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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Füllkrug begeistert Hooksieler Garagen-Truppe

Hooksieler Fand schauen Fußball
Feiert das Tor von Niclas Füllkrug gegen Spanien: die Hooksieler Garagen-Truppe. Foto: hol

Hooksiel (28.11.2022) – Das Wangerland ist Werder-Land. Entsprechend groß war der Jubel in der Hooksieler „Garagen-Truppe“, als am Sonntagabend ausgerechnet mit Niclas Füllkrug der Mittelstürmer des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen in der 83. Minute den Ausgleich gegen Spanien schoss. Damit hat die deutsche Mannschaft bei der WM in Katar nach der Auftaktniederlage gegen Japan doch noch gute Chancen, ins Achtelfinale einzuziehen, ist Werner Doyen überzeugt. „Spanien muss gegen Japan gewinnen. Und wir gegen Costa Rica.“

Doyen, seit Jahrzehnten guter Geist beim FC Nordsee Hooksiel, ist Initiator und Motor der Garagen-Truppe. Seit über 20 Jahren treffen sich bis zu 40 Fußball-Interessierte zu jedem deutschen Spiel bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft in der Garage von Doyens – viele mit Deutschland-Trikot, immer mit Bratwurst auf dem Grill und meistens mit einer Flasche „Jever“-Pils in der Hand. Zur Finanzierung steuert jeder Teilnehmer freiwillig einen Obolus bei. Wer dann bei der Ergebnis-Wette richtig liegt, hat vielleicht sogar einen Überschuss. 

Die Fifa hat mit der Ansetzung der WM in Katar einen Strich durch die Planung der Garagen-Truppe gemacht. In einer unbeheizten Garage ist es bei den aktuellen Temperaturen definitiv zu kalt für einen Fernsehabend. Aber den Spaß am gemeinsamen Fußballerlebnis wollten sich die Hooksieler dadurch nicht verderben lassen. Kurzerhand wurde eine Gewerbehalle zu einem kleinen Stadion umgebaut und mit einem Großfernseher ausgestattet. Dort trifft man sich dann am Donnerstag erneut – zum Entscheidungsspiel gegen Costa Rica. Doyen: „Wenn die Jungs das Spiel nicht gewinnen, haben sie ein Weiterkommen auch nicht verdient …“

Einbruch in Edeka-Markt in Hooksiel

Hooksiel (27.11.2022) – Unbekannte Täter sind in den der Nacht zum Samstag in die Räume des Edeka-Einkaufsmarktes an der Bäderstraße in Hooksiel eingedrungen. Wie die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland am heutigen Sonntag mitteilte, hatten die Täter dafür eine Nebeneingangstür aufgehebelt. Aus dem Verbrauchermarkt wurden Tabakwaren gestohlen.

Betroffen war auch die in den Einkaufskomplex eingebettete Bäckereifiliale. Hier entwendeten die Täter aus einem Wertbehälter Bargeld. Zur Höhe der Beute machten die Ermittler keine Angaben. Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen, so die Polizei, hätten die Täter unerkannt vom Tatort flüchten können.

Kommentar: Schaden für Tourismus in Hooksiel muss ausgeglichen werden

Von Gerd Abeldt

Die Sorge ist groß bei den Vermietern im Wangerland. Das wurde auf dem Leistungsträger-Stammtisch der Wangerland Touristik GmbH deutlich. Das schlechte Öko-Image des LNG-Terminals in Wilhelmshaven könnte Urlauber davon abhalten, in Hooksiel Urlaub zu machen. 

„Kann mein Kind nächsten Sommer in der Jade baden, ohne Schaden zu nehmen?“ fragt ein potenzieller Urlauber am Telefon. Eine definitive Antwort vermag noch niemand zu geben. Ja, der Import von Flüssigerdgas ist angesichts der Energiekrise für Deutschland unverzichtbar. Ja, die im Rahmen des offiziellen Genehmigungsverfahrens mit dem Projekt befassten Gutachter sehen in den Chlor-Einleitungen aus der Regasifizierungsschiff keine Gefahr für Flora und Fauna im Nationalpark Wattenmeer – und schon gar nicht für Schwimmer vor Hooksiel. Und ja, die Landesregierung hat regelmäßige Messungen versprochen, mit denen die Unbedenklichkeit bestätigten sollen.

Aber eine gewisse Unsicherheit bleibt. Und wer ein Unbehagen bei der Buchung seines Urlaubs spürt, der klickt sein Quartier eine Seite weiter – in Neuharlingersiel, Cuxhaven oder gleich in Büsum. Möglichst weit weg vom nächsten LNG-Terminal.

Da liegt die Frage auf der Hand, wie der durch die nationale Notwendigkeit zum LNG-Import ausgelöste lokale Schaden für Hooksiel kompensiert werden kann. Die Antworten dazu sind von offiziellen Seiten im Wangerland noch dünn. Es gebe gute Gespräche, möglicherweise werde die Feuerwehr vor Ort besser ausgerüstet

Reicht das? Nein. 

Direkte Schäden für die Tourismuswirtschaft sollten auch im Tourismus ausgeglichen werden. Ideen für entsprechende Förderprojekte müssen jetzt entwickelt, deren Umsetzung mit Nachdruck eingefordert werden. 

Ein Vorschlag: Das Land übernimmt die Komplettsanierung des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel. Immerhin ist das Bad vor 40 Jahren schon als Kompensation für die Industrialisierung des Voslapper Grodens gebaut worden.

Die Sanierung des Bades hilft angesichts der immensen Energiekosten niemandem weiter? Die Wangerland Touristik kann sich den Betrieb ohnehin nicht mehr leisten? Okay. Dann sollten die an der Energiedrehscheibe Wilhelmshaven engagierten Unternehmen zusätzlich die Energiekosten übernehmen. Vielleicht lässt sich mittelfristig sogar ein „grünes“ Schwimmbad realisieren, mit Fernwärme geheizt und mit Wasserstoff angetrieben? 

Zu hoch gegriffen? Vielleicht. Wenn es bessere Ideen gibt, gern. Doch nur abzuwarten und zu hoffen, dass vielleicht ein Informationszentrum zur Energiewende das Image der LNG-Importe verbessern wird, ist zu wenig. 

Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff Leser-Meinung.

Seeschleuse wird für mehrere Wochen geschlossen

Hooksieler Schleuse
Der technische und bauliche Zustand der Hooksieler Seeschleuse soll Anfang nächsten Jahres genau begutachtet werden. Dafür muss die Kammer trocken gelegt werden. Archiv-Foto:hol

Hooksiel (23.11.2022) – Die Hooksieler Seeschleuse wird voraussichtlich ab dem 23. Januar für mehrere Wochen nicht für Ein- und Ausfahrten ins oder aus dem Hooksmeer genutzt werden können. In einer Information der Wangerland Touristik GmbH an die örtlichen Wassersportvereine heißt es, das die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports plant, die Schleuse in der vierten Kalenderwoche trocken zu legen.

Die Trockenlegung ist Teil der bereits laufenden Sanierung der Schleuse. Konkret soll der Zustand der Schleuse in der 5. und 6. Kalenderwoche begutachtet werden. Laut Zeitplan von NPorts sind die beiden darauf folgenden Wochen für den Rückbau von Dammtafel, mit denen die Schleusenkammer abgedichtet werden, und die Flutung der Schleuse vorgesehen. 

Neben ihrer Funktionen im Küstenschutz und für die Entwässerung dient die Schleuse Wassersportlern und Kunden der Hooksieler Werft als Tor zum Hooksmeer. Die Sanierungsarbeiten hatten in diesem Sommer begonnen und sich bis Ende September hingezogen. Im kommenden Jahr soll mit den Hauptarbeiten begonnen werden, die sich nach Ankündigung von NPorts über zwei bis drei Jahre hinziehen können. Bei der Bestandsaufnahme sollen die Elektrik, Mechanik und der Stahlwasserbau komplett geprüft werden. Dazu muss die Schleuse trockengelegt werden. 

Kirche stellt Gemeindehäuser im Wangerland auf den Prüfstand

Kirche inPakens Hooksiel
Auch wenn das Geld knapper wird: Der Bestand der Kirche in Pakens ist durch die Fusion der Kirchengemeinden im Wangerland nicht in Gefahr. Fotos: hol

Hooksiel/Wangerland (22.11.2022) – Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden im Wangerland stehen vor einer Zeitenwende. Von neun Gemeinden schließen sich zum 1. Januar 2023 sieben zur ev.-luth. Kirche Wangerland zusammen. Für den Hooksieler Pastor Stefan Grünefeld ein notwendiger Schritt, auch wenn der mittelfristig zu einer Reihe von Veränderungen führen wird.

Die Synode der Oldenburgischen Landeskirche hat der Fusion zugestimmt. Damit hat sie einen vorläufigen Schlusspunkt hinter eine Diskussion gesetzt, die im Herbst 2019 mit ersten Gesprächen vor Ort angestoßen wurde. Der Finanzrahmen wir kleiner, die Personalprobleme drohen ein dramatisches Ausmaß anzunehmen. Wo ist die Perspektive? Die sieben Fusionsgemeinden Pakens-Hooksiel, St. Jost-Wüppels, Hohenkirchen, Tettens, Middoge, Waddewarden-Westrum und Oldorf setzen auf den Zusammenschluss. In den Gemeindekirchenräten in Minsen und Wiarden fanden diese Überlegungen bislang keine Mehrheit. Sie werden vorerst selbstständig bleiben.

2015 hatte die Landeskirche das System der finanziellen Unterstützung umgestellt. Bis dahin erhielten Gemeinden, die zum Beispiel große Gemeindehäuser unterhalten, entsprechende Extra-Mittel. Heute ist nur noch die Zahl der Gemeindeglieder Grundlage für die Höhe der Zuweisungen. Die Konsequenz: Einzelne Kirchengemeinden müssen überlegen, welche Gebäude sie tatsächlich benötigen und nutzen.

Pastor Stefan Grünefeld

„Die Zahl der Gemeindehäuser werden wir reduzieren müssen“, ist Stefan Grünefeld (Foto) überzeugt. Gerade vor dem Hintergrund steigender Energiekosten, könnten nicht mehr alle Gebäude gehalten werden. Ausschlaggebend werde der Bauzustand und die Nutzungsfrequenz einzelner Immobilien sein. Die werde man in der Kirche Wangerland vor einer Entscheidung genau prüfen. Klar sei aber, so Grünefeld: „Kirchen werden nicht aufgegeben

Zumindest vorerst nicht. Auch wenn derzeit schon „Prädikanten“ hier und dort Gottesdienst halten, bleibt abzuwarten, um diese Ehrenamtlichen auf Dauer den Mangel an Nachwuchs-Theologen ausgleichen können. Derzeit gibt es vier evangelische Pastorinnen und Pastoren im Wangerland. Im Sommer 2024 wird Jürgen Walter (Hohenkichen) in Ruhestand gehen; Sabine Kullik (Minsen) wird im Herbst 2024 folgen. Dann gäbe es mit Hanja Harke (Waddewarden) und Stefan Grünefeld (Hooksiel) nur noch zwei Seelsorger. 

Ob das Duo Verstärkung bekommen wird, ist ungewiss. Rund die Hälfte der 170 Pastorinnen und Pastorinnen in der Oldenburgischen Landeskirche stehen vor dem Übergang in den Ruhestand. Die Zahl der Vikarinnen und Vikare, also der angehenden Pastoren, ist viel zu gering, um die Lücken schließen zu können. Die Zahl der Pfarrstellen wird deutlich sinken. Wie stark genau, dürfte vom Erfolg von Nachwuchswerbung für einen Beruf abhängen, der aufgrund von Wochenend- und Feiertagsarbeit gerade jüngeren Menschen nicht gerade als familienfreundlich (Stichwort: Work-Life-Balance) gilt.

Schon jetzt halten die Geistlichen im Wangerland mehrere Gottesdienste am Tag. Die Aufgaben in der Kirche Wangerland werden sich dann drei Pastoren teilen, ebenso die sonstige Arbeit. Zu den Schwerpunkten von Grünefeld wird der Konfirmations-Unterricht für alle Kinder der Gemeinde gehören. Er wird in Blockeinheiten im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel gegeben. Auswirkungen hat die Fusion auch auf die Friedhofsverwaltung. Ein Entwurf für eine einheitliche Friedhofs- und Gebührensatzung liegt bereits vor. 

Viele noch offener Fragen wird der Gemeindekirchenrat der Kirche Wangerland klären müssen. Diesem Selbstverwaltungsgremium, das am 9. Januar 2023 erstmals zusammentritt (19 Uhr, Walter-Spitta-Haus), werden bis Mitte 2024 alle 45 Gemeinderäte der bisher eigenständigen Kirchengemeinden angehören. Für das Tagesgeschäft soll aus dem Kreis ein Kirchenvorstand gebildet werden. Darüber hinaus, so die Vorstellung von Grünefeld, müsse es Ortsgremien geben – als Ansprechpartner und Gesichter der Kirche vor Ort. Die Hoffnung des Pastors für das künftige Miteinander: „Die Ehrenamtlichen müssen noch mündiger werden und sich trauen, mehr Verantwortung zu übernehmen.“

Kommentar: Die Feuerwehr braucht freie Fahrt

Von Gerd Abeldt

Entsteht das neue Feuerwehrgerätehaus am richtigen Platz? Mitten im Ort? Direkt angrenzend an ein Neubaugebiet? Es gibt Hooksieler, die sehen darin eine Fehlplanung. Eine Einsatzzentrale im Gewerbegebiet wäre aus ihrer Sicht die besser Lösung gewesen. Wirklich?

Die Argumente der Kritiker: Wie kommen die Löschtrupps zu ihrem Einsatzort? Gerade im Sommer sei der Straßenzug zum Strand von der Umgehungsstraße über den Kreisel an der Tankstelle in die Bäderstraße hinein sehr stark befahren. Da dürfte es selbst für Feuerwehrfahrzeugen mit Martinshorn manchmal schwer werden, ein Durchkommen zu finden. Eine Rettungsgasse auf der Bäderstraße? Schwer vorstellbar.

Die Argumente sind nachvollziehbar. Doch stichhaltig sind sie nur bedingt, zumindest wenn man davon ausgeht, dass die meisten Einsatzorte der Wehr im Ortskern selbst liegen. In einem solchen Fall müssten die im Ort wohnenden Floriansjünger im Alarmfall erst mit ihren Privatwagen aus dem Ort heraus ins Gewerbegebet fahren – und zwar ebenfalls über den verstopften Kreisel und die viel befahrene Umgehungsstraße. Wenn sie ihre Einsatzfahrzeuge erreicht haben, ginge es wieder zurück in den Ort – erneut über die L 810 und häufig auch über den Kreisel. In der Regel würde sich die Ausrückzeit der Wehr eher verlängern.

Dennoch: Der neue Standort am Hohe Weg ist alles andere als optimal. Deutlich besser gelegen wäre sicher ein Areal an der Lange Straße oder am Pakenser Altendeich gewesen. Doch das einzige freie Grundstück dort, die Grünfläche neben dem Walter-Spitta-Haus, ist zu klein. Der Aufkauf und Abriss von Häusern wäre zu teuer gewesen.

Also dann doch das Grundstück am Hohe Weg. Das Areal ist für die Feuerwehrleute gut zu erreichen. Die Einsatzfahrzeuge sollen über Hohe Weg und Middeldiek zur Bäderstraße ausrücken. Eine vertretbare Lösung. Zumal die beruhigten Straßen im Neubaugebiet oder die mit Pflanzbeeten verbarrikadierte Friesenstraße kaum ein schnelles Vorankommen mit größeren Fahrzeugen zulassen würden.

Aber erst die Praxis wird zeigen, inwieweit der Plan aufgeht. Auch der Hohe Weg ist verkehrsberuhigt. Und spätestens dann, wenn die Grünfläche zwischen Neubaugebiet, Middeldiek und Hohe Weg einmal bebaut ist, sei mit Wohn- oder Ferienhäusern, wird die jetzt noch plausibel erscheinende Route nur noch mit äußerster Vorsicht zu befahren sein.

Das Beispiel der Grundstückssuche für die Feuerwehr zeigt, wie wichtig eine Entwicklungsplanung ist. Hätte man früher an die Feuerwehr gedacht, wäre sicher eine direkte Zufahrt vom Ort zum Gewerbegebiet angelegt worden, nutzbar zumindest für Einsatzkräfte auf dem Weg zum Feuerwehrgerätehaus. Die Gemeinde Wangerland sollte aus diesem Versäumnis lernen. Spätestens bei der Erschließung des nächsten Baugebietes am Hohe Weg muss eine schnelle Verbindungsstraße vom Feuerwehrstrandort zur Bäderstraße eingeplant werden. Denn die beste Feuerwehr nützt nichts, wenn sie zu spät kommt.

Hooksiel bekommt neues Feuerwehrgerätehaus

Hooksiel (17.11.2002) – Der Anfang ist gemacht. Sechs Monate später als ursprünglich geplant, setzten heute Vertreter der Gemeinde Wangerland, des Landkreises Friesland, der Feuerwehr und der Baufirmen den ersten Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel. Ende 2023 soll die Ortsfeuerwehr den Neubau am Hohen Weg beziehen. Er ersetzt das derzeitige Domizil am Alten Hafen.

Feuerwehr Hooksiel Neubau
Setzten die ersten Spatenstiche für das neue Feuerwehrgerätehaus: (v. l.) Kim Zinsenhofer (Baufirma), Pierre Bahlke, Peter Schoolmann (beide Gemeinde), Alt-Bürgermeister Björn Mühlena, Gemeindebrandmeister Eike Eilers, Patrick Obst (alle Feuerwehr), Bürgermeister Mario Szlezak, Landrat Sven Ambrosy, Ortsbrandmeister Jörg Nöchel und Architekt Sven Bünting. Foto: Feuerwehr

Der mit Baukosten von 2,8 Millionen Euro veranschlage Neubau soll Platz für 60 Feuerwehrleute bzw. Jugendfeuerwehrleute und vier Einsatzfahrzeuge bieten. Damit soll es dem wachsenden Raum- und Personalbedarf moderner Feuerwehren gerecht werden, sagte Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak. 

Ortsbandmeister Jörg Nöchel unterstrich die gute Lage der neuen Feuerwehrzentrale. Die Wehr werde über Hohe Weg und Middeldiek ausrücken, nicht durch das benachbarte Neubaugebiet. Der die Stützpunktwehr in den allermeisten Fällen bei Einsätzen in Hooksiel selbst und am Strand gefordert sei, sei die Lage im Ortsmittelpunkt optimal.

Friesland Landrat Sven Ambrosy wies darauf hin, dass die Hooksieler Wehr künftig auch durch Gefahrenlagen im Wilhelmshavener Industriegebiet gefordert sein könnte. Hier entstehe mit dem LNG-Terminal und Gasleitungen zusätzliche kritische Infrastruktur. Ambrosy forderte neben einem regional abgestimmten Feuerwehrkonzept weitere Unterstützung vom Land Niedersachsen. Die eine Million Euro, mit der Hannover den Bau des Feuerwehrhauses bezuschusst, reichten bei weitem nicht aus.

Schon 520 Einsätze für die Seenotretter

Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben"
Der in Hooksiel stationierte Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ gehört zur Flotte der DGzRS.
Foto: Bildwerfer-Fotografie

Hooksiel/Bremen (17.11.2022) – Von Januar bis Oktober 2022 haben die Besatzungen der 60 Seenotrettungskreuzer und -boote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Nord- und Ostsee 1739 Einsätze gefahren. Dabei halfen sie insgesamt 3108 Menschen (Vorjahr: 3302). Allein 87 (57) von ihnen wurden aus Seenot gerettet, weitere 285 (268) aus Gefahr befreit. Allein die Besatzung an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote, darunter der in Hooksiel stationierte Rettungskreuzer „Bernhard Gruben“, haben bei 520 (519) Einsätzen 1053 (858) Menschen geholfen. Davon wurden 30 (15) Menschen aus Seenot gerettet. 54 (50) weiteren Menschen kamen die Retter in akuten Gefahrensituationen zur Hilfe.

Bei einem typischen Einsatz kam die Crew der „Bernhard Gruben“ am 4. August, genau 25 Jahre nach der Indienststellung des Seenotrettungskreuzers, in der Jade zwei Seglern gerade noch rechtzeitig zur Hilfe. Gegen 11.40 Uhr hatten die Segler einen Notruf abgesetzt, der an die an die deutsche Rettungsleitstelle See weitergeleitet wurde – das von der DGzRS betriebene Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen. Der Jollenkreuzer war offenbar mit einem Unterwasserhindernis zusammengestoßen. Die Segler hatten sich vor Minsener Oog trockenfallen lassen. Doch bei auflaufender Tide drang nun durch ein Leck Wasser in ihr Boot ein. 

Als die „Bernhard Gruben“ den Havaristen erreichte, lag das Segelboot im Prickenweg vor der Südspitze von Minsener Oog schon tief im Wasser. Die Segler waren dabei, den rund sieben Meter langen Jollenkreuzer auszuräumen und ihre Habseligkeiten auf die nur zeitweise bewohnte kleine Insel zu retten. 

Die Seenotretter ließen das Tochterboot „Johann Fidi“ zu Wasser und gingen beim Havaristen längsseits. „Wir haben ein Lecksegel ausgebracht und das Wasser mittels Tauchpumpe gelenzt“, berichtet Vormann Dirk Hennesen. Anschließend dichteten die Seenotretter das Leck ab. Bei ununterbrochen laufender Pumpe schleppten sie den Havaristen frei und brachten ihn sicher nach Hooksiel. Die Segler blieben unverletzt.

Wie aus der Statistik der in Bremen beheimaten Rettungsorganisation hervorgeht, wurden 87 (57) Menschen aus Seenot gerettet und 285 (268) Menschen aus drohender Gefahr befreit, 281 (239) Mal wurden erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert. Nach Zählung der DGzRS haben die Retter 40 (34) Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt, 887 (1010) Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie 531 (581) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die ausschließlich durch Spenden finanzierte DGzRS bis Ende Oktober 2021 insgesamt 86 296 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahrensituationen auf See befreit. 

Tankstelle in Hooksiel überfallen

Hooksiel (15.11.2022) – Die Polizei sucht nach zwei Unbekannten, die am Montag, 14.November, um 21:50 Uhr die Tankstelle an der Bäderstraße in Hooksiel ausgeraubt haben. Wie es im Polizeibericht heißt, hätten kurz vor dem Ende der Öffnungszeit zwei maskierte Männer den Verkaufsraum der Tankstelle betreten, in der eine 19-jährige Verkäuferin arbeitete.

Während ein Täter die junge Frau mit einem Messer bedroht habe, habe der Andere sie aufgefordert, sämtliches Bargeld herauszugeben. Nachdem das Opfer die Kasse geöffnet habe, hätten die Täter die Einnahmen entnommen und seien geflüchtet. Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigte, hätten beide Verdächtigen akzentfrei Deutsch gesprochen.

„Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen verliefen ohne Erfolg“, vermeldete die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. Unbekannt sei auch noch, ob die Täter mit einem Auto oder zu Fuß geflüchtet sind. Das Opfer sei bei bei dem Überfall unverletzt geblieben.

Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Die Polizei Jever bittet Bürgerinnen und Bürger, die sachdienliche Hinweise geben können, um Kontaktaufnahme unter Telefon 04461/92110.

Ob es zwischen dem Raub in Hooksiel und einem Einbruch in eine Tankstelle in Hohenkirchen einen Zusammenhang gibt, ist ungewiss. Hier haben Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch zwischen 22 und 4.40 Uhr die Eingangstür aufgehebelt und aus dem Verkaufsraum eine bislang unbekannte Menge an Tabakwaren gestohlen. Auch in diesem Fall bittet die Polizei in Jever um sachdienliche Hinweise von möglichen Zeugen.

Corona: Notbetrieb im Kindergarten in Hooksiel

Hooksiel/Wangerland (14.11.2002) – Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden. Die Gemeinde Wangerland hat den Kindergarten Hooksiel in den vergangenen Tagen geschlossen. Heute soll wieder ein Notbetrieb aufgenommen werden. Darüber wurden die Eltern gestern von der Kindergartenleitung informiert.

Der Grund für die Beschränkungen, so der bei der Gemeinde für Soziales zuständige Abteilungsleiter Markus Gellert: „Aktuell sind elf Mitarbeiterinnen in unseren Kindergärten krank geschrieben. Der Großteil leidet unter Corona, einige an Grippe.“

Man habe sich Mitte vergangener Woche aus Fürsorgepflicht für die komplette Schließung entschieden, nachdem auch das Personal für einen Notbetrieb nicht mehr ausgereicht habe. Zunächst sollten Kindergarten Hooksiel samt Krippe bis mindestens einschließlich Mittwoch die Betreuung ausgesetzt, sagte Gellert gegenüber „Hooksiel-life“. Ab Montag kommender Woche könnten dann im besten Fall wieder alle Kinder in der Kindertagesstätte betreut werden.

Einschränkungen für das Betreuungsangebot im Bereich der Sprachförderung drohen ab dem kommenden Sommer. Darauf weist die Wangerländer Landtagsabgeordnete Katarina Jensen (CDU) hin. Davon wären laut Gllert auch die Kindergärten im Wangerland betroffen, Das entsprechende Förderprogramm des Bundes, das seit 2016 sehr erfolgreich ist, läuft Mitte 2023 aus. Danach sollen die Länder das Programm übernehmen. Jensen: „Das bedeute aber auch, dass die Kosten dafür dann aus den Länderkassen finanziert werden müssen.“

Wie die CDU-Politikerin beklagt, fehle aktuell den Sprach-Kitas die Perspektive, da es derzeit noch keine tragfähige Aussage dazu gebe, wie es weitergeht. Die jeweilige Fachkraft für Sprachförderung der Kitas sei eine wichtige Ansprechpartnerin für Erzieherinnen und Eltern, die die Sprachentwicklung der betroffenen Kinder verbessert. Weitere Schwerpunkte des Bundesprogramms sind die Zusammenarbeit mit Familien, die Umsetzung inklusiver Pädagogik und der Einsatz digitaler Medien sowie die Integration medienpädagogischer Fragestellungen. 

Aus Sicht von Jensen ist sprachliche Bildung in den Kitas notwendig. Im ländlichen Raum hätten rund 35 Prozent der Kinder einen Förderbedarf, in den Städten seien es in manchen Einrichtungen bis zu 90 Prozent. Die Politikerin will sich in Hannover für eine Verstetigung der Mittel einsetzen, damit die Kita-Leitungen endlich Planungssicherheit haben.  „Denn ohne eine adäquate Sprachförderung, die so früh wie möglich ansetzt, drohen die betroffenen Kinder in der Schule zu scheitern und später im Berufsleben.“