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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Restaurant, Hotel, Hallenbad: Gemeinde steht vor wichtiger Weichenstellung

Restaurant am Hallenbad
Die Frist ist schon verstrichen: Das Restaurant mit Eiscafé am Hallenwellenbad sollte zum 1. Mai einen neuen Betreiber bekommen. Wird jetzt der Pachtvertrag mit dem Investor gekündigt? Foto: hol

Hooksiel (5. 5. 2023) – Die nächsten Tage werden spannend. Am Montag, 15. Mai, will der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wangerland darüber entscheiden, wie es mit der Restaurant am Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel weitergehen soll. Konkret: Entweder erhält die Gemeinde als Gesellschafterin der Wangerland Touristik GmbH (WTG) die Kündigung des Pachtvertrages zum 31. Mai aufrecht – oder Investor Carsten Hippenstiel erhält noch „eine allerletzte Schonfrist“, um einen Betreiber zu präsentieren und das Restaurant zu eröffnen.

An der Restaurant-Entscheidung hängt weit mehr als die künftige Versorgung der Badegäste im Hallenwellenbad mit Speisen und Getränken. Letztlich geht es um die touristische Weiterentwicklung des gesamten Areals rund um das Bad sowie um eine dauerhafte Perspektive für das über 40 Jahre alte Hallenwellenbad selbst. Hier prallen unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Und auch die Person Hippenstiel weckt viele Emotionen – positive wie negative.

Investor hat in Restaurant und Saal erheblich investiert

Zum Restaurant: Bis 2021 wurde das Restaurant mit Saalbetrieb von Jens Unger betrieben, der eine gastronomischen Aktivitäten an Strand und Campingplatz verlegt hat. Neuer Pächter wurde Hippenstiel, der mit mit einem Totalumbau der Räume und der Neugestaltung der Außenanlagen begann. So entstanden untere anderem eine Außenterrasse samt Spielplatz, ein Beachvolleyball-Feld und eine Boule-Bahn. Im Innenbereich sollten der Sanitärbereich, der Saal, Küche und Flur völlig neu gestaltet werden. 

Hippenstiel spricht davon, bislang bereits rund 900 000 Euro investiert zu haben. Kritiker bezweifeln diese Summe. Aber, so WTG-Geschäftsführer Armin Kanning, unstrittig sei, das bereits eine „ordentliche sechsstellige Summe“ in den Restaurantkomplex geflossen sei. Ein Nachweis über genaue Beträge stehe noch aus. Bis zur Inbetriebnahme müssten wohl rund weitere 100 000 Euro fließen. Diese finalen Investitionen, so Hippenstiels Position, sollten aber mit dem künftigen Betreiber abgestimmt werden.

Hallenbad Hooksiel
Noch sind die Zukunftspläne für Hallenwellenbad Hooksiel ungewiss. Foto: hol

Der Knackpunkt: Der Pächter hatte sich vertraglich verpflichtet, bis zum 1. Mai das Restaurant zu eröffnen – andernfalls könnte der Pachtvertrag gekündigt werden. Offenbar sind Betreiber für Gastro-Betriebe nur schwer zu finden. Corona-Pandemie und Energiekrise haben Spuren hinterlassen. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, gerade in der Gastronomie. Denn mit einem Betreiber allein ist es ja nicht getan. Ebenso wichtig sind qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Hippenstiel hatte zwei potenzielle Betreiber an der Hand. Beide sind aus unterschiedlichen Gründen wieder abgesprungen. Im dritten Anlauf präsentierte er pünktlich zum 1. Mai (!) mit der türkischen Familie Özgün einen erfahrenen und zudem mit der Region vertrauten Betreiber. Wie Koch Zeynal Özgün gegenüber der „Wilhelmshavener Zeitung“ sagte, möchte sich um die Küche kümmern, sein Neffe Zinar Dag um den Restaurantbetrieb, Tochter Dicle um das Eiscafe. Die Familie will mit ihrer kompletten Stamm-Mannschaft von der „Mühle“ in Wittmund nach Hooksiel übersiedeln.

Ein anerkannt qualifizierter Betreiber mit ausreichend Personal, alles gut? Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Wie die Recherche von „Hooksiel-Life“ unter den Wangerländer Ratsmitgliedern, die die Gesellschafterversammlung der WTG bilden, ergab, überwiegt derzeit noch die Skepsis. Einige pochen auf die Eröffnungsfrist, die am 1. Mai abgelaufen ist. Anderen fehlt das Vertrauen in die Verlässlichkeit des Investors, der meist schwer zu erreichen sei und sich nicht immer an Absprachen halte.

Bürgermeister warnt vor öffentlicher Schlammschlacht

„Herr Hippenstiel hat bei großen Teilen des Rates das Vertrauen verspielt“, ist der Eindruck von Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak. Szlezak selbst ist erst seit November 2021 im Amt und war somit an den ursprünglichen Vereinbarungen und Absprachen mit Hippenstiel nicht oder nur am Rande beteiligt. Den aktuell präsentierten Restaurant-Betreiber hält er für „völlig okay“. Deshalb werde der Verwaltungsausschuss am 15. Mai möglicherweise über eine Verlängerung der Eröffnungsfrist um vier bis maximal sechs Wochen diskutieren. 

Möglicherweise ließe sich so eine juristische Auseinandersetzung vermeiden, die schnell zu einer öffentlichen Schlammschlacht ausarten könnte. Formal, so sehen es viele Ratsmitglieder, sei der Investor nach der Kündigung seines Vertrages in der Pflicht, das Restaurant in den ursprünglichen Zustand zurückzubauen. „Es hat ihn ja niemand gezwungen, so viel Geld zu investieren“, sagte ein Ratsmitglied gegenüber „Hooksiel-Life“. Aber, so die Gegenmeinung: Es hat den Investor auch niemand vor möglichen Fehlinvestitionen gewarnt. Und was wäre gewonnen, wenn die Suche nach einem Restaurant-Betreiber wieder von ganz vorn beginnen müsste. Hinzu kommen offenbar abweichende Lesarten zu künftigen Pachtzahlungen. 

Unklar ist auch, was der Restaurant-Streit eigentlich für das Hallenwellenbad bedeutet. Einig sind sich die WTG und Hippenstiel, dass es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Wiedereröffnung des Hallenbades und des Restaurants gibt. Das Restaurant soll so attraktiv werden, dass es eine ganz eigene Zugkraft entwickelt und notfalls auch ohne Badegäste auskäme. 

Aber zumindest in Kreisen der Bürgerinitiative Hooksiel, die seit Jahren für den Erhalt des Hallenwellenbades kämpft, galt Investor Hippenstiel als potenzieller Retter des in die Jahre gekommenen Hallenwellenbades – nämlich als Privater, der sich an den Sanierungskosten im Bad beteiligt – wenn er davon einen Nutzen hätte.

Hotel-Appartements
Hier sollte nach den ursprünglichen Plänen der Investoren im Frühjahr 2023 ein Hotel-Appartement-Komplex eröffnet werden. Noch ist das Projekt von der Fertigstellung weit entfernt. Foto: hol

Eine entsprechende Vision hatte Hippenstiel zusammen mit einem Architektenbüro bereits in der vergangenen Ratsperiode vor den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat vorgestellt. Sein Eindruck damals: „Die Pläne sind durchweg auf Zustimmung gestoßen.“ Im Rat aber will davon heute niemand mehr etwas wissen, zumal es keine verbindlichen Beschlüsse gab.

Der Kern der Pläne: Das Hallenwellenbad mit der neuen Restauration sowie saniertem Schwimm- und Saunabereich könnte das Herzstück einer Hotelanlage werden, das aus einem bereits im Bau befindlichen Appartement-Hotelkomplex auf der gegenüber liegenden Straßenseite (Bebauungsplan Nr. III, 6a Hooksiel) sowie einem weiteren geplanten Bettentrakt in unmittelbarer Nachbarschaft des Bades bestehen könnte. 

Eigene Parkplätze für Hotel-Appartements erforderlich

Dafür müsste aber der Rat der Gemeinde die Bauleitplanung für das gesamte Areal entsprechend anpassen. Für die Investoren der Hotel-Appartement-Anlage könnte sich damit die Möglichkeit eröffnen, das Restaurant und die Parkplätze am Hallenbad mitzunutzen. Beides ist in der Baugenehmigung für das Hotel zwingend vorgeschrieben – und zwar bezogen auf das vorhandene Grundstück. Allein der Platz für 50 bis 70 Parkplätze verringert die Zahl der möglichen Appartements auf dem Hotelgrundstücke – und damit die Wirtschaftlichkeit des Projekts – erheblich. 

Für eine entsprechende Änderung der Bebauungspläne gibt es im Gemeinderat aber aktuell keine Mehrheiten, ist sich Bürgermeister Szlezak sicher. Zumal es auch zum Hotelkomplex mehr offene Fragen als Begeisterung gebe. Trotz anders lautender Ankündigungen ruhen die Bauarbeiten dort seit gut einem Jahr. „Ich habe Herrn Hippenstiel mehrfach aufgefordert, seine Pläne öffentlich zu präsentieren und einen entsprechenden Antrag zur Änderung der Bauleitplanung zu stellen. Passiert ist aber nichts.“ 

Zur Versachlichung der Debatte könnte beitragen, das Jan Sadowsky, Partner von Hippenstiel im Hotel-Projekt, gegenüber dem „Jeverschen Wochenblatt“ angekündigt hat, dass es mit dem Bau der insgesamt 61 Hotel-Appartements in Kürze weitergehen werde. Die Fertigstellung des Komplexes („Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit“) sei bis spätestens Ende 2024 geplant – einschließlich eines eignen Restaurants.

Wie sich vor diesem Hintergrund die Suche nach einem privaten Ko-Investor für das Hallenwellenbad entwickeln wird, ist völlig unklar. Ein Interessen-Bekundungsverfahren war kürzlich ergebnislos zu Ende gegangen. Investor Hippenstiel hatte sich an dem Verfahren gar nicht erst beteiligt. Die eine Seite wertet das als Beleg für mangelndes Interesse oder fehlende finanzielle Möglichkeiten, sich an der Bad-Sanierung zu beteiligten. Die andere Seite und der Investor selbst verweisen darauf, dass er ja schon vor Jahren sein Interesse bekundet habe … 

Eröffnung des Hallenwellenbades Ende Juni?

Kurdirektor Kanning jedenfalls plant für den Bereich des Meerwasser-Hallenwellenbades nicht mehr mit Hippensiel. Die Wangerland Touristik habe in den vergangenen Monaten noch einmal viel Geld in die Hand genommen, um das Bad betriebssicher zu machen. Derzeit laufe die Ausschreibung für die Sanierung der Stützpfähle. Kanning: „Der Weiterbetrieb des Bades ist vorerst gesichert. Wir werden voraussichtlich zum 30. Juni, vielleicht auch etwa später, wieder öffnen“, sagte Kanning gegenüber „Hooksiel-Life“.

Und wie ist es um eine langfristige Perspektive für das Bad bestellt? Kanning: „Natürlich besteht weiter Handlungsbedarf. Das Bad ist nun einmal über 40 Jahre alt. Aber über Lösungen werden wir uns in der Gemeinde selbst Gedanken machen müssen.“

Landkreis sucht Friesländer mit großem ehrenamtlichem Engagement

Friesland/Hooksiel (6. 5. 2023) – Der Landkreis Friesland sucht Menschen, die sich durch ihr besonderes ehrenamtliches Engagement auszeichnen. Die sei Bürgerinnen und Bürger sollen ausgezeichnet werden. Vorschläge für die Ehrungen können von jedermann online oder per Post eingereicht werden. Ein Gremium beim Kreis wählt dann die zu Ehrenden aus.

Konkret geht es um die „Friesland-Medaille“ und den „Friesland-Taler“. Sie werden an Bürger verliehen, deren dem Allgemeinwohl dienende Engagement über die Grenzen einer einzelnen friesländischen Kommune hinaus wirkt. Denkbar sind ehrenamtliche Leistungen etwa in den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft, Umwelt oder Soziales. Auszuzeichnende müssen im Landkreis Friesland geboren sein oder im Kreisgebiet ihren Hauptwohnsitz haben. Der Kreisausschuss entscheidet über die Vorschläge.

Darüber hinaus werden werden jedes Jahr im Wechsel Ehrenurkunden für besonderen ehrenamtlichen Einsatz im sportlichen Bereich sowie für Zivilcourage verliehen. Auch hierzu können Vorschläge eingereicht werden. Für den Bereich schlagen dann Vertreter vom Kreissportbund und vom Landkreis Friesland dem Kreisausschuss zu ehrende Personen vor.

Für ihre Zivilcourage werden Friesländer geehrt, die eingreifen, wenn Mitmenschen Hilfe benötigen. Die Auszeichnung würdigt den Mut zu nicht selbstverständlichem und uneigennützigem Handeln. Die Ehrung findet alle zwei Jahre statt. Über Vorschläge entscheiden der Kreispräventionsrat Friesland, der Landkreis Friesland sowie die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland.

Vorschlage müssen schriftlich eingereicht und ausführlich begründet werden. Mitteilungsbögen und weitere Informationen zu den Ehrungen können im Internet auf den Seiten des Landkreises Friesland eingesehen werden. Für Fragen steht Frau Schlömer (Email: b.schloemer@friesland.de) zur Verfügung..

Neues Camper-Ressort für Hooksiel: „Nordsee Park“ in Gerietshausen

Nordsee Park Hooksiel mit Hans-Ulrich Müller
Der „Nordsee Park Hooksiel“ nimmt Formen an: Dr. Hans-Ulrich Müller hat bereits die Wegführung auf dem Areal für Wohnmobilisten und Camper abgesteckt. Foto: hol

Hooksiel (6. 5. 2023) – Hooksiel bekommt ein neues Urlaubs-Ressort. Der Start der Tiefbauarbeiten für den „Nordsee Park Hooksiel“ stehen unmittelbar bevor. „In vier Wochen werden wir mit dem Wegebau beginnen“, kündigt der Investor und Geschäftsführer der NPH GmbH, Dr. Hans-Ulrich Müller, im Gespräch mit „Hooksiel-life“ an. Den Betrieb werde man dann im nächsten Jahr. 

Auf dem Areal der Hofstelle Gerrietshausen in der Nähe des Hooskieler Kreisels soll ein Ganzjahres-Campingplatz entstehen. Die baurechtlichen Voraussetzungen dafür bestehen schon seit einem guten Jahr. Die Rahmenbedingungen hätten sich ein wenig verändert, erläutert Müller. Deshalb habe sich der Baubeginn etwas verzögert. 

Lange Lieferzeit für Stromtransformator

Ein Bremsklotz ist die Umstellung der Planung von Gasthermen auf Wärmepumpen. Für die Stromversorgung der 50 Stellplätze für Wohnmobile, Camping-Wagen und Tiny Houses sowie für zunächst zehn mobile Wochenendhäuser (Mobilhomes) benötige man auf dem Areal einen sehr großen Transformator, die aufgund des Ukrainekrieges nur sehr schwer zu bekommen sind. Aktuelle Lieferzeit: 64 Wochen. 

„Auf der Zuwegung von der Bäderstraße wird nach etwa 50 Meter eine Schranke stehen, die angemeldete Camper digital bedienen können“, beschreibt Müller die Pläne. Auf der Zufahrt bleibe somit genug Warteraum für den Fall, dass einmal drei oder vier Wohnmobilisten gleichzeitig anreisen sollten. „Einen Rückstau auf die Bäderstraße wird es nicht geben.“

Gut 50 Meter hinter der Schranke werden unter anderem die Rezeption, die Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile und Sanitärgebäude aufgestellt werden. Die etwa einen Hektar große Stellfläche für rund 50 Wohnmobil- und Camper-Stellpätze sowie einige Tiny Houses beginnt erst in Höhe Hofstelle Gerietshausen. Pflöcke zeigen bereits die Wegführung. Im Zentrum der Fläche ist ein zentraler Begegnungsplatz geplant. Stichwege führen zu den ruhiger gelegenen Plätzen am Rand des Areals, das insgesamt von einem begrünten Spazierweg eingefasst werden soll. 

Nordsee Park Hooksiel  Baumaterial
Der Schotter für den Wegebau liegt bereit. Eröffnet werden soll der „Nordsee Park Hooksiel“ an der Hofstelle Gerrietshausen zwischen Bäderstraße und Maihausergroden im nächsten Jahr.

In Blickrichtung Kreisstraße von Schmidtshörn nach Crildumersiel schließt sich das Mobilhome-Quartier an. Zunächst will Müller zehn der Wochenendhäuschen aufstellen. Platz wären auf den dafür vorgesehenen zwei Hektar Fläche allerdings für bis zu 50 Häuschen. Müller: „Hier haben Investoren die Chance, sich einen Platz für ihr eigenes Mobilhome auszusuchen.“

Gerüchte, die Wochenendhäuschen könnten am Ende eine Art Arbeitersiedlung für Kolonnen werden, die auf dem Voslapper Groden beschäftigt werden, weist Müller zurück. „Monteurs-Wohnungen und Erholung, das passt nicht zusammen.“ Der Investor, im Hauptberuf Tierarzt, ist überzeugt, dass die Vorzüge des „Nordsee Park Hooksiel“ allein ausreichen, um das Ressort gut zu belegen. „Ruhe, unendliche Ruhe. Dazu der Blick übers Land, auf dem immer wieder Rehwild oder Hasen vorbeiziehen. Es ist einfach schön hier.“

Ganzjahres-Campingplatz soll Saison verlängern

Dabei liegt der Platz nur etwa zwei Kilometer vom Strand entfernt. Damit es den Urlaubern nicht doch langweilig wird, plant Müller Veranstaltungen und Themenwochen. Wattwandern, Radfahren, Besichtigungen, Aktivangebote, Vorträge – noch ist der Ideenkatalog für das Marketingkonzept nicht abgeschlossen. „Natürlich werden solche Angebote auch für die Gäste auf dem Campingplatz der WTG offen sein. Genau so, wie unsere Gäste die Angebote am Campingplatz vor dem Deich mitnutzen sollen“, sagt Müller. „Wir sind keine Konkurrenten. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Urlaubsort Hooksiel voranzubringen und die Saison ein stückweit zu verlängern.“ 

Ursprünglich war sogar die WTG als Betreiber des neuen Campings-Ressorts im Gespräch. Im Gegensatz zum Ganzjahres-Ressort NPH muss der Campingplatz vor dem Deich in der Sturmflutsaison von Oktober bis März jährlich geräumt werden.

O2 bietet für Hooksiel 5G-Netz

Hooksiel (5. 5. 2023) – Der Telekommunikations-Anbieter O2 Telefonica hat sein Mobilfunkangebot im Raum Hooksiel deutlich verbessert. Wie das Unternehmen mitteilt, wurde an der Straße Maihausergorden (zwischen Schmidtshörn und Crildumersiel) ein neuer 5G-Standort eingerichtet. Durch den an einem Windrad befestigten Sender können O2-Kunden jetzt vom 5G-Standart profitieren, der gegenüber anderen Mobilfunk-Standards eine deutlich schnellere Datenübertragung ermöglicht.

5G bietet im Vergleich etwa zu 4G (LTE) höhere Download-Geschwindigkeiten und kürzere Reaktionszeiten bei mobilen Datenübertragungen. Besonders bemerkbar macht sich das unter anderem bei Social-Media-Aktivitäten, beim Film- und Videostreaming sowie bei allen anderen datenintensiven Nutzungen. Die Arbeiten im Homeoffice kann komfortabler werden. Und im gewerblichen Bereich dient der Standard zum Beispiel für die Datenvernetzung von Anlagen und Maschinen. Künftig soll 5G den Weg zum autonomen Fahren ebnen.

Der neue G5-Standort in Hooksiel ist Teil der O2-Netzausbau-Offensive. Bis 2025 soll jeder Flecken in Deutschland mit 5G vonO2 versorgt sen. Dafür investiere man aktuell über eine Milliarde Euro jährlich. Von der neuen Datenübertragungs-Qualität in Hooksiel können alle O2-Kunden mit einem G5-fähigem Smartphone und einem G5-Mobilfunkvertrag profitieren. Für Interessierte bietet das Unternehmen eine kostenlose Testphase an,

CDU fordert Förderprogramm für angehende niedergelassene Ärzte

Wangerland/Hannover (5. 5. 2023) –  Ewig lange Wartezeiten für einen Termin beim Facharzt, überfüllte Notaufnahmen und Menschen, die in die Notaufnahmen der Krankenhäuser kommen, weil sie keinen Termin in einer niedergelassenen Praxis in der Nähe erhalten: Der Ärztemangel ist auch in Friesland und Wilhelmshaven spürbar. „Besonders deutlich zeigt sich das beim Mangel an niedergelassenen Kinderärzten“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (aus Wangerland). Zwei volle Kinderarztsitze für den Bereich Wilhelmshaven/Friesland seien unbesetzt und hätten teils trotz wiederholter Ausschreibung nicht besetzt werden können, sagt Jensen. 

Landtagsabgeordnete Katharina Jensen

Die Folgen: Eltern berichten von ihrer vergeblichen Suche nach einem Kinderarzt, in vielen Praxen herrscht Aufnahmestopp. Und das, obwohl die Region laut Bedarfsplan der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen (KVN) mit 133,7 Prozent überversorgt ist. „Realität und Statistik klaffen weit auseinander“, stellt die Abgeordnete (Foto) fest. „Dieser Zustand darf sich nicht weiter verschlechtern. Es ist es deshalb dringend notwendig, den Ausbau der Medizinstudienplätze in Niedersachsen weiter voranzutreiben.

Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken fordert die CDU-Fraktion im Landtag die rot-grüne Landesregierung auf, noch in dieser Legislaturperiode mindestens 200 zusätzliche Studienplätze in der Human- und 50 in der Zahnmedizin schaffen. „Die European Medical School (EMS) in Oldenburg soll dabei um 100 zusätzliche Studienplätze für Humanmedizin aufgestockt und der Campus entsprechend ausgebaut werden“, so Jensen. Zum Wintersemester 2029/2030 könnten so 250 Medizinstudienplätze in Oldenburg zur Verfügung stehen. 

Außerdem sollte es für angehende Medizinerinnen und Mediziner attraktiver gemacht werden, sich im ländlichen Raum anzusiedeln. „Deshalb fordert die CDU-Fraktion ein neues Landesförderprogramm, um Ärztinnen und Ärzte beim Schritt in die Selbstständigkeit mit eigener Praxis zu unterstützen. Flankierend sollte das Land eine Imagekampagne starten, die die Attraktivität des Berufes deutlich herausstellt“, erklärt Jensen. 

Saisonauftakt für FCN-Tennisspieler

Hooksiel (5. 5. 2023) – An diesem Wochenende startet der FC Nordsee Hooksiel in die Tennissaison. Den Auftakt macht die Herren-Ü50-Mannschaft, die sich an diesem Samstag, 6. Mai, ab 13 Uhr auf der Platzanlage am Freizeitgelände mit dem Emder THC messen wird. Als Spitzenspieler schlagen für den FCN Thomas Otte und Jan Alter auf.

Die Tennisabteilung des FCN hat drei Mannschaften für den Punktspielbetrieb in diesem Sommer gemeldet. Neben der Herren Ü50 (Regionsliga) geht eine Damen- und eine Junioren-B-Mannschaft (beide 2. Regionsklasse) an den Start. Sportinteressierte sind als Zuschauer auf der Platzanlage in Hooksiel willkommen.

Die geplanten weiteren Heimspieltermine: Herren Ü50: Samstag, 3. Juni, ab 13 Uhr gegen den TV Varel und Sonntag, 25. Juni, ab 10.30 Uhr gegen TuS Ofen. Damen: Sonntag, 2. Juli, ab 10 Uhr gegen TuS Collinghorst. Jugend B: Samstag, 13. Mai, ab 11 Uhr gegen TC Esens und Samstag, 1. Juli, ab 11 Uhr gegen JTG Wilhelmshaven.

Die Ergebnisse und Tabellenstände werden aktuell auf dem Internet-Portal Nuliga-Tennis veröffentlicht.

Fußballstar Ailton vergleicht den Strand von Hooksiel mit der Copacabana

Ailton in Hooksiel
Dieter Luikenga (rechts) stellte Ailton heute den Campingplatz in Hooksiel vor. Foto: privat

Hooksiel (4. 5. 2023) – Prominenter Besuch auf dem Campingplatz Hooksiel. Auf einer kurzen Rundreise durch das Wangerland besuchte der ehemalige Star-Spieler des Fußball-Bundesligisten Ailton heute auch den Hooksieler Hafen, den Strand und den Campingplatz. 

Auf dem Campingplatz ließ sich der Brasilianer von dem Leiter der Einrichtung, Dieter Luikenga, die Arbeit des Campingplatz-Teams der Wangerland Touristik und die Vorzüge eines Urlaubs in Hooksiels erläutern. Begeistert zeigte sich der einstige Bundesliga-Torschützenkönig (2004) vom Strand in Hooksiel: „Wie an der Copacabana“, schwärmte er mit einem breiten Grinsen. Dabei hatte sein Abstecher nach Hooksiel mit Urlaub gar nichts zu tun. Ailton war für Fotoaufnahmen für die Textilkollektion „Jadebusen.com“ von Stephanie Alter vor Ort. 

Ailton spielte als Mittelstürmer von 1998 bis 2004 für die Bremer, mit denen er 2004 auch den Meistertitel holte. Als „Kugelblitz“ eroberte er nicht nur die Herzen der Fußballfans. Er wurde als erster Nichtdeutscher zum Fußballer des Jahres gewählt. Vielen ist Ailton aber auch aus der jüngeren Vergangenheit bekannt. Unter anderem aus Fernsehshows wie dem „Dschungel-Camp“ oder der Tanz-Show „Let’s Dance“.

Erste Flüchtlinge ziehen nächste Woche im „Dorf Wangerland“ ein

Hohenkirchen/Wangerland (4. 5. 2023) – In der nächsten Woche werden die ersten Flüchtlinge im „Dorf Wangerland“ erwartet. Nach den Worten von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) sollen zunächst 38 Personen in die Außenstelle des Standorts Oldenburg der Landesaufnahmebehörde (LAB) in Hohenkirchen einziehen. Die Menschen, überwiegend Familien mit Kindern, kämen aus der Türkei, dem Iran, Afghanistan und aus Kolumbien.

Hotel Dorf Wangerland
Das Hotel „Dorf Wangerland“ wird für zwei Jahres Flüchtlingsunterkunft. Foto: hol

Nach ersten Gesprächen am „Runden Tisch“ zum Thema Flüchtlingsunterkunft ist Szlezak zuversichtlich, dass die Dorfgemeinschaft in Hohenkirchen den zum Teil traumatisierten Menschen mit schweren Schicksalen aufgeschlossen gegenüber tritt. An der Gesprächsrunde seien neben Gemeindeverwaltung, Polizei und Feuerwehr auch Vertreter der örtlichen Vereine, der Wirtschaft, der Dorfgemeinschaft und der Kirche beteiligt. Ein eigener Sozialdienst der Betreiber der Einrichtung werde zudem nicht nur im „Dorf Wangerland“, sondern auch im Ort selbst als Ansprechpartner für Fragen und bei Problemen zur Verfügung stehen.

Die Ankündigung, in Hohenkirchen eine zentrale Flüchtlingsunterkunft für bis zu 500 Menschen einzurichten, hatte für Verunsicherung gesorgt. Gerade Vermieter von Ferienwohnungen befürchten, dass die Umwidmung des Hotels „Dorf Wangerland“ den touristischen Plänen für Hohenkirchen dauerhaft schaden könnte. Die Eigentümer des Hotels haben die Unterkunft befristet auf zwei Jahre an das Land Niedersachsen vermietet.

Szlezak geht davon aus, dass die Flüchtlinge sich jeweils für bis zu 80 Tagen im Wangerland aufhalten werden. So lange daure es, die Asylanträge zu bearbeiten und den Menschen eine Kommune zuzuweisen, in der sie bis zur Entscheidung über ihren Antrag leben können. Nach den Worten des Bürgermeisters werden in den kommenden Wochen jeweils 30 bis 50 Neuankömmlinge erwartet. „Wir gehen aber im Moment davon aus, dass die Kapazität des Hauses nicht voll ausgeschöpft werden braucht.“

Abwasser wird regelmäßig beprobt: Ministerium weist Brom-Verdacht zurück

Über die FSRU „Höegh Esperanza“ wird am Voslapper Groden Flüssigerdgas (LNG) nach Deutschland importiert. Damit soll russisches Pipelinegas ersetzt werden. Foto: hol

Hooksiel (4. 5. 2023) – Das schwimmende LNG-Terminal „Höegh Esperanza“ arbeitet nach Auskunft des niedersächsischen Umweltministeriums am Voslapper Groden noch immer im so genannten „Closed-Loop“. Das heißt: Für die Erwärmung des minus 162 Grad kalten Flüssigerdgases wird noch kein Seewasser genutzt. Und das heißt auch: Das genehmigte Volumen von chlorierten Abwässern in die Jade wird aktuell bei weitem nicht ausgeschöpft.

Umweltschützer warnen seit der Inbetriebnahme des Terminals im Dezember 2022 davor, dass durch große Mengen von Chloridverbindungen im Abwasser des Schiffes Flora und Fauna im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, gegebenenfalls sogar Menschen am Hooksieler Badestrand, geschädigt werden könnten. Chlor wird an Bord der „Floating Storage and Regasification Unit“ (FSRU) vor allem dazu benötigt, das Rohrleitungssystem an Bord für die Durchleitung von Seewasser vor Muschel- und Seepockenbefall zu schützen.

Behördliche Kontrollen einmal monatlich

Wie ein Sprecher des Umweltministerium in Hannover auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ beteuert, werden die übrigen Abwässer der „Höegh Esperanza“ seit Beginn des Betriebes der FSRU regelmäßig beprobt. Grundlage dafür sei die wasserrechtliche Erlaubnis, die der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am 16. Dezember 2022 erteilt hat. Danach werden die Einleitungen des Schiffes einmal im Monat behördlich kontrolliert. 

Zudem seien die Betreiber der FSRU im Rahmen der Eigenüberwachung dazu verpflichtet, täglich Wasserproben an den jeweils aktiven Seewasser-Auslässen zu ziehen und zu untersuchen. „Darüber hinaus finden monatliche Messungen im Nahbereich sowie im Umfeld der FSRU im Rahmen eines Beweissicherungs-Monitorings statt“, teilt das Ministerium mit. Es könne also gar keine Rede davon sein, dass die Abwasser-Einleitungen nur von der Besatzung der „Höegh Esperanza“ selbst kontrolliert würden. 

Das NLWKN als zuständige Überwachungsbehörde werde zeitnah über die Ergebnisse aller Messungen informiert. Die Betreiber seien dazu verpflichtet, die Behörde „unverzüglich“ zu benachrichtigen, wenn die festgelegten Grenzwerte nicht eingehalten werden können. Das sei bisher aber noch nicht vorgekommen. „Die Messergebnisse lagen bislang deutlich unterhalb der in den wasserrechtlichen Einleitungserlaubnis festgelegten Grenzwerte“, heißt es aus dem Ministerium.

Keine Bromverbindungen nachgewiesen

Eine Information des Naturschutzbundes Nabu, Kreisgruppe Wilhelmshaven, wonach im Nahbereich der „Höegh Esperanza“ Proben mit hochgiftigen Bromverbindungen nachgewiesen worden sein sollen, dementiert das Ministerium gegenüber „Hooksiel-Life“. „Bislang lagen alle Messwerte der im Beweissicherungs-Monitoring untersuchten Bromverbindungen unterhalb der analytischen Nachweisgrenze.“ Das bedeute: „Es konnten keine schädlichen Bromverbindungen nachgewiesen werden.“

Den Betreibern sei ohnehin in der Einleitererlaubnis ins Stammbuch geschrieben worden, den Biozideinsatz im Betrieb der FSRU zu minimieren. Bis Ende August soll dafür ein entsprechendes Konzept vorliegen. Als alternative Antifoulingverfahren würden unter anderem ein Ultraschallverfahren sowie eine mögliche Stroßchlorierung untersucht.

Fische sollen vor Ansaugstutzen vergrämt werden

Erkenntnisse dazu, wie viele Fisch und andere Meeresbewohner durch das Ansaugen von Seewasser an der FSRU zu Schaden kommen, hat das Umweltministerium nicht. Für die Entnahme von Seewasser aus der Jade als Prozesswasser bedürfe es keiner Erlaubnis. Im Rahmen seiner immissionsschutzrechtlichen Genehmigung habe das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Oldenburg, die Betreiber allerdings verpflichtet, die technischen Möglichkeiten zur Vergrämung der Fische vor den Ansaugstutzen zu prüfen. Ein entsprechender Bericht soll bis Ende Juni vorliegen.

Forscher: Krabbenfischer verändern Artengemeinschaft im Wattenmeer kaum

Hooksiel/Bremerhaven (3. 5. 2023) – Welche ökologischen Auswirkungen hat die Krabbenfischerei? Eine brisante Frage, auf die das Thünen-Institut für Seefischerei (Bremerhaven) eine Antwort gegeben hat.

Das Institut hat jetzt die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Cranimpact“ vorgestellt. Institutsleiter Dr. Gerd Kraus überreichte den Abschlussbericht an Fischereiministerin Miriam Staudte (Niedersachsen) und Fischereiminister Werner Schwarz (Schleswig-Holstein). Beide Länder haben das Projekt mit rund 1,4 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) und Landesmitteln unterstützt.

Krabbenkutter
Die Krabbenfischerei hat laut einer aktuellen Studie des Thünen-Institut aufs Ökosystem Wattenmeer nur einen verhältnismäßig geringen Einfluss. Foto: Thünen-Institut/Michael Welling

Im Rahmen des Forschungs-Vorhabens wurden über vier Jahre die Auswirkungen der Garnelenfischerei auf die vorherrschenden Lebensraumtypen in den Wattenmeer-Nationalparks erforscht. Dabei wurden sowohl die kurzfristigen Auswirkungen als auch die chronischen Veränderungen durch anhaltenden Fischereidruck untersucht. 

An Brisanz gewann die Studie durch den jüngsten Vorstoß der EU-Kommission, die angeregt hat, das Fischen mit Grundschleppnetzen in Schutzgebieten zu untersagten. Fischer, Fischereiverbände und Vertreter der Küstenregion laufen seit Wochen gegen diese Pläne Sturm, da sie das Aus für die traditionelle Küstenfischerei und die deutschen Krabbenfangflotte befürchten.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Projekts gehört, dass die Krabbenfischerei im hochdynamischen, von starken natürlichen Schwankungen beeinflussten Wattenmeer einen durchaus messbaren, aber im Vergleich zu anderen Faktoren, wie der Zusammensetzung des Sediments, geringeren Einfluss auf die Artgemeinschaften des Meeresbodens ausübt. Dies gilt zumindest für die vorherrschenden durch Fein- und Mittelsande geprägten Lebensräume, die über 90 Prozent der tieferen Bereiche des Wattenmeers ausmachen. 

Für die Arten, für die ein Fischereieinfluss im Experiment nachgewiesen werden konnte, wurden kurze Erholungszeiten von maximal 20 Tagen errechnet. Unterschiede zwischen einem Gebiet im dänischen Wattenmeer, für das seit über 40 Jahren ein Fischereiverbot gilt, und verschieden stark befischten Bereichen im deutschen Wattenmeer ließen sich zu knapp neun Prozent durch den Fischereieinfluss erklären.

Politiker setzten auf Versachlichung der Debatte

„Forschungsprojekten wie Cranimpact kommt eine herausragende Bedeutung für eine wissenschaftsbasierte Bewertung der Umweltwirkungen der Fischerei zu“, sagte Ministerin Staudte. „Die Projektergebnisse können nun eine wichtige Grundlage für die weiteren Gespräche mit der EU-Kommission zur Zukunft der grundberührenden Fischerei sein. Wir sehen zudem noch weiteren Forschungsbedarf in Bezug auf besonders schützenswerte Gebiete im Wattenmeer, die die Studie nicht beleuchtet hat.“

Minister Schwarz: „Ich bin mir sicher, dass die Erkenntnisse aus dem Projekt dazu beitragen werden, die von Nutzer- und Schützerseite häufig sehr emotional geführte Diskussion um die Auswirkungen der Krabbenfischerei ein Stück weit zu versachlichen. Dies wird auch den politischen Entscheidungsträgern enorm helfen, für einen fairen Interessenausgleich zwischen Schutzerfordernissen auf der einen und Nutzungsinteressen auf der anderen Seite zu sorgen.“

Umwelthilfe legt neues Rechtsgutachten vor

Entwarnung also für die Krabbenfischer? Noch nicht. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Ocean Vision Legal verweisen mit Blick aif die Ostsee auf ein neues Rechtsgutachten, das aufzeige, dass die Verwendung von Grundschleppnetzen in Natura 2000-Meeresschutzgebieten des deutschen Küstenmeeres ohne eine positive Verträglichkeitsprüfung anhand der Erhaltungsziele rechtswidrig sei. „Die jahrzehntelange Überfischung und die Verwendung zerstörerischer Fangmethoden wie der Grundschleppnetzfischerei, die hohe Mengen an Beifängen von Dorsch verursacht hat, sind Gründe für die derzeitige Notlage der Dorschpopulationen in der Ostsee.“ Trotz des Verbots der direkten Fischerei erhole sich der Dorsch-Bestand in der Ostsee nicht. 

„Das Rechtsgutachten unterstreicht, dass Grundschleppnetze in Meeresschutzgebieten nichts verloren haben und europäischem sowie nationalem Recht widersprechen“, sagte Katja Hockun, Meeresschutz-Expertin der DUH. „Daher müssen die Grundschleppnetzfischerei aus Meeresschutzgebieten verbannt, die Fischerei umweltschonend transformiert und nur noch umweltverträgliche Fanggeräten eingesetzt werden.“