Wiarden/Wangerland (10. 11. 2023) – Bei einem schweren Verkehrsunfall am Donnerstagabend gegen 18.45 Uhr wurden im Wangerland drei Personen verletzt. Zwei Autos waren an der Kreuzung Landesstraße 810 (Hooksiel nach Horumersiel)/ Landesstraße 809 (Abzweige Richtung Wiarden und Hohenkirchen) frontal zusammengestoßen.
Die Polizei ermittelt die Ursache des Unfalls. Nach der Kollision wurde die L 810 für die Unfallaufnahme und die Bergungsarbeiten für den Verkehr komplett gesperrt.
Am Unfallort waren zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Notarzt und Teams der Rettungsdienste Friesland und Wittmund kümmerten sich um die Verletzten. Die Freiwillige Feuerwehr Wiarden und die Feuerwehr Hohenkirchen leuchteten die Unfallstelle für die Helfer aus und kümmerten sich um den auslaufenden Kraftstoff.
Wangerland/Hooksiel (9. 11. 2023) – Die Ratsgruppe ZUW (Zusammenschluss unabhängiger Wählergruppen) möchte, dass die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) künftig die Gästekarten für Urlauber wieder selbst ausstellt. Der Antrag wird im nächsten Tourismusausschuss beraten, der am Mittwoch, 15. November, im Rathaus in Hohenkirchen tagt.
Die Gästekarten (früher Kurkarten) werden derzeit von Vermietern und Vermietungsbüros, ausgestellt. Kopierkosten, so die ZUW, würden ebenfalls von den Leistungsträgern getragen. Die Ausstellung der Gästekarten nehme in Hotels und Vermietungsservices sehr viel Zeit in Anspruch. „Dies löst nicht nur Kosten bei den Leistungsträgern aus, es werden auch knappe Arbeitskräfte gebunden – was von der WTG ebenfalls nicht ersetzt wird“, argumentiert die ZUW.
Die Leistungsträger seien in den vergangenen Jahren sehr beansprucht worden. Immer mehr Aufgaben würden auf sie abgewälzt und zudem die Abgaben weiter erhöht. Da die Gemeinde finanziell ebenfalls nicht gut dastehe, sei eine Entlastung bei der Bürokratie eine der wenigen Hilfen die die Gemeinde den Leistungsträgern anbieten könne.
In weiteren Anträgen bringt die ZUW die Themen Fitnessstudio und Gastronomie in der Friesland-Therme in Horumersiel und das Belegungskonzept fürs Gästehaus Hooksiel auf die Tagesordnung. Zudem verlangen die Unabhängigen die Herausgabe sämtlicher Bauunterlagen, Besprechungsprotokolle und Rechnungen für das Thalasso-Zentrum in Horumersiel. Die Einweihung des „Thalasso Meeres Spa“ hat sich bekanntlich erheblich verzögert. Zudem sind die Preise in die Höhe geschossen.
Jever/Wangerland (7. 11. 2023) – Die friesländische Landtagsabgeordnete Sina Beckmann (Grüne) zieht nach einem Jahrrot-grüne Landesregierung in Niedersachsen eine positive Bilanz. „Im ersten Jahr mussten wir uns vor allem damit beschäftigen, schnell auf zahlreiche Krisensituationen zu reagieren. Doch es war auch ein Jahr des Aufbruchs“, sagt die Jeveranerin. Es seien wichtige Impulse für den klimagerechten Umbau und für bessere Bildung gegeben worden.
Mit dem Haushalt für 2024 würden ein ambitionierterer Klimaschutz und der Ausbau erneuerbarer Energien sichergestellt, so Beckmann. Im Bildungsbereich hätten SPD und Grüne dafür gesorgt, dass ab Mitte nächsten Jahres an alle Lehrkräfte das erhöhte A13-Einstiegsgehalt bekommen. „Es geht darum, das Berufsfeld Schule attraktiver zu machen“, so die Abgeordnete (Foto: Grüne). „Wir müssen mehr Lehrkräfte bekommen, damit wir die Unterrichtsversorgung verbessern können.“ Der Mangel an Fachkräften in Schulen und Kitas bleibe aber eine Daueraufgabe.
Die Landesregierung habe vor allem auch die Situation der Menschen in ländlichen Gegenden im Blick. „Wir investieren in Krankenhäuser und arbeiten daran, ehemals stillgelegte Bahnstrecken zügig zu reaktivieren, um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen“, so Beckmann. Außerdem will die Abgeordnete Startups und Innovationen stärken. Innovative Neu-Gründungen könnten attraktive Arbeitsplätze im ländlichen Raum schaffen.
Aufatmen bei den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Jever: Bei dem schweren Unfall zwischen einem Bus und einem Pkw handelte es sich nur um einen Übung. Foto: hol
Jever/Wangerland (6. 11. 2023) – Samstagmorgen. 10 Uhr. Alarm. Schwerer Verkehrsunfall mit zahlreichen Verletzten. Schon wenige Minuten später erreichen die ersten Einsatzkräfte die Straße „An der Kleiburg“, die parallel zur Landesstraße 812 von Jever in Richtung Hohenkirchen verläuft.
Vor Ort wird klar: Bei dem Alarm handelt es sich um eine sorgfältig inszenierte Übung für Kräfte der Feuerwehr Jever, des Rettungsdienstes Friesland und des Deutschen Roten Kreuzes aus Jever und Sande sowie der Notfallseelsorge. Blaulicht und Martinshorn locken schnell auch zahlreichen Schaulustige an.
Die angenommene Ausgangslage: Ein Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Bus. Um die zehn Personen wurden als verletzt gemeldet. Einige Helfer betreuen nicht lebensbedrohlich Verletzte , andere versorgen schwerstverletzte Opfer, die teilweise in den Fahrzeugen eingeklemmt sind und von Feuerwehrleuten mit Hilfe von Hydraulikgeräten befreit werden müssen.
Einige Opfer werden vom Rettungsdienst in Richtung Krankenhaus abtransportiert. Notfallseelsorger kümmern sich um unter Schock stehende Unfallbeteiligte sowie bei Bedarf auch um traumatisierte Einsatzkräfte.
Der Rettungsdienst rückt an. Die „schwerverletzten Opfer“ müssen schnellstens versorgt werden. Foto: hol
„Solche Übungen sind von entscheidender Bedeutung, um die Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen zu trainieren und sich auf den Ernstfall optimal vorzubereiten“, sagt Kai Behrends, Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr Jever. „Besonders in Szenarien mit mehreren Fahrzeugen und einer Vielzahl verletzter Personen erfordert das eine herausragende organisatorische Leistung, starke Nerven und eine gewisse Disziplin.“
Bei der Übung spielen auch technische Aspekte bei der Bergung der Opfer eine Rolle. „Moderne Fahrzeuge sind mit immer mehr Sicherheitssystemen und härteren Materialien ausgestattet“, erläutern Behrends. „Und die zunehmende Verbreitung von Elektro-Fahrzeugen stellt die Rettungskräfte vor neue Herausforderungen.“
Nach rund zweieinhalb Stunden konnte das Übungsszenario erfolgreich abgeschlossen werden. Die Führungskräfte der beteiligten Organisationen zeigten sich zufrieden und zuversichtlich, dass ihre Einsatzkräfte fauch künftig entsprechenden Herausforderungen gewachsen sind. Ihr dank ging an die Organisatoren der Übung, die Darsteller der Verletzten und an die Firmen Mewes (Hooksiel) und Taleb, die den Bus und den Pkw für die gestellt hatten.
Varel/Friesland (5. 11. 2023) – Die Schutzgemeinschaft deutsche Nordseeküste (SDN) warnt vor steigenden Gefahren für und durch den Schiffsverkehr „Seit nun 25 Jahren liegt die havarierte ,Pallas‘ ausgebrannt und gestrandet nahe Amrum und dem Nationalpark Wattenmeer“, erinnert Kapitän und Seelotse Ulrich Birstein, 2. Vorsitzender des in Varel beheimaten Umweltschutz-Vereins. „Bis heute haben sich die Sorgen der SDN in Sachen Schiffs- und Küstensicherheit um Nichts verringert.“
Der Frachter „Pallas“ ist vor 25 Jahren nahe der Insel Amrum gesunken, Bei Niedrigwasser ist das Wrack auch heute noch gut zu erkennen. Foto: Havariekommando
Das gut sichtbare Wrack des Frachters sei ein stilles Mahnmal für die Katastrophe vom Herbst 1998. Damals gab es einem toten und fünf verletzte Seemänner sowie Zehntausende durch auslaufendes Öl getötete Seetiere. Trotz aller Erkenntnisse und organisatorischen Verbesserungen, so Birstein, sei die Bedrohung durch katastrophale Schiffsunfälle nicht geringer geworden.
„Die Nordsee wird in unseren Tagen dermaßen von industriellen Nutzungen und Anlagen zugedeckt, wie man es sich damals überhaupt nicht vorstellen konnte“, beklagte der SDN-Funktionär. Damit erhöhe sich auch die Gefahr von Schiffsunfällen auf See mit immer weniger einschätzbaren Auswirkungen.
Hohe Havarie-Risiko gingen nicht nur von Riesen-Containerfrachtern, sondern auch von „normalen“ Schiffen aus, wie kürzlich der Zusammenstoß der Frachter „Verity“ und „Polesie“ vor Langeoog gezeigt habe. „Die Glückssträhne, die die deutsche Nordseeküste als einer der weltweit meist befahrenen Schiffswege bisher bei den meisten Havarien hatte, ist nicht erst mit den fünf toten Seeleuten der ,Verity‘ Vergangenheit“, so Birstein. Und mit dem weiterem Ausbau der Offshore-Windkraft werde die Fahrspur auf See noch enger werden.
Die SDN sorgt sich, dass der Schutz von Nordsee und Wattenmeer zu Gunsten einer umfangreichen Industrialisierung zunehmend ins Abseits geraten könnte. Der Verein fordert unter anderem, dass die Windkraft-Ausbauziele auf See überdacht werden, als Prävention zur Unfallvermeidung und -bekämpfung. Birstein: „Unsere Devise muss lauten: Aus Fehlern der Vergangenheit wirklich lernen und präventiv handeln, denn der Lebensraum Nordsee darf nicht zu einer Industriebrache verkommen.”
Hooksiel/Wilhelmshaven (4. 11.2023) – Der Bestand der Seehunde im grenzüberschreitenden Weltnaturerbe Wattenmeer Dänemarks, Deutschlands und der Niederlande sowie der Insel Helgoland nimmt ab. Während die Zählung bei den Jungtieren einen Zuwachs von um zehn Prozent ergab, ging der Bestand aller Seehunde um vier Prozent zurück.
Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere einen Rückgang im Gesamtbestand der Seehunde festgestellt hat. „Die Ursachen für diesen negativen Trend sind noch nicht eindeutig identifiziert“, teilt das in Wilhelmshaven beheimatet Wattenmeersekretariat mit.
Im gesamten Weltnaturerbe Wattenmeer ist der Seehund-Bestand rückläufig. Foto: Laves
Während des jährlichen Fellwechsels im August 2023 wurden im Wattenmeer die geringste Zahl von Seehunden seit 2010 beobachtet. Insgesamt wurden 22.621 Tiere gezählt. Der Bestand ging in allen Gebieten zurück. Ausgenommen in Niedersachsen und Hamburg. Hier wurde ein Anstieg um 17 Prozent auf 5.639 Tiere im Vergleich zu 2022 verzeichnet.
Schon im Juni waren im Wattenmeer insgesamt 9334 Jungtiere gezählt worden. 2022 waren es 820 weniger. Allerdings: Im Watt von Niedersachsen und Hamburg war bei den Jungtieren ein Rückgang von fünf Prozent zu verzeichnen.
„Angesichts dieses anhaltenden Rückgangs der Zahlen können wir mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass der Bestand abnimmt“, sagt Anders Galatius von der Universität Aarhus, Hauptautor des Berichts. „Es wäre wichtig, die möglichen Ursachen zu untersuchen, zu denen eine Verschlechterung des Lebensraums, die Verfügbarkeit von Nahrung und die zunehmende Zahl von Kegelrobben in dem Gebiet gehören könnten.“
Seehunde zählen zu den größten Meeresraubtieren im Wattenmeer. Im Rahmen des Monitorings der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit koordiniert die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere die Zählungen und harmonisiert die Daten aus der gesamten Wattenmeerregion. Die Seehunde sind durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer (Agreement on the Conservation of Seals in the Wadden Sea; WSSA) unter der Schirmherrschaft des UN-Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS) trilateral geschützt.
Friesland/Hooksiel (3. 11. 2023) – Wohnungseinbrüche schmerzen zwei Mal. Zum einen fehlen möglicherweise geliebte Wertsachen. Zum anderen bleibt bei Betroffenen oft dauerhaft ein Gefühl der Angst. „Das Sicherheitsgefühl und das Wohlbefinden der Menschen wird nachhaltig beeinträchtigt“, wissen die Fachleute der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland. Zusammen mit dem Wilhelmshavener Verein zur Förderung kommunaler Prävention (VKP) gibt die Polizei deshalb Tipps, wie Bürger den Schutz vor Einbrüchen verbessern können.
Sicherung von Türen
Haus- und Wohnungstüren sollten einbruchhemmend sein. Eine Selbstverständlichkeit? Nein. Viele Außentüren lassen sich schon allein mit körperlicher Gewalt, also ohne Einbruchwerkzeug, leicht überwinden.
Auch wer Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlässt, sollte die Tür nicht nur ins Schloss ziehen, sondern auch zweifach abschließen. Ein weitere Tipp: „Verstecken Sie Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen! Einbrecher kennen jedes Versteck.“ Schlüssel verloren? Dann sofort den Schließzylinder austauschen. Und: „Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel niemals innen stecken.“
Ein stabiler Querriegel erhöht den Einbruchschutzi einer Tür deutlich. Foto: www.polizei-beratung.de
Türen, die nach der Norm DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse [RC] 2) geprüft sind, gewährleisten einen guten Einbruchschutz. Ihr Schutz bezieht sich auf die Gesamtkonstruktion, also auf Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag. Bereits eingebaute Türen können nachgerüstet werden.
Die Präventions-Fachleute weisen zudem darauf hin, dass die Widerstandsfähigkeit von Keller- und Nebeneingangstüren dem der Eingangstüren entsprechen sollte. Vorsicht auch bei der Auswahl von Verbindungstüren zwischen Garage und Wohnhaus geboten. Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der PI, rät zu so genannten „Multifunktionstüren“, die sowohl die Anforderungen des Brandschutzes als auch die der Einbruchhemmung erfüllen.
Schwachstelle Garagentore
Nachträglich seien Garagentore schwer zu sichern, da häufig die gesamte Konstruktion nicht auf die Einbruchhemmung abgestimmt ist. Tipp: Falls die Garage selbst gesichert werden soll, am besten bereits in der Planung eine geprüfte einbruchhemmende Torkonstruktion berücksichtigen.
Mehrfachverriegelung gibt Schutz
Eine fachgerecht montierte Mehrfachverriegelung, etwa mit Hakenriegeln, erhöht den Widerstandswert einer Tür auf der Schlossseite. Eine Mehrfachverriegelung mit Rollzapfen genügt aber nicht, warn Katja Reents, da diese nicht tief genug in die Schließbleche eingreifen.
Ein gutes Zusatzschloss, zum Beispiel Sperrbügel, erhöhe hingegen den Sicherheitswert einer Tür. Durch den Sperrbügel wird das Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert. „So können Sie sich vor ungebetenen Besuchern schützen.“
Türspion und Videosprechanlage
„Bauen Sie in Ihre Haus- oder Wohnungstür einen Weitwinkel-Spion ein (mindestens 180°-Winkel), damit Sie sehen, wer zu Ihnen will“, raten Polizei und VKP. „Wenn Sie öffnen, dann nur mit vorgelegtem Sperrbügel!“ Der Bereich vor der Tür und der Zugangsweg sollten ausreichend beleuchtet sein. Eine Türsprechanlage, eventuell in Kombination mit einer Videokamera, sorgt für Gewissheit, wer wirklich vor der Tür steht.
Als Ansprechpartnerinnen für Fragen der Kriminalprävention stehen bei der Polizei in Wilhelmshaven Katja Reents (Tel. 04421-942-108) und in Jever Anja Kienetz (Tel. 04461-7449-181) zur Verfügung. VKP-Geschäftsführerin Teelke Battermann ist unter der Rufnummer 04421-778-0942 zu erreichen. Polizeilich empfohlene Hersteller und Fachbetriebe können auch im Internet unter www.k-einbruch.de/herstellersuche oder unter www.k-einbruch.de/fachbetriebssuchegefunden werden.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe, die die Verschmelzung der Vereine FC Nordsee Hooksiel, Rot-Weiß Tettens und Eintracht Wangerland auslotet: (von links) Tobias Weyerts, Andreas Cassens, Andrew Gilliam-Hill, Christian Doyen, Joachim Guhl, Dieter Gerken und Ingo Bohms. Foto: hol
Wangerland/Hooksiel (2. 11. 2023) – Im Wangerland könnte es bald einen Großverein geben. Die Sportvereine Eintracht Wangerland, FC Nordsee Hooksiel und Rot-Weiß Tettens loten seit Monaten die rechtlichen, sportlichen und wirtschaftlichen Fragen eines Zusammenschlusses aus. Am Ende könnte der „Sportclub Wangerland“ entstehen.
Am Mittwoch Abend stellte eine aus Funktionären der drei Vereine gebildete Arbeitsgruppe in der Oberschule Hohenkirchen den Zwischenstand der Überlegungen vor. Rund 80 Sportlerinnen und Sportler verfolgten die Präsentation, durchweg wohlwollend, und stimmten über ein mögliches Vereinswappen für den SC ab. Im Zentrum des Wappens steht ein stilisiertes Seewiefken. Dazu kommen die Traditionsfarben Rot, Blau, Grün. Dabei wird die Meerjungfrau, das Wahrzeichen der Gemeinde Wangerland, bewusst ohne nackte Brüste gezeigt.
Christian Doyen, Vorsitzender des FCN Hooksiel, schilderte die Vorgeschichte. Bereits seit 2017 nimmt der Fußball-Nachwuchs der drei Vereine, rund 180 Kinder und Jugendliche, als Jugendspielgemeinschaft (JSG) am Spielbetrieb teil. Ab 2020 spielen auch die Herren-Fußball-Teams als Spielgemeinschaft (SG). Aufgrund der guten Erfahrungen nahm man 2021 Gespräche über eine Fusion auf, sagte Doyen. Allerdings habe sich schnell gezeigt, dass die Sache komplizierter ist als gedacht.
Seither trifft sich die Arbeitsgruppe regelmäßig. Juristische und formale Knackpunkte wurden auf einem ganztägigen Workshop bearbeitet, an dem auch Vertreter des Landessportbundes beratend teilnahmen. Ein Ergebnis: Eine Fusion ist teuer und in der Umsetzung schwierig. Angestrebt wird seitdem eine „Verschmelzung“.
Bei einer Verschmelzung gehen zwei Vereine (FCN Hooksiel und RW Tettens) im dritten (Eintracht Wangerland) auf. Allerdings nur dann, wenn drei Viertel der Mitglieder aller drei Vereine dem vorher in notariell begleiteten, außerordentlichen Mitgliederversammlungen zugestimmt haben. Schnell einig sei man sich gewesen, so Joachim Guhl (ET Wangerland), dass der neue Verein nicht von einem der Partner dominiert werden dürfe. Also: Neuer Name, neues Vereinswappen, neue Vereinssatzung, harmonisierte Mitgliedsbeiträge und, und, und. In der Simme, so betont Christian Doyen, komme der „SC Wangerland“ einer Neugründung eines Vereins gleich.
So sehen die Entwürfe für ein neues Vereins-Logo aus. Foto: M. Doyen
Der neue Verein mit 800 bis 900 Mitgliedern wird frühestens Mitte 2024 an den Start gehen können. In allen drei Ursprungsvereinen spielt Fußball eine wichtige Rolle. Aber auch Kampfsport (ETW), Tischtennis (ETW, FCN, RWT), Tennis (FCN), Turnen (RWT), Handball (ETW) und Freizeitsport (FCN) werden angeboten.
Eine Verschmelzung hätte nach Überzeugung der Arbeitsgruppe eine Fülle von Vorteilen. Zum Beispiel bräuchten Sportler nicht mehreren Vereinen beitreten, wenn sie etwa Kampfsport und Tennis betreiben wollen. Der organisatorische Gesamtaufwand sinke. Zudem sei es schon jetzt schwierig, genug Ehrenamtliche für Vereinsposten zu finden. Wie Ingo Bohms (Sprecher der JSG) ausführte, sind bislang in den Vereinen 39 Funktionäre aktiv, künftig käme man mit 20 aus. „Viele Doppelfunktionen sind entbehrlich.“
Tobias Weyerts (RTW) setzt zudem darauf, dass ein Großverein medial stärker wahrgenommen und mit seinen Wünschen bei Politik und Gemeinde mehr Gehör finden würde. Dass es später im Sportclub Wangerland Rangeleien entlang der alten Vereinslinien geben könnte, erwartet Christian Doyen nicht. „Ich glaube eher, dass wir als Sportler mit dazu beitragen können, dass wir alle stärker als Wangerländer fühlen und handeln.“
Hooksiel (1. 11. 2023) – Der Landkreis Friesland lässt Ast- und Strauchwerk von privaten Grundstücken abholen. Bürger, die diesen kostenlosen Service nutzen wollen, können sich bis einschließlich Montag, 6. November, anmelden – entweder über die „Sperrmüllkarte“ (erhältlich im Kreisamt und im Rathaus in Hohenkirchen) oder online unter www.friesland.de/sperrig. Auch eine telefonische Anmeldung über das Servicetelefon der Nehlsen AWG: 04461/99 87-410 ist möglich.
Die Abholtermine finden ab Montag, 20. November, statt. Die Äste und Sträucher müssen am Abfuhrtag gebündelt dort abgelegt werden, wo auch die Abfallbehälter abgeholt werden. Die Bündel (max. 2,5 Meter lang) müssen von einer Person zu tragen sein. Der Durchmesser darf bei Ästen 15 und bei Wurzeltellern 25 Zentimeter nicht überschreiten. Die maximale Abholmenge beträgt fünf Kubikmeter je Grundstück.
Die Termine für die Abgabe von ungebündeltem Ast- und Strauchwerk an den Sammelstellen in den Städten und Gemeinden finden Bürgerinnen und Bürger in der Abfallfibel und unter www.friesland.de/strauchwerk. Ungebündeltes Ast- und Strauchwerk kann ganzjährig unter anderem an den Grünabfallstellen im AWZ Wiefels erfolgen.
Wangerland/Hooksiel (29. 10. 2023) – Die Haushaltslage der Gemeinde Wangerland droht sich in den kommenden Jahren dramatisch zu verschlechtern. Um die Entwicklung zu stoppen oder zumindest abzumildern, will die Gemeindeverwaltung die Politik frühzeitig in die Planung des Haushaltes für 2024 einbinden.
Im Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Energie, der am Mittwoch, 22. November, tagt, soll ein freiwilliges Haushalts-Konsolidierungskonzept beraten werden. Das Ziel der darin aufgezeigten Maßnahmen: Einnahmen erhöhen, Ausgaben und – wo möglich – Standards senken sowie die Effizienz erhöhen. Ohne Gegenmaßnahmen steuert die Gemeinde nach Überzeugung der Verwaltung im nächsten Jahr auf ein Millionen-Defizit zu.
Höhere Gebühren für Betreuung in Krippen?
Zu den Vorschlägen, mit denen sich die Ratsmitglieder auseinander setzten müssen, gehören unter anderem Steuererhöhungen von 10 bis 30 Prozent: Grund-, Gewerbe-, Zweitwohnungs-, Vergnügungs- und Hundesteuer. Hinzu kommen könnte die Erhöhung von einer Reihe von Gebühren, etwa für die Kinderbetreuung in Krippen oder fürs Parken.
Insgesamt schätzt die Verwaltung das Konsolidierungs-Potenzial bei den Einnahmen auf 1,2 Millionen Euro (bei bisherigen Gesamteinnahmen von rund 8,6 Millionen Euro). Auf der Ausgabenseite gibt es offenbar wenig Einsparmöglichkeiten. Im Gegenteil. Unter anderem aufgrund der hohen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst rechnet die Gemeinde allein bei den Personalkosten mit einer Steigerung von 1,1 Millionen Euro.
Kaum freiwillige Leistungen
Der erste Blick beim Sparen fällt in Kommunen stets auf die freiwilligen Leistungen, also Ausgaben, zu die Gemeinde nicht verpflichtet ist. Im Wangerland ist da aber nicht viel zu holen. Der Anteil der freiwilligen Ausgaben an den Gesamtaufwendungen betrage lediglich drei Prozent, erläutert de Verwaltung in den Beratungsunterlagen für den Finanzausschuss. „Eine Streichung von freiwilligen Leistungen ist kaum mehr möglich.“
Geprüft wurden in diesem Zusammenhang unter anderem die Aufwendungen für das Muschelmuseum und das Künstlerhaus in Hooksiel. Beide scheinen aber vor dem Rotstrich sicher zu sein. Die Eintrittsgelder im Muschelmuseum decken zumindest die Personalkosten. Und das Künstlerhaus sei als sehr beliebte kulturelle Einrichtung nicht wegzudenken. Der Zuschussposten hier: rund 36 000 Euro im Jahr. Zur Konsolidierung der Gemeindekasse beitragen soll aber der FC Nordsee Hooksiel. Der Sportverein muss mit einer Erhöhung seines Energiekostenanteils im von ihm mitgenutzten „Stelzengebäude“ rechnen.
Hoffnung auf Einmaleffekte
Die Liste von Maßnahmen, mit der sich die Politik darüber hinaus auseinander setzen muss, ist lang. Einige Bespiele: Kann interkommunale Zusammenarbeit die Effizienz erhöhen? Wie lange müssen Straßenlaternen leuchten? Wie groß muss der Rat sein? Kann die Bäderstraße in Hooksiel Landesstraße werden? In welchen Vereinen- und Verbänden muss die Gemeinde wirklich Mitglied sein? Wie teuer darf ein Blumenstrauß bei einer Ehrung werden?
Einige Einmaleffekte, so die Hoffnung, könnten die Haushaltslage ein wenige entschärfen: der Verkauf der Rundinsel im Wangermeer in Hohenkirchen etwa oder die Veräußerung des alten Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen in Hooksiel. Einnahmen könnte die Gemeinde auch durch die Umwidmung nicht mehr benötigter Sportplätze in Bauland erzielen.
Das freiwillige Konsolidierungs-Konzept wäre eine Selbstverpflichtung des Rates, ein Art Handlungsanweisung für die Verwaltung. Die Debatte im Finanzausschuss soll in einen Ratsbeschluss im Dezember münden. Die eigentlichen Klausurberatungen für den Haushalt 2024 erfolgen dann im Frühjahr kommenden Jahres.