Hooksiel (5. 12. 2025) – Die Tage von „Erna“ sind gezählt. Wie Mathias Lüdicke, Leiter der Niederlassung Wilhelmshaven der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts, gegenüber „Hooksiel-life“ bestätigte, soll in der kommende Woche damit begonnen werden, den seit zwei Jahren im Hooksmeer liegenden Fischkutter abzuwracken.
Um den Austritt von Öl zu verhindern, sicherte die Freiwillige Feuerwehr Hooskiel heute die „Erna“ mit Ölsperren. Foto: Feuerwehr
Heute Mittag alarmierte die Untere Wasserbehörde des Landkreises Friesland die Feuerwehr Hooksiel. Aus dem in der Nähe der Schleuse liegenden Boot war Öl ausgetreten. Die Feuerwehr rückte mit zehn Feuerwehrleuten aus und legte Ölsperren, die gegebenenfalls austretende Schadstoffe aufsaugen können, so Ortsbrandmeister Jörg Nöchel.
Die Wasserflächen im Hooksmeer gehören NPorts. Neben Vertretern der Hafengesellschaft waren auch Beamte der Wasserschutzpolizei vor Ort. Ob und in welche Richtung Ermittlungen aufgenommen werden, war heute nicht zu erfahren. Zwar ist der Eigner des Kutters mit Heimathafen Greetsiel bekannt, aber der Kontakt zu ihm sei „schwierig“, hieß es. Seine Bemühungen, den maroden Kutter, der bereits im Oktober 2023 einmal voll Wasser gelaufen war, zu verkaufen oder zu verschenken, waren offenbar erfolglos geblieben.
Den Feuerwehreinsatz im Bereich der „Erna“ in der Nähe der Hooksieler Schleuse verfolgten heute auch Vertreter der Unteren Wasserbehörde, der Hafengesellschaft NPorts und der Wasserschutzpolizei. Foto: Feuerwehr
In der kommenden Woche beginnt jetzt wohl das letzte Kapitel für die „Erna“. Das gut 15 Meter lange Boot (Baujahr 1972) solle zunächst im Wasser liegend zurückgebaut und dann gehoben werden, so Lüdicke. „Wir wollen auf jeden Fall ausschließen, dass von dem Boot eine weitere Verunreinigung des Binnentiefs ausgehen kann.“
Wangerland/Minsen (25. 11. 2025) – Das Nationalpark-Haus in Minsen bietet spannende Einblicke in die Natur und Tierwelt des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer – auch während der eingeschränkten Winteröffnungszeiten. Darauf weist die Wangerland Touristik GmbH hin. Besuchergruppen dürfen sich auf die interaktive Ausstellung und Mitmach-Aktionen freuen.
Das Nationalpark-Haus in Minsen bietet spannende Einblicke in das Leben im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Archiv-Foto: hol
Das Nationalpark-Haus Minsen ist bis zum 21. März 2026 in der Winterpause. Während dieser Zeit bleibt das Haus für den allgemeinen Besuch geschlossen. Ausgenommen sind die Tage vom 27. Dezember bis 10. Januar, an denen das Haus täglich von 11 bis 15 Uhr geöffnet ist. Allerdings: Am 31. Dezember und 1. Januar bleibt das Haus geschlossen.
Für Gruppen sind weiterhin Führungen nach vorheriger Absprache möglich. Interessierte können unter Telefon 04426/ 904 700 Termine vereinbaren.
Hooksiel/Wilhelmshaven (17. 11. 2025) – Die jüngsten Seehundzählungen im Wattenmeer und auf Helgoland zeigen einen langfristigen Rückgang der Zahl der Seehunde. Gleichzeitig wurde eine außergewöhnlich hohe Zahl an Jungtieren beobachtet. Dies sind die Ergebnisse der „Zählungen der Seehunde im Wattenmeer 2025”, die im Rahmen der trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres veröffentlicht wurden.
Eine Gruppe von Seehunden mit ihren Jungen auf einer Sandbank. Foto: Emilie Stepien
Die trilaterale Expertengruppe für Meeressäuger, der Vertreter aus Forschung und Verwaltung aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden angehören, sieht sich mit einem anhaltenden rätselhaften Trend konfrontiert: Insgesamt ist die Zahl der Seehunde in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Jungtiere am Gesamtbestand weiter zu.
Weitere Forschungen nötig
„Die Zahlen könnten auf einen höheren Anteil tragender Weibchen am Gesamtbestand bei gleichzeitig höherer Jungtiersterblichkeit hindeuten. Dies würde bedeuten, dass insgesamt weniger Jungtiere das Erwachsenenalter erreichen“, sagt Anders Galatius, Hauptautor des Berichts und leitender Forscher am Institut für Ecoscience der Universität Aarhus. „Eine andere oder zusätzliche Erklärung könnte eine Verhaltensveränderung während des Fellwechsels sein –möglicherweise halten sich während der Erfassungsflüge weniger Tiere auf den Sandbänken auf. Beide Annahmen sind jedoch vorläufig – weitere Forschung ist nötig, um die Ursachen dieses Phänomens zu verstehen.“
Die Gesamtzahl von 23.954 Seehunden, die im August 2025 gezählt wurden, entspricht einem leichten Anstieg von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie bereits bei den Zählungen von 2022 bis 2024 liegt diese Zahl jedoch weiterhin unter allen Erhebungen der Jahre 2012 bis 2021. Dies könnte auf eine Stabilisierung des Bestands auf niedrigerem Niveau hindeuten.
Mehr Seehunde in Niedersachsen
Die regionalen Entwicklungen fallen unterschiedlich aus: In Dänemark gingen die Zahlen um 20 Prozent auf 1.721 Tiere zurück, in Schleswig-Holstein um 8 Prozent auf 7.806. In Niedersachsen und Hamburg stieg die Zahl um 9 Prozent auf 7.042 Tiere.
Nach vergleichsweise niedrigen Jungtierzahlen in den Jahren 2022 bis 2024 verzeichneten die Erhebungen von 2025 die zweithöchste absolute Zahl von Jungtieren sowie den höchsten Anteil von Jungtieren im Verhältnis zu den beim Fellwechsel gezählten Seehunden seit Beginn der grenzübergreifenden Zählungen. Insgesamt wurden 10.044 Jungtiere gezählt – ein Plus von 22 Prozent gegenüber 2024. In Niedersachsen stieg die Zahl der Jungtiere sogar um 25 Prozent.
UN schützt Meeresraubtiere
Seehunde zählen zu den größten Meeresraubtieren im Wattenmeer. Im Rahmen des Monitorings der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit koordiniert die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere die Zählungen und harmonisiert die Daten aus der gesamten Wattenmeerregion. Die Seehunde sind durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer unter der Schirmherrschaft des UN-Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS) trilateral geschützt.
Schortens/Wangerland (10. 11. 2025) – Gesunde Wälder sind Garanten für die Qualität des Trinkwassers: Darum geht es beim Wasserschutztag, zu dem der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) für Donnerstag, 13. November, von 9.30 bis 13 Uhr ins neue Wasser-Wald-Zentrum (WWZ) am Ginsterweg 10 in Schortens einlädt.
Der OOWV bittet alle Interessierten aus der Region, sich bis Mittwoch, 12. November 2025, auf der Internetseite www.wasserschutztag.de anzumelden. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, kann auf dieser Website am Veranstaltungstag zudem einen Livestream verfolgen.
Inhaltlich wird es darum gehen, wie Wälder das Grundwasser schützen helfen, vor allem vor hohen Nitratkonzentrationen und ausgewaschenen Bestandteilen von Pflanzenschutzmitteln. Seit über 30 Jahren setzt der OOWV im Rahmen seines Grundwasserschutzkonzepts auf die Aufforstung mit Laubwaldarten. Doch der Klimawandel macht Wäldern zu schaffen.
In mehreren Fachvorträgen wird das Tagungsthema „Wald schützt Wasser“ näher beleuchtet. Im Anschluss ist eine Podiumsdiskussion geplant.
Wangerland/Wilhelmshaven (7. 11. 2025) – Der Deutsche Bundestag hat gestern mit der Verabschiedung des Kohlendioxid-Speicherungs- und -Transportgesetzes die rechtliche Grundlage dafür geschaffen, in industriellen Prozessen unvermeidbar anfallendes Kohlendioxid (CO2) abzuscheiden, zu transportieren, zu nutzen oder sicher zu speichern. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Wittmund) sieht darin den richtigen Weg, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden. Umweltschutzverbände befürchten eine zunehmende Industrialisierung der Nordsee.
Lösung für unvermeidbares CO2
Mit dem neuen Gesetz, so Janssen, Vorsitzende des Arbeitskreis Küste der CDU/CSU-Fraktion, werde der Weg frei für industrielles, technologieoffenes CCS in Deutschland. CCS steht für Carbon Capture and Storage, also fürs Abspalten und Speichern von klimaschädlichem CO2. Insbesondere für die energieintensive Zement-, Stahl- und chemische Industrie, aber auch für Gaskraftwerke, gilt CCS als Chance, klimaverträglicher zu produzieren.
MdB Anne Janssen und Industrie-Sprecher Uwe Oppitz erwarten vom neuen CCS-Gesetz Impulse für die Energiedrehscheibe Wilhelmshaven. Fotos: Tobias Koch/privat
Bislang war die unterirdische Speicherung von CO2 auf deutschem Boden weitgehend verboten. Mit dem neuen Gesetz, so Janßen, bekämen Unternehmen Planungssicherheit, um in emissionsarme Produktion zu investieren, statt abzuwandern. „Für unsere Region als bestehende Energiedrehscheibe ist das eine echte Zukunftschance“, sagte Janssen mit Blick auf Wilhelmshaven. „Mit CO₂-Infrastruktur, Offshore-Speicherung und der Verzahnung mit Wasserstoff können Wertschöpfung, gute Arbeitsplätze und Versorgungssicherheit im an der Küste wachsen.“
Chance für die Energiedrehscheibe
Im Kreis der zum „Energy Hub Port of Wilhelmshaven“ gehörenden Unternehmen gibt es Pläne, über Wilhelmshaven den CO2-Export zu Speicherstätten in der Nordsee zu ermöglichen. „CCS ist ein wichtiger Baustein der deutschen Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit und für Wilhelmshaven und die Jade-Region als Drehscheibe eine große Chance“, sagt Uwe Oppitz, Sprecher des Energie Hub.
Das in der industriellen Produktion anfallende CO2 könnte abgeschieden und etwa per Pipeline nach Wilhelmshaven gebracht werden, von wo aus es zu einem CO2-Speicher unter der Nordsee transportiert würde. Die vom Gesetzgeber verabschiedete Carbon-Management-Strategie soll eine Kohlenstoffkreislauf-Wirtschaft ermöglichen.
Scheinlösung mit hohem Risiko
Der Naturschutzbund (Nabu) sieht bei der CO₂-Speicherung im Meeresuntergrund noch offene Fragen zum Umweltrisiko. Der Verband fordert eine verbindliche Entlastung der Nordsee durch andere Maßnahmen vor der Freigabe von CCS im Meer für tatsächlich unvermeidbare Restemissionen.
Auch die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) mit Sitz in Varel äußert „starke Bedenken“ gegen beabsichtigte Verpressung von CO2 unter dem Nordseegrund. Varels Bürgermeister Gerd-Christian Wagner, Vorsitzender der SDN: „Wir lehnt diese Scheinlösung zum Klimaschutz entschieden ab!“ Es fehle zum Beispiel eine Bilanzierung zum wirklichen Nutzen von CCS. Die CO2-Verpressung im Nordseeuntergrund sei zudem ein Verstoß gegen die Vorgaben der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union. Der Weg, die Nordsee als Müllkippe zu nutzen, sei eine Gefahr für Mensch und Natur.
Hooksiel (29. 10. 2025) – Die Überlegungen zur Sicherung des Hooksieler Badestrandes werden immer konkreter. Wie der Hooksieler Ratsherr Dieter Schäfermeier (ZUW) am Dienstagabend beim Bürger- und Gästesnak des Seebadevereins Hooksiel erläuterte, sollen die finalen Pläne bis Anfang Dezember vorliegen. Damit könne die Gemeinde Wangerland als Bauherrin dann Zuschüsse beantragen. Daran würde sich ein Planfeststellungsverfahren anschließen.
Die Planskizze zeigt den Verlauf des geplanten Deckwerks um die Strandhäuser herum. Zudem soll die Zahl der ins Meer hinausragenden Buhnen von vier auf sieben erhöht werden. Die Fläche zwischen Deich und Deckwerk wird mit Sand aufgespült. Grafik: Planungsbüro
Schäfermeier schätzt die Kosten auf 8 bis 9 Millionen Euro. Die Bauarbeiten am Strand dürften sich über zwei Jahre hinziehen, sollen aber möglichst nicht in der Hauptsaison stattfinden. „Wir streben einen 100-Prozent-Finanzierung über Zuschüsse an“, sagte Schäfermeier. Möglich machen sollen das unter anderem Mittel aus dem Kohlestrukturfonds, die die Belastungen der abfedern sollen, die der Region durch den Ausstieg aus der Steinkohleverstromung entstehen.
Schutz für die nächsten Jahrzehnte
Hauptziel der Investition ist die Sicherung des Hooksieler Badestrandes für eine touristische Nutzung für die nächsten 20 bis 30 Jahre. Wie Messungen aus den Jahren 2012, 2018 und 2024 gezeigt hätten, habe der Badestrand in den vergangenen zehn Jahren zwischen 70 und 80 Meter an Tiefe verloren. Der am Hauptstrand abgetragene Sand hat sich offenkundig in Richtung Campingplatz verlagert. In Höhe des Hundestrandes ist so eine Sandnase entstanden, die allerdings jetzt im Bereich der 1986 festgelegten Grenzen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer liegt.
Deckwerk auf 700 Meter Länge
Das Herzstück des Projektes ist der Bau eines Deckwerks, das künftig den Sand am Strand davor schützen soll, abgetragen zu werden. Der massive Sturmschutz werde deutlich kürzer ausfallen als zunächst geplant, so Schäfermeier. Die aktuellen Pläne sehen ein etwa 700 Meter langes Bauwerk vor, das sich um die Strandhäuser herum in Richtung Deich erstreckt. Ursprünglich war ein Bollwerk vom Außenhafen bis zum Campingplatz (1800 Meter) vorgesehen.
Keine Pipelines erforderlich
Das Deckwerk wird die Höhe vom Deichverteidigungsweg bekommen, so dass es selbst bei starken Stürmen nur selten überspült werden dürfte. Der Bereich zwischen Verteidigungsweg und Deckwerk soll mit Sand aufgefüllt werden. Da in der verkürzten Version dafür nur rund 60.000 Kubikmeter Sand (statt 800.000 Kubikmeter) benötigt werden, könne man auf Sandaufspülungen über Pipelines direkt aus der Jade verzichten und den Sand per Lastwagen heranschaffen, so Schäfermeier. Dadurch entfalle auch das aufwendige Auf- und Abbauen des Pipelinesystems vor und nach der Badesaison.
Der Strandbereich zwischen dem Außenhafen und dem Strandhaus 1 soll unberührt bleiben. Ebenso der Naturstrand jenseits des FKK Strandes. Aber: Der Strand insgesamt solle nicht nur gesichert, sondern auch attraktiver werden. Dazu beitragen würden Dünenlandschaften, barrierefreie Übergänge über den Deich und das Deckwerk sowie verschiedene Spiel-, Freizeit- und Erlebniszonen am Strand.
Barrierefreier Zugang zum Wasser
Durch das massive Deckwerk hindurch sind im Bereich nördlich des Strandhauses 1 drei Treppen in Richtung Meer bzw. Watt vorgesehen. Eine davon für Surfer und Kiter. Drei zusätzlich ins Meer hinein gebaute Buhnen würden das Deckwerk und letztlich den Deich zusätzlich schützen. Über eine Brücke auf einer dieser Buhnen, so eine Überlegung, könnten zum Beispiel Rollstuhlfahrer barrierefrei bis zum Wasser gelangen.
Ministerpräsident Lies war Initiator
Schäfermeier erinnerte vor rund 100 Zuhörern an die Geburtsstunde des Projekts, an der der damalige Wirtschaftsminister und heutige Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) maßgeblichen Anteil gehabt habe. Es sei 2022 um eine gewisse Kompensation der Nachteile gegangen, die die LNG-Importterminals in Sichtweite des Hooksieler Strandes auf den Tourismus haben könnten. Die damalige Idee: Der für das Terminal aus der Jade abgebaggerte Sand kann direkt an den Strand gebracht werden.
Als sich das als nicht machbar erwies, sei ein Runder Tisch gebildet worden, an dem alle mit der Strandsicherung befassten Behörden vertreten waren. Als Vorbilder habe man sich die Mole in Norddeich und die Lagune „Perlebucht“ in Büsum angesehen. Dass dort sehr viel Beton verbaut worden sei, lässt Schäfermeier als Kritikpunkt nicht gelten. „Anders ist der Strand für den Tourismus nicht zu sichern.“
Wangerland (27. 10. 2025) – Über Möglichkeiten, das eigene Zuhause klimafreundlich zu gestalten, informiert der Landkreis Friesland am Montag, 10. November, in der Veranstaltung „Energieeffizientes Sanieren – Wie mache ich meine Immobilie klimafit?“. Gemeinsam mit der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), der EWE, der Firma Brötje und dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) lädt der Landkreis alle Interessierten in den Kursaal Horumersiel ein. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr und endet gegen 20 Uhr.
Vorträge und Gespräche
Im Rahmen der Veranstaltung können Besucher sich in Impulsvorträgen und an Informationsständen über verschiedene Aspekte energieeffizienten Sanierens informieren und Fragen an Fachleute richten. Eine Anmeldung ist erforderlich und online möglich unter https://nol.is/y3z.
Amelie Bruns, Klimaschutzmanagerin des Landkreises Friesland, informiert über die Möglichkeiten Solar- und Geothermiekatasters des Landkreises Friesland. Die Firma Brötje gibt Einblicke in die Wärmewende im Gebäudebereich und erläutert, wie mit Wärmepumpen auch ohne fossile Brennstoffe effizient geheizt werden kann. Die EWE stellt das Konzept des energieautarken Zuhauses vor, bei dem Photovoltaikanlage und Stromspeicher für eine weitgehend unabhängige Energieversorgung sorgen. Der OOWV informiert über die zunehmende Bedeutung von Starkregen- und Trockenperioden und deren Auswirkungen auf Eigentümer. Die LzO ergänzt das Angebot mit Informationen zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Sanierungsvorhaben
Landkreis bündelt regionale Expertise
„Klimaschutz geht nur gemeinsam und besteht aus vielen kleinen Schritten und Maßnahmen“, betont Landrat Sven Ambrosy. „Ich freue mich sehr, dass wir mit dieser Veranstaltung die regionale Expertise aus unserem Landkreis bündeln und den Bürgerinnen und Bürgern umfassende Informationen anbieten können.“ Mario Szlezak, Bürgermeister der Gemeinde Wangerland: „Klimaschutz fängt im Kleinen an. Wir sind alle gefragt, um nachfolgenden Generationen eine sichere Lebensgrundlage zu bieten. Gerade als Gemeinde an der Küste hat das Thema für uns eine besondere Relevanz.“
Wangerland (20. 10. 2025) – Mit einem großen Zugvogelfest im Gästehaus Horumersiel fanden die 17. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Sonntag ihren Abschluss. Nach neun ereignisreichen Tagen voller Vogelbeobachtungen und anderer Naturerlebnisse, Fachvorträge und kreativer Mitmachaktionen kamen rund 900 Besucher, Veranstalter und Organisatoren zusammen, um das Phänomen des Vogelzugs und die Vielfalt im Wattenmeer zu feiern und sich auszutauschen.
Rund 900n Menschen besuchten das Zugvogelfest in Horumersiel. Sie erlebten ein abwechslungsreiches Programm. Foto: hol
Im Mittelpunkt der Zugvogeltage standen Finnland als Partnerland sowie die Sturmmöwe als Titelvogel. Zahlreiche Veranstaltungen hoben die Bedeutung Finnlands als wichtige Station auf dem Ostatlantischen Zugweg hervor. Die Sturmmöwe ist in Finnland weit verbreitet, aber auch im Nationalpark ein häufiger Brutvogel, Durchzügler und vor allem Wintergast. Ein wiederkehrendes Thema waren zudem die vielfältigen Herausforderungen, die der Klimawandel für den Vogelzug mit sich bringt. Insgesamt zählten die über 350 Veranstaltungen rund 12.800 Teilnehmer, davon etwa 2.700 Kinder.
Live-Musik und Mitmachaktionen
Das Zugvogelfest am Sonntag bot ein abwechslungsreiches Programm: Neben Infoständen von Umweltverbänden und Nationalpark-Partnern, Vorträgen, Mitmachaktionen für Kinder und kulinarischen Köstlichkeiten sorgten Live-Musik, Kunsthandwerk und vieles mehr für eine besondere Atmosphäre. Hochwertige Spektive und Ferngläser konnten an den Ständen fast aller namhafter Optik-Hersteller Deutschlands mit fachkundiger Beratung ausprobiert werden.
Beim Aviathlon, dem Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, konnten die Teams von Norderney und Cuxhaven die Siegerurkunden entgegen nehmen – überreicht von “Rotti” und „Sandi”. Foto: Michael Räder/NLPV
Die Kinderaktion war erneut ein Highlight: Über Hundert selbst gemalte Bilder von Zugvögeln in ihren nordischen Brutgebieten waren im Gästehaus zu bewundern. Unter allen teilnehmenden Kindern wurden zehn hochwertige Ferngläser der Firma Minox verlost.
Wangerland auf Platz 3
Der Aviathlon, der sportliche Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, zog die Artenkenner in den Bann. Bei den Inseln hatte Norderney mit einem Rekordwert von 171 gesichteten beziehungsweise gehörten Arten mit knappem Vorsprung für sich entscheiden. Am Festland lag Cuxhaven mit 146 Arten deutlich vor Wilhelmshaven und Wangerland. Zu den besonderen Sichtungen zählten Buschspötter, Kuhreiher sowie Polarmöwe.
Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltungsreihe: „Jedes Jahr machen Zugvogeltage die besondere Bedeutung des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer für den Vogelzug erlebbar. Mein Dank gilt allen Veranstaltern und Unterstützern, die dieses besondere Naturschauspiel Jahr für Jahr für Gäste und Einheimische zugänglich machen.“
Hooksiel/Wangerland (6. 10. 2025) – Die Camper im Wangerland sind am Wochenende mit einem blauen Auge davon gekommen. Der Sturm „Detlef“ hat zwar das Wasser über die Ufer getrieben. Zu Schäden ist es dadurch zumindest im Bereich der von der Wangerland Touristik GmbH (WTG) betreuten Strandabschnitte und der Campingplätze aber offenbar nicht gekommen.
Eine Strandkörbe standen bei der Sturmflut am Wochenende am Hooksieler Strand im Wasser. Beschädigt wurden sie aber nicht. Foto: hol
Der Nordsee-Campingplatz Schillig wurde teilweise überspült, insbesondere die Strandpromenade auf Höhe des Campingplatzes und einzelne Stellplätze, bestätigt die WTG. Aber, so Daniela Antoniadis: „Unsere Camper wurden frühzeitig per E-Mail informiert und darauf hingewiesen, bestimmte Bereiche zu räumen. Selbstverständlich standen Ausweichmöglichkeiten bereit. Zusätzlich sind unsere Mitarbeitenden über den Platz gefahren und haben den anwesenden Campern persönlich Bescheid gegeben.“
Ostdüne geräumt
Der Campingplatz Hooksiel liegt etwas höher und wurde nicht überspült. Die WTG hat auf beiden Campingplätzen keine Schäden an der Infrastruktur hinnehmen müssen und Campingwagen seien nicht voll Wasser gelaufen.
Die Wohnmobilisten auf der „Ostdüne“ in Hooksiel waren frühzeitig über das drohende Hochwasser informiert worden. Sie konnten vorsorglich auf den Campingplatz umziehen. „Es kam letztlich jedoch zu keiner Überschwemmung, so dass der Strom am Sonntag wieder eingeschaltet werden konnte und die Wohnmobilisten zurück auf den Wohnmobilhafen fahren konnten“, so die WTG-Sprecherin.
Strandkörbe gesichert
In Höhe des Strandhauses 2 standen infolge der Sturmflut mehrere Strandkörbe im Wasser. „Dank des schnellen Handelns unserer Mitarbeitenden konnten die Körbe jedoch gesichert werden, sodass keine Schäden entstanden“, erläutert Daniela Antoniadis. Verluste habe es nicht gegeben.
Büsum/Hooksiel (6. 9. 2025) – Im Zentrum der Jahreshauptversammlung der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) in Büsum steht die Krabbenfischerei. „Fischereiliche Familienbetriebe müssen mit dem Schutz der marinen Lebensräume Hand in Hand gehen“, fordert SDN-Vorsitzender Gerd-Christian Wagner, Bürgermeister der Stadt Varel: „Denn sie wissen, dass davon ihre Existenz abhängen könnte.“
Familienbetriebe als Frühwarnsystem
Als Fachkundige würden Fischer negative Umwelt-Veränderungen tagesaktuell sowie großflächig bemerken. Und sie hätten wohl auch keine Scheu, das dann öffentlich zu machen, so Wagner. Gäbe es die regional verwurzelten Familienbetriebe nicht mehr, würden vermutlich Großbetriebe nachrücken und einen deutlich größeren Umwelteinfluss ausüben.
Die Krabbenfischerei im Wattenmeer an der Nordseeküste wird in Deutschland zumeist von Familienbetrieben mit vergleichsweise kleinen Kuttern betrieben. Die Auswirkungen auf den Meeresboden seien gering, sagen Fachleute. Foto: hol
Zur sachlichen Klärung der oft emotional geführten Diskussion über den Umwelteinfluss der Krabbenfischerei hatte die SDN Dr. Gerd Kraus vom Thünen-Institut für Seefischerei eingeladen. Er stellte aktuellste Forschungsergebnisse zu den Umwelteinflüssen und den Zukunftsaussichten der Krabbenfischerei in der deutschen Nordsee vor. Die gegenwärtige Krabbenfischerei habe, so weit messbar, nur sehr geringe und kurzfristig umkehrbare Auswirkungen auf den Meeresboden, so der Wissenschaftler. Es gäbe somit keinen Grund, sie aus dem Wattenmeer auszuschließen. Allerdings werde die wirtschaftliche Lage gerade für kleine Familienbetriebe immer unsicherer.
Dialog über Fischerei wieder aufnehmen
„Wir müssen uns da als Gesellschaft entscheiden, was wir haben wollen“, so Kraus. Die Krabbenfischer müssten sich einem Strukturwandel stellen. Als Beispiele nannte er neue Ko-Nutzungskonzepte, prototypische Küstenfischereischiffe inclusive Neubauförderung aber ebenso eine Anpassung der Fang-Kapazitäten.
Zu den Gästen der Versammlung hätten auch zahlreiche Krabbenfischer gehört. Sie verweisen auf die Traditionen an der Nordseeküste und betonten die Bedeutung der Fischerei für den Tourismus und die lokale Gastronomie. Einig seien sich Umweltschützer und Fischer gewesen, dass der kürzlich abgebrochene Dialog zu den Zukunftsthemen wieder aufgenommen werden müsse.
Sprachrohr der Kommunen
Die SDN ist ein überregionaler und überparteilicher Umweltschutz-Dachverband, der 1973 aufgrund umfassender Verschmutzungen der Nordsee ins Leben gerufen wurde. Sie dient rund 200 Kommunen, Landkreisen wie auch dem Landkreis Friesland, Naturschutzvereinen, Instituten, Verbänden und Einzelmitgliedern als Sprachrohr.