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Beiträge veröffentlicht in Juni 2025

„Die Leute wollen einfach raus“

Hooksiel (10. 6. 2025) – „Wir sind mit zwei blauen Augen davon gekommen.“ In seiner Abschlussbilanz für die „Hooksieler Heringstage“ betonte Marco Knodel, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, eine Fülle von positiven Aspekten bei den Festtagen. Trotz des schlechten Wetters sei die Stimmung bei der viertägigen Veranstaltung durchweg gut gewesen.

Zwischen den zahlreichen Schauern war der Festplatz am Alten Hafen über Pfingsten stets gut besucht. Foto: hol

Der Freitag und der Samstag seien sehr gut gelaufen. Vor allem am und um den Altern Hafen überwogen Jahrmarkts- und Partystimmung. Aufgrund mäßiger Wetterprognosen und infolge von Erkrankungen hatten einige der für die Lange Straße vorgesehenen Schausteller kurzfristig abgesagt. Aber auch am Sonntag und Montag sei noch ordentlich Lauf auf der Festmeile gewesen. „Hooksiel war voll und die Leute wollen einfach raus“, so Knodel. Und während der Schauer hätten sich die Besucher halt untergestellt oder seien irgendwo eingekehrt.

Witterungsbedingt konnte der Wiesenparkplatz am Sengwarden Anteil nicht genutzt werden. Auch der geplante Open-Air-Gottesdienst musste kurzfristig ins Walter-Spitta-Haus verlegt werden. Aber die übrigen Angebote seien auf großes Interesse gestoßen, so Knodel. 

Dazu gehörten unter anderem Rundfahrten mit dem Traditionskutter „Lulu Meiners“, die Präsentation der Ortsgruppe Horumersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die mit ihrem Boot „Wolfgang Paul Lorenz“ eine Rettungsübung „Mann über Bord“ präsentierte, und der Krabbenverkauf von Bord des Kutters „Trotz“. 

Die Ortsgruppe Horumersiel der DGzRS präsentierte sich bei den Heringstagen unter anderem mit einer Rettungsübung. Foto: Sabine Greiff

Die Jugendinitiative „Weil wir Hooksieler sind“ verkaufte mit Unterstützung zahlreicher Hooksieler jede Menge Kuchen, der Förderverein für das Kinder- und Jugendhospiz „Joshuas Engelreich“ warb mit Bindfaden-Spielen um neue Mitglieder und die Dorfgemeinschaft selbst verkaufte Lose für eine gut bestückte Tombola. Dazwischen etliche Schausteller mit Fahrgeschäften, Spiel-, Ess- und Getränke-Ständen. 

Insgesamt eine positive Bilanz für das ehrenamtliche Organisationsteam, das sich jetzt schon auf das nächste Fest vorbereitet: die Hooksieler Krabbentage, die von Freitag bis Sonntag, 1. bis 3. August gefeiert werden.

Einbruch in Hegemannstraße

Hooksiel (9. 6. 2025) – Zwischen Freitag gegen 16.25 Uhr und Samstag, 0.15 Uhr, ist ein Unbekannter in ein Einfamilienhaus in der Hegemannstraße in Hooksiel eingebrochen. Wie die Polizei mitteilt, verschaffte sich der Täter über ein auf Kipp stehendes Fenster auf der Rückseite Zutritt zu dem Gebäude.

Anschließend habe er mehrere Räume durchsucht und durchwühlt. „Es wurde Diebesgut im sechsstelligen Bereich entwendet“, so die Ermittler. Nach der Tat entfernte sich der Täter unerkannt vom Tatort. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Telefon 04461/7449-0 mit der Polizei in Jever in Verbindung zu setzen.

„Fair Lady“ defekt – Ersatzfahrten nach Helgoland mit Katmaran

Hooksiel/Wilhelmshaven (9. 6. 2025) – Die Helgoland-Fahrten mit der „Fair Lady“ fallen die nächsten Wochen aus. Wie die Reederei „Adler & Eils“ (Büsum) auf ihrer Internetseite verkündet, ist das Seebäderschiff in Reparatur. „Leider sind wir gezwungen, alle Fahrten von und nach Helgoland ab Wilhelmshaven und ab Hooksiel mit MS ,Fair Lady‘ wegen Reparaturarbeiten bis vorerst Ende Juli 2025 abzusagen.“

Fair Lady legt in Hooksiel Richtung Helgoland ab
Die MS „Fair Lady“ ist defekt und fällt voraussichtlich bis Ende Juli aus. Ab Hooksiel gibt es nur eine Ersatzfahrt am 20. Juni. Foto: hol

Die allermeisten der bis Ende Juli bereits gelösten Tickets werden storniert. Die Reederei bittet ihre Kunden, sich für die Erstattung des Fahrpreises an die Verkaufsstelle zu wenden, die das jeweilige Ticket verkauft hat. Das Geld für Online gekaufte Fahrkarten werde automatisch auf das bei der Buchung genutzte Zahlungsmittel zurücküberwiesen.

Die Reederei weist darauf hin, dass es einige Ersatzfahrten aus der Region nach Helgoland gibt. Und zwar jeweils freitags. Am 20. Juni (Abfahrt 9.30 Uhr) fährt ab Hooksiel der Katamaran „Adler Cat“. Alle bereits gebuchten Tickets für den 20. Juni seien jetzt für den Katamaran gültig und müssen nicht extra umgebucht werden.

Ab Freitag, 27. Juni, bis vorerst Ende Juli verweist die Reederei auf einen Sonderfahrplan für Ersatzfahrten mit dem Katamaran. Die „Adler Cat“ sticht dann jeweils ab Wilhelmshaven (Abfahrt 9.30 Uhr) in See und macht sich ohne Zwischenhalt in Hooksiel auf den Weg nach Helgoland

Trotz des wechselhaften Wetters gute Stimmung bei den Heringstagen

Hooksiel (8. 6. 2025) – Die „Hooksieler Heringstage“ sind trotz des wechselhaften Pfingstwetters gut angelaufen. Dazu trug vor allem bei, dass am Samstagabend pünktlich um 19.30 Uhr der Regen aussetzte. In der Folge füllte sich der Festplatz am Alten Hafen schnell. Maßgeblich zur guten Stimmung trug die tolle Musik der Band „4 live“ bei. 

Soll niemand sagen, dass es auf den „Hooksieler Heringstagen“ gar keine Heringe gegeben hätte. Foto: hol

Der Startschuss für das Festwochenende war am Freitag gefallen. Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak und die Landtagsabgeordnete Katharina Jensen eröffneten zusammen mit dem Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft Hooksiel, Marco Knodel, die Veranstaltung. Dazu gab es eine Runde Freibier. 

„Was hier auf die Beine gestellt wurde, ist wirklich beeindruckend“, sagte Szlezak. In der Organisation, bei der Gestaltung des Bühnenprogramms und der gesamten Logistik stecke jede Menge Herzblut und ehrenamtliche Power. Gemeinsam stellten Jensen und Szlezak fest: So ein Engagement ist keine Selbstverständlichkeit, es verdiene Wertschätzung und Unterstützung.

Die Heringstage werden noch bis Pfingstmontag gefeiert. Vom Festplatz am Alten Hafen mit Showbühne, Jahrmarktständen und Kinderprogramm zieht sich eine Meile mit fliegenden Händler bis in den Ortskern. Leider hatten zum Auftakt einige der Schausteller aufgrund der unschönen Wettervorhersagen ihren Stand gar nicht erst aufgebaut. Andere freuten sich hingegen über guten Zuspruch, darunter auch ein Airbrush-Tattoo-Stand der die Arme und Körper von Hunderten Kindern und Erwachsenen mit mehr oder weniger maritimen Motiven verschönerte.

Der Hafenplatz in Hooksiel war am Samstagabend gut gefüllt. Gefeiert wird noch bis Pfingstmontag. Foto: hol

Proteste in Varel – Kreistag stellt Weichen für Krankenhäuser

Wangerland/Friesland (7. 6. 2025) – Landkreis Friesland lädt zu zwei Informations-Veranstaltungen zur künftiger Krankenhaus-Versorgung in der Region ein. Am Dienstag, 10. Juni, findet die erste Veranstaltung in der Weberei Varel (Oldenburger Straße 21) statt, die zweite am Donnerstag, 12. Juni, im Theater am Dannhalm in Jever (Schulstraße 5a). Beginn ist jeweils um 18 Uhr.

Das Beratungsunternehmen WMC, das im Auftrag des Landkreises Friesland und der Stadt Wilhelmshaven ein Gutachten mit Varianten zur Zukunft der Krankenhäuser in Friesland und Wilhelmshaven entwickelt hat, wird in die Thematik einführen. Danach sollen die Vorsitzenden der im Kreistag vertretenen Fraktionen ihre Haltung darlegen. Im Anschluss ist eine Diskussions- bzw. Fragerunde vorgesehen, bei der auch Interessierte Gelegenheit haben, Fragen zu stellen.

Die künftige Krankenhaus-Versorgung ist aktuell Thema politischer Beratungen. Die Entscheidung über die Zukunft der Standorte Sanderbusch und Varel der „Friesland Kliniken“ trifft der Kreistag des Landkreises als Träger der Friesland Kliniken gGmbH. Es obliegt der politischen Bewertung des Kreistags, die Empfehlungen zu prüfen und zu beschließen. Vor allem in der Stadt Varel gibt es massive Widerstände gegen die geplante Schließung des dortigen Krankenhauses.

Der Kreistag ist grundsätzlich frei darin, gegebenenfalls von dem mit erwarteten Millionen-Einsparungen untermauerten Vorschlag der Gutachter abzuweichen. Die Gutachter raten zudem dazu, mittelfristig für Friesland und Wilhelmshaven ein neues, gemeinsames Zentralkrankenhaus zu bauen, das dann die vorhandenen Kliniken ersetzten könnte..

Erst nach dem Beschluss der politischen Gremien könne ein Zeitplan mit allen inhaltlichen und organisatorischen Änderungen erstellt werden, heißt es von Seiten des Landkreises. Die nächste Sitzung des Kreistags findet am Mittwoch, 2. Juli, statt. Die öffentliche Vorlage zum WMC-Gutachten ist online einsehbar.

SPD und Unabhängige rücken im Gemeinderat zusammen

Wangerland/Hooksiel (6. 6. 2025) – Im Wangerländer Gemeinderat gibt es eine neue (Mehrheits-) Gruppe. Wie die Hooksieler Ratsherren Holger Ulfers (SPD) und Dieter Schäfermeier (ZUW) gegenüber „Hooksiel-life“ bestätigten, haben sich die Sozialdemokraten und der Verbund der Unabhängigen zur SPD/ZUW-Gruppe zusammengeschlossen. 

Die Hooksieler Ratsherren Holger Ulfers (SPD; links) und Dieter Schäfermeier (ZUW) sind künftig gleichberechtigte Sprecher der neuen SPD/ZUW-Gruppe im Wangerländer Gemeinderat. Foto: hol

Mit 13 Sitzen ist die neue Gruppe stärkste Kraft im 25-köpfigen Rat. Die Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (CDU/Grüne/FDP) besetzt 10 Sitze. Hinzu kommen die Stimmen von Horst David (Freie Bürger), der der ZUW den Rücken gekehrt hat, und von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD). Ziel der neuen Mehrheit sei es keineswegs, eine klassische Mehrheitsgruppen-Politik zu betreiben, versichern Ulfers und Schäfermeier als gleichberechtigte Sprecher der Gruppe. „Unser Zusammenschluss ist kein Schritt gegen CDU, Grüne und FDP. Wir wollen, dass es bei der bisherigen konstruktiven Zusammenarbeit im Rat bleibt.“

Weiter Zusammenarbeit mit GfW

Nach der Kommunalwahl 2021 kam die Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (GfW) auf neun Sitze, die SPD auf acht und der „Zusammenschluss unabhängiger Wählergemeinschaften“ (ZUW) auf sieben Sitze. Innerhalb der ZUW ist die vor vier Jahren erstmals angetretene „Wählergemeinschaft Pro Wangerland“ um Schäfermeier die stärkste Kraft. Sie holte bei der Wahl allein fünf Mandate. Zuwachs verzeichnete die GfW dann vor einem Jahr durch den Wechsel von Nadine Kirschner von der SPD zur GfW. 

Die drei Blöcke im Rat einigten sich auf einen neuen Stil im Rat. Ziel dabei war es, fair miteinander umzugehen, sich gegenseitig zu informieren und bei möglichst vielen Themen Einvernehmen herzustellen. Ausdruck dieser politischen Kultur war die Besetzung des wichtigen Verwaltungsauschusses (VA), der nicht-öffentlich tagenden Schnittstelle zwischen den politischen Kräften und der Gemeindeverwaltung. Ihm gehörten neben dem Bürgermeister je zwei Vertreter von GfW, SPD und ZUW an.

Kein Gruppenzwang

Diese Statik drohte jetzt, durch die Neuorientierung von David ins Wanken zu geraten. Die Zahl der ZUW-Stimmen sinkt dadurch auf sechs. Nach dem Verteilerschlüssel für Ratsgremien hätte das bedeutet, dass die ZUW im VA einen Sitz an die GfW verlieren würde. Durch die neue SPD/ZUW-Gruppe wird das verhindert. Als Beigeordnete im VA sitzen künftig weiterhin mit Alice Brandenburg-Bienek (CDU) und Angelika Kirschner (Grüne) zwei GfW-Politikerinnen sowie Marianne Kaiser-Fuchs und Holger Ulfers (beide SPD), Dieter Schäfermeier und Immo Müller (beide ZUW).

Die Zusammenarbeit von SPD und ZUW wird in einem Vertrag geregelt, der ausdrücklich keinen Gruppenzwang vorsehe, so Ulfers und Schäfermeier. „Wir arbeiten zusammen, haben aber nicht den Zwang, die gleiche Position vertreten zu müssen.“ Aus Sicht von Ulfers ergänzen sich beide Formationen aber inhaltlich gut. Die SPD-Fraktion habe ihre Stärken bei sozialen Themen wie etwa Schulen und Kindergärten, die ZUW verfüge über große Expertise etwa im Bau- und Planungsrecht. Bürgermeister Szlezak werde weiter an den Sitzungen der SPD-Fraktion teilnehmen, habe hier aber kein Stimmrecht. 

Mit der neuen Gruppenbildung und der veränderten personellen Besetzung des Rates wurden auch eine Reihe von Sitzen in den kommunalen Gremien umbesetzt. Diese Veränderungen ergaben sich unter anderem aus dem Rückzug von Reiner Tammen (Grüne) aus dem Rat, für den Dirk Bremers nachgerückt ist. So wird künftig etwa die Sitzungen des wichtigen Fachausschusses für Gemeindeentwicklung und Sanierung von Dieter Behrens-Focken (CDU) geleitet. Innerhalb der ZUW wurden die bisherigen Aufgaben von Horst David neu verteilt, der als Einzelkämpfer im Rat künftig nur noch über ein Grundmandat verfügt. 

Debatte über Künstliche Intelligenz

Jever/Wangerland (6. 6. 2025) – „Künstliche Intelligenz zwischen Aufbruch und Verantwortung.“ Das ist das Thema am „Grünen Stammtisch“ am Mittwoch, 11. Juni, in Jever mit Manuel von Heugel. Der öffentliche Stammtisch des Ortsverbandes Jeverland von Bündnis 90/Die Grünen begint um 19 Uhr im Parkhotel. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Künstliche Intelligenz (KI). Kaum ein Thema wird derzeit so kontrovers diskutiert. Manuel von Heugel (39), der seit über 20 Jahren beruflich mit digitalen Technologien arbeitet und Unternehmen im Bereich Marketing berät, wird Impulse für die Debatte geben. Seine Ausgangsthese: „Die Technologie kann Zeit sparen, Prozesse optimieren und gleichzeitig zu besseren Ergebnissen führen – wenn sie verantwortungsvoll eingesetzt wird.“

Im Anschluss soll debattiert werden: Wie nehmen die Anwesenden Künstliche Intelligenz wahr? Welche Chancen und Herausforderungen sehen sie? Und welche politischen Rahmenbedingungen braucht es, damit Digitalisierung in Einklang mit Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung gelingt? 

Zigarettenkippen vergiften die Umwelt und das Grundwasser

Hooksiel (5. 6. 2025) – Auch wenn Zigaretten-Raucher augenscheinlich immer weniger werden: Die Zahl der Kippen, die nach dem Genuss der Nikotin-Stängel achtlos weggeworfen werden, ist unverändert hoch. Für Nadine Peters aus Hooksiel ist das nicht nur ein Ärgernis, sondern eine echte Gefahr für die Umwelt. 

Zum Bedauern von Anke Müller (links) und Nadine Peters werfen nur die wenigsten Raucher im Hooksieler „Garten der Generationen“ ihre Kippen in den dafür vorgesehenen Behälter. Die mit Schadstoffen gefüllten Zigarettenreste sind eine echte Gefahr für die Umwelt. Foto: hol

Nadine Peters wohnt in der Bakenstraat. Bei ihrem jüngsten Spaziergang von dort zum Arbeitsdienst im Garten der Generationen an der Nee Straat hat sie allein auf einer Straßenseite 133 weggeworfene Kippen gezählt. „Im Schnitt kann man sagen, dass man auf einer Strecke von 1000 Metern rund 200 Zigarettenfilter findet“, sagt die umweltbewusste Hochzeiterin.

Standascher wird kaum genutzt

Im von der Interessengemeinschaft „de Hooksieler“ betreuten Gartenanlage das gleiche Bild. Vor allem im Umfeld der dort stehenden Sitzbänke liegen die Kunststofffilter massenhaft herum. Sogar an jener Bank, an der „de Hooksieler“ als Experiment einen Standascher aufgestellt haben, bestätigt die Vorsitzende der Gemeinschaft, Anke Müller. „Offenbar haben noch nicht alle die Funktion des Ständers verstanden.“

Möglicherweise sind aber auch die negativen Folgen für das Ökosystem nicht bekannt. Nach Berechnungen der Weltgesundheits-Organisation (WHO) werden weltweit im Jahr rund 5,6 Billionen Zigaretten geraucht, von denen etwa zwei Drittel achtlos in die Natur geschnippt werden. Die Kunststofffilter enthalten jede Menge Schadstoffe wie Arsen, Blei, Kadmium und das Nervengas Nikotin. Der Filter selbst verschmutzt als Mikroplastik die Umwelt, die ausgespülten Schadstoffe schädigen Tiere und verunreinigen das Grund- und Meerwasser. Der Giftcocktail einer einzigen Zigarettenkippe reicht nach Angaben von Fachleuten dazu aus, um 50 bis 60 Liter Grundwasser zu verseuchen.

Alternative: Taschen-Aschenbecher

Nadine Peters und die anderen freiwilligen Helfer beim Arbeitsdienst im Garten der Generationen halten geschützt durch Handschuhe und bewaffnet mit Lorenz-Zangen dagegen. Kippe für Kippe ziehen sie aus den Ecken, sammeln den Dreck in Eimern und entsorgen die giftige Fracht. Anke Müller appelliert an alle Raucher, sich doch für kleines Geld Taschen-Aschenbecher zuzulegen und die Kippen mit nach Hause zu nehmen. Zudem überlegt sie, wie man den Kippen-Behälter im Garten der Generationen noch besser kennzeichnen kann, dass auch der letzte Raucher seine Funktion erkennt.

Die Hoffnung, dass Raucher von E-Zigaretten das Problem verkleinern könnten, ist trügerisch. Wie Nadine Peters schildert, finden sich auch zunehmend leere Zigaretten-Akkus in Beeten und an Straßenrändern – und das obwohl die Läden, die E-Zigaretten verkaufen, ausgediente Akkus kostenlos zurücknehmen und entsorgen, denn auch Akkus enthalten giftige Stoffe, die die Umwelt schädigen können. 

Kostenschätzung für neues Feuerwehrhaus: 5,725 Millionen Euro

Wangerland (5. 6. 2025) – Das neue Feuerwehrgerätehaus in Hohenkirchen nimmt Gestalt an. Zumindest in der Planung. In Anwesenheit etlicher Feuerwehrleute stellte das „3ing Architekten- und Ingenieurbüro“ am Mittwochabend im Umwelt- und Feuerschutzausschuss des Gemeinderates seine Vorstellungen von dem Neubau vor – samt einer ersten Kostenschätzung.

Gemeinde: Neubau unverzichtbar

Der Neubau ist nach Überzeugung der Gemeinde und der Feuerwehr unverzichtbar, da das derzeitige Feuerwehrhaus schlichtweg zu klein ist und vor Ort keine Erweiterungsmöglichkeit besteht. Sein Betrieb werde aktuell nur noch geduldet. Für den Neubau hat die Gemeinde ein Grundstück im Gewerbegebiet/Ecke Jeversche Straße erworben, auf dem derzeit noch eine Halle steht. 

So könnte nach den Vorstellungen der Planer das Feuerwehrgerätehaus Hohenkirchen aussehen. Entwurf: 3ing Architekten- und Ingenieurbüro

Nach dem Rückbau der Halle könnte hier ein zweigeschossiges Feuerwehrhaus in Massivbauweise mit einer Fahrzeughalle mit sechs Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge, Umkleide- und Sanitärräumen, Werkstatt- und Lagerräumen, Besprechungs- und Schulungsräumen sowie Büros entstehen. Als Vorbild diene unter anderem das im vergangenen Jahr eingeweihte Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel, sagte Architekt Jens Bünting. Rechts vom Feuerwehrhaus werde man die Parkplätze für die Einsatzkräfte anlegen. Warum rechts? „Dadurch werden die Kreuzungs-Beziehungen von ausrückenden Feuerwehrwagen und noch herbei eilenden Einsatzkräften minimiert“, so Bünting, der das Projekt zusammen mit Matthias Steinhoff vorstellte.

Neue Wache für die Polizei

Eine Besonderheit: In Hohenkirchen soll eine „Bunte Wache“ entstehen. In dem neuen Gebäude sollen Räume für die örtliche Polizeistation (Wache, Büros, Garage) integriert werden, die das Land dann für eine Dauer von 30 Jahren anmieten werde, so Ordnungsamtsleiter Markus Gellert. 

Neben strategischen Vorteilen der unmittelbaren Nähe von Polizei (Land) und Feuerwehr (Kommune) bei gemeinsamen Einsätzen erhofft sich die Gemeinde durch die „Bunte Wache“ Zugriff auf Zuschuss-Töpfe des Landes. Es gebe Gespräche darüber, wie das Land das Projekt unterstützen könne, sagte Bürgermeister Mario Szlezak. „Wir haben bereits sehr viel für das Land Niedersachsen getan. Die können uns jetzt auch mal etwas zurückgeben.“ Der Bau des Feuerwehrhauses in Hooksiel war mit einer Million Euro bezuschusst worden. Für Hohenkirchen stehen derzeit lediglich 58.000 Euro Zuschuss vom Landkreis Friesland auf der Habenseite.

Feuerwehr: Tolle Planung

Die Planer gehen in ihrer ersten Kostenschätzung von einem Investitionsbedarf von 5,725 Millionen Euro aus – ohne den schon getätigten Grundstückserwerb, aber einschließlich einer Tiefgründung für das Gebäude. Die Vorbesprechungen und Abstimmungen mit der Feuerwehr vor Ort sind bereits gelaufen (Gemeindebrandmeister Eike Eilers: „Eine tolle Planung“). Die Zustimmung der Gemeinde vorausgesetzt, könnten bis zum Jahresende die Ausführungsplanung und die Aufstellung des Leistungsverzeichnisses erfolgen und der Bauantrag gestellt werden. Bei einer Ausschreibung der Gewerke im Februar/März 2026 könnte der Neubau in Mai/Juni 2027 fertig sein.

Der Fachausschuss signalisierte Wohlwollen für das Projekt. Finale Entscheidungen wird der Gemeinderat fällen müssen.  Schon jetzt einvernehmlich über die politische Bühne ging die Ernennung von Jörg Nöchel zum Ortsbrandmeister der Ortswehr Hooksiel. Nach bereits erfolgter Wahl durch die Wehr verlängert die Gemeinde das Ehrenbeamtenverhältnis des Amtsinhabers von Juli 2025 bis Mitte 2031. 

Projekt verliert ohne Hausboote für Politik an Reiz

Wangerland (4. 6. 2025) – Die Stimmung war angespannt, der Ton drastisch. Am Ende der Beratung im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung verließ der Investor sichtlich angefressen das Rathaus. Wie es jetzt mit dem Projekt weitergeht, ist ungewiss.

Die aktualisierte Planung sieht an der Gottelser Leide jetzt 16 Tiny Häuser, aber keine Hausboote mehr vor. Skizze: Gemeinde Wangerland

Dabei hatte beim Start des Investitionsvorhabens am Wangermeer in Hohenkirchen Ende 2023 noch alles so rosig aussehen. Damals hatte Hans-Dieter Hoffmann vom Planungsbüro „Hoffmann Consult“ erstmals Pläne veröffentlicht, wonach am Südostufer des künstlich geschaffene Sees, gegenüber von den bereits vorhandenen Hausboot-Liegeplätzen, ein weiterer Hausboot-Anleger entstehen soll.

Vorgesehen seinen dort zunächst sechs fahrbare Hausbooten, die am Ufer um jeweils ein Tiny-House als Quartier für zwei oder maximal vier Personen ergänzt werden sollten. Ermöglichen sollte das Projekt, zudem auch ein Kiosk und die Vervollständigung des Rundweges um das Wangermeer gehören, der Bebauungsplan „Hohenkirchen – An der Gottelser Leide“. Den Aufstellungsbeschluss dafür hatte der Rat noch einvernehmlich gefällt.

16 Tiny-Häuser geplant

Jetzt die Kehrtwende. Nachdem sich der Bau einer Steganlage für Hausboote offenbar als zu teuer und schwierig erwiesen hatte, haben die Planer das Projekt überarbeitet. Aktuell ist von Hausbooten keine Rede mehr, dafür sollen an Land, ein Stück abseits des Seeufers, 16 Tiny-Häuser in einer Größe von 3,5 mal 10 Metern aufgestellt werden. Nachdem das Straßenverkehrsamt einer direkten Anbindung an die Bismarckstraße eine Absage erteilt hat, soll die Zufahrt vorbei am vorhandenen Park- und Wohnmobilstellplatz erfolgen. 

Auch wenn Kiosk und Rundweg weiterhin vorgesehen sind, hätten die aktuelle Pläne mit den ursprünglichen Überlegungen nichts mehr zu tun, stellte Ratsherr Immo Müller (ZUW) fest und machte seinem Unmut Luft. „Das ist ein ganz anderes Projekt. Wir als Politik fühlen uns vera …“. Die Wohnfläche an Land solle jetzt mehr als dreimal so groß werden. 

Erneute Beratung in Fraktionen

Auch aus Sicht von Johann-Wilhelm Peters (SPD) gibt es noch erheblichen Nachbesserungsbedarf. So werde durch die Zufahrt seiner Ansicht nach unnötig viel Fläche versiegelt. Auch der Hinweis von Hoffmann, dass die überarbeiteten Pläne mit der Gemeindeverwaltung abgestimmt worden seien, vermochte die Stimmung im Ausschuss am Dienstagabend nicht mehr zu retten. Einstimmig folgte das Gremium dem Antrag von Lübbo Meppen (FDP), das Projekt zunächst für weitere Beratungen in die politischen Fraktionen zurück zu verweisen.

Bürgermeister kritisiert Politik

Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) machte keinen Hehl daraus, dass er persönlich das Vorhaben weiterhin gut finde – auch ohne Hausboote. Er bedauerte, dass in den politischen Gremien immer nur nach Gründen gesucht werde, warum Projekte nicht umgesetzt werden können. Eine These, der längst nicht alle Kommunalpolitiker folgen wollten. Die anhebende Diskussion darüber unterband Dieter Behrens-Focken (CDU), der als Nachfolger des aus dem Rat zurückgetretenen Ratsherrn Reiner Tammen erstmals die Beratung im Ausschuss leitete.