Hooksiel (9. 12. 2023) – Künftig können Reisemobilisten auf in der Wintersaison im Deichvorland von Hooksiel übernachten. Die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH will in den nächsten Tagen die Stellplätze „An der Ostdüne“ für den Ganzjahresbetrieb freigeben. Das bestätigte Marketingleiterin Larissa Strangmann gegenüber „Hooksiel-Life“.
Die „Ostdüne“ liegt ebenso wie der Campingplatz Hooksiel im Deichvorland. Mit Blick auf die erhöhte Sturmflutgefahr im Winter mussten beide Plätze bislang aus deichrechtlichen Gründen stets im Herbst komplett geräumt werden. Erst im Frühjahr war dann wieder Saisonbeginn.
WTG-Mitarbeiter haben die rund Hundert Stellplätze zwischen dem eigentlichen Campingplatz und dem FKK-Strand in den vergangenen Tagen für die Wintersaison präpariert. Spaziergängern war unter anderem aufgefallen, dass der Campingplatz und die Anlage im Umfeld der Ver- und Entsorgungsstation von Schnee befreit wurde (Foto: privat).
Die WTG hatte die Sonderregelung für die Ostdüne beantragt. Sie gilt ausdrücklich nur für Reisemobile, die bei einer absehbaren Sturmflut den Gefahrenbereich schnell verlassen können. Das neue Angebot hat ein Alleinstellungsmerkmal. Bislang konnten Reisemobilisten in Hooksiel ihr Fahrzeug im Winter nur auf Stellplätzen am Meerwasser-Hallenwellenbad abstellen – also weit weg von der natürlichen Meeresbrandung. Das neue Angebot könnte dazu beitragen, die touristische Nebensaison in Hooksiel zu beleben.
Der Stellplatz „An der Ostdüne“ in Hooksiel kann ganzjährig online gebucht werden. Nutzer müssen für den Stellplatz im Winter pro Nacht 5 Euro einschließlich Ver- und Entsorgung sowie Strom, 7,50 Euro für jeden Erwachsenen und den Gästebeitrag zahlen. Damit liegen die Gebühren deutlich niedriger als in der Hauptsaison.
Horumersiel/Hooksiel (8. 12. 2023) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) lädt zum „Leistungsträger-Stammtisch“. Eingeladen sind alle Vermietern, Gastronomen, Betreiber von Freizeiteinrichtungen sowie alle weiteren Personen, die Leistungen im Tourismus in der Gemeinde Wangerland erbringen. Gemeinsam wolle man auf das Jahr 2023 zurückschauen und einen Blick in die Zukunft werfen, kündigt WTG-Geschäftsführer Armin Kanning an.
Der Stammtisch findet am Mittwoch, 13. Dezember, ab 18 Uhr im Gästehaus in Horumersiel (Zum Hafen 3). Die WTG bittet die Gäste, sich bis Montag, 11. Dezember, mit Namen, Email-Adresse und Telefonnummer unter Telefon 04426/987152 oder per Email an daniela.antoniadis@wangerland.de anzumelden.
Als Schwerpunktthema will die WTG Informationen über den Stand der Bauarbeiten und den künftigen Betrieb des neuen „Thalasso Meeres Spa“ geben. Der Gesundheitstempel in Horumersiel soll bekanntlich voraussichtlich im ersten Quartal 2024 eröffnet werden. Traditionell dient der „Leistungsträger-Stammtisch“ aber auch dem allgemeinen Meinungsaustausch über Fragen rund um die Destination Wangerland.
Wangerland/Hooksiel (9. 11. 2023) – Die Ratsgruppe ZUW (Zusammenschluss unabhängiger Wählergruppen) möchte, dass die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) künftig die Gästekarten für Urlauber wieder selbst ausstellt. Der Antrag wird im nächsten Tourismusausschuss beraten, der am Mittwoch, 15. November, im Rathaus in Hohenkirchen tagt.
Die Gästekarten (früher Kurkarten) werden derzeit von Vermietern und Vermietungsbüros, ausgestellt. Kopierkosten, so die ZUW, würden ebenfalls von den Leistungsträgern getragen. Die Ausstellung der Gästekarten nehme in Hotels und Vermietungsservices sehr viel Zeit in Anspruch. „Dies löst nicht nur Kosten bei den Leistungsträgern aus, es werden auch knappe Arbeitskräfte gebunden – was von der WTG ebenfalls nicht ersetzt wird“, argumentiert die ZUW.
Die Leistungsträger seien in den vergangenen Jahren sehr beansprucht worden. Immer mehr Aufgaben würden auf sie abgewälzt und zudem die Abgaben weiter erhöht. Da die Gemeinde finanziell ebenfalls nicht gut dastehe, sei eine Entlastung bei der Bürokratie eine der wenigen Hilfen die die Gemeinde den Leistungsträgern anbieten könne.
In weiteren Anträgen bringt die ZUW die Themen Fitnessstudio und Gastronomie in der Friesland-Therme in Horumersiel und das Belegungskonzept fürs Gästehaus Hooksiel auf die Tagesordnung. Zudem verlangen die Unabhängigen die Herausgabe sämtlicher Bauunterlagen, Besprechungsprotokolle und Rechnungen für das Thalasso-Zentrum in Horumersiel. Die Einweihung des „Thalasso Meeres Spa“ hat sich bekanntlich erheblich verzögert. Zudem sind die Preise in die Höhe geschossen.
Hooksiel (14. 10. 2023) – Ein Stück Nordsee mit nach Hause nehmen. Das war die Absicht vieler Interessenten, die heute am Campingplatz Hooksiel gebrauchte Strandkörbe in Augenschein nahmen. Eine von ihnen war Torsten Schönigt, der gleich zwei der von der Wangerland Touristik GmbH ausrangierten Strandmöbel, auf seinem Anhänger verstaute.
Für die Schnäppchen hat der Wangerland-Urlauber aus Cloppenburg 80 beziehungsweise 100 Euro bezahlt. Sie sollen im heimischen Garten und am Pool ihren Platz finden. Dass die Sitzmöbel schon einige Gebrauchsspuren aufweisen, stört Schönigt nicht. „Das ist doch gerade das, was den Charme der Nordsee ausmacht.“
Insgesamt hatten Campingplatzleiter Dieter Luikenga und seine Mitarbeiter 55 Strandkörbe für den Verkauf bereit gestellt. „Die Körbe sind noch okay, müssten aber aufbereitet werden.“ Für die WTG selbst rechnet sich das nicht, für den handwerklich geschickten Privatmann könne das aber eine lukrative Sache sein – zumal die WTG einen Fundus von Ersatzteilen aus wirklich abgängigen Strandkörben bereit hielt.
Witzig auch die ausrangierten Strand-Beschilderungen für den Hunde- oder FKK-Bereich, die der ein oder andere Hooksiel-Fan für seinen Garten (?) mit nach Hause nahm. Dem guten Zweck sollte die Versteigerung eines bereits handwerklich aufgewerteten Strandkorbs dienen. „Ein Unikat“, wie Luikenga schildert. „Auf keinem Strandkorb war die laufende Nummer so schief aufgemalt.“
Jeder Besucher der Verkaufsaktion konnte ein Gebot abgeben. Stolzer neuer Eigentümer ist Sven Arnemann. Den Erlös in Höhe von 220 Euro will die WTG an das Ehrenamt im Wangerland spenden. An diesen Wochenende endet die Camping-Saison in Hooksiel. Am Sonntag muss der vor dem Deich liegende Stellplatz geräumt sein. Ein Wiedersehen gibt es ab Ende März 2024.
Die Fliesenleger kommen nicht voran. Die Eröffnung des „Thalasso Meeres Spa“ verschiebt sich erneut. Im Mai war Ulrike Fahrer (vorn) noch zuversichtlich, ab Dezember die ersten Gäste und Patienten in der Wohlfühloase in Horumersiel begrüßen zu können. Archiv-Foto: hol
Horumersiel/Wangerland (11. 10. 2023) – Die Eröffnung des neuen Thalasso-Zentrums in Horumersiel verschiebt sich erneut. Wie der Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH (WTG), Armin Kanning, bestätigt, ist der 1. Dezember als dafür geplanter Termin nicht mehr zu halten. Bei der WTG peilt man jetzt den Start für das „Thalasso Meeres Spa“ für das Frühjar 2024 an.
Noch vor wenigen Wochen hatten sich die Verantwortlichen bei der WTG zuversichtlich gezeigt. Der Innenausbau sei im Zeitplan, erste Gespräche mit potenziellen Mitarbeitern waren geführt. Wie Kanning jetzt gegenüber dem „Jeverschen Wochenblatt“ ausführte, kämen aber die Fliesenarbeiten nicht wie erhofft voran. Das damit beauftragte Handwerksunternehmen habe Personalprobleme. Es müssten rund 2500 Quadratmeter Fläche gefliest werden. Aktuell seien aber meist nur zwei oder drei Handwerker auf der Baustelle. Ohne die Fliesen kämen aber Anschlussarbeiten auch nicht voran. So könnten etwa keine Türzagen eingesetzt und auch noch keine Möbel gestellt werden.
In einem halb fertigen „Thalasso Meeres Spa“ wolle man auf keinen Fall an den Start gehen, sagte Kanning – auch wenn die Terminverschiebung auf der Personalseite Probleme aufwerfen könnte. Neben der Leiterin der Einrichtung, Ulrike Fahrner, habe man inzwischen einen technischen Leiter eingestellt. Für die Rezeption und die medizinischen Anwendungen habe man neun bis zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden – allerdings angesichts des unklaren Starttermins noch nicht vertraglich an sich gebunden. Perspektivisch soll der Personalstamm auf 15 wachsen.
Das „Thalasso Meeres Spa“ ist das aktuell größte Investitionsprojekt der WTG. Es soll den Weg in einen nachhaltigen Gesundheits-Tourismus ermöglichen. Aufgrund der verschiedenen Krisen der vergangenen Jahren explodierten die Baukosten von 8,7 auf zuletzt veranschlagte 17 Millionen Euro, von denen das Land Niedersachsen 9 Millionen Euro abdeckt. Der Eröffnungstermin wurde bereits mehrfach verschoben.
Auf der Internetseite meeresspa.de bekommen Interessierte bereits einen Überblick über die geplanten Anwendungen von Massagen und Packungen über Yoga-Kurse bis hin zu Schockmomenten in einer Kältekammer, die übrigens bereits angeschlossen ist. Das Thalasso-Team verspricht einen Symbiose aus „Wohlfühlen und Wirkung“. Bis es soweit ist heißt es aber weiter „Werkeln und Warten“.
Anmerkung d. Red.: Der Fliesenlege-Betrieb weist die Darstellung zurück, der Betrieb habe Personalprobleme. Aufgrund der vielfachen Verzögerungen beim Thalasso Meeres Spa , die vermutlich zum Teil auch vom Bauherrn verursacht worden seien, seien die Mitarbeiter aber inzwischen auf Folge-Baustellen gebunden.
Hooksiel (10.10.2023) – Am Samstag, 14. Oktober, gibt es wieder die Chance, sich das Wangerländer Strandgefühl nach Hause zu holen. Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) verkauft zwischen 10 und 15 Uhr 60 gebrauchte Strandkörbe zum Festpreis auf dem Gelände des Nordsee-Campingplatzes Hooksiel an der Camperscheune.
„Wer Interesse hat, sollte rechtzeitig da sein, denn die Körbe sind üblicherweise schnell vergriffen“, rät die WTG. Ganz nach dem Motto: Die frühe Möwe fängt den Wattwurm.
Der Höhepunkt des diesjährigen Strandkorbverkaufes: Die Versteigerung eines bereits aufgewerteten Strandkorbes zum guten Zweck. Den Erlös spendet die WTG an das Ehrenamt im Wangerland.
Der Verkauf aller Körbe erfolgt gegen Barzahlung bei sofortiger Mitnahme des Strandkorbes. Interessierte können direkt auf dem Gelände des Nordsee-Campingplatzes Hooksiel parken und den ergatterten Strandkorb so problemlos verladen.
Hooksiel/Wangerland (10.10. 2023) – Die Gemeinde Wangerland will das Abbrennen von Feuerwerken, Raketen und Böllern an Silvester im Nahbereich des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer ordnungsrechtlich untersagen. Einen entsprechenden Antrag der GfW-Gruppe im Rat hat der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss jetzt abgesegnet.
Licher und Leichen statt Raketen und Böller: Im Wangerland sollen Jahreswechsel in der Nähe des Nationalparks Wattenmeeres künftig umweltverträglich gefeiert werden Archiv-Foto: Christian Stankovic
Mit dem Beschluss folgt die Gemeinde dem Wunsch der Wangerland Touristik GmbH (WTG). Die WTG hatte zum Jahreswechsel 2022/2023 mit ihrer Veranstaltung „Wangerländer Deichleuchten“ für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt. Dabei war das neue Jahr an den Wangerländer Deichen mit Lichtern, Leuchten und Fackeln begrüßt worden – mit der Bitte, im Gegenzug auf Feuerwerke, Böller und Raketen zu verzichten, die für viel Lärm und häufig auch für Müll sorgen. Dem Appell wurde aber nicht von jedermann Folge geleistet.
Mit dem Beschluss des Verwaltungsausschusses werden Feuerwerke und Böller auf öffentlichen Flächen in unmittelbarer Nähe des UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer jetzt verboten. Die Verbotszone umfasst das Deichvorland, die Deiche sowie eine mindestens 50 Meter breite Zone hinter dem Deich. Damit wird der Bitte der WTG jetzt ordnungsrechtlich Nachdruck verliehen.
„Nach unserer Auffassung steht das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer im Widerspruch zur Durchführung von Feuerwerkskörpern jeglicher Art und zu beliebiger Zeit“, hatte die Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ ihren Antrag begründet. Bei der WTG geht man davon aus, dass es sehr viele Urlauber gibt, die zur Jahreswende vor dem Silvesterlärm in den großen Städten flüchten. Gerade diese Gäste, aber auch Hundehalter, wüssten die Ruhe an den Deichen zu schätzen.
Gehören zum Hooskieler Strand wie der Sand und das Watt: die Strandkörbe. Foto: Bildwerfer
Hooksiel (5. 10. 2023) – Mittwoch, 4. Oktober, am Hooksieler Strand. Überraschend viele Urlauber und Tagesgäste genießen noch den Altweibersommer, gehen spazieren oder wollen einfach nur in die Sonne blinzeln.
Unterdessen sind Mitarbeiter der Wangerland Touristik GmbH damit beschäftigt, bereits die Strandkörbe abzubauen. „Ist das kundenfreundlich?“, fragt sich Christian Müller gegenüber „Hooksiel-Life“. Aber er habe es ohnehin längst aufgegeben, sich zu wundern ….
Dabei gibt es in diesem Fall für Verwunderung gar keinen Anlass. Wie der Leiter des Campingplatezs Hooksiel, Dieter Luikenga, auf Nachfrage erläutert, sehe die Deichvorland-Verordnung des Landkreises Friesland sogar vor, dass sämtliche Utensilien aus dem Deichvorland bereits zum 1. Oktober verschwunden sein sollen. „Es gibt aber eine Karenzzeit bis zum 15. Oktober“, so Luikenga. „Die nutzen wir möglichst aus.“
In diesem Jahr fände allerdings die Herbstdeichschau des III. Oldenburgischen Deichbandes sehr früh statt, nämlich schon am kommenden Dienstag, 10. Oktober. Dabei nehmen Vertreter der Oberen und Unteren Deichbehörde und die Deichgeschworenen die komplette Deichlinie des Verbandes in Augenschein, um dann zu bestätigen, dass die Sicherheit der Deiche für die anstehende Stumflutsaison gegeben ist. „Uns ist nahe gelegt worden, bis zur Deichschau schon möglichst viel Strandkörbe abzuräumen“, sagt Luikenga.
Die besondern Bestimmungen zur Deichsicherheit und zum Schutz der Natur im Deichvorland betreffen auch den Campingplatz selbst, der ja ebenfalls vor dem Deich liegt. Die letzten Camper müssen bis Sonntag, 15. Oktober, ihre Stellplätze geräumt haben. Angecampt wird dann wieder am 28. März 2024.
Hooksiel (3. 10. 2023) – Die Wangerland Touristik weiß, wo es lang geht. Und das will sie den Urlaubern und sonstigen Gästen am Strand von Hooksiel auch deutlich zeigen. Neue Schilder weisen den Weg zu den verschiedenen Strandbereichen. Insgesamt werden es 50 bis 60 Stück sein, schätzt die WTG-Marketing-Chefin Larissa Strangmann im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Und das muss noch nicht das Ende sein.
Neue Schilder am Hooksieler Strand sollen den Gästen den Weg weisen. Foto: hol
Die klassischen Strandbäder gibt es nicht mehr. Dennoch sind die Nutzungen in den verschiedenen Strandbereichen unterschiedlich. Textilstand, Hundestrand und FKK-Bereich – die Übergänge werden jetzt durch witzig gestaltete Schildchen illustriert. „Fellnasen an der Leine erlaubt“ heißt es etwa am Übergang vom Textil- zum Hundestrand. Oder, in der Gegenrichtung: „Feldnasen nicht erlaubt“.
Dass damit Hunde gemeint sind, belegen gelbe Symbole auf dem türkisen Untergrund. Nach den Worten von Larissa Strangmann wurden die neuen Schilder in Kooperation mit einer Marketing-Firma entwickelt, die sich um das „Corporate Identity“ der Tourismus-Destination Wangerland kümmert. Also: Um ein einheitliches Erscheinungsbild, das das Image eines Urlaubsortes prägen kann.
Aktuell wurde der erste Teil der Schilder aufgestellt. Damit sollen die Wege direkt an der Wasserlinie, am Deichverteidigungsweg aber auch noch mittendrin eindeutig erkennbar werden. Weitere, deutlich größere Übersichtstafeln sind für die Zugänge zum Strand am Deich vorgesehen. „Damit die Urlauberinnen und Urlauber sich sofort orientieren können.“
Für die Zukunft sei zudem geplant, auch alle nicht-amtlichen touristischen Hinweisschilder im Ort Hooksiel auf das neue Design umzustellen, so Larissa Stangmann. Dafür müssten aber noch Gespräche mit der Gemeinde Wangerland geführt und rechtliche Fragen geklärt werden.
Hooksiel (22. 9. 2022) – Der Seebadeverein Hooksiel schlägt Alarm. Mit Blick auf die geplante Erhöhung der Gästebeiträge am 2024 von 3 Euro auf 3,80 Euro (+ 27%) beklagen Vorsitzender Erwin Abels und seine Vorstandsmitstreiter, dass sich an der Qualität der Infrastruktur im Ort seit Jahren nichts verbessert habe. Man wisse nicht wie man dem Gast gegenüber eine solche Erhöhung rechtfertigen soll.
Erwin Abels (links) und Wolf Hegemann fordern für den Seebadeverein Hooksiel Investitionen in die touristische Infrastruktur im Ort: vor allem am Strand und auf dem Campingplatz. Foto: hol
In einem Pressegespräch äußerte der Vorstand heute die Sorge, dass man bei der Gemeinde Wangerland, vor allem aber auch bei der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH, den direkten Kontakt zum Gast im Wangerland verloren habe. Der Strand in Hooksiel werde immer schmaler. Und der Campingplatz entspreche längst nicht mehr dem Standard, den der mit hochwertiger Technik und großen Fahrzeugen anreisende Gast heute erwarten könne. „Strand und Campingplatz, das sind die Kapitalbringer für die WTG. Die dort dringend erforderlichen Maßnahmen wären echte Investitionen in die touristische Zukunft von Hooksiel“, ist man sich im Seeebadeverein einig.
Kritik am „Digitalisierung-Wahn“
Die WTG investiere hingegen überwiegend in Digitalisierung. Vorstandsmitglied Wolf Hegemann spricht gar von einem „Digiatalisierungs-Wahn“. Grundsätzlich sei es richtig, auch auf Digitalisierung zu setzen, aber das Verhältnis zwischen Investitionen etwa in die Erfassung der Besucherzahlen und der maroden Infrastruktur passe einfach nicht zusammen – zumal manch älterer Gast mit den Errungenschaften der neuen digitale Welt ohnehin überfordert sei..
Beim Seebadeverein fühlt man sich von der WTG nicht mitgenommen. „Im besten Fall bekommen wir fertige Projekte vorgestellt“, so Erwin Abels, der Hooksiel auch im WTG-Beirat vertritt. Man habe aber nicht den Eindruck, dass die Erfahrung und Expertise der touristischen Leistungsträger bei der Entwicklung von Projekten gefragt sei.
Dauergespräche über Parkgebühren
So hätte man über die Einführung der Parkgebühren am Strand auch einmal gemeinsam nachdenken können. Abels, selbst Vermieter, berichtet von Dauergesprächen mit Gästen, die über die Parkgebühren enttäuscht seien, zumal früher das Parken mit einer Gästekarten ebenso wie der Strandeintritt kostenfrei waren. Der Verweis auf ähnliche Parkgebühren in Schillig und Horumersiel hinke. „Bei uns liegt der Strand sechs Kilometer vom Ort entfernt.“
Vor diesem Hintergrund sei es doppelt schwer, bei den Gästen Verständnis für die anstehende Erhöhung des Gästebeitrags zu bekommen. Die heute mit der Gästekarte verbundenen Vergünstigungen würden vom Gast nicht als nennenswert wahrgenommen. Insgesamt habe man beim Seebadeverein das Gefühl, dass die Beitragserhöhung nur von der Kostenseite getrieben sei, nicht aber von der Qualität des Angebotes. Die Zeiten, in denen der Gast sich als König fühlen konnte, um den sich alle – auch bei der WTG – kümmern, seien vorbei. Das Risiko: Der Gast wandert ab.
„Die WTG ist kein Selbstzweck“
Für eine moderate Anpassung des Gästebeitrages habe man auch beim Seebadeverein Hooksiel Verständnis. Viel wichtiger sei es, dass die WTG endlich in einen ernsthaften Dialog mit den Leistungsträgern über die strategische Ausrichtung des Tourismus im Wangerland eintrete. Die WTG sei kein Selbstzweck. Ihre Aufgabe bestehe vielmehr darin, die Wertschöpfung in der Gemeinde im Bereich der Fremdenverkehrswirtschaft zu fördern.
Bei einem künftig zu erwartendem Defizit beim Betrieb des neuen „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel, bei Investitionen in Digitalisierung und in zusätzliches Fachpersonal bei der WTG sei derzeit nicht zu erkennen, wie in die unverzichtbare Infrastruktur am Strand und auf den Campingplätzen investiert werden soll, beklagt der Seebadeverein. „Ziel muss es sein“, so Hegemann, „eine gemeinsame Lösung zu finden.“
Lies soll sich um Nordseebad kümmern
Wichtig für Hooksiel ist aus Sicht des Seebadevereins auch die Anerkennung des Ortes als Nordseebad. Der entsprechende Antrag liegt laut Auskunft der WTG seit Monaten in Hannover. Der Vorstand appelliert hier an den friesländischen Landtagsabgeordneten Olaf Lies, sich in seiner Funktion als Wirtschaftsminister dafür einzusetzen, dass die Anerkennung so schnell wie möglich erfolgt.