Hooksiel (3. 12. 2025) – Weihnachten ist das Fest der Nächstenliebe. Das nimmt die Wangerländerin Waltraud Reich wörtlich. Mit einer Spendenaktion will sie der Familie der kleinen Amilia helfen. Das sechsjährige Mädchen aus Hooksiel ist 2024 an einer seltenen Art von Knochenkrebs erkrankt.
„Auf dem Weihnachtsmarkt in Hooksiel am kommenden Wochenende (6. und 7. Dezember) werde ich mit einem Stand vertreten sein“, schildert Waltraud Reich. „Meine Tochter und ich haben bunte Armbänder, Zopfbänder und Schlüsselanhänger gefertigt und werden die für zwei Euro das Stück verkaufen.“ Der Erlös gehe zu 100 Prozent an die Familie von Amilia.
Der Erlös aus dem Verkauf von Armbändern, Zopfbändern und Schlüsselanhängern auf dem Hooksieler Weihnachtsmarkt soll der kleinen Amilia zugute kommen. Fotos: privat
Die intensive Behandlung des kleinen Mädchens in der Kinderklinik Oldenburg und im Klinikum Essen, verbunden mit zum Teil langen Aufenthalten vor Ort, habe die Familie finanziell und emotional an ihre Grenzen gebracht. Waltraud Richter: „Wir wollen mit den Spendengeldern dafür sorgen, dass Amilia und ihre Familie sich einen besonderen Wunsch erfüllen können.“
Die Spendenaktion sei bereits gut angelaufen. Der Weihnachtsmarkt vom Bürgerverein Minsen war aus Sicht der Initiatorin ein großer Erfolg. Eine Spardose sei reichlich gefüllt worden. Der Kindergarten „Küstenkinder“ in Hooksiel und eine Physio-Praxis im Ort würden ebenfalls Bänder zum Verkauf anbieten.
Jever/Wangerland (3. 12. 2025) – Seit dem vergangenen Freitag wird Hans-Wilhelm Ihnken vermisst. Die Polizei Jever bittet dringend um Hinweise: Wer den Vermissten gesehen hat oder Angaben zu seinem Aufenthaltsort machen kann, wird gebeten, sich unter Telefon 04461/74490 bei der Polizei Jever oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Der 58-Jährige (Foto) hat nach bisherigen Erkenntnissen am Freitag gegen 11 Uhr die Schloss-Apotheke am Alten Markt in Jever verlassen. „Seitdem verliert sich seine Spur“, so die Polizei. Der geparkte Pkw des Vermissten sei später im Bereich der Bismarckstraße in Jever entdeckt worden.
Vom Aufenthaltsort des Vermissten selbst fehle aber jede Spur. Personenbeschreibung: Hans-Wilhelm Ihnken ist etwa 1,90 Meter groß. Er hat grau/schwarz meliertes Haar, hat keinen Bart und, keine Tätowierungen. Er trägt eine rechteckige, schwarze Brille. Bekleidung war der 58-Jährige zum Zeitpunkt seines Verschwindens mit einer braune Stoffjacke, einem schwarzer Adidas-Pullover, einer Jeans sowie schwarzen Schuhen der Marke Skechers.
Friesland ( 12. 2025) – Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat heute in Berlin neben anderen Projekten den Bau des neuen Autobahnabschnittes der A 20 zwischen Westerstede und Jaderberg für „baureif“ erklärt. Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD): „Das ist ein gutes Signal für Niedersachsen und ganz Norddeutschland. Die A 20 erhöht die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger, erleichtert den Austausch von Waren, löst logistische Herausforderungen und befördert den Tourismus.“
Dem Beginn des Baus der „Küstenautobahn A 20“ steht nichts mehr im Wege. Das Teilstück zwischen Weserstede und Jaderberg ist „baureif“.
Auch die Wirtschaftsverbände in Wilhelmshaven und Friesland erhoffen sich von der A 20 wesentliche Impulse. Die neue Autobahn soll Niedersachen besser mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verbinden. Mit dem Abschnitt zwischen Westerstede und Jaderberg könne jetzt ein weiteres Puzzleteil gebaut werden, so Tonne. „Niedersachsen hat seine Hausaufgaben bei der Planfeststellung längst erledigt.“ Er begrüße, dass jetzt auch der Bund Nägel mit Köpfen mache und die Bagger tatsächlich rollen werden.
Der Baufreigabe-Bescheid wurde an die Autobahn GmbH überreicht, die umgehend mit der Planung und der Vorbereitung der Bauarbeiten beginnen soll. Der Abschnitt der A 20 verbindet künftig Westerstede mit Jaderberg: das ist eine wichtige Verkehrsachse für Pendler, Wirtschaft und den Güterverkehr. Als Bestandteil des transeuropäischen Straßennetzes überwindet die Nordwestumfahrung von Hamburg die Trennung zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Wangerland (2. 12. 12025) – Trotz der insgesamt angespannten Finanzlage der Gemeinde Wangerland, ein gute Botschaft aus der Kämmerei. Die Gewerbesteuer-Einnahmen werden im laufenden Jahr deutlich höher ausfallen als veranschlagt. Wie Kämmerei-Mitarbeiter Arno Hinrichs vor dem Finanzausschuss des Rates vortrug, sind bereits 6,27 Millionen Euro Gewerbesteuern bei der Gemeinde eingegangen. Veranschlagt worden waren für 2025 lediglich 5,2 Millionen Euro.
Bescheide vom Finanzamt fehlen
Ganz grundsätzlich sind Gemeinden gehalten, potenzielle Einnahmen eher konservativ zu schätzen. Damit allein lässt sich das Plus von über einer Millionen Euro allerdings nicht erklären. Die Höhe der Gewerbesteuer spiegle die gute wirtschaftliche Lage einiger Branchen wider, so Hinrichs. Dazu gehöre auch die Windenergie.
Während der Einnahmen aus der Grundsteuer B für private Grundstücke und Immobilien mit 2,5 Millionen fast genau den Erwartungen entsprechen, wartet die Gemeinde noch auf einen erheblichen Teil der Grundsteuer A. Grundsteuer A müssen Besitzer von landwirtschaftlichen Betrieben zahlen. Statt der kalkulierten 440.000 Euro seien bislang erst gut 320.000 Euro eingegangen, so Hinrichs.
Verantwortlich dafür seien aber nicht die betroffenen rund 250 Landwirte, sondern das Finanzamt. „Das Finanzamt hat es noch nicht geschafft, die Messbescheide an uns zu übermitteln“, so Hinrichs. Der dort ausgewiesene Betrag wird mit dem Hebesatz der Gemeinde multipliziert und dann als Steuerbescheid an die Zahlungspflichtigen verschickt.
Weniger Vergnügungssteuern
Deutlich hinter den Erwartungen zurück ist auch die Vergnügungssteuer. Hier stehen 20.800 Euro den erhofften 36.800 Euro gegenüber. Bei allen anderen Einnahmeposten liegen die Ist-Einnahmen in veranschlagter Höhe. So etwa bei der Zweitwohnungssteuer (1,3 Mio. Euro), der Hundesteuer (98.000 Euro), dem Einkommensteueranteil der Gemeinde (4,4 Mio. Euro) und den Schlüsselzuweisungen vom Land (1,8 Mio. Euro). Hinrichs zeigte sich zudem zuversichtlich, dass auch die Parkgebühren – anders als im Vorjahr – die erwartete Höhe von 385.000 Euro erreichen werden.
Hooksiel (1. 12. 2025) – Über Geschmack kann man nicht streiten. Für die einen ist es Graffiti-Kunst, für die anderen sind es schlicht Schmierereien. Für die Bauhof-Mitarbeiter der Gemeinde Wangerland ist es einerlei. Immer wieder mussten sie in den vergangenen Wochen ausrücken, um Schriftzüge und „Kunstwerke“ im Unterstell-Häuschen am Omnibus-Bahnhof an der Friesenstraße in Hooksiel zu entfernen.
Wieder einmal zum Graffiti-Einsatz am ZOB-Hooksiel abgeordnet: Bauhof-Mitarbeiter Michael Bruns. Foto: hol
„Die Schmierereien gerade in Hooksiel haben in jüngster Vergangenheit wieder deutlich zugenommen“, sagte Bauhofleiter Renke Oltmanns. Betroffen seien neben dem ZOB-Gebäude vor allem das Deichschart an der Bäderstraße in der Nähe des Campingplatzes und die Unterführungen unter der Landesstraße 810 im Zuge des Tünnenser Weges und des Weges Groß Warfen.
Für den Bauhof bedeuten die mehr oder weniger kreativen Schriftzüge vor allem eines: Arbeit. „Um den beschmierten ZOB mit Graffiti-Entferner zu beseitigen, sind schon mal drei Leute einen halben Tag lang beschäftigt“, sagt Oltmanns. 20 Stunden Arbeitszeit, die für andere Aufgaben im Gemeindegebiet dann fehlen.
Hinzu kommen die Kosten. Je nach verwendeter Farbe muss ein mehr oder weniger teurer Entferner eingesetzt werden. Was auf Klinkerflächen noch funktioniert, ist auf gestrichenem Untergrund wenig erfolgversprechend. „Da können wir nur überstreichen“, so Oltmanns. Seine Bitte an die Sprayer: „Nutzt doch bitte die Flächen im Bereich der Skateranlage. Die sind für Graffiti-Kunst ausgelegt.“
Hooksiel (1. 12. 2025) – Ihren ersten Punktgewinn knapp verpasst hat die Tennis ü-60 Mannschaft des SC Wangerland, die in der aktuellen Punktspielrunde noch unter dem alten Vereinsnamen FCN Hooksiel registriert ist. Das stark ersatzgeschwächte Team um Mannschaftsführer Reiner Meints unterlag beim Braker TB mit 1:5. Zwei Spiele gingen dabei erst im Tiebreak des dritten Satzes verloren.
Harald Fischer musste an Postion 1 gegen einen von der Leistungsstärke her deutlich besser eingestuften Gegner antreten. Aber der Spielverlauf zeigte, dass im Tennis alles möglich ist. Der lautstarke Fischer gewann den ersten Satz mit 6:3, musste den zweiten dann aber mit 2:6 abgeben. Im Tiebreak (9:11) fehlte ihm das nötige Quäntchen Glück.
Reiner Meints (0:6, 2:6) an Position 2 und Ingo Conring (2:6, 2: 6) blieben chancenlos, während Helmut Petermann (4:6, 2:6) sein Spiel lang offen halten konnte. Extrem eng waren dann beide Doppel. Fischer/Petermann hatten diesmal das Glück auf ihrer Seite und gewannen 5:7, 6:3, 10:5 Im Tiebreak. Meints/Conring (6:2, 6:7, 6:10) zogen hingegen knapp den Kürzeren.
Kaum etwas zu holen geben dürfe es für die Hooksieler auch im letzten Spiel vor der Jahreswende. Am Samstag muss man zum bislang ungeschlagenen TC Hagen am Teutoburger Wald reisen.
Hooksiel (30. 11. 2025) – Die Suche war schwierig, aber letztlich doch erfolgreich. Die Dorfgemeinschaft Hooksiel hat eine geeignete Tanne für den Alten Hafen gefunden. Dort soll der Baum – verziert mit Lichterketten und Weihnachtskugeln – den Hooksieler Weihnachtsmarkt schmücken, der am kommenden Wochenende ausgerichtet wird.
Der Alte Hafen ist bereit für den Weihnachtsmarkt: Der Baum steht, die Lichter an der Tanne und auch an einer Reihe der im Hafen liegenden Boote leuchten. Foto: Nils Schröder
Am Freitag hatten Aktive der Dorfgemeinschaft zusammen mit Helfern der Arbeitsgruppe Hooksiel, der freiwilligen Feuerwehr und der Firma Langenhorst den Baum in seine Halterung gestellt. Am Samstag wurde der größtenteils neu beschaffte Weihnachtsschmuck angelegt.
Dankbar ist Dorfgemeinschafts-Vorsitzende Marco Knodel auch dem Sponsor der Aktion, Daniel Utsch. Der Baum war aus Jever abgeholt worden, nachdem zwei Anläufe, einen entsprechenden Baum in Hooksiel zu kappen, gescheitert waren.
Der Hooksieler Weihnachtsmarkt findet am 6. und 7. Dezember statt. Am Samstag um 16 Uhr startet am Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg ein Fackel- und Laternenumzug quer durch den Ort hin zum Alten Hafen. Dort wartet der Weihnachtsmann dann auf die teilnehmenden Kinder, die auf kleine Präsente hoffen dürfen.
Hooksiel (28. 11. 2025) – Viele Theaterschauspieler haben Lampenfieber vor ihren Auftritten. Sie stellen sich vor, was alles passieren könnte, wenn sie auf der Bühne stehen. Text vergessen, Einsatz verpasst, ein unverhofftes Stolpern und, und, und.
An eine kleine Panne erinnert sich Reinhold Harms aus dem Technik-Team der Theatergruppe Hooksiel noch sehr gut. Der große Vorhang hatte gehakt und ließ sich nicht mehr per Knopfdruck schließen. Also selbst Hand anlegen. Vor die Bühne und den Vorhang zuziehen.
Reinhold Harms und Bodo Zeiger (vorn) haben über einen Bildschirm in ihrer Technik-Zentrale das Geschehen auf der Theaterbühne im Blick. Bei Probleme oder Störungen können sie jederzeit eingreifen. Foto: hol
Das Publikum hat es mit Humor genommen. Und auch die Schauspieler haben es überstanden. Aber genau dafür, dass solche Aussetzer, in welcher Form auch immer, nicht häufiger vorkommen, proben und tüfteln Schauspieler, Souffleusen sowie die für Maske, Technik, Bühnenbau und Catering zuständigen Mitglieder der Theatergruppe im Vorfeld der Saison intensiv.
Proben auf der Bühne
Jetzt wird es wieder ernst. In Kürze beginnt der Kartenvorverkauf für das neue Stück. Der Titel: „Aasgeier över Hooksiel“. Um es vorweg zu nehmen – es geht nicht um die zahlreichen Investoren, die ins Wangerland einfallen, um sich ein Filetstück aus den Überresten der insolventen Wangerland Touristik GmbH zu sichern.
Intendant und Regisseur Jan Gerjets ist mit seiner Schauspieltruppe schon seit Wochen dabei, das Stück zu lesen, das Bühnenbild zu gestalten, die Rollen zu besetzen und Abläufe ein wenig anzupassen. Denn natürlich wird das Originalstück auf Hooksiel umgemünzt.
Bühne hat einen festen Platz
Ebenso wichtig wie inhaltliche Fragen sind die guten Rahmenbedingungen, für die viele der insgesamt 48 Mitglieder des Theatervereins sorgen. Reinhold Harms, Bodo Zeiger und Daniel Buchloh etwa sind unter anderem für die Technik zuständig, die jetzt – wo sich die Proben mehr und mehr auf die Bühne verlagern – immer wichtiger wird.
Der Aufbau der Bühne sei Dank der Unterstützung durch die Wangerland Touristik erheblich weniger aufwendig als früher, so Harms. Podest und Bühne haben im Saal des Gästehauses einen festen Platz gefunden, so dass es jetzt „nur“ noch darum geht, den „Dorfplatz“ möglichst authentisch zu gestalten.
Glockengeläut im Gästehaus
Ebenso wichtig sind Licht-, Ton- und Bildtechnik. Allein sieben Scheinwerfer strahlen auf die Bühne und vermitteln, je nach Steuerung der Technik, den Eindruck von Morgenröte, Sonnenuntergang oder helllichtem Tag. Im Stück werden Kirchenglocken läuten und auch eine Sirene heult. „Die Akustik müssen wir natürlich vorher aufnehmen und abspeichern, damit wir sie im richtigen Moment einsetzen können“, schildert Harms. Hinzu kommen der Gong, der das Publikum zum nächsten Akt ruft, und die Pausenmusik. Die Schauspieler sprechen übrigens ohne technische Unterstützung. „Der Saal ist ja nicht allzu groß und hat eine gute Akustik“, sagt Bodo Zeiger.
Kamera zeichnet Stück auf
Extrem wichtig ist die Kameratechnik. Jede Probe und jede Aufführung wird von einer Kamera im Saal aufgenommen. Die Bilder werden direkt in die Technikzentrale hinter der Bühne und in den Masken- und Probenraum übermitteln, in dem die Schauspieler auf ihren Einsatz warten. Dank der Livebilder wissen stets alle Akteure, was gerade auf der Bühne passiert.
Noch ein Vorteil: Die aufgezeichneten Bilder von Proben und Aufführungen sind ideale Grundlage für die Nachbesprechungen, bei denen Gerjets zusammen mit den Schauspielerinnen und Schauspielern an jeder Geste, jeder Bewegung und an jedem Tonfall feilen kann.
Die Stimmung im Team ist noch gut, aber die Nervosität steigt. Insgesamt sind zehn Vorführungen geplant. Die Premiere ist für Samstag, 27. Dezember, um 20 Uhr angesetzt.
Wertvolles Mineral gefunden
Die Theaterleute treffen sich jetzt mehrfach in der Woche im Gästehaus. Kabel wollen verlegt, die Technik getestet, das Bühnenbild optimiert werden. Die Schauspieler kennen ihre Texte inzwischen (fast) auswendig – was gerade für Darsteller, für die Plattdeutsch keine Muttersprache ist, ein Herausforderung ist. Die ersten Einzelproben haben bereits stattgefunden. Nach und nach werden komplette Szenen und das Zusammenspiel auf der Bühne einstudiert.
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Das Publikum darf gespannt sein. Zum Inhalt sei noch nicht allzu viel verraten. Nur so viel: Der Fund eines seltenen, wertvollen Minerals sorgt in Hooksiel für Aufregung und weckt Begehrlichkeiten. Gewissenlose Geschäftsleute wollen die Dorfgemeinschaft über den Tisch ziehen. Und der Gemeinderat? Der befindet sich gerade auf einer Weiterbildung … Also müssen die Hooksieler allein klar kommen.
Karten gibt es ab dem 6. Dezember beim Frische Kiosk Dekena. Der Eintritt kostet 10 Euro.
Wangerland (29. 11. 2025) – Die Gemeinde Wangerland ändert ihre Satzung zur Erhebung von Zweitwohnungssteuern im Gemeindegebiet. Hintergrund sind mehrere Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg gegen bereits erlassene Zweitwohnungssteuer-Bescheide.
Künftig, so erläuterte Thomas Hayen aus der Gemeindeverwaltung vor dem Finanzausschuss des Rates, werde bei der Berechnung der Steuerhöhe der so genannte „Einheitswert“ der Immobilie keine Rolle mehr spielen. Das Verwaltungsgericht meldete mit Blick auf ein entsprechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichtes Zweifel an, ob dieser auf das Jahr 1964 zurückgehende Wert für heutige Immobilien noch aussagekräftig ist.
Als Grundlage für die Ermittlung der Steuer soll jetzt ein „Wohnwert“ ermittelt werden, der sich aus vier Faktoren zusammensetzt: der Wohnfläche, der Lage der Immobilie, deren Baujahr und der Gebäudeart. Wie Hayen sagte, werde die Umstellung für die Gemeinde aufkommensneutral erfolgen. Man rechne weiterhin mit Einnahmen aus der Zweitwohnungssteuer in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Für die einzelnen Steuerpflichtigen könnten sich durch die Neufassung der Satzung aber im geringen Umfang Veränderungen der Steuerlast in die eine oder andere Richtung ergeben.
Wangerland/Wilhelmshaven (28. 11. 2025) – Die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland) setzt sich für eine gerechtere Beteiligung der Küstenkommunen an den Gewerbesteuereinnahmen aus Offshore-Windparks ein. Hintergrund ist der Entwurf der Landesregierung, nach dem ausschließlich die Stadt Wilhelmshaven hebeberechtigt sein soll.
110 Millionen Euro für Wilhelmshaven
Wilhelmshaven könnte nach Berechnungen des Landes durch eine Änderung der Verordnung über die Erhebung der Gewerbe- und der Grundsteuer in gemeindefreien Gebieten, vornehmlich von Windparks, mit Mehreinnahmen in Höhe von rund 110 Millionen Euro jährlich rechnen. Davon würden über den Kommunalen Finanzausgleich rund 65 Millionen Euro auf andere niedersächsische Kommunen umverteilt werden, so die Pläne der Landesregierung. Das Land Niedersachsen und der Bund würden gemeinsam über die Gewerbesteuerumlage rund 9 Millionen Euro erhalten. Insgesamt könnten also rund 36 Millionen Euro im Haushalt der Stadt Wilhelmshaven bleiben.
Jensen betont ausdrücklich, dass die Bedeutung Wilhelmshavens für die Energie- und Hafeninfrastruktur unstrittig sei. Sie weist aber darauf hin, dass auch andere Gemeinden im Küstenraum erhebliche Belastungen durch Kabeltrassen, Baustellen, Leitungsinfrastruktur und Konverterstationen tragen.
„Die Energiewende wird entlang der gesamten Küste umgesetzt. Deshalb ist es sinnvoll zu prüfen, wie die Landesregierung die Belastungen der übrigen betroffenen Gemeinden bewertet und welche Beteiligungsmodelle denkbar sind“, so Jensen. Über eine Kleine Anfrage will sie jetzt Klarheit darüber gewinnen, welche fachlichen und wirtschaftlichen Kriterien zur geplanten zentralen Hebeberechtigung geführt haben, wie die Situation der Trassen- und Anlandungskommunen eingeordnet wird und ob Ausgleichsmechanismen für diese Regionen geprüft werden.