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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Mängel-Melder fürs Wangerland in der Warteschleife

Hooksiel/Wangerland (11. 11. 2025) – Oft sind es die kleinen Dinge, über die Menschen sich ärgern. Zumal in einer Urlaubsgemeinde. Es liegt ein Haufen Unrat am Strand, eine Baumwurzel drückt das Pflaster eines Fußweges nach oben. Eine Straßenlaterne ist defekt, ein Verkehrsschild ist zugewachsen, ein Hinweisschild irreführend.

Mit einem digitalen „Mängel-Melder“ möchte Matthias Suckert einen direkten Draht von Bürgern zur Gemeinde herstellen.

Mit der von ihm gestalteten Internetseite „Bürger Feedback“ möchte der Hooksieler Matthias Suckert einen Kanal schaffen, wie Bürgerinnen und Bürger auf direkten Weg ihre Beobachtungen den zuständigen Behörden oder Dienststellen melden können. „Ich bin überzeugt davon, dass wir dadurch insgesamt noch besser werden können“, sagt Suckert, der ein Vermietungsagentur betreibt und Vorsitzender des neu gegründeten Fremdenverkehrsvereins Wangerland ist.

Hinweise direkt an Behörde

Der Ablauf soll dabei so einfach wie möglich sein. Bürger müssen Name und E-Mailadresse angeben und können dann den jeweiligen Mangel auf der Internetseite eintragen. Der Mangel wird direkt an die zuständige Stelle weitergeleitet – etwa an den Bauhof, das Ordnungsamt oder an die Wangerland Touristik GmbH. Der jeweilige Sachbearbeiter dort bestätigt den Eingang, kann sich bei Rückfragen melden oder signalisierten, dass der Mangel „in Arbeit“ oder „erledigt“ ist. 

Auf der Internetseite befindet sich zudem eine Karte, auf dem der Ort des Geschehens markiert werden kann. Nutzer können bei Bedarf auch ein Foto hochladen. Zudem gibt es eine Liste mit allen gemeldeten Mängeln (ohne den Namen des Hinweisgebers). 

Beratungsbedarf im Rathaus

Suckert möchte seine Entwicklung der Gemeinde Wangerland kostenlos zur Verfügung stellen. Vor einigen Wochen habe er die Idee mehreren Vertretern der Gemeinde vorgestellt. Die Reaktion im Rathaus, so sein Eindruck: „Begeisterung.“ Doch seither ist nichts mehr geschehen. Auf Rückfragen, wann das „Bürger Feedback“ endlich online gehen solle, erhalte er nur ausweichende Antworten. Es müssten noch E-Mail-Adresse eingerichtet werden. Datenschutzfragen seien zu klären … 

Suckert befürchtet, dass man sich im Rathaus die zu erwartende Flut von Bürgerhinweisen scheut. „Wenn man das Portal nicht will, sollte man es lieber offen sagen. Aber das wäre wirklich schade. Ich bin überzeugt davon, dass der direkte Kanal zu einen besseren Miteinander von Bürgern und Gemeinde beitragen kann.“

Bürgermeister Mario Szlezack bestätigt gegenüber „Hooksiel-Life“, dass es in der Verwaltung zu dem Thema noch Diskussionsbedarf gibt. „Ein Mängel-Melder ansich ist eine gute Sache. Die Beratungen zu dem Projekt sind aber noch nicht abgeschlossen.“ 

Architekt der Fusion verlässt die Kirchengemeinde Wangerland

Wangerland/Hooksiel (10. 11. 2025) – Im Wangerland ist eine Ära zu Ende gegangen. Am Sonntag hat Kreispfarrer Christian Scheuer den Hooksieler Pastor Stefan Grünefeld von seinen Aufgaben entbunden. Nach 22 Jahren im Amt übernimmt Grünefeld mit Beginn des neuen Kirchenjahres, zum 1. Dezember, neue Aufgaben als Referent von Bischof Thomas Adomeit in Oldenburg.

Pastor Stefan Grünefeld öffnete zum Abschied seinen „Erinnerungskoffer“, der sich in 22 Jahren Wangerland gut gefüllt hat. Foto: Mario Krar

Gut zwei Stunden lang dauerte der Abschiedsgottesdienst in der Prall gefüllten Kirche in Hohenkirchen. Musikalisch wurde die Andacht vom Kinderchor der ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland und dem Chor Free Voices begleitet. Neben Scheuer sprachen auch Bürgermeister Mario Szlezak, Vertreter des Gemeindekirchenrates, der Mitarbeiter und der Feuerwehren dem scheidenden Seelsorger Dank und Anerkennung aus.

Pastor Grünefeld geht nach Oldenburg

Grünefeld zog 2003 als Nachfolger von Stefan Welz in die Pastorei in Hooksiel ein. Sein Aufgabengebiet war zunächst auf die Kirchengemeinden Pakens-Hooksiel und St. Joost-Wüppels beschränkt. Grünefeld, der sich in seiner gesamten Amtszeit im Wangerland auch in der Notfallseelsorge engagiert hat, wurde in zurückliegenden Jahren so etwas wie der Architekt der Fusion der ehemals neun eigenständigen Gemeinden zur Kirchengemeinde Wangerland. Ein schwieriger Prozess mit endlosen Diskussionen, der am 1. Januar 2026 mit dem Beitritt der Kirchengemeinden Minsen und Wiarden beendet werden wird.

Aufruf zur Hilfsbereitschaft

In Abschiedspredigt erinnerte Grünefeld an die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Der appellierte an die Christen, anderen Menschen in Not zu helfen – unabhängig von deren Herkunft, Hautfarbe oder Glauben. Sein Aufruf „Habt keine Scheu vor Menschen, die ganz anders sind“ wurde mit Applaus bedacht.

Der Chor Free Voices begleitete am Sonntag den Abschiedsgottesdienst in der Kirche zu Hohenkirchen. Foto: hol

Scheuer würdige Grünefeld als reflektierten Menschen und Herren der freien Rede, der zugleich eine praktische Ader habe, die in seinen Hobbys zum Ausdruck komme – als Autoschrauber und „Bus-Pfarrer“. Grünefeld hatte sich erst vor einigen Monaten einen Herzenswunsch erfüllt und einen Busführerschein gemacht. Diese neue Fähigkeit setzte er unter anderem in der Jugendarbeit, aber auch bei seiner Abschiedstour mit ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kirchengemeinde ein.

Einige Monate wird Grünefeld die Gemeinde noch begleiten. Bis Ostern kann er in Hooksiel wohnen bleiben und die Kirchengemeinde stundenweise unterstützen. Scheuer zeige sich zuversichtlich, dass die Neubesetzung der Pastorenstelle zeitnah erfolgen wird. 

Lockere Stimmung und gut gefüllte Tanzfläche

Hooksiel (9. 11. 2025) – Nette Menschen, gute Musik, ausgelassene Stimmung – das waren die Merkmale von „Hooksiel tanzt“. Anke Müller, Vorsitzende der Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ hatte allen Grund, zufrieden zu sein. Die zum zweiten Mal in der Eventhalle Langenhorst ausgerichtete Veranstaltung ist auf dem besten Weg, sich einen festen Platz im Jahreskalender in Hooksiel zu erobern.

„Hooksiel tanzt“ – der Titel der Veranstaltung in der Eventuelle war Programm. Foto: Anke Müller

Das große Interesse hatte sich schon im Vorfeld abgezeichnet. Die 140 Eintrittskarten waren im Vorverkauf innerhalb weniger Stunden vergriffen. Im Mittelpunkt stand das Tanzen. Der Diskjockey hatte dazu die passende Mischung aus Pop-, Rock- und Schlagersongs aus den vergangenen Jahrzehnten zusammengestellt.

Anke Müller bedankte sich zudem bei der Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ für die Unterstützung vor Ort und bei örtlichen Gastronomen, die Gutscheine gespendet hatten, die unter den Party-Gästen verlost wurden.

Die richtige Musik sorgte für ausgelassene Stimmung in der Hooksieler Eventhalle. Foto: hol

Friesenstraße: Zwei neuwertige Pedelecs gestohlen

Hooksiel (9. 11. 2025) – Die Polizei sucht mögliche Zeugen für den Diebstahl von zwei Pedelecs in der Friesenstraße in Hooksiel. Unbekannte Täter haben dort im Zeitraum zwischen Freitag, 20 Uhr, und Samstag, 7.45 Uhr die beiden Zweiräder der Marke Hercules entwendet.

Die neuwertigen Pedelecs hätten zuvor verschlossen in einem Fahrradständer neben einer Hauseingangstür eines Einfamilienhauses gestanden. Zeugen, die Hinweise zu den Tätern oder zum Verbleib der Fahrräder machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei Jever (Telefon: 04461/74490) in Verbindung zu setzen.

Jugendpflege der Gemeinde sucht Verstärkung

Wangerland (8. 11. 2025) – Vier Jahre lange musste die Jugendpflege der Gemeinde Wangerland mit einem Provisorium leben. Das örtliche Jugendzentrum war in die Räume der Diakonie ausgelagert. Jetzt sind die Renovierungsarbeiten im Dorfgemeinschaftshaus Hohenkirchen abgeschlossen. Und, so freute sich Jugendpflegerin Imke Gerdes, sofort hätten sich dort zum Jugendtreff wieder gut 30 Jugendliche eingefunden. 

Die Sozialpädagogen Imke Gerdes und Jörg Westphal sind Ansprechpartner für Jugendliche im Wangerland. Archiv-Foto: hol

Bürgermeister steht am Grill

Damit alle Bürger einen Eindruck von der Renovierung des Gebäudes gewinnen können, lädt die Gemeinde Wangerland für Freitag, 14. November, zum Tag der offenen Tür ins Dorfgemeinschaftshaus am Alma-Rogge-Weg in Hohenkirchen ein. Von 15 bis 17 Uhr besteht die Gelegenheit, die Einrichtung für Jugendliche und Senioren zu besichtigen und bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen. Bürgermeister Mario Szlezak persönlich stehe am Grill und die Jugendpflege versorge die Interessierten mit frischen Waffeln und Punsch, heißt es in der Einladung. 

Jugendtreff in der Turnhalle

Auch in Tettens habe sich ein guter Platz für einen Jugendraum gefunden, sagte im Imke Gerdes vor dem Jugendausschuss. Der neue Treff soll mit Unterstützung des Bauhofs der Gemeinde im Obergeschoss der örtlichen Turnhalle eingerichtet werden. Gut angenommen werde die Jugendbetreuung aktuell auch in Hooksiel, Waddewarden und Minsen.

Größtes Problem der Jugendpflege ist die Personalnot. Gerdes: „Eine 30-Stunden-Stelle für die Betreuung in Tettens und Wiefels ist ausgeschrieben. Wer eine geeignete Erzieherin oder einen Erzieher kennt, soll sich bitte melden.“

Chance oder Risiko: Reaktionen auf neues CO2-Gesetz

Wangerland/Wilhelmshaven (7. 11. 2025) – Der Deutsche Bundestag hat gestern mit der Verabschiedung des Kohlendioxid-Speicherungs- und -Transportgesetzes die rechtliche Grundlage dafür geschaffen, in industriellen Prozessen unvermeidbar anfallendes Kohlendioxid (CO2) abzuscheiden, zu transportieren, zu nutzen oder sicher zu speichern. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Wittmund) sieht darin den richtigen Weg, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden. Umweltschutzverbände befürchten eine zunehmende Industrialisierung der Nordsee.

Lösung für unvermeidbares CO2

Mit dem neuen Gesetz, so Janssen, Vorsitzende des Arbeitskreis Küste der CDU/CSU-Fraktion, werde der Weg frei für industrielles, technologieoffenes CCS in Deutschland. CCS steht für Carbon Capture and Storage, also fürs Abspalten und Speichern von klimaschädlichem CO2. Insbesondere für die energieintensive Zement-, Stahl- und chemische Industrie, aber auch für Gaskraftwerke, gilt CCS als Chance, klimaverträglicher zu produzieren. 

Bislang war die unterirdische Speicherung von CO2 auf deutschem Boden weitgehend verboten. Mit dem neuen Gesetz, so Janßen, bekämen Unternehmen Planungssicherheit, um in emissionsarme Produktion zu investieren, statt abzuwandern. „Für unsere Region als bestehende Energiedrehscheibe ist das eine echte Zukunftschance“, sagte Janssen mit Blick auf Wilhelmshaven. „Mit CO₂-Infrastruktur, Offshore-Speicherung und der Verzahnung mit Wasserstoff können Wertschöpfung, gute Arbeitsplätze und Versorgungssicherheit im an der Küste wachsen.“

Chance für die Energiedrehscheibe

Im Kreis der zum „Energy Hub Port of Wilhelmshaven“ gehörenden Unternehmen gibt es Pläne, über Wilhelmshaven den CO2-Export zu Speicherstätten in der Nordsee zu ermöglichen. „CCS ist ein wichtiger Baustein der deutschen Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit und für Wilhelmshaven und die Jade-Region als Drehscheibe eine große Chance“, sagt Uwe Oppitz, Sprecher des Energie Hub.

Das in der industriellen Produktion anfallende CO2 könnte abgeschieden und etwa per Pipeline nach Wilhelmshaven gebracht werden, von wo aus es zu einem CO2-Speicher unter der Nordsee transportiert würde. Die vom Gesetzgeber verabschiedete Carbon-Management-Strategie soll eine Kohlenstoffkreislauf-Wirtschaft ermöglichen. 

Scheinlösung mit hohem Risiko

Der Naturschutzbund (Nabu) sieht bei der CO₂-Speicherung im Meeresuntergrund noch offene Fragen zum Umweltrisiko. Der Verband fordert eine verbindliche Entlastung der Nordsee durch andere Maßnahmen vor der Freigabe von CCS im Meer für tatsächlich unvermeidbare Restemissionen.

Auch die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) mit Sitz in Varel äußert „starke
Bedenken“ gegen beabsichtigte Verpressung von CO2 unter dem Nordseegrund. Varels Bürgermeister Gerd-Christian Wagner, Vorsitzender der SDN: „Wir lehnt diese Scheinlösung zum Klimaschutz entschieden ab!“ Es fehle zum Beispiel eine Bilanzierung zum wirklichen Nutzen von CCS. Die CO2-Verpressung im Nordseeuntergrund sei zudem ein Verstoß gegen die Vorgaben der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union. Der Weg, die Nordsee als Müllkippe zu nutzen, sei eine Gefahr für Mensch und Natur.

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CDU Arbeit an einem Zukunftsplan fürs Wangerland

Wangerland/Hooksiel (7. 11. 2025) – Die CDU Wangerland erstellt einem Zukunftsplan für die Gemeinde. In dem Papier sollen Vorstellungen dazu erarbeitet werden, wie das Wangerland in 10 bis 15 Jahren aussehen soll und könnte. Die Präsentation ist für Anfang 2026 geplant. Im Zentrum stehen Themenfelder wie Schulen, Kindergärten, Wohnraum, Gewerbeflächen, die Entwicklung der einzelnen Dörfer und Fragen zur wirtschaftlichen Stabilität.

Konsolidierung der Finanzen

Auf das Projekt der Partei wiesen Gemeindeverbands-Vorsitzender Thies Fischer und die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat Alice Brandenburg-Bienek anlässlich der Vorstellung von Fischer als Bürgermeister-Kandidat hin.  Das Zukunfts-Konzept könnte so etwas wie eine Blaupause für die achtjährige Amtszeit des künftigen Bürgermeisters werden. „In den vergangenen Jahren wurde häufig nur reagiert – auf Ereignisse, Krisen und Entwicklungen“, so Fischer. „Ich möchte, dass wir wieder selbst gestalten. Das Wangerland braucht einen Zukunftsplan: Klare Ziele, realistische Maßnahmen und den Mut, Dinge anzupacken.“

Voraussetzung dafür sei es, die Finanzen der Gemeinde zu konsolidieren. Nur so lasse sich gewährleisten, dass auch künftig Feuerwehren, Schulen, Kindergärten und Straßenunterhaltung zuverlässig funktionieren. Durch seine Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt und Verwaltungserfahrung aus der Arbeit beim Finanzamt Wilhelmshaven sieht sich der 24-Jährige für diese Aufgabe gut gerüstet.

Für Transparenz und Offenheit

Nicht nur im Zusammenhang mit der durch die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel von 8,7 auf 23 Millionen Euro ausgelöste Insolvenz der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) setzt Fischer auf Transparenz und Offenheit in der politischen Arbeit. „Ich halte nichts davon, Dinge schönzureden oder hinter verschlossenen Türen zu entscheiden.“ 

Gerade was die Zukunft der WTG und den Tourismus im Wangerland angehe, gehörten für ihn diejenigen mit an den Tisch, die täglich in diesem Bereich arbeiten. Die so genanten Leistungsträger wird es freuen. Hatten sie doch schon mehrfach gefordert, in Überlegungen zu strategischen Entscheidungen der WTG oder der Gemeinde zum Tourismus mit Stimmrecht eingebunden zu werden.

Thies Fischer Bürgermeister-Kandidat der CDU

Wangerland/Hooksiel (6. 11. 2025) – Und da waren es vier. Mit Thies Fischer hat die CDU Wangerland heute Nachmittag in Hooksiel ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 13. September 2026 vorgestellt. Hinter der Kandidatur steht bislang der CDU-Gemeindeverband, an dessen Spitze Fischer steht. Die offizielle Nominierung durch eine Mitgliederversammlung soll demnächst folgen.

Fischer (Foto) ist erst 24 Jahre alt, in Middoge geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Diplom-Finanzwirt beim Finanzamt Wilhelmshaven und engagiert sich schon seit Jahren politisch. Seit 2022 ist er Vorsitzender des CDU Gemeindeverbandes Wangerlands, seit einigen Monaten zudem Vorsitzender des CDU Kreisverbandes. Sein wichtigstes Ziel für die Gemeinde: „Die Finanzen in Ordnung bringen.“

Wie Fischet heute in einem Pressegespräch sagte, werde er sein Amt an der Spitze des CDU-Gemeindeverbandes mit seiner Nominierung niederlegen. Der Grund: „Ein Bürgermeister sollte für alle Bürger der Gemeinde da sein – unabhängig von der Parteizugehörigkeit.“ CDU-Kreisvorsitzender möchte er aber auch für den Fall bleiben, dass er zum Bürgermeister gewählt wird. „Das wäre gut für die Beziehungen des Wangerlandes zur Landes- und Bundesebene.“

Alice Brandenburg-Bienek, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Gemeinderat, beteuerte, dass Fischer trotz seiner Jugend in allen politischen Themen drinsteckt, die das Wangerland derzeit bewegen. „Thies nimmt an jeder Fraktionssitzung teil und bringt sich auch dort ein. Wir sind überzeugt davon: Er kann etwas bewegen.“

Fischer ist der dritte Bewerber, der Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) das Amt streitig machen will. Szlezak, 2021 erstmals gewählt, hatte bereits angekündigt, 2026 erneut kandidieren zu wollen. Ebenfalls an die Spitze der Gemeindeverwaltung gewählt werden wollen Christian Fuchs (parteilos) und Bernd Abrahams (Pro Wangerland).

FCN Hooksiel plant barrierefreies Sanitärgebäude auf dem Sportplatz

Hooksiel (6. 11. 2025) – Christian Doyen, Vorsitzender des FC Nordsee Hooksiel, hofft auf eine schnelle Entscheidung der Gemeinde Wangerland. Damit Sportverein und Gemeinde vom Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Sportstätten profitieren können, muss dafür bis zum 15. Januar 2026 ein erster Beschluss des Gemeinderates gefasst werden – als Interessenbekundung. 

Ersatz für marodes Stelzengebäude

Der Verein plant den Bau eines Funktionsgebäudes mit Sanitäranlagen, Umkleide- und Aufenthaltsräumen auf dem Sportplatzgelände in Hooksiel. Der barrierefreie Neubau, der zwischen den Fußballplätzen und der Tennisanlage entstehen soll, wäre ein Ersatz für die Räume, die der Verein derzeit im in die Jahre gekommenen, nicht barrierefreiem „Stelzengebäude“ der Wangerland Touristik GmbH (WTG) am Rande des Areals nutzt.

FCN-Vorsitzender Christian Doyen

„Das Stelzengebäude ist stark sanierungsbedürftig und energetisch eine Katastrophe“, sagte Doyen (Archiv-Foto) im Sportausschuss des Rates. Sollte das Finanzierungsplan des Vereins aufgehen, würden schon die eingesparten Energiekosten den verbleibenden Eigenanteil der Gemeinde von etwa zehn Prozent der Kosten rechtfertigen.

Der mit 333 Millionen Euro ausgestattete Fördertopf des Bundes sieht eine Förderquote von 45 Prozent vor. Besonders finanzschwache Kommunen dürfen auch auf 75 Prozent Zuschuss hoffen. Weitere Förderungen erwartet Doyen vom Landessportbund, aus dem EU-Leader-Programm sowie von regionalen Stiftungen. Hierzu habe man bereits zahlreiche Gespräche geführt und erste Zusagen bekommen. Den Antrag für die Bundesmittel müsse aber die Gemeinde stellen. Doyen: „Es wäre ein großer Fehler, diesen Zug wegfahren zu lassen.“ 

Schnelle Entscheidung des Rates nötig

Eine Entscheidung über den Bau muss vor dem Antrag nicht fallen. Darüber könne der Rat später befinden, wenn alle Bausteine für die mögliche Finanzierung des Projektes vorliegen. 

Bürgermeister Mario Szlezak und die Ratsvertreter im Sportausschuss zeigten sich beeindruckt von den umfangreichen Vorarbeiten und signalisierten Unterstützung für den FCN. „Wir als Verwaltung stehen zu 100 Prozent dahinter“, sagte Szlezak. Ein Beschluss des Rates bis Mitte Januar sei möglich. Notfalls müsse man eine außerordentliche Ratssitzung einberufen.

Traditionsschiffe bereichern den Alten Hafen von Hooksiel

Hooksiel (6. 11. 2025) – Die Schleuse in Harlesiel wird komplett saniert. Neue Schleusenwände, neue Schleusentore, neuer Steuerstand. Ein Großprojekt, das erst im Frühjahr 2027 abgeschlossen sein wird. Bis dahin ist kein Schiffsverkehr zwischen dem Binnenhafen und dem Außenhafen möglich. 

Das tut Hooksiel gut. Der Alte Hafen ist mit zahlreichen Schiffen belegt. Zu den historischen Schiffen, die von Carolinensiel nach Hooksiel verlegt worden sind, gehört die Talk „Fortuna“ (am Kai), die 1898 gebaut wurde . Foto: hol

Betroffen von dem Projekt ist auch der Museumshafen Carolinensiel. Nutznießer: Der Alte Hafen von Hooksiel. Denn nicht alle Eigner der historischen Schiffe wollten die Schleusensanierung in dem ehemaligen ostfriesischen Handelshafen abwarten. Drei von ihnen haben ihren Liegeplatz nach Hooksiel verlegt. Dort bereichern sie das maritime Ambiente im Herzen von Hooksiel.

Einziger Ewer mit Holzboden

„Wir kommen jedes Wochenende nach Hooksiel und verbringen Zeit auf unserem Schiff“, sagt Olli Hampel aus Bremen. „Wir fühlen uns schon jetzt sehr wohl hier.“ In Carolinensiel habe man zeitweise unter einer Art „Über-Tourismus“ gelitten. „Wenn Menschen fast aufs Boot klettern, um ein Foto zu machen, dann ist das schon gewöhnungsbedürftig.“

Hampel ist Eigner des Ewers „Hans von Wilster“. Das 1899 auf der Fack-Werft an der Stör in Itzehoe gebaute Schiff ist ein Frachtsegler mit bauchigem Rumpf und flachem Boden. Schiffe dieses Typs befuhren früher Elbe und Weser. Die 26 Meter lange „Hans“ ist der einzige noch existierende Ewer mit einem Eichenboden.

„Tolles Bild im Hafen“

Der Eigner hat sein Schiff auf der Südseite des Alten Hafens festgemacht. Gleich daneben liegt die Tjalk „Kramputz“ (Baujahr unbekannt), die ebenfalls aus Carolinensiel gekommen ist. Drittes Schmuckstück auf der Südseite ist das Plattbootschiff „Wilmke“. Das 1981 in Holland gebaute Segelschiff mit seinen ausklappbaren Seitenschwertern gehört Holger Engelbrecht aus Grafschaft. Die „Wilmke“ liegt schon länger in Hooksiel und war so manche Wochen das einzige Schiff mit Liegeplatz im Hafen. Engelbrecht freut sich über seine neuen Nachbarn. „Das ist doch jetzt wirklich ein tolles Bild im Hafen.“

Als weiterer Gastlieger aus Carolinensiel hat auf der Nordseite nahe des Hotels Packhaus die stählerne Tjalk „Fortuna“ festgemacht, die 1898 in Vierverlaten von Stapel gelaufen ist. Die Tjalk ist der in den Niederlanden am weitesten verbreite Binnenschiff-Typ. Ein Merkmal: Der Kajütenaufbau (Roof), der Wohnort des Schippers, liegt direkt hinter den Ladeluken.

Schönes Bild im Alten Hafen. An der Südseite liegen jetzt drei Traditionssegler. Von links: Der Ewer „Hans von Wilster“, die Tjalk „Kramputz“ und das Plattbootschiff „Wilmke“. Foto: Reinhold Harms

Auf Hooksiel als Ausweichhafen sind die Eigner der Gastschiffe durch ein Flugblatt aufmerksam geworden, mit dem die Wangerland Touristik GmbH (WTG) einst auf der „Wattensail“ in Carolinensiel für den historischen Hafen geworben hat. Die Zuständigkeit für die Schleusungen und Liegeplätze in der Marina Hooksiel und im Alten Hafen liegt bei der WTG. 

Kostenlose Liegeplätze

Der Lockruf aus Hooksiel wurde damals mit dem Argument unterfüttert, dass die Schleusungen und auch die Liegeplätze für historische Schiffe kostenlos seien. Das Ziel: Das Ortsbild von Hooksiel gerade für Urlauber und Tagesgäste noch attraktiver zu machen. 

Fraglich war in den vergangenen Tagen, ob die WTG dieses Angebot auch in Zeiten der Insolvenz aufrecht erhalten kann. Gegenüber „Hooksiel-Life“ gab das Unternehmen jetzt Entwarnung: „Es ist korrekt, dass Traditionssegler derzeit sowohl kostenlos schleusen als auch einen kostenfreien Liegeplatz erhalten.“

Eine gute Nachricht für Hooksiel und für die Schipper, die zum Teil bereits überlegen, ihre Schiffe dauerhaft in Hooksiel liegen zu lassen. Allerdings seien, so die WTG, derzeit  alle verfügbaren Liegeplätze für Traditionssegler belegt, so dass zurzeit keine weiteren historischen Schiffe aufgenommen werden können.