Hooksiel (15. 2. 2024) – Ab heute können Autofahrer wieder in Hooksiel tanken. Die Tankstelle am Verkehrskreisel hat nach monatelangen Bauarbeiten wieder geöffnet – auch wenn noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sind. Ab sofort ist zudem die Waschstraße wieder nutzbar. Und auch die Postagentur im Tank-Shop steht als Dienstleister wieder bereit.
Die zur Albers OHG gehörende Tankstelle war Mitte Oktober geschlossen worden. Die technischen Anlagen sollten rundum modernisiert, die unterirdischen Kraftstoff-Lagerkapazitäten deutlich vergrößert werden. Die Hoffnung, die Arbeiten können bereits zum Jahresende, oder zumindest bis Ende Januar abgeschlossen werden, erfüllten sich nicht. Ein wesentlicher Grund: die massiven Wetterkapriolen, die Erd- und Schweißarbeiten erheblich erschwerten. Berd Robben von der Firma Albers: „Sobald es nun trockener wird, können die restlichen Pflasterarbeiten erledigt werden.“
Betroffen waren unter anderem die Autofahrer, die in den vergangenen Monaten zum Tanken nach Jever, Horumersiel oder Wilhelmshaven fahren mussten. Betroffen auch die an die Tankstelle angrenzende Bäckerei-Filiale, die zwar weiter geöffnet blieb, aber erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen gehabt haben dürfte. Bernd Robben von der Firma Albers: „
Wilhelmshaven/Hooksiel (14. 2. 2024) – Das zweite LNG-Terminal in der Jade nimmt Gestalt an. Das wurde am Dienstag Abend bei einer Informationsveranstaltung deutlich, zu der die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) und die FSRU Wilhelmshaven GmbH ins JadeWeserPort-Infocenter eingeladen hatten. Dabei erläuterten Vertreter der beteiligten Firmen und Genehmigungsbehörden den Sachstand.
Die Materie ist in mehrfacher Hinsicht kompliziert. Die Struktur der Akteure ist unübersichtlich, das Bauvorhaben ungewöhnlich und das Genehmigungsverfahren verschachtelt. Dennoch zeigte sich Dr. Andreas van Hooven von der DET zuversichtlich, dass das Terminal den Import von Flüssigerdgas (LNG) Ende des zweiten Quartals, also im Juni, aufnehmen wird.
Über eine FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) wird von Frachtschiffen angelandetes, 162 Grad kaltes Flüssigerdgas in Gas zurückverwandelt und ins Versorgungsnetz eingespeist. Die erste FSRU in der Jade, die „Höegh Esperanza“, liegt bekanntlich am LNG Terminal Wilhelmshaven in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens.
Für die FSRU 2 wird derzeit in der Jade, vor dem Grundstücke des Energiekonzerns TES, ein Ponton-Anleger gebaut, an dem in einigen Wochen die „Excelsior“ festmachen soll. Derzeit liege das Industrieschiff noch in einer spanischen Werft und werde für ihre Aufgabe in Wilhelmshaven umgerüstet, sagte Gerd Töpken, einer von vier Geschäftsführern der FSRU Wilhelmshaven GmbH. Dabei würden auch die Ultraschallanlagen montiert, die dafür sorgen sollen, dass beim Erwärmungsprozess mittels Seewasser keine Biozide anfallen, die die Umwelt belasten könnten.
Bund ist Eigentümer der Anlagen
Eigentümer der Infrastruktur und Auftraggeber für den LNG-Import in der Jade, in Brunsbüttel und künftig auch in Stade ist der Bund. Der bediene sich als „Erfüllungsgehilfen“ einer privatrechtlichen GmbH, der DET, erläutert van Hooven. Diese GmbH wiederum beauftrage andere Unternehmen wie die FSRU Wilhelmshaven GmbH, die für den Aufbau des Terminals bis zur Betriebsbereitschaft verantwortlich ist.
Gesellschafter der FSRU GmbH sind die Energie-Unternehmen TES und Engie. Weitere Partner der DET sind die Reederei der „Excelsior“, für das kaufmännische Management ein litauisches Unternehmen und eine Firma für die Wartung der Anlagen. Diese Ausschreibung sei noch nicht abgeschlossen.
Der Bund will durch den Betrieb von LNG-Terminals die Energieversorgung Deutschlands und der EU sicherstellen, sagte van Hooven. Dafür brauche man LNG. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den Ausfall russischen Erdgases habe sich die Versorgungslage komplett verändert. Weiterhin muss Deutschland rund 90 Prozent des in privaten Haushalten, Industrie- und Gewerbebetrieben benötigen Gases importieren. Russland habe in der Vergangenheit rund 52 Prozent des Bedarfs gedeckt. Inzwischen sei Norwegen Hauptlieferant, zumal die Niederlande kein eigenes Erdgas mehr fördere.
LNG für Gasversorgung in der EU
Künftig, so sagte van Hooven, dürften auch die russischen Erdgaslieferungen nach Tschechien und Österreich wegfallen. Die LNG-Terminals seien damit auch ein Baustein für die Gasversorgung anderer EU-Länder. Die deutschen Gasspeicher seien derzeit mit 70 Prozent noch gut gefüllt. Das reiche, um den Bedarf für zwei Monate zu decken. Damit kämen die Haushalte zwar über den Winter, für die Wirtschaft sei das als Planungsgröße aber zu wenig.
Obwohl die abschließende Bau- und Betriebsgenehmigungen erst in den nächsten Wochen vorliegen werden, sind die Arbeiten an der Ponton-Anlage in der Jade weit fortgeschritten. Wie Töpken sagte, wurde das Baufeld des Insel-Anlegers bereits im vergangenen Jahr von Munition geräumt. Liegewanne und Zufahrt für die Schiffe wurden ausgebaggert, das Sauggut verklappt und vor Ort zehn 70 Meter lange Dalben in den Jadegrund gerammt. Aktuell würden die Dalbenköpfe montiert und die Köpfe mit Stegen verbunden.
Von Bord der „Excelsior“ soll das regasifizierte LNG künftig per Kunstoffpipelines durchs Wasser Richtung Land-Annahmestelle gepumpt werden. Die Leerrohre, die die Pipelines aufnehmen, sind am Deich von der Straße Am Tiefen Fahrwasser aus bereits gut zu erkennen. Die Rammarbeiten in der Jade seien naturschonend vorgenommen worden, betonte Töpken. Dafür seien um die Baustelle so genannte Blasenschleier gelegt worden, die den Schall im Wasser brechen. „Schon im Vorfeld haben wir die Schweinswale aus dem Umfeld vergrämt.“
Kompliziertes Genehmigungsverfahren
Ralf Regensdorff, stellvertretender Leiter des Gewerbeaufsichtsamtes (GAA) Oldenburg, und Dorothea Klein vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erläuterten das komplexe Genehmigungsverfahren, bei dem auch die Behörden zum Teil Neuland betreten hätten. Durch das LNG-Beschleunigungsgesetz seien nicht nur Auslegungs- und Einwendungsfristen verkürzt, sondern auch Prüf- und Genehmigungsabläufe so verzahnt worden, dass ein erheblicher Abstimmungsbedarf zwischen den Behörden entstand. Das Ziel: Eine zügige Abwicklung der Genehmigungsschritte. Als hilfreich habe sich erwiesen, dass ein beim Umweltministerium in Hannover installierter „Lenkungsausschuss“ das Verfahren koordinierend begleitet habe.
Das GAA muss vor allem immissionsschutzrechtliche Frage klären. „Eine FSRU ist eine Industrieanlage auf dem Wasser“, sagte Regensdorff. An Bord der „Excelsior“ werden bis zu 58,7 Tonnen entzündbare Gase gelagert und eine Dampfkesselanlage betrieben. Zudem müssten die Lade- und Entladevorgänge geprüft werden. Das NLWKN kümmert sich vornehmlich um das Planfeststellungsverfahren für den Bau des Anlegers und um die wasserrechtliche Genehmigung für die Einleitung von erwärmtem Wasser in die Jade. Viele weitere Themen etwa zu schifffahrtsrechtlichen Fragen oder zu städtischen Belangen seien zudem in diese Genehmigungen „einkonzentriert“ worden. „Am Ende steht eine umfassende Baugenehmigung“, sagte Regensdorff, die voraussichtlich Ende März erteilt werden könne.
Nach fünf Jahren soll Wasserstoff kommen
Laut Bauantrag soll der Betrieb der FSRU auf fünf Jahre begrenzt sein. Zum einen werde dadurch deutlich, dass das fossile LNG nur eine Übergangslösung sei, so Frank Albers, TES-Manager in Diensten der FSRU Wilhelmshaven GmbH. Zum anderen solle das Areal des Insel-Anlegers danach auf sechs bis acht Schiffs-Liegeplätze erweitert werden. Damit werde die Grundlage für den TES Green Energy Hub gelegt – über den der Import von Wasserstoff-Derivaten laufen soll. Wasserstoff soll einer der Eckpfeiler einer klimaschonenden Energieversorgung Deutschlands werden. Aber, so betonte Albers: „LNG Terminal und Green Energy Hub sind zwei paar Schuhe.“
Hooksiel (14. 2. 2024) – Die Jugendfeuerwehr ist eine anerkannt gute Einrichtung in Hooksiel. Das wurde auf der Jahreshauptversammlung der Nachwuchsorganisation der Freiwilligen Feuerwehr im Ort wieder einmal deutlich. Alle Gäste lobten in ihren Grußworten das Engagement und die gute Arbeit der vor über 50 Jahren gegründeten Einrichtung.
Der Jugendwehr gehören aktuell fünf Mädchen und sieben Jungen an. Wie Jugendwart Carsten Behnk ausführte, wurde im vergangenen Jahr an 61 Tagen Dienst versehen. Dabei seien insgesamt 3460 Dienststunden zusammen gekommen – 2613 von den Kindern sowie 856 von deren Betreuern. Die fleißigsten Kinder waren dabei Martha Schröder, Damian Priebe und Juliane Ahlschläger. Sie wurden mit einem kleinen Präsent ausgezeichnet.
Als besondere Ereignisse in 2023 hob Behnk ein Zeltlager in Grömitz, das Ablegen der Leistungsspange in Emden, die „Jugendflamme 1“ bei der Feuerwehr Grömitz und die Sicherung Hooksiel hervor.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Marianne Kaiser-Fuchs unterstrich die Bedeutung von Jugendfeuerwehren für die Nachwuchsarbeit der Feuerwehren in der Gemeinde. Ausdrücklich bezog sie in en Dank der Gemeinde auch die Betreuer mit ein.
Zu den weiteren Gästen zählten Gemeindebrandmeister Eike Eilers, Ortsbrandmeister Jörg Nöchel, Ratsvorsitzender Wolfram Sandmeier und der Hooksieler Ratsherr Holger Ulfers sowie der Vorsitzenden des Fördervereins Freiwillige Feuerwehr Hooksiel Dr. Thomas Große und als Vertreter der Dorfgemeinschaft Stephan Köhl.
Große berichtete, dass viele Spenden, die der Förderverein erhält, ausdrücklich für die Jugendfeuerwehr gedacht seien. Köhl kündigte im Namen der Dorfgemeinschaft eine Spende in Form eines Pavillons an. Die Jugendfeuerwehr braucht diesen zum Unterstellen bei Regen und Sonne bei Ausflügen und Diensten.
Hooksiel (13. 2. 2024) – Sehr gut präsentiert haben sich drei Nachwuchsreiterinnen des Reit- und Fahrvereins (RuF) Hooksiel beim Bezirksentscheid des „Jugendvergleichswettkampfes 2024“ des Reiterverbandes Oldenburg. Für die Veranstaltung in Höven hatten sich aus Hooksiel Reentje Janßen, Johanna Backhaus und Zoe Kuper qualifiziert.
Beim Jugendvergleichswettkampf müssen die Teilnehmerinnen eine E-Dressur (wird dreiach gewertet) und ein E-Springen (zweifache Wertung wird) reiten sowie das Pferd auf gerader Linie vormustern und Theoriefragen beantworten. Ponys und Pferde werden dabei getrennt bewertet. Startberechtigt sind Reiter und Reiterinnen des Jahrgangs 2008 und jünger mit der Leistungsklasse (LK) 0,7 und 6. Für den Kreisreiterverband Friesland-Wilhelmshaven waren die Teilnehmerinnen auf zwei Sichtungsterminen ausgewählt worden.
Vom RuF Hooksiel durften bei den Pferden Reentje Janßen mit Raja und bei den Ponys Johanna Backhaus mit Giselle und Zoe Kuper mit Michel teilnehmen. Dabei haben sich Reentje Janßen und Johanna Backhaus sogar für das Auswahltraining am 24. Februar in Ganderkesee qualifiziert, teilt RuF-Pressesprecherin Elsbeth Noatzsch mit. „ Hier wird entschieden, welche für Reiterinnen und Reiter den Reiterverband Oldenburg beim Landesentscheid in Emsbühren vertreten.“
Hooksiel (12. 2. 2024) – Am Rosenmontag hatten die Fastnachtsläufer Hooksiel fest im Griff. Nachdem die 14 jungen Frauen und Männern am Wochenende bereits beim Handwerkerball und beim Kinderfasching aufgetreten waren, zogen sie am Montag in drei Gruppen in traditioneller Verkleidung mit Teufelsgeige, Akkordeon und jeder Menge gute Laune zunächst von Bauernhof zu Bauernhof und ab dem Frühstück durch den Ort selbst.
Eine Station: die Grundschule. Hier wurden die Schüler, Auszubildenden und Jung-Gesellen in der großen Pause vom Lehrerkollegium und den Schüler der ersten bis vierten Klasse stilgerecht empfangen – nämlich ebenfalls verkleidet. Nach einem zünftigen Lied begann die Jagd der „schwarzen Männer“ auf ihre kleinen „Opfer“, die mit einem schwarzen Strich auf der Nase gekennzeichnet wurden, sobald sie ihren Häschern in die Hände fielen.
Im Anschluss zogen die Fastnachtsläufer weiter. Von Haus zu Haus, von Betrieb zu Betrieb und am Abend von Gaststätte zu Gaststätte. Ein anstrengender Wochenbeginn für die jungen Leute. Aber zum Trost für alle Karnevalisten: Am Aschermittwoch ist schon alles vorbei.
Wangerland/Hooksiel (12. 2. 2024) – Saisonabschluss der E2-Jugend der E2-Fußball-Jugend der JSG Wangerland in eigener Halle in Hohenkirchen – während sich die Eltern um das Catering kümmern, müssen die Jungen gleich im Lokalderby gegen den Heidmühle FC ran.
Die Wangerländer zeigen eine gute Leistung. Dennoch kassieren die JSG-Jungen in de 5. Minute das 0:1. Die Wangerländer erspielen sich einige gute Chancen, fangen aber in den Schlussminuten noch zwei weitere Treffer ein: 0:3.
Gegen Neuenburg beginnt die JSG überlegen. Thede gibt hinten den Libero und räumt alles ab. Vorne eine Doppelchance durch Elian und Eysem. „Aber die Murmel wollte einfach nicht über die Linie“, bedauert Trainer Bernhard Köster. „Und wenn du vorn die Dinger nicht machst, dann kassiert du hinten eins …“ So geschehen in Minute fünf. Endstand 0:1. Gegen Dangastermoor geht es hin und her. Aber wieder dasselbe Spiel: Vorne 0, hinten 2. In der Schlussphase fällt dann sogar noch das 0:3.
„Ein komischer Tag, wir spielen gut, aber Zählbares kommt nicht heraus“, bilanziert Köster – zumindest bis zum letzten Spiel gegen SV Wilhelmshaven. Benny tankt sich gegen drei Leute an der Außenlinie durch, maßgerechte Hereingabe vors Tor, aber Eysem und Elian verpassen knapp. Weiteren Chancen folgen. Dann, in der 7. Minute, die Erlösung. Elian fasst sich ein Herz, zweimal scheint der Ball schon weg, aber er setzt immer wieder nach und wird mit dem 1:0 belohnt. Danach steht die Abwehr gut. Und kurz vor Schluss sorgt Noah für die Entscheidung. 2:0. Ein versöhnlicher Saisonabschluss.
Hooksiel (11. 2. 2024) – An der Nordseeküste gibt es keine Narren-Feiern? Wer das als Karnevalsflüchtling geglaubt hat, der hat sich geirrt. Während am Samstagnachmittag im Kursaal in Horumersiel 300 Frauen Karneval feierten, tobte in Hooksiel am Abend in der Event-Halle Langenhorst das närrische Leben.
Nach mehrjähriger Pause erlebte hier der traditionelle Handwerkerball des Hooksieler Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe eine Wiedergeburt. Tolle Kostüme, ausgelassene Stimmung und fetzige Musik. „Ab 20 Uhr war die Tanzfläche voll“, schildert ein Teilnehmer. Und das blieb sie bis tief in die Nacht so.
Eine gelungene Premier feierten in diesem Rahmen die Hooksieler Fastnachtläufer. Die 14 Schüler, Auszubildenden und Jung-Gesellen werden am Rosenmontag mit Teufelsgeige und Akkordeon durch Hooksiel ziehen, schwarze Striche verteilen und um kleine Gaben bitten. Bitter für Karnevalsflüchtlinge. Aber auch in Hooksiel lebt die Fastnachttradition.
Hooksiel (11. 2. 2024) – Die Katastrophen häufen sich. Schon deshalb würden Feuerwehren immer wichtiger, stellte Günter Schmöckel, Sprecher der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel, auf der Jahreshauptversammlung der Wehr fest. Ebenso wie Ortsbrandmeister Jörg Nöchel dankte Schmöckel der Gemeinde Wangerland. „Es ist in den vergangenen Jahren viel in die Wehren investiert worden.“
Ratsvorsitzender Wolfram Sandmeier würdigte das Engagement in Hooksiel, insbesondere auch im Bereich der Jugendfeuerwehr. Feuerwehren, so der SPD-Politiker, seien eine Art „Kleber der Gemeinde“. Die freiwilligen Helfer würden für Zusammenhalt sorgen. Schon deshalb sei man sich im Rat darin einig, die Feuerwehren zu unterstützen.
Nutznießer dieser Strategie ist auch die Feuerwehr Hooksiel. Am 9. Mai soll das neue Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg eingeweiht werden. Auf der letzten Hauptversammlung im Geräteaus am Alten Hafen legte Nöchel die Bilanz der Wehr für das „ereignisreiche Jahr 2023“ vor. Die Wehr musste zu 65 Einsätzen ausrücken, darunter 17 Brände und fünf Verkehrsunfälle. Insgesamt habe man 21 Verletzte gerettet. Weniger erfreulich: Der Anteil der Fehlalarme lag bei über zehn Prozent. Als „kurios“ wertete der Ortsbrandmeister einen Einsatz am JadeWeserPort in Wilhelmshaven, wo eine Person im Wasser treiben sollte. „Aber wenn wir alarmiert werden, rücken wir natürlich aus …“
Hoher Frauenanteil
Die Feuerwehr hat aktuell 65 Mitglieder. 31, darunter 7 Frauen, gehören nach den Worten von Nöchel der aktiven Wehr an. Hinzu kommen 9 passive Mitglieder, 12 Mädchen und Jungen in der Jugendfeuerwehr sowie 13 Kameraden der Altersabteilung. Im vergangenen Jahr hätten aktive Wehr und Jugendfeuerwehr zusammen 9062 Stunden Dienst geleistet, davon 695 bei Einsätzen und 2059 bei Ausbildungsdiensten und Lehrgängen.
Die meisten Einsätze wurden im Spätsommer registriert und zwar überwiegend an Wochenenden. Zum Glück, denn unter der Woche ist es für freiwillige Feuerwehren häufig schwer, im Alarmfall genügend einsatzfähige Mitstreiter zu finden. Nöchel dankte vor diesem Hintergrund insbesondere den Freiwilligen der Ortswehr Waddewarden, die mit den Hooksielern zusammen ausrücken.
Appell an Gemeindemitarbeiter
Günter Schmöckel appellierte mit Blick auf die Personalengpässe an die Gemeinde Wangerland, bei ihren Mitarbeitern im Rathaus, im Bauhof und auch bei der Wangerland Touristik dafür zu werben, sich in den Feuerwehren zu engagieren. „Diese Leute sind immer im Wangerland und könnten schnell vor Ort sein, wenn es unter der Woche mal knallt.“ SPD-Ratsherr Holger Ulfers sagte zu, die Anregung aufnehmen zu wollen. Hilfreich könnte auch eine weitsichtige Wohnungspolitik sein. Wie Ortsbrandmeister Nöchel sagte, habe die Wehr schon Kameraden verloren, die umziehen mussten, weil sie die hohen Mieten in Hooksiel nicht mehr zahlen konnten.
Gemeindebrandmeister Eike Eilers und Gerhard Zunken vom Kreisfeuerwehrverband Friesland würdigen das Engagement in der Hooksieler Wehr. „Über 9000 Dienst, das ist der Hammer“, sagte Eilers. Beide unterstrichen den anhaltenden Ausbildungsbedarf bei Feuerwehren. Aktuelles Problem: Die steigende Zahl von Bränden, die durch Lithium-Ionen-Batterien ausgelöst werden. Allein in Hooksiel gab es vergangenes Jahr drei Elektro-Brände. Nicht immer seien defekte Akkus der Grund dafür, so Zunken. „In einem Fall ist aus ungeklärtem Grund eine E-Zigarette in Flammen aufgegangen. Nur gut, dass sie nicht gerade in der Hosentasche steckte.“
50 Jahre in aktiver Wehr
Zu den Höhepunkten der Hauptversammlung gehörten die Ehrungen, Beförderungen und Ernennungen. Zunken und Sandmeier ehrten Carsten Behnk, der seit 50 Jahren in der Feuerwehr ist. Nur sehr selten werde diese Auszeichung einem aktiven Feuerwehrmann zuteil, sagte Zunken. Aber: Behnk sei bereits im Alter von zehn Jahren Mitglied der Jugendfeuerwehr Hannover gewesen. Seit 2005 gehört der Hauptlöschmeister der Einsatzabteilung der Feuerwehr Hooksiel an. Unter anderem engagiert er sich hier als Jugendwart.
Eilers und Nöchel ernannten Jan-Niklas Opfer und Harald Zinn zu Feuerwehranwärtern. Befördert wurden Femke Klein zur Feuerwehrfrau, Nando Rothert zum Feuerwehrmann, Vanessa Müller zur Oberfeuerwehrfrau, Marianne Kruse zur Hauptfeuerwehrfrau und Thomas Große zum Hauptlöschmeister.
Als Mitglieder mit der höchsten Dienstbeteiligung wurden zudem Björn Mühlena (604 Stunden), Thomas Große (417) und Carsten Behnk (377) gewürdigt. Mühlena begleite unter anderem intensiv den Neubau des Feuerwehrgerätehauses, sagte Nöchel. Am intensivsten am Ausbildungsdienst haben sich beteiligt: Thomas Große (282 Stunden), Carsten Behnk (174), Björn Mühlena (140) und Malte Meiners (137).
Mit Applaus begrüßt wurde im Kreise der Feuerwehr Philipp Opitz. Der Leiter der Geschäftsstelle Hohenkirchen der Öffentlichen Versicherung überreichte mit Blick auf die anstehenden Jubiläumsfeiern der Feuerwehr Hooksiel eine Spende von 1000 Euro. Immerhin sorge die Wehr dafür, dass die von der Brandkasse zu deckenden Schäden geringer seien. Im Zuge der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses wird das 100-jährige Bestehen der Wehr und das 50-jährige Jubiläum der Jugendfeurwehr nachgefeiert. Zudem wird der Förderverein der Wehr 20 Jahre alt.
Hooksiel (10. 2. 2024) – Er war kein gebürtiger Hooksieler. Dennoch hat er sich wie nur wenige andere um den Sielort gekümmert, seine Historie erkundet, Besonderheiten entdeckt und öffentlich gemacht und damit das Bild von Hooksiel als einer Perle an der niedersächsischen Nordseeküste geprägt.
Hans Ney (Foto) ist im Juni 2016 im Alter von 92 Jahren in Hooksiel gestorben. In diesem Februar wäre er 100 Jahre alt geworden. Ein guter Grund, an das Engagement eines Mannes zu erinnern, dessen Wirken noch heute an jeder zweiten Ecke im Dorf sichtbar ist. 2005 hat der damalige niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann sein langjähriges Engagement bei der Erkundung der Geschichte Hooksiels mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens gewürdigt.
„Hans Neys bürgerschaftliches Engagement für seine Heimat ist vorbildlich“, stellte der Minister damals fest. Wichtiger noch war Ney aber zeitlebens die silberne Spieker-Ehrennadel vom Heimatbund. Eine Auszeichnung von einem Bund, der die plattdeutsche Sprache hochhielt. Und das, obwohl Heimatfreund Ney selbst gar kein Plattdeutsch sprach.
Ney, am 10. Februar 1924 in Nauen (Brandenburg) geboren, wurde 1975, nach etlichen Umzügen quer durch Deutschland, in Hooksiel sesshaft. Der Fregattenkapitän a. D., der von 1961 bis 1982 bei der Bundesmarine seinen Dienst versah, setzte sich unter anderem für den Ausbau des historischen Hafens ein, trieb die Restaurierung des historischen Mudderboots von 1837 als „Kulturdenkmal“ voran, initiierte die Einrichtung einer Mühlengedenkstätte am Pakenser Altendeich und versah etliche Gebäude im Ort mit Hinweisschildern auf ihre Geschichte.
Hans Ney war kein Historiker im wissenschaftlichen Sinne. Er war ein Sammler, der sich in Archiven umtat und auch private Sammlungen durchstöberte. Was er fand, setzte er in spannende Zeit-Geschichte(n) um. Hans Ney hat mehrere Bücher („Geschichten am Hookstief“, „450 Jahre Hooksiel“, „Verwitterte Zeitzeugen“) sowie unzählige Beiträge in Tageszeitungen und Magazinen veröffentlicht und jede Menge anschauliche Vorträge gehalten. 1986 übernahm er die Organisation der 440-Jahr-Feier seines Herzensortes, der längst seine Heimat geworden war.
Hans Ney hat erkannt, wie spannend das Leben in Hooksiel war und ist. Mit seinen historischen Arbeiten, so sagte er einmal, habe er das Wir-Gefühl der Hooksieler stärken wollen. Eine Aufgabe, die heute so wichtig wie in den zurück liegenden Jahrzehnten ist.
Inzwischen sind auch die vier großen Tore der Fahrzeughalle im neuen Feuerwehrgerätehaus installiert. Die Zufahrt von dort zur Straße Hohe Weg muss noch angelegt werden. Foto: Feuerwehr
Hooksiel (8. 2. 2024) – Der finale Fahrplan für den Umzug der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel in das neue Gerätehaus steht. Bis Ende März werden die Handwerker mit dem Innenausbau des Neubaus am Hohen Weg fertig sein. Danach werden Feuerwehr und Jugendfeuerwehr ihr derzeitiges Domizil am alten Hafen räumen und ihre Utensilien vom Feuerwehrschlauch über die Einsatzausrüstung bis zur Büroausstattung in die neue Unterkunft bringen.
Der Zeitplan ist für alle Beteiligten eng. Im Innenbereich des Neubaus arbeiten derzeit die Maler, Zwei Räume müssen noch gefliest, Sanitär- und Lüftungsanlagen montiert, Umkleideschränke aufgestellt werden. Noch einiges zu tun gibt es im Außenbereich. Auf dem Grundstück steht jede Menge Wasser, obwohl bereits eine Drainage und jede Menge Sand eingebaut wurden. Zum Aufgabenkatalog gehören zudem der Außenwaschplatz für die Feuerwehrfahrzeuge, eine Terrasse samt Überdachung und die Zufahren zum Gelänge – zum einen für Privatwagen, zum anderen für die Einsatzfahrzeuge der Wehr.
Um die direkte Zufahrt aus der Fahrzeughalle zur Straße Hohe Weg zu ermöglichen, muss der dortige Straßengraben verrohrt und der vorhandene Grünstreifen zurückgebaut werden. „Das wird sportlich“, sagte Ortsbrandmeister Jörg Nöchel. „Aber wir sind überzeugt davon, dass der Zeitplan eingehalten werden wird.“
Auch beim Innenausbau ist noch einiges zu tun. Aber Ortsbrandmeister Jörg Nöchel ist sich sicher, dass der Zeitplan für den Umzug und die Eröffnungsfeier am 9. Mai gehalten werden kann. Foto: hol
Denn: Nach dem Umzug wartet ein wichtiger Termin auf die Hooksieler Feuerwehr-Familie. Am Donnerstag, 9. Mai, dem Himmelfahrtstag, ab 10 Uhr wird die Einweihung des Feuerwehrgerätehaus mit einem „Tag der offenen Tür“ gefeiert, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind. Und es gibt noch weitere Gründe für einen ordentlichen Festakt. Die Hooksieler Wehr wurde im vergangenen Jahre 100 Jahre alt, die Jugendfeuerwehr 50 Jahre und der Förderverein der Wehr blickt auf 20 Jahre zurück. Die Jubiläumsfeiern wurden mit Blick auf die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses auf dieses Jahr verschoben.
„Natürlich wird es einen Festakt mit ein paar Reden geben“, sagt Nöchel. Wichtiger sei aber, dass das neue Gebäude an die Bürger von Hooksiel, die Eigentümer, übergeben wird, die es dann den Feuerwehrleuten als Nutzer zur Verfügung stellen. Geplant seien neben der Präsentation des Neubaus unter anderem eine Fahzeugausstellung, Spiele für Klein und Groß sowie reichlich Speisen und Getränke für jedermann.