Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

Streiks treffen Schülerbeförderung

Friesland/Wangerland (12. 5. 2023) – Die Schülerbeförderung im nördlichen Landkreis Friesland wird möglicherweise am kommenden Montag und Dienstag, 15 und 16. Mai, durch Warnstreiks beeinträchtig. Darauf hat das Busunternehmen Weser-Ems Busverkehr GmbH den Landkreis Friesland hingewiesen. Es sei denkbar, dass Busfahrerinnen und Busfahrer im Rahmen des angekündigten Streiks phasenweise die Arbeit niederlegen.

Die Schulen seien bereits unterrichtet worden, so der Landkreis. Informationen dazu, ob eine Schule Präsenzunterricht oder eine alternative Unterrichtsform anbietet, seien bei der jeweiligen Schule erhältlich. Nicht betroffen von dem Arbeitskampf seien die Linien der Schülerbeförderung von Bruns Omnibusverkehr GmbH (südlicher Bereich Frieslands) und der Firma Fass-Reisen (Linie 111, Wilhelmshaven – Sande – Friedeburg – Wiesmoor).

Für die Gestaltung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) arbeitet der Landkreis in Friesland mit eigenwirtschaftlichen Betrieben zusammen. Falls dort Streiks drohen, wie jetzt im Fall der Weser-Ems Busverkehr GmbH, werde der Kreis informiert. Weser-Ems-Bus, ein Unternehmen der Deutschen Bahn (DB), bedient die Linien im nördlichen Teil des Landkreises.

Die Gewerkschaft EVG ruft für Sonntag bis Dienstag, 24 Uhr, zum flächendeckenden Streik von Sonntag 14. Mai 2023, 22 Uhr bis Dienstag 16. Mai, 24 Uhr, auf. Betroffen seien rund 50 Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen. Wesentlicher Knackpunkt bei den Tarifverhandlungen ist aus Sicht der EVG die Umsetzung des Mindestlohnes in den Betrieben.

Straßen im Wangerland gesperrt

Wangerland (12. 5. 2023) – Im Zeitraum von Montag, 15. Mai, bis voraussichtlich Mittwoch, 17. Mai, werden im Gebiet der Gemeinde Wangerland verschiedene Abschnitte von Kreisstraßen saniert. Dabei kommt es zu folgenden Vollsperrungen: Am Montag ist die Kreisstraße 87 in Oldorf voll gesperrt. Am Dienstag ist die Kreisstraße 87 in Hohenkirchen betroffen. Auf eine dritte Vollsperrung müssen sich Autofahrer für Mittwoch auf der Kreisstraße 281 zwischen Eggelingen und dem Landkreis Friesland in Höhe Wegshörne einstellen.

Örtliche Umleitungen sind jeweils ausgeschildert. Die Sanierungsarbeiten seien Teil der regelmäßigen Profilierungsmaßnahmen an den Kreisstraßen, teilt der Landkreis Friesland mit. Man bitte alle Verkehrsteilnehmer und  Anlieger für die Beeinträchtigungen während der Arbeiten um Verständnis.

Kommentar: Politik und Investor müssen sich ehrlich die Karten legen

Von Gerd Abeldt

Das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel wird aller Voraussicht nach im Juni wieder eröffnet. Ob zum Angebot dann auch eine Restauration gehören wird, ist offen. Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat dem Pächter gekündigt, weil dieser das Restaurant nicht – wie offenbar vereinbart – bereits zum 1. Mai eröffnet hat.

Was genau im Pachtvertrag steht, ist öffentlich nicht bekannt. Auch nicht, ob es darüber hinaus gehende Nebenabsprachen etwa zu künftigen Pachtzinsen oder zu Investitionen in der Restauration gibt. Durchaus denkbar, dass Verpächter und Pächter die Vertragslage unterschiedlich auslegen. Dazu passt, dass der Pächter beteuert, ihn habe bis dato die Kündigung noch gar nicht erreicht. 

Wie dem auch sei. Aus dem öffentlichen Hin und Her um die Vertragskündigung einerseits und die Präsentation potenzieller Restaurant-Betreiber durch den Investor andererseits ist eines deutlich geworden: das wechselseitige Vertrauen zwischen der Gemeinde als WTF-Gesellschafter, der WTF und Investor Carsten Hippenstiel ist aufgebraucht. 

Also lieber ein endgültige Trennung? Keine einfache Entscheidung: In der Sitzung des Verwaltungsausschusses der Gemeinde am Montag geht es um deutlich mehr, als um den Pachtvertrag fürs Hallenbad-Restaurant. Es geht um eine Weichenstellung für das gesamte Bad, das nicht nur nach Ansicht der Bürgerinitiative Hooksiel ohne private Ko-Investoren kaum eine langfristige Zukunft haben dürfte. Aktuell ist Hippenstiel offenbar der einzige, der daran ein Interesse haben könnte.

Gemeinde und WTG sind gut beraten, diese Chance nicht fahrlässig zu vertun. Schon gar nicht auf der Grundlage von Gerüchten und Befindlichkeiten – und ohne genaue Kenntnisse vom Gesamtprojekt. Insofern spricht viel für das von der Bürgerinitiative Hooksiel angeregte Treffen von Rat und Investor. Wenn man sich dabei gegenseitig ehrlich die Karten gelegt hat, kann man neues Vertrauen aufbauen – oder sich trennen. Wie auch immer.

Dabei ist für Außenstehende schwer vorstellbar, wie eine Trennung praktisch aussehen könnte. Der Investor hat bereits eine sechsstellige Summe in das Restaurant investiert. Wer soll dafür aufkommen? Die WTF? Die Gemeinde? Oder der Investor selbst? So viel ist klar: Allein schon zur Klärung dieser Frage dürfte es zu einem Rechtsstreit kommen, der sich hinziehen kann und zu einer öffentlichen Schlammschlacht werden könnte. 

Wer dabei am Ende gewinnt? Ungewiss. Sicher ist nur, dass Hooksiel verliert. Das Hallenbad-Restaurant bliebe auf unbestimmte Zeit geschlossen, die Zukunftspläne für das Bad wären wohl endgültig gescheitert und neue Investoren – etwa für ein Hotel – würden eher abgeschreckt. 

Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff Leser-Meinung.

Bürgerinitiative für Fristverlängerung für Pächter des Hallenbad-Restaurants

Bürgerinitiative Hooksiel
Die Sprecher der Bürgerinitiative Hooksiel (v. l.) Uwe Diekmann, Dietrich Gabbey und Günter Schmöckel mahnen die Politik, sich bei Entscheidungen zur Zukunft des Hallenwellenbades samt Restaurant nicht von Emotionen leiten zu lassen. Sie raten zu einem direkten Gespräch mit dem Investor. Foto: hol

Hooksiel (11. 5. 2023) – Die Bürgerinitiative für den Erhalt des Meerwasser-Hallenwellenbades und des Gästehause in Hooksiel (BI Hooksiel) appelliert an die politisch Verantwortlichen in der Gemeinde Wangerland, sie bei der Entscheidung über Zukunftsperspektiven des Bades nicht von Emotionen leiten zu lassen. Aus Sicht der BI-Sprecher Dietrich Gabbey, Uwe Diekmann und Günter Schmöckel sollte die Gemeinde die Kündigung des Restaurant-Pachtvertrages aussetzen und dem Investor Carsten Hippenstiel noch eine weitere Frist bis zur Eröffnung einräumen.

Die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG), Eigentümerin des Bades und des darin integrierten Restaurants, hat nach eigenem Bekunden den Pachtvertrag zum 31. Mai gekündigt, da der 1. Mai als Frist für die Wiedereröffnung des Restaurants verstrichen ist. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates will darüber in der kommenden Woche noch einmal beraten.

Wie Günter Schmöckel heute in einem Pressegespräch sagte, wäre eine Trennung zum jetzigen Zeitpunkt besonders schade, da der Investor gerade mit der türkischen Familie Özgün eine Restaurant-Betreiberin an der Hand hat, die seit gut 20 Jahren in Wittmund anerkannt gute Arbeit leiste. „Die wären für das Hallenwellenbad schon sehr sehr gut. „Ohnehin könnte man Verständnis dafür haben, dass der Investor sich mit dem Restaurant „noch etwas Zeit lässt“, so Dietrich Gabbey. Schließlich sei ja auch das Schwimmbad noch nicht wieder in Betrieb.

Am 15. Juni wird Meerwasser-Hallenwellenbad 40 Jahre alt

Die „Schonfrist“ für Investor und Betreiber sollte so bemessen sein, dass die noch erforderlichen Restarbeiten im Bereich der Küche auch erledigt werden können. „Der Wunschtermin für die Wiedereröffnung des Restaurants und des Hallenwellenbades wäre aus unser Sicht der 15. Juni“, sagte Günter Schmöckel. „Dann wir das Hallenwellenbad genau 40 Jahre alt.“

Das Bad ist seit November 2022 geschlossen. Grund dafür war seinerzeit die Explosion der Energiepreise. Die Sorge, dass es angesichts eines erheblichen Sanierungsbedarfs gar nicht mehr in Betrieb genommen werden soll, ist inzwischen vom Tisch. Auf Grundlage eines Gutachtens es Büros Eriksen (Oldenburg) erledigen WTG-Mitarbeiter und externe Fachfirmen seit Anfang des Jahren Sofortmaßnahmen und kurzfristig erforderliche Sanierungen, damit der Badebetrieb wieder aufgenommen werden kann. Angepeilter Termin für die Wiedereröffnung bei der WTG: der 30. Juni.

Hallenbad Hooksiel
Kann das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel langfristig gesichert werden? Foto: hol

Die Sprecher der BI Hooksiel loben ausdrücklich das Engagement der WTG und die hohe Motivation der WTG-Mitarbeiter. „Für die nächsten ein bis zwei Jahre dürfte der Betrieb des Bades gesichert sein“, sagt Dietrich Gabbey. „Aber was ist langfristig?“ Die BI-Sprecher bezweifeln, dass die WTG aus eigener Kraft auch die mittel- und langfristig empfohlenen Sanierungsschritte finanziell stemmen kann. Ihre Idee: eine „Investoren-Lösung“.

Ein Privater soll sich aus eigenem Interesse an der Sanierung des Bades beteiligen. Allerdings haben diese Überlegungen im Zuge des kürzlich zu Ende gegangenen Interessenbekundungs-Verfahrens einen Dämpfer bekommen. Interesse gezeigt hatte lediglich ein Energiekonzern, der die Badsanierung zwischenfinanzieren würde. Als weiterer potenzieller Partner gilt aus Sicht der BI jemand, der bereits vor dem förmlichen Verfahren sein Interesse bekundet hatte: Carsten Hippenstiel.

Politik sollte direkt mit Investor sprechen

„Schon seine erheblichen Investitionen in das Restaurant zeigen, dass es Herr Hippenstiel ernst meint“, ist Günter Schmöckel überzeugt. Ganz offenkundig gebe es im Rat aber Vorbehalte gegen die Person, die ausgeräumt werden müssen und – das ist Dietrich Gabbey überzeugt – auch ausgeräumt werden könnten. „Man muss endlich miteinander und nicht nur übereinander reden.“

Sinnvoll wäre aus Sicht der BI ein Gespräch zwischen den Fraktionsvorsitzenden im Rat oder auch dem gesamten Rat mit Carsten Hippenstiel. Der Investor könnte dann seine Pläne noch einmal erläutert. Und die Politiker hätten Gelegenheit, alle offenen Fragen zu stellen – zu seinem Projekt, aber auch zu seiner Person. 

Präsentation des Hotel-Projektes für Hooksieler Bürger?

Nach Hippenstiels Vorstellung sollte das Hallenbad samt Restaurant das Herzstück eines Hotel-Ressorts werden. „Wenn das der Weg ist, das Meerwasser-Hallenwellenbad als touristisches Alleinstellungsmerkmal für Hooksiel zu retten – warum nicht?“, findet Dietrich Gabbey. Die BI könne sich sehr gut eine für alle Bürger offene Vollversammlung vorstellen, auf der die Pläne präsentiert und die Meinung der Hooksieler abgefragt werden könnte. Vorbild für ein solches Verfahren wäre die von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) angeschobene offensive Bürgerbeteiligung bei der Vergabe der Bebauung der Insel im Wangermeer in Hohenkirchen. 

Die BI Hooksiel gibt es seit 2019. Durch ein Bürgerbegehren hatte die Initiative den vorläufigen Erhalt des Hallenwellenbades erreicht. Auch Überlegungen zum Verkauf des örtlichen Gästehauses wurden mit Blick auf den zu erwartenden Widerstand der BI und ihrer zahlreichen Unterstützer beerdigt. „Der ganz große Schwung ist seither etwas abgeflaut“, sagt Günter Schmöckel. Aber als BI setze man auf das gute Verhältnis, was man inzwischen zum neuen Rat und zu Bürgermeister Szlezak habe. Gemeinsam müsse jetzt der Beschluss zum Erhalt des Bades und des Restaurants mit Leben erfüllt werden.

Programm für Zugvogeltage: Auf den Spuren des Löfflers

Wangerland/Wilhelmshaven (x. y. 2023) – Das Programm für die 15. Zugvogeltage steht. Jahr für Jahr machen im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer Millionen Zugvögel Rast, um sich mit Nahrung zu versorgen und um sich auszuruhen. Viele Zugvogelarten des Wattenmeeres legen zwischen den arktischen Brutgebieten und den westafrikanischen Überwinterungsgebieten rund 10 000 Kilometer zurück. 

Löffler
Der Löffler, ein regelmäßiger Gast im Wattenmeer. Foto: NP/Holger Onnebrink

Aber weshalb kommt gerade dem Wattenmeer eine solche Bedeutung zu? Das ist das übergeordnete Thema der 15. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer vom 14. bis zum 22. Oktober. Es wird gemeinsam mit den Wattenmeer-Anrainerstaaten und den diesjährigen Partnerländern der Zugvogeltage, der Niederlande und Dänemark, intensiv beleuchtet. Im Mittelpunkt steht dabeider faszinierende Löffler, der im gesamten Wattenmeergebiet brütet. 

„Mit rund 250 Veranstaltungen bieten die Zugvogeltage eine hervorragende Möglichkeit, um sich auf vielfältige Art und Weise mit dem Vogelzug und der Bedeutung des Wattenmeers auseinanderzusetzen. Bei Vorträgen und Exkursionen, Musik- und Theateraufführungen oder bei einem nachhaltigen Frühstück – für alle ist etwas dabei!“ sagt Dr. Rune Michaelis, der Koordinator der Zugvogeltage in der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven.

Das vorläufige Programm, das stetig ergänzt wird, kann bereits jetzt im Internet unter www.zugvogeltage.de eingesehen werden: Exkursionen zu Fuß, mit dem Rad, dem Schiff oder Bus gehören ebenso dazu wie Vorträge, Seminare, Ausstellungen und Konzerte. Fürs Wangerland sind schon schon jetzt Vogelführungen, etwa zur Insel Minsener Oog, Fotoexkursionen, Vorträge und ein Konzert terminisert.

„Seit dem Auftakt im Jahr 2009 sind die Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer eine Erfolgsgeschichte, die durch die Nationalpark-Informationseinrichtungen und zahlreiche Nationalpark-Partner immer wieder mit neuen und kreativen Veranstaltungsformaten weiterentwickelt wird. Das ist eine starke Zusammenarbeit, um die Welt der Zugvögel für jeden Gast erlebbar zu machen“, sagt Nationalpark-Leiter Peter Südbeck.

Intensive Suche nach Fahrern unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Jever/Wangerland (10. 5. 2023) – Bei einer groß angelegten Verkehrskontrolle haben Beamte von Polizei und Zoll am vergangenen Wochenende im nördlichen Landkreis Friesland eine dreistellige Zahl von Fahrzeugen und deren Insassen kontrolliert. Bei der Aktion wurden Beamte des Polizeikommissariats Jever durch Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Wilhelmshaven, der Diensthundeführergruppe Oldenburg sowie des Zollamtes Wilhelmshaven unterstützt.

Der Schwerpunkt der Kontrollen lag bei der Suche nach Autofahrern, die unter Alkohol oder Drogen standen oder die verbotenen Waffen oder Betäubungsmitteln bei sich führten. Heute zog die Polizei ein „weitgehend positives Resümee“. Neben vereinzelter geringfügiger Verkehrsordnungswidrigkeiten konnte lediglich bei einer Kontrolle nahe einer Sander Diskothek ein 25-jähriger Autofahrer aus Zetel festgestellt werden, der unter leichtem Alkoholeinfluss (0,5 Promille) stand. Der Person droht nun ein einmonatiges Fahrverbot, zwei Punkte im Fahreignungsregister sowie ein Bußgeld von mindestens 500 Euro zuzüglich Verwaltungs- und Verfahrenskosten. 

Im Bereich des Polizeikommissariats Jever konnten im Jahre 2022 bereits 51 durch Alkohol beeinflusste Fahrzeugführer und 32 unter Drogeneinfluss stehende Fahrer ermittelt werden. Die Polizei kündigt an, dass auch weiterhin intensive Verkehrskontrollen vorgenommen werden. 

Mehrere Tonnen Kupfer gestohlen

Wilhelmshaven/Hooksiel (10. 5. 2023) – Ein kurioser Massendiebstahl auf dem Voslapper Groden. Die Polizei bittet um die Unterstützung durch mögliche Zeugen. Unbekannte haben in der Zeit zwischen Sonnabend, 6. Mai, 12 Uhr, und Dienstag, 9. Mai, 14 Uhr von einem Grundstück in der Raffineriestraße in Wilhelmshaven eine größere Menge Kupferkabel entwendet. Die Polizei geht von einer sechsstelligen Schadenssumme aus.

Die Täter trennten auf dem Gelände der ehemaligen Raffiniere (heute HES) im Stadtnorden vor den Toren von Hooksiel knapp einen Kilometer Kupferkabel aus einer Trasse und entwendeten diese. Das Gesamtgewicht des erbeuteten Materials beläuft sich auf mehrere Tonnen.

Mögliche Zeugen, die Hinweise auf den Verbleib oder den Tathergang machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Wilhelmshaven unter 04421/942-0 in Verbindung zu setzen.

Hooksieler Wochenmarkt: Komplettes Sortiment und nette Menschen

Wochenmarkt Hooksiel
Marktvogt Jens Dekena probiert die leckeren Oliven, die Chief Do auf dem Wochenmarkt in Hooksiel anbietet. Foto: hol

Hooksiel (9. 5. 2023) – Warum kaufen Menschen ihre Marmelade auf dem Wochenmarkt und nicht in einer Verbrauchermarkt, obwohl sie da sicher ein paar Cent günstiger ist? Für Wilhelm Poppen ist das ganz klar: „Weil die Menschen hier wissen, was in den Gläsern drin ist!“

Wilhelm Poppen gehört seit Jahren zum Kreis der Beschicker des Wochenmarktes in Hooksiel. Der einarmige Mann sitzt auf einem Stuhl, davor ein schlichter Tisch. Darauf eine ganze Reihe von Gläsern mit Fruchtaufstrich. „Marmelade ist ein geschützter Begriff. So darf ich meine Ware nicht nennen.“

Aber der Name ist zweitrangig. Wichtig ist, worauf sich die Kunden freuen dürfen. Und das weiß Wilhelm Poppen genau: „Früchte aus der Region. Äpfel, Pflaumen, Kirchen, Erdbeeren … Alles nach der Ernte eingefroren. Im Winter, wenn ich Zeit habe, werden die Früchte dann im Verhältnis von 2:1 mit Zucker eingekocht.“ Damit nicht genug. Der Obstkenner gestaltet die Deckel selbst und beklebt die Gläser liebevoll mit Inhalts- und Rezeptaufklebern. Lohnt sich der Aufwand? Vielleicht. Wenn das Wetter gut ist und man die Arbeitsstunden auf dem Markt nicht rechnet. 

Wochenmarkt Hooksiel
Selbst gemachte Fruchtaufstriche verkauft der Hooksieler Wilhelm Poppen. Foto: hol

Die Stimmung auf dem Hooksieler Wochenmarkt ist gelassen. Viele der acht bis neun Beschicker kommen seit Jahrzehnten jeweils freitags von 14 bis 17 Uhr auf den Platz am ZOB, im Dreieck von Friesenstraße und Nee Straat. Betreut werden sie von Marktmeister Dekena. 

Die ersten Jahre von Walter Dekena, dem Wirt der damaligen Hooksieler Kultkneipe „Friesenkate“. „Damals trafen sich die Marktbeschicker vor Beginn des Verkaufs bei meinem Vater in der Gaststätte zum Essen. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum wir hier eine eingeschworene Gemeinschaft haben“, sagt Jens Dekena, der seit dem Tod seines Vaters 2011 den Markt bereut. „So ein Wochenmarkt ist ja nicht nur ein Platz zum Einkaufen, sondern auch ein Ort der Kommunikation“, sagt Jens Dekena, der in Sichtweite des Markts einen Frische-Kiosk betreibt.

Entspannt einkaufen, Neuigkeiten erfahren, mit Menschen klönen – das zeichnet den Hooksieler Wochenmarkt aus. Anders als an vielen anderen Orten in Wilhelmshaven und Friesland verfügt der Hooksieler Markt noch über ein komplettes Warensortiment: Fisch, Käse, Antipasti, Fruchtaufstriche, Blumen und Pflanzen, Geflügel und Eier, Lederwaren, Mode und gelegentlich auch mal Kleinkunst. „Was uns im Moment fehlt, ist ein Bäcker“, bedauert Dekena. „Der wäre schon wichtig …“

Wochenmarkt Hooksiel
Fühlt sich wohl auf dem Markt in Hooksiel: Alitarar Khan. Foto: hol

Auf seinem Rundgang spricht der Markvogt mit jedem der Beschicker, erfährt deren Sorgen und Nöte, aber auch spannende Lebensgeschichten, wie die von Alitarar Khan. Der gebürtige Pakistani hat schon in etlichen Ländern auf mehreren Kontinenten gelebt und gearbeitet. Auf dem Wochenmarkt verkauft er Gürtel, Taschen und Lederwaren aller Art. Nebenbei betreibt er eine Reinigungsfirma. 

Oder die von Chiem Do, der an seinem Stand Antipasti und maritime Köstlichkeiten wie eingelegte Oliven, Käse oder selbst gemachte Salate und Dicke Bohnen verkauft. Chiem Do (59) wohnt in Jever. Geboren wurde er in Vietnam. Seine Frau sei seinerzeit mit der „Cap Anamur“ geflogen. Inzwischen lebt das Paar schon gut 40 Jahre in Deutschland. 

Mit strahlendem Gesicht zahlt Chiem Do die acht Euro, die Markvogt Dekena an Standgebühr kassiert. Dafür dürfen die Beschicker einen sauberen Platz mit Wasser- und Stromanschluss erwarten. „Sogar eine Toilette ist in der Nähe. Und hier gibt es keine Poller, die einem die Zufahrt zum Stellplatz schwer machen“, sagt Werner Poppen, der seit 1999 als selbstständiger Händler unterwegs ist. In seinem Verkaufswagen bietet er unter anderem Geflügel, Wurstwaren und Eier an. „Ein Renner ist unser Geflügelsalat. Den wollte sich eine Urlauberin sogar schon nach Hause nachschicken lassen.“

Wochenmarkt Hooksiel
Geflügel, Wurstwaren, Eier – Werner Poppen (hier mit Frau und Sohn Catrin und Phillipp Hansen) ist mit seinem Verkaufswagen im ganzen Nordwesten unterwegs. Foto: hol

Werner Poppen beschickt in der Woche acht Märkte zwischen Wilhelmshaven, Aurich und Rhauderfehn. Zum Wochenende baut der Hooksieler seinen Stand dann dann am liebsten heimatnah auf, wo er viele Stammkunden hat.

Ebenso wie Klaus Koehler, der zusammen mit seiner Mutter Ingrid Blumen und Planzen anbietet, die im eigenen Gartenbaubetrieb in Zetel-Schweinebrück gezogen werden. „Wir haben nicht immer alles. Aber was wir haben, kommt direkt aus der eigenen Zucht“, verspricht Klaus Köhler, der sich um die Zukunft des Hooksieler Wochenmarktes keine Sorgen macht. „Das ist ein sehr gute Markt hier – im Sommer wie im Winter.“

Wochenmarkt Hooksiel
Klaus Koehler beliefert seine Kunden mit Blumen und Pflanzen aus eigener Zucht. Foto: hol

Das hört Jens Dekena natürlich gern. Denn jedem Recht machen kann es auch der redegewandte Marktvogt nicht immer. „Keine Hunde! Keine Fahrräder“ steht auf einem Hinweisschild am Eingang des Marktes. „Die Lebensmittelhändler wollen keine Hunde in ihre Nähe. Aber nicht jeder Hundehalter ist einsichtig“, schildert Dekena. Dann höre man schon mal: „Komm Bello, die mögen uns hier nicht. Wir gehen …“ 

Thalasso Meeres Spa: Traum von Wohlfühl-Oase nimmt Gestalt an

Thalasso in Horumersiel
Noch gibt es jede Menge zu tun, bis das „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel in Betrieb gehen kann. Thalasso-Fachfrau Ulrike Fahrner erläutert den Stand der Bauarbeiten. Im Hintergrund: WTG-Geschäftsführer Armin Kanning und Marketingleiterin Larissa Strangmann. Foto: hol

Horumersiel/Wangerland (7. 5. 2023) – Das stimmige Konzept und die bunten Bilder der Präsentation vermitteln schon ein Stück weit das Wohlfühl-Gefühl, das sich bald im „Thalasso Meeres Spa“ einstellen soll. Beim Rundgang über die Baustelle in Horumersiel melden sich aber auch Zweifel, ob der 1. Dezember als von der Wangerland Touristik GmbH angepeilte Eröffnungstermin zu halten sein wird. 

Lange war der Mai für die Eröffnung anvisiert worden. „Der Bauzeitenplan sieht jetzt vor, dass wir im August fertig sein könnten“, sagte WTG-Geschäftsführer Armin Kanning. Aber das halte auch er für sehr ambitioniert. Schließlich sollen die Bau- und Installationsarbeiten in der künftigen Wellness- und Wohlfühloase auch tatsächlich endgültig abgeschlossen sein, wenn die ersten zahlenden Gäste kommen. 

Der Umbau des ehemaligen Kurmittelhauses zum „Thalasso Meeres Spa“ stand bislang nicht unter dem besten Stern. Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg haben die Bauzeit in die Länge und die Kosten in die Höhe getrieben – von einst 8,7 Millionen über 12 Millionen auf aktuell 17 Millionen Euro. Zum Glück für die WTG hat das Land Niedersachsen seinen Zuschuss um 5,7 Millionen Euro erhöht, so dass die WTG unter dem Strich „nur“ die Hälfte der Investitionskosten stemmen muss.

Nachhaltige Anwendungen für Selbstzahler

Gelingen kann das nur, da sind sich Kanning, WTG-Marketingchefin Larissa Strangmann und Ulrike Fahrner, die in der Geschäftsführung das Thema Thalasso betreut, wenn am Ende Produkt und Marketing stimmig sind. Denn: Über Erfolg oder Misserfolg entscheiden keine Krankenkassen oder Ärzte, sondern allein die Kundinnen und Kunden: „Wir setzen voll auf den 2. Gesundheitsmarkt“, sagt Ulrike Fahrner. Das heißt: Die Nutzer müssen die Anwendungen, Coachings und Seminare aus eigener Tasche bezahlen.

Das „Thalasso Meeres Spa“ soll und muss vor diesem Hinterrund eine überregionale Strahlkraft entwickeln. Im Zentrum der Botschaft stehen Ruhe, Stille und Weite sowie die Heilkraft des Meeres, schildert Gesundheitspädagogin und Yoga-Lehrerin Fahrner. Eine Zielgruppe: Durch Reizüberflutungen gestresste Menschen, die bereits sind, für sich etwas Gutes zu tun. Sie sollen durch Reizreduktion ihre innere Ruhe wiederfinden und ihre geistigen und körperlichen Widerstandskräfte stärken. 

So weit die Theorie. In der Praxis soll sich die Vision in der Architektur des Gebäudes widerspiegeln. Großzügige Räume, hochwertige Materialien, dezente Farbgebung mit dem Schwerpunkt beige, viele Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten, dazu der weite Blick etwa von der Dachterrasse über den Strand von Horumersiel und die Jade. 

Ästhetik, Meerwasser und Schlick – das sind drei der Säulen, auf die das „Thalasso Meeres Spa“ setzt. Ästhetik soll sich Architektur, Raumgestaltung und viel Licht entfalten. Das Meerwasser kommt direkt aus der Nordsee. Der Schlick wird bei Waddewarden gewonnen. Aber es gehe nicht nur ums Wohlfühlen, sondern auch um Wirkung, sagt Larissa Strangmann. 

Kältekammer eines der Alleinstellungs-Merkmale

Dafür sollen unter anderem Packungen mit Schlick, Algen oder Sanddorn sorgen, dazu Massagen, Bäder und Kosmetik, Yoga- und Aqua-Kurse, Coachings und Personal-Training sorgen. Alles individuell abgestimmt, verabreicht mit viel Ruhe. Buchbar als Einzelanwendungen oder als Paket. Alles mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit. „Die Kunden sollen auch noch zu Hause spüren, dass es ihnen besser geht.“ Als Alleinstellungs-Merkmale für Horumersiel setzen die Macher der WTG unter anderem auf eine Kältekammer und einen Meditationsraum.

„Wir wollen für das Wangerland neue Zielgruppen erschließen“, sagte Ulrike Fahrner. Aber man habe als Kunden keineswegs ausschließlich Touristen im Blick. Die Angebote richten sich auch an die Menschen in der gesamten Region. Gutscheine für erste Schnupper-Angebote sind inzwischen online buchbar: „Thalasso spüren“ für 125 Euro oder „Friesisch Retreat“ für 85 Euro. Zum Start rechne man mit mindestens 30 bis 100 Kunden am Tag.

Thalasso BAd
So soll das Schwimmbecken im „Thalasso Meeres Spa“ einmal aussehen. Grafik: Wangerland Touristik

Beim Rundgang über die Baustelle gehört noch viel Fantasie dazu, sich den künftigen Betrieb in dem Anwendungszentrum vorzustellen. Die Wände stehen, Fußboden, Ver- und Entsorgung sind weitgehend fertig. Aber: Noch gibt es keine Decken, keine einzige Fliese an Wand und Boden. Kältekammer und Innenausstattung sind noch im Zulauf. 

Suche nach 15 Mitarbeitern beginnt

Demnächst soll die Suche nach 15 festen Mitarbeitern anlaufen. Einstellungstermin: Voraussichtlich im Oktober. „Ein Teil der Angebote, Kurse und Seminare wird durch freie Mitarbeiter abgedeckt werden“, sagt Kanning. Aber auch die müsse man auf das Spa-Konzept schulen. „Wir bauchen Mitarbeiter, die zu uns passen und die die Idee vom Thalasso Meeres Spa auch authentisch vertreten“, ergänzt Larissa Strangmann. 

Eine Mitarbeiterin, die das seit dem Beginn der Bauarbeiten mit viel Elan getan hat, war Spa-Managerin Nina Hirtler. Wie Kanning sagte, wird sie zum Monatsende die WTG verlassen, um sich selbstständig zu machen.

EWE senkt Preise für Gas und Strom

Friesland/Oldenburg (7. 5. 2023) – Der Energiedienstleister EWE, Grundversorger unter anderem im Landkreis Friesland, senkt zum 1. Juli senkt erneut seine Preise für Gas und Strom in der Grundversorgung. Das teilte das Oldenburger unternehmen heute mit. Von der Preissenkung würden rund 315000 Strom- und 165000 Gaskunden profitieren.

In der Grundversorgung sinkt der Arbeitspreis, also der Preis pro Kilowattstunde Strom, von derzeit brutto 40,96 Cent auf 39,23 Cent. Das entspricht einer Senkung beim Arbeitspreis von rund vier Prozent. Gegenüber dem Arbeitspreis, der noch zu Beginn des Jahres galt, ist der ab Juli gültige Arbeitspreis 22 Prozent niedriger. Der jährliche Grundpreis von 199,55 Euro bleibt unverändert. 

Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2800 Kilowattstunden spart laut EWE mit dem neuen Preis gegenüber dem aktuellen etwa vier Euro im Monat. „Im Vergleich zum Strompreis, der noch zum Jahresbeginn galt, beträgt die Einsparung 25 Euro im Monat“, hat das Unternehmen berechnet.

Der Gaspreis sinkt in der Grundversorgung pro Kilowattstunde von 14,71 Cent auf 13,92 Cent (- 5 %). Gegenüber dem Arbeitspreis, der noch zu Beginn des Jahres galt, ist der ab Juli gültige Arbeitspreis beim Gas um gut 20 Prozent niedriger. Der jährliche Grundpreis bleibt unverändert bei 182,28 Euro. Einsparung für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 17500 Kilowattstunden: etwa 11,50 Euro im Monat. Im Vergleich zum von Anfang 2023: knapp 52 Euro im Monat. Diese Einsparungen in Euro gelten ebenfalls jeweils ohne Berücksichtigung der Preisbremse. Da der Gaspreis ab 1. Juli noch über dem Wert von zwölf Cent liegt, greift diese bei der EWE-Gasgrundversorgung weiterhin.

„Wie angekündigt beobachten wir die Marktentwicklung sehr genau und geben, sobald es möglich ist, sinkende Beschaffungskosten an unsere Kunden weiter“, verspricht EWE-Marktvorstand Dr. Christian Friege. „Aktuell sehen wir, dass sich der Energiemarkt weiterhin entspannt und können so nach der Preissenkung zum April dieses Jahres die Preise zum Juli erneut senken.“

r Laufzeitverträge gelten die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gültigen Preises bis zum Ende der Vertragslaufzeit. Kunden, die aktuell einen neuen Laufzeitvertrag abschließen, würden ebenfalls von der momentanen Marktentwicklung profitieren. EWE hatten den Preis für seine Laufzeitverträge bereits Ende April gesenkt.