschrocken und zutiefst enttäuscht“, heißt es in dem Schreiben. Die Absage aufgrund der Kandidatur von Fuchs sei „nicht nachvollziehbar“. Es gehe um die Zukunft der Gemeinde und nicht um parteipolitische Taktik oder persönliche Interessen. 

Kandidatur persönliche Sache

„Wir erwarten von Rathaus und Ratsmitgliedern, dass sie die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft vertreten – und nicht ihre eigenen Machtspiele austragen“, heißt es in dem Schreiben. Die Kandidatur von Fuchs sei dessen persönliche Sache. Sie stehe in keinem Zusammenhang mit den gemeinschaftlichen Interessen der Leistungsträger. Die appellieren an die Ratsmitglieder, ihre Entscheidung zu überdenken und den Weg zurück zu einem offenen, konstruktiven Austausch zu finden.

Ratsherr Holger Ulfers

Initiator des Gesprächs war nach eigenem Bekunden wohl der Hooksieler Holger Ulfers (Foto).Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat hatte Fuchs nach dessen öffentlichen Äußerungen zum Umgang mit der WTG-Insolvenz ein Gespräch angeboten. Als Fuchs ihn gefragt habe, ob er jemanden dazu mitbringen dürfe, habe er sich dabei noch nichts gedacht, sagte Ulfers gegenüber „Hooksiel-Life“.

Aus dem geplanten Vier-Augen-Treffen sei dann das Treffen zwischen Leistungsträgern und den Fraktionsvorsitzenden geworden, das Szlezak organisieren sollte. Skeptisch sei er aber erst geworden, so Ulfers, der selbst krankheitsbedingt einige Tage ausgefallen war, als am vergangenen Donnerstag Fuchs seine Kandidatur bekannt gegeben habe und dabei von einer Unterstützergruppe die Rede gewesen sei. „Wenn ich offiziell mit einem Bürgermeister-Kandidaten spreche, brauche ich dazu die Rückendeckung meiner Partei“, so Ulfers. „Es stellte sich für mich die Frage, vor welchen Karren wir gespannt werden sollen.“ 

Politik will Leistungsträger besser einbinden

Ulfers verweist wie auch Szlezak darauf, dass es im Wangerland rund 480 „touristische Leistungsträger“ gibt, also Gewerbetreibende, die mit dem Tourismus ihr Geld verdienen. Offiziell in der Kommunalpolitik verankert sei diese Gruppe im „Beirat der WTG“ und in Form von beratenden Mitgliedern im Tourismusausschuss des Rates. Einer davon wird künftig übrigens Christian Fuchs sein.

Zu einem neuen Gesprächsformat hatte die WTG erstmals vor zehn Tagen rund 70 Leistungsträger zu einer nicht-öffentlichen Gesprächsrunde geladen. Dabei hatten Vertreter des Rates versichert, dass man eng zusammenarbeiten wolle und auch über neue Beteiligungsmöglichkeiten der Leistungsträger beraten werde. Ulfers: „Ich wüsste nicht, wie wir es den anderen 474 Leitungsträgern erklären sollten, dass wir mit sechs von ihnen exklusive Gespräche führen.“ Ein „offener Brief“ als Folge des geplatzten Gesprächstermins sei für ihn ein Beleg für eine „bedenkliche Gesprächskultur“, so der SPD-Fraktionschef. 

Kindergarten-Mobilar fürs nächste Jahrzehnt wetterfest

Hooksiel (19. 8. 2025) – Mitglieder der Arbeitsgruppe Hooksiel haben die Außenmöbel – Stühle, Bänke und Tische – des Hooksieler Kindergartens „Küstenkinder“ aufgearbeitet und neu gestrichen.
Die Bänke erhielten nach den Worten von Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts zusätzliche Verstrebungsleisten und einen neuen Farbanstrich. Die drei Tische wurden in ihrem Grundgerüst
stabilisiert und mit neuen Tischplatten versehen, die von einer Fachfirma speziell angefertigt und von der Arbeitsgruppe montiert sowie mit einem kinderfreundlichen Teak-Öl behandelt wurden.

Die Außenmöbel des Hooksieler Kindergartens sind wieder wetterfest. Kindergarten-Leiterin Claudia Bruns (2. von links) dankte der Arbeitsgruppe. Von links: Sabine Greiff, Willi Frerichs und Bruno Bölts. Foto: privat

„Diese drei Tische sollten das nächste Jahrzehnt unbeschadet überstehen“, so die Hoffnung von Bölts. Die letzten Möbelstücke wurden jetzt an Kindergartenleiterin Claudia Bruns übergeben. Unter Mitwirkung der Kleinsten wurde das Mobilar im Garten aufgestellt und ausprobiert. 

Die Abnahme, so der Eindruck von Sabine Greiff, Willi Frerichs, Uwe Brandes und Bruno Bölts von der Arbeitsgruppe, lief erfolgreich. Die Ehrenamtlichen erhielten ein großes Lob von
den Kindern und Bölts bekam sogar noch einen „Glücksstein“ als Dankeschön.

Auslieferung der „Jugendtickets“ kann noch ein wenig dauern

Friesland/Wangerland (18. 8. 2025) – Ale Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse, die im Landkreis Friesland wohnen, erhalten ein Jugendticket, mit dem sie alle Busse des Verkehrsverbundes Ems-Jade (VEJ) kostenlos nutzen können. Darauf weist der Landkreis mit Blick auf den aktuellen Schuljahresbeginn hin. Die Jugendtickets werden über die jeweiligen Schule verteilt. 

Keine Angst vor Kontrollen

Da nicht alle Tickets gleichzeitig gedruckt und versendet würden, könne es noch ein paar Wochen dauern, bis die Tickets verteilt sind, so der Landkreis. Die Busfahrer seien angewiesen, bei eventuellen Kontrollen diesen Umstand zu berücksichtigen. 

Alle Informationen zum Jugendticket stehen auch auf der Homepage des Landkreises zur Verfügung www.friesland.de/jugendticket. Bei Unklarheiten können Anfragen an schuelerbefoerderung@friesland.de gerichtet werden. Es wird darum gebeten von telefonischen Anfragen zur Ausgabe des Jugendtickets abzusehen.

Land unterstützt das Projekt

Mit den kostenlosen Tickets können die Schüler alle Linienbusse in Friesland, Wittmund, Aurich, Leer, Emden und Wilhelmshaven nutzen. Dieses Angebot der Landkreise Friesland, Wittmund, Aurich und Leer sowie der Städte Emden und Wilhelmshaven gibt es seit August 2022 im VEJ-Gebiet. Damit sind für alle Fahrten für Schüler ab der 5. Klasse sowie Auszubildende mit Wohnsitz in Friesland kostenlos. Für dieses Projekt erhält der Landkreis jährlich einen Zuschuss in Höhe von rund 174.000 Euro vom Land Niedersachsen und stellt zusätzlich jedes Jahr bis zu 800.000 Euro zur Verfügung.