Nach einem Abschieds-Küsschen sollen die Kinder allein zur Schule laufen

Wangerland (12. 11. 2024) – Die Gemeinde Wangerland wird sich vorerst nicht an den Kosten für einen flächendeckenden Breitband-Ausbau im Gemeindegebiet beteiligen. Das sagte Bürgermeister Mario Szlezak auf der jüngsten Ratssitzung. Hauptgrund für die Entscheidung des Verwaltungsausschusses seien die hohen Kosten. Die Gemeinde müsste für eine vergleichsweise geringe Zahl von Anschluss-Adressen rund acht Millionen Euro aufbringen. Das sei angesichts der angespannten Haushaltslage nicht machbar.

Schwierige Finanzlage

Bestandteil der finanziellen Misere ist auch die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel durch die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH. Die genauen Ursachen für die Preissteigerung von 8,7 auf geschätzt 23 Millionen Euro ist aktuell noch ebenso wenig bekannt wie ihre Auswirkung auf die WTG. Man arbeite zusammen mit einem Gutachter an der Aufarbeitung der Entstehung der Kosten, sagte der Bürgermeister. Ergebnisse sollen im ersten Quartal nächsten Jahres vorliegen und dann öffentlich vorgestellt werden.

Wie berichtet, hat inzwischen Geschäftsführer Armin Kanning seinen Job bei der WTG zu Ende April gekündigt. Eine qualifizierte Nachbesetzung der Stelle dürfte nicht einfach werden, befürchtet Szlezak, da in der Region derzeit mehrere Postionen im touristischen Bereich vakant seien.

„Kein Kavaliersdelikt“

Nachdrücklich warb der Bürgermeister mit Blick auf das Thalasso-Zentrum für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rat über die Parteigrenzen hinweg. Dazu gehöre in jedem Fall, dass die Vertraulichkeit von Beratungen gewahrt bleibe. Wie berichtet, hat die Gemeinde Anzeige gegen Unbekannt erstattet, weil jemand vertrauliche Unterlagen zur bedrohlichen Finanzlage der WTG an die Presse weitergeleitet hatte. „Die Verletzung der Vertraulichkeitspflicht ist kein Kavaliersdelikt“, warnte Szlezak, schon gar nicht, wenn dadurch Ängste bei Beschäftigten geschürt würden und der WTG Schaden entstehe.

Kindergarten bald bezugsfertig

Eine erfreuliche Botschaft: Die Kindergartenkinder in Hohenkirchen sollen am 6. Januar in die über mehrere Jahre umgebaute Grundschule einziehen. Der Termin war immer wieder verschoben worden. Einen offiziellen Einweihunugstermin will die Gemeinde im Januar bekannt geben. 

Noch vor den Weihnachtsferien soll ein Verkehrskonzept vorgestellt werden, das Vertreter der Gemeinde, der Polizei und des Landkreises Friesland für den Kindergarten und die benachbarte Grundschule erarbeitet haben. Zentraler Bestandteil werden so genannte „Kiss & Bye-Stationen“ für Grundschüler werden. Hierfür soll die Parksituation im Umfeld so geklärt werden, dass Schüler von den Stationen aus sicher zur Schule gelangen können, ohne dass Eltern sie mit dem Auto bis zum Schuleingang bringen müssen.

Horumersiel-Nord: Planung dauert an

Bolzplatz in Horumersiel
Entwarnung oder nur Schonfrist für den Bolzplatz in Horumersiel? Der Gemeinderat hat die Frist verlängert, in der er über die Bauleitplanung für das Quartier nachdenken kann. Archiv-Foto: hol

Wangerland (12. 12. 2024) – Kuriosum im Rat der Gemeinde Wangerland. Eine Wangerländer Bürgerin stellt vor Wochen einen Antrag für die Namensgebung für einen neuen Weg in Oldorf. Die politischen Gremien im Rat beraten den Vorschlag, befinden ihn für gut und setzten dazu an, ihn in der jüngsten Gemeinderatssitzung final zu beschließen – da meldet sich ein Bürger und weist darauf hin, dass seine Frau den Antrag inzwischen wieder zurückgezogen habe.

Was tun? Eine knifflige Aufgabe für den Ratsvorsitzenden Johann Wilhelm Peters (SPD). Am Ende ist sich der Rat einig. Der „Antrag“ der Bürgerin war rechtlich lediglich eine Anregung, der der Rat gefolgt ist. Eine Anregung kann man aber nicht zurückziehen. 

Also blieb es dabei: Die kleine Ortsumgehung für landwirtschaftlichen Verkehr, die Oldorf im Zuge des Flurbereiniungsverfahren Oldorf-St. Joost erhalten hat, bekommt den Namen „Bertha-Cornelia-Weg“. Damit soll die verstorbene Bertha-Cornelia Albers gewürdigt werden, der Teile der Wegtrasse gehörten. Ihren Gulfhof, der gegenüber von dem Weg liegt, hat die Verstorbene in eine Stiftung des Schlossmuseums Jever eingebracht, dessen Zweckverband den Hof pflegt und in seine museale Arbeit einbindet.

Weniger kompliziert ging es bei den Beschlüssen zur Bauleitplanung zu. Der Rat segnete mehrere Änderungen des Flächennutzungsplanes der Gemeinde und von Bebauungsplänen ab, mit denen Klarheit und zum Teil Rechtssicherheit etwa im Neubaugebiet am Wangermeer in Hohenkirchen und in Teilen von Horumersiel geschafften werden soll. Vor allem geht es jeweils um die Zulässigkeit von Dauerwohnen, Ferien- und Zweitwohnungen. 

Um ein Jahr verlängert hat der Rat in einem weiteren Beschluss die Veränderungssperre für das Gebiet „Horumersiel-Nord“. Hier war nach ursprünglichen Plänen unter anderem eine teilweise Bebauung des dortigen Bolzplatzes vorgesehen. Dagegen hatte es Proteste gegeben. Mit der Verlängerung der Veränderungssperre gewinnt die Gemeinde jetzt ein Jahr Zeit, um ihre Pläne für das Areal zu präzisieren. 

Gemeinderat senkt Hebesatz für die Grundsteuer auf 390 Prozentpunkte

Wangerland/Hooksiel (11. 12. 2024) – Der Rat der Gemeinde Wangerland ist der Empfehlung der Kämmerei gefolgt und hat den Hebesatz für die Grundsteuer A und B von 480 auf 390 Prozentpunkt gesenkt. Die Senkung kann für den einen oder anderen Wangerländer aber dennoch dazu führen, dass er mehr Steuern zahlen muss. 

Der Grund dafür die die Reform der Berechnung der Grundsteuern. Künftig wird bei der Berechnung des Bemesssungszahl für ein Grundstück durch die Finanzverwaltung des Landes neben Alter und Größe der Immobilie auch derer Lage einbezogen. Daher kann es sein, dass von zwei Immobilienbesitzern, die bislang denselben Steuerbetrag zahlen mussten, jetzt einer mehr und einer weniger zahlen muss. 

Kaum Mehreinnahmen für Gemeinde

Die Gemeinde Wangerland folgt anders als etwa die Stadt Schortens der Empfehlung, dass die Umstellung der Erhebungssystematik für die Gemeinde selbst möglichst aufkommensneutral erfolgen soll. Soll heißen: Die Gemeinde will durch die Umstellung keine Mehreinnahmen erzielen. Die erwarteten Einnahmen bei einem Hebesatz von 390 Prozent (neu) liegen nur leicht über den bisherigen beim Hebesatz von 480 Prozent. 

Dieser „Risikozuschlag“ sei angemessen, stellte SPD-Fraktionssprecher Holger Ulfers fest, da einige Bürger möglicherweise (erfolgreich) Widerspruch gegen ihren neuen Steuerbescheid einlegen werden, was das Steueraufkommen absenken könnte. Ulfers lobt die Verwaltung für ihren mit Augenmaß entwickelten Beschlussvorschlag, der bei einer Gegenstimme den Rat passierte.

Höhere Kostenbeteiligung im Kita-Bereich

Einstimmig befürwortete der Rat die Erhöhungen, die ab dem 1. Januar 2025 im Bereich der Kindertagesstätten greifen werden. Danach werden die Gebühren für das Mittagessen der Kinder von 60 auf 72 Euro, die Beteiligung an den Getränke- und Verpflegungskosten von 4 auf 6 Euro im Monat steigen. 

Die Satzung über den Tourismusbeitrag in der Gemeinde wird von 2024 nach 2025 fortgeschrieben, was nach den Worten von Kämmerer Arthur Wichmann auch vertretbar sei, da die Vorteilssätze für die verschiedenen wirtschaftlichen Branchen noch vergleichsweise aktuell seien. Den Tourismusbeitrag müssen Betriebe, Vermieter, Gastronomen etc. entrichten, die besonders vom Tourismus profitieren. 

Bürgermeister Mario Szlezak ehrt Holger Ulfers
Bürgermeister Mario Szlezak (links) ehrte Holger Ulfers. Der Hooksieler Sozialdemokrat ist seit 25 Jahren im Rat der Gemeinde Wangerland aktiv. Foto: hol

25 Jahre im Gemeinderat

Eine besondere Ehrung erhielt Holger Ulfers in der Ratssitzung. Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) ehrte den Hooksieler Ratsvertreter im Namen des Niedersächsischen Gemeindebundes für seine 25-jährige Zugehörigkeit zum Rat. Ulfers habe mit dazu beigetragen, dass das Wangerland in den vergangenen 25 Jahren ein schönerer Ort zum Leben geworden sei. Der Sozialdemokrat sei ein gut vernetzter Interessenvertreter mit dem Ohr an den Wünschen der Bürger, ein konstruktiver Gesprächs- und Verhandlungspartner im Rat und jemand, der in der Lage sei, bei einer Entscheidung „den nächsten Schritt mitzudenken“, so Szlezak, der Ulfers unter dem Beifall des Rats eine Ehrenurkunde überreichte.

Die Ehrennadel, die ebenfalls zu der Auszeichnung gehört, reichte Szlezak wenige Minuten später nach. „Das hätte ich fast vergessen“, entschuldigte sich der Bürgermeister. „Aber so etwas macht man ja auch nicht jeden Tag.“

Gemeinde steigt in die konkrete Planung für Bau einer „Bunten Wache“ ein

Wangerland/Hooksiel (11. 12. 2024) – Die Beratungen in den Fraktionen im Rat über den Verkauf des ehemaligen Feuerwehr-Areals am Alten Hafen in Hooksiel sind noch nicht abgeschlossen. Zudem fänden auch noch Gespräche mit den bekannten potenziellen Investoren statt, sagte Bürgermeister Mario Szlezak während der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend. „Ich bin zuversichtlich, dass es im Frühjahr eine Entscheidung geben wird.“

Die Feuerwehr hat bekanntlich ein neues Domizil am Hohe Weg bezogen. Das Grundstück am Alten Hafen gilt als Filetstück im Ort. Im Anschluss an ein Interessenbekundungsverfahren hatten mehrere Investoren ihre Vorstellungen öffentlich präsentiert. Unter anderem ging es um einen Hotelbau und um eine Appartement-Wohnanlage für Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Angehörige.

Feuerwehr und Polizei unter einem Dach

Wie der Bürgermeister weiter mitteilte, habe der Verwaltungsausschuss des Rates inzwischen trotz der angespannten Haushaltslage der Gemeinde grünes Licht für die konkrete Planung eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Hohenkirchen gegeben. Das sei ein wichtige Meilenstein für das Projekt. Der Betrieb des derzeitigen Gerätehauses im Ortskern sei rechtlich nicht mehr zulässig. Ein Grund: Das Gebäude ist mit Blick auf die immer größer gewordenen Feuerwehrfahrzeuge zu klein. 

Die Planungen der Gemeinde gehen davon aus, dass in dem für das Gewerbegebiet in Hohenkirchen geplanten Neubau eine „Bunte Wache“ entstehen wird, also ein gemeinsamer Standort für Feuerwehr und die Polizeistation Wangerland. Szlezak: „Das Innenministerium hat inzwischen mitgeteilt, dass auch die Polizei mit in das neue Gebäude einziehen wird.“ 

Neue Idee für die Rundinsel

Ein weiteres, für die Finanzlage der Gemeinde nicht unwichtiges Projekt: der Verkauf der Rundinsel im Wangermeer in Hohenkirchen. Hier gebe es aktuell konkrete Verkaufsgespräche mit den Betreibern der Hotelanlage „Dorf Wangerland“, die noch bis zum Frühjahr als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Geplant sei keine massive Bebauung der Insel, sondern eine Ferieneinrichtung im kleinerm Stil, so der Bürgermeister. „Aber die Planung steht noch ganz am Anfang.“ 

Spenden werden an Vereine verlost

Wangerland/Hooksiel (11. 12. 2024) – Die Veranstaltung „Advent op Platt“ jährt sich in diesem Jahr bereits zum dritten Mal. Mit ihr wird humorvoll die plattdeutsche Sprache gefördert. In diesem Jahr wird das „Schauspiel“ von den Wangerländer Urgesteinen Wieland Rosenboom und Kurt Brandenburg gestaltet. Der Eintritt ist kostenfrei. Für die Aufführung im Hooksieler Gästehaus am Sonntag, 15. Dezember, 17 Uhr, gibt es noch Restkarten. 

Traditionell erbittet die Wangerland Touristik GmbH von den Besuchern eine Spende für einen guten Zweck. Die Spenden plus die Erlöse aus dem Getränkeverkauf sollen in diesem Jahr drei Vereinen oder ehrenamtlichen Organisationen aus dem Wangerland zukommen. Über die Vergabe wird das Los entscheiden. Bewerben können sich Organisationen und gemeinnützige Vereine, die keine kommerziellen Zwecke verfolgen, ab sofort. 

Eintrittskarten für „Advent up Platt“ gibt es in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel sowie online unter wangerland.de. Ehrenamtliche Organisationen können sich für die Verlosung unter www.wangerland.de/wangerland-fuers-ehrenamtanmelden. Die Verlosung findet auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde am 3. Januar statt.

Defektes Rohr unterm Gehweg

Defektes Rohr unter Gehweg
Ein defektes Entwässerungsrohr hat für eine Überschwemmung an der Lange Straße gesorgt.Foto: hol

Hooksiel (9. 12. 2024) – Der Fußweg entlang der Lange Straße ist seit mehreren Wochen für Spaziergänger und Radfahrer gesperrt. Machte zunächst eine große Pfütze die Passage des Weges gegenüber der Einmündung Sielhamm unmöglich, muss ein passables Loch im Erdreich umgangen werden.

Was zunächst aussah, wie ein verstopfter Gully, entpuppte sich bei näherer Betrachtung als ein defektes Entwässerungsrohr unterhalb des Gehweges. Damit war auch die Zuständigkeit geklärt. Wie der Bauamtsleiter der Gemeinde Wangerland, Torsten Meuer, gegenüber „Hooksiel Life“ sagte, wäre für Schäden direkt im Straßen- oder Gehwegkörper die Gemeinde zuständig gewesen. Ein defektes Rohr im Untergrund gehört aber zum Entwässerungssystem, für das der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) verantwortlich ist.

Solche Schäden an Leitungen kommen immer wieder vor. Meuer hält es für möglich, dass im Bereich des Gehweges Baumwurzeln in die Rohrverbindung eingewachsen sind. Die Sanierungsarbeiten seien aufgrund des schlechten Wetters in den vergangenen Tagen nicht so recht vorangekommen. Aber in Kürze, da ist sich Meuer sicher, wird der Gehweg wieder nutzbar sein. 

Eskimo-Rolle im Hallenwellenbad

Kajaktraining im Hallenwellenbad
Das Hallenwellenbad Hooksiel bietet ideale Trainingsbedingungen für Seekajakfahrer. Erst in der kommenden Woche wird das Bad wieder für den Schwimmbetrieb geöffnet. Foto: hol

Hooksiel (9. 12. 2024) – Das Wasser ist schon wieder im Becken. Und, was für die Seekajakfahrer des Verbandes „Salzwasser Union“ noch wichtiger war, die Wellenanlage funktioniert. Noch ist das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel nach Revisionsarbeiten geschlossen Aber am vergangenen Wochenende konnten bereits 21 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland das Becken für ihr Wintertraining nutzen.

Wintertraining für Seekajakfahrer heißt vor allem Sicherheitstraining. Vornehmlich geht es um die die so genannte Eskimorolle, also die seitliche Durchroll-Bewegung, die der Sportler benötigt, um ein gekentertes Kajak wieder aufzurichten und selbst wieder über Wasser zu kommen. „Die Rolle brauchen wir aber auch, um uns aus kniffligen Situationen zu befreien“, sagte einer der Ausbilder. „Meerwasser-Hallenbäder mit Wellengang gibt es in Deutschland nicht allzu viele. Das sind schon tolle Trainingsbedingungen für uns.“

Vor der Kälte sind alle Kajakfaher durch Neopren-Anzüge geschützt. Jetzt, nach dem Besuch der Sportler wird das Wasser langsam aufgeheizt, so dass sich ab der kommenden Woche wieder Badegäste in dem Becken wohl fühlen können. Ab Montag, 16.Dezember, ist das Bad wieder regulär geöffnet.

Weihnachtliche Stimmung am Hafen

Weihnachtsmarkt 2024
Klein aber fein: Die Stimmung auf dem Hooksieler Weihnachtsmarkt war bestens. Foto: hol

Hooksiel (8. 12. 2024) – Der Hooksieler Weihnachtsmarkt war eine runde Sache. Nicht nur, weil die Dorfgemeinschaft Buden und Zelte am Alten Hafen in einem kleinen Runde aufgestellt hatte. Dadurch wurden die Besucher vor Kälte geschützt und es entstand eine gemütliche Atmosphäre – angeheizt doch Glühwein und andere Heißgetränke. Bratwurst, Grünkohl, dazu nette Gespräche – viel schöner kann ein Adventswochenende kaum begangen werden.

Das ganze mit Blick auf das idyllische Hafenambiente und einen schön geschmückten Tannenbaum. Dabei hatten die Veranstalter ausgesprochenes Glück mit dem Wetter. Noch am Samstagvormittag hatte es in Hooksiel kräftig geregnet. Aber am Nachmittag und den ganzen Sonntag über blieb es dann trocken.

Und der Weihnachtsmann war natürlich auch da. Er beschenkte vor allem die vielen Kinder, die sich am Laternenumzug vom ZOB zum Alten Hafen beteiligt hatten. Mit reichlich Applaus bedacht wurde auch die Familie Köster, die mit handgemachter Musik am Sonntag Nachmittag den Weihnachtsmarkt ausklingen ließ. 

Ampel sichert Weg ins Neubaugebiet

neue Ampel an der Bäderstraße
An der Bäderstraße wird eine Ampel installiert. Sie soll den Weg ins Neubaugebiet sichern. Foto: hol

Hooksiel (8. 12. 2024) – Noch sind zwar einige Grundstücke im Hooksieler Neubaugebiet am Hohe Weg unbebaut. Aber die Erschließung des Areals nähert sich dem Ende. Die Arbeiten an der Ver- und Entsorgung sind abgeschlossen, die Plastersteine gelegt, die Bordsteine gesetzt.

Aktuell wird an der Einmündung der Hinrike-Lichtenfeld-Straße in die Bäderstraße eine Fußgängerampel installiert. Darauf haben sich nach den Worten von Bauamtsleiter Torsten Meuer die Gemeinde Wangerland und die Grundstücks-, Erschließungs- und Vermarktungsgesellschaft (GEV), eine Tochter der Volksbank Jever, geeinigt. Eine sichere Querungsmöglichkeit über die Bäderstraße sei schon deshalb notwendig, da die Durchfahrtsstraße zum Badestrand nur einseiig einen Geh- und Radweg hat. 

„Außerdem glauben wir“, so Meuer, „dass der Fußweg von der Bäderstraße durchs Neubaugebiet und über einen kleinen Verbindungsweg zur Bremer bzw. Hamburger Straße eine attraktive Alternative für Fußgänger sein kann, die in Richtung Gästehaus oder Ortskern unterwegs sind.“ Derzeit überlege man im Rathaus, inwieweit der kleine Weg zusätzlich befestigt werden soll.

Damit die Ampel an der Bäderstraße aufgestellt werden kann, mussten der Bordstein abgesenkt und Fuß- und Radweg leicht verschwenkt werden. Dadurch entsteht am Übergang ein kleiner Aufstellraum für Fußgänger und Radler. 

Schlag gegen Clankriminalität: Bars kontrolliert, Messerstecher festgesetzt

Wilhelmshaven/Friesland (7. 12. 2024) – Im Rahmen einer bundesweiten Schwerpunktaktion sind Zollbeamte am gestrigen Freitag um 20 Uhr mit Unterstützung eines Großaufgebotes der Polizei in Wilhelmshaven und im Landkreis Friesland gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigungsverhältnisse vorgegangen. Die Aktion stand im Zusammenhang mit der Bekämpfung von so genannter Clankriminalität.

Restaurant sofort geschlosssen

Polizeibeamte der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland und der Bereitschaftspolizei kontrollierten mit Mitarbeitern des Zolls, der Stadt und des Landkreises insgesamt 15 Objekte, davon zehn in Wilhelmshaven, vier in Jever und eines in Schortens. „Ein Restaurant wurde aufgrund unhaltbarer hygienischer Zustände durch das Veterinäramt mit sofortiger Wirkung geschlossen“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Bei den Prüfungen habe man besonderes Augenmerk auf Branchen mit „besonderer Risikogeneigtheit zur Clankriminalität“ gelegt. Aus Sicht der Ermittler zählen dazu insbesondere Cafés, Bars, Shisha-Bars, Wettbüros und Spielotheken. Dabei hätten die eingesetzten Beamten eine Vielzahl von Personen zu ihren Arbeitsverhältnissen befragt.

Zoll überprüft Arbeitsverhältnisse

Zöllner prüften insbesondere, ob die Arbeitgeber ihre Beschäftigten ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet haben, ob Sozialleistungen zu Unrecht bezogen werden, ob Ausländer die erforderlichen Arbeitsgenehmigungen beziehungsweise Aufenthaltstitel besitzen. Kontrolliert wurde auch, ob die Mindestlöhne gezahlt werden oder ob gegebenenfalls ausbeuterische Arbeitsbedingungen vorliegen. Darüber hinaus hätten mögliche steuerrechtliche Verstöße im Fokus der Maßnahmen gestanden.

„Es gilt, das Unrechtsbewusstsein zu steigern, redliche Unternehmen zu schützen sowie einen fairen Wettbewerb sicherzustellen“, sagte der Pressesprecher des Hauptzollamtes Oldenburg, Frank Mauritz. Vor Ort seien mehrere Verfahren wegen arbeitsrechtlicher Verstöße eingeleitet worden. Diese werden durch den Zoll weiterverfolgt.

Einblick in Clanstrukturen

Neben der Feststellung von Verstößen ging es den Behörden bei diesem Einsatz insbesondere darum, delikts- und behördenübergreifend Erkenntnisse über Clanaktivitäten oder sonstige strafrechtlich relevante Strukturen zu gewinnen.

„Die Maßnahmen setzen ein deutliches Zeichen, dass Schwarzarbeit, Betrügereien und illegale Beschäftigung von Polizei und Zoll konsequent verfolgt werden“, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Polizeidirektor Jörg Beensen. Zuletzt hatte die Polizei in Wilhelmshöhen mehrfach mit Straftaten zu tun, denen Clanrivalitäten zugrunde liegen könnten. 

Festnahmen nach Messerstechereien

Zuletzt war es am vergangenen Dienstagnachmittag in der Börsenstraße zu einer Messerstecherei gekommen. Im Nachgang zu einem Streit habe dabei ein 29-jähriger Mann einen 48-Jährigen mit einem Messer angegriffen und durch einen Stich in den Rücken schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Als der Bruder und weitere Angehörige des Opfers zu Hilfe eilten, war der Bruder durch Schläge eines zweiten Täters mit einer Eisenstange am Kopf verletzt worden.

Die Polizei konnte im Zuge ihrer Ermittlungen die mutmaßlichen Haupttäter sowie fünf weitere Bewaffnete ermitteln und festnehmen. Bei der Aktion war die Polizei vor Ort von Kräften aus dem Umland und von Spezialeinheiten unterstützt worden. Zu den Hintergründe der Auseinandersetzung haben die Ermittler noch keine Angaben gemacht.

Opfer schwer verletzt

Unklar ist auch, ob ein Zusammenhang zu einer ähnlichen Aktion von Ende November besteht. Dabei war nach einem Streit vor einer Pizzeria an der Ecke Börsenstraße/Gerichtsstraße ebenfalls zu einer Messerattacke gekommen. Dabei soll ein 41-Jähriger, der in Begleitung eines 33-Jährigen war, mehrfach mit einem Messer in den Oberkörper eines 48-jährigen Mannes eingestochen haben.

Das Opfer konnte noch die Polizei alarmieren. Bei den Tätern soll es sich um amtsbekannte Clan-Kriminelle handeln. Die Verdächtigen konnten im Zuge einer Fahndung in ihren Wohnungen festgenommen werden. Dabei sei, so die Polizei, auch die mutmaßliche Tatwaffe sichergestellt worden. Eine Schusswaffe, die bei der Aktion nach Aussage des Opfers ebenfalls im Spiel gewesen sein soll, fanden die Ermittler nicht.