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Beiträge veröffentlicht in Dezember 2023

Kommentar: Erhebliche Risiken bei Steuer- und Gebührenerhöhungen

Von Gerd Abeldt

Die Preise steigen. Überall. In den Regalen der Supermärkte wie bei Energie, beim Bauen und beim Personal. Das trifft auch die Gemeinde Wangerland. Insofern kann es nicht verwundern, dass die Verantwortlichen an der Steuer- und Gebührenschraube drehen.

Nach jahrelangen Sparrunden gibt es im Wangerland kaum noch Wohlstandsspeck, den man abschneiden könnte, ohne jemandem damit weh zu tun. Der Anteil der Ausgaben für so genannten „freiwillige Leistungen“ liegt bei gerade einmal drei Prozent. Der Rest sind gesetzliche Pflichtaufgaben. 

Wer hier sparen will, muss seinen Fokus darauf legen, Aufgaben effizienter zu erledigen – soll heißen: mit weniger Personal. Ob und wo das möglich ist, wird eine der zentralen Fragen in den Diskussionen über weitere Schritte zur Haushaltskonsolidierung sein. Lassen sich Aufgaben im Verbund mit anderen Kommunen besser erledigen? Wo kann Digitalisierung helfen? 

Die vorab bereits beschlossenen Steuer- und Gebührenerhöhungen waren unvermeidlich. Aber sie sind nicht ohne Risiken.Wem nützen höhere Gewerbesteuer-Hebesätze, wenn Unternehmen damit in Schwierigkeiten geraten? Oder höhere Hundesteuern, die die Gemeinde bei vielen der Tierhalter ohnehin nicht eintreiben kann? Oder höhere Parkgebühren, die Autofahrer dazu veranlassen, ihre Wagen jenseits der Stellplätze kostenfrei in Nebenstraßen abzustellen? 

Okay, jedes Ding hat zwei Seiten. Aber einige Entscheidungen müssen zwingend zu Ende gedacht werden. Die Frage der Parkgebühren gehört dazu.

Natürlich könnten Autofahren aufs Rad umsteigen, wenn sie Parkgebühren vermeiden wollen. Das wäre dann ein toller Nebeneffekt einer Gebührenerhöhung. Allerdings müsste die Gemeinde dann auch dafür die Voraussetzungen schaffen: Breite, gut befahrbare Radwege etwa, oder flächendeckend „Tempo 30“ in den Ortschaften und ein Netz von Fahrrad-Servicestationen. 

Alles viel zu teuer? Vielleicht. Aber eine andere Reaktion auf die Gebührenerhöhung könnte die Urlaubsgemeinde Wangerland noch teurer zu stehen kommen. Wenn nämlich die Autofahrer einfach einen Ort weiter fahren, um sich zu erholen.

Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff „Leser-Meinung“.

Höhere Steuern für Unternehmen, Hauseigentümer und Hundehalter

Wangerland (13. 12. 2023) – Die Gemeinde Wangerland steckt finanziell in einer schwierigen Lage. Wie alle anderen Kommunen im Landkreis Friesland auch wird die Gemeinde in 2024 voraussichtlich ihren Haushalt nicht ausgleichen können. Wie Kämmerer Arthur Wichmann am Dienstagabend vor dem Gemeinderat sagte, steuere das Zahlenwerk auf einen Fehlbedarf von 2,4 Millionen Euro zu, wenn die Selbstverwaltung nicht gegenlenke.

Der Rat folgte dem Appell. Zumeist mit großen Mehrheiten stimmten die Fraktionen den Vorschlägen des Kämmerers zu Steuer- und Gebührenerhöhungen zu. In einigen Fällen ging die Politiker sogar über das von der Verwaltung empfohlene Maß hinaus. 

Beispiel 1: Die Hundesteuer. Die Verwaltung hatte dien Erhöhung der Hundesteuer nur für den ersten Hund von 50 auf 60 Euro im Jahr vorgeschlagen. Der Rat stimmte aber einem Antrag der SPD-Fraktion zu, der für den ersten Hund 60 Euro, für den zweiten 120 (statt 100) und für den dritten 180 (statt 150 Euro) an Steuern vorsieht. 

Parkgebühr künftig ein Euro

Beispiel 2: Parkgebühren. Der Verwaltungsvorschlag sah eine Angleichung der Parkgebühren auf den öffentlichen Parkplätzen an die Sätze der Stellplätze der Wangerland Touristik WTG (WTG) an den Stränden vor. Also 60 statt 50 Cent für die erste halbe Stunde, 8 statt 5 Euro Tagesgebühr. Der Rat folgte hier bei sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen einem Antrag der Gruppe Gemeinsam fürs Wangerland (GfW). Die Gemeinde wird jetzt Parkgebühren von 1 Euro für die erste halbe Stunde sowie einem weiteren Euro für jede angebrochene Stunde erheben. Der Maximalbetrag je Tag soll auf 8 Euro gedeckelt werden. Ob die WTG ihre Gebühren jetzt ebenfalls auf die neuen Sätze anpasst, ist unklar.

Auch um eine Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuersätze komme man nicht herum, war man sich im Rat einig. Diskutiert wurde aber, was unter einer „moderaten Anpassung“ zu verstehen sei. Die Verwaltung hatte in der Hoffnung auf Mehreinnahmen in Höhe von 763.000 Euro eine Erhöhung der Hebesätze von 450 auf 500 Prozentpunkte vorgeschlagen. Den Politkern erschien das zu viel. Für die GfW-Gruppe (CDU/Grüne/FDP) schlug Reiner Tammen als Kompromiss 480 Punkte vor. Dem folgte die SPD, deren Fraktionssprecher Holger Ulfers den Gegenvorschlag von Immo Müller (UWG) von 460 Punkten als „Tüddelkram“ bezeichnet. „Es muss auch etwas für die Gemeinde rumkommen.“

Müller verwies auf die anstehende bundesweite Reform des Grundsteuer-Hebesystems. Noch sei nicht absehbar, inwieweit etwa Landwirte und private Immobilienbesitzer dadurch belastet würden. Kämmerer Wichmann wies darauf hin, dass die Einnahmen der Kommunen bei Umstellung unverändert bleiben sollen. Insofern kämen man so oder so um eine Erhöhung nicht herum.

Freiwillige Haushalts-Konsolidierung

Mit großen Mehrheiten segnete der Rat die Vorschläge zur Erhöhung der Zweitwohnungs (13 auf 17 Prozentpunkte)- und der Vergnügungssteuer (20 auf 22 Prozentpunkte) ab. Weiter gehende Anträge von Müller, den Hebesatz für Zweitwohnungen auf 19 Prozent und den für Spielhallen auf 24 Prozent zu erhöhen, fanden keine Mehrheit. Einvernehmlich beschloss der Rat die Erhöhung der Sondernutzungsgebühren von Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen um 25 Prozent. Allerdings will man die Struktur der „Sondernutzungen“ in den nächsten Monaten genau unter die Lupe nehmen.

Über die konkreten Steuer- und Gebührenerhöhungen hinaus verabschiedete der Rat einvernehmlich ein freiwilliges Haushaltskonsolidierungs-Konzept und damit eine Absichtserklärung für weitere Einsparungen. Das von der Kämmerei erstellte Konzept enthält eine Übersicht über alle beeinflussbaren Ausgaben der Gemeinde, über die die Politik in den kommenden Wochen und Monaten weiter beraten will.

Ein Punkt auf der langen Liste: Die Anpassung der Kita-Gebühren. Auch wenn es bislang dazu erst einen Prüfauftrag an die Gemeinde zu den Kosten gebe, so Holger Ulfers, sei eines klar: „Subventionen kann sich die Gemeinde nicht mehr leisten.“

Erhöhung der Mehrwertsteuer bringt Gastro-Kultur in Gefahr

Wangerland (12. 12. 2023) – Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Wittmund) sieht die Existenz vieler gastronomischer Betriebe bedroht. Der Grund: Die für den 1. Januar 2024 geplante Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, der seit der Corona-Pandemie auf 7 Prozent abgesenkt war. Der Vorwurf der Oppositionspolitikerin: „Die Ampel-Regierung lässt die Gastronomie im Stich.“

„Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent drohen kräftige Preiserhöhungen. Damit wird die Existenz vieler Restaurants und Gaststätten bedroht, die ohnehin mit multiplen Problemstellungen ringen“, befürchtet Anne Janssen, die zusammen mit der CDU-Kreisvorsitzenden Christel Bartelmei den Gastwirt und Hotelier Mario Krar im „Leuchtfeuer“ in Horumersiel besucht hat, um sich über die Lage zu informieren.

Anne Janssen Mario Krar
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen informierte sich beim Gastronomen Mario Krar über mögliche Folgen der beabsichtigten Rückkehr zum Mehrwertsteuer-Satz von 19 Prozent. Foto: CDU

Janssen wirft Bundeskanzler Olaf Scholz vor, mit der Rückkehr zum alten Steuersatz sein Versprechen zu brechen, den verminderten Steuersatz beibehalten zu wollen. Ein weitere Kritikpunkt: „Für Essen to-go bleibt der Steuersatz bei 7 Prozent – obwohl das weniger personalintensiv ist, weniger Service beinhaltet, mehr Verpackungsmüll generiert und vor allem immer weniger Gastro-Kultur bringt.“ 

Krar fehlt zudem jede Bereitschaft zu einem Kompromiss. Er hält einen Steuersatz von 12 Prozent für machbar, dann aber flächendeckend für alle Leistungen im Gastro-Bereich, ob am Tisch oder außer Haus: „Dann wären die fehlenden Einnahmen kein Argument mehr“, so Krar.

Nicht nur die Mehrwertsteuer wird für Preiserhöhungen sorgen, befürchtet der Gastronom. Die Erhöhung des Mindestlohns sei dabei fast zu vernachlässigen, da Gastronomen, die Mitarbeiter gewinnen wollen, ohnehin über andere Gehälter verhandeln würden. Aktuell gebe es einfach kaum Bewerber. Aber die unsichere Entwicklung im Energiebereich stelle Verbraucher und Betriebe vor nicht abschätzbare Risiken. Hinzu kämen die zahlreichen, teils unterschiedlichen kommunalen Abgaben wie Bettenabgabe, Tourismusbeitrag und Gästebeitrag. „Unsere Schlinge zieht sich zu“, so Krar. 

„Die Betriebe können nicht einfach mal Pause machen und sind in einem Jahr bei geklärter Lage wieder da. Wer zumacht, wird wahrscheinlich eine Lücke hinterlassen“, prognostiziert Anne Janssen. Der Gastro-Branchenverband Dehoga schätzt, dass rund 12.000 Gastronomiebetriebe in Deutschland schließen könnten. Für die touristisch geprägte Region wie das Wangerland wären die wegbrechenden Restaurants und Cafés ein schwerwiegender Verlust an Vielfalt und Attraktivität. 

Winter-Zauber mit Kunst und Kultur

Winter-Zauber
Ludger Abeln liest am Freitag, 15. Dezember, im „Anni`s“. Foto: privat

Wangerland (12. 12. 2023) – Annika „Anni“ Gregorio, Inhaberin des Cafes „Annis`s“ zwischen Horum und Schillig lädt zum „Winter-Zauber“. Zum Auftakt am Freitag, 15. Dezember, ist der Moderator und Plattsnacker Ludger Abeln zu Gast. Der liest ab 19 Uhr aus seinem Buch „Weihnachten im Watt“. Der Eintritt kostet 15 Euro (5 Euro davon werden für einen guten Zweck gespendet).

Von Freitag bis Sonntag, 17. Dezember, sowie an den Freitagen, 22. und 29. Dezember, lädt das „Annie`s“ zudem jeweils von 15 bis 21 Uhr zu einem kleinen Weihnachtsmarkt ein. Besucher können dort eine „Rauszeit“ genießen – raus aus dem Alltag, rein in eine schöne Adventsatmosphäre mit Kunst, Gaumenfreuden und Musik. 

Aussteller und Künstler aus der Region,darunter Karin Mennen und Thorsten Schütt, stellen Bilder und Skulpturen aus oder bieten in kleinen Buden eine Mischung aus Kreativem und Handwerk an. Am Samstag, 16. Dezember, wird ab 15 Uhr etwa der Sänger und Musiker Marcel Dunker auftreten. Für den 22. Dezember ist eine Champagner-Präsentation geplant. Am 29. Dezember, 15 Uhr, stimmt die Autorin Marion Herrmann mit einer Lesung zum Thema „Achtsam ins neue Jahr“ auf den Jahreswechsel ein. 

Zum Abschluss Vereinsmeister ermittelt

Vereinsmeister Hooksiel
Die neuen Vereinsmeister des RuF Hooksiel (von links): Leandra Rother, Teelke Oletti auf Cash, Zoe Sander auf IncognitoJohanna Backhaus auf Giselle, Reentje Janßen auf Headhunter, Anette Jensen auf Dialexa. Fotos: Elsbeth Noatzsch

Hooksiel (11. 12. 2023) – Das Vereinsturnier des Reit- und Fahrvereins (RuF) Hooksiel auf dem vereinseigenen Gelände in Oesterdieken war ein gelungener Abschluss des Vereinsjahres. Neben den Turnierreitern konnten auch die Freizeitreiter ihr Können in Turnieratmosphäre zeigen. 

Fast neun Stunden lang herrschte ein großer Andrang auf der Anlage. Viele Zuschauer, insbesondere die Eltern, Großeltern und Freunde, verfolgten mit Spannung die zahlreichen Prüfungen und Darbietungen. Die Reiter von der Klasse L bis hin zu den Führzügelkindern konnten vor den Richtern Renate Brunken und Susanne Kluin ihr Können unter Beweis stellen.

Jugendwartin Melanie Lüttge, Danja Balog und Monika Gruchalla führten durch die Prüfungen und Vorführungen und 2. Vorsitzende Frauke Janßen übergab den Siegern die Präsente. Der alljährliche Höhepunkt dieses Turniers war die Ermittlung der Vereinsmeister. Die Pokale und die Glückwünsche vom Verein für die Vereinsmeister überreichte 2. Vorsitzende Frauke Janßen

Den E-Pokal errang Zoe Sander auf Incognito, den A-Pokal sicherte sich Johanna Backhaus auf Giselle, den L-Pokal in der Dressur gewann Reentje Janßen auf Headhunter, den L-Pokal im Springen gewann Anette Jensen auf Dialexa und im Jugendreiterwettbewerb, wo ein Pferdewechsel dazu gehört, gewann Leander Rother auf Romke, im Dressurreiter- und Springreiterwettbewerb sicherte sich Teelke Oletti auf Cash und Toddy den Pokal.

Die Vorführung der Dressurmannschaft in der Mannschafts-Dressurprüfung Klasse A* mit Mannschaftsführerin Melanie Lüttge sowie Rieke Scherf, Tessa Hasselborn, Freya Heinen und Neele Lüpkes wurde mit tosenden Applaus gewürdigt. Die Mannschaft ist im Juli 2023 auf dem Oldenburger Landesturnier gestartet.

Zum Abschluss kam der vom Nachwuchs mit Sehnsucht erwartete Nikolaus auf seinem Pferd in die Halle hereingeritten und hatte für alle Kinder eine kleine Überraschung mitgebracht.

Höhere Steuersätze auch für Hauseigentümer und Unternehmer?

Wangerland/Hooksiel (10. 12. 2023) – Der kommende Dienstag kann teuer werden. Am 12. Dezember tagt der Rat der Gemeinde Wangerland. Wichtigstes Thema: Die Konsolidierung des Haushalts. Beginn des öffentlichen Teils der Beratungen im Rathaus in Hohenkirchen ist um 18 Uhr.

Nach den Vorberatungen im Finanzausschuss gilt es als Sicher, dass der Rat das von der Verwaltung vorbereitete freiwillige Haushaltskonsolidierungs-Konzept verabschiedet, um das zu erwartete Defizit zwischen Einnahmen und Ausgaben im kommenden Jahr zu verringern. Das Konzept listet eine Fülle von Aufgaben, Ausgaben und Einnahmen auf, bei denen das Verhältnis von Aufwand und Ertrag verbessert werden könnte. 

Der Ratsbeschluss käme einer Selbstverpflichtung gleich, diese Punkte in den nächsten Monaten Punkt für Punkt in den Beratungen in den Fachausschüssen näher zu beleuchten. Allzu viel lässt sich an diesen finanziellen Stellschrauben allerdings nicht drehen, da die Gemeinde Wangerland schon in den vergangenen Jahren einen extremen Sparkurs gefahren ist. Freiwillige Leistungen, auf die man rechtlich verzichten könne, machen da nur noch einen Bruchteil der Ausgaben aus.

Steuern und Gebühren

Nennenswerte Beiträge zur Haushaltskonsolidierung versprechen die Erhöhung von Gebühren und Steuern. Im Fachausschuss etwa hatten sich die Politikerinnen und Politiker bereits mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, die Zweitwohnungssteuer, die Vergnügungssteuer und die Hundesteuer (60 statt 50 Euro im Jahr) sowie die Gebühren für die Sondernutzung öffentlicher Plätze, Straßen und Wege zu erhöhen. Auch eine Anpassung der Parkgebühren auf den gemeindeeignen Stellplätzen an die Sätze, die die Wangerland Touristik GmbH erhebt, dürfte sicher sein. Zu erwarten ist eine Erhöhung von 50 auf 60 Cent je halbe Stunde (8 Euro statt 5 Euro am Tag). Einige Politiker wollten aber noch überlegen, ob die Gebühren nicht insgesamt, also bei Gemeinde und WTG, erhöht werden könnten.

Offen ist noch, wie der Rat auf den Vorschlag der Gemeindeverwaltung reagiert, die Grund- und Gewerbesteuer-Hebesätze zu erhöhen. Grundsteuern zahlen Immobilieneigentümer, Gewerbesteuern besonders umsatzstarke Unternehmen. Eine Erhöhung des Grundsteuer-Hebesätze von 450 auf 500 Punkte würde Hausbesitzer mit 30 bis 80 Euro im Jahr belasten. Der zusätzliche Erlös für die Gemeinde wird mit rund 300.000 Euro veranschlagt.

Eine Erhöhung des Gewerbesteuersatzes von 450 auf 500 Prozent würde die Einnahmen der Gemeinde von 4,1 auf 4,6 Millionen Euro erhöhen. Nach Abzug der Gewerbesteuerumlage verblieben davon rund 4,23 Millionen Euro in der Gemeindekasse. In Teilen des Rates gibt es bedenken, ob eine Erhöhung der Gewerbesteuer nicht ansiedlungswillige Unternehmen abschrecken könnte. 

Weihnachtsmann erobert Kinderherzen

Weihnachtsmann
Die Hooksieler Kinder ließen dem Weihnachtsmann kaum Platz, sich zu bewegen. Der gute Mann in Rot ertrug sein Schicksal aber mit großer Gelassenheit. Foto: hol

Hooksiel (10. 12. 2023) – Schade, schade, schade … wäre doch nur das Wetter etwas besser gewesen. Es hätte ein Rekord-Weihnachtsmarkt für Hooksiel werden können. 

Dabei war der Auftakt am Samstag noch ideal. Große Beteiligung am Fackelumzug, der von Feuerwehr und Jugendfeuerwehr vom Gästehaus zum Alten Hafen geleitet wurde. Pünktlich vor Ort der Weihnachtsmann, der von der Fülle von Kindern fast überwältigt wurde. Gedichte vortragen, Geschenke verteilen, dabei immer freundlich lächeln. Der Mann im roten Anzug hatte wirklich jede Menge zu tun …

Das kleine Hüttendorf, das die Dorfgemeinschaft unterstützt von vielen Helfern am Alten Hafen aufgebaut hatte, war rappelvoll mit Menschen. Doch dann kam der Regen, verscheuchte trotz Glühwein und anderer heißer Leckereien die Gemütlichkeit – und der Weihnachtsmarkt leerte sich zusehends.

Am Sonntag ein ähnliches Bild. Bei wechselhaftem Wetter war der Platz mal mehr und mal weniger stark besucht. Der guten Stimmung vor Ort tat das aber keinen Abbruch. Auch ohne Schnee, der an diesem Wochenende komplett verschwunden ist. Was blieb war der Schneemann am Alten Hafen, der sich breitwillig mit jedermann zum Foto aufstellte. 

Glühweinbude
Matthias und Sascha von der Dorfgemeinschaft hätten am Sonntag gern mehr Heißgetränke verkauft. Aber bei dem ungemütlichen Wetter blieb die Nachfrage eher überschaubar. Foto: hol

Drei Unentschieden zum Auftakt

Hooksiel (10. 12. 2023) – „Da wäre mehr drin gewesen!“ Das ist die Bilanz von Trainer Bernhard Köster nach dem ersten Spieltag der Hallenrunde der E-Jugend-Fußballer in Heidmühle. Dabei hatten sich die Kicker des JSG II Wangerland gar nicht viel ausgerechnet, konnten sie doch nach einigen krankheitsbedingten Ausfällen nur mit einer Rumpftruppe von sieben Spielern anreisen.

So kam die 0:2-Niederlage gegen Frisia Wilhelmshaven IV in der ersten Partie nicht unerwartet. Im zweiten Spiel gegen den STV Wilhelmshaven stand dann aber gefühlt eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz. Das druckvolle Spiel wurde mit dem Führungstreffer durch Noah belohnt. Und die JSG blieb überlegen. Aber dann, 30 Sekunden vor Schluss, Konter, Weitschuss: Ausgleich. 

In Spiel drei ging es dann gegen den Favoriten vom Heidmühle FC. Die JSG verteidigt. Eysem rettet zweimal in höchster Not. Aber dann wurde das Spiel offener. Benny fasst sich ein Herz und zeiht von der Mittellinie ab; das Leder zischt nur knapp am linken oberen Geviert vorbei. Eine Art Weckruf für die JSG, die danach durch guten Kombinations-Fußball den HFC mehrere Minuten lang im eigenen Sieben-Meter-Raum einschnürte. Das Ergebnis: drei große Chance. Doch dann, zehn Sekunden vor Schluss, ein Konter. Doch Eysem klärt. Abpfiff, 0:0. 

Beim vierten Spiel gegen Neuenburg machte sich dann die dünn besetzte Auswechselbank bemerkbar. Die JSG spielt solide, hat 80 Prozent Ballbesitz, schießt aber kein Tor. Wieder 0:0. Vier Spiele, drei Unentschieden. Trainer Köster: „Darauf kann man aufbauen!“ 

Feuer macht Hausboot unbewohnbar

Feuer Hasuboot
Feuerwehrleute aus Hohenkirchen haben verhindert, dass ein Hausboot auf dem Wangermeer komplett ausgebrannt ist. Foto: Freiwillige Feuerwehr Hohenkirchen

Hohenkirchen (10. 12. 2023) – Auf einem am Wangermeer in Hohenkirchen liegenden Hausboot hat es am Freitag Abend gebrannt. Wie die Polizei heute mitteilte, ist die Brandursache noch ungeklärt. Die Ermittlungen laufen. Verletzte habe es nicht gegeben. Das Hausboot ist aber vorerst unbewohnbar.

Die Polizei bittet mögliche Zeugen um Mithilfe bei den Ermittlungen. Hinweise nimmt die Polizei in Jever unter Telefon 04461/74490 entgegen. Nur durch die Löscharbeiten der Freiwilligen Feuerwehren Hohenkirchen und Wiarden habe verhindert werden können, dass das Feuer das gesamte Boot zerstört oder gar auf andere Boote übergreift. 

Nach Darstellung der Feuerwehr Hohenkirchen hatte ein Bewohner eines Nachbar-Hausbootes eine starke Rauchentwicklung wahrgenommen und einen Notruf abgesetzt. Die Wehren aus Hohenkirchen und Wiarden rückten umgehend zur Brandstelle aus. Vorsorglich war auch en Rettungswagen alarmiert worden. Ein Trupp Feuerwehrleute rückten unter schwerem Atemschutz mit zum Brandherd vor. Weitere Trupps wurden für Nachlöscharbeiten eingesetzt. 

Campen vorm Deich: Ostdüne für Reisemobilsten auch im Winter offen

Ostdüne Hooksiel
Bislang konnten Reisemobilisten die „Ostdüne“ im Deichvorland von Hooksiel nur im Sommer nutzen. Künftig ist der Platz auch für Winterurlauber freigegeben. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (9. 12. 2023) – Künftig können Reisemobilisten auf in der Wintersaison im Deichvorland von Hooksiel übernachten. Die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH will in den nächsten Tagen die Stellplätze „An der Ostdüne“ für den Ganzjahresbetrieb freigeben. Das bestätigte Marketingleiterin Larissa Strangmann gegenüber „Hooksiel-Life“.

Die „Ostdüne“ liegt ebenso wie der Campingplatz Hooksiel im Deichvorland. Mit Blick auf die erhöhte Sturmflutgefahr im Winter mussten beide Plätze bislang aus deichrechtlichen Gründen stets im Herbst komplett geräumt werden. Erst im Frühjahr war dann wieder Saisonbeginn. 

Campingplatz Hooksiel

WTG-Mitarbeiter haben die rund Hundert Stellplätze zwischen dem eigentlichen Campingplatz und dem FKK-Strand in den vergangenen Tagen für die Wintersaison präpariert. Spaziergängern war unter anderem aufgefallen, dass der Campingplatz und die Anlage im Umfeld der Ver- und Entsorgungsstation von Schnee befreit wurde (Foto: privat).

Die WTG hatte die Sonderregelung für die Ostdüne beantragt. Sie gilt ausdrücklich nur für Reisemobile, die bei einer absehbaren Sturmflut den Gefahrenbereich schnell verlassen können. Das neue Angebot hat ein Alleinstellungsmerkmal. Bislang konnten Reisemobilisten in Hooksiel ihr Fahrzeug im Winter nur auf Stellplätzen am Meerwasser-Hallenwellenbad abstellen – also weit weg von der natürlichen Meeresbrandung. Das neue Angebot könnte dazu beitragen, die touristische Nebensaison in Hooksiel zu beleben.

Der Stellplatz „An der Ostdüne“ in Hooksiel kann ganzjährig online gebucht werden. Nutzer müssen für den Stellplatz im Winter pro Nacht 5 Euro einschließlich Ver- und Entsorgung sowie Strom, 7,50 Euro für jeden Erwachsenen und den Gästebeitrag zahlen. Damit liegen die Gebühren deutlich niedriger als in der Hauptsaison.