Polizei ermittelt gegen mutmaßliche Gewalttäter aus Hooksiel

Hooksiel (27. 7. 2023) – Hat Hooksiel ein Gewaltproblem? Diese Frage stellt sich nach den aktuellen Ermittlungen der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland. Danach handelt es sich bei den mutmaßlichen Tätern bei zwei brutalen Überfällen im Ort um Hooksieler Bürger. 

Am 3. Juni, einem Samstag, war ein Urlauber-Ehepaar von zunächst Unbekannten geschlagen worden. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ bestätigte, seien die Beteiligen inzwischen bekannt. Bei den mutmaßlichen Tätern handle es sich um Bürger aus Hooksiel.

Das homosexuelle Ehepaar, ein 44- und ein 48-jähriger Mann, war gegen 22 Uhr in der Viethstraße überfallen worden. Dabei war der 48-Jährige durch Schläge und Tritte an Kopf und Schulter von zwei Männern so schwer verletzt worden, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. Als Hintergrund hatten die Opfer einen Streit mit der Frau eines der mutmaßlichen Täter vom Vormittag desselben Tages vermutet.

Die Frau soll wütend geworden sein, weil das Urlauber-Ehepaar seinen Terrier nicht angeleint hatte – wie es eigentlich Vorschrift ist. Nach einem Restaurantbesuch am Abend begegnete das Paar der Frau erneut. Dabei habe dann der Mann der Frau sowie ein Begleiter das Paar attackiert und beleidigt. Den Opfern war es dabei gelungen, sich das Kennzeichen eines Autos zu merken, mit dem einer der Täter davonfuhr. 

Bei der zweiten gewaltsamen Auseinandersetzung am 7. Juli, einem Freitag, war ein Zeitungsauslieferer der Leidtragende. Gegen 3.45 Uhr schlugen drei offenbar alkoholisierte Männer auf sein an der Nee Straat abgestelltes Fahrzeug ein, öffneten eine Tür und versuchten, den Mann aus dem Wagen zu ziehen. Dem Auslieferer sei es zunächst gelungen, noch wegzufahren. Aber an seiner nächsten Auslieferstation stellen die Täter ihr Opfer erneut , attackieren es mit Kopfnüssen und beschädigten dessen Brille. 

Nach derzeitigen Erkenntnissen handelt es sich bei den drei mutmaßlichen Tätern um Hooksieler im Alter von 36, 38 und 45 Jahren. Zu möglichen Motiven und weiteren Details der Taten machte die Polizei keine Angabe. Die Ermittlungen im Zuge der Strafverfahren gegen die Verdächtigen laufen noch. 

Tragischer Sturz beim Präsidenten-Duell

Renntag Hooskiel
Spannende Rennen erlebten die Zuschauer auf der Jaderennbahn. Foto: hol

Hooksiel (27. 7. 2023) – Von einem tragischen Unfall überschattet wurde der zweite Renntag des Hooksieler Rennvereins am Mittwoch Abend. Im zweiten von acht Rennen, dem mit Spannung erwarteten „Duell der Präsidenten“, stürzte das Pferd „Sunset de Bellouet“ der Wangerländer Trabsport-Legende Günther Lühring in voller Fahrt, brach sich ein Bein und musste noch vor Ort eingeschläfert werden.

Günther Lühring überstand den Unfall unverletzt. Die Ursache für den Sturz blieb zunächst unklar. Lühring war bis 2017 20 Jahre lang Präsident des Rennvereins Hooksiel. Mit ihm ins Rennen um den mit 1200 Euro dotierten „Preis der Reederei Huntemann und des Niederrheinischen Trabrennvereines Dinslaken“ war unter anderem der amtierende Präsident Immo Müller gegangen. Eine frühe Galoppade seines Pferdes „Ivonka O. E.“ beraubte ihn jedoch aller Siegchancen.

Der Zeitplan des Renntages geriet durch den Zwischenfall etwas in Verzug. Das angekündigte Rennprogramm, das von mehreren Tausend Pferde- und Wettfreunden vor Ort live verfolgt wurde, wurde dennoch komplett abgewickelt. Die Zuschauer erlebten bei herrlichem Wetter auf der Jaderennbahn spannende Rennen mit zum Teil beachtlichen Gewinnquoten. Die Hooksieler Renntage erwiesen sich einmal mehr als Magnet gerade für Küstenurlauber.

Der letzte Renntag der Saison ist für kommenden Mittwoch, 2. August, angesetzt. Erster Start: 18 Uhr. 

Keine Mole in Sicht: Küstenbadeort Hooksiel will Nordseebad werden

Alter Hafen
Schöne Idylle am Alten Hafen: Hooksiel möchte wieder Nordseebad werden. Foto: hol

Hooksiel (26. 7. 2023) – Heidi Lauter ist zuversichtlich, dass der „Küstenbadeort“ Hooksiel bald wieder den Status „Nordseebad“ erhält.  Die Qualitätsbeauftragte der Wangerland Touristik GmbH hat den Antrag gemäß der Verordnung über die staatliche Anerkennung von Kur- und Erholungsorten 2022 im Wirtschaftsministerium in Hannover eingereicht. Dass es bislang von dort noch keinen Termin für eine Begehung – der Voraussetzung für eine Anerkennung – gab, wertet sie aber nicht als schlechtes Omen. „In der Corona-Zeit sind dort eine ganze Reihe von Anträgen liegen geblieben, die jetzt nach und nach abgearbeitet werden.“

In diesem Mai hatte die WTG ihr erstes Erfolgserlebnis. Die Kommission wird die Verlängerung des jeweils für zehn Jahre geltenden Status von Horumersiel als Nordseeheilbad ab dem Moment bestätigen, an dem das in Bau befindliche „Thalasso Meeres Spa“ in Betrieb geht. Geplant ist die Eröffnung für Dezember. In dem Gespräch habe sie den Eindruck gewonnen, dass es auch gegen die Anerkennung von Hooksiel als Nordseebad keine grundsätzlichen Bedenken gibt – vorbehaltlich der Begehung vor Ort.

Wirtschaftsminister Bode hatte eine Mole zugesagt

Hooksiel war bereits jahrelang Nordseebad. Dann wurde das Prädikat mit Blick auf Pläne zur Erweiterung von Industrieanlagen auf dem Voslapper Groden in Wilhelmshaven zu einem Politikum. Ende 2010 schloss der damalige Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) mit Frieslands Landrat Sven Ambrosy und dem damaligen Wangerländer Bürgermeister Harald Hinrichs einen Vertrag über die Eckpunkte der touristischen Entwicklung von Hooksiel. Ziel war der regionale Interessenausgleich zwischen Industrialisierung und Tourismus.

Danach sollte Hooksiel sich mit dem Prädikat „Küstenbadeort“ zufrieden geben und die Klage für die Anerkennung als „Nordseebad“ vor dem Verwaltungsgericht zurückziehen. Im Gegenzug wollte das Land am Außenhafen eine begehbare Mole bauen, die den Sandabtrag am Strand stoppen könnte und die zugleich eine touristische Attraktion wäre. 

Dass die 225 Meter lange und bis zu fünf Millionen Euro teure Mole später nicht gebaut wurde, wurde mit Zweifeln an ihre Sandschutz-Funktion begründet. Damit war die Grundlage für den Vertrag entfallen, zumal auch die damaligen Expansionspläne der Industrie auf Eis gelegt wurden. Die Gemeinde Wangerland stellte in der Folge 2019 den neuerlichen Antrag, Hooksiel als Nordseebad zu prädikatisieren. 

Vor der Prädikatisierung steht ein Fragebogen

Dem Antrag liegt ein 28-seitiger Fragebogen zugrunden, in dem alle Daten und Fakten zu dem betreffenden Ort abgefragt werden – von der Zahl der Einwohner, den Verkehrs- und Lärmverhältnissen über Hygiene- und Abfallfragen, mögliche Altlasten, die Luft- und Wasserqualität bis hin zur touristischen Infrastruktur wie etwa Gästehaus, Ruhebänke im Ort oder Kurpark – oder genauer: „gestaltete oder gärtnerisch bearbeitete“ Flächen. Im Antrag für Hooksiel sind hier allein vier Flächen benannt, so Heidi Lauter, vom Garten am Gästehaus bis zum Seepark am Strand.

Aus ihrer Sicht sind alle Kriterien für die Anerkennung von Hooksiel als Nordseebad „komplett erfüllt“, so Heidi Lauter. „Wir warten jetzt erst einmal auf einen Terminvorschlag für die Begehung von Hooksiel. Dann wissen wir mehr.“ 

Hunderte Kinder beim Spielefest dabei

Spielefest MTV
Es ist gar nicht so leicht, einen Ball in einen frei stehenden Eimer zu werfen. Foto: hol

Hooksiel (25. 7. 2023) – Für ihr Engagement belohnt worden ist heute das Organisationsteam um Anke Müller. Regenschauer und Wind waren vorhergesagt, doch das Wetter blieb am Nachmittag in Hooksiel stabil. Zur Freunde von Hunderten von Kindern, die sich auf dem Spielefest im Garten der Generationen amüsierten. Und zur Freude der zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich über den Spaß der Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuten.

Das Warten in der Schlange vor dem Stand mit den Laufzetteln hat sich gelohnt. Eine ganze Reihe von Hooksieler Vereinen hatten Stationen mit Geschicklichkeits-Spielen aufgebaut. Bälle werfen, ein vermeintlich brennendes Haus mit einem Feuerwehrschlauch löschen, auf einer Klüterbahn ein kleines Loch treffen, ein Rettungs-Puzzle zusammenlegen, Seemannsknoten binden, am Glücksrad drehen, ein Bild malen oder beim Hör-Memory gleichlautenden Geräusche erkennen. Für jedes Talent war etwas dabei. Wer sich austoben wollte, konnte das auf einer Hüpfburg machen; wer schön sein wollte, schaute am Schminkstand vorbei. 

Nebenbei kamen Urlauber und Einheimische, junge und alte Menschen ins Gespräch. Genau das war der Zweck, für den der Garten der Generationen an der Nee Straat einmal angelegt wurde. Zu den aktiven Institutionen vor Ort gehörten De Hooksieler, MTV und FCN Hooksiel, die Lenkungsgruppe „Erde und Flut“, das Künstlerhaus, die Theatergruppe, die DLRG, die Feuerwehr und der Förderverein der Grundschule.

Zeltlager an die Ostsee mit viel Spaß und schönen Erlebnissen

Jugendfeuerwehr
Die Jugendfeuerwehren im Wangerland stehen zusammen. Foto: Feuerwehr

Hooksiel/Wangerland (25. 7. 2023) – An der Ostsee ist es auch schön. Davon konnten sich jetzt die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehren Tettens, Hohenkirchen und Hooksiel überzeugen. Insgesamt 35 Jugendliche verbrachten an der Lübecker Bucht begleitet von neun Betreuerinnen und Betreuern eine spannende Woche in einem Zeltlager. Der Dank des Hooksieler Feuerwehr-Nachwuchses geht dabei besonders an den Förderverein der Freiwillige Feuerwehr Hooksiel e.V., dessen Mitgliedern die Fahrt mit 700 Euro bezuschussten.

Startpunkt für die jährliche Zeltlager-Reise war das Feuerwehrhaus Hohenkirchen. Nach rund sechs Stunden Fahrt erreichte die Gruppe Grömitz, wo glücklicherweise die Zelte bereits aufgebaut waren und direkt bezogen werden konnten. Ein erster Höhepunkt war ein Besuch im Zoo „Arche Noah“ in Grömitz. Die Kinder und auch die Betreuer hatten dort bei gutem Wetter viel Spaß. 

Am nächsten Tag folgte ein Ausflug zur Feuerwehr Grömitz, wo die Kinder und Jugendlichen aus dem Wangerland ihren guten Ausbildungsstand unter Beweis stellen konnten. Nach den Worten des stellvertretende Jugendfeuerwehrwarts der Freiwilligen Feuerwehr Wangerland, Carsten Behnk, bestanden alle Kinder die Prüfung „Jugendflamme 1“, die älteren zusätzlich die „Jugendflamme 2“. Als Belohnung gab es entsprechende Urkunden. 

Spannend war es auch im „Hansa Park“: Achterbahn, Wildwasserbahn, Freefall-Tower und andere, aufregende Fahrgeschäfte sorgten dafür, dass die Betreuer eine ruhige Nachruhe genießen konnte. Ganz anders als in der Nacht zuvor, als ein schweres Unwetter viele Kinder und Betreuer aus dem Schlaf gerissen hatte. 

Ihre Freizeit verbachten die Wangerländer im Zeltlager oder an der Grömitzer Promenade. Eine „Schnitzeljagd“ mit Siegerehrung forderte den Teamgeist der Kinder. Als Abschluss gestalteten alle Kinder T-Shirts mit eigenen Motiven als Erinnerung und Mitbringsel vom Zeltlager, das für viele der Kinder das erste war und, da ist sich Carsten Behnk sicher, nachhaltig gut in Erinnerung bleiben wird.

Netto sucht Grundstück in Hooksiel

Neto-Laden
Der Discounter Netto würde gern eine Filiale in Hooksiel eröffnen. Die entsprechenden Gespräche mit der Gemeinde Wangerland laufen. Foto: hol

Hooksiel (24. 7. 2023) – Der Lebensmittelkonzern Netto Marken-Discount hat ein Auge auf Hooksiel geworfen. Auf Anfrage von „Hooksiel-life“ bestätigte eine Sprecherin des im bayrischen Maxhütte-Haidhof ansässigen Unternehmens, das Interesse an einem Standort in dem Sielort.

„Wir können grundsätzlich bestätigen, dass Netto Marken-Discount an der Eröffnung einer Filiale am Standort Hooksiel interessiert ist“, teilt Christina Stylianou als Leiterin der Unternehmens-Kommunikation mit. Aufgrund des frühen Planungsstatus könne man derzeit aber noch keine weiteren Informationen zu möglichen Aktivitäten in Hooksiel preisgeben.

Peter Podein, Allgemeiner Vertreter von Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak, bestätigte auf Nachfrage von „Hooksiel-life“, dass die Interessenbekundung bereits im Rathaus bereits seit einigen Monaten bekannt sei. Man sei mit Netto in Gesprächen über die Vorstellungen des Unternehmens und über mögliche Grundstücke. Vor einer Entscheidung werde man sich aber als Gemeinde mit dem Landkreis Friesland abstimmen, das Einzelhandelskonzept sowie den Gemeinde-Entwicklungsplan (GEP) ansehen. Auf einen Zeitpunkt eine Entscheidung wollte Podein sich nicht festlegen. „Aber ich habe den Eindruck, dass Netto zeitnah agieren möchte.“

Der Discounter Netto gehört zum Lebensmittel-Einzelhandelskonzern Edeka. Bis vor wenigen Wochen betrieb das Unternehmen eine Filiale in Hohenkirchen, die geschlossen wurde, weil der Mietvertrag für die Immobilie ausgelaufen war. Im dortigen Gewerbegebiet soll jetzt – in Ergänzung zu den Discountern Lidl und Aldi – ein Edeka-Markt gebaut werden soll. 

In Hooksiel, dem größten Ort in der Gemeinde Wangerland, gibt es aktuell neben einem Kiosk im Ortszentrum lediglich einen Edeka-Verbrauchermarkt an der Bäderstraße. Gutachter hatten zuletzt im Gemeinde-Entwicklungskonzept festgestellt, dass Hooksiel zumindest während der Urlaubersaison im Sommer unterversorgt ist. 

Präsidenten-Duell auf der Rennbahn

Rennverein Hooksiel
Freunde des Trabrennsports dürfen sich auf spannende Rennen in Hooksiel freuen. Foto: hol

Hooksiel (24. 7. 2023) – Am Mittwoch, 26. Juli, fällt um 18.05 Uhr der erste Startschuss zum zweiten Renntag der Saison auf der Jade-Rennbahn. In acht Rennen fighten die Traber um 16.000 Euro Preisgeld, die dank der Unterstützung von Sponsoren ausgeschüttet werden können. 

Im zweiten Rennen des Tages, dem „Preis der Reederei Huntemann GmbH und des Niederrheinischen Trabrennvereins Dinslaken“ wird es laut der Veranstalter vom Hooksieler Rennverein zu einem „Jahrhundert-Duell“ kommen. Dabei trifft Trabsport-Legende Günther Lühring , der seit den 1970-er Jahren im Sulky sitzt, bis 2017 über 20 Jahre die Geschicke des Vereins geführt hat und zu den Gründungsvätern des Hooksieler Rennvereins gehört, auf den aktuellen Präsidenten des Vereins, Immo Müller.

Lühring hat sich bereits als junger Mann einen Namen als erfolgreicher Züchter und Fahrer gemacht. Insbesondere in den 70-er und 80-er Jahren gewann er mit Pferden wie Burgwind, Isländer oder Matchfighter ein Rennen nach dem anderen. Mittlerweile blickt der 80-Jährige auf fast 250 Siege zurück. Am ersten Renntag am vergangenen Mittwoch sorgte er mit seinem Sieger Milkos für eine faustdicke Überraschung – und die höchste Siegquote des Tages. Wer auf den Außenseiter gewettet hatte, durfte sich bei 10 Euro Einsatz über 126 Euro freuen. 

Immo Müller, seit 2017 Nachfolger von Lühring als Präsident des Rennvereins, fährt ebenfalls als Amateur seit vielen Jahren Rennen. Sein sportlicher Höhepunkt war 2012 der Gewinn der „Deutschen Amateurmeisterschaft“ mit Prinz Poldi. Dritter Präsident am Start ist Detlef Hilgen, der erste Vorsitzende des Oldenburger Landesrennvereins.

Im Hauptrennen des Tages wird der mit 4000 Euro dotierte „Große Preis der Nordfrost GmbH u. Co KG” ausgefahren. Dabei sind mit Beethoven Gar (Thorsten Tietz), Ole Bo (Björn Spangenberg), Beau de la Vitard (Ronald de Beer) und Call On Me Ranais (Danny den Dubbelden) vier Pferde am Start, die alle in den vergangenen Wochen mehrfach gewonnen haben. 

Nach dem dritten und sechsten Rennen werden für die Besucher zehn Wettgutscheine im Wert von jeweils 20 Euro verlost. Alle Wett-Tickets, die keinen Gewinn erzielt haben, können daran teilnehmen. Dafür muss man nur seinen Namen und seine Adresse auf der Rückseite eintragen. 

Ein dritter Renntag und damit das Saisonfinale ist für Mittwoch, 2. August, geplant.

Zeichnungen halten Zeitgeschichte fest

Hooksiel (22. 7. 2023) – Eine Landschaft, das sind nicht nur Felder, Hügel und Horizonte. Eine Landschaft, so wie Ommo Wille sie festhält, ist archivierte Erinnerung. Da werden die Luft, die Farbtöne und Frische spürbar. Für den Maler allemal, aber auch für den Betrachter. 

Aussstellung Ommo Wille
Der Künstler Ommo Wille stellt Gemälde und Zeichnungen im Künstlerhaus Hooksiel aus. Die Ausstellung eröffneenn am Sonntag Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann (rechts) und die stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek. Foto: hol

Und zwar mehrfach. „Meine Bilder entstehen in einem längeren Prozess“, sagte Wille bei seiner Ausstellungseröffnung am Sonntag im Künstlerhaus Hooksiel. Er male mit wasserlöslichen Temperafarben, bei denen er Ei als Bindemittel einsetze. Die Farben werden aufgetragen, trocknen, werden übermalt oder ergänzt. Mehrfach. Und schließlich mit Lasuren versiegelt. 

„Wenn man am Abend mit einem Glas Rotwein vor so einem Landschaftsbild steht, entdeckt man immer wieder noch etwas Neues“, beschreibt Wille seine „nachhaltigen“ Gemälde, von denen eine Auswahl bis zum 20. August im Künstlerhaus zu bewundern sind. Kleinformatige Spielereien ebenso wie großflächige Hingucker, für die meist friesländische Landschaften die Inspiration gaben.

Ein Grund dafür: „Das Licht in Friesland ist anders als in Berlin.“ Ein weiterer Grund dürfte darin liegen, dass der in Berlin lebende Künstler in Jever geboren und aufgewachsen ist. Entsprechend groß war das Interesse an der Vernissage zur Ausstellung „Himmel und Erde“, zu der Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann neben der stellvertretenden Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek rund 60 Interessierte begrüßte.

Kohlezeichnung Berlin
Mit Kohle-Zeichnungen hält Ommo Wille Motive aus Berlin als ein Stück Zeitgeschichte fest. Foto: hol

Als junger Mann studierte Wille freie Kunst in Braunschweig, kam in den Genuss der Graduiertenförderung des Landes Niedersachsen, wirkte elf Jahre lang als Lehrbeauftragter und Gastdozent an der Universität der Künste in Berlin.Der Künstler lebt in Berlin-Moabit.

Neben Gemälden zeigt er in Hooksiel beeindruckende Zeichnungen von Stadtansichten, etwa Hinterhöfe in seiner Nachbarschaft, aber auch das Brandenburger Tor oder einen Bahnhof. Mit seinen Zeichnungen wie zuvor schon mit Fotografien hat Wille Zeitgeschichte festgehalten. Zeitgeschichte, etwa aus er alten DDR, die später zu Geschichte wurde und wird. So halte er seine Erinnerungen fest und versuche den Wandel der Stadt zu verstehen. 

Fotografisch ist Wille heute kaum noch unterwegs. „Es gibt keine spannenden Motive mehr“. Seine wohl größten Erfolge hat er mit der Ausstellung „Duckomenta“ gefeiert, die 2022 auch im Schloss in Jever zu sehen war. An die Enten-Kunst erinnert im Künstlerhaus Hooksiel nur ein Miniatur-Motiv. 

OOWV will die Kläranlage Hooksiel ab 2028 durch Pumpstation ersetzen

Hooksiel/Brake (21. 7. 2023) – Der großflächige Umbau der Abwasserentsorgung in der Gemeinde Wangerland soll ab 2028 beginnen. Die Kläranlage Hooksiel soll danach nicht mehr betrieben werden. Das hat der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) gegenüber „Hooksie–life“ bestätigt.

Der OOWV hat die Abwasserversorgung von der Gemeinde Wangerland übernommen und zuletzt auch die bis dahin kommunale Infrastruktur übernommen. Die Idee, das Klärwerk Hooksiel durch eine Pumpstation zu ersetzen, gehe auf ein Fachkonzept zurück, so OOWV-Sprecher Heiko Poppen. Darin sei auch eine vorläufige Kostenschätzung enthalten. Das Investitionsvolumen dürfte mehrere Millionen Euro umfassen. 

Klärwerk Hooksiel
Das Klärwerk Hooksiel ist nach Ansicht des OOWV nicht mehr zukunftsfähig. Foto: hol

Am Fachkonzept und einem Gewässermonitoring arbeite man bereits seit einem Jahr. Konkrete Investitionen in das Projekt habe es bislang aber noch nicht gegeben und werde es im laufenden Jahr auch nicht geben. Als nächste Schritte soll ein Ingenieurbüro hinzugezogen und das Genehmigungsverfahren vorbereitet werden. Als Starttermin für die Umsetzung visiere man 2028 an. 

Im Wangerland befürchten Bürger im Zusammenhang mit der Großinvestition eine erhebliche Erhöhung der Abwassergebühren. Es gibt auch Stimmen, die bezweifeln, ob die über 40 Jahre alte Teichkläranlage an der Straße von Hooksiel nach Crildumersiel tatsächlich erneuert werden muss. Von ihrer Kapazität her sei sie auch für steigende Urlauberzahlen groß genug bemessen. 

Kein Mitbestimmungsrecht der Gemeinde

An der Sinnhaftigkeit der Investition lässt der OOWV keine Zweifel aufkommen. „Die Abstimmung ist erfolgt und es steht fest, dass die Kläranlage Hooksiel nicht weiter betrieben wird“, betont Poppen. Das Klärwerk werde durch ein Speicherbecken ersetzt. Ein zugehöriges Pumpwerk werde das Abwasser über eine neu zu bauende Druckrohrleitung nach Schillig leiten. 

Der OOWV möchte den Bürgerinnen und Bürgern die kostengünstigste und gleichzeitig wirtschaftlichste Variante bieten, um den Abwasserpreis möglichst stabil halten zu können, so Poppen. Als Verband stehe man dabei in einem regelmäßigen Austausch mit seinen Mitgliedskommunen. Aber, so betont der Verbandssprecher: „Die Gemeinde Wangerland hat kein Mitbestimmungs- oder Vetorecht.“ 

OOWV: Sanierung oder Neubau würden teurer

Die Fachleute beim OOW halten die Kläranlage Hooksiel, die als Teichkläranlage als „Exot“ gilt, für nicht mehr zukunftstauglich. „Die Kläranlage entspricht nicht dem Stand der Technik und eine entsprechende Sanierung oder ein Neubau würden mit erheblichen Kosten einhergehen“, erläutert Poppen. Das habe die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Anlagen sowie die Prüfung der Investitionsvolumen der Anlagen ergeben. Sanierung oder Neubau würden zu einem höheren Abwasserpreis führen als die geplante Pump-Variante.

Auch in Schillig erheblicher Investitionsbedarf

Künftig gäbe es in der Gemeinde Wangerland nur noch in Hohenkirchen und in Schillig Kläranlagen. Auf der Anlage Schillig soll nach den Plänen des OOWV die zweite Reinigungsstraße ausgebaut werden. „Hierzu zählt das Belebungsbecken und ein Nachklärbecken“, erläutert Poppen. „Der Umbau würde aber auch ohne das Abwasser aus Hooksiel erfolgen, um der Belastung in der Hauptsaison gewachsen zu sein.“ Die Kläranlage Schillig solle zudem eine maschinelle Eindickung erhalten, um die Transportkosten von Klärschlamm zu reduzieren.

Bomben-Sprengungen in der Jade: Fahrwasser für Schiffe gesperrt

Hooksiel/Wilhelmshaven (22. 7. 2023) – Ab Dienstag wird das Jade Fahrwasser in Höhe der so genannten Störtebekerbank für alle Fahrzeuge gesperrt. Die Einschränkungen gelten laut einer „Bekanntmachung für Seefahrer“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Weser-Jade-Nordsee für alle Fahrzeuge stets von anderthalb Stunden vor bis anderthalb Stunden nach dem Mittags-Niedrigwasser. Der Grund: Auf der Sandbank südlich der Vogelschutzinsel Mellum sollen 21 deutsche Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg gesprengt werden. 

Die Sprengungen werden voraussichtlich am Freitag, 28. Juli, abgeschlossen werden können. Die genauen Sperrzeiten erfährt die Schifffahrt über „Jade Traffic“. Das Auslaufen aus dem Hafen Wangersiel in Horumersiel ist während der Sprengzeiten untersagt. Wasserseitig werden Boote der Wasserschutzpolizei und das WSA-Mehrzweckschiff „Mellum“ die Sperrungen kontrollieren.

Nach Recherchen der „Wilhelmshavener Zeitung“ sind die Fliegerbomben bei den Kampfmittel-Sondierungen am Standort des geplanten LNG-Anlegers der Firma TES in der Jade gefunden worden. Die Arbeiten für den zweiten Anladepunkt für Flüssigerdgas samt dem Bau einer Anbindungspipeline an Land laufen derzeit mit Hochdruck. 

Die Bomben mit jeweils 250 Kilogramm Sprengstoff seien in der Jade, wenige Hundert Meter vom heutigen Ufer entfernt, verklappt worden. Insgesamt wurden bei den Sondierungen rund 680 verdächtige Objekte mit mehr als zehn Kilo Gewicht gefunden, berichtet die WZ mit Bezug auf das WSA. Experten des Kampfmittel-Beseitigungsdienstes Niedersachsen werden die Bomben zu der Sandbank bringen und die Sprengungen vornehmen.