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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

Schon 520 Einsätze für die Seenotretter

Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben"
Der in Hooksiel stationierte Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ gehört zur Flotte der DGzRS.
Foto: Bildwerfer-Fotografie

Hooksiel/Bremen (17.11.2022) – Von Januar bis Oktober 2022 haben die Besatzungen der 60 Seenotrettungskreuzer und -boote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Nord- und Ostsee 1739 Einsätze gefahren. Dabei halfen sie insgesamt 3108 Menschen (Vorjahr: 3302). Allein 87 (57) von ihnen wurden aus Seenot gerettet, weitere 285 (268) aus Gefahr befreit. Allein die Besatzung an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote, darunter der in Hooksiel stationierte Rettungskreuzer „Bernhard Gruben“, haben bei 520 (519) Einsätzen 1053 (858) Menschen geholfen. Davon wurden 30 (15) Menschen aus Seenot gerettet. 54 (50) weiteren Menschen kamen die Retter in akuten Gefahrensituationen zur Hilfe.

Bei einem typischen Einsatz kam die Crew der „Bernhard Gruben“ am 4. August, genau 25 Jahre nach der Indienststellung des Seenotrettungskreuzers, in der Jade zwei Seglern gerade noch rechtzeitig zur Hilfe. Gegen 11.40 Uhr hatten die Segler einen Notruf abgesetzt, der an die an die deutsche Rettungsleitstelle See weitergeleitet wurde – das von der DGzRS betriebene Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen. Der Jollenkreuzer war offenbar mit einem Unterwasserhindernis zusammengestoßen. Die Segler hatten sich vor Minsener Oog trockenfallen lassen. Doch bei auflaufender Tide drang nun durch ein Leck Wasser in ihr Boot ein. 

Als die „Bernhard Gruben“ den Havaristen erreichte, lag das Segelboot im Prickenweg vor der Südspitze von Minsener Oog schon tief im Wasser. Die Segler waren dabei, den rund sieben Meter langen Jollenkreuzer auszuräumen und ihre Habseligkeiten auf die nur zeitweise bewohnte kleine Insel zu retten. 

Die Seenotretter ließen das Tochterboot „Johann Fidi“ zu Wasser und gingen beim Havaristen längsseits. „Wir haben ein Lecksegel ausgebracht und das Wasser mittels Tauchpumpe gelenzt“, berichtet Vormann Dirk Hennesen. Anschließend dichteten die Seenotretter das Leck ab. Bei ununterbrochen laufender Pumpe schleppten sie den Havaristen frei und brachten ihn sicher nach Hooksiel. Die Segler blieben unverletzt.

Wie aus der Statistik der in Bremen beheimaten Rettungsorganisation hervorgeht, wurden 87 (57) Menschen aus Seenot gerettet und 285 (268) Menschen aus drohender Gefahr befreit, 281 (239) Mal wurden erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert. Nach Zählung der DGzRS haben die Retter 40 (34) Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt, 887 (1010) Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie 531 (581) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die ausschließlich durch Spenden finanzierte DGzRS bis Ende Oktober 2021 insgesamt 86 296 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahrensituationen auf See befreit. 

Landesstraße 810 komplett gesperrt

Hooksiel (16.11.20220) – Die Landesstraße 810 zwischen Hooksiel und Wilhelmshaven ist heute noch bis voraussichtlich 18.30 Uhr komplett gesperrt. Grund dafür sind nach Auskunft der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Bergungsarbeiten, die sich bis in den frühen Abend hinziehen dürften. Am Vormittag gegen 10 Uhr sei ein Lastwagen zwischen Hooksiel und Sengwarden von der Fahrbahn abgekommen und habe sich in der Berme festgefahren. Verletzt wurde niemand. Der Verkehr wurde umgeleitet. 

Bürgermeister appelliert an Hooksieler Investoren

Feuerwehrgerätehaus Hohenkirchen
Zur Entwicklungsplanung im Wangerland gehört auch die Suche nach einem Grundstück für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Hohenkirchen. Das bisherige Domizil platzt aus allen Nähten. Foto: hol

Wangerland/Hooksiel (16.11.2022) – Jetzt ist der Gemeinderat am Zug. Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak wünscht sich eine möglichst rasche Entscheidung über die Gemeindeentwicklungsplanung. Dabei geht es ihm noch nicht um die Fülle von Detailfragen, die zu klären sind. Szlezak gegenüber „Hooksiel-life“: „Was wir dringend brauchen, ist eine Priorisierung, welche Themen wir zuerst anpacken wollen.“

Das Planungsbüro GEK hatte kürzlich die Probleme aufgezeigt, die allein durch unpräzise und unaktuelle Bebauungspläne entstehen können. Eine Aufgabe für die Gemeinde besteht zum Beispiel darin, festzulegen, in welchen Orten beziehungsweise Straßenzügen nur Dauerwohnen zulässig ist und wo nur oder auch Ferienwohnungen genehmigt werden können. 

Aber das ist aus Sicht von Szlezak nicht das einzige Thema, was im Rahmen der Entwicklungsplanung geklärt werden muss. Wie sollen sich die großen Ortschaften wie Hohenkirchen, Hooksiel und Horumersiel, wie die kleinen Orte wie zum Beispiel Tettens, Garms oder Schillig künftig entwickeln? Wo können Baulücken genutzt, wo neue Baugebiete erschlossen werden? Wo kann, wo muss neue Infrastruktur entstehen? Als Beispiel verweist der Bürgermeister auf die dringend zu klärende Frage, wo in Hohenkirchen Platz für ein neues Feuerwehrhaus ist. Das aktuelle Gerätehaus der Schwerpunktwehr platze aus allen Nähten, eine Erweiterung am bisherigen Standort sei nicht möglich.

Intensiv beschäftigen müsse sich der Rat mit den Bebauungsplänen in den Urlaubsorten. Immer wieder komme es vor, dass Investoren ältere Immobilien aufkaufen und die Grundstücke dann mit Gebäuden in maximal zulässiger Größe bebauen. Szlezak: „Dann steht auf einmal neben einem normalen Einfamilienhaus ein großer Wohnklotz. Das will eigentlich niemand.“

Oft seien entsprechende Projekte von der Gemeinde nicht zu verhindern. Die Baugenehmigung werde vom Landkreis erteilt. Der orientiere sich am aktuell zulässigen Bebauungsplan. Um formal einwirken zu können, müsse die Gemeinde zumindest die Bauleitplanung zur Überarbeitung der entsprechenden B-Pläne angestoßen haben. Der Appell des Bürgermeisters an potenzielle Investoren: „Stellen Sie ihr Projekt frühzeitig bei der Gemeinde vor. In den allermeisten Fällen wird sich ein Weg finden, mit einem Bauvorhaben möglicherweise verbundene Konflikte im Vorfeld auszuräumen.“

Unabhängig davon müsse die Politik möglichst schnell festlegen, wohin die Entwicklung gehen soll. Die erste Beratung zur Entwicklungsplanung wird voraussichtlich auf der Ratssitzung am 13. Dezember erfolgen. 

Tankstelle in Hooksiel überfallen

Hooksiel (15.11.2022) – Die Polizei sucht nach zwei Unbekannten, die am Montag, 14.November, um 21:50 Uhr die Tankstelle an der Bäderstraße in Hooksiel ausgeraubt haben. Wie es im Polizeibericht heißt, hätten kurz vor dem Ende der Öffnungszeit zwei maskierte Männer den Verkaufsraum der Tankstelle betreten, in der eine 19-jährige Verkäuferin arbeitete.

Während ein Täter die junge Frau mit einem Messer bedroht habe, habe der Andere sie aufgefordert, sämtliches Bargeld herauszugeben. Nachdem das Opfer die Kasse geöffnet habe, hätten die Täter die Einnahmen entnommen und seien geflüchtet. Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigte, hätten beide Verdächtigen akzentfrei Deutsch gesprochen.

„Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen verliefen ohne Erfolg“, vermeldete die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. Unbekannt sei auch noch, ob die Täter mit einem Auto oder zu Fuß geflüchtet sind. Das Opfer sei bei bei dem Überfall unverletzt geblieben.

Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Die Polizei Jever bittet Bürgerinnen und Bürger, die sachdienliche Hinweise geben können, um Kontaktaufnahme unter Telefon 04461/92110.

Ob es zwischen dem Raub in Hooksiel und einem Einbruch in eine Tankstelle in Hohenkirchen einen Zusammenhang gibt, ist ungewiss. Hier haben Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch zwischen 22 und 4.40 Uhr die Eingangstür aufgehebelt und aus dem Verkaufsraum eine bislang unbekannte Menge an Tabakwaren gestohlen. Auch in diesem Fall bittet die Polizei in Jever um sachdienliche Hinweise von möglichen Zeugen.

Land übergibt Anleger für Flüssigerdgas an Uniper

LNG -Anleger in Wilhelmshaven
Ist fertig: Der Anleger für Flüssigerdgas-Importe am Voslapper Groden. Foto: Dietmar Boekhaus

Wilhelmshaven/Hooksiel (15.11.2022) – Nach nur 194 Tagen ist am Voslapper Groden in Wilhelmshaven ein LNG-Anleger entstanden. An der bestehenden Umschlagsanlage in Sichtweite des Hooksieler Strandes ist eine Anlegeplattform sowie Fender- und Festmacherdalben für den Liegeplatz gebaut worden, der heute offiziell in Betrieb benommen wurden. Mitte Dezember soll hier das erste FSR, eine schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit, anlegen Der Standort Wilhelmshaven trage somit dazu bei, die Energieversorgung für Deutschland zu sichern, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD): „Ein großer Schritt für mehr Versorgungssicherheit – Niedersachsen hat geliefert“

Die Entscheidung, Wilhelmshaven als Drehscheibe für LNG-Importe zu wählen, sei richtig. Die bereits vorhandene Hafeninfrastruktur sowie die hervorragenden Rahmenbedingungen hätten dazu beigetragen, dass das Projekt zu einer Erfolgsgeschichte geworden sei. Möglich geworden sei dies vor allem durch die präzise Abstimmung und die hochprofessionelle Zusammenarbeit aller Projektpartner. Lies: „Mein Dank gilt allen beteiligten Planern, Gutachtern, Bauunternehmen, dem NLWKN und insbesondere der NPorts-Mannschaft.“

Auch Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) betonte den Beitrag, den der neue Anleger von NiedersachsenPorts zur Versorgungssicherheit leiste. „Gleichzeitig wollen wir mit dem Energiewende-Turbo und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und Speicher schnellstmöglich entsprechend unserer Klimaziele die Importe von fossilen Energien immer weiter verringern“, sagt Meyer. „Ziel ist es, schnellstmöglich auf klimaneutrale grüne Gase umzustellen und Wilhelmshaven zur Drehscheibe für Grünen Wasserstoff und den Import Erneuerbarer Energien aus der Nordsee zu machen“, so Meyer.

Die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG hat als Auftraggeberin mit Unterstützung der JadeWeserPort Realisierungs GmbH, der Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co. KG und Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH gemeinsam an der schnellen Umsetzung gearbeitet. Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts sowie der JWP Realisierungs GmbH & Co. KG danke vor Ort den beteiligten Teams. „Alle Beteiligten haben unter hohem Zeitdruck unermüdlich Tag für Tag dafür gesorgt, dass dieser Anleger pünktlich fertig wird.“

LNG-Anleger Übergabe mit Minister Lies und Meyer
Heute bei der offiziellen Übergabe des LNG-Terminals: Anleger.  Von links: Karl-Heinrich Depenbrock, Gesellschafter Geschäftsführer von Depenbrock Bau, Umweltminister Christian Meyer, Holger Banik (NPorts), Christian Janssen (Uniper), Wirtschaftsminister Olaf Lies sowie Folker Kielgast und Mathias Lüdicke (beide NPorts). Foto: Dietmar Bökhaus

Im Sinne einer Staffelstabübergabe übergab NPorts die Hafen-Infrastruktur an die Firma Uniper. Diese hat parallel begonnen, auf dem Hafenanleger eine Verbindung zwischen der FSRU und den Anlagen an Land herzustellen (Suprastruktur). Die weitere Anbindung an das 28 Kilometer entfernte Erdgasleitungsnetz und damit auch an den Erdgasspeicher Etzel wird derzeit von der Open Grid Europe GmbH (OGE) realisiert.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte den vorzeitigen Baubeginn am 1. Mai 2022 bewilligt. Am 5. Mai ertönten die ersten Rammschläge. An der Baustelle waren seither stets 30 bis 40 Personen beschäftigt. Für das Fundament wurden NPorts 194 Pfähle in den Boden gerammt. Neun Beton-Halbfertigteile wurden vorgefertigt und per Ponto aus Emden zur Baustelle transportiert. Die einzelnen Teile wiegen zwischen 160 und 380 Tonnen. Die Plattform und die Zugangsstege des Anlegers wurden aus diesen Beton-Teilen gefertigt. Auch Stahl wurde bei den Zugangsstegen verbaut – insgesamt auf einer Länge von 350 Metern für 18 Laufstege. Zur Befestigung des FSRUs wurden abschließend Sliphaken auf den Vertäudalben befestigt, die auf ein Gewicht von 150 Tonnen ausgelegt sind. In der Summe wurden über 7000 Tonnen Stahl und über 3000 Quadratmeter Beton verbaut.

Corona: Notbetrieb im Kindergarten in Hooksiel

Hooksiel/Wangerland (14.11.2002) – Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden. Die Gemeinde Wangerland hat den Kindergarten Hooksiel in den vergangenen Tagen geschlossen. Heute soll wieder ein Notbetrieb aufgenommen werden. Darüber wurden die Eltern gestern von der Kindergartenleitung informiert.

Der Grund für die Beschränkungen, so der bei der Gemeinde für Soziales zuständige Abteilungsleiter Markus Gellert: „Aktuell sind elf Mitarbeiterinnen in unseren Kindergärten krank geschrieben. Der Großteil leidet unter Corona, einige an Grippe.“

Man habe sich Mitte vergangener Woche aus Fürsorgepflicht für die komplette Schließung entschieden, nachdem auch das Personal für einen Notbetrieb nicht mehr ausgereicht habe. Zunächst sollten Kindergarten Hooksiel samt Krippe bis mindestens einschließlich Mittwoch die Betreuung ausgesetzt, sagte Gellert gegenüber „Hooksiel-life“. Ab Montag kommender Woche könnten dann im besten Fall wieder alle Kinder in der Kindertagesstätte betreut werden.

Einschränkungen für das Betreuungsangebot im Bereich der Sprachförderung drohen ab dem kommenden Sommer. Darauf weist die Wangerländer Landtagsabgeordnete Katarina Jensen (CDU) hin. Davon wären laut Gllert auch die Kindergärten im Wangerland betroffen, Das entsprechende Förderprogramm des Bundes, das seit 2016 sehr erfolgreich ist, läuft Mitte 2023 aus. Danach sollen die Länder das Programm übernehmen. Jensen: „Das bedeute aber auch, dass die Kosten dafür dann aus den Länderkassen finanziert werden müssen.“

Wie die CDU-Politikerin beklagt, fehle aktuell den Sprach-Kitas die Perspektive, da es derzeit noch keine tragfähige Aussage dazu gebe, wie es weitergeht. Die jeweilige Fachkraft für Sprachförderung der Kitas sei eine wichtige Ansprechpartnerin für Erzieherinnen und Eltern, die die Sprachentwicklung der betroffenen Kinder verbessert. Weitere Schwerpunkte des Bundesprogramms sind die Zusammenarbeit mit Familien, die Umsetzung inklusiver Pädagogik und der Einsatz digitaler Medien sowie die Integration medienpädagogischer Fragestellungen. 

Aus Sicht von Jensen ist sprachliche Bildung in den Kitas notwendig. Im ländlichen Raum hätten rund 35 Prozent der Kinder einen Förderbedarf, in den Städten seien es in manchen Einrichtungen bis zu 90 Prozent. Die Politikerin will sich in Hannover für eine Verstetigung der Mittel einsetzen, damit die Kita-Leitungen endlich Planungssicherheit haben.  „Denn ohne eine adäquate Sprachförderung, die so früh wie möglich ansetzt, drohen die betroffenen Kinder in der Schule zu scheitern und später im Berufsleben.“

Reiterinnen vom Dressurlehrgang mit Jochen Keuter begeistert

Reitlehrgang mit Jochen Keuter beim RuF Hooksiel
Beim Reitlehrgang in Oesterdieken (v.l.) Lehrgangsleiter Jochen Keuter, Freya Heinen, Organisatorin Danja Balog, Johanna Backhaus und Dörthe Gerdes. Foto Elsbeth Noatzsch

Hooksiel (13.11.2022) – Am Wochenende fand beim Reit- und Fahrverein Hooksiel e.V. ein Dressurlehrgang statt. Organisatorin Danja Balog konnte dafür den Profi Hans-Joachim „Jochen“ Keuter gewinnen. Keuter war unter anderem 25 Jahre lang als Lehrgangsbeauftragter beim Pferdesportverband Weser-Ems e.V. tätig.

Der erfahrene Reitlehrer gab in der Reitanlage in Oesterdieken acht Reiterinnen an zwei Tage für jeweils 30 Minuten wertvolle Tipps. Dabei ging er sehr individuell auf die einzelnen Bedürfnisse und Kenntnisse der Reiterinnen ein. Die Teilnehmerinnen waren begeistert, wie er in seiner ruhigen Art seine Erfahrungen an sie weitergegeben hat und wünschen sich gerne eine Wiederholung.

Wangerlands Bürgermeister glaubt noch nicht an Investor

Wangerland/Hooksiel (13.11.2022) – Der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Hooksiel soll den Weg frei machen für eine Aufwertung des historischen Ortskerns am Alten Hafen. Wie Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak im Gespräch mit „Hooksiel-life“ sagte, werde man zunächst ein Gesamtkonzept erstellen, bevor das heute von der Feuerwehr genutzte Areal an der Langen Straße verkauft wird. „Erste Interessenten sind schon da“, sagte Szlezak. „Aber bis das Vergabeverfahren beginnt, wird es noch etwas dauern.“

Das neue Feuerwehrgerätehaus wird in Sichtweite des Gästehauses am Hohen Weg am Randes des Neubaugebietes gebaut. Der 1. Spatenstich ist für Donnerstag, 17. November, um 15 Uhr geplant. Beim Erstellen des Gesamtkonzeptes für den Ortskern setzt die Gemeinde auf die Unterstützung durch das Amt für Regionales Landesentwicklung (Oldenburg). Erste Vorgespräche habe es bereits gegeben.

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak
Bürgermeister Mario Szlezak Foto: hol

Szlezak hofft für die Ortskernentwicklung auf Fördermittel. Ein schwieriges Unterfangen, da die Gemeinde Wangerland nach zehn Jahren als „Entschuldungsgemeinde“ aktuell nicht mehr auf Bedarfszuweisungen vom Land Niedersachsen hoffen kann. Zuletzt habe es im vergangenen Jahr noch eine Million Euro für den Feuerwehr-Neubau gegeben. „Unser Schuldenstand ist aktuell im Landesvergleich zu niedrig“, schildert der Bürgermeister. „Irgendwie paradox. Wir müssten uns eigentlich wieder richtig verschulden, um Zuschüsse zu bekommen …“

Gelegenheiten, in der Gemeinde sinnvoll Geld auszugeben, gäbe es zur Genüge. Der Bürgermeister sieht einen regelrechten Investitionsstau. Ein Beispiel: Das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel, das ab Montag, 14. November, auf unabsehbare Zeit geschlossen bleibt. Ebenso wie die Friesland-Therme in Horumersiel. Aus energetischen Gründen, wie Szlezak betont.  Ob und wann das Hooksieler Bad wieder geöffnet wird, dürfte auch von den Ergebnissen der Untersuchungen abhängen, die in den nächsten Wochen in dem Bad bei abgelassenem Wasser vorgenommen werden. Gutachter hatten vor wenigen Wochen einen erheblichen Sanierungsbedarf in dem über 40 Jahre alten Bad befürchtet und weitere Untersuchungen angeregt.

Für das Vereins- und Schulschwimmen hofft die Gemeinde Wangerland auf Unterstützung durch die Stadt Schortens. Sie soll Schwimmzeiten im dortigen „Aqua-Fit“ zur Verfügung stellen. Eine Zukunft für das Bades könnte ein von der Bürgerinitiative Hooksiel angeregtes Interessenbekundungs-Verfahren zeigen. Die Hoffnung: Es melden sich private Investoren, die sich an den Sanierungskosten beteiligen, um dafür – zum Beispiel als Hotelbetreiber – im Gegenzug das Bad intensiv mitnutzen zu können.

„Mit fehlt im Moment noch der Glaube, dass es solche Investoren gibt“, räumt Szlezak gegenüber „Hooksiel-life“ ein. Dennoch soll das Verfahren noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Derzeit arbeite ein Bremer Anwalt, auf Grundlage der Vorarbeit der Bürgerinitiative, rechtssichere Unterlagen für die Interessenten-Suche aus.

Eine dauerhafte Schließung des Hallenbades wäre ein schwerer Schlag für den Fremdenverkehr in Hooksiel. Zumal darüber hinaus das Image des Ortes durch den Bau eines LNG-Terminals in Wilhelmshaven wenige Meter hinter der kommunalen Grenze zusätzlich belastet zu werden droht. Szlezak setzt auf Unterstützung durch Frieslands Landrat Sven Ambrosy und ein enges Miteinander mit der Landesregierung – insbesondere mit Wirtschaftsminister Olaf Lies (Sande). Hannover habe inzwischen die Belastung für das Wangerland und insbesondere von Hooksiel durch die energiepolitisch notwendigen Flüssigerdgas-Importe anerkannt. 

Strand in Hooksiel
Regelmäßige Kontrollen sollen verhindern, dass der Tourismus in Hooksiel den durch LNG-Import am Voslapper Groden beeinträchtigt wird. Foto: Bildwerfer-Fotografie

Von Landesseite habe man der Gemeinde versichert, dass selbst bei einem Störfall der nahe gelegene Hooksieler Badestrand nicht betroffen wäre. Auch im Normal-Betrieb soll es keine Beeinträchtigungen oder gar Nutzungsverbote geben. Positive Signale habe die Gemeinde auch zu ihrer Forderung vernommen, dass die Wangerländer Feuerwehr als Nachbarwehr für Notfalleinsätze von Terminalbetreiber Uniper technisch und infrastrukturell besser ausgestattet werden muss.

„Dass es sich beim Regasifizierungsschiff ,Esperanza‘ schon im Normalbetrieb um eine Dreckschleuder handelt, die Chlor und Brom in die Jade einleitet, haben wir auch sehr spät erfahren“, sagte Szlezak. Er betonte die Bedeutung eines intakten Ökosystems im Weltnaturerbe Wattenmeer für den Tourismus vor Ort. „Wir setzen auf die Zusage der Genehmigungsbehörde, dass es ein sehr enges Monitoring bei den Einleitungen geben wird, damit Flora und Fauna keinen Schaden nehmen.“ 

Abwassergebühren im Wangerland steigen drastisch

Hooksiel (7.11.22) – Die Wangerländer Bürger müssen künftig für die Entsorgung und Aufbereitung ihrer Abwasser deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wie der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) ankündigt, werden ab kommendem Jahr je Kubikmeter Schmutzwasser 4,57 Euro fällig. Derzeit liegt der Preis um 1,94 Euro niedriger. Bereits zum Jahresbeginn 2022 war die Gebühr von 2,10 auf 2,63 Euro angehoben worden. Damit werden sich die Abwasserkosten in nur zwei Jahren mehr als verdoppeln. Hinzu kommen 0,62 Euro (plus 2 Cent) je Quadratmeter Regenwassergebühr.

Der OOWV geht für einen Vier-Personen-Haushalt von einer durchschnittlichen Abwassermenge von 120 Kubikmeter pro Jahr aus. Die Mehrbelastung von 2022 auf 2023 betrage dann 232,80 Euro, also monatlich 19,40 Euro. Nach der Erhöhung wird der Abwasserpreis im Wangerland deutlich über dem in Nachbarkommunen liegen. Der OOWV selbst kalkuliert etwa für 2023 in Varel mit 1,77 Euro/Kubikmeter (plus 13 Cent) und in Esens mit 3,37 Euro (plus von 1,17 Euro). 

Klärwerk Hooksiel
Das Klärwerk Hooksiel gilt als Exot. Der OOWV arbeitet an einem Sanierungskonzept. Foto: hol

Der OOWV ist ein kommunaler Zweckverband, der im Verbandsgebiet 45 Kläranlagen und 15 Wasserwerke betreibt. Verbandsvorsteher ist Frieslands Landrat Sven Ambrosy. Wie Pressesprecher Heiko Poppen beteuert, arbeite der OOWV im Abwasserbereich als Körperschaft des öffentliche Rechts „kostendeckend“ – das heißt ohne Gewinnerzielungs-Absichten. Für die Kalkulation der Gebühren werde jede Kommune einzeln betrachtet.

Wie erklärt sich dann die enorme Erhöhung der Abwassergebühren im Wangerland? Poppen: „Insbesondere gestiegene Betriebskosten, vor allem bei der Energie, gehören zu den Kostentreibern.“ Weitere Gründe: Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg. „Preise für Rohre und Stahlbeton haben sich ungefähr verdreifacht.“ Zudem habe eine Unterdeckung des Wirtschaftsplanes ausgeglichen werden müssen.

Gerade die Preisentwicklung kann die Wangerländer noch teuer zu stehen kommen. Der OOWV plant bis 2025 Investitionen in die Kläranlagen und das Abwassernetz in der Gemeinde in Höhe von rund sechs Millionen Euro. In die aktuelle Kalkulation seien bereits erste Planungsleistungen für das Sanierungsprojekt zu Buche geschlagen. Aber halt noch keine Investitionskosten … In die Gebührenkalkulation fließe über die Abschreibungen auch der Kaufpreis für die Infrastruktur ein, den der OOWV an die Gemeinde Wangerland entrichtet hat, so Poppen.

„Das ist ein Blick in die Glaskugel“

Heiko Poppen

Der Verband hatte bereits 2001 die Schmutzwasserkanalisation übernommen, 2020 kaufte man für 2,3 Millionen Euro die Niederschlags- und Oberflächenentwässerungs-Anlagen. In der Gemeinde gibt es aktuell drei Kläranlagen (Hooksiel, Hohenkirchen und Schillig). Hinzu kommen der Regenwasserkanal, 57 Kilometer Schmutzwasserkanal und 34 Kilomeer Druckrohrleitungen sowie Pumpwerke. 

Beim Sanierungspaket geht es auch um die Zukunft der 40 Jahre alten Kläranlage Hooksiel. Als Teichkläranlage in Folienbauweise sei sie heute ein Exot. Der OOWV erwägt einen kompletten Rückbau der Anlage. Das Abwasser könnte über eine Rohrleitung nach Schillig gepumpt und dort gereinigt werden.

Zur Frage, ob die Abwassergebühren im Wangerland auch noch mal wieder sinken werden, hält sich Poppen bedeckt. „Das ist ein Blick in die Glaskugel.“ Prognosen seien angesichts der Unwägbarkeiten in den Rahmenbedingungen schwierig. Aber: „Wir sind uns der Belastung unserer Kundinnen und Kunden bewusst und können versichern: Wir hoffen auf eine Stabilisierung und Verbesserung der Lage. Sobald es die Kalkulation hergibt, sind auch Gebührensenkungen möglich. Dafür gibt es ausreichend Beispiele in der Vergangenheit des OOWV.“

Warum man bei Hochzeiten in Hooksiel keinen Pastor braucht

Doppelkopf in Hooksiel
Seit 20 Jahren gibt es Doppelkopf-Turniere in Hooksiel. Über Hochzeiten und Doppel-Dullen freuen sich (v. l.) Peter Lehwald, Werner Funke, Reiner Meints und Ulrich Hellkuhl. Foto: hol

Hooksiel (4.11.2022) – Es gibt Freitage, da schießt die Zahl der „Hochzeiten“ in Hooksiel sprunghaft in die Höhe. Und das ganz ohne Standesamt und pastoralen Segen. Ebenso wie „Doppel-Dullen“, Damen- und Buben-“Soli“ lassen die Hochzeiten die Herzen der Doppelkopf-Spieler schneller schlagen, die sich seit nunmehr 20 Jahren regelmäßig im Herbst und im Frühjahr zum „Doko“ in dem Sielort treffen. 

Initiator und Organisator der Kartenspiel-Turniere ist der Hooksieler Reiner Meints. Seine private Doppelrunde bildet den Kern der Turniere, die seit Jahren mit an die 30 Spielerinnen und Spielern aus dem Wangerland, aus Wilhelmshaven und Schortens im Restaurant „Alanya“ ausgetragen werden.

An per Los zusammengestellten Vierer- oder auch Fünfer-Tischen werden an Turnierabenden mehrere Runden Doppelkopf gespielt. Das Prinzip: Gespielt wird mit zwei Skat-Kartenspielen (ohne 7-er, 8-er und 9-er). Alle Karos sowie alle Buben, Damen sowie die beiden Herz-Zehnen (Dullen) sind Trumpf. Von vier Spielern spielen die beiden zusammen, die eine Kreuz-Dame auf der Hand haben. Die Partner finden sich dabei meist erst im Verlauf des Spiels, es sei denn, jemand hat beide Kreuz-Damen auf der Hand – und sagt eine „Hochzeit“ an. Gewonnen hat das Team, das über 120 Punkte kommt. Durch die Ansage von „Contra“ oder „Re“ und weitere Ansagen lassen sich die Spielwerte erhöhen.

„Doppelkopf ist ein sehr geselliges Spiel, bei dem man viel Konstellationen erahnen, aber längst nicht alles genau vorausberechnen kann – wie etwa beim Skat“, erläutert Reiner Meints. Vieles hänge vom Karten-Glück ab. Auch deshalb gebe es bei den Turniere häufig unterschiedliche Sieger. „Viel wichtiger sind aber die Gespräche an den Tischen. Viele der Mitspieler sind seit Jahren dabei, einige sehen sich aber nur bei den Doko-Turnieren. Da gibt es natürlich einiges zu erzählen.“

Als Belohnung dürfen sich die Turnierteilnehmer einen der Preise aussuchen, die der Organisator vom Startgeld besorgt hat: Eine Flasche Wein, Süßigkeiten, Kaffee …. Das besondere beim Hooksieler Turnier: Alle Spieler, unabhängig vom finalen Punktestand, bekommen einen Preis – und zwar im gleichen Wert. Meints: „So sind am Ende alle Sieger und kommen im nächsten Jahr gern wieder.“