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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Touristische Leistungsträger wollen mit einer Stimme sprechen

Hooksiel (2. 9. 2025) – Die touristischen Leistungsträger im Wangerland suchen nach Wegen, besseres Gehör bei der Gemeinde und der Wangerland Touristik GmbH zu finden. Heute trafen sich im Gästehaus Hooksiel auf Einladung von Matthias Suckert (Hooksiel) und Christian Fuchs (Wiardergroden) rund 25 Vermieter, Hotel- und Restaurantbetreiber, Veranstalter und Vereinsvertreter aus den verschiedenen Ortsteilen, um über eine Zukunftsstrategie zu beraten. „Vom Tourismus hängen unsere Existenzen ab. Unser Ziel ist es, mit einer Stimme aufzutreten und mit unserm Know-how die WTG zu unterstützen“, sagte Suckert.

Die Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH darf die Marke „Urlaub im Wangerland“ nicht beschädigen. Um das Ziel zu erreichen, wollen sich die privaten Leistungsträger stärker einbringen und ihr Know-how zur Verfügung stellen. Archiv-Foto: hol

Hintergrund ist die laufende Insolvenz in Eigenregie der gemeindeeigenen WTG GmbH. Aktuelle Konsequenz: Die Schließung des Schwimmbades „Friesland-Therme“ in Horumersiel seit diesem Montag. „Wenn die WTG ihre Bäder schließen muss, ist meines Erachtens die Gemeinde gefordert, zumindest ein Bad zu betreiben“, so Suckert. Schwierig werde es, wenn ein Bad längere Zeit geschlossen bleibt, so Gastronom Arno Meents (Horumersiel). „Dann wird es wirklich übel.“ 

„Was haben die zu verbergen?“

Die Leistungsträger beklagten fehlende Informationen darüber, wo die Reise der WTG hingeht. Da das Insolvenzverfahren nicht-öffentlich ist und das letzte Wort stets der Gläubigerausschuss habe, dürfe der WTG-Geschäftsführer nicht einmal dem Rat oder der aus Ratsmitgliedern bestehenden WTG-Lenkungsgruppe alle Informationen geben, sagte Pro-Wangerland-Ratsfrau und Vermieterin Geraldine Vogdt. 

Hans-Ott Vogt (Hooksiel) beklagte, dass der Rat eine Entscheidung über eine stärkere Einbindung der Leistungsträger in die Gremien von Gemeinde und WTG um ein weiteres viertel Jahr verschoben hat. „Was haben die zu verbergen? Was sollen wir nicht rausbekommen?“

Privatisierung ist auch ein Chance

Niemand wisse derzeit, wohin die WTG steuert und was von der GmbH am Ende nach dem Verkauf von einzelnen Betriebsteilen wie Campingplätzen, Bädern, Strandkörben usw. übrig bleibe. Tobias Geisen (Hooksiel) warf die Frage auf, ob die WTG denn auf Dauer unbedingt eine 100-prozentige Tochter der Gemeinde bleiben müsse oder ob sich nicht Private oder Vereine daran beteiligten könnten. Auf die Zukunft der WTG hätten die Leistungsträger aber nur bedingt Einfluss, stellte Mario Krar (Horumersiel) fest: „Wir können uns nur selbst formieren.“

Es müsse nicht unbedingt schlecht sein, wenn Infrastruktur, Verwaltung und Management des Tourismus im Wangerland aus der staatlichen Hand genommen werde, stellte Dieter Boll vom „Wangerland-Resort“ in Hohenkirchen fest. „Wir alle sind Unternehmer. Also unternehmen wir etwas!“ Wichtig sei, dass die Leistungserbringer sich darüber im Klaren sind, was die Urlauber für Bedürfnisse haben, weswegen sie ins Wangerland kommen, was sie hier erleben wollen. Diese Bedürfnisse müsse man befriedigen. Denkbar sei etwa eine gemeinsame Vermarktungsorganisation.

Noch Beratungsbedarf

In der Diskussion wurde deutlich, dass es noch viel Beratungsbedarf über die Organisationsform, die Finanzierung und die Arbeitsschwerpunkte des geplanten Vereins (oder doch lieber eine Genossenschaft oder ein ,Verein der Vereine‘?) gibt.

„Wichtig ist, dass wir aus dem Klein-Klein-Denken der einzelnen Ortschaften und Vereine herauskommen und mit einer Stimme sprechen“, stellte Meents fest. Zum Abschluss des Austausches wurde eine Liste auf den Weg gebracht, wo sich alle eintrugen, die sich vorstellen können, in einer neuen gemeindeweit tätigen Tourismus-Organisation mitzuwirken. 

Emotionen aus Eisen und Glas im Künstlerhaus

Hooksiel (2. 9. 2025) – Auch mit 73 Jahren schmiedet der gelernte Schlosser und Schmied Helmuth Wolf aus Kempen als freiberuflicher Metallgestalter das Eisen in seiner Werkstatt mit großer Leidenschaft. In vielen Ausstellungen zeigte er seine Kunstwerke aus Eisen und Glas und begeisterte die Besucher. 

Ins Künstlerhaus Hooksiel bringt er Skulpturen mit, die manchmal skurril anmuten und den Betrachter einladen, Details zu entdecken, ihm Fragen zu stellen und sich ein wenig selbst darin zu entdecken. Der Mensch, seine Lebenswelt und die nonverbale Körpersprache, typisierte Gesichter, Mimiken, Gesten, Symbolik und freie Formen sind Themen seiner Kunstwerke, meist im Materialmix aus handgeschmiedetem Eisen und überschmolzenem Rohglas. 

Die Ausstellung „Typisierte Emotionen-Skulpturen aus Eisen und Glas“ wird am Sonntag, 7. September, um 11.15 Uhr im Künstlerhaus Hooksiel in der Langen Straße 16 eröffnet. Im Gespräch mit der Leiterin Renate Janßen-Niemann wird der Künstler seine Vorstellungen und Arbeitsweisen zu den ausgestellten Skulpturen erläutern. 

Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr bis zum 5. Oktober. 

Sonnenenergie für die Grundschule Hooksiel

Hooksiel (1. 9. 2025) – Die Gemeinde Wangerland setzt auf erneuerbare Energien. Jüngstes Beispiel: die Grundschule Hooksiel. Auf dem Dach der Turnhalle liegt seit einigen Tagen eine Photovoltaikanlage. 

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Nach den Worten von Peter Schoolmann aus der Bauverwaltung der Gemeinde Wangerland wurden in den Sommerferien 55 Solarmodule samt einem Batteriespeicher installiert. Die Anlage habe eine Leistung von 24,7 Kilowattpeak (kWp) und decke damit einen Großteil des Eigenbedarfs an Strom der Schule.

Auf der Kalkulationsbasis der Strompreise vom vergangenen Jahr, so Schoolmann, werde die Anlage jährlich so viel elektrischen Strom erzeugen, dass die Investitionskosten der Gemeinde für die Photovoltaikanlage sich in spätestens vier Jahre amortisiert haben werden.

Die Solarmodule auf dem Dach der Grundschule sollen den Strombedarf der Grundschule Hooksiel weitgehend decken. Foto: hol

Sommerfest mit Saxophon-Einlage

Hooksiel (31. 8. 2025) – Bei herrlichstem Spätsommerwetter versammelten sich an diesem Samstag die Bewohner und deren Gäste der Wohnanlage Freesenpadd auf Einladung des Wohnstifts Hooksiel zum traditionellen Sommerfest im Innenhof.

Gummistiefelwerfen, Tombola und Musik bildeten den Rahmen des geselligen Beisammenseins. Fast schon traditionell dabei ist die kleine Saxophon-Einlage des Hooksieler Nachwuchsmusikers Benny Köster (Foto) zu nennen, der unter anderem „Take Five“ und den „Rosaroten Panther“ zum Besten gab. 

Erneut vier Tage „Watt’n Country-Festival“ in Hooksiel

Hooksiel (30. 8. 2025) – Nach der erfolgreichen Premiere-Veranstaltung im vergangenen Jahr beginnt ab Donnerstag, 4. September, das 2. „Watt´n Country-Festival“ in Hooksiel. Die Schirmherrschaft hat Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies aus Sande übernommen.

Das „Watt´n Country-Festival“ soll zu einem Höhepunkt im Veranstaltungskalender von Hooksiel werden. Bei der Premiere im vergangenen Jahr pilgerten zahlreiche Countryfans aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland zur Jaderennbahn. Archiv-Foto: hol

Eröffnet wird das Festival am Donnerstag um 15.30 Uhr auf dem Gelände der Hooksieler Trabrennbahn. Bis Sonntag werden neun namenhafte Country-Bands aus Deutschland und dem europäischen Ausland für Livemusik und gute Stimmung sorgen. Zu einem besonderen Country-Erlebnis an der Küste werden zudem zahlreiche Western-Tanzgruppen beitragen. 

Die Organisatoren Peter Kramer und Jan Alter sind überzeugt davon, dass ihr Festival viele Country- und Westernfans aus dem In- und Ausland anziehen wird. Viele von ihnen werden sicherlich wieder in stilgerechtem Outfit erscheinen. „Für uns gilt es, das Konzept des Country- und Musikfestivals im Jahr 2025 weiter fortzuschreiben, ein vielfältiges und abwechslungsreiches Festival-Programm zu bieten und damit erneut ein kulturelles Highlight für die Region zu schaffen.“

Country Festival in Hooksiel
Ein Country-Festival ohne Western-Tanzgruppen gibt es nicht. Archiv-Foto: hol

Auf der Bühne stehen unter anderem die mehrfach international ausgezeichneten Musik Road Pilots, die Ramblin Boots, mit Sarah Joy die weltbeste Pedal-Steelerin aus England, Albert Rumengan – mehrfach ausgezeichneter Gitarrist aus den Niederlanden. Hinzu kommen die in der vergangenen Woche erneut in Atlanta als beste internationale Singer-Songwriterin ausgezeichnete Danny Myler aus Nordrhein-Westfalen, Hermann „The German Lammers-Meyer“, die Siiri & Band, die im Vorentscheid für den Eurovision Song Contest 2024 stand, Yara Beeks als eines der größten Country-Talente der Szene, und einige mehr.

Ein Festival-Ticket für alle vier Tage kostet an der Tageskasse 49,50 Euro (Vorverkauf 39,50 Euro). Die Tageskarten für Donnerstag, Freitag und Samstag kosten zwischen 16 und 24 Euro. Am Sonntag werden 8 Euro fällig. Kinder unter 14 Jahren haben freien Eintritt.

Tolles Wattrettungsgerät – aber niemand will es für Friesland haben

Wangerland (29. 8. 2025) – März 2022. Alarm im Wattenmeer vor Schillig. Ein Trabrennfahrer steckt mit seinem Sulky etwa zwei Kilometer vom Festland entfernt im Schlick fest. Der Fahrer alarmiert per Handy die Rettungskette und löst das Sulky vom Pferd, das bereits bis zur Brust in den Schlamm eingesackt ist. Und das bei auflaufendem Wasser. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Die Feuerwehr in Büsum (Schleswig-Holstein) hat mit dem Wattrettungs-Fahrzeug Argo beste Erfahrungen gemacht. Nach Überzeugung von Immo Müller wäre das Gerät auch geeignet, die Rettungslücke im niedersächsischen Wattenmeer zu schließen. Foto: privat

„Ich habe am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn man im Watt feststeckt und niemand kommt“, sagt Immo Müller, Ratsherr der Gemeinde Wangerland und begeisterter Trabrennfahrer. Seit Jahrzehnten trainiert seine Familie schon Traber im Watt. Bislang ist immer alles gut gegangen. „Aber hier gibt es eine echte Sicherheitslücke“, so Müller. „Die DLRG kümmert sich um in Not geratene Schwimmer, die DGzRS um Schiffbrüchige auf See und die Feuerwehr um Notlagen an Land. Und was ist im Watt? Die Lücke sollte unbedingt geschlossen werden.“

Zuständigkeit liegt beim Land

Das Wattenmeer ist ein kompliziertes Gebilde. Mal Land, mal Wasser. Juristisch stellt sich die Frage, wer hier eigentlich für Rettungseinsätze zuständig ist. Formal ist es das Land Niedersachsen, wie das Niedersächsische Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung auf Nachfrage von „Hooksiel-life“ bestätigt.

Konkret geht es um den schmalen Streifen Wattenmeer zwischen der Mittleren Tide Hochwasserlinie (MTHW) bis zur Brandungszone. „In den ursprünglich gemeindefreien Gebieten obliegen dem Land Niedersachsen unter anderem die Aufgaben des abwehrenden Brandschutzes und der Hilfeleistung“, heißt es in der Stellungnahme des Ministerium. „Diese Aufgabe kann jedoch durch eine Vereinbarung den Kommunen übertragen werden.“

In der Praxis seien bislang in Zweifelsfällen schon immer alle angrenzend zuständigen Einheiten mitalarmiert und eingesetzt worden. Also im Fall einer Notlage im Watt vor Schillig die Freiwillige Feuerwehr Minsen, die DLRG, die DGzRS. Zum Teil hinterließ das ein ungutes Gefühl bei den Beteiligten. Wer sorgt für die wattspezifische Ausrüstung der Helfer? Wer kommt bei Verletzungen auf, die zum Beispiel einem Feuerwehrmann widerfahren, wenn er außerhalb des Gemeindegebietes agiert?

Pilotversuch mit der Gemeinde Wangerland

Aktuell steht eine Vereinbarung über einen auf zwei Jahre angelegten Pilotversuch zwischen dem Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz und der Gemeinde Wangerland vor der Unterzeichnung. 2024 und 2025 sind dazu etliche Vorgespräche geführt worden. Mündlich sei man sich inzwischen einig, sagt Markus Gellert, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Wangerland.

Der Vereinbarungsentwurf liegt der Gemeinde vor. Darin soll die Aufgabenübertragung der „Wattrettung durch die Freiwillige Feuerwehr an die Gemeinde Wangerland“ vereinbart werden. Ziel ist aus Sicht des Landes auch, „gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Wangerland Einsatzkonzepte und Ausrüstung für die Durchführung der Wattrettung zu erproben“. Das Land sei bereit, sich im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel auch an den Kosten für eine ergänzende Ausstattung der Feuerwehrleute zu beteiligen.

Vorbild: Feuerwehr in Büsum

Allerdings, so Gellert, habe das Land eines schon vorab klargestellt: Der Ankauf eines von Immo Müller angebotenen Wattrettungs-Fahrzeuges komme nicht in Frage. Müller findet das sehr bedauerlich. Nach seiner Havarie im Watt habe er sich nach geeignetem Rettungsgerät umgesehen. Dabei sei er auf einen Beitrag der Feuerwehr Büsum gestoßen, die mit einem Wattrettungsfahrzeug der Marke „Argo“ ausgestattet ist, das schon etliche erfolgreiche Einsätze hinter sich hat.

Müller (Foto) entdeckte per Zufall in Österreich ein entsprechendes, neuwertiges Fahrzeug. Kaufpreis 21.000 statt 40.000 Euro. Der Wangerländer kaufte das Gerät und stellte es bereits in den vergangenen Monaten der Feuerwehr Minsen für Übungszwecke zur Verfügung. Der Eindruck dort: Bestens geeignet.

Nach Müllers Vorstellungen hätte die Wangerland Touristik GmbH (Slogan: „Sicherer Urlaub am Watt“), die Gemeinde oder der Landkreis das Gerät für deutlich unter 20.000 Euro übernehmen und im Wangerländer Watt einsetzen können. Er selbst hätte sich mit einer Spende beteiligt. 

Wattschlitten als Alternative?

Seit der Insolvenz der WTG sei damit aber nicht mehr zu rechnen. Zumal die Gemeide auch klamm ist und der Landkreis Friesland sich nur für bedingt zuständig hält. Wie Landrat Sven Ambrosy in einem Schreiben an Müller ausführt, sei der Landkreis in den wassergebundenen Rettungsdienst über die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) eingebunden, für die man kürzlich drei Rettungsschlitten beschafft habe. „Ein Wattrettungsgerät, wie sie es erworben haben, benötigt der Landkreis Friesland deswegen nicht“, schreibt Ambrosy, der zudem auf formale Schwierigkeiten wie Fragen der Wartung und die fehlende Ausschreibung verweist.

Müller hat Zweifel, ob die Wattschlitten der DLRG seinem Pferd oder einer im Watt feststeckenden Personen wirklich helfen können. „Der Argo ist mit Ketten ausgestattet und schwimmfähig, ist schnell unterwegs, hat eine gehörige Zugkraft und kann Verletzte durchs Watt transportieren.“ Der Verzicht auf den Ankauf des Geräts ist aus seiner Sicht eine vertane Chance, die Sicherheitslücke im Watt zu schließen.

Traber im Glück

Nicht jeder in Not geratene Wattwanderer dürfte so viel Glück haben, wie Müller selbst im März 2022. Das stetig steigende Wasser hatte den Kopf des Pferdes bereits erreicht – und damit wohl auch für einen gewissen Auftrieb gesorgt. Dem ausgebildeten Tierarzt gelang es, seinen Traber zu beruhigen und zu einem letzten Rettungsversuch zu motivieren. Mit Erfolg. Der Vierbeiner schaffte es, sich allein aus dem schlammigen Untergrund zu befreien. Auf dem Weg zum Strand kamen Pferd und Sulkyfahrer dann die Feuerwehrleute entgegen – zu Fuß.

Segelschulschiff „Großherzogin Elisabeth“ nicht in Hooksiel

Hooksiel/Elsfleth (29. 8. 2025) – Seit Sonntagabend sind die Studierenden der Fachrichtungen Nautik, Schiffsbetriebstechnik und Schiffselektrotechnik von AIDA Cruises an Bord des traditionsreichen Segelschulschiffes „Großherzogin Elisabeth“. Wie in jedem Jahr im Spätsommer sind die zukünftigen Kräfte der Kussmundflotte am Montagfrüh nach einer Einweisung in Elsfleth zu ihrem rund dreiwöchigen Ausbildungstörn unter Leitung von Kapitän Jens Wilbertz und seiner Crew aufgebrochen. 

Die „Lissi“, wie sie in Fachkreisen genannt wird, führt eine lange Tradition der von Elsfleth aus eingesetzten Segelschulschiffe in die Moderne. Denn nach wie vor werden junge Seeleute für die Handelsschifffahrt und Kreuzfahrten auf diesem Schiff ausgebildet.

Entgegen der ursprünglichen Ankündigung hat der Segler am Freitag, 29. August, nicht den Hafen von Hooksiel anlaufen. Die veränderten Tourenpläne wurden nicht mitgeteilt, so dass eine Reihe von Interessierten am Morgen vergebens auf die „Lizzi“ warteten. Bei der „Schulschiffverein Großherzogin Elisabeth Fördergesellschaft mbH“ war heute von einer „Kommunikationspanne“ die Rede.

Aktualisiert: Der Bericht wurde am heutigen Freitag, 29. August, aktualisiert

Testphase abgeschlossen: Zweites LNG Terminal startet kommerziellen Betrieb

Wilhelmshaven/Hooksiel (28. 8. 2025) – .Das zweite Wilhelmshavener LNGTerminal der Deutschen Energy Terminal G.bH (DET) geht am morgigen Freitag, 29. August, in den kommerziellen Betrieb. Vorausgegangen ist dem ein mehrwöchiger Testbetrieb mit einer Reihe von Funktions- und Leistungsprüfungen, der nach Angaben der DET erfolgreich verlaufen ist.

Der Probebetrieb ist abgeschlossen. An diesem Freitag beginnt der kommerzielle Betrieb an Bord der FSRU „Excelsior“. Foto: DET

Bereits am 1. August habe das Terminal seine störfallrechtliche Genehmigung vom Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg (GAA) ohne Beanstandungen erhalten. DET-Geschäftsführer Dr. Peter Röttgen: „Wilhelmshaven 02 vereint von der FSRU bis zur Einspeisung an Land gleich mehrere Technologien, die für Deutschland und Europa einzigartig sind: Einerseits ein flexibles Leitungssystem für den direkten Transfer von Erdgas ohne Rohrbrücke bis an Land. Eingriffe in das Ökosystem des Meeresbodens wurden dadurch erheblich reduziert. Andererseits ging das europaweit einmalige Ultraschallverfahren zur Reinigung des Meerwasser-Leitungssystems der FSRU nun in Betrieb.“ 

Reinigung der Leitungen mit Ultraschall

Das Terminal Wilhelmshaven 02 mit der Flüssigerdgas-Regasifizierungseinheit ( FSRU) „Excelsior“ soll im Regelbetrieb einen Beitrag zur Versorgungssicherheit sowie auch zur Befüllung der Gasspeicher vor der nächsten Heizperiode leisten. Das Terminal liegt in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens zwischen dem LNG Terminal Wilhelmshaven 01 und der HES-Tankfarm in der Jade. Die von der DET Anfang Juli in einer Vermarktungsrunde angebotenen Regasifizierungs-Kapazitäten bis einschließlich 2026 waren von Energiehändlern vollständig abgenommen. 

Beitrag zur Energiewende

Excelerate Energy, ein Anbieter von integrierten LNG-Infrastrukturlösungen, ist Eigentümer der FSRU „Excelsior“ und steuert deren gesamten Betrieb, einschließlich der Regasifizierung an Bord. David Liner, Vizepräsident des Unternehmens: „Das innovative Design des Terminals – einschließlich eines fortschrittlichen Gasexportsystems und Europas erster Ultraschall-AntifoulingTechnologie – demonstriert die Stärke unserer technischen Fähigkeiten und unser Engagement für operative Exzellenz. Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands und zur europäischen Energiewende zu leisten.“ 

Die Betriebsführung vor Ort für das Terminal hat DET an die Gasfin Services GmbH übertragen. Mit dem wirtschaftlichen Management sowie der Wartung und Instandhaltung des Terminals ist das litauische LNG-Unternehmen KN Energies betraut. 

Gas für Millionen Haushalte

2025 wird die „Excelsior“ bis zu 1,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas ins deutsche Gasnetz einspeisen. Rechnerisch entspricht das dem Jahresverbrauch an Erdgas zum Heizen von 1,5 Millionen Vier-Personen-Haushalten im Mehrfamilienhaus. In beiden Folgejahren werde die Regasifizierungs- und Netzeinspeisekapazität der „Excelsior“ dann jeweils bis zu 4,6 Milliarden Kubikmeter erreichen, so die DET.

Rettungsmission für den Hooksieler Strand: „Watt’n Panorama“ nimmt Gestalt an

Hooksiel (27. 8. 2025) – Die Planungen für die „Küsten- und Strandsicherung“ im Bereich des Badestrandes Hooksiel kommen in die Schlussphase. Am Dienstagabend stellte der Hooksieler Ratsherr Dieter Schäfermeier (Pro Wangerland) vor dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung den Zwischenstand der Planungen vor, der sich zum Teil erheblich von ursprünglichen Überlegungen am Runden Tisch der beteiligen Behörden unterscheidet.

Der Natur-Sandstrand zwischen Strandhaus 1 und dem Hooksieler Außenhafen soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Foto: hol

Das Problem ist klar identifiziert: Durch Strömung und Sturmfluten wird der Sand im Bereich des Strandhauses 1 immer wieder abgetragen. „Wir haben in den vergangenen zwölf Jahren etwa 200 Meter Badestrand verloren“, verdeutlichte Schäfermeier, der das Projekt für die Gemeinde begleitet, anhand von Messungen. Das Wasser der Jade nage jetzt schon unmittelbar am Strandhaus 1, das nach seiner Einschätzung noch besser gesichert werden muss, um auf Dauer bestehen zu können. Denn auch das ist klar: „Neubauten vor dem Deich bekommen wir nicht mehr genehmigt. Wir müssen das erhalten, was vorhanden ist.“

Strömung und Stürme nagen am Hauptstrand

Ein Großteil des Sandes, der am Badestrand weggetrieben wurde, hat sich sich an der Uferkante in Richtung Campingplatz wieder angesammelt. In Höhe des Hundestrandes habe sich so eine große Sandnase gebildet, die aber schon in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer hineinragt und schon deswegen nicht befestigt werden darf.

Ein massives Deckwerk (orangene Linie) soll laut aktuellem Zwischen-Planungsstand den Hooksieler Strand sichern. Stege und Treppen würden zum Wasser führen. Etwa ab Höhe Strandhaus 2 würde sich vor dem Bauwerk noch ein Sandstrand befinden. Grafik: Planungsbüros

Ziel des Projektes (Arbeitstitel: „Watt’n Panorama“) , an dem nahezu alle Behörden beteiligt sind, die mit der Jade, dem Deich- und dem Naturschutz etwas zu tun haben, ist es, den Hooksieler Badestrand dauerhaft zu erhalten und so die Küstenlinie zu sichern. Dafür reiche es nicht aus, so die Erkenntnis, Sand aus der Jade aufzuspülen. Er müsse auch gesichert werden – zumindest im Bereich des Hauptbadestrandes. Von der ursprünglichen Idee, ein 1,8 Kilometer langes Deckwerk vom Außenhafen in Richtung Campingplatz zu bauen, sei man inzwischen wieder abgerückt, so Schäfermeier. Auch aus Kostengründen. 

Naturstrand bleibt erhalten

Auch seien sich die beteiligten Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden einig, dass das Strandstück zwischen dem Außenhafen und dem Strandhaus 1 auf jeden Fall in seiner ursprünglichen Form erhalten bleiben soll – auch wenn hier nach Sturmfluten gelegentlich Sand nachgelegt werden müsse. „Bei einer Ortsbegehung haben wir gesehen, wie toll die Kinder dort im Sand spielen. Das soll auch so bleiben.“

Das geplante, sturmflutsichere Deckwerk würde wie ein Sicherungsring um die Strandhäuser herum gelegt, ein gutes Stück direkt an der Wasserlinie entlang verlaufen, dann aber – in dem Bereich, in dem sich ohnehin überschüssiger Sand sammelt – zum Deich zurückgeführt werden. Das Deckwerk-Bauwerk selbst bestünde aus einer in Beton gegossenen Steinschüttung von etwa sechs Meter Breite, in der Höhe des Deichsicherungsweges. Die Fläche innerhalb des Sicherungsringes soll mit 250.000 bis 300.000 Kubikmetern Sande aufgefüllt werden, der gegebenenfalls aus der Jade eingespült werden könnte. Zudem, so Schäfermeier, sei in Richtung Campingplatz die Gestaltung einer Dünenlandschaft geplant, die bei Bedarf auch als Sanddepot genutzt werden könnte.

Treppen führen durchs Deckwerk

Baulich entspricht das Deckwerk der Steinschüttung am Heppenser Seedeich. Für die Einbindung eines solchen Bauwerks in einen Badestrand haben die Planer Vorbilder in Norddeich und an der Lagune in Büsum gefunden. An der Wasserkante soll das Deckwerk durch zwei große Treppenanlagen durchbrochen werden. Zudem sind behindertengerechte Wege über den Deich und Stege für Rollstuhlfahrer ins Watt vorgesehen. Auch an die Kite-Surfer, die vom Strandhaus 2 ins Meer streben, werde man denken, versicherte Schäfermeier.

Machbarkeitsstudie in Arbeit

Insgesamt seien vier Planungsbüros dabei, die Zwischenplanung zu verfeinern. Im Oktober/November soll eine Machbarkeitsstudie vorliegen, so dass die Planung noch in diesem Jahr abgeschlossen werden könnte. Schäfermeier zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen kann, den Hooksieler Badestrand dauerhaft zu retten, ohne dass die Gemeinde Wangerland dafür eigenes Geld in die Hand nehmen muss. „Mit Blick auf unsere Haushaltslage brauchen wir eine 100-Prozent-Finanzierung“, so der Ratsherr. Eine Förderzusage über drei Millionen Euro liege bereits vor. Weitere Gespräche stünden noch aus.

Basar der Wünsche als Startpunkt für Kompetenzteams

Hooksiel (27. 8. 2025) – Die Zukunft von Hallenwellenbad und Gästehaus, die Bebauung des ehemaligen Feuerwehrareals am Alten Hafen, die geplante Strandaufspülung, der Lärm der Wurftaubenschießanlage, die Planungen von NPorts fürs Freizeitgelände … Es gibt Themen ohne Ende, die die Hooksieler Bürger und ihre Gäste umtreiben. Am Dienstagabend trafen sich gut 70 Interessierte auf Einladung des Seebadevereins zum zweiten „Bürger- und Gästesnak“ im Gästehaus zu einem Workshop.

Jede Karte ein Thema: Beim „Bürger- und Gästesnak“ des Seebadevereins wurden jede Menge Anregungen aufgenommen. Foto: hol

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Wolf Hegemann übernahm weitgehend Schriftführer Thomas Leimkühler die Regie. Auf kleinen Karten konnten alle Anwesenden Themen aufschreiben, bei denen sie Handlungsbedarf sehen. Die Karten wurde gesammelt und zu Sachfeldern zusammengesteckt. Das Ziel, so Leimkühler: Zu möglichst vielen der Sachfelder sollen sich Arbeitsgruppen mit jeweils einer Sprecherin oder einem Sprecher (Lotsen) bilden, die sich zu Kompetenzteams qualifizieren, die ihrerseits dann Lösungsvorschläge machen und – zum Beispiel der Gemeinde Wangerland – ihre Unterstützung anbieten können. 

Arbeitsgruppen für verschiedene Themen

Hegemann zeigte sich zuversichtlich, dass es für viele schwierige Themen Lösungen gibt. Der bauliche und technische Zustand des Hallenwellenbades in Hooksiel etwa sei deutlich besser als gemeinhin angenommen. Und die Zukunft der „Friesland-Therme“ in Horumersiel? „Warum überlegt man nicht, daraus ein Freibad zu machen.“

Auf den Kärtchen fanden sich ein ganze Reihe von sehr komplexen Themen wie etwa Tourismus, Infrastruktur, Zusammenarbeit und Erscheinungsbild des Ortsbildes. Eine Art Basar der Wünsche. Hooksiel braucht bessere Fuß- und Radwege, Stolpersteine sollen verschwinden. Die Vereine im Ort, aber auch gemeindeweit sollten enger zusammenarbeiten. Der Tourismus in Hooksiel benötigt ein Leitbild. Wichtig wäre ein Waschsalon im Ort – und eine Einkaufs-Alternative zum Supermarkt. 

„Tourismus-Bibel“ unverzichtbar

Aufgabe der nächsten Wochen und Monate wird es sein, die Ideen und Anregungen zu sortieren, gegebenenfalls Gespräche mit Fachleuten zu suchen und Positionen zu erarbeiten. Was der Ort auf jeden Fall benötigt, so Leimkühler, sei eine „Tourismus-Bibel“, in der Urlauber und Einheimische alle nur denkbaren für sie interessanten Informationen finden können. Von den Öffnungszeiten des Muschelmuseums bis zur Buchbarkeit des Tennisplatzes. 

Der nächste „Bürger- und Gästesnak“ soll am Dienstag, 23. September, um 18 Uhr erneut im Gästehaus Hooksiel stattfinden.