Hooksieler Investor will Bürger in Gestaltung des Alten Hafens einbinden

Projekt Alter Hafen
Mehr Leben am Alten Hafen. So wollte ein Teilnehme eines Architektenwettbewerbs im Jahr 2016 das Areal umgestalten. Die Nejalu GmbH möchte einen neuerlichen Ideenwettbewerb ausloben.

Hooksiel (13. 7. 2024) – Am Montag läuft die Frist für das Interessenbekundungsverfahren für das ehemalige Feuerwehr-Grundstück am Alten Hafen ab. Mit der Nojalu GmbH hat auch ein Hooksieler Unternehmen ein Angebot bei der Gemeinde Wangerland abgegeben. Dahinter steht Tobias Geisen, der sich unter anderem auch als Sprecher des Arbeitskreises „Hooksmeer 2.0“ engagiert.

Für Geisen ist der Alte Hafen das vielleicht wichtigste Areal am Hooksmeer. Das Feuerwehr-Grundstück spielt dabei eine zentrale Rolle. „Durch die Möglichkeit der Gesamtumgestaltung bietet sich die Chance, ein weit über das Wangerland hinaus ausstrahlendes Ensemble zu schaffen.“

Preisangebot unter Erwartung

Die Hooksieler Feuerwehr ist bekanntlich im Mai in einen Neubau am Hohe Weg umgezogen. Das bisherige Feuerwehrhaus, bestehend aus einem Wohnhaus, einer Halle und einem rund 1000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Lange Straße und Alter Hafen gehört der Gemeinde, die es gern an einen Investor verkaufen möchte. Preisvorstellung: 420.000 Euro. Bürgermeister Mario Szlezak hatte allerdings bereits betont, dass das Grundstück nicht zwingend an den Meistbietenden verkauft werden wird.

Die Preisvorstellung hält Geisen ohnehin für überhöht. Er verweist auf den Bodenrichtwert, der bei 130 Euro je Quadratmeter liegt. Von der sich daraus ergebenden Summe müssten noch die Abbruchkosten für die vorhandenen Gebäude abgezogen werden. Im Ergebnis bietet die Nojalu GmbH 70.000 Euro.

Alter Hafen Hooksiel
Die Südseite des Hafens könnte durch eine Steganlage aufgewertet werden. Foto: hol

Der Arbeitskreis „Hooksmeer 2.0“ will bekanntlich die touristische Anziehungskraft des Hooksmeeres mit Hilfe von Mitteln aus dem Kohlestrukturfonds aufwerten. Zu dem Projekt gehört unter anderem der Bau eines Terminalhauses am Außenhafen und der Betrieb einer Solarfähre auf dem Binnengewässer. Ein wichtiger Baustein soll zudem die Aufwertung des Alten Hafens werden.

Öffentliche Nutzung im Erdgeschoss

Für den Außenbereich sieht das jetzt bei der Gemeinde eingereichte Konzept unter anderem einen kinderwagen- und rollstuhlgerechten Bodenbelag, den Ausbau des Übergangs von der Nord- zur Südseite, eine Steganlage auf der Südseite des Hafen sowie die Sanierung der Kaimauer und den Bau einer neuer Toilettenanlage vor. Auf dem Feuerwehr-Areal soll ein Gebäude entstehen, das im Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung hat.

Geisen könnte sich ein Restaurant vorstellen, ein Café oder ein Fischlokal. Denkbar seien auch Ausstellungs- oder Informationsräume. Vielleicht ein „Wasserstoff-Museum“, sagt Geisen mit Blick auf die Energieprojekte im benachbarten Wilhelmshaven. Wünschenswert wäre im Erdgeschoss auf jeden Fall ein Durchgang mit Außenrestaurant in Richtung Alter Hafen. Im Obergeschoss wäre zum Beispiel Platz für Hotelbetten, die vom Nachbarhotel mit bewirtschaftet werden könnten.

Feuerwehrareal hinter der Hafenmauer
Der Alte Hafen heute: Die Rückseite des Feuerwehr-Areals ist wenig attraktiv. Foto: hol

Geisen sieht die Nojalu GmbH als Projektentwicklerin mit dem Ziel, Mehrwert für Hooksiel zu schaffen. Ziele seien die Ansiedlung von Unternehmen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Steigerung der touristischen Attraktivität durch ein wetterunabhängiges Angebot und letztlich auch erhöhte Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde. Die konkrete Ausgestaltung des Areals soll im Rahmen eines Architektenwettbewerbs unter Einbeziehung aller relevanter Gruppen in Hooksiel und dem Wangerland entwickelt werden. 

Finanzierung mit Kohle-Fördermitteln

Bei der Finanzierung der Infrastruktur-Investitionen setzt Geisen auf den Kohlestrukturfonds. Der Fonds unterstützt Projekte mit bis zu 90 Prozent der Kosten, die die durch den Ausstieg aus der Kohleverstromung entstehende Wertschöpfungsverluste in der Region ausgleichen können.

Dem Vernehmen nach werden im Rahmen der Interessenbekundung mehrere Vorschläge bei der Gemeinde eingehen. Die Angebote sollen zunächst in den politischen Gremien beraten und dann öffentlich vorgestellt werden. Viele positive Reaktionen im Ort hatte es zuletzt auf eine Projektidee des Bauunternehmers Bodo Rothert gegeben. Ob Rothert selbst sich an der Interessenbekundung beteiligt, bleibt abzuwarten.

Transparenter Neubau am Alten Hafen könnte Tor zum Ort werden

Bauplan für Alten Hafen
So oder ähnlich könnte nach den Plänen des Bauunternehmers Bodo Rothert das Grundstück des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen gestaltet werden. Repro: hol

Hooksiel (13. 6. 2024) – „Ja, so könnte das Areal am Alten Hafen einmal aussehen …“. Das war der einvernehmliche Tenor in der Diskussion der Runde von Hooksielern, die sich am Mittwochabend im Awo-Heim traf. 

Der Plan: Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus mit angegliedertem Wohnhaus wird komplett abgerissen. Als Ersatz entstehen auf der auch heute bebauten Fläche zwei neue Klinkergebäude, die sich an der Höhe der benachbarten Packhäuser orientieren. In Richtung „Schwarzer Bär“ wird das Ensemble verlängert durch einen transparenten, weitgehend gläsernen Anbau. 

Restaurant mit Treppe zum Hafen

Untergebracht werden könnten dort nach den Vorstellungen des Wilhelmshavener Bauunternehmers Bodo Rothert ein Restaurantbetrieb, einige Hotel-Zimmer, vielleicht auch eine öffentliche Toilettenanlage. „Das Restaurant würde im ersten Obergeschoss liegen, mit freiem Blick auf den Alten Hafen“, so Rothert, nach dessen Plänen der gesamte Komplex eine Art Eingangstor zum historischen Hafen und damit zum Ort werden würde. Das Restaurant müsse ein „Highlight“ werden. Vom Obergeschoss würde eine breite Treppe über die Hochwasser-Schutzmauer hinweg direkt in den Hafen führen. „Dafür müssten die dortigen Parkplätze weichen“, so Rothert. Wichtig wäre es, dass öffentliches Leben am und im Hafen stattfindet.

Rothert stellte seine Vision für den Alten Hafen auf Einladung von Dietrich Gabbey vor einem Kreis von Interessierten aus dem Umfeld des örtlichen Seebadevereins und der Arbeitsgruppe Hooksiel vor. Aktueller Hintergrund: Das laufende Interessenbekundungs-Verfahren, mit dem die Gemeinde Wangerland einen Investor und Käufer für das an die 1000 Quadratmeter große Areal zwischen Lange Straße und Alter Hafen sucht.

Gabbey, Alt-Bürgermeister und einer der Sprecher der Bürgerinitiative Hooksiel, hatte den Kontakt zu Rothert in der Hoffnung gesucht, dass dessen Pläne vielleicht doch noch umgesetzt werden können. Denn, so sagte der Geschäftsführer der Firma Geithner-Bau: „Eigentlich habe ich die Pläne schon abgehakt.“ Gabbey will jetzt möglichst schnell zwischen Bürgermeister Mario Szlezak und dem potenziellen Investor ein Gespräch vermitteln, damit dieser sein Projekt viellicht doch noch in die Interessenbekundung einbringt.

Gespräche schon seit 2019

Derzeit sieht es danach nicht aus. Schon seit 2019 steht Rothert in Kontakt mit dem Bauamt der Gemeinde. Man habe über den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses gesprochen und auch über die künftige Bebauung des frei werdenden Areals am Alten Hafen. 2022 hätte sich diese Idee dann verfestigt. Bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister und der Geschäftsführung der Wangerland Touristik habe er den Eindruck gehabt, dass seine Pläne sehr gut ankommen. Es sei ihm sogar geraten worden, auf den zweigeschossig geplanten Bau noch eine Etage draufzusetzen.

Konkrete Rückmeldungen oder Planungen von Seiten der Gemeinde habe es aber nicht gegeben. Im Frühjahr 2023 sei dann bei einer Behördenbegehung des Alten Hafens die Rede davon gewesen, dass zunächst noch Gutachten eingeholt werden müssten. „Da wurde mir schlecht und ich wusste, dass es noch mehrere Jahre dauern würde, bis der erste Spatenstich gesetzt wird“, sagte Rothert. „Danach habe ich mich auf andere Projekte konzentriert, die zum Teil schon in der Umsetzung sind.“

Preiserwartung fürs Grundstück unrealistisch?

Kritisch sieht der Bauunternehmer nicht nur die Zeitachse der Gemeinde. Auch die Preisvorstellungen für das Grundstück, basierend auf ein Gutachten aus dem Jahr 2021, seien mit 480.000 Euro (abzüglich 60.000 Euro Abrisskosten) zu hoch. Nehme man den derzeitigen Bodenrichtwert zur Grundlage, käme man auf etwa 130.000 Euro für das Grundstück. Die Baukosten seien seit 2021 explodiert, die Gastronomie stecke in einer Krise und auch die touristischen Perspektiven seien ungewiss. Bei seinen Kalkulationen sei er von einem Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro ausgegangen. Die Prognose von Rothert: „Es wird schwer für die Gemeinde, einen Investor zu finden, der den Preis zahlt.“

Das ist auch eine der Sorgen, die Dietrich Gabbey umtreiben. Bodo Rothert habe Wurzeln in Hooksiel. Sein Großvater hat im Sielort das Bauunternehmen gegründet. Sein Vater Hermann Rothert hat kurz vor einem Tod noch ein Hooksiel-Buch geschrieben. Der Familie gehören noch Immobilien im Ort. „Herr Rothert wollte durch sein Projekt dem Ort etwas zurückgeben.“

Gabbey: Bürger in Planung einbinden

Gabbey warnt vor einem Verkauf des Grundstücks an Investoren, die lediglich ihren Profit maximieren wollen, indem sie zum Beispiel (Ferien-)Wohnungen bauen, die dann weiter verkauft werden sollen. Wichtig bei der Auswahl eines Projektes sei die Meinung der Hooksieler. „Wir sind die Bürger vor Ort, die damit leben müssen.“ Die Runde vereinbarte, die Planungen für den Alten Hafen weiterhin intensiv begleiten zu wollen.

Pilzanker hat neuen Platz im Alten Hafen

Henning Giesecke

Hooksiel (11. 3. 2024) – Das Projekt „Ankerpfad“ des Fördervereins Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel kommt voran. Ein Pilzanker wurde jetzt mit Hilfe des Bauhofes der Gemeinde und der Arbeitsgruppe Hooksiel auf eine neue Position gebracht. Die Männer der Arbeitsgruppe haben den Anker am Wochenende entrostet und neu „gepönt“. Der Pilzanker hat über Jahrzehnte dem Seezeichen „Feuerschiff Weser“ (ehemals „Norderney“) in der deutschen Bucht Halt gegeben. Er fristete bislang ein Schattendasein unten an der Hafenmauer im alten Hafen von Hooksiel. Jetzt erstrahlt er in neuem Glanz an einem neuen Platz. 

Der Anker schmückt künftig anstelle des zerborstenen Evermastes das Rondell im hinteren Hafenbereich. Bruno Bölts, Sprecher der Arbeitsgruppe, hat einige Fakten zur Geschichte des Pilzankers recherchiert. Er hat ein Gewicht von knapp drei Tonnen und gehörte zum Feuerschiff, das 1906 bis 1907 von der AG Weser in Bremen unter der Baunummer 157 gebaut wurde. „Durch die Pilzform des Ankers konnte sich das Schiff rund um den Anker herum drehen und blieb trotz unterschiedlicher Strömungen immer in Position“, so Bölts.

Das Schiff hatte eine Länge von 52,50 Meter, war 7,80 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 3,81 Meter. Nach einigen vorherigen Positionen wurde das Feuerschiff am 26. März 1954 auf die Station „Weser“ ausgelegt. Das Leuchtfeuer hatte eine Tragweite von 19 Seemeilen. „Es wies bis zum 23. September 1981 den Steuerleuten der Schiffe den Weg. Dann wurde es wegen zu hoher Unterhaltungskosten außer Dienst gestellt“, so Bölts. 

Im Jahr 2023 wurde das Schiff auf der Neuen Jadewerft restauriert und wieder in „Norderney“ umbenannt. Der Stationsname „Weser“ wurde in „Wilhelmshaven“ geändert. Das Schiff soll als Museumsschiff am Bontekai wieder zugänglich gemacht werden. „Wie der Anker nach Hooksiel gekommen ist, wissen wir nicht genau“, so Bölts.

Henning Giesecke, Initiator des „Ankerpfad“-Projektes beim Förderverein und Arbeitsgruppen-Mitglied, dankte dem Malerbetrieb Knodel, der die Farbe für den Anker zur Verfügung gestellt hat. Ein weiterer Anker (Draggen) sei dem Förderverein vom Rosarium Wilhelmshaven zur Verfügung gestellt worden. Er soll in den nächsten Tagen durch den Bauhof nach Hooksiel transportiert werden.

Arbeitsgruppe Hooksiel am Anker
Mitglieder der Arbeitsgruppe haben den Anker in Position gebracht und im Anschluss gepönt.

Kein Loch im Rumpf der „Tyrkir“

Tyrkir gesunken
Warum sank die „Tyrkir“ im Alten Hafen? Die Wasserschutzpolizei schließt eine Manipulation am Rumpf des Holzschiffes inzwischen aus. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (11.10. 2023) – Eine Ursache für den Untergang der „Tyrkir“ gibt es immer noch nicht. Allerdings: Gegenüber „Hooksiel life“ hat ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Wilhelmshaven heute ausgeschlossen, dass jemand am hölzernen Rumpf manipuliert haben könnte, um den Wikingerschiff-Nachbau im Alten Hafen zu versenken.

Die „Tyrkir“ war in der Nacht zum Samstag, dem 23. September, gesunken. Nach intensiven Bemühungen war es Mitgliedern des Vereins „Historische Seefahrt“ Anfang Oktober gelungen, das Schiff – offenbar ohne größere Beschädigungen – wieder über die Wasserlinie zu heben. Inzwischen wurde das 14 Meter lange Boot, mit dem der Verein in der Sommersaison Rundfahren auf dem Hooksmeer anbietet, ins Winterlager verlegt.

„Belastbare Zeugenaussagen zum möglichen Tathergang liegen bislang nicht vor“, sagte der Polizeisprecher. Man bewege sich lediglich im Bereich von Mutmaßungen. So sei noch völlig unklar, ob ein Zusammenhang zwischen dem Untergang und dem Fund von Überresten eines offenkundigen Saufgelages nahe des Liegeplatzes des Schiffes gebe. 

Ärgerlich sei auch, dass es keine Videoaufzeichnung gibt. Zwar dokumentiere eine Webcam das Geschehen am Alten Hafen, aber deren Bild reiche nicht bis zum Liegeplatz der „Tyrkir“, so der Sprecher. Dennoch hat die Wasserschutzpolizei die Hoffnung auf einen Ermittlungs-Erfolg noch nicht aufgegeben. „Vielleicht meldet sich ja doch noch ein Zeuge, der wirklich etwas gesehen hat.“

Wikingerschiff wieder aufgetaucht

Takir gehoben

Hooksiel (1. 10. 2023) – Die „Tyrkir“ schwimmt wieder. Den Mitgliedern des Vereins „Historische Seefahrt“ ist es offenkundig am Samstag gelungen, den vor acht Tagen im Alten Hafen von Hooksiel gesunkenen Nachbau eines Wikingerschiffes ohne Kraneinsatz wieder über Wasser zu heben. Das Holzschiff liegt dem äußeren Anschein nach unbeschädigt wieder an seinem alten Liegeplatz. Unklar ist noch, warum das 14 Meter lange Schiff mit dem markanten Drachenkopf gesunken ist. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei dauern an. Foto: hol

Noch wird am Konzept für die Bergung des Wikingerschiffs „Tyrkir“ gearbeitet

Tyrkir gesunken
Muss möglicherweise doch mit einem Kran geborgen werden: Der aus noch ungeklärter Ursache im Alten Hafen gesunkene Wikingerschiff-Nachbau „Tyrkir“.

Hooksiel (29. 9. 2023) – Die Ursache für den Untergang des Wikingerschiffes „Tyrkir“ ist immer noch ungeklärt. Das Holzschiff war an der Kaimauer liegend am vergangenen Wochenende gesunken. Nur eine Festmacherleine verhinderte, dass das 14 Meter lange Schiff ganz auf den Hafengrund sackte. 

Seither laufen beim Verein „Historische Seefahrt“ die Überlegungen, wie das Boot möglichst schonend gehoben werden kann. Wie Manuela Hußmann gegenüber „Hooksiel-life“ sagte, werde man für die Bergung wohl doch einen Kran einsetzen müssen. Die Planungen, wie und wann das Projekt genau starten soll, seien aber noch nicht abgeschlossen.

„Wir werden so vorsichtig wir möglich vorgehen“, versprach Manuela Hußmann. Ziel sei es, das zur Weltausstellung „Expo 2000“ in Wilhelmshaven gebaute Schiff, mit dem der Verein in den Sommermonaten Ausflugsfahrten auf dem Hooksmeer anbietet, wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. 

Glück im Unglück sei es gewesen, dass an Bord keine wasserschädlichen Substanzen gelagert waren. „Damit haben wir keinen Zeitdruck.“ Denn, so die Befürchtung: Bei einer unbedachten Hauruck-Bergung könnte die „Tyrkir“ möglicherweise zerbrechen. Zur Unglücksursache ermittelt die Wasserschutzpolizei. 

Entwarnung: Sauerstoff-Anlage am Alten Hafen funktioniert einwandfrei

Sauerstoff-Anlage
Ein unscheinbarer Verschlag (grüne Einfassung) enthält den Sauerstoff-Behälter, über den das Wasser im Alten Hafen „beatmet“ wird. Foto: hol

Hooksiel (21. 9. 2023) – Die Sauerstoff-Anlage im Alten Hafen von Hooksiel funktioniert reibungslos. Das hat eine Überprüfung der Anlage durch die landeseigene NiedersachsenPorts (NPorts) ergeben, die den Hafen betreut. NPorts hatte sich die Lage vor Ort nach Hinweisen auf Geruchsentwicklungen im Hafenbecken noch einmal genau angesehen. Das Ergebnis: „An der Sauerstoffanlage gibt es keinen Schaden.“

Am Rand des Hafenbeckens steht ein Sauerstoffbehälter, der mit einem Schlauchsystem verbunden ist, das auf dem Grund des Hafenbecken verlegt ist. Über die Schläuche wird Sauerstoff ins Wasser abgegeben. Dadurch soll ein Umkippen des Gewässers verhindert werden. 

Das System ist seit Jahrzehnten erfolgreich in Betrieb. Notwendig ist es, weil im Alten Hafen nach dem Bau des Hooksmeeres vor 40 Jahren und der Schließung des Sieltores zum Binnentief so gut wie kein natürlicher Wasseraustausch mehr stattfindet. Früher hatten die Gezeiten noch direkten Einfluss auf das Hafenbecken. Zudem wurde bei Bedarf Schlamm mit dem so genannten „Mudderboot“, was heute noch am Hafen als Denkmal ausgestellt ist, aus dem Hafen in Richtung Jade gedrückt.

Vor der Installation der künstlichen Beatmung kippte das Wasser im Alten Hafen immer wieder um. Verfaulte Biomasse auf dem Grund sorgte dann für sehr unangenehme Gerüche im gesamten Ort. Anwohner wollen auch in diesem Sommer leichte Geruchsentwicklung in Wassernähe wahrgenommen haben. Nach Einschätzung von NPorts kann das aber nichts mit einer zunehmenden Schlammbildung zu tun gehabt haben.

Wie die aktuellen Messungen ergeben hätten, habe es am Schlammgehalt im Hafen im Vergleich mit der Peilung im Hooksmeer vom Jahr 2018 „keine Veränderung“ gegeben, teilte NPorts auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ mit. Eine mögliche Erklärung für etwaige Gerüche könnte darin liegen, dass bei den Großveranstaltungen im Hafen der vergangenen Wochen und Monate mehr Schiffe als sonst im Hafen unterwegs waren. 

Dadurch könnte die Hafensohle einschließlich der im Laufe der Zeit dort abgelagerten organischen Bestandteile aufgewirbelt worden sein. Im Ergebnis wird dann Sauerstoff in die Sohle eingetragen, was wiederum zu Zersetzungen führt, die mit einer Art „fauligem Geruch“ einhergehen. „Die Sauerstoff-Anlage soll das neutralisieren, da in diesem Hafenbereich so gut wie kein Wasseraustausch aufgrund der örtlichen Gegebenheiten stattfinden kann“, so NPorts wörtlich.

Über die Zukunft des Alten Hafens sollen die Bürger mitentscheiden

Hooksiel (17. 3. 2023) – Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak hat „größtmögliche Transparenz“ bei der bevorstehenden Sanierung und Umgestaltung des Areals am und um den Alten Hafen angekündigt. Er hoffe bei dem Millionenprojekt auf Unterstützung durch das Land Niedersachsen.

Alter Hafen von Hookksiel
Die Kaimauer am Alten Hafen von Hooksiel muss saniert werden. Foto: hol

Aktuell gebe es Gespräche zwischen der Gemeinde und dem Amt für regionale Landentwicklung in Oldenburg über das Projekt, sagte der Bürgermeister auf der Jahreshauptversammlung des Seebadevereins Hooksiel. Heute fand eine Begehung vor Ort statt. Am Alten Hafen, aus Sicht des Seebadevereins-Vorsitzenden Erwin Abels eines der touristischen Herzstücke des Ortes, muss laut Szlezak die Kaimauer saniert werden. Der Zustand des Wassers sei bedenklich, da die Anlage zur Sauerstoffzufuhr nur noch in Teilen funktioniere. Auch das Binnentief hinter dem Sieltor müsse dringend aufgereinigt werden. Weitere Themen seien das zugemauerte Sieltor und die fehlende Barrierefreiheit des Hafens.

Schon jetzt arbeite man an Konzepten für die Nutzung des heutigen Feuerwehrstandortes. Die Feuerwehr zieht voraussichtlich im Herbst in einen Neubau um. Was aus dem Altbau bzw. dem Grundstück werden soll, werde man mit breiter Bürgerbeteiligung mit den Hooksielern besprechen, sagte der Bürgermeister zu.

Keine Entschädigung für Bau des LNG-Terminals

Auf Kompensationsmittel seitens des Landes als „Entschädigung“ für den Bau des LNG-Terminal Wilhelmshaven in Sichtweite von Hooksiel setzt der Bürgermeister nicht. „Kompensationen wir es nicht geben“, so Szlezak. „Das Land hat aber Fördermittel für konkrete Projekte in Aussicht gestellt.“ Für die Investitionen am Alten Hafen werde die Gemeinde aber durch den Verkauf des Feuerwehr-Gebäudes auch Eigenmittel haben. Abels zeigte sich skeptisch: „Ich habe schon drei Runde Tische zum Alten Hafen mitgemacht – rausgekommen ist das bislang nichts.“

Pilzbefall in tragenden Balken im Hallenwellenbad

Kurdirektor Armin Kanning erläuterte die Hintergründe für die weiter anhaltende Schließung des Meerwasser-Hallenwellenbades bis voraussichtlich in den Juni. Kernbohrungen im Rahmen der Revisionsarbeiten der vergangenen Wochen hätten ergeben, dass acht der zwölf tragenden Leimbinder-Balken im Inneren des Bades mit einem Pilz befallen seien. Die Balken sollen gekappt und durch Betonstützen ersetzt werden. Die Ausschreibung laufe jetzt an. „Wir hoffen, dass die Arbeiten bis Juni abgeschlossen werden“, sagte Kanning. „Dann wäre der Schwimmbetrieb für die nächsten Jahre möglich.“ Unabhängig davon müssten die Wangerland Touristik als Betreiber und die Gemeinde Wangerland weiter über ein Betreibermodell nachdenken, um die Kosten zu senken und möglicherweise die Attraktivität des Bades erhöhen zu können.

Gespräche über Entwicklung des Freizeitgeländes

Als „großes Pfund“ für die touristische Entwicklung von Hooksiel bezeichnete Kanning das Freizeitgelände. Die vor rund 50 Jahren aufgespülten Flächen gehörten dem Land, würden aber seit einigen Jahren nicht mehr durch Schutzansprüche der Industrie auf dem Voslapper Groden blockiert. „Wir führen erste Gespräche mit der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts, wie wir hier gemeinsam die touristische Entwicklung Hooksiels voranbringen können.“

Als weitere Pluspunkte für den Sielort nannte Kanning die Sanierung der Schleuse am Außenhafen, die in dieser Saison erneut ab Wilhelmshaven über Hooksiel fahrenden Helgoland-Fähren der Adler&Eils-Reederei und die bevorstehende Erhöhung des Seedeiches.

Noch keinen neuen Stand gibt es bei der Konzeption eines Kurparks, der für die Klassifizierung von Hooksiel als Heilbad unverzichtbar wäre. Wie Dietrich Gabbey von der Bürgerinitiative Hooksiel sagte, sei es trotz enger Kontakte zur Leibniz-Universität Hannover noch nicht gelungen, ein studentisches Projekt zur Gestaltung des Parks auf den Weg zu bringen. Gabbey regte an, dass sich Gemeinde und WTG um das Förderprogramm „Soziale Stadt“ kümmern sollten. Hieraus könnten Projekte mit bis zu 90 Prozent gefördert werden – möglicherweise auch ein Kurpark am Gästehaus oder eine Dünenlandschaft am Strand.

Eichenbalken garantieren „Pollerbesuchern“ festen Stand

Alter Hafen Hooksiel
Zurück am Alten Hafen: die „Pollerbesucher“ von Angela Große. Foto: Diethelm Roeder

Hooksiel (27. 2. 2023) – Sie sind wieder da: drei „Pollerbesucher“ am Alten Hafen von Hooksiel. Die von der Künstlerin Angela Große aus Hilter geschaffenen Bronzeskulpturen haben wieder einen festen Stand.

Der Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel e.V., der Kunst im öffenlichn Raum sowie das Künstlerhaus Hooksiel unterstützt, hatte die Skulpturen im Sommer 2011 aufgestellt. Finanziert worden war das Projekt seinerzeit aus Spenden einer Reihe von Firmen und von Hooksieler Bürgern.

Die abstrakten Objekte in der Form von Wellen oder auch Tropfen assoziieren maritime Gefühle. Ihre hölzernen Füße waren im Laufe der Jahre allerdings durchfeuchtet und entsprechend marode geworden

Dank uralter Eichenbalken, die der Hooksieler Heinz Keweritsch zur Verfügung stellte, haben sie Skulpturen jetzt wieder einen festen Stand. Mitarbeiter der Firma Langenhorst übernahmen die Bearbeitung und die Installation am Hafen, wo die Kunstwerke am Wochenende schon von zahlreichen Spaziergängern in Augenschein genommen wurden.

Notlage am Alten Hafen: Toiletten zerstört

Hooksiel (22. 2. 2023) – Ein echter Notstand. Der innere Druck nimmt zu. Doch zum Glück ist gleich da vorn eine öffentliche Toilette. Aber zu früh gefreut. Das WC ist geschlossen. Wegen Vandalismus. 

Dieses nachempfundene Erlebnis könnten in diesen Tagen auch eine Reihe von Karnevals-Flüchtlingen in Hooksiel durchlitten haben. Als ganz schlechten Scherz. Unbekannte haben vor einigen Wochen in der öffentlichen WC-Anlage am Alten Hafen gewütet und und dabei Toiletten, Waschbecken, Seifenspender und Tür zerstört. Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH (WG), beziffert den Schaden gegenüber „Hooksiel-Life“ auf gut 1000 Euro. 

Toilettenanlage Hooksiel
Die Wangerland Touristik GmbH hat Anzeige erstattet. Unbekannte haben in der Toilettenanlage am Alten Hafen gewütet und erheblichen Schaden angerichtet. Foto: hol

Das WC wird von der WTG betreut. Im Kern soll die Anlage mit Toiletten und Dusche den Sportbootfahrern dienen, die ihre Boote im Alten Hafen festmachen. Darüber hinaus können die Toiletten aber von jedermann genutzt werden. 

Auch in der Vergangenheit ist es immer wieder mal vorgekommen, dass die Anlage beschädigt wurde. Die Toiletten liegen auf der Rückseite des Feuerwehrgerätehauses, der Zugang ist versenkt und daher schwer einsehbar. Unmittelbare Nachbarn, die durchgehend ein Auge auf die Anlage haben, gibt es nicht.

Die WTG hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Wenn nicht der Zufall hilft, dürften die Aussichten gering sein, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können. Dennoch, so Kanning, werde die Toilettenanlage in Kürze wieder geöffnet. „Für einen Urlaubsort wie Hooksiel ist eine öffentliche Toilette am ZOB einfach zu wenig.“

Auf ein verbessertes WC-Konzept hofft Wangerlands Tourismuschef im Zuge der Neugestaltung des Feuerwehrareals am Alten Hafen. Bekanntlich zieht die Wehr noch in diesem Jahr in einen Neubau am Hohe Weg um. Bei der Gemeinde Wangerland läuft derweil die Planung an, wie das alte Feuerwehrhaus bzw. das Grundstück künftig genutzt werden kann.

Übrigens: Der unter starkem Druck stehende Urlauber, dessen Notlage wir eingangs beschrieben haben, hatte Glück. Der Inhaber eine nahe gelegenen Gaststätte ließ den Mann seine Toilette nutzen.