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Beiträge veröffentlicht in Februar 2024

Schlechte Konjunktur und Krisen belasten Bilanz des Jade-Weser-Port

Wilhelmshaven/Oldenburg (19. 2. 2024) – Der Seehafen Wilhelmshaven hat im vergangenen Jahr einen Rückgag beim Umschlagvolumen verzeichnet. Die niedersächsische Hafengesellschaft NPorts gab heute ein Volumen von 30,97 Millionen Tonnen für 2023 an – damit habe das Minus bei rund vier Prozent (32,29 Mio. Tonnen in 2022) gelegen. 

Zuwächse seien bei flüssigen Massengütern zu verbuchen gewesen (+ 4 % / 23,33 gegenüber 22,51 Mio. Tonnen). Der Umschlag am Flüssiggasterminal habe maßgeblich zu diesem positiven Ergebnis beigetragen. Im Jahr 2023 seien bei 45 Schiffsanläufe insgesamt rund sieben Millionen Kubikmeter Flüssigerdgas (LNG) umgeschlagen worden. Damit hätten und 3,6 Millionen Haushalte mit Erdgas versorgt werden können. 

jadeWeserPort
Besinnliche Stimmung am JadeWeserPort. Die schlechte Konjunktur und die internationalen Spannungen haben die Umschlagbilanz des Containerhafens im vergangenen Jahr belastet. Foto: hol

Der Umschlag fester Massengüter sank von rund 3,79 Millionen (2022) auf rund 2,33 Millionen Tonnen im Jahr 2023. Der Kohleumschlag verringerte sich von 3,15 Millionen Tonnen auf 1,79 Millionen Tonnen.

Beim Stückgutumschlag wurden rund 5,31 Millionen Tonnen verbucht. Das entspricht einem Minus von elf Prozent gegenüber 2022 (5,99 Mio. Tonnen). Hier komme auch der Rückgang im Containerumschlag am Jade-Weser-Port zum Tragen. 531.637 umgeschlagene Standardcontainer (TEU) bedeuten ein Minus von 22,2 Prozent gegenüber 2022 (683.395 TEU).

Autoumschlag legt zu

Deutlich positiv hingegen habe sich der Autoumschlag entwickelt, so NPorts. Hier stand den rund 36.200 Fahrzeugen im Jahr 2023 einer Zahl von 9.298 Fahrzeuge im Jahr 2022 gegenüber. „Für das Jahr 2024 wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet“, so NPorts. 

Auch in der Gesamtbilanz der neun niedersächsischen Seehäfen (Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven) sticht der Zuwachs beim Automobilumschlag heraus. Ein Plus sei auch bei der Verladung von Windenergie-Komponenten erzielt worden. Rückläufig entwickelte sich der Bereich der festen Massengüter, wie Kohle aber auch von Materialien für die energieintensive Industrie, sowie der Containerumschlag. 

Schwierige Rahmenbedingungen

„2023 war ein Jahr voller Herausforderungen aber auch Chancen für unsere Hafengruppe. Während Themen, wie zu hohe Energiekosten, geopolitische Spannungen sowie ein nachlassendes Wirtschaftswachstum die Bilanz negativ beeinflussten, gab es positive Entwicklungen beim Umschlag von Automobilen, Windenergie-Komponenten und Flüssigerdgas“, erläutert André Heim, Geschäftsführer der Hafenmarketing-Gesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH.

„Die Nachfrage von Verbrauchern und Industrie war im Geschäftsjahr 2023 durch den an- haltenden Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, Inflation und steigende Zinsen sowie die nachlassende Wirtschaftsleistung Chinas belastet“, ordnete Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) die sinkenden Umschlagzahlen ein: „Diese Rahmenbedingungen haben auch bei Containerverkehren und -umschlag zu einem sehr herausfordernden Geschäftsumfeld geführt und sich negativ auf den Containerumschlag gerade auch am JadeWeserPort ausgewirkt.“ 

Häfen unterstützen Energiewende

Für das laufende Jahr sind Investitionen in die Seehäfen in Höhe von rund 92 Millionen Euro geplant. Zudem seien für Instandhaltung der Hafenanlagen rund 53 Millionen Euro vorgesehen, sagte Holger Banik, NPorts-Geschäftsführer der auch Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungs GmbH ist. „Mit den globalen Entwicklungen der letzten Jahre sind die Erwartungen an die Häfen für alle sichtbar geworden. Sie sind deutlich gewachsen. Deshalb gestalten wir Transformationsprozesse, um Stabilität und Verbindlichkeit zu schaffen.“

Mit den Anlegern für verflüssigte Gase in Wilhelmshaven und Stade zeige man, wie die Häfen die Energiewende unterstützen. So könnten an den Flüssiggas-Terminals neben LNG künftig auch Wasserstoffderivate bzw. sogenannte grüne Moleküle angenommen werden, so Banik weiter. Insgesamt würden die Häfen Arbeitsplätze für rund 47.000 hafenabhängig Beschäftigte sichern. 

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der NPorts-Niederlassung Wilhelmshaven liege aktuell auf der Flächenentwicklung und der Flächenvergabe. In 2023 habe es Vertragsabschlüsse mit acht verschiedenen, überwiegend ansässigen Unternehmen gegeben „Mit der Standortsicherung und Erweiterung leistet NPorts einen großen Beitrag zur Wertschöpfung“, so Banik. 

Wenn die umgekippte Abfalltonne zum unüberwindbaren Hindernis wird

Hooksiel (19. 2. 2024) – Die Dame ist jenseits der 80, aber immer noch mobil. Nennen wir sie Frau Meier. Mit ihrem Rollator läuft sie fasst täglich durch den Ort. Ihr Credo: „Bewegung hält fit!“ 

Ein Problem teilt Frau Meier mit vielen älteren Hooksielern. Das mit dem Spazierengehen ist nicht immer einfach. Die Fußwege sind um Teil schmal und buckelig, das Kreuzen von Straßen gefährlich – obwohl die meisten Autos langsam unterwegs sind. „Da muss ich eben aufpassen …“ Ärgerlicher seien die unnötigen Hindernisse, die ihr den Weg versperren: die Hecken, die weit in die Fußwege hinein ragen oder Abfalltonnen, die die Fußwege versperren. 

Mülltonne auf dem Gehweg
Umgekippte Abfallbehälter sind vor allem für gehbehinderte Menschen echte Hinternisse. Fotos: hol

Montags Papiertonnen, dienstags Wertstofftonnen, donnerstags Biotonnen und Restmülltonnen. Die Mülltrennung ist weit fortgeschritten, das Abfuhrsystem optimiert. Neben der Organisation hat sich über die Jahre auch die Technik geändert. Längst Geschichte sind die Zeiten, in denen ein „zweiter Mann“ auf den Müllwagen mitfuhr, die Tonnen von den Grundstücken holte und sie nach dem Entleeren wieder an ihren Platz stellte.

Heute ist der Fahrer allein unterwegs. Die Anwohner stellen die Behälter selbst an die Straße. Mit dem Greifarm seines Abfuhrfahrzeugs packt der Fahrer die Tonnen und kippt deren Inhalt in den Laderaum. Kein leichtes Unterfangen. Manchmal parken Autos vor den Abfallbehältern, manchmal stehen Behälter falsch herum. Und manchmal werden Tonnen so abgestellt, dass der Fahrer gewaltig aufpassen muss, mit seinem Greifarm nichts zu beschädigen – etwa die historisch anmutenden Kandelaber im Hooksieler Ortskern.

Frau Meier hat großen Respekt vor dem Geschick der Lastwagenfahrer. Aber wenn wieder einmal etliche Tonnen quer auf den Bordsteinen liegen, würde sie sich doch wünschen, dass es den „zweiten Mann“ noch gäbe, der die Tonnen wieder aufrichtet. „Natürlich kann niemand etwas dafür, wenn der Sturm Tonnen umkippt“, sagt die Hooksielerin. Aber nach ihrer Erfahrung fallen auch bei ruhiger Wetterlage viele Behälter beim Abstellen um und versperren die Gehwege – zum Teil über Stunden. Besonders häufig, so ihr Eindruck, komme das bei Wertstofftonnen vor.

Der Landkreis Friesland als Untere Abfallbehörde kennt das Problem. Er beauftragt die Unternehmen, die den Rest-, Papier- und Bioabfall abholen. Für die Wertstofftonnen ist das Duale System Deutschland zuständig. „Es gibt keine Erfahrungen, dass bestimmte Tonnen häufiger umfallen als andere“, sagte Nicola Karmires auf Anfrage von „Hooksiel-life“. Allerdings sei anzunehmen, dass großflächigere Tonnen bei Sturm eher umfallen können.

Das Vorgehen bei der Entsorgung sei bei allen Betrieben gleich. „Die Entsorgungsfahrzeuge nutzen automatisierte Kippvorgänge. So wird der Behälter gehoben, drei Mal angeschlagen und wieder abgestellt“, schildert Karmires. Die Geschwindigkeit des Entladevorgangs könne in der Regel von den Fahrern nicht reguliert werden. Auch der Abstellvorgang sei bei allen Fahrzeugen gleich.

Dennoch: Immer wieder fallen Tonnen – aus welchem Grund auch immer – um. „Bei unseren Vertragspartnern ist geregelt, dass eine Tonne wieder aufzustellen ist, sollte diese bei oder nach der Entleerung umfallen“, erläutert Nicola Karmires. Soweit die Theorie: In der Praxis kommt das angesichts des Zeitdrucks der Fahrer wohl eher selten vor. Schlimmer noch: In einem Ort mit vielen Ferien- und Zweitwohnungen ist längst nicht überall ein Hausbewohner vor Ort, der seine (leere) Tonne wieder aufrichtet. 

Frau Meier würde sich wünschen, dass in solchen Fällen der Hausmeisterdienst oder auch Nachbarn zeitnah die Hindernisse aus dem Weg räumen. „Ich würde es ja selbst machen. Aber ich kann es leider nicht mehr …“

Südbeck beleuchtet Spannungsfeld Energiewende und Nationalpark

Wilhelmshaven/Wangerland (18. 2. 2024) – Niedersachsens Küstenregion steht im Zentrum der Anstrengungen zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland. Die Energiewende geht dabei mit einer Reihe von Herausforderungen für den Nationalpark Wattenmeer einher. 

Nationalpark-Leiter Peter Südbeck wird das Spannungsfeld am Dienstag, 20. Februar, auf einer Veranstaltung im Wattenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven (Südstrand 110b) in Wilhelmshaven (Beginn 19 Uhr) beleuchten. Der Eintritt ist frei.

Neben aktuellen Diskussionen um Nutzung und sogar Ausbau fossiler Energiequellen ist vor allem der Ausbau und die Anbindung von Offshore-Windkraftanlagen an das deutsche Stromleitungsnetz eine besondere Herausforderung. Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer steht rein räumlich mitten in diesem Spannungsfeld, denn hohe Schutzstandards für diesen einzigartigen und als UNESCO-Weltnaturerbe ausgezeichneten Naturraum mit enormer Bedeutung für die regionale (Tourismus-)Wirtschaft sind bei allen Aktivitäten zu berücksichtigen. 

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Herausforderungen. Südbeck will aber auch einige konstruktive Vorgehensweisen zum Umgang mit diesem sensiblen Naturraum darstellen.

Elternkino: „Liebe, Wut und Milchzähne“

Wangerland/Hooksiel (18. 2. 2024) – Für Dienstag, 20. Februar, lädt das Familien- und Kinderservicebüro (FamKi) des Landkreises Friesland zum Elternkino in das Stephanushaus, An der Kirche 1, in Hohenkirchen ein. Los geht es um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei. 

Gezeigt wird der Film „Liebe, Wut und Milchzähne“ des Regisseurs Domenik Schuster. In der persönlichen Dokumentation setzt sich der Vater von drei Kindern mit schwierigen Alltagssituationen zwischen Eltern und Kindern auseinander und wie Eltern damit umgehen. Mit verschiedenen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern beleuchtet er Themenaspekte wie zum Beispiel kindlichen Trotz, Wutanfälle oder andere Stresssituationen. 

Der Film gibt Impulse im Umgang miteinander, für Eltern oder auch für Menschen, die etwa bei der Arbeit mit Kindern zu tun haben. Nach dem Film stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FamKi für Fragen und Diskussion zur Verfügung. Eine vorige Anmeldung ist nicht notwendig, Fragen können per E-Mail an Fruehehilfen@friesland.de gestellt werden.

Das FamKides bietet auch in Hooksiel regelmäßig Begegnungs-Runden zum Spielen und Austauschen, Informations- und Vortragsabende sowie Filmvorführungen und Diskussionsrunden an. Das Angebot verseht sich als Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und Eltern, die Beratung oder Unterstützung suchen. Weitere Informationen www.friesland.de/famki

Tennisspieler melden drei Mannschaften

Hooksiel. Die Tennis-Abteilung des FC Nordsee Hooksiel beteiligt sich mit drei Mannschaften an der Sommer-Punktspiel-Runde 2024. Neben einer Herren-ü50- und einer Damen-Mannschaft wird auch ein Jugend-B-Team an den Start gehen. Sportwart Andre Abels zog auf der Abteilungsversammlung eine positive Bilanz für die Wintersaison. Die Herren ü60 war Meister in der Bezirksklasse geworden, die Herren ü50 belegte ebenfalls in der Bezirksklasse Rang vier.

Im Mittelpunkt der von Abteilungsleiter Gerd Abeldt geleiteten Versammlung standen Neuwahlen. Dabei wurden neben dem Vorsitzenden auch alle anderen Vorstandsmitglieder im Amt bestätigt: Andre Abels (Sportwart), Marina Doyen (Kassenwartin), Christiane Völkers-Luhr (Schriftführerin), Fenja Funke (Jugendwartin) und Reiner Meints (Arbeitsdienst). Meints appellierte an die Mitglieder, sich im Frühjahr zahlreich an den Arbeitsdiensten zu beteiligen, damit die Tennisanlage mit zwei Quarzsandplätzen für den Sommer gut in Schuss ist.

Der Trainingsbetrieb im Verein beginnt im April. Ein Schwerpunkt dabei liegt bei der Jugendarbeit. Aktuell nehmen 31 Kinder und Jugendliche am Training teil, sagte Abels. Damit sei man an der Grenze des Machbaren. Für den Sommer sei wieder en Tennis-Jugend-Camp geplant. Neu ins Jahresprogramm der Abteilung soll eine Doppel-Vereinsmeisterschaft aufgenommen werden. Das offizielle Antennis ist für Sonnabend, 27. April, geplant.

Werner Funke, stellvertretender Vorsitzender des FCN-Gesamtvereins, informierte die Tennisabteilung über den Stand der geplanten Vereinsverschmelzung des FCN Hooksiel mit Rot-Weiß Tettens und Eintracht Wangerland zu einem neuen Großverein. Die drei Vereine arbeiten im Fußball-Bereich bereits seit Jahren eng zusammen. 

Von einer Verschmelzung erhoffe man sich Entlastungen im organsiatorischen Bereich, aber auch ein größeres Gewicht als Stimme des Ports im Wangerland, so Funke. Aktuell liefen noch Vorarbeiten. Im Mai sollen die Mitglieder aller drei Vereine über Details zum weiteren Vorgehen informiert werden. Das komplizierte Verfahren werde intensiv vom Landessportbund begleitet. Einer Verschmelzung müssten notariell begleitete Mitgliederversammlungen aller drei Vereine mit jeweils Drei-Viertel-Mehrheit zustimmen.

Mit Bus ohne Fahrer von Hooksiel an den Strand und nach Schillig

Autonom-Bus
Mit einem autonom fahrenden Bus über Landstraßen von Hooksiel nach Horumersiel – der Landkreis Friesland und die WEB bereiten sich auf den ÖPNV der Zukunft vor. Fotos: WEB/EasyMile

Hooksiel (16. 2. 2024) – Ein Bus-Shuttle im Zwei-Stunden-Takt zwischen dem Hooksieler Ortskern und dem Strand. Mit einem hochmodernen Gefährt, ganz ohne Fahrer. Künstliche Intelligenz macht das möglich. Noch nicht morgen, aber vielleicht übermorgen.

Die Landkreise Friesland und Aurich sowie das Unternehmen Weser-Ems -Bus (WEB) bereiten sich schon auf Mobilitätskonzepte der Zukunft vor. Vor dem Ausschuss für Bauen und Mobilität des friesischen Kreistages präsentierte Dennis Jäger (WEB) jetzt die Studie „Autonomes Fahren Ost-Friesland“. Den Kern darin bilden zwei Versuchsstrecken für den Öffentlichen-Personennahverkehr (ÖPNV) ohne Busfahrer. Neben der Strecke Norden-Nordeich wird die Strecke Wilhelmshaven-Hooksiel-Schillig für ein Pilotprojekt ins Auge gefasst.

Teststrecke quer durchs Wangerland

Der „autonome Bus“ soll auf der gut 22 Kilometer langen Strecke zunächst vom Wilhelmshavener Norden (Albrechtstraße, Kniprodestraße, Klein Ramina) über Sengwarden nach Hooksiel fahren. Haltestellen wären dort voraussichtlich Alter Hafen, Friesenstraße, Campingplatz, Bäderstraße und der Außenhafen. Von dort würde der Bus wieder zurück nach Hooksiel und dann weiter über Crildumersiel, St. Joostergroden nach Horumersiel und weiter nach Schillig fahren.

Der endgültige Streckenverlauf steht derzeit noch ebenso wenig fest wie der Startzeitpunkt für das Projekt. „Mit der Studie bereiten wir uns auf ein mögliches Förderprogramm vor“, erläutert Jäger gegenüber „Hooksiel-Life“. Falls ein solches Programm mit Fördersätzen von 60 bis 90 Prozent der Kosten zum Beispiel vom Bund zur Unterstützung der autonomen Mobilität aufgelegt werden sollte, könne man schnell reagieren, da die Rahmenbedingungen bereits in der jetzt vorliegenden Studie geklärt sind.

Autonomes Fahren
Bevor die erste Fahrgäste im Wangerland in einen autonom fahrenden Bus einsteigen können, müssen noch eine Reihe von Vorarbeiten erledigt werden. Vor allem muss die genaue Förderkulisse für ein solches Pilotprojekt stehen.

„Der Fahrplan wurde auf eine Taktung von zwei Stunden ausgelegt und für die Bedienung mit einem Fahrzeug konzipiert“, heißt es in der Studie. Die „Bedienerzeiten“ seien zunächst auf 8 bis 21 Uhr festgelegt worden. Bedienerzeiten? Ja. Auch eine ÖPNV-System mit autonom fahrenden Bussen braucht Personal – etwa für die Wartung und Reinigung der Fahrzeuge, das Aufladen der Batterien und die Steuerung des Gesamtsystems aus einer Zentrale heraus. Auch die Frage, ob ein autonomes Gefährt zusätzlich zur derzeit bestehenden klassischen Buslinie Wilhelmshaven-Hooksiel-Schillig angeboten würde oder nur deren Taktung verbessern soll, sei noch offen.

Die Technologie des autonomen Fahrens befinde sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, räumt Jäger ein. Verschiedene Hersteller würden an entsprechenden, unterschiedlich großen Fahrzeugen arbeiten. Nach Einschätzung von Jäger müsste aber ein Bus, der vornehmlich auf Landstraßen eingesetzt werden würde, mindestens Tempo 50 fahren können, um attraktiv zu sein. 

Betriebsstart frühestens 2026

Bevor der erste Fahrgast sich autonom transportieren lässt, müssten zudem alle Teilkomponenten des Gesamtsystems intensiv getestet werden. Vor allem auch die Betriebssoftware. 

Wenn man von einem Projektbeginn in 2025 ausgehe, sei mit der Schulung des Personals und dem Start der ersten Testfahren frühestens Mitte 2026 zu rechnen. Die Gesamtkosten für das Projekt auf beiden Teststrecken bis Ende 2026 – einschließlich der Anschaffung von zwei Fahrzeugen und der Betriebsinfrastruktur – veranschlagt Jäger auf rund 2,1 Millionen Euro. Wer was davon in welcher Höhe bezahlen müsste, wenn die Landkreise und die WEB tatsächlich den „autonomen ÖPNV“ ausprobieren wollen, hänge von den konkreten Konditionen eines Förderprogramms ab – und einer finalen Entscheidung der Partner.

Goldenes Leuchtfeuer: Tourismuspreis geht an die Wangerland Touristik

Tano Preisverleichung
Preisverleihung beim Nordsee-Tourismustag 2024 in Bremerhaven. Links im Bild TANO-Geschäftsführer Mario Schiefelbein. Für die Wangerland Touristik nahmen die Auszeichung Geschäftsführer Armin Kanning (2. v. l.) und Marketingleiterin Larissa Strangmann (4. v. l.) entgegen. Foto: Hauke-Christian Dittrich

Wangerland/Hooksiel (15. 2. 2024) – Schöner Erfolg für die Wangerland Touristik GmbH: Das Projekt „Wangerländer Deichleuchten“ ist heute auf dem Nordsee-Tourismustag in Bremerhaven mit dem Jurypreis des Tourismus-Award das „Goldene Leuchtfeuer“ ausgezeichnet. „Das ist ein toller Erfolg für uns“, sagte WTG-Geschäftsführer Armin Kanning in einer ersten Reaktion gegenüber „Hooksil-Life“

„Die Jury hat eine wunderbare Idee mit Alleinstellungsmerkmal ausgezeichnet, die mit dem Alternativangebot zum Silvesterfeuerwerk das Wir-Gefühl zwischen Gästen und Bevölkerung stärkt“, so Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Nordsee (TANO) mit Sitz in Wilhelmshaven. Beim Deichleuchten wird an Silvester im Deich- und Wattenmeerbereich in der Gemeinde Wangerland bewusst auf Böller und Raketen verzichtet.

Der Preis wurde erstmals an besonders innovative und nachhaltige Projekte der Tourismusbranche an der niedersächsischen Nordsee verliehen. Der Gewinner des Publikumspreises ist das „Pop-up Restaurant in Verantwortung der Auszubildenden“ des „Peters-Das Genusshotel in der Wingst“. Der Wettbewerbsbeitrag legt einen Fokus auf die Kreativität des Nachwuchses.

Inhaltlich stand die Fachtagung der Tourismusbranche unter dem Motto „Unsere neue Kollegin KI – Fluch und Segen für den Tourismus“. Dazu tauschten sich in Bremerhaven 220 Vertreter aus Touristik, Politik und Wirtschaft aus. Die große Mehrheit war sich einig, dass Künstliche Intelligenz vor allem Chancen biete und in der Branche die Arbeitsplätze eher nicht gefährde. In Referaten von KI-Experten und Technik-Fachleuten sowie von Praktikern aus der Tourismusbranche wurden theoretische Möglichkeiten, aber auch praktische Anwendungsbeispiele beleuchtet. 

Mit der TANO soll auch das Thema TANO gemeinsam für die Region angepackt werden. Holger Heymann, Aufsichtsratsvorsitzender der Marketinggesellschaft, möchte das Thema groß denken und sieht in KI auch eine Lösung für den Fachkräftemangel in der Branche.

Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmenden befragt, um ein Stimmungsbild zum Thema einzufangen. Die Befragung zeigt, dass nur zehnt Prozent der Befragten ihren Job durch KI gefährdet sehen. Rund 80 Prozent der Teilnehmenden nutzen bereits heute KI im Arbeitsalltag. Und die große Mehrheit mit 85Prozent sieht in KI eine Chance für die Branche.

Tankstelle hat wieder geöffnet

Tankstelle hooksiel
Seit heute wieder geöffnet: Die Tankstelle in Hooksiel ist in den vergangenen Monaten umfassend modernisiert worden. Foto: hol

Hooksiel (15. 2. 2024) – Ab heute können Autofahrer wieder in Hooksiel tanken. Die Tankstelle am Verkehrskreisel hat nach monatelangen Bauarbeiten wieder geöffnet – auch wenn noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sind. Ab sofort ist zudem die Waschstraße wieder nutzbar. Und auch die Postagentur im Tank-Shop steht als Dienstleister wieder bereit.

Die zur Albers OHG gehörende Tankstelle war Mitte Oktober geschlossen worden. Die technischen Anlagen sollten rundum modernisiert, die unterirdischen Kraftstoff-Lagerkapazitäten deutlich vergrößert werden. Die Hoffnung, die Arbeiten können bereits zum Jahresende, oder zumindest bis Ende Januar abgeschlossen werden, erfüllten sich nicht. Ein wesentlicher Grund: die massiven Wetterkapriolen, die Erd- und Schweißarbeiten erheblich erschwerten. Berd Robben von der Firma Albers: „Sobald es nun trockener wird, können die restlichen Pflasterarbeiten erledigt werden.“ 

Betroffen waren unter anderem die Autofahrer, die in den vergangenen Monaten zum Tanken nach Jever, Horumersiel oder Wilhelmshaven fahren mussten. Betroffen auch die an die Tankstelle angrenzende Bäckerei-Filiale, die zwar weiter geöffnet blieb, aber erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen gehabt haben dürfte. Bernd Robben von der Firma Albers: „

Polizei sucht Zeugen für Unfall

Wangerland/Oldorf (15. 2. 2024) – Die Polizei im Wangerland sucht nach Zeugen, die Auskunft über eine Unfallflucht geben können. In der Nacht auf Donnerstag ist ein Autofahrer in der Straße Rudolfstätte (Orstdurchfahrt von Oldorf) in Höhe der dortigen Tankstelle mit seinem Wagen von der Straße abgekommen und in den Seitengraben gerutscht. Dort ließ der Fahrer den schwarzen VW Polo zurück und, so die Polizei, entfernte sich von der Unfallstelle,

Der Wagen wurde bei dem Unfall beschädigt. Die Beamten beschlagnahmten das Fahrzeug und bestellten einen Abschleppdienst. Zur Aufklärung der weiteren Umstände des Unfalls hoffen die Ermittler auf Hinweise aus der Bevölkerung. Etwaige Zeugen, die zum Beispiel bei der Eingrenzung der Unfallzeit beitragen können oder die in dem Bereich eine verdächtige Person gesehen haben, werden gebeten, sich mit der Polizei im Wangerland unter Telefon 04463/808910 in Verbindung zu setzen.

Grünes Licht für zweites LNG Terminal: Genehmigung wohl Ende März

Wilhelmshaven/Hooksiel (14. 2. 2024) – Das zweite LNG-Terminal in der Jade nimmt Gestalt an. Das wurde am Dienstag Abend bei einer Informationsveranstaltung deutlich, zu der die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) und die FSRU Wilhelmshaven GmbH ins JadeWeserPort-Infocenter eingeladen hatten. Dabei erläuterten Vertreter der beteiligten Firmen und Genehmigungsbehörden den Sachstand.

Die Materie ist in mehrfacher Hinsicht kompliziert. Die Struktur der Akteure ist unübersichtlich, das Bauvorhaben ungewöhnlich und das Genehmigungsverfahren verschachtelt. Dennoch zeigte sich Dr. Andreas van Hooven von der DET zuversichtlich, dass das Terminal den Import von Flüssigerdgas (LNG) Ende des zweiten Quartals, also im Juni, aufnehmen wird.

Hoegh Esperanza am LNG Terminal
Die „Höegh Esperanza“ bekommt bald Gesellschaft. Mit der „Excelsior“ wird demnächst eine zweite FSRU in der Jade LNG anlanden. Archiv-Foto: Bökhaus

Über eine FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) wird von Frachtschiffen angelandetes, 162 Grad kaltes Flüssigerdgas in Gas zurückverwandelt und ins Versorgungsnetz eingespeist. Die erste FSRU in der Jade, die „Höegh Esperanza“, liegt bekanntlich am LNG Terminal Wilhelmshaven in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens. 

Für die FSRU 2 wird derzeit in der Jade, vor dem Grundstücke des Energiekonzerns TES, ein Ponton-Anleger gebaut, an dem in einigen Wochen die „Excelsior“ festmachen soll. Derzeit liege das Industrieschiff noch in einer spanischen Werft und werde für ihre Aufgabe in Wilhelmshaven umgerüstet, sagte Gerd Töpken, einer von vier Geschäftsführern der FSRU Wilhelmshaven GmbH. Dabei würden auch die Ultraschallanlagen montiert, die dafür sorgen sollen, dass beim Erwärmungsprozess mittels Seewasser keine Biozide anfallen, die die Umwelt belasten könnten. 

Bund ist Eigentümer der Anlagen

Eigentümer der Infrastruktur und Auftraggeber für den LNG-Import in der Jade, in Brunsbüttel und künftig auch in Stade ist der Bund. Der bediene sich als „Erfüllungsgehilfen“ einer privatrechtlichen GmbH, der DET, erläutert van Hooven. Diese GmbH wiederum beauftrage andere Unternehmen wie die FSRU Wilhelmshaven GmbH, die für den Aufbau des Terminals bis zur Betriebsbereitschaft verantwortlich ist. 

Gesellschafter der FSRU GmbH sind die Energie-Unternehmen TES und Engie. Weitere Partner der DET sind die Reederei der „Excelsior“, für das kaufmännische Management ein litauisches Unternehmen und eine Firma für die Wartung der Anlagen. Diese Ausschreibung sei noch nicht abgeschlossen.

Der Bund will durch den Betrieb von LNG-Terminals die Energieversorgung Deutschlands und der EU sicherstellen, sagte van Hooven. Dafür brauche man LNG. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den Ausfall russischen Erdgases habe sich die Versorgungslage komplett verändert. Weiterhin muss Deutschland rund 90 Prozent des in privaten Haushalten, Industrie- und Gewerbebetrieben benötigen Gases importieren. Russland habe in der Vergangenheit rund 52 Prozent des Bedarfs gedeckt. Inzwischen sei Norwegen Hauptlieferant, zumal die Niederlande kein eigenes Erdgas mehr fördere. 

LNG für Gasversorgung in der EU

Künftig, so sagte van Hooven, dürften auch die russischen Erdgaslieferungen nach Tschechien und Österreich wegfallen. Die LNG-Terminals seien damit auch ein Baustein für die Gasversorgung anderer EU-Länder. Die deutschen Gasspeicher seien derzeit mit 70 Prozent noch gut gefüllt. Das reiche, um den Bedarf für zwei Monate zu decken. Damit kämen die Haushalte zwar über den Winter, für die Wirtschaft sei das als Planungsgröße aber zu wenig.

Obwohl die abschließende Bau- und Betriebsgenehmigungen erst in den nächsten Wochen vorliegen werden, sind die Arbeiten an der Ponton-Anlage in der Jade weit fortgeschritten. Wie Töpken sagte, wurde das Baufeld des Insel-Anlegers bereits im vergangenen Jahr von Munition geräumt. Liegewanne und Zufahrt für die Schiffe wurden ausgebaggert, das Sauggut verklappt und vor Ort zehn 70 Meter lange Dalben in den Jadegrund gerammt. Aktuell würden die Dalbenköpfe montiert und die Köpfe mit Stegen verbunden.

Von Bord der „Excelsior“ soll das regasifizierte LNG künftig per Kunstoffpipelines durchs Wasser Richtung Land-Annahmestelle gepumpt werden. Die Leerrohre, die die Pipelines aufnehmen, sind am Deich von der Straße Am Tiefen Fahrwasser aus bereits gut zu erkennen. Die Rammarbeiten in der Jade seien naturschonend vorgenommen worden, betonte Töpken. Dafür seien um die Baustelle so genannte Blasenschleier gelegt worden, die den Schall im Wasser brechen. „Schon im Vorfeld haben wir die Schweinswale aus dem Umfeld vergrämt.“ 

Kompliziertes Genehmigungsverfahren

Ralf Regensdorff, stellvertretender Leiter des Gewerbeaufsichtsamtes (GAA) Oldenburg, und Dorothea Klein vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erläuterten das komplexe Genehmigungsverfahren, bei dem auch die Behörden zum Teil Neuland betreten hätten. Durch das LNG-Beschleunigungsgesetz seien nicht nur Auslegungs- und Einwendungsfristen verkürzt, sondern auch Prüf- und Genehmigungsabläufe so verzahnt worden, dass ein erheblicher Abstimmungsbedarf zwischen den Behörden entstand. Das Ziel: Eine zügige Abwicklung der Genehmigungsschritte. Als hilfreich habe sich erwiesen, dass ein beim Umweltministerium in Hannover installierter „Lenkungsausschuss“ das Verfahren koordinierend begleitet habe.

Das GAA muss vor allem immissionsschutzrechtliche Frage klären. „Eine FSRU ist eine Industrieanlage auf dem Wasser“, sagte Regensdorff. An Bord der „Excelsior“ werden bis zu 58,7 Tonnen entzündbare Gase gelagert und eine Dampfkesselanlage betrieben. Zudem müssten die Lade- und Entladevorgänge geprüft werden. Das NLWKN kümmert sich vornehmlich um das Planfeststellungsverfahren für den Bau des Anlegers und um die wasserrechtliche Genehmigung für die Einleitung von erwärmtem Wasser in die Jade. Viele weitere Themen etwa zu schifffahrtsrechtlichen Fragen oder zu städtischen Belangen seien zudem in diese Genehmigungen „einkonzentriert“ worden. „Am Ende steht eine umfassende Baugenehmigung“, sagte Regensdorff, die voraussichtlich Ende März erteilt werden könne.

Nach fünf Jahren soll Wasserstoff kommen

Laut Bauantrag soll der Betrieb der FSRU auf fünf Jahre begrenzt sein. Zum einen werde dadurch deutlich, dass das fossile LNG nur eine Übergangslösung sei, so Frank Albers, TES-Manager in Diensten der FSRU Wilhelmshaven GmbH. Zum anderen solle das Areal des Insel-Anlegers danach auf sechs bis acht Schiffs-Liegeplätze erweitert werden. Damit werde die Grundlage für den TES Green Energy Hub gelegt – über den der Import von Wasserstoff-Derivaten laufen soll. Wasserstoff soll einer der Eckpfeiler einer klimaschonenden Energieversorgung Deutschlands werden. Aber, so betonte Albers: „LNG Terminal und Green Energy Hub sind zwei paar Schuhe.“