Zwiebelturm muss eingerüstet werden

Zwiebelturm Hooksiel

Hooksiel (23. 12. 2024) – Der Zwiebelturm auf dem Muschelmuseum ist schwerer beschädigt als zunächst vermutet. Wie eine Begutachtung des Hooksieler Wahrzeichens durch den Tischlermeister Klaus Roth ergab, muss ein schon zuvor als marode eingestufter Balken auf jeden Fall gewechselt werden. 

Zudem sei die Holzverzierung an einigen Stellen abgängig, Farbe müsse abgeschliffen und erneuert sowie zudem ein Kupferblech verlötet und einige Stellen verspachtelt werden, teilte Lars Reiners vom Gebäudemanagement der Gemeinde Wangerland mit. Reiners hatte den Turm nach einer ersten Ortsbegehung mit „Hooksiel-Life“ noch einmal mit dem Holzfachmann begutachtet, der durch die enge Luke bis zur Spitze des Turms gekrabbelt ist.

Der Tischler hat nach den Worten von Reiners vorgeschlagen, die Sanierung des Zwiebelturms bei stabiler Wetterlage im kommenden Mai zu erledigen. Von den Schäden seien keine tragenden Teile betroffen, so dass die Standfestigkeit des Turms nicht gefährdet ist. Für die Farbarbeiten seien aber unbedingt frühlingshafte Wetterbedingungen sinnvoll.

Für das Projekt, so Reiners, müsse der Zwiebelturm eingerüstet werden. Danach könnten dann Tischler und Maler an die Arbeit gehen. Dass die Schäden an der Holzkonstruktion aufgefallen sind, ist vor allem dem Hooksieler Fred Bergmeyer zu verdanken, der bei einem Spaziergang einen durchgerotteten Balken am Turm entdeckt hatte.

Der Zwiebelturm, der vermutlich 1760 auf dem ehemals als Schule, Rathaus und Künstlerhaus und heute als Muschelmuseum genutzten Gebäude platziert wurde, liegt den Hooksielern besonders am Herzen. Zuletzt ist er 2008 auf Initiative des Seebadevereins und mit Unterstützung zahlreicher Spender saniert worden. 

Schleuse wieder passierbar

Hooksiel (23. 12. 2024) – Die Sanierungsarbeiten an der Hooksieler Schleuse sind fristgerecht abgeschlossen worden. Wie die Eigentümerin der Anlage, die landeseigene Hafengesellschaft NPorts, gegenüber „Hooksiel-Life“ bestätigt, ist seit heute in dem Bereich am Außenhafen der Schleusen- und der Straßenverkehr wieder möglich.

Aufgrund der Bauarbeiten war die Passage des Bauwerkes seit Mitte November für Schiffe und Autos gesperrt gewesen. Die Schleuse war mit Hilfe von Dammtafeln trocken gelegt worden. Danach hatten die Fachleute eines von fünf Stemmtor-Paare erneuert. „Im kommenden Jahr folgen noch kleinere Restarbeiten“, so eine NPorts-Sprecherin.

Der aktuelle Sanierungsschritt ist Teil einer umfänglichen Grundmodernisierung der Anlage. Bis 2027 soll das Bauwerk rundum auf technisch neuesten Stand gebracht werden. Die von der Wangerland Touristik GmbH betriebene Schleuse ist die Zufahrt zum Hooksmeer, in dem etliche Freizeityachten ihren Liegeplatz haben. Die Schleuse ist zudem das Tor von der Jade zum Alten Hafen von Hooksiel und zur Hooksieler Werft.

Schöne Bescherung für Schulen

Theatergruppe übergibt Spenden
Im Beisein einiger Schüler übergaben Reinhold Harms (links) und Joachim Janßen (hinter, 2. von rechts) von der Theatergruppe Hooksiel Spenden im Wert von jeweils 400 Euro an die Grundschulleiter Damir Nußbaum (Tettens, , 2. v. l), Peter Nußbaum (Hooksiel, 2. v. r) und Laura Krell (Hohenkirchen). Foto: Theatergruppe

Hooksiel (23. 12. 2024) – Eine schöne Bescherung für die Grundschulen im Wangerland. Die Thetergruppe Hooksiel hat Spenden und Geschenke zu ihrer 60-Jahr-Feier aufgestockt und in der Summe den drei Schulen 1200 Euro zur Verfügung gestellt, die vornehmlich für die Plattdeutsch-Arbeitsgemeinschaften und den Plattdeutsch-Lesewettbewerb gedacht sind. 

Beteiligt an der Spende waren die Hooksieler Vereine (Freiwillige Feuerwehr, Wassersportverein, Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe, FCN Hooksiel, Arbeitsgruppe Hooksiel und der Seebadeverein) sowie die Plattdeutsch-Theatergruppen aus dem Jeverland (Javenloch, Middoge, Tettens, Sillenstede, Antonslust), der Plattdeutsch-Beauftragter des Landkreises Friesland Hermann Wilken und die Gemeinde Wangerland. Die Bücherkisten wurden vom „De Spieker“ Heimatbund für niederdeutsche Kultur e.V. Oldenburg zusammengestellt und gestiftet.

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4 Milliarden Euro für LNG-Terminals

Wilhelmshaven/Hooksiel (22. 12. 2024) – Die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mit Sitz in Düsseldorf hat die nächste Vermarktungsrunde für Regasifizierungs-Kapazitäten an den LNG-Standorten Brunsbüttel und Wilhelmshaven eingeläutet. Interessenten haben am Montag, 23. Dezember, Gelegenheit, Flüssigerdgas (LNG)-Kapazitäten an den Terminals für die Monate Januar, Februar und März 2025 zu zeichnen. 

Auf der Plattform „Prisma“ bietet die bundeseigene Tochtergesellschaft zunächst je drei Slots pro Terminal für kurzfristige Kapazitäten an. Weitere Kapazitäten für 2025 und darüber hinaus will die DET dem internationalen Markt Ende Januar/Anfang Februar 2025 anbieten. Zuletzt hatte die Nachricht die Runde gemacht, dass das LNG-Terminal vor den Toren Hooksiels im ersten Quartal 2005 nicht in Betreib sein werde, da es nicht gelungen sei, die Importkapaziäten zu vermarkten.

Die Mitteilung des Unternehmens fällt zusammen mit der Information der EU-Kommission, dass die DET den Betrieb ihrer insgesamt vier schwimmenden LNG-Terminals in Brunsbüttel, Stade und zwei in Wilhelmshaven bis zum Ende der Charterzeit der Regasifizierungs-Schiffe mit insgesamt 4,06 Milliarden Euro unterstützen darf. Mit dem Geld können Defizite der DET abgedeckt werden. Die EU trägt damit dem Umstand Rechnung, dass die LNG-Terminals nicht nur wirtschaftliche Bedeutung haben, sondern einen Beitrag zur Diversifizierung der Energieversorgung leisten und damit zur Sicherung der Energiesicherheit beitragen.

Aktualisierung: Laut Medienberichten vom 29. Dezember ist es der DET gelungen, doch noch Interessenten für LNG-Importkapazitäten im ersten Quartal 2025 zu finden. Damit bleibt das Wilhelmshavener Terminal durchgehend in Betrieb.

Fackeln kostenlos für eine Silvesterfeier ohne Böller und Raketen

Fackeln am Deich
Fackeln statt Böllern: Das Wangerland lädt ein zum nachhaltigen Silvester am Deich ein. Archiv-Foto: hol

Wangerland/Hooksiel (21. 12. 2024) – Mit dem Wangerländer Deichleuchten lädt die Wangerland Touristik GmbH (WTG) auch in diesem Jahr wieder am 31. Dezember dazu ein, den Jahreswechsel auf besondere, entschleunigte und naturverbundene Weise zu feiern. Statt lautem Feuerwerk stehen an Silvester die Achtsamkeit und Besinnlichkeit direkt am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer im Mittelpunkt. 

Magische Momente

Der Jahreswechsel ist für viele ein magischer Moment – eine Gelegenheit, innezuhalten, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und das Neue mit frischen Hoffnungen zu begrüßen. Dazu sind Gäste und Einheimische aufgerufen, sich gegen kurz vor Mitternacht auf der rund 30 Kilometer langen Deichlinie des Wangerlandes zu versammeln und um Punkt 0 Uhr die unterschiedlichsten Leuchtmittel zu entflammen. Egal ob Öllampe, Wachsfackel oder akkubetriebene Lichterkette, im Fokus steht das gemeinschaftliche Genießen des Momentes direkt an der Nordsee. 

Auch für das leibliche Wohl ist wieder gesorgt: So genannte Deichpaten sorgen an bestimmten Treffpunkten in Horumersiel/ Schillig und Hooksiel für ein Angebot an Heißgetränken und begleiten die Gäste des Wangerländer Deichleuchtens beim offiziellen Countdown. 

1000 Fackeln gratis

Eine Anmeldung für das Deichleuchten ist nicht notwendig, der Eintritt ist frei. Von der WTG und dem Gewerbeverein Horumersiel-Schillig werden 1.000 kostenfreie Fackeln ausgegeben. Diese sind am Freitag, 27.Dezember, Montag und Dienstag 30. und 31. Dezember in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel gegen Vorlage einer gültigen Gästekarte oder für Einheimische gegen Vorlage des Personalausweises erhältlich. Des Weiteren können Fackeln in allen teilnehmenden Geschäften erworben werden. 

Yoga am Deich

Ein weiteres Highlight in diesem Jahr: Im Rahmen des Wangerländer Deichleuchtens findet ab 22.40 Uhr am Deich auf Höhe der Friesland-Therme „Yoga am Deich“ statt. Bei dieser Yoga-Einheit werden ohne Vorkenntnisse kleine Bewegungen und Atemübungen praktiziert, die Körper und Geist entspannen und auf das kommende Jahr einstimmen. Eine Anmeldung hierfür ist erforderlich und kann über wangerland.de erfolgen. 

Aktualisierung: Die WTG hat die Veranstaltung wegen Sturmgefahr am 30. Dezember abgesagt

Besuch mit Einblick in die Geschichte

Besuch im Bundestag
Die Gruppe aus dem Wahlkreis Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund beim Besuch des Bundestags in Berlin. Vorn in der Mitte MdB Siemtje Möller. Foto: Bundesregierung/StadtLandMensch-Fotografie

Friesland (21. 12. 2024) – Auf politische Bildungsreise ging es für Gäste der SPD-Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller nach Berlin. Die Abgeordnete für Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund hatte interessierte Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Wahlkreis eingeladen, sie im Rahmen einer vom Bundespresseamt organisierten Fahrt zu besuchen.

Die Reisenden machten sich unter der Leitung von Dörthe Kujath auf den Weg in die Hauptstadt, wo unter anderem der Besuch des Verteidigungsministeriums, eine Stadtrundfahrt und der Besuch im Bundestag auf dem Programm standen. Das Informationsgespräch und die von Zeitzeugen geleitete Führung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (ehemals Zentrale der Untersuchungshaftanstalt der Stasi) und der Besuch an der Gedenkstätte „Berliner Mauer“ beeindruckten auf beklemmende Weise und unterstrichen die Bedeutung von Demokratie in einem freien Land.

Flüsterstimme vom Bühnenrand: Topustersche als Helferin in der Not

Annette Hellkuhl und Marika Engelhardt
Annette Hellkuhl (links) und Marika Engelhardt gegen den Schauspielerinnen und Schauspielern der Theatergruppe Hooksiel die nötige Sicherheit. Im Notfall sind die Topusterschen zur Stelle. Foto: hol

Hooksiel (20. 12. 2024) – Die Premiere kann kommen! Die Bühne steht, die Kostüme passen, die Generalprobe ist gelaufen und der Text sitzt. Sitzt er wirklich? Bei jedem der Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergruppe Hooksiel? Trotz Lampenfieber? 

Und wenn nicht? Kein Problem. Für solche Fälle gibt es die „Topustersche“, eine Zuflüsterin, oder – etwas moderner – eine Souffleuse. Auf ihre Aufgaben als Helferinnen in der Not für das Stück „Operatschoon ,Hans im Glück’“ bereiten sich Annette Hellkuhl und Marika Engelhardt vor. Beide werden ab der Premiere am Freitag, 27. Dezember, im Wechsel bei den Aufführungen im Gästehaus in der ersten Reihe vor der Bühne sitzen, Zeile für Zeile den Text des Stückes mitlesen und zugleich Blickkontakt zu den Akteuren auf der Bühne halten.

„Wenn jemand den Text für seinen Einsatz vergessen hat, schaut er zu uns hin“, schildert Annette Hellkuhl im Gespräch mit „Hooksiel-life“ den Ablauf. „Wir helfen ihm dann weiter.“ Annette Hellkuhl, die selbst noch nie auf der Bühne gestanden hat, räumt ein, selbst auch ein wenig aufgeregt zu sein. Wie die Schauspieler bereiten sie und Marika Engelhardt sich seit etlichen Wochen auf die Aufführungen vor. 

Jede von Speelbaas Jan Gerjets in Absprach mit den Akteuren vorgenommene Kürzung oder Änderung im Original-Text des Stückes, im „Buch“, notieren sich die Souffleusen. „Es gibt nichts Schlimmeres als den Anschluss an das Geschehen auf der Bühne zu verlieren“, sagt Marika Engelhardt, die selbst über Jahre als Schauspielerin in dem plattdeutschen Theater aufgetreten ist. Die Gefahr besteht immer dann, wenn die Akteure – aus welchem Grund auch immer – plötzlich eine oder zwei Seiten im Buch überspringen. „Da muss man den Text selbst schon gut kennen, um wieder den Anschluss zu finden.“

Eine weitere Gefahr: Routinierte Schauspieler, die gut Plattdeutsch sprechen, würden dazu neigen, spontan eigene Texte zu entwickeln. Beispiele dafür, so erinnert sich Marika Engelhardt, seien in der Vergangenheit die Hooksieler-Originale Gerd Peters, Frank Langenhorst und Joachim Janßen gewesen. Der vorgegebene Text galt ihnen zeitweise nur als Anhaltspunkt für das Ziel eines Dialogs. „Das macht die Arbeit für die Topustersche nicht leichter.“

Im Hooksieler Gästehaus sitzen die Zuschauer sehr dicht an der Bühne. Und die Souffleuse mittendrin. Da kommt es schon mal vor, dass der Sitznachbar die Hilfestellung für die Schauspieler mithört. „Das lässt sich nicht vermeiden“, sagt Annette Hellkuhl. Es sei denn, die Topustersche wird ins Stück integriert. So habe Monika Künken als Topusterche mal bei einem Stück während der ganzen Aufführung als Toilettenfrau auf der Bühne gesessen …

Ihre beiden Nachfolgerinnen sind aber zuversichtlich, dass sie beim aktuellen Stück ohnehin kaum zum Einsatz kommen müssen. „Wir haben in diesem Jahr von Anfang an ohne Buch geprobt“, schildert Annette Hellkuhl. Soll heißen: Die Schauspielerinnen und Schauspieler mussten ihre Texte schon sehr früh auswendig lernen. „Das hat viel gebracht …“ 

Ob die Topustersche damit überflüssig wird? Davon können sich die Besucher von „Operatschoon ,Hans im Glück’“ selbst ein Bild machen. Karten für die insgesamt zehn Vorstellungen (bis zum 18. Januar) gibt es im Kiosk Dekena.

Theatergruppe 2024
Haben die Generalprobe erfolgreich gemeistert: (hinten von links) Karin Ortmanns, Petra Warrings, Anja Harms-Janßen, Bettina Onnen, Rainer Popken, Anke Müler, Sarah Janßen sowie (vorne von links) Wilfried Nowatzki, Thomas Ulfers, Andrea Westerman und Werner Funke. Foto: Theatergruppe

Zum Stück selbst soll hier nicht allzu viel verraten werden. Nur so viel: Hans Hansen wohnt mit seinem Bruder Hinni und dessen Frau Julia unter einem Dach. Er nervt Schwägerin und Bruder mit dauernd neuen Krankheiten. Tatsächlich aber ist Hans topfit und spielt allen nur den Kranken vor, um in den Ruhestand zu kommen. Julia und Hinni glauben aber nicht an seine vielen Wehwehchen. Mit übertriebener Fürsorge versuchen sie, Hinni vom Krankspielen abzubringen. Unter anderem wollen sie ihn über ein Dating-Portal verkuppeln. Sein Profilname dort: „Hans im Glück “ .

Es spielen: Werner Funke (Hans Hansen), Thomas Ulfers (dessen Bruder Hinni), Petra Warrings (Hinnis Frau Julia), Karin Ortmann (eine nervige Nachbarin), Anja Harms-Janßen (Amtsärztin), Rainer Popken (weltverbessernder Hippie), Bettina Onnen (Hairstylistin Susi), Sarah Janßen (Susis Freundin Gabi), Anke Müller (radikale Emanze), Wilfried Nowatzki (heißblütiger Italiener) und Andrea Westerman (Geheimagentin). Übrigens: Sarah Janßen, Wilfried Nowatzki und Andrea Westerman werden erstmals auf der Bühne stehen.

Hinter der Bühne wirken neben Speelbaas Jan Gerjets und den Topusterschen Annette Hellkuhl und Marika Engelhardt mit: Christiane Funke (Maske), Jürgen Schirmer (Requisite), Walter Vollstedt, Thorben Götz, Reinhold Harms, Bodo Zeiger und Daniel Buchloh (alle Technik) sowie Mirko Ortmanns (Catering). 

Die einzelnen Vorführungstermine finden sich auf „Hooksiel-life“ auf der Seite „Veranstaltungen“

Meyer beteuert nach Urteil: Auch Höegh Esperanza soll umgerüstet werden

Wilhelmshaven/Hooksiel (20. 12. 2024) – Niedersachsen Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) sieht im Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) zu den Chloreinleitungen der „Höegh Esperanza“ in die Jade eine Bestätigung der wasserrechtlichen Erlaubnis für den Betrieb des Regasifizierungsschiffes vor Hooksiel. Das Gericht habe bestätigt, so Meyer, dass die Elektrochlorierung vor gut zwei Jahren dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprach und die Alternative des Ultraschallverfahrens erst noch erprobt werden müsse.

Auch wenn die vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) regelmäßig veröffentlichten Messwerte jetzt schon deutlich unter den Grenzwerten lägen, so der Minister, soll die sogenannte Stoßchlorierung die Biozideinleitung in die Nordsee weiter minimieren.

Die „Excelsior“ als zweite „Flaoting Storage an Regasification Unit“ (FSRU) soll 2025 in Wilhelmshaven den Betrieb aufnehmen. Bei ihr werden die für die Erwärmung des minus 162 Grad kalten Flüssigerdgases (LNG) erforderlichen Seewasserrohre ohne Chlor und Biozide per Ultraschalltechnik gereinigt. Dieses Verfahren sei 2024 als neuer Stand von Wissenschaft und Technik genehmigt worden. Meyer: „Unser Ziel und das des Bundes bleibt weiterhin auch die ,Höegh Esperanza‘ auf chlorfreie Regasifizierung umzurüsten.“ 

Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe bereits 2023 das Geld für die Umrüstung der ersten FSRU bewilligt. „Sobald sich die Ultraschalltechnik auf der zweiten FSRU bewährt hat, sollte auch die erste Anlage wie vom Bundestag beschlossen entsprechend umgerüstet werden!“ verspricht Meyer. Leider habe sich die Inbetriebnahme der „Excelsior“ erheblich verzögert, so der Minister. „Klar ist, dass die erste FSRU erst umgerüstet werden kann, wenn die zweite FSRU läuft und sich das Ultraschall-Verfahren bewährt hat.“ 

Zur Umrüstung müsse das Schiff in eine Werft, so dass dann keine Regasifizierung in Wilhelmshaven stattfinden kann. Die Prüfungen zur Umrüstung mit dem Unternehmen Hasytec seien bereits erfolgt.

Gericht: Chloreinträge ins Wattenmeer von der „Höegh Esperanza“ rechtmäßig

LNG-Luftaufnahme
Die Verwendung von Chlor an Bord der FSRU „Höegh Esperanza“ ist rechtmäßig. Das Schiff (rechts) regasifiziert seit fast zwei Jahren am Wilhelmshavener LNG-Terminal Erdgas, das von Tankschiffen angeliefert wird. Archiv-Foto Scheer

Wilhelmshaven/Leipzig/Hooksiel (19. 12. 2024) – Der Einsatz von Chlor an Bord der vor Hooksiel liegenden „Höegh Esperanza“ ist rechtmäßig. Das hat das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig heute entschieden (Aktenzeichen BVerwG 7 A 14.23). Das Gericht hat damit die Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) abgewiesen, die in den Biozid-Einträgen der „Floating Storage and Regasification Unit“ (FSRU) eine Gefahr für Flora und Fauna im Weltnaturerbe Wattenmeer sieht. Das Verfahren der Elektrochlorierung entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik, so die Richter. 

Klage der Deutschen Umwelthilfe abgewiesen

Die Rohrsysteme an Bord der FSRU werden in wärmeren Monaten mit Seewasser durchspült. Das Wasser erwärmt das minus 162 Grad kalte Flüssigerdgas (LNG), das dadurch regasifziert wird und ins Pipelinesystem eingespeist werden kann. Das im Seewasser enthaltene Salz (Natriumchlorid) wird im Verfahren der Elektrochlorierung mittels Elektrolyse gespalten, um so Chlor zu gewinnen. Die Elektrochlorierung sorgt dafür, dass sich in den Rohren keine Muscheln, Algen oder Seepocken festsetzen können. Mit dem Seewasser gelangen dann Chlorverbindungen in die Jade. 

Die Betriebserlaubnis samt Einleitungsgenehmigung für das LNG-Terminal Wilhelmshaven wurde Ende 2022 vor dem Hintergrund der Gasversorgungskrise in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erteilt. Ohne ein effektives Antifouling-Verfahren sei der Betrieb einer FSRU nicht möglich, stellte das Gericht fest. Dem Anlagenbetreiber seien Grenzwerte unter anderem für den Chlorgehalt des in die Jade zurückzuführenden Abwassers vorgegeben worden.

Ultraschall muss sich erst noch bewähren

Die DUH hatte in ihrer Klage die Ansicht vertreten, dass die Elektrochlorierung nicht dem Stand der Technik entspreche. Stand der Technik sei vielmehr das biozidfreie Ultraschallverfahren, wie sie in der „Excelsior“ eingesetzt werden soll, einer FSRU, die ab dem ersten Quartal 2025 ebenfalls in Wilhelmshaven LNG regasifizieren soll.

Das BVerwG teilt die Ansicht nicht. Das Verfahren der Elektrochlorierung entspreche, anders als das Ultraschalverfahren, dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. „Für die Annahme des Stands der Technik ist es erforderlich, dass die Eignung einer Maßnahme durch eine Bewährung in der Praxis oder auf andere Weise praktisch gesichert ist“, stellt das Gericht fest. Das sei beim Ultraschallverfahren (noch) nicht der Fall. 

Der bisherige Einsatz dieser Technik auf Seeschiffen genüge für die Annahme der praktischen Bewährung nicht, denn das Seewassersystem einer FSRU übersteige dasjenige eines herkömmlichen Schiffes in Komplexität und Volumen erheblich. Erkenntnisse über eine mögliche Bewährung der Technik könnten sich aus dem Einsatz an Bord der „Excelsior“ ergeben. 

Kläger sehen jetzt das Land in der Pflicht

Die Deutsche Umwelthilfe sieht nach dem Urteil die niedersächsische Landesregierung in der Pflicht. Sie solle mit Blick auf die Risiken für die Artenvielfalt und die Meeresumwelt den Biozideinsatz unverzüglich stoppen. 

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraemer wirft der bundeseigenen Deutschen Energy Terminal GmbH (DET) als Betreiber des LNG-Terminals vor, das Wattenmeer als Müllhalde zu missbrauchen. Die behördlichen Messmethoden seien nur Augenwischerei. Mit ihnen ließen sich schädliche Auswirkungen auf das Meer nicht ausschließen. Die Landesregierung müsse jetzt die politische Verantwortung übernehmen und das Terminalschiff auf schonendere Alternativ-Techniken umrüsten lassen. 

Gedankenstütze soll Senioren im Fall von Schockanrufen helfen

Prävetionsaktion von Polizei und VKP
Wollen die Sensibilität für Telefonbetrügereien erhöhen: Von links: Katja Reents von der Polizei, der Mediziner Matthias Abelmann und Marnie Menkens vom Verein für kommunale Prävention. Foto: Polizei

Friesland/Hooksiel (19. 12. 2024) – Vor allem ältere Menschen werden immer wieder Opfer von Betrugsmaschen. Angebliche Enkel, die kurzfristig große Bargeldsummen benötigen, falsche Polizeibeamte, die sich plötzlich melden und nach den persönlichen Verhältnissen der Senioren fragen und Menschen, die die Angerufenen mit Schocknachrichten verunsichern, versuchen mit immer neuen Maschen an das Geld der Betroffenen zu kommen.

Um nicht Opfer eines solchen Betruges zu werden, rät die Polizei dringend, bei solchen Anrufen sofort aufzulegen. Gemeinsam mit dem Verein kommunaler Prävention Wilhelmshaven e.V. (VKP) geht die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland (PI) bei der Präventionsarbeit in Sachen Telefonbetrügereien jetzt neue Wege. 

Als Gedankenstütze verteilen Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der PI, und Marnie Menkens, Geschäftsführerin des VKP Terminzettelblöcke mit wichtigen Verhaltenshinweisen, u.a. an Arztpraxen. Die Idee für dieses Projekt haben Polizeibeamten in Lüneburg entwickelt. 

„Die bunten Zettel mit den Tipps sollen den Seniorinnen und Senioren besonders ins Auge fallen, wenn sie beispielsweise am Kühlschrank oder an einer Pinnwand hängen“, so die Prävetions-Fachleute. Die Terminzettelblöcke, ein Block hat 50 Zettel in dem Format 10,5 mal 14,8 Zentimeter, können kostenlos per E-Mail unter den Adressen katja.reents@polizei.niedersachsen.de oder info@vkp-whv.de bestellt werden.

„Ich unterstütze gerne. Es ist sehr sinnvoll. Ich sehe täglich ältere Patienten und kann ihnen eine gute Botschaft mit den Terminzetteln mitgeben, auch an wen Sie sich wenden können“, erklärt Matthias Abelmann, Facharzt für Allgemeinmedizin in Wilhelmshaven und Bezirksausschussvorsitzender der Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Bereits jetzt haben uns schon viele Praxen kontaktiert und unterstützen die Aktion“, freut sich Marnie Menkens. Katja Reents: „Aber nicht nur Arztpraxen dürfen sich bei uns melden, sondern alle, die mit lebensälteren Menschen Termine vereinbaren, wie etwa Friseurgeschäfte, Optiker, Podologen und so weiter.“