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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

Herbstleuchten mit Leckereien, Musik und Lichtershow am Alten Hafen

Herbstleuchten
Zum 12. Herbstleuchten wird der Alte Hafen von Hooksiel in stimmungsvolles Licht getaucht. Foto: privat

Hooksiel (6. 10. 2023) – Der Verein „De Hooksieler“ lädt für Samstag, 14. Oktober, ab 12 Uhr, zum „12. Hooksieler Herbstleuchten“ ein, dem herbstlichen Hafenfest am Alten Hafen von Hooksiel. Neben Kulinarischem rund um den Apfel (frisch gepresster Apfelsaft, Apfelkuchen, Kartoffelpuffer mit Apfelmus, warmer Apfelsaft mit Calvados) werden selbst gebackener Kuchen, Kartoffelpuffer, Fischbrötchen, Backfisch, Pizza und Bratwurst angeboten. Darüber hinaus kann man fangfrische Krabben direkt vom Kutter „Trotz“ bekommen.

Einige Kunsthandwerker und Marktstände werden das Herbstfest bereichern. Am Nachmittag erklingt am Hafen Harmonika-Musik. Angeboten werden zudem Rundfahrten durch Hooksiel mit einer historischen Friesenkutsche sowie Kinderschminken und Glitzertattoos. 

Ab 18 Uhr tritt die Folk-Band „Beltane“ auf. Mit einer Mischung Irisch/Schottischer Songs und Tunes aus vielen Epochen wollen die Musiker ihre Zuhörer gedanklich auf die Schönheit der grünen Insel oder die Wildheit der Highlands einstimmen. Dabei alte Meister ebenso wie Zeitgenossen musikalisch völlig neu in Szene gesetzt. 

In der ersten Pause treten Turnkinder des MTV Hooksiel auf. Das gesamte musikalische Bühnenprogramm wird mit einer Feuershow untermalt. Mit einsetzender Dämmerung erstrahlt der Hafen in stimmungsvollem Licht. Dabei setzen „De Hooksieler“, die bei der Ausrichtung des „Herbstleuchtens“ von der Hooksieler Theatergruppe und beim Auf- und Abbau vom FC Nordsee Hooksiel und der örtlichen Arbeitsgruppe unterstützt werden, auf die Erfahrung der Profis der „Le-Lichttechnik“. Die Erlöse des Vereins „De Hooksieler“ werden für die Durchführung des Festes verwendet.

Das Programm im Einzelnen: 14 bis 16.30 Uhr: Seemannslieder von Christoffer Groninger auf seiner steirischen Harmonika; 14.30 bis 16.30 Uhr: Rundfahrten mit der Friesenkutsche vom Friesengestüt „Friesland Stern“; ab 18 Uhr: Auftritt „Beltane“; ab 18.45 Uhr: Auftritt der MTV Turnkinder; ab einsetzender Dämmerung: Lichter- und Feuershow.

Strandkörbe am Strand werden abgebaut – obwohl die Sonne scheint

Strandkörbe
Gehören zum Hooskieler Strand wie der Sand und das Watt: die Strandkörbe. Foto: Bildwerfer

Hooksiel (5. 10. 2023) – Mittwoch, 4. Oktober, am Hooksieler Strand. Überraschend viele Urlauber und Tagesgäste genießen noch den Altweibersommer, gehen spazieren oder wollen einfach nur in die Sonne blinzeln.

Unterdessen sind Mitarbeiter der Wangerland Touristik GmbH damit beschäftigt, bereits die Strandkörbe abzubauen. „Ist das kundenfreundlich?“, fragt sich Christian Müller gegenüber „Hooksiel-Life“. Aber er habe es ohnehin längst aufgegeben, sich zu wundern ….

Dabei gibt es in diesem Fall für Verwunderung gar keinen Anlass. Wie der Leiter des Campingplatezs Hooksiel, Dieter Luikenga, auf Nachfrage erläutert, sehe die Deichvorland-Verordnung des Landkreises Friesland sogar vor, dass sämtliche Utensilien aus dem Deichvorland bereits zum 1. Oktober verschwunden sein sollen. „Es gibt aber eine Karenzzeit bis zum 15. Oktober“, so Luikenga. „Die nutzen wir möglichst aus.“

In diesem Jahr fände allerdings die Herbstdeichschau des III. Oldenburgischen Deichbandes sehr früh statt, nämlich schon am kommenden Dienstag, 10. Oktober. Dabei nehmen Vertreter der Oberen und Unteren Deichbehörde und die Deichgeschworenen die komplette Deichlinie des Verbandes in Augenschein, um dann zu bestätigen, dass die Sicherheit der Deiche für die anstehende Stumflutsaison gegeben ist. „Uns ist nahe gelegt worden, bis zur Deichschau schon möglichst viel Strandkörbe abzuräumen“, sagt Luikenga. 

Die besondern Bestimmungen zur Deichsicherheit und zum Schutz der Natur im Deichvorland betreffen auch den Campingplatz selbst, der ja ebenfalls vor dem Deich liegt. Die letzten Camper müssen bis Sonntag, 15. Oktober, ihre Stellplätze geräumt haben. Angecampt wird dann wieder am 28. März 2024.

SDN: Industrialisierung der Nordsee gefährdet Weltnaturerbe-Status

Hooksiel/Varel (5. 10. 2023) – Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) warnt davor, den Status UNESCO Weltnaturerbe für den Nationalpark Wattenmeer leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Es sei zu befürchten, dass die Offshore-Zubauten wesentlich dazu beitragen, die südliche Nordsee auf See, und in der Folge auch das Wattenmeer, zu „Industriebrachen“ umzufunktionieren. „Dabei leben wir doch in einer Zeit voller Veränderungen, die uns zwingt, mit unseren Schutzgütern besonders sorgsam umzugehen“, mahnt Varels Bürgermeister und SDN-Vorsitzender Gerd-Christian Wagner. 

Die Schutzgemeinschaft verweist auf die 2009 erfolgte Aberkennung des Elbtales von Dresden als Welterbestätte. „Und jetzt ist aufgrund einer weitgehenden Planlosigkeit in Sachen Natur-Schutz auch noch unser Wattenmeer direkt davon bedroht.“ So müsse die jüngste UNESCO-Warnung zur Öl- und Gasförderung im Weltnaturerbe Wattenmeer als Weckruf verstanden und entsprechend ernst genommen werden. Aus Sicht der SDN ist der Welterbe-Status des Wattenmeers nicht mit einer dort oder in seiner unmittelbaren Nähe stattfindenden Rohstoffgewinnung und einem unübersehbar großen Bau- sowie Wartungsbedarf von Infrastruktur für erneuerbare Energien vereinbar.

„Wir müssen uns für einen verstärkten Schutz zur Bewahrung des natürlichen Wattenmeers einsetzen,“ betont Kapitän Ulrich Birstein, zweiter SDN-Vorsitzender, mit Blick auf die steigende Zahl von Offshore-Windparks. Der auf See produzierte Strom müsse ja an Land gebracht werden – und das ginge dann immer durchs Wattenmeer.

„In ersten Fachgesprächen hieß es, dass mit mindestens 32 Kabelverlegungen nebst Kontrollen, Wartung, Reparatur und wieder Abbau zu rechnen wäre, wenn das aktuelle Ausbauziel allein für die deutsche Küste eingehalten werden sollte,“ so Birstein. „Hinzu kommen dann noch Ergas-Förderinteressen, LNG-Anlandungen, militärische Übungen, CO2-Transport und Einlagerung, Öl-Förderung wie -Explorationen und zu allem Überfluss auch noch zunehmende Gefahren für Schiffshavarien, da die Schifffahrtswege auf See immer weiter eingeengt werden.“

Ganz ohne Offshore-Windkraft werde es angesichts der Energiekrise nicht gehen, räumt Birstein ein. „Allerdings stellt sich dabei die Frage nach Sinn und Unsinn von Menge und Größe der Vorhaben – und ganz besonders nach deren Auswirkungen auf den Lebensraum Wattenmeer und seine Bewohner. 

Brustkrebs-Früherkennung bis 75: Land muss Meldeverordnung ändern

Friesland/Wangerland (4. 10. 2023) – Als „tollen Erfolg“ wertet die Wangerländer Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (CDU) die Anhebung der Altersgrenze fürs Mammographie-Screening von 69 auf 75 Jahre. Ab Juli 2024 sind danach alle Frauen bis zu einem Alter von 75 Jahren für das Brustkrebsfrüherkennungs-Programm anspruchsberechtigt.

Katharina Jensen lobt insbesondere die friesische Initiative „mammoBis75“. Der Kreislandfrauenverband Friesland-Wilhelmshaven und Ann-Kathrin Cramer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Friesland, hatten eine Petition gestartet und mehr als 80.000 Unterschriften gesammelt. Die Neuregelung beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) im September. 

„Damit die Frauen in Niedersachsen im Alter zwischen 70 und 75 Jahren künftig von ihrem Anspruch auf das Mammographie-Screening flächendeckend erfahren und entsprechend regelmäßig eingeladen werden, ist aber eine Änderung der niedersächsischen Meldedatenverordnung nötig“, erläutert Jensen. „Das ist bisher aber noch nicht geschehen.“ 

Darauf hatte Katharina Jensen mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Anne Janssen bereits im April dieses Jahres Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi (SPD) hingewiesen. „Leider haben wird bis heute keine Antwort erhalten“, so Jensen. „Man hätte hier in Niedersachsen aus meiner Sicht schon einen Schritt weiter sein können.“ Jetzt hat die Abgeordnete die Anpassung der Meldedatenverordnung in einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung erneut angemahnt. 

Gemeinde sucht Wege, illegale Ferienwohnungen zu legalisieren

Wangerland (4. 10. 2023) – Die Gemeinde Wangerland will die Umsetzung ihre Gemeindeentwicklungs-Konzeptes (GEK) trotz angespannter Personallage in der Bauverwaltung vorantreiben. Den Anfang macht der Ratsausschuss für Gemeindentwicklung und Sanierung auf seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 10. Oktober. Auf der Tagesordnung steht eine Veränderungssperre für den Ortskern von Schillig und die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes für Horumersiel (Straßenzüge Pommernweg und Am Tief).

Gutachter hatten festgestellt, dass im Wangerland in vielen Gebieten die tatsächlichen Bau- und Nutzungsformen von Gebäuden nicht mit den Vorgaben der zum Teil sehr alten Bebauungspläne übereinstimmen. Verschärft wird die Problematik dadurch, dass seit 2017 baurechtlich Ferienwohnungen als eigene Nutzungsform ausgewiesen werden müssen. Im Wangerland, wo das bislang kaum geschehen ist, bedeutet das: Viele Ferienwohnungen werden aktuell „schwarz“ vermietet.

Drohendes Vermietung-Verbot

Was das in der Praxis bedeutet kann, zeigt das Beispiel von zwei Betreibern von Ferienwohnungs-Komplexen in Horumersiel. Sie hatten sich im Frühjahr bei der Gemeinde gemeldet und darauf hingewiesen, dass ihre Domizile im Pommernweg und Am Tief baurechtlich nicht abgesichert sind. Dieser Hinweis gelangte an den Landkreis Friesland als Genehmigungsbehörde, die umgehend die Einstellung der Vermietung in den benannten Objekten forderte.

Das Problem: In beiden Straßenzügen, derzeit teils als Allgemeines, teils als Reines Wohngebiet ausgewiesen, gibt es jede Menge Feriendomizile. Die damit verbundenen Verstöße gegen das Baurecht wurden in der Vergangenheit zumindest geduldet.

Jetzt will die Gemeinde offenbar die faktische Situation und das Baurecht wieder in Einklang bringen. Wie aus den Beratungsunterlagen des Ausschusses hervorgeht, schlägt die Verwaltung vor, den Straßenzug Pommernweg/Zum Tief als „Sondergebiet Ferienwohnungen/Dauerwohnen“ auszuweisen. Die Alternative wäre gewesen, die Vermietung eines Großteils der Ferienwohnungen zu untersagen. 

Tourismus in Schillig sichern

Handlungsbedarf gibt es offenbar auch in Schillig. Hier soll eine Veränderungssperre erlassen werden, die der Gemeinde Luft gibt, den Bebauungsplan „Schillig Kern“ aus dem Jahr 1978 zu präzisieren. Der B-Plan enthält bislang keinerlei Festsetzungen zu Ferienwohnungen, Hotels oder anderen touristischen Nutzungen, die in diesem Kernbereich gesichert werden sollen. Zum Kernbereich gehört auch das ehemalige Hotel Upstalsboom, das derzeit leer steht und verkauft werden soll.

Polizei stoppt betrunkenen Radfahrer

Hooksiel/Wilhelmshaven (3. 10. 2023) – In der Nacht zum Dienstag gegen 4 Uhr war ein Mann auf seinem Fahrrad auf der Landesstraße 210 in Wilhelmshaven in Richtung Hooksiel unterwegs. Zeugen alarmierten die Polizei, die den 24-Jährigen bei seinem lebensgefährlichen Unterfangen stoppte.

„Bei dem Fahrradfahrer wurde eine erhebliche Alkoholbeeinflussung festgestellt“, teilte die Polizei heute mit. Es sei eine Blutproben entnommen und ein Strafverfahren gegen den Radfahrer eingeleitet worden.

Schilder am Strand in neuem Design

Hooksiel (3. 10. 2023) – Die Wangerland Touristik weiß, wo es lang geht. Und das will sie den Urlaubern und sonstigen Gästen am Strand von Hooksiel auch deutlich zeigen. Neue Schilder weisen den Weg zu den verschiedenen Strandbereichen. Insgesamt werden es 50 bis 60 Stück sein, schätzt die WTG-Marketing-Chefin Larissa Strangmann im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Und das muss noch nicht das Ende sein.

Schild am Strand
Neue Schilder am Hooksieler Strand sollen den Gästen den Weg weisen. Foto: hol

Die klassischen Strandbäder gibt es nicht mehr. Dennoch sind die Nutzungen in den verschiedenen Strandbereichen unterschiedlich. Textilstand, Hundestrand und FKK-Bereich – die Übergänge werden jetzt durch witzig gestaltete Schildchen illustriert. „Fellnasen an der Leine erlaubt“ heißt es etwa am Übergang vom Textil- zum Hundestrand. Oder, in der Gegenrichtung: „Feldnasen nicht erlaubt“. 

Dass damit Hunde gemeint sind, belegen gelbe Symbole auf dem türkisen Untergrund. Nach den Worten von Larissa Strangmann wurden die neuen Schilder in Kooperation mit einer Marketing-Firma entwickelt, die sich um das „Corporate Identity“ der Tourismus-Destination Wangerland kümmert. Also: Um ein einheitliches Erscheinungsbild, das das Image eines Urlaubsortes prägen kann.

Aktuell wurde der erste Teil der Schilder aufgestellt. Damit sollen die Wege direkt an der Wasserlinie, am Deichverteidigungsweg aber auch noch mittendrin eindeutig erkennbar werden. Weitere, deutlich größere Übersichtstafeln sind für die Zugänge zum Strand am Deich vorgesehen. „Damit die Urlauberinnen und Urlauber sich sofort orientieren können.“ 

Für die Zukunft sei zudem geplant, auch alle nicht-amtlichen touristischen Hinweisschilder im Ort Hooksiel auf das neue Design umzustellen, so Larissa Stangmann. Dafür müssten aber noch Gespräche mit der Gemeinde Wangerland geführt und rechtliche Fragen geklärt werden. 

Landkreis wird 90 Jahre: Virtuelle Einblicke und viele Mitmach-Aktionen

Friesland/Wangerland (3. 10. 2023) – Der Landkreis Friesland feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen und lädt für Sonntag, 8. Oktober, von 11 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür in die Kreisverwaltung in Jever ein. In drei Gebäuden und auf drei Freiflächen gibt es zahlreiche Aktionen und Informationen: So kann man mit Virtual-Reality-Brillen durch das Verwaltungsgebäude am Schlosserplatz streifen, die Jugendberufsagentur im Jobcenter kennenlernen oder auch im Kreisamt einen Test zum ökologischen Fußabdruck absolvieren.

Die Fachbereiche der Kreisverwaltung, die Ehrenamtlichen aus dem Bereich Katastrophenschutz sowie Töchter und Partner des Landkreises stellen sich mit vielfältigen Angeboten und Informationen an über 30 Stationen vor. Auf Freiflächen gibt es viel zu bestaunen und zu entdecken: Einsatzfahrzeuge des Katastrophenschutzes stehen bereit, die Feuerwehr präsentiert die Drehleiter und der Rettungsdienst stellt seine Fahrzeuge vor. Nachmittags zeigen Rettungshundestaffeln ihr Können. Auch ein Entsorgungsfahrzeug und der Einsteiger-Bus können erkundet werden.

Weitere tolle Mitmach-Aktionen: Spiele für Kinder, Kinderschminken, Wasserbaustelle, Kistenklettern und Brülltest sowie Fotobox und IT-Bastelecke. Im Fahrradsimulator können virtuell die eigenen Reaktionsgeschwindigkeiten getestet werden.

Musikalische Unterhaltung bietet die Musikschule Friesland-Wittmund mit Jazz-Band, Blechbläsern und Querflöten-Ensemble. Im Büro des Landrates kann man an seinem Schreibtisch Platz nehmen und sich fotografieren lassen.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung bieten an: Bratwurst (auch vegan), Kaltgetränke, Kaffee, Tee, Kuchen, Popcorn und frisch zubereitete Gerichte aus einem interkulturellen Kochbuch. Der Verkauf von Essen und Getränken kommt den Hospizen in Jever und Varel sowie dem Kinderhospiz in Wilhelmshaven zugute. Weitere Informationen und Programmpunkten im Netz unter www.friesland.de/90jahre_tagderoffenentuer

Zwischen himmlischer Faszination und dreckiger Erkenntnis am Strand

Hooksiel (2. 10. 2023) – Stephanie Hüllmann ist der Faszination des Wangerlandes erlegen. Diesen Eindruck erweckte die Künstlerin jedenfalls bei ihrem Werkstatt-Gespräch im Hooksieler Künstlerhaus. Die Stipendiatin der Gemeinde Wangerland hat in den vergangenen fünf Wochen die Strände, das Watt und die Museen der Region erkundet, meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad – immer auf der Suche nach spannenden Details.

Stephanie Hillmann
Stephanie Hüllmann präsentiert ihre Fundstücke vom Hooksieler Strand. Foto: Hol

Sie ist fündig geworden. Zum Beispiel bei der Begegnung mit der klassischen Fliesenmalerei, einer aus Holland auch nach Friesland getragenen Tradition. Die blauen Motive auf weißen Fliesen, mit denen früher Sockel an Wänden oderKüchenzeilen beklebt wurden, waren meist der damaligen Lebensrealität entnommen. Sie zeigen Mühlen, Hörner oder auch ganze Ochsen. 

Neue Motive für die Fliesenmalerei

Der Impuls für Stephanie Hüllmann: Warum nicht Motive auf Fliesen malen, die aus dem heutigen Leben kommen? Das WLan-Zeichen etwa, oder die Symbole von Automarken. Gedacht, getan. In ihren Hooksieler Tagen hat die Künstlerin erste Motive auf kleine „Kacheln“ aus Pappe genäht. 

Ähnlich kreativ endete eine Spaziergang am Hooksieler Strand. Nach vier Stunden hatte die 58-Jährger so viele Utensilien zusammen, die – in stundenlanger, filigraner Arbeit auf eine Leinwand aufgenäht – ihre Kunstwerk-Reihe „Ein Tag am Strand“ fortsetzen. Mit besonderen Effekten. Wer sich das Werk genauer ansieht, entdeckt – neben Muscheln, Schnecken und Steinchen – vieles, was nicht an einen Strand gehört: Hundebeutel, Plastikdeckel, ein Feuerzeug, Reste eines Protestaufklebers, Knochen … „Früher sahen Strände anders aus“, ist Stephanie Hüllmann überzeugt.

Erinnerungen an St. Peter-Ording

Die Künstlerin schildert in dem von Kunsthallen-Leiterin Renate Janßen-Niemann moderierten Gespräch, dass sie zum Teil in St. Peter-Ording aufgewachsen sei. Das Watt in Hooksiel, der unendlich weite Himmel – das seien auch Begegnungen mit ihrer eigenen Jugend gewesen. Voller Gegensätze, voller Veränderungen im Detail, Weite und Nähe. 

Der Blick in den Himmel vom Wangerland und das Sammeln einzelner Sandkörner am Hooksieler Strand. Beides wird Stephanie Hüllmann von ihrem Stipendiat in Erinnerung behalten – und vielleicht in Kunstwerke umsetzen. Sie hat eine ganze Reihe von Skizzen gemacht, die in den nächsten Wochen und Monaten bearbeitet werden wollen. Mit der Friesenmalerei werde sie sich auf jeden Fall weiter beschäftigen. Gern würde sie ihre Motive auf echten Fliesen verewigen. Ein Traum wäre es, wenn damit einmal eine Wand in einem friesischen Museum tapeziert werden würde. Als Dokument für Kunst im Wandel der Zeit.

„Ich bin nicht fleißig!“

In Erinnerung bleiben werden auch die vielen Gespräche mit Menschen, die ihre Ausstellung im Künstlerhaus besucht haben. So eng und intensiv habe sie das noch nie erlebt. Nachdenklich habe sie das Lob einer Besucherin gemacht. „Sie sind aber fleißig!“ Zwar arbeite sie gern einmal 30 Stunden am Stück oder mache die Nacht zum Tag, wenn sie Hunderte Kleinstteile annähe und zu einem Werk kombiniere. „Die Kraft dafür kommt aber von innen“, sagt Stephanie Hüllmann und stellt dazu ultimativ fest: „Ich bin nicht fleißig!“ 

Die Ausstellung „zeit.lupe“ ergänzt um die in Hooksiel entstandenen Skizzen und Werke ist noch bis Sonntag, 8. Oktober, im Künstlerhaus zu sehen.

Geldbörse aus Rucksack gestohlen

Hooksiel (2. 10. 2023) – Am Sonntag, 1.Oktober, zwischen 18 und 18.10 Uhr, hat ein Unbekannter an der Tankstelle in Hooksiel eine Geldbörse aus einem Rucksack gestohlen. Nach Darstellung der Polizei hatte ein 55-jähriger Mann den Rucksack kurzzeitig im Außenbereich einer Tankstelle an der Bäderstraße abgestellt. Als er zurückkehrte, habe er festgestellt, dass seine Geldbörse entwendet worden war. Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt geben können, werden gebeten, sich unter 04461/74490 bei der Polizei in Jever zu melden.