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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Bund: Autobahn-Abschnitt Jaderberg-Westerstede ist baureif

Friesland ( 12. 2025) – Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat heute in Berlin neben anderen Projekten den Bau des neuen Autobahnabschnittes der A 20 zwischen Westerstede und Jaderberg für „baureif“ erklärt. Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD): „Das ist ein gutes Signal für Niedersachsen und ganz Norddeutschland. Die A 20 erhöht die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger, erleichtert den Austausch von Waren, löst logistische Herausforderungen und befördert den Tourismus.“

Dem Beginn des Baus der „Küstenautobahn A 20“ steht nichts mehr im Wege. Das Teilstück zwischen Weserstede und Jaderberg ist „baureif“.

Auch die Wirtschaftsverbände in Wilhelmshaven und Friesland erhoffen sich von der A 20 wesentliche Impulse. Die neue Autobahn soll Niedersachen besser mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verbinden. Mit dem Abschnitt zwischen Westerstede und Jaderberg könne jetzt ein weiteres Puzzleteil gebaut werden, so Tonne. „Niedersachsen hat seine Hausaufgaben bei der Planfeststellung längst erledigt.“ Er begrüße, dass jetzt auch der Bund Nägel mit Köpfen mache und die Bagger tatsächlich rollen werden. 

Der Baufreigabe-Bescheid wurde an die Autobahn GmbH überreicht, die umgehend mit der Planung und der Vorbereitung der Bauarbeiten beginnen soll. Der Abschnitt der A 20 verbindet künftig Westerstede mit Jaderberg: das ist eine wichtige Verkehrsachse für Pendler, Wirtschaft und den Güterverkehr. Als Bestandteil des transeuropäischen Straßennetzes überwindet die Nordwestumfahrung von Hamburg die Trennung zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein. 

Windkraft weht Gewerbesteuern in die Gemeindekasse

Wangerland (2. 12. 12025) – Trotz der insgesamt angespannten Finanzlage der Gemeinde Wangerland, ein gute Botschaft aus der Kämmerei. Die Gewerbesteuer-Einnahmen werden im laufenden Jahr deutlich höher ausfallen als veranschlagt. Wie Kämmerei-Mitarbeiter Arno Hinrichs vor dem Finanzausschuss des Rates vortrug, sind bereits 6,27 Millionen Euro Gewerbesteuern bei der Gemeinde eingegangen. Veranschlagt worden waren für 2025 lediglich 5,2 Millionen Euro.

Bescheide vom Finanzamt fehlen

Ganz grundsätzlich sind Gemeinden gehalten, potenzielle Einnahmen eher konservativ zu schätzen. Damit allein lässt sich das Plus von über einer Millionen Euro allerdings nicht erklären. Die Höhe der Gewerbesteuer spiegle die gute wirtschaftliche Lage einiger Branchen wider, so Hinrichs. Dazu gehöre auch die Windenergie.

Während der Einnahmen aus der Grundsteuer B für private Grundstücke und Immobilien mit 2,5 Millionen fast genau den Erwartungen entsprechen, wartet die Gemeinde noch auf einen erheblichen Teil der Grundsteuer A. Grundsteuer A müssen Besitzer von landwirtschaftlichen Betrieben zahlen. Statt der kalkulierten 440.000 Euro seien bislang erst gut 320.000 Euro eingegangen, so Hinrichs. 

Verantwortlich dafür seien aber nicht die betroffenen rund 250 Landwirte, sondern das Finanzamt. „Das Finanzamt hat es noch nicht geschafft, die Messbescheide an uns zu übermitteln“, so Hinrichs. Der dort ausgewiesene Betrag wird mit dem Hebesatz der Gemeinde multipliziert und dann als Steuerbescheid an die Zahlungspflichtigen verschickt.

Weniger Vergnügungssteuern

Deutlich hinter den Erwartungen zurück ist auch die Vergnügungssteuer. Hier stehen 20.800 Euro den erhofften 36.800 Euro gegenüber. Bei allen anderen Einnahmeposten liegen die Ist-Einnahmen in veranschlagter Höhe. So etwa bei der Zweitwohnungssteuer (1,3 Mio. Euro), der Hundesteuer (98.000 Euro), dem Einkommensteueranteil der Gemeinde (4,4 Mio. Euro) und den Schlüsselzuweisungen vom Land (1,8 Mio. Euro). Hinrichs zeigte sich zudem zuversichtlich, dass auch die Parkgebühren – anders als im Vorjahr – die erwartete Höhe von 385.000 Euro erreichen werden. 

Bauhof im Dauereinsatz gegen Schmierereien

Hooksiel (1. 12. 2025) – Über Geschmack kann man nicht streiten. Für die einen ist es Graffiti-Kunst, für die anderen sind es schlicht Schmierereien. Für die Bauhof-Mitarbeiter der Gemeinde Wangerland ist es einerlei. Immer wieder mussten sie in den vergangenen Wochen ausrücken, um Schriftzüge und „Kunstwerke“ im Unterstell-Häuschen am Omnibus-Bahnhof an der Friesenstraße in Hooksiel zu entfernen.

Wieder einmal zum Graffiti-Einsatz am ZOB-Hooksiel abgeordnet: Bauhof-Mitarbeiter Michael Bruns. Foto: hol

„Die Schmierereien gerade in Hooksiel haben in jüngster Vergangenheit wieder deutlich zugenommen“, sagte Bauhofleiter Renke Oltmanns. Betroffen seien neben dem ZOB-Gebäude vor allem das Deichschart an der Bäderstraße in der Nähe des Campingplatzes und die Unterführungen unter der Landesstraße 810 im Zuge des Tünnenser Weges und des Weges Groß Warfen.

Für den Bauhof bedeuten die mehr oder weniger kreativen Schriftzüge vor allem eines: Arbeit. „Um den beschmierten ZOB mit Graffiti-Entferner zu beseitigen, sind schon mal drei Leute einen halben Tag lang beschäftigt“, sagt Oltmanns. 20 Stunden Arbeitszeit, die für andere Aufgaben im Gemeindegebiet dann fehlen. 

Hinzu kommen die Kosten. Je nach verwendeter Farbe muss ein mehr oder weniger teurer Entferner eingesetzt werden. Was auf Klinkerflächen noch funktioniert, ist auf gestrichenem Untergrund wenig erfolgversprechend. „Da können wir nur überstreichen“, so Oltmanns. Seine Bitte an die Sprayer: „Nutzt doch bitte die Flächen im Bereich der Skateranlage. Die sind für Graffiti-Kunst ausgelegt.“ 

Ersten Punktgewinn knapp verpasst

Hooksiel (1. 12. 2025) – Ihren ersten Punktgewinn knapp verpasst hat die Tennis ü-60 Mannschaft des SC Wangerland, die in der aktuellen Punktspielrunde noch unter dem alten Vereinsnamen FCN Hooksiel registriert ist. Das stark ersatzgeschwächte Team um Mannschaftsführer Reiner Meints unterlag beim Braker TB mit 1:5. Zwei Spiele gingen dabei erst im Tiebreak des dritten Satzes verloren.

Harald Fischer musste an Postion 1 gegen einen von der Leistungsstärke her deutlich besser eingestuften Gegner antreten. Aber der Spielverlauf zeigte, dass im Tennis alles möglich ist. Der lautstarke Fischer gewann den ersten Satz mit 6:3, musste den zweiten dann aber mit 2:6 abgeben. Im Tiebreak (9:11) fehlte ihm das nötige Quäntchen Glück.

Reiner Meints (0:6, 2:6) an Position 2 und Ingo Conring (2:6, 2: 6) blieben chancenlos, während Helmut Petermann (4:6, 2:6) sein Spiel lang offen halten konnte. Extrem eng waren dann beide Doppel. Fischer/Petermann hatten diesmal das Glück auf ihrer Seite und gewannen 5:7, 6:3, 10:5 Im Tiebreak. Meints/Conring (6:2, 6:7, 6:10) zogen hingegen knapp den Kürzeren.

Kaum etwas zu holen geben dürfe es für die Hooksieler auch im letzten Spiel vor der Jahreswende. Am Samstag muss man zum bislang ungeschlagenen TC Hagen am Teutoburger Wald reisen. 

Weihnachten kann kommen: Tanne am Alten Hafen steht

Hooksiel (30. 11. 2025) – Die Suche war schwierig, aber letztlich doch erfolgreich. Die Dorfgemeinschaft Hooksiel hat eine geeignete Tanne für den Alten Hafen gefunden. Dort soll der Baum – verziert mit Lichterketten und Weihnachtskugeln – den Hooksieler Weihnachtsmarkt schmücken, der am kommenden Wochenende ausgerichtet wird.

Der Alte Hafen ist bereit für den Weihnachtsmarkt: Der Baum steht, die Lichter an der Tanne und auch an einer Reihe der im Hafen liegenden Boote leuchten. Foto: Nils Schröder

Am Freitag hatten Aktive der Dorfgemeinschaft zusammen mit Helfern der Arbeitsgruppe Hooksiel, der freiwilligen Feuerwehr und der Firma Langenhorst den Baum in seine Halterung gestellt. Am Samstag wurde der größtenteils neu beschaffte Weihnachtsschmuck angelegt.

Dankbar ist Dorfgemeinschafts-Vorsitzende Marco Knodel auch dem Sponsor der Aktion, Daniel Utsch. Der Baum war aus Jever abgeholt worden, nachdem zwei Anläufe, einen entsprechenden Baum in Hooksiel zu kappen, gescheitert waren. 

Der Hooksieler Weihnachtsmarkt findet am 6. und 7. Dezember statt. Am Samstag um 16 Uhr startet am Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg ein Fackel- und Laternenumzug quer durch den Ort hin zum Alten Hafen. Dort wartet der Weihnachtsmann dann auf die teilnehmenden Kinder, die auf kleine Präsente hoffen dürfen.

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Aasgeier im Anflug: Theatergruppe bereitet sich auf Premiere vor

Hooksiel (28. 11. 2025) – Viele Theaterschauspieler haben Lampenfieber vor ihren Auftritten. Sie stellen sich vor, was alles passieren könnte, wenn sie auf der Bühne stehen. Text vergessen, Einsatz verpasst, ein unverhofftes Stolpern und, und, und. 

An eine kleine Panne erinnert sich Reinhold Harms aus dem Technik-Team der Theatergruppe Hooksiel noch sehr gut. Der große Vorhang hatte gehakt und ließ sich nicht mehr per Knopfdruck schließen. Also selbst Hand anlegen. Vor die Bühne und den Vorhang zuziehen.

Reinhold Harms und Bodo Zeiger (vorn) haben über einen Bildschirm in ihrer Technik-Zentrale das Geschehen auf der Theaterbühne im Blick. Bei Probleme oder Störungen können sie jederzeit eingreifen. Foto: hol

Das Publikum hat es mit Humor genommen. Und auch die Schauspieler haben es überstanden. Aber genau dafür, dass solche Aussetzer, in welcher Form auch immer, nicht häufiger vorkommen, proben und tüfteln Schauspieler, Souffleusen sowie die für Maske, Technik, Bühnenbau und Catering zuständigen Mitglieder der Theatergruppe im Vorfeld der Saison intensiv.

Proben auf der Bühne

Jetzt wird es wieder erst. In Kürze beginnt der Kartenvorverkauf für das neue Stück. Der Titel: „Aasgeier över Hooksiel“. Um es vorweg zu nehmen – es geht nicht um die zahlreichen Investoren, die ins Wangerland einfallen, um sich ein Filetstück aus den Überresten der insolventen Wangerland Touristik GmbH zu sichern. 

Intendant und Regisseur Jan Gerjets ist mit seiner Schauspieltruppe schon seit Wochen dabei, das Stück zu lesen, das Bühnenbild zu gestalten, die Rollen zu besetzen und Abläufe ein wenig anzupassen. Denn natürlich wird das Originalstück auf Hooksiel umgemünzt. 

Bühne hat einen festen Platz

Ebenso wichtig wie inhaltliche Fragen sind die guten Rahmenbedingungen, für die viele der insgesamt 48 Mitglieder des Theatervereins sorgen. Reinhold Harms, Bodo Zeiger und Daniel Buchloh etwa sind unter anderem für die Technik zuständig, die jetzt – wo sich die Proben mehr und mehr auf die Bühne verlagern – immer wichtiger wird.

Der Aufbau der Bühne sei Dank der Unterstützung durch die Wangerland Touristik erheblich weniger aufwendig als früher, so Harms. Podest und Bühne haben im Saal des Gästehauses einen festen Platz gefunden, so dass es jetzt „nur“ noch darum geht, den „Dorfplatz“ möglichst authentisch zu gestalten. 

Glockengeläut im Gästehaus

Ebenso wichtig sind Licht-, Ton- und Bildtechnik. Allein sieben Scheinwerfer strahlen auf die Bühne und vermitteln, je nach Steuerung der Technik, den Eindruck von Morgenröte, Sonnenuntergang oder helllichtem Tag. Im Stück werden Kirchenglocken läuten und auch eine Sirene heult. „Die Akustik müssen wir natürlich vorher aufnehmen und abspeichern, damit wir sie im richtigen Moment einsetzen können“, schildert Harms. Hinzu kommen der Gong, der das Publikum zum nächsten Akt ruft, und die Pausenmusik. Die Schauspieler sprechen übrigens ohne technische Unterstützung. „Der Saal ist ja nicht allzu groß und hat eine gute Akustik“, sagt Bodo Zeiger.

Kamera zeichnet Stück auf

Extrem wichtig ist die Kameratechnik. Jede Probe und jede Aufführung wird von einer Kamera im Saal aufgenommen. Die Bilder werden direkt in die Technikzentrale hinter der Bühne und in den Masken- und Probenraum übermitteln, in dem die Schauspieler auf ihren Einsatz warten. Dank der Livebilder wissen stets alle Akteure, was gerade auf der Bühne passiert. 

Noch ein Vorteil: Die aufgezeichneten Bilder von Proben und Aufführungen sind ideale Grundlage für die Nachbesprechungen, bei denen Gerjets zusammen mit den Schauspielerinnen und Schauspielern an jeder Geste, jeder Bewegung und an jedem Tonfall feilen kann. 

Die Stimmung im Team ist noch gut, aber die Nervosität steigt. Insgesamt sind zehn Vorführungen geplant. Die Premiere ist für Samstag, 27. Dezember, um 20 Uhr angesetzt.

Wertvolles Mineral gefunden

Die Theaterleute treffen sich jetzt mehrfach in der Woche im Gästehaus. Kabel wollen verlegt, die Technik getestet, das Bühnenbild optimiert werden. Die Schauspieler kennen ihre Texte inzwischen (fast) auswendig – was gerade für Darsteller, für die Plattdeutsch keine Muttersprache ist, ein Herausforderung ist. Die ersten Einzelproben haben bereits stattgefunden. Nach und nach werden komplette Szenen und das Zusammenspiel auf der Bühne einstudiert.

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Das Publikum darf gespannt sein. Zum Inhalt sei noch nicht allzu viel verraten. Nur so viel: Der Fund eines seltenen, wertvollen Minerals sorgt in Hooksiel für Aufregung und weckt Begehrlichkeiten. Gewissenlose Geschäftsleute wollen die Dorfgemeinschaft über den Tisch ziehen. Und der Gemeinderat? Der befindet sich gerade auf einer Weiterbildung … Also müssen die Hooksieler allein klar kommen. 

Karten gibt es ab dem 6. Dezember beim Frische Kiosk Dekena. Der Eintritt kostet 10 Euro.



Neue Berechnungsformel für Zweitwohnungs-Steuer

Wangerland (29. 11. 2025) – Die Gemeinde Wangerland ändert ihre Satzung zur Erhebung von Zweitwohnungssteuern im Gemeindegebiet. Hintergrund sind mehrere Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg gegen bereits erlassene Zweitwohnungssteuer-Bescheide.

Künftig, so erläuterte Thomas Hayen aus der Gemeindeverwaltung vor dem Finanzausschuss des Rates, werde bei der Berechnung der Steuerhöhe der so genannte „Einheitswert“ der Immobilie keine Rolle mehr spielen. Das Verwaltungsgericht meldete mit Blick auf ein entsprechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichtes Zweifel an, ob dieser auf das Jahr 1964 zurückgehende Wert für heutige Immobilien noch aussagekräftig ist.

Als Grundlage für die Ermittlung der Steuer soll jetzt ein „Wohnwert“ ermittelt werden, der sich aus vier Faktoren zusammensetzt: der Wohnfläche, der Lage der Immobilie, deren Baujahr und der Gebäudeart. Wie Hayen sagte, werde die Umstellung für die Gemeinde aufkommensneutral erfolgen. Man rechne weiterhin mit Einnahmen aus der Zweitwohnungssteuer in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Für die einzelnen Steuerpflichtigen könnten sich durch die Neufassung der Satzung aber im geringen Umfang Veränderungen der Steuerlast in die eine oder andere Richtung ergeben. 

Jensen will mehr Offshore-Steuern für Küstengemeinden

Wangerland/Wilhelmshaven (28. 11. 2025) – Die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland) setzt sich für eine gerechtere Beteiligung der Küstenkommunen an den Gewerbesteuereinnahmen aus Offshore-Windparks ein. Hintergrund ist der Entwurf der Landesregierung, nach dem ausschließlich die Stadt Wilhelmshaven hebeberechtigt sein soll.

110 Millionen Euro für Wilhelmshaven

Wilhelmshaven könnte nach Berechnungen des Landes durch eine Änderung der Verordnung über die Erhebung der Gewerbe- und der Grundsteuer in gemeindefreien Gebieten, vornehmlich von Windparks, mit Mehreinnahmen in Höhe von rund 110 Millionen Euro jährlich rechnen. Davon würden über den Kommunalen Finanzausgleich rund 65 Millionen Euro auf andere niedersächsische Kommunen umverteilt werden, so die Pläne der Landesregierung Das Land Niedersachsen und der Bund würden gemeinsam über die Gewerbesteuerumlage rund 9 Millionen Euro erhalten. Insgesamt könnten also rund 36 Millionen Euro im Haushalt der Stadt Wilhelmshaven bleiben.

Jensen betont ausdrücklich, dass die Bedeutung Wilhelmshavens für die Energie- und Hafeninfrastruktur unstrittig sei. Sie weist aber darauf hin, dass auch andere Gemeinden im Küstenraum erhebliche Belastungen durch Kabeltrassen, Baustellen, Leitungsinfrastruktur und Konverterstationen tragen. 

„Die Energiewende wird entlang der gesamten Küste umgesetzt. Deshalb ist es sinnvoll zu prüfen, wie die Landesregierung die Belastungen der übrigen betroffenen Gemeinden bewertet und welche Beteiligungsmodelle denkbar sind“, so Jensen. Über eine Kleine Anfrage will sie jetzt Klarheit darüber gewinnen, welche fachlichen und wirtschaftlichen Kriterien zur geplanten zentralen Hebeberechtigung geführt haben, wie die Situation der Trassen- und Anlandungskommunen eingeordnet wird und ob Ausgleichsmechanismen für diese Regionen geprüft werden. 

CDU wählt Thies Fischer zu ihrem Bürgermeister-Kandidaten

Wangerland (28. 11. 2025) – Die CDU Wangerland hat einen neuen Vorstand. Auf einer Mitgliederversammlung wählten die Mitglieder Christian Burchardt (48) aus Hohenkirchen, Verwaltungsfachangestellter in der Bundeswehrverwaltung, als Nachfolger von Thies Fischer (24) zum neuen Vorsitzenden. Fischer hatte das Amt wie angekündigt mit Blick auf seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt abgegeben.

Die CDU Wangerland hat Thies Fischer (links) zu ihrem Bürgermeister-Kandidaten gewählt. Neuer Ortsvereinsverbands-Vorsitzender ist Christian Burchhardt. Foto: CDU

Dem neuen Vorstand gehören neben Burchardt als stellvertretende Vorsitzende Beate Wedermann und Andy Strümpel, als Schriftführer Heiko Menkens sowie als Beisitzer Kurt Brandenburg, Petra Euken, Theo Hakvoort, Theo Lauts, Tobias Geisen und Claus Harms an.

Einstimmiges Votum

Zuvor hatten die Mitglieder des CDU Gemeindeverbandes Fischer einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2026 gewählt. Der 24-jährige Diplom-Finanzwirt ist seit mehreren Jahren kommunalpolitisch aktiv und begleitet sowohl Fraktions- als auch Vorstandsarbeit auf Gemeinde- und Kreisebene. 

In seiner Bewerbungsrede vertrat Fischer die Ansicht, dass zentrale Projekte der vergangenen Jahre unvollendet seien und eine strukturelle Neuausrichtung erforderlich sei. Die derzeitige Haushaltslage der Gemeinde sei kritisch. Er warnte vor einer Fortführung kurzfristiger Einnahmenpolitik. Steigende Steuer-Hebesätze würden Bürger und Unternehmen übermäßig belasteten, ohne dass dadurch strukturelle Verbesserungen erzielt würden. „Uns fehlt eine Strategie, wie wir die Einnahmenseite langfristig verbessern können. Stattdessen greifen wir reflexartig an die Hebesätze – das ist langfristig eine Sackgasse.“ Ziel der Finanzpolitik müsse es sein, Handlungsspielräume zurückgewinnen, ohne kontinuierlich die Belastung für bestehende Steuerzahler zu erhöhen. 

Ansiedlung von Gewerbe

Fehlende Gewerbeflächen, Abwanderung von Betrieben und ein hoher Gewerbesteuerhebesatz würden die Standortattraktivität mindern, so Fischer. „Der Kauf und die Erschließung neuer Gewerbeflächen kostet Geld – ja. Aber es ist eine Investition, die sich auszahlt. Durch Flächenverkäufe, durch Gewerbesteuer-Einnahmen und das bei gleichbleibenden Hebesätzen.“ 

Ausführlich ging Fischer auf die Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH (WTG) ein. Er bezeichnete den Umgang der vergangenen Jahrzehnte – insbesondere den Bau des Thalasso Meeres Spa – als wesentliche Ursache für die aktuelle finanzielle Belastung. Vertrauen sei durch Planung, Kostenentwicklung und Insolvenz verloren gegangen. 

Vollständige Aufklärung

Fischer forderte vollständige Aufklärung. „Wenn sich schuldhaftes Verhalten bestätigt, muss dieses ohne Verzögerung an die zuständigen Ermittlungsbehörden weitergeleitet werden.“ Darüber hinaus müsse geprüft werden, ob zivilrechtliche Schritte, darunter mögliche Regressforderungen, notwendig und rechtlich durchsetzbar sind. 

Für die Zukunft skizzierte Fischer einen Neubeginn: Er spricht sich – vorbehaltlich des Gutachtens und der weiteren Entwicklung des Insolvenzverfahren – für eine konsequente Abwicklung der bestehenden Struktur und den Aufbau einer neuen, kleineren Organisation aus. Diese soll nach Vorstellung Fischers gemeinsam mit touristischen Leistungsträgern entwickelt werden, um wirtschaftliche Tragfähigkeit und Vertrauen dauerhaft herzustellen.

Wende im Gemeinderat

Der neue Vorsitzende Burchhardt forderte, dass das Wangerland für Gewerbe, Landwirtschaft, Tourismus und nicht an letzter Stelle für die Bürger einladend, attraktiv und lebenswert bleiben müsse. Dafür sei eine Wende im Gemeinderat bei der Kommunalwahl imSeptember 2026 zwingend erforderlich. 

Für geschlossene Bäder kann kein Gästebeitrag erhoben werden

Wangerland/Hooksiel (28. 11. 2025) – Die einen sagen: „Gott sei dank!“. Die anderen: „Leider“. Im Zuge der Insolvenz der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) wird der Gästebeitrag sinken. Um wie viel steht noch nicht fest. Klar dürfte aber sein: Urlaubsgäste, die 2026 im Wangerland übernachten, werden dafür weniger an die Kommune zahlen müssen. Damit geht einher, dass weniger Geld von Auswärtigen in die Infrastruktur vor Ort fließt, die ja auch von Einheimischen mitgenutzt wird.

Gästehaus Hooksiel
Der Gästebeitrag, den Urlauber im Wangerland zahlen müssen, wird für 2026 vermutlich sinken. Aus den Einnahmen werden unter anderem auch Anteile der Kosten gedeckt, die der Betrieb des Gästehauses Hooksiel verursacht. Archiv-Foto: hol

Stefan Plaumann, Steuerberater in Diensten der Kommuna Treuhand GmbH, hat am Mittwochabend vor dem Finanzausschuss des Rates die Rechtslage erläutert. Keine einfache Materie auch deshalb, weil es nicht allzu häufig vorkommt, dass kommunale Touristikunternehmen in finanzielle Schieflage geraten und Hals über Kopf Einrichtungen geschlossen werden, die dann den Urlaubern schlichtweg nicht mehr zur Verfügung stehen. 

Rat entscheidet über Höhe der Gebühr

Nach dem niedersächsischen Kommunalabgabengesetz (NKAG) können anerkannte Urlaubsorte für Ausgaben für die Herstellung, Anschaffung, Erweiterung, Verbesserung, Betrieb und Unterhaltung von touristischen Einrichtungen sowie für Veranstaltungen Gästebeiträge erheben. Welche Ausgaben dabei in welcher Höhe zugrunde gelegt werden können, ist genau geregelt. So müssen von den Kosten etwa Eintrittsgelder wieder abgezogen werden. Zudem ist ein „Eigenanteil“ für einheimische Nutzer zu berücksichtigen.

Die Höhe des Gästebeitrags, der aktuell für die Haupturlaubsorte Hooksiel, Horumersiel und Schillig (Zone 1) für Erwachsene bei 3,80 Euro je Übernachtung liegt (in Zone 2: 1,90 Euro), legt der Gemeinderat per Beschluss fest. Grundlage dafür ist nach den Worten von Plaumann eine Kostenkalkulation für die Jahre 2024 bis 2026. Mit der aktuellen Schließung der Schwimmbäder , dem Verkauf des Campingplatzes in Hooksiel und möglicherweise weiterer Einrichtungen sind die ursprünglichen Zahlen für 2026 aber Makulatur.

Urlauber müssen weniger zahlen

Klar ist aus Sicht des Steuerberaters, dass man für Einrichtungen, die überhaupt nicht mehr genutzt werden können, keine Gästebeiträge erheben kann – auch wenn diese Einrichtungen immer noch im gewissen Umfang Kosten verursachen. Plaumann erläuterte in der Sitzung die Eckpunkte seiner Empfehlung für eine zeitnahe Anpassung des Gästebeitrages fürs kommende Jahr.

Der zugrunde liegende touristische Gesamtaufwand lag 2024 bei 13,2 Millionen und 2025 bei 14,4 Millionen Euro. In 2026 werde der Wert voraussichtlich auf 9,9 Millionen Euro fallen. Umlagefähig wären davon 4,3 (2024), 5,2 (2025) und etwa 3,9 (2026) Millionen Euro. Daraus ergebe sich ein Durchschnittswert von 4,5 Millionen Euro pro Jahr, von dem man aber für 2026 über 0,5 Millionen Euro für den Ausfall der Bäder in Horumersiel und Hooksiel abziehen müsse. 

Ungereimtheiten wurden deutlich

Die Berechnung, zu welchem Gästebeitrag ein kalkulatorischer Aufwand von rund vier Millionen Euro dann führen würde, ist noch nicht ganz abgeschlossen. Hierbei spielt auch die zu erwartende Gästezahl eine Rolle. Plaumann geht davon aus, dass eine gewisse Senkung des Gästebeitrages für 2026 ein erster Schritt wäre. Ein weiterer könnte mit der Kalkulation für 2027 folgen.

In der Diskussion mit den Ratsvertretern wurden mehrere Ungereimtheiten um die Berechnung des Gästebeitrages deutlich. Auf Nachfrage des Ausschuss-Vorsitzenden Lübbo Meppen (FDP) bestätigte Plaumann, dass die Sinnhaftigkeit eines touristischen Angebots keine Rolle spielt. Würde man theoretisch aus einem der Bäder „ein Museum“ machen, ließen sich die Kosten dafür weiter von der Urlaubsgästen eintreiben. Ähnlich verhält es sich mit den laufenden Kosten (Abschreibung, Zinsen etc.) für das Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel. Sie fließen in die Kalkulation ein, obwohl der touristische Nutzen des Gesundheitstempels (noch) überschaubar sein dürfte. 

Der Erwartung einiger touristischer Leistungs-Anbieter, dass eine Senkung des Gästebeitrages die Zahl der Urlauber im Wangerland deutlich nach oben treiben wird, teilt Plaumann nicht. „Überall wo ich bislang tätig war, hat sich eine Veränderung des Gästebeitrages kaum auf die Gästezahlen ausgewirkt.“

Hooksieler Strand
Die Kosten für die Werbung für einen Urlaub im Wangerland werden zu einem gewissen Teil vom Tourismusbeitrag gedeckt. Archiv-Foto: hol

Tourismusbeitrag ist gedeckelt

Ebenfalls auf dem Prüfstand steht die Höhe des „Tourismusbeitrages“, den alle Unternehmen zu entrichten haben, die direkt oder indirekt vom Fremdenverkehr im Wangerland profitieren. Mit diesen Einnahmen sollen unter anderem die Kosten für Werbung und Marketing für die Urlaubsgemeinde auf die umgelegt werden, die davon am meisten profitieren. 

Laut Kommuna Treuhand liegt der umlagefähige Aufwand bei rund 800.000 Euro. Aufgrund eines politischen Beschlusses des Gemeinderates ist die Summe, die über den Tourismusbeitrag eingetrieben werden soll, aber auf maximal 350.000 Euro gedeckelt. Die fehlenden 450.000 Euro seien eine Art „freiwillige Leistung“ der Gemeinde, wie die Kämmerei auf Nachfrage von SPD-Fraktionschef Holger Ulfers bestätigte. Offen blieb die Frage, inwieweit sich das Wangerland diesen Verzicht auf Einnahmen auch künftig leisten kann. 

Beschlüsse zu den Hebesätzen werden voraussichtlich in der nächsten Ratssitzung gefällt. Die Sitzung im Rathaus in Hohenkirchen ist für Dienstag, 9. Dezember, 18 Uhr, angesetzt.