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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Frachter prallt gleich zweimal gegen Hafenanlagen

Wilhelmshaven (7. 11. 2025) – Kuriose Schiffskollisionen in Wilhelmshaven. Wie die Wasserschutzpolizei (WSP) mitteilt, kollidierte ein einlaufender Autofrachter mit Heimathafen Hong Kong in der Nacht zum Freitag gleich zweimal mit Hafenanlagen.

Schleusenkammer beschädigt

Gegen 1.30 Uhr habe das Schiff die Kaimauer der Seeschleuse und anschließend die Kaianlage am Lüneburg Kai gerammt. Personen wurden nicht verletzt. Den Schaden an der Schleusenkammer, an der Betonteile herausgebrochen und ein Treppengeländer beschädigt wurden, schätzt die Hafenbehörde auf rund 10.000 Euro. Die Schleuse kann aber weiter betreiben werden.

Die zweite Kollision ereignete sich kurze Zeit später beim Anlegen an dem Liegeplatz am Lüneburg Kai. Hier prallte das Seeschiff nach Darstellung der WSP mit dem Achterschiff gegen die Kaianlage. 

Zwei Lotsen an Bord

Die Ermittlungen zu den Unfallursachen laufen noch. Bemerkenswert: Zum Zeitpunkt der Kollisionen befanden sich zwei Lotsen an Bord und der Frachter wurde durch drei Schlepper gesichert. Zur Unterstützung der Ermittlungen habe man die Berufsgenossenschaft Verkehr – Dienststelle Schiffsicherheit – mit eingebunden, die auch die Schädigungen am Seeschiff überprüfen soll, so die WSP. Für den Autofrachter wurde bis auf weiteres ein Auslaufverbot ausgesprochen. 

OOWV entsorgt jetzt auch das Abwasser von der Insel

Wangerooge/Wangerland (7. 11. 2025) – Zum ersten Januar wird sich der Verantwortungsbereich von Fred Richter erweitern. In Diensten des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) leitet Richter bereits die Kläranlagen Hooksiel. Hohenkirchen, Schillig und Varel. Künftig wird er auch für die Abwasserbeseitigung auf Wangerooge verantwortlich sein.

Wangerooges Bürgermeisterin Tina Mißmahl ist überzeugt, dass der OOWV der richtige Partner für die Abwasserbeseitigung ist. Bei der Vertragsunterzeichnung: links Verbandsgeschäftsführer Karsten Specht und rechts Vorstandsmitglied Christian Porsch. Foto: OOWV

Die Gemeinde Wangerooge und der OOWV sind sich einig. Ab 2026 soll der Verband, der seit 1963 bereits für die Trinkwasserversorgung auf der Insel zuständig ist, auch die Schmutzwasser-Beseitigung sowie die Oberflächen- und Niederschlagsentwässerung samt der dafür bislang zuständigen Mitarbeiter übernehmen. 

Richter war in diesem Jahr bereits für einige Wochen auf der Insel, um die Übernahme vorzubereiten. Anfang dieser Woche wurden die Verträge unterzeichnet. Wangerooge ist die 44. Kommune, die – wie auch das Wangerland – ihre hoheitliche Aufgabe der Abwasserbeseitigung an den OOWV übertragen hat, seitdem der öffentlich-rechtliche Verband 1999 den neuen Unternehmensbereich Abwasser eingerichtet hat. 

Tina Mißmahl, seit September Bürgermeisterin der Gemeinde Wangerooge, zeigt sich überzeugt, dass die Übertragung der Abwasserbeseitigung an den OOWV eine richtige Entscheidung war. Die Herausforderungen im Bereich der Schmutzwasserentsorgung würden immer weiter steigen. Herausforderungen, denen eine Gemeinde allein nur schwer begegnen könne. 

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Chance oder Risiko: Reaktionen auf neues CO2-Gesetz

Wangerland/Wilhelmshaven (7. 11. 2025) – Der Deutsche Bundestag hat gestern mit der Verabschiedung des Kohlendioxid-Speicherungs- und -Transportgesetzes die rechtliche Grundlage dafür geschaffen, in industriellen Prozessen unvermeidbar anfallendes Kohlendioxid (CO2) abzuscheiden, zu transportieren, zu nutzen oder sicher zu speichern. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Wittmund) sieht darin den richtigen Weg, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden. Umweltschutzverbände befürchten eine zunehmende Industrialisierung der Nordsee.

Lösung für unvermeidbares CO2

Mit dem neuen Gesetz, so Janssen, Vorsitzende des Arbeitskreis Küste der CDU/CSU-Fraktion, werde der Weg frei für industrielles, technologieoffenes CCS in Deutschland. CCS steht für Carbon Capture and Storage, also fürs Abspalten und Speichern von klimaschädlichem CO2. Insbesondere für die energieintensive Zement-, Stahl- und chemische Industrie, aber auch für Gaskraftwerke, gilt CCS als Chance, klimaverträglicher zu produzieren. 

Bislang war die unterirdische Speicherung von CO2 auf deutschem Boden weitgehend verboten. Mit dem neuen Gesetz, so Janßen, bekämen Unternehmen Planungssicherheit, um in emissionsarme Produktion zu investieren, statt abzuwandern. „Für unsere Region als bestehende Energiedrehscheibe ist das eine echte Zukunftschance“, sagte Janssen mit Blick auf Wilhelmshaven. „Mit CO₂-Infrastruktur, Offshore-Speicherung und der Verzahnung mit Wasserstoff können Wertschöpfung, gute Arbeitsplätze und Versorgungssicherheit im an der Küste wachsen.“

Chance für die Energiedrehscheibe

Im Kreis der zum „Energy Hub Port of Wilhelmshaven“ gehörenden Unternehmen gibt es Pläne, über Wilhelmshaven den CO2-Export zu Speicherstätten in der Nordsee zu ermöglichen. „CCS ist ein wichtiger Baustein der deutschen Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit und für Wilhelmshaven und die Jade-Region als Drehscheibe eine große Chance“, sagt Uwe Oppitz, Sprecher des Energie Hub.

Das in der industriellen Produktion anfallende CO2 könnte abgeschieden und etwa per Pipeline nach Wilhelmshaven gebracht werden, von wo aus es zu einem CO2-Speicher unter der Nordsee transportiert würde. Die vom Gesetzgeber verabschiedete Carbon-Management-Strategie soll eine Kohlenstoffkreislauf-Wirtschaft ermöglichen. 

Scheinlösung mit hohem Risiko

Der Naturschutzbund (Nabu) sieht bei der CO₂-Speicherung im Meeresuntergrund noch offene Fragen zum Umweltrisiko. Der Verband fordert eine verbindliche Entlastung der Nordsee durch andere Maßnahmen vor der Freigabe von CCS im Meer für tatsächlich unvermeidbare Restemissionen.

Auch die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) mit Sitz in Varel äußert „starke
Bedenken“ gegen beabsichtigte Verpressung von CO2 unter dem Nordseegrund. Varels Bürgermeister Gerd-Christian Wagner, Vorsitzender der SDN: „Wir lehnt diese Scheinlösung zum Klimaschutz entschieden ab!“ Es fehle zum Beispiel eine Bilanzierung zum wirklichen Nutzen von CCS. Die CO2-Verpressung im Nordseeuntergrund sei zudem ein Verstoß gegen die Vorgaben der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union. Der Weg, die Nordsee als Müllkippe zu nutzen, sei eine Gefahr für Mensch und Natur.

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CDU Arbeit an einem Zukunftsplan fürs Wangerland

Wangerland/Hooksiel (7. 11. 2025) – Die CDU Wangerland erstellt einem Zukunftsplan für die Gemeinde. In dem Papier sollen Vorstellungen dazu erarbeitet werden, wie das Wangerland in 10 bis 15 Jahren aussehen soll und könnte. Die Präsentation ist für Anfang 2026 geplant. Im Zentrum stehen Themenfelder wie Schulen, Kindergärten, Wohnraum, Gewerbeflächen, die Entwicklung der einzelnen Dörfer und Fragen zur wirtschaftlichen Stabilität.

Konsolidierung der Finanzen

Auf das Projekt der Partei wiesen Gemeindeverbands-Vorsitzender Thies Fischer und die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat Alice Brandenburg-Bienek anlässlich der Vorstellung von Fischer als Bürgermeister-Kandidat hin.  Zukunfts-Konzept könnte so etwas wie eine Blaupause für die achtjährige Amtszeit des künftigen Bürgermeisters werden. „In den vergangenen Jahren wurde häufig nur reagiert – auf Ereignisse, Krisen und Entwicklungen“, so Fischer. „Ich möchte, dass wir wieder selbst gestalten. Das Wangerland braucht einen Zukunftsplan: Klare Ziele, realistische Maßnahmen und den Mut, Dinge anzupacken.“

Voraussetzung dafür sei es, die Finanzen der Gemeinde zu konsolidieren. Nur so lasse sich gewährleisten, dass auch künftig Feuerwehren, Schulen, Kindergärten und Straßenunterhaltung zuverlässig funktionieren. Durch seine Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt und Verwaltungserfahrung aus der Arbeit beim Finanzamt Wilhelmshaven sieht sich der 24-Jährige für diese Aufgabe gut gerüstet.

Für Transparenz und Offenheit

Nicht nur im Zusammenhang mit der durch die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel von 8,7 auf 23 Millionen Euro ausgelöste Insolvenz der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) setzt Fischer auf Transparenz und Offenheit in der politischen Arbeit. „Ich halte nichts davon, Dinge schönzureden oder hinter verschlossenen Türen zu entscheiden.“ 

Gerade was die Zukunft der WTG und den Tourismus im Wangerland angehe, gehörten für ihn diejenigen mit an den Tisch, die täglich in diesem Bereich arbeiten. Die so genanten Leistungsträger wird es freuen. Hatten sie doch schon mehrfach gefordert, in Überlegungen zu strategischen Entscheidungen der WTG oder der Gemeinde zum Tourismus mit Stimmrecht eingebunden zu werden.

Thies Fischer Bürgermeister-Kandidat der CDU

Wangerland/Hooksiel (6. 11. 2025) – Und da waren es vier. Mit Thies Fischer hat die CDU Wangerland heute Nachmittag in Hooksiel ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 13. September 2026 vorgestellt. Hinter der Kandidatur steht bislang der CDU-Gemeindeverband, an dessen Spitze Fischer steht. Die offizielle Nominierung durch eine Mitgliederversammlung soll demnächst folgen.

Fischer (Foto) ist erst 24 Jahre alt, in Middoge geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Diplom-Finanzwirt beim Finanzamt Wilhelmshaven und engagiert sich schon seit Jahren politisch. Seit 2022 ist er Vorsitzender des CDU Gemeindeverbandes Wangerlands, seit einigen Monaten zudem Vorsitzender des CDU Kreisverbandes. Sein wichtigstes Ziel für die Gemeinde: „Die Finanzen in Ordnung bringen.“

Wie Fischet heute in einem Pressegespräch sagte, lege werde er sein Amt an der Spitze des CDU-Gemeindeverbandes mit seiner Nominierung niederlegen. Der Grund: „Ein Bürgermeister sollte für alle Bürger der Gemeinde da sein – unabhängig von der Parteizugehörigkeit.“ CDU-Kreisvorsitzender möchte er aber auch für den Fall bleiben, dass er zum Bürgermeister gewählt wird. „Das wäre gut für die Beziehungen des Wangerlandes zur Landes- und Bundesebene.“

Alice Brandenburg-Bienek, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Gemeinderat, beteuerte, dass Fischer trotz seiner Jugend in allen politischen Themen drinsteckt, die das Wangerland derzeit bewegen. „Thies nimmt an jeder Fraktionssitzung teil und bringt sich auch dort ein. Wir sind überzeugt davon: Er kann etwas bewegen.“

Fischer ist der dritte Bewerber, der Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) das Amt streitig machen will. Szlezak, 2021 erstmals gewählt, hatte bereits angekündigt, 2026 erneut kandidieren zu wollen. Ebenfalls an die Spitze der Gemeindeverwaltung gewählt werden wollen Christian Fuchs (parteilos) und Bernd Abrahams (Pro Wangerland).

FCN Hooksiel plant barrierefreies Sanitärgebäude auf dem Sportplatz

Hooksiel (6. 11. 2025) – Christian Doyen, Vorsitzender des FC Nordsee Hooksiel, hofft auf eine schnelle Entscheidung der Gemeinde Wangerland. Damit Sportverein und Gemeinde vom Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Sportstätten profitieren können, muss dafür bis zum 15. Januar 2026 ein erster Beschluss des Gemeinderates gefasst werden – als Interessenbekundung. 

Ersatz für marodes Stelzengebäude

Der Verein plant den Bau eines Funktionsgebäudes mit Sanitäranlagen, Umkleide- und Aufenthaltsräumen auf dem Sportplatzgelände in Hooksiel. Der barrierefreie Neubau, der zwischen den Fußballplätzen und der Tennisanlage entstehen soll, wäre ein Ersatz für die Räume, die der Verein derzeit im in die Jahre gekommenen, nicht barrierefreiem „Stelzengebäude“ der Wangerland Touristik GmbH (WTG) am Rande des Areals nutzt.

FCN-Vorsitzender Christian Doyen

„Das Stelzengebäude ist stark sanierungsbedürftig und energetisch eine Katastrophe“, sagte Doyen (Archiv-Foto) im Sportausschuss des Rates. Sollte das Finanzierungsplan des Vereins aufgehen, würden schon die eingesparten Energiekosten den verbleibenden Eigenanteil der Gemeinde von etwa zehn Prozent der Kosten rechtfertigen.

Der mit 333 Millionen Euro ausgestattete Fördertopf des Bundes sieht eine Förderquote von 45 Prozent vor. Besonders finanzschwache Kommunen dürfen auch auf 75 Prozent Zuschuss hoffen. Weitere Förderungen erwartet Doyen vom Landessportbund, aus dem EU-Leader-Programm sowie von regionalen Stiftungen. Hierzu habe man bereits zahlreiche Gespräche geführt und erste Zusagen bekommen. Den Antrag für die Bundesmittel müsse aber die Gemeinde stellen. Doyen: „Es wäre ein großer Fehler, diesen Zug wegfahren zu lassen.“ 

Schnelle Entscheidung des Rates nötig

Eine Entscheidung über den Bau muss vor dem Antrag nicht fallen. Darüber könne der Rat später befinden, wenn alle Bausteine für die mögliche Finanzierung des Projektes vorliegen. 

Bürgermeister Mario Szlezak und die Ratsvertreter im Sportausschuss zeigten sich beeindruckt von den umfangreichen Vorarbeiten und signalisierten Unterstützung für den FCN. „Wir als Verwaltung stehen zu 100 Prozent dahinter“, sagte Szlezak. Ein Beschluss des Rates bis Mitte Januar sei möglich. Notfalls müsse man eine außerordentliche Ratssitzung einberufen.

Traditionsschiffe bereichern den Alten Hafen von Hooksiel

Hooksiel (6. 11. 2025) – Die Schleuse in Harlesiel wird komplett saniert. Neue Schleusenwände, neue Schleusentore, neuer Steuerstand. Ein Großprojekt, das erst im Frühjahr 2027 abgeschlossen sein wird. Bis dahin ist kein Schiffsverkehr zwischen dem Binnenhafen und dem Außenhafen möglich. 

Das tut Hooksiel gut. Der Alte Hafen ist mit zahlreichen Schiffen belegt. Zu den historischen Schiffen, die von Carolinensiel nach Hooksiel verlegt worden sind, gehört die Talk „Fortuna“ (am Kai), die 1898 gebaut wurde . Foto: hol

Betroffen von dem Projekt ist auch der Museumshafen Carolinensiel. Nutznießer: Der Alte Hafen von Hooksiel. Denn nicht alle Eigner der historischen Schiffe wollten die Schleusensanierung in dem ehemaligen ostfriesischen Handelshafen abwarten. Drei von ihnen haben ihren Liegeplatz nach Hooksiel verlegt. Dort bereichern sie das maritime Ambiente Hooksiels.

Einziger Ewer mit Holzboden

„Wir kommen jedes Wochenende nach Hooksiel und verbringen Zeit auf unserem Schiff“, sagt Olli Hampel aus Bremen. „Wir fühlen uns schon jetzt sehr wohl hier.“ In Carolinensiel habe man zeitweise unter einer Art „Über-Tourismus“ gelitten. „Wenn Menschen fast aufs Boot klettern, um ein Foto zu machen, dann ist das schon gewöhnungsbedürftig.“

Hampel ist Eigner des Ewers „Hans von Wilster“. Das 1899 auf der Fack-Werft an der Stör in Itzehoe gebaute Schiff ist ein Frachtsegler mit bauchigem Rumpf und flachem Boden. Schiffe dieses Typs befuhren früher Elbe und Weser. Die 26 Meter lange „Hans“ ist der einzige noch existierende Ewer mit einem Eichenboden.

„Tolles Bild im Hafen“

Der Eigner hat sein Schiff auf der Südseite des Alten Hafens festgemacht. Gleich daneben liegt die Tjalk „Kramputz“ (Baujahr unbekannt), die ebenfalls aus Carolinensiel gekommen ist. Drittes Schmuckstück auf der Südseite ist das Plattbootschiff „Wilmke“. Das 1981 in Holland gebaute Segelschiff mit seinen ausklappbaren Seitenschwertern gehört Holger Engelbrecht aus Grafschaft. Die „Wilmke“ liegt schon länger in Hooksiel und war so manche Wochen das einzige Schiff mit Liegeplatz im Hafen. Engelbrecht freut sich über seine neuen Nachbarn. „Das ist doch jetzt wirklich ein tolles Bild im Hafen.“

Als weitere Gastlieger aus Carolinensiel hat auf der Nordseite nahe des Hotels Packhaus die stählerne Tjalk „Fortuna“ festgemacht, die 1898 in Vierverlaten von Stapel gelaufen ist. Die Tjalk ist das in den Niederlanden am weitesten verbreite Binnenschiff-Typ. Ein Merkmal: Der Kajütenaufbau (Roof), der Wohnort des Schippers, liegt direkt hinter den Ladeluken.

Schönes Bild im Alten Hafen. An der Südseite liegen jetzt drei Traditionssegler. Von links: Der Ewer „Hans von Wilster“, die Tjalk „Kramputz“ und das Plattbootschiff „Wilmke“. Foto: Reinhold Harms

Auf Hooksiel als Ausweichhafen sind die Eigner der Gastschiffe durch ein Flugblatt aufmerksam geworden, mit dem die Wangerland Touristik GmbH (WTG) einst auf der „Wattensail“ in Carolinensiel für den historischen Hafen geworben hat. Die Zuständigkeit für die Schleusungen und Liegeplätze in der Marina Hooksiel und im Alten Hafen liegt bei der WTG. 

Kostenlose Liegeplätze

Der Lockruf aus Hooksiel wurde damals mit dem Argument unterfüttert, dass die Schleusungen und auch die Liegeplätze für historische Schiffe kostenlos seien. Das Ziel: Das Ortsbild von Hooksiel gerade für Urlauber und Tagesgäste noch attraktiver zu machen. 

Fraglich war in den vergangenen Tagen, ob die WTG dieses Angebot auch in Zeiten der Insolvenz aufrecht erhalten kann. Gegenüber „Hooksiel-Life“ gab das Unternehmen jetzt Entwarnung: „Es ist korrekt, dass Traditionssegler derzeit sowohl kostenlos schleusen als auch einen kostenfreien Liegeplatz erhalten.“

Eine gute Nachricht für Hooksiel und für die Schipper, die zum Teil bereits überlegen, ihre Schiffe dauerhaft in Hooksiel liegen zu lassen. Allerdings seien, so die WTG, derzeit  alle verfügbaren Liegeplätze für Traditionssegler belegt, so dass zurzeit keine weiteren historischen Schiffe aufgenommen werden können.

WTG: Einige Interessenten für das Hallenbad-Areal

Hooksiel (6. 11. 2025) – Das Verkauf des Meerwasser-Hallenwellenbades Hooksiel geht in die nächste Phase. Wie die insolvente Wangerland Touristik GmbH (WTG) auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mitteilt, haben sich im Rahmen des Ende vergangener Woche abgelaufenen Interessenbekundungs-Verfahrens „einige Investoren“ gemeldet.

Pläne von Investoren unklar

Die WTG plant den Verkauf des Bades samt des rund 20.800 Quadratmeter großen Grundstücks, um die eigene Finanzlage zu verbessern. Der Betrieb des Mitte Oktober geschlossenen Bades war defizitär. Die Gemeinde Wangerland als Gesellschafterin der WTG hatte es als finanziell nicht leistbar abgelehnt, den Komplex zu übernehmen und somit zumindest ein öffentliches Bad im Gemeindegebiet zu erhalten. 

Hallenbad Hooksiel
Steht zum Verkauf: Das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel. Archiv-Foto: hol

Angaben zur Zahl der Interessenten oder zu deren Pläne für das Areal machte die WTG nicht. Insofern ist weiter unklar, ob es Bewerber gibt, die das Bad weiter betreiben möchten, etwa im Zusammenhang mit dem Bau eines Hotels im Nahbereich, oder ob das Interesse nur dem Grundstück in touristisch attraktiver Lage gilt. 

Nächste Phase Anfang Dezember

In diesem Fall wäre auch der Abriss des über 40 Jahren alten Bades denkbar. Der Bebauungsplan weist das Areal als Sondergebiet „Freizeitanlagen“ aus. Allen davon abweichenden Planungen müsste der Rat der Gemeinde zustimmen, da dann eine Änderung des Baurechts nötig wäre.

Aktuell werden die Pläne der potenziellen Investoren geprüft. Das so genannte „Angebotsverfahren“ soll nach Angaben der WTG bis Anfang Dezember laufen. 

Baut ein privater Investor neue Grundschule in Hohenkirchen?

Wangerland/Hooksiel (5. 11. 2025) – Ab dem kommenden Schuljahr besteht in Niedersachsen ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Bürgermeister Mario Szlezak und der für Schulen zuständige Abteilungsleiter Markus Gellert zeigten sich am Dienstagabend im Schulausschuss des Rates zuversichtlich, dass die Gemeinde Wangerland den gesetzlichen Ansprüchen genügt – auch wenn nicht alle drei Grundschulen den Ganztag fristgerecht abbilden können.

Ganztag in Hooksiel und Tettens

An den Grundschulen Hooksiel und Tettens werden die Kinder schon derzeit an drei Tagen in der Woche den ganzen Tag über beschult und betreut – einschließlich Mittagessen. Dieses Angebot könnte problemlos auf fünf Tage erweitert werden, ist man bei der Gemeinde überzeugt. Anders ist die Lage an der Grundschule Hohenkirchen. Dort fehlt es schlichtweg an Platz für zusätzliche Räume (Mensa, Differenzierungsräume etc.) und an Personal.

Einst gehegte Hoffnungen, die Grundschule (Träger: Gemeinde) und die benachbarte Oberschule (Träger: Landkreis Friesland) könnten eine Reihe von Räumen gemeinsam nutzen, haben sich zerschlagen. Auch deshalb plant die Gemeinde den Neubau der Grundschule. Pierre Balke aus der Bauverwaltung stellte dazu zwei Varianten vor. Einen Neubau am Alma-Rogge-Weg (dem bisherigen Standort) oder an der August-Hinrichs-Straße (südlich von Oberschule und Großsporthalle).

Standort für Neubau gesucht

Die Gemeindeverwaltung favorisiert auch mit Blick auf die Auswirkungen für Kindergarten und Grundschule während der Bauphase den Standort August-Hinrichs-Straße. Allerdings: Da für das dortige Areal zunächst Baurecht geschaffen werden müsste, würde es vom politischen Startschuss bis zur Fertigstellung mit geschätzt 5,5 Jahren gut ein Jahr länger dauern als am Alma-Rogge-Weg, wo es bereits einen Bebauungsplan gibt.

Kosten von 8,5 Millionen Euro

Die Kosten für das Projekt schätzt man im Rathaus unabhängig vom Standort auf rund 8,5 Millionen Euro. Bei der Finanzierung, so sagte Szlezak, könnte man mit Blick auf die angespannte Haushaltslage möglicherweise alternative Wege gehen. Der Gedanke: Ein privater Investor baut die Schule und vermietet sie dann an die Gemeinde. Die finanziellen Belastungen würden damit über einen langen Zeitraum gestreckt und, so die Hoffnung des Bürgermeisters, der Neubau vielleicht deutlich früher fertig. Der potenzielle Investor soll sich in Kürze im Finanzausschuss vorstellen. 

Ob die Familien in Hohenkirchen tatsächlich bis zur Einweihung der neuen Schule auf ein Ganztagsangebot warten müssen, ist noch unklar. Auf jeden Fall benötige man einen organisatorischen Vorlauf von anderthalb Jahren, so die Schulleitung. Ob da dann eine Zwischenlösung am alten Schulstandort noch sinnvoll sei, sei fraglich. 

Gesetz soll Frauen ermutigen, Verantwortung zu übernehmen

Hooksiel (4. 11. 2025) – „Gleichberechtigung ist kein Thema nur für Frauen – sie ist eine gemeinsame Aufgabe für uns alle“, betont die Landtagsabgeordnete der Grünen, Ina Beckmann (Jever) in einer Stellungnahme zur Frage, ob das Niedersächsische Gleichstellungsgesetz (NGG) noch zeitgemäß ist. Aber, so die Abgeordnete: „Solange Frauen in vielen Bereichen noch strukturell benachteiligt sind, ist es richtig, dass Frauen als Gleichstellungsbeauftragte tätig sind.“ 

Gleichstellungs-Pivileg soll Nachteile ausgleichen

Das Gesetz sieht vor, dass im öffentlichen Dienst nur Frauen Gleichstellungsbeauftragte werden können. „Hooksiel life“ hatte darüber berichtet, dass die Bewerbung des Hooksieler Lehrers Jan Gerjets für den Posten eines von zwei Gleichstellungsbeauftragten an den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Wilhelmshaven mit der Begründung abgelehnt worden war, dass er ein Mann ist.

Landtagsabgeordnete Sina Beckmann (Grüne) aus Jever

„Trotz vieler Fortschritte sind wir von echter Gleichstellung noch ein gutes Stück entfernt“, stellt Beckmann (Foto) fest. Frauen würden in Deutschland im Schnitt rund 16 Prozent weniger als Männer verdienen, 44 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten und im Alter rund ein Viertel weniger Rente bekommen. „Und auch wenn wir immer mehr Frauen in Führungspositionen sehen, liegt ihr Anteil in den Vorständen großer Unternehmen bei unter 20 Prozent.“


Ursache für diese Unterschiede sind nach Überzeugung der Abgeordneten Strukturen, die über Generationen gewachsen sind. Auch im öffentlichen Dienst sei das so – obwohl dort vieles tariflich geregelt sei. Frauen würden seltener verbeamtet, deutlich häufiger in Teilzeit arbeiten und fast alle Beurlaubungen – etwa für Kinder oder Pflege – übernehmen. Mit jeder höheren Laufbahngruppe sinke der Frauenanteil spürbar. „Das bremst Karrieren und wirkt sich am Ende auch auf Einkommen und Rente aus.“

Ausschluss von Männern bewusste Maßnahme

Genau hier setze das NGG an, das vorsieht, dass die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten von Frauen wahrgenommen werden soll, so Beckmann, „so lange diese strukturellen Nachteile bestehen“. Das sei kein Ausschluss von Männern, sondern eine bewusste Maßnahme, um Benachteiligungen auszugleichen.

Die Landesregierung wolle die Gleichstellungsarbeit modernisieren und stärken. Arbeitsplätze sollen nach den Worten der Grünen-Politikerin bei Unterrepräsentanz von Frauen öffentlich ausgeschrieben werden, Gleichstellungsbeauftragte ein Klagerecht erhalten und Gremien künftig paritätisch besetzt werden. Zudem solle eine Gleichstellungsstatistik eingeführt werden, um Fortschritte messbar zu machen. Beckmann: „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu echter Chancengleichheit – unabhängig vom Geschlecht.“

Geschlecht sollte keine Rolle mehr spielen

Gleichberechtigung könne nur gemeinsam gelingen. „Männer sind ausdrücklich gefragt, sich in der Care-Arbeit, in Familien und Führungspositionen stärker einzubringen“, so Beckmann. „Gleichzeitig sollten Frauen ermutigt werden, Verantwortung zu übernehmen und sichtbar zu werden – in Politik, Beruf und Ehrenamt. Nur wenn beide Seiten mitziehen, können wir die Lücken schließen.“ Ziel sei eine Gesellschaft, in der das Geschlecht keine Rolle mehr spielt – weder bei der Bezahlung, noch bei der Karriere oder im Alltag.