Hooksiel radelt: Grüne Wege und Blick auf die maritime Zukunft

Ulrich Hellkuh vor dem Jade-Weer-Port
Sensationell schön: Ulrich Hellkuhl radelt den Weg vor dem Rüstersieler Seedeich in Richtung Jade-Weser-Port. Foto: hol

Hooksiel (1. 6. 2025) – Wilhelmshaven hat über Jahrzehnten mit dem Slogan „Grüne Stadt am Meer“ geworben. Zurecht. Davon haben wir uns bei einer kleinen Radtour, der vierten im Rahmen der Serie „Hooksiel radelt“, überzeugt. Auf dem 36 Kilometer langen Rundkurs haben wir zudem einen Blick auf den Jade-Weser-Port und die neuen Anlande-Terminals für „grüne Gase“ geworfen.

Los geht es wieder am ZOB im Herzen von Hooksiel. Die Nee Straat entlang, am Alten Hafen vorbei, radeln wir bei herrlichem Wetter über den Sengwarder Anteil in Richtung Wilhelmshaven. Um nicht so lange an der Landesstraße 810 entlang fahren zu müssen, biegen wir kurz vor dem Ortsausgang nach links in die Bohnenburger Reihe ab, eine schon zu Wilhelmshaven gehörende Straße, die auch schon bessere Zeiten erlebt hat, aber per Rad gut zu befahren ist. Nach einigen Hundert Metern biegen wir nach Rechts in den Bohnenburger Weg ein, der uns parallel zur L 810 durch grüne Landschaft bis fast zur Gaststätte „Landfrieden“ führt.

Vorsicht an Straßen-Querunge

Aber Vorsicht: Wir müssen bis dahin die Inhausersieler Straße queren, die wenig befahre Zufahrt zum Vynova-Chemiewerk – und dann in Höhe Westerhauser Straße auch die stark befahre L 810, um auf den Radweg Richtung Sengwarden zu kommen. 

Von dem Radweg bieten wir wir rechts ab in die Hauptstraße von Sengwarden. Kleiner Tipp: Wer sich für Kirchen interessiert, sollte einen Blick in die 800 Jahre alte St.-Georgs-Kirche mitten im Ort werfen. Weiter geht es: Links halten, im doppelten Sinne. Wir bieben an der Voslapper Straße links ab und bleiben auf dem Geh- und Radweg auf der linken Straßenseite, über den wir die Auffahrt zur L 810 sicher passieren können. Weiter geht es auf dem Radweg entlang der Utterser Landstraße Richtung Voslapp. „Der Radweg ist sehr schön, aber viel zu schmal“, bedauert der Hooksiwler Radtouren-Experte Ulrich Hellkuhl, der vor allem vor Hindernissen in der Sichtachse des Radweges warnt. „Solche Stellen gibt es häufig. Wenn jemand entgegen kommt, kann es schon mal gefährlich werden.“

Rüstersiel Hafen
Herrlicher Blick auf den Hafen von Rüstersiel. Foto: hol

Wir haben es geschafft. Das Hindernis ist umfahren, die Brücke über das Industriestammgleis in Höhe der ehemaligen Raffinerie genommen. Wir sind in Alt-Voslapp. Unmittelbar am Ortseingang wechseln wir die Straßenseite und fahren an der Bushaltestelle in einen kleinen, gut ausgebauten Rad- und Fußweg, der uns rückwärtig der Wohnhäuser parallel zur Flutstraße in herrliche Ruhe bis zur Kniprodestraße führt. Die kreuzen wir um weiter bis zur Posener Straße (Fedderwardergroden zum Jade-Weser-Port) zu radeln, alles ohne Beeinträchtigung durch Autos. 

Und dann rein ins Paradies

Weiter geht es geradeaus Richtung Rüstersiel. Wir lassen „Marktkauf“ und „Poco“ links liegen, kreuzen die Möwenstraße und sind schon auf der Straße Kniphauser Deich, am Gewerbegebiet vorbei, unter der Autobahn hindurch rein ins Paradies: Ein wunderbarer Weg mitten durchs Grün am Gewässer am Fort Rüstersiel vorbei in den Sielort.

Dort fahren wir auf dem Kniphauser Deich bis in den Ortskern und geradeaus weiter in die Rüstersieler Straße. Vor der Maade biegen wir links ab und sind – nach bislang rund einer Stunde Fahrzeit mit unseren E-Bikes – bei unserem Zwischenstopp angekommen. Kaffeepause am Hotel „Schöne Aussicht“; mit Blick auf Segler im Hafen und nebenan den Gemeinschaftsplatz des Ortes mit Spiel- und Sportmöglichkeiten für die ganze Familie. Beispielhaft.

Atemberaubender Blick aufs Wasser

Es geht auf den nicht weniger schönen Rückweg. Rauf aufs Rad, über den Gemeinschaftsplatz den Radweg am Maadedeich entlang bis zu Friesendamm. Von dort weiter auf der Straße Zum Kraftwerk bis zur Jade. Auf der linken Seite liebt das ehemalige Uniper-Kohlekraftwerk, rechts das Maadesiel, das Entwässerungs-Herzstück von ganz Wilhelmshaven. 

Hinter dem Seedeich ein atemberaubender Blick auf das tiefe Fahrwasser der Jade mit seinen Hafenanlagen. Blauer Himmel, ruhige See. Rechte Hand die Tanker-Entlade-Vorrichtungen der Nord-West-Oelleitung GmbH (NWO), linke Hand die Kräne des Containerhafens Jade-Weser-Port und die Niedersachsenbrücke, über die Kohle und Eisenerz importiert werden. Gerade vor uns das ehemalige Wasserentnahme-Bauwerk des Kraftwerks, an dem ein Angler auf Beute hofft und eine Frau nach Muscheln Ausschau hält. Idylle pur.

Auf dem herrlichen breiten Weg vor dem Dich geht es weiter Richtung Norden bis zur Zufahrt zum Containerhafen. Hier könnte man beim „Jade-Weser-Port-Infocenter“ reinschauen. Wir nehmen den Weg quer durchs Logistikzentrum am Hafen, dem Tor zum Welthandel. Ein Blick über den Terminalzaun lässt das Treiben an der Kaikante erahnen. Eine Reihe neuer Gewerbegebäude sprechen für Zukunft, die noch freien Flächen und Hunderte Neuwagen, die auf einen Käufer warten, für Entwicklungspotenziale.

Weg vor dem Deich gesperrt

Wir wollen nach Hause. Unser Problem: Der Weg auf der Außenseite des Voslapper Seedeiches ist zwischen dem Jade-Weser-Port und der Wilhelmshavener Tankfarm bis Oktober gesperrt. Es stehen Bauarbeiten an. Der III. Oldenburgische Deichband will den Deichfuß durch Wasserbaustene mit einem Gesamtgewicht von fast 15.000 Tonnen sichern. 

Wir nehmen die Straße Am tiefen Fahrwasser, auf der das zulässige Tempo für Autos eigens herabgesetzt wurde. Dennoch ist für Radler Vorsicht geboten. Die Autos sind im Zweifelsfall stärker. Ärgerlich: Auch für das Teilstück von der ehemaligen Raffinerie bis zum Hooksieler Außenhafen ist die Außendeich-Strecke gesperrt. Aktuell wird dort die Pipeline-Anbindung gebaut, über die künftig LNG und „grüne Gase“ vom Anleger in der Jade an Land gepumpt werden sollen.

Okay, die Energiewende verlangt Opfer. Wir nehmen auch für dieses Teilstück die Autostraße, passieren den LMG-Anleger, erreichen den Hooksieler Außenhafen und fahren von hier quer durchs Freizeitgelände zurück zu unserem Ausgangspunkt im Ort. 

Ein Tipp: Viele Radwege sind zu schmal, zumal immer mehr Radler mit schnellen Rädern und mit Anhängern unterwegs sind. Besonders kompliziert wird es dann an Engstellen, an denen man den entgegen kommenden Verkehr nicht sehen kann. Die Devise für die Radler kann hier nur lauten: Langsam fahren! Dazu die Bitte an die für die Radwege verantwortlichen Behörden: Überprüft, ob die Entstellen tatsächlich nicht vermieden werden können.

Bekommt Hooksiel ein Schuhgeschäft?

Schuhgeschäft für Hooksiel

Hooksiel (7. 6. 2024) – Hooksiel soll ein Schuhgeschäft bekommen. Standort dafür soll aus Sicht der Gemeinde Wangerland ein Grundstück an der Ecke Lange Straße/Pakenser Straße werden. Eine Investorin hat gerade damit begonnen, das Hof- und Gartengrundstück für einen Anbau an ein Bestandsgebäude vorzubereiten. Mit dem Neubau würde die Häuserfront in der Fußgängerzone geschlossen.

Spekulationen, wonach in dem Neubau am Ende lediglich Ferienwohnungen entstehen werden, werden aus dem Rathaus in Hohenkirchen als haltlos zurückgewiesen. „Die Nutzungsgenehmigung sieht ein Schuhgeschäft vor“, heißt es. Alles andere wäre so einfach nicht zulässig. Eine Anfrage an von „Hooksiel-life“ zum tatsächlichen Stand der Nutzungsplanung sowie der Gestaltung des Gebäudes ließ die Investorin bislang unbeantwortet.

Unabhängig von dem aktuellen Projekt wird in den kommunalen Gremien der Gemeinde derzeit hinter verschlossenen Türen über die Fortschreibung des Einzelhandels-Entwicklungskonzeptes für das Gemeindegebiet beraten. Dabei geht es unter anderem um Prognosen zur Kaufkraftentwicklung, die im wesentlichen von der Zahl der Einwohner und der erwarteten Urlauberströme abhängt. Je nach Annahme können dann mehr oder weniger Verkaufsflächen etwa im Einzelhandel gerechtfertigt werden.

Das Konzept liegt bislang lediglich im Entwurf vor. Von seiner jeweiligen Endfassung könnte auch abhängen, ob und wann in Hooksiel neben der geplanten Erweiterung des Edeka-Marktes auch noch Raum für einen Discounter wäre. Unstreitig dürfte aber sein, dass im Hooksieler Ortskern weitere kleine Fachgeschäfte angesiedelt werden dürfen. Gegen ein Schuhgeschäft gibt es jedenfalls so oder so keine Einwände. 

Erster Stipendiat kommt aus Leipzig

Hooksiel (7. 6. 2024) – Das Künstlerhaus Hooksiel lädt für Sonntag, 16. Juni, um 11.15 Uhr zu seiner nächsten Vernissage ein. Vorgestellt wird Jürgen Noltensmeier aus Leipzig, der erste  Residenz-Stipendiat der Gemeinde Wangerland in diesem JahrDer Künstler bezieht im Künstlerhaus eine Wohnung, um im Wangerland Impulse für seine weitere Arbeit zu gewinnen und zu sehen, was diese Küstenregion bei ihm auslöst. 

Noltensmeier stellt in Hooksiel aus

Bürgermeister Mario Szlezak wird die Ausstellung von Noltensmeier eröffnen. Die Werke des Malers sind im besten Sinn realistisch zu nennen, obwohl sich der Künstler keineswegs dem fotografischen Realismus verschrieben hat. Die Nähe zu den Motiven versucht der Künstler durch seine Maltechnik zu erzeugen (Foto: Limburg). Dabei werden Pigmente mit Öl, Harz, Wasser sowie Ei angerührt und in lasierenden Farbbahnen in die sorgfältig angelegte Bildarchitektur gemalt. „Es geht bei Jürgen Noltensmeier immer um den Menschen, auch wenn er ihn nicht malt“, verrät Kunsthallen-Leiterin Renate Janßen-Niemann

Die Ausstellung „Still und laut“ ist geöffnet vom 16. Juni bis zum 28. Juli jeweils dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr in der Langen Straße 16 in Hooksiel. Zur Einführung ins Werk spricht anlässlich der Vernissage Reiner Tintel von Artists Unlimited. 

Kreuz auf dem Dietrichsberg steht für den Willen, etwas zu gestalten

Gipfelkreuz in Hooksiel eingeweiht
Freuten sich über die offizielle Einweihung des Gipfelkreuzes auf dem Dietrichsberg: (vorn von links) Dietrich Gabbey, Bürgermeister Mario Szlezak, Arbeitsgruppensprecher Bruno Bölts und Arbeitsgruppen-Gründungsmitglied Wolfgang Reich. Foto: hol

Hooksiel (6. 6. 2024) – Hooksiel ist um eine Attraktion reicher. Am heutigen Donnerstag hat die Arbeitsgruppe Hooksiel das Gipfelkreuz auf dem Dietrichsberg offiziell eingeweiht. Als erster trug sich Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) ins Gipfelbuch ein. Wichtiger noch für das Projekt dürfte aber Alt-Bürgermeister Dietrich Gabbey (SPD) sein, der Namensgeber des Berges, der seit rund 25 Jahren von der Arbeitsgruppe gepflegt wird.

Mit 15.850 Millimetern Höhe ist der Dietrichsberg vermutlich die höchste Erhebung im Wangerland. Gabbey hatte vor mehr als 40 Jahren maßgeblichen Anteil daran, dass die Erhebung im Freizeitgelände nördlich vom Hooksmeer überhaupt angelegt wurde. Im Zuge des Rechtsstreits um die Industrialisierung des Voslapper Grodens in Wilhelmshaven jenseits der Gemeindegrenze hatte die damalige niedersächsische Wirtschaftsministerin Birgit Breuel (CDU) ein großes Interesse daran, eine drohende Klage der Gemeinde Wangerland vom Tisch zu bekommen.

Die Bedingungen dafür, so schilderte Gabbey bei der Einweihung des Kreuzes, wurden in einem einstündigen Gespräch ausgehandelt. Ein Punkt: Der Bau des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel. Ein weiterer: Ein Schutzwald auf der Südseite des Hooksmeeres als Sichtschutz in Richtung Industrie. Ein dritter: Ein Rodelberg für die Hooksieler Kinder im künstlich aufgespülten Freizeitgelände. „Wir wollten nicht nur eine platte Fläche. Wir wollten etwas für die Hooksieler gestalten.“

So richtig geschneit habe es seither aber nicht mehr, räumte Gabbey ein. Für einen Rodelberg gab es also keine Verwendung. Dennoch ist der 15,8 Meter Hohe Berg dank der guten Pflege durch die Arbeitsgruppe nicht zugewachsen. Von der Sitzbank auf dem Gipfel aus haben Spaziergänger einen wunderschönen Blick auf die Marina der Wangerland Touristik und aufs Hooksmeer.

Die Installation eines Gipfelkreuzes auf dem Hügel ist eine Idee aus dem Kreis der Arbeitsgruppe. Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts dankte der Firma Langenhorst, die das ansprechende Holzkreuz gebaut und das Material dafür gespendet hat. Zu den Unterstützern des Projektes gehört auch Pastor Stefan Grünefeld, der die geistlichen Segenswünsche für alle Besucher im Gipfelbuch festgehalten hat.

Das Gipfelbuch liegt in einem kleinen Schränkchen, das am Kreuz montiert ist. Nach den Vorstellungen der Arbeitsgruppe sollen sich hier künftige Gipfel-Besucher eintragen. Damit das gefahrlos klappt, so kündigte Bölts an, werde die Arbeitsgruppe demnächst noch einen Tampen als Handlauf installieren.

Bürgermeister Szlezak dankte der Arbeitsgruppe für ihr Engagement. Er habe zuvor noch nie etwas vom Dietrichsberg im Wangerland gehört. Entsprechend habe er sich auf dem Weg zur Einweihung des Kreuzes verfahren und den Berg auf der Südseite des Hooksmeeres gesucht. „Da sieht man mal, auch ein Bürgermeister kennt nicht zwangsläufig jede Ecke in der Gemeinde.“

Eingeschränkte Mahd an den Straßenrändern hilft Pflanzen und Tieren

Hooskiel/Friesland (6. 6. 2024) – Zwischen Straße und Radweg stehen die Gräser so hoch, dass die Leitpfosten nur noch schwer zu erkennen sind. Tiere springen ohne Vorwarnug auf die Fahrbahn. An Einmüdungen wird der Blick auf den querenden Verkehr schwierig. Soweit einge der Argumeten für eine regelmäßige Maght an Straßenrändern. 

Dagegen stehen die Argumete von Naturschützern, die die ökologische Bedeutung des Straßengrüns für die Artenvielfalt unterstreichen. Seit dem Jahr 2021 etwa fördern der Landkreis Friesland, die mobile Umweltbildung Mobilum und die Bauhöfe der Städte und Gemeinden die Biodiversität auf den Grünstreifen entlang des Straßen- und Wegenetzes im Landkreis. 

Petra Walentowitz

„In einem Pilotprojekt haben die Bauhöfe, nach Schulung durch Mobilum und Landkreis, in einigen Bereichen entlang der Straßen und Wege in Friesland eine besondere Form der Mahd angewandt, um die Artenvielfalt zu fördern“, erläuterte jetzt Petra Walentowitz (Foto) von Mobilum vor dem Umweltausschuss der Gemeinde Wangerland, der in Hooksiel tagte.

Die Vegetation geeigneter Grünflächen werde unter Wahrung der Verkehrssicherheit abschnittsweise gemäht beziehungsweise die sogenannte „10-10-Regel“ angewandt. Sie sieht vor, dass mindestens zehn Prozent der Vegetation stehen bleibt, auch den Winter über, und erst ab einer Höhe von zehn Zentimeter und höher gemäht werde.

„Die bei dem Pilotprojekt erzielten Ergebnisse waren äußerst positiv und ermutigend. Daher werden jetzt auf Anregung der Bauhöfe die politischen Gremien in den Kommunen angesprochen, um das Pilotkonzept ,Biodiversitätsfördernde Mahd‘ im Landkreis Friesland flächendeckend in ein Standardkonzept zu überführen“, so Petra Walentowitz. Friesland sei mit dem Projekt eine Art Vorreiter im Artenschutz, der dringend nötig sei. 

Die Akteure möchten Bürger, Gewerbebetriebe und weitere Flächen-Eigentümer dazu animieren, ihnen nachzueifern. „Im Prinzip zählt jeder Quadratmeter“, sagt Petra Walentowitz. Laut Roter Liste Niedersachsens gilt rund die Hälfte der heimischen Pflanzen- und Tierarten als gefährdet.

„Pflanzen und Tiere die in Friesland seit Jahrhunderten lebten, verschwinden derzeit aus unserem Lebensumfeld, bedingt durch eine schleichende Verarmung unserer Landschaft und Gärten an natürlichen Strukturen“, erläutert Jens Eden von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises die Bedeutung der Maßnahmen. Eden: „Es braucht Geduld, bis sich artenreiche Vegetation und damit einhergehend die Insektenwelt wieder einstellen wird, jedoch zeigen sich bereits erste Erfolge: Wer in diesen Tagen die Grünstreifen betrachtet, wird an vielen Stellen beispielsweise vermehrt die Weiße Taubnessel entdecken. Vom Nektar und den Pollen der Taubnessel-Blüten ernähren sich 44 Wildbienenarten, 3 Schwebfliegen- und 4 Käferarten, von ihren Blättern leben die Raupen von 36 Schmetterlingsarten.“

Schlechter Straßenbelag ebnet Weg für Tempo 30 am Pakenser Altendeich

Tempo-20-Hooksiel
Auf dem Pakenser Altendeich zwischen dem Verkehrskreisel und der Tempo-20-Zone im Ortskern (Bild) soll künftig eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gelten. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (6. 6. 2024) – Die zulässige Geschwindigkeit am Pakenser Altendeich in Hooksiel wird zeitnah auf Tempo 30 reduziert. Das versicherte der für Ordnungsdinge zuständige Abteilungsleiter der Gemeinde Wangerland, Markus Gellert, auf der Sitzung des Wegeausschusses am Mittwoch Abend. Bis zur September-Ratssitzung soll dann ein Verkehrskonzept erarbeitet werden, auf dessen Grundlage gegebenenfalls in allen vergleichbaren Innerortsstraßen im Gemeindegebiet Tempo-30-Zonen eingeführt werden können.

Werner Doyen als Anwohner hatte vor rund einem Jahr den Antrag auf Tempo 30 für den Pakenser Altendeich gestellt. Daraufhin hatte der Landkreis an dem Straßenabschnitt vom Hooksieler Verkehrskreisel bis zum Beginn der vorhandenen Tempo-20-Zone im Ortskern unter anderem Verkehrsmessungen veranlasst. Trotz des starken Verkehrsaufkommens konnte die Verkehrsbehörde keine besondere Gefährdungslage feststellen, riet aber dennoch zu Tempo 30 – nämlich in Form der Erweiterung der Tempo-20-Zone. Dafür wäre die Gemeinde Wangerland selbst verantwortlich. Die Verkehrsbehörde habe dagegen keine Bedenken.

Der bereits für Anfang des Jahres erwartete Beschluss des Gemeinderates kam dann überraschend nicht zustande, da eine Ratsfraktion mit Blick auf vergleichbare Situationen in anderen Ortsteilen im Wangerland noch Beratungsbedarf angemeldet hatte. Der soll jetzt bis zum Herbst abgearbeitet werden. Die jetzt angekündigten Tempo-30-Schilder aufgrund des schlechten Zustandes des Straßenbelages am Pakenser Altendeich wären mithin eine Art Übergangslösung bis zur Verabschiedung eines gemeindeweiten Verkehrskonzeptes.

Betriebsgebäude am Klärwerk Schillig erster Schritt zur Zentralisierung

Wangerland/Hooksiel (5. 6. 2024) – Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) arbeitet weiter an seinen Plänen, die Abwasserentsorgung im Bereich der Gemeinde Wangerland zu zentralisieren. Nach Kostenschätzungen aus den Jahren 2020 beziehungsweise 2021 sind dafür Investitionen von jeweils über fünf Millionen Euro in den Klärwerken in Schillig und in Hooksiel erforderlich. 

Wie Dipl.-Ing. Christoph Kraft, Regionalleiter des OOWV für die Landkreise Friesland und Wittmund, am Dienstag vor dem von Reiner Tammen geleiteten Ausschuss für Gemeindeentwicklung der Gemeinde Wangerland sagte, hätten sich diese Kosten inzwischen bereits um mehr als 40 Prozent erhöht. Bis zum Start der Bauarbeiten in einigen Jahren könnten zwischen 15 bis 20 Millionen Euro erforderlich werden.

Klärwerk Hooksiel
Die Tage des Hooksieler Klärwerks sind gezählt. Der OOWV will die Abwasserreinigung in der Gemeinde Wangerland in den nächsten Jahren zentralisieren. Archiv-Foto: hol

Ursprünglich hatte der OOWV die Umsetzung der Investition ab 2028 angestrebt. Ob der Zeitplan zu halten ist, ist unklar. Allein die ökologische Gewässerbetrachtung dauere zwei Jahre, sagte Fred Richter, der beim OOWV für die Kläranlagen im Wangerland (Schillig, Hooksiel, Hohenkirchen) und in der Stadt Varel verantwortlich ist. Für die konkrete Planung der Bauvorhaben und deren Umsetzung müsse man weitere fünf Jahre rechnen. 

Baubeginn Ende des Jahres

Angesichts des langen zeitlichen Horizonts werde man den Bau eines zentralen Betriebsgebäudes für die Kläranlage im Wangerland vorziehen. Baubeginn dafür soll Ende des Jahres sein. Die Einweihung ist für Ende 2025 geplant. In dem neuen Betriebsgebäude sind dann unter anderem getrennte Sanitär- und Duschräume für weibliche und männliche Mitarbeiter vorgesehen. Angesichts des dramatischen Fachkräftemangels auch im Bereich der Ver- und Entsorger müsste die Arbeitgeber unbedingt etwas tun, wenn sie noch Nachwuchskräfte gewinnen wollen, so Kraft.

Der OOWV ist als Zweckverband für die Wasserver- und Abwasserentsorgung für neun Städte und 29 Gemeinden im Nordwesten tätig. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts, so Kraft, arbeite man ohne Gewinnerzielungsabsicht. Dennoch sei es das Ziel, die gestellten Aufgaben so effektiv und kostengünstig wie möglich zu erledigen. Ein Grund dafür: Die jeweiligen Kosten müssen durch Gebühren der Nutzer gedeckt werden. Das Unternehmen mit Sitz in Brake betreibt unter anderem 15 Wasserwerke und 44 Kläranlagen,

Reinigungskapazitäten deutlich ausreichend

Die Kläranlagen im Wangerland sind über 50 Jahre alt. 2021 hat die Gemeinde sie an den OOWV übertragen. Von der Dimensionierung her seien die Anlagen groß genug, so Kraft, dass die Gemeinde Wangerland noch das eine oder andere Neubaugebiet erschließen könne. Auch die Abwasser-Spitzen in der touristischen Hauptsaison könnten problemlos bewältigt werden. Das Klärwerk Hooksiel etwa sei für 13.000 Einwohner ausgelegt. Die Abwassermenge entspreche verteilt übers Jahr aber nur 3310 Einwohnern, in den Nutzerspitzen im Sommer etwa 7000 Einwohnern.

Pumpwerk in Hooksiel geplant

Dennoch will der OOWV das Klärwerk an der Straße nach Crildumersiel aufgeben, durch ein Pumpwerk ersetzen und das Abwasser über ein Druckrohrleitung zur Klärung nach Schillig pumpen. Als einen Grund dafür nannte Kraft technische Gründe. So ließe sich die vorgeschriebene Dichtigkeitsprüfung der biologischen Teichfolienanlage kaum vornehmen. Durch eine Zentralisierung ließen sich zudem Kosten, auch Energiekosten, sparen und die Reinigungsleistungen durch eine vierte Reinigungsstufe verbessern. Da die Investitionskosten über mehrere Jahrzehnte abgeschrieben würden, seien die Belastungen für die Gebührenzahler aus seiner Sicht überschaubar.

Überlegungen aus dem Ausschuss, dass gesamte Abwasser aus dem Wangerland künftig zur Wasserstoff-Drehscheibe Wilhelmshaven zu pumpen, um den enormenWasserbedarf für die Elektrolyse durch Brauchwasser zu decken, erteilte Kraft eine Absage. Der OOWV arbeitete zwar intensiv an Lösungen, um jenseits der Trinkwasser-Ressourcen Wasser für die Wasserstoffproduktion zur Verfügung stellen zu können. Die Abwassermenge aus dem Wangerland sei dafür aber zu gering und der Aufwand zu hoch. 

Der Hooksieler Strand ist wieder da

Nachtarbeit am Hooskieler Strand
In der Nacht zum Mittwoch wurde der Hooksieler Strand wieder hergestellt. Foto: WTG

Hooksiel (4. 6. 2024) – Der Strand ist wieder da. Zumindest seine Grundsubstanz. Der Sand. In der Nacht zum Mittwoch hat eine Wangerländer Tiefbaufirma mit Dumpern und Radladern mehrere Tausend Kubikmeter Sand an den Hooksieler Hauptstrand gefahren und dort verfestigt. Der Sand war im Winter und Frühjahr durch mehrere Sturmfluten abgetragen und ins Meer gespült worden.

In der Vorsaison war es am Hooksieler Badestrand deshalb recht eng. Auf der einen Seite fehlten Richtung Wasser einige Meter Liegefläche und Stellfläche für die Strandkörbe. Auf der anderen Seite fiel der Deich aufgrund der dort laufenden Arbeiten als Ausweichfläche weg. 

Dieter Luikenga, als Leiter des Hooksieler Campingplatzes auch für den hiesigen Strand verantwortlich, zeigte sich zuversichtlich, dass die Lage sich in den nächsten Tagen entspannt. Schon heute sollen die Strandkörbe wieder stehen. „Jetzt ist der Sand wieder da und in der nächsten Woche wird der Sandwall zwischen dem Strandhaus 1 und dem Außenhafen noch zu einer Dünenlandschaft ummodelliert. Dann kann die Hauptsaison kommen.“

Luikenga, der die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH übrigens Ende des Monates verlassen wird, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen, betreute die Mitarbeiter des Tiefbauunternehmens am Mittwochabend ebenso wie der Betreiber des Strandhauses 1, der seine gastronomische Infrastruktur komplett abbauen musste, um den mit Sand beladenen Traktoren den Weg frei zu machen. Die Fahrer holten den Sand zum Großteil von einem Depot, das in den vergangenen Tage auf dem Parkplatz vor dem Hauptstrand angelegt worden war. In einer kleinen Pause wurde sie dafür mit Currywurst belohnt.

Erfolge für Hooksieler Reiterinnen

RuF Hooksiel Kreismeister
Die Kreismeister aus Hooksiel: (von links) Johanna Backhaus, Saskia Brökelmann, Reentje Janßen, Dörthe Gerdes mit Mannschaftsführerin Frauke Janßen. Foto: Elsbeth Noatzsch

Hooksiel/Bockhorn (3. 6. 2024) – Großer Erfolg für den Reit- und Fahrverein (RuF) Hooksiel. Bei den Kreismeisterschaften in der Mannschaftskür und in der Einzeldressur auf dem Turnier in Bockhorn konnten Reiterinnen des Vereins Titel für sich gewinnen.

Es war schon ein grandioses Wochenende für den RuF Hooksiel. Die Kreismeisterschaft Mannschaft in der A-Kür gewann die Ponymannschaft mit Reentje Janßen mit Headhunter, Saskia Bräkelmann mit Strohgirl, Dörthe Gerdes mit Doirins Boy, Johanna Backhaus mit Sammy mit Mannschaftsführerin Frauke Janßen.

Die Pferdemannschaft mit Melissa Künken mit Cheval almant, Freya Heinen auf Chico Saltando, Rieke Scherf mit Unlimited Passion und Alina Frerichs mit Olivia mit Mannschaftsführerin Melanie Lüttge erreichte den 3. Platz.

Den Titel in der Einzeldressur holte Tessa Hasselhorn nach Hooksiel. Den zweiten Platz belegte Doreen Bielefeld, die ebenfalls für den RuF Hooksiel an den Start ging.

 

Schäppchenjagd auf dem Campingplatz

Flohmarkt in Hooskiel
Entspannt war die Atmosphäre auf dem Campingplatz-Flohmarkt. Foto: hol

Hooksiel (3. 6. 2024) – Vom kaum gebrauchten Spielzeug über Omas-Wohnzimmer-Trödel und technischen Raritäten bis hin zu echten Antiquitäten. Vom Gebrauchten über kaum Genutztes zum Selbstgemachten. Der kleine Flohmarkt auf dem Hooksieler Campingplatz hatte ein vielfältiges Angebot zu bieten.

Flohmarkt in Hooksiel

„Ist das Bleikristall?“ – „Keine Ahnung, stand bei Oma im Schrank …“ Aber gut sieht sie auf jeden Fall aus, die kleine Glasschale. Und für zwei Euro, da kann man ja nichts falsch machen. „Was soll das Elektro-Dreirad kosten, das hier eben noch stand?“ – „Pardon, gerade verkauft ….“ Man kann halt nicht immer Glück haben.

Rund 50 fliegende Händler aus der Region hatten am Sonntag ihre Stände auf dem Campingplatz aufgebaut. Zu den Urlaubsgästen unter der Kundschaft gesellten sich auch viele Hooksieler Bürger, die in entspannter Atmosphäre über die Verkaufsmeile schlenderten, mit Händlern fachsimpelten und das ein oder andere Schnäppchen erwarben. Dafür, dass es den Kindern nicht langweilig wurde, sorgte eine kleine Hüpfburg.